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Magazin für Kunst und Kultur
DER KUNSTBLITZ
kostenlos
Juli - September|2019
www.kunstblitz.de
22 Belvedere
14 Mittelrhein Museum
BRÖHAN-MUSEUM
SKANDAL! MYTHOS! MODERNE!
06 Panorama Museum
GERMAN
URBAN
POP ART
Sydney Conny Dietzschold Gallery 09.02.2019 – 23.02.2019
Berlin RAAB Galerie 15.03.2019 – 08.05.2019
Pirmasens Kunsthalle Neuffer* 22.03.2019 – 12.04.2019
München Galerie Kronsbein 02.05.2019 – 13. 07.2019
Köln Galerie 30works 25.05.2019 – 15.06.2019
Ruhpolding Galerie Kaysser 06.07.2019 – 29.09.2019
Herford Kunstverein Herford ** 09.11.2019 – 26.01.2020
Witten Stiftung für Bildung & Kultur Witten 09.11.2019 – 26.01.2020
Köln Halle 64 / Leskanpark*** 15.09.2019 – 03.11.2019
Saarbrücken Galerie Elitzer 27.09.2019 – 93.11.2019
Köln Galerie 30works 11.01.2020 – 01.02.2020
Nürnberg Voigt Galerie 12.02.2020 – 07.03.2020
Solingen Galerie ART ECK 29.02.2020 – 19.04.2020
Münster Kunstsammlung LVM 05.03.2020 – 19.04.2020
Beulich Diede Galerie 14.03.2020 – 12.04.2020
Stuttgart Kunsthaus Schill 28.03.2020 – 28.04.2020
Schweinfurt Kunsthalle Schweinfurt 02.04.2020 – 05.07.2020
Eitorf incontro galerie 26.04.2020 – 30.05.2020
Ulm BEGE Galerie 08.05.2020 – 04.07.2020
Riehen/ Basel Mollwo Galerie 13.06.2020 – 25.07.2020
Hilden Städtische Galerie / Kulturamt 12.09.2020 – 17.10.2020
Antwerpen Galerie Schoots + Van Duyse 13.09.2020 – 08.11.2020
Siegen Siegerlandmuseum 20.09.2020 – 10.01.2021
Wiesbaden DavisKlemmGallery 01.11.2020 – 05.12.2020
Goch Museum Goch 21.11.2020 – 10.01.2021
* in Zusammenarbeit mit DavisKlemmGallery
** in Zusammenarbeit mit der Stiftung für Bildung & Kultur Witten
*** in Zusammenarbeit mit Galerie 30works und Kölnisches Stadtmuseum
UNTER UNS
Patrizio Medagli
Liebe Leser/innen,
jemand sagte zu mir: „...Im Sommer passiert nicht viel
in der Kunstszene, keine wichtigen Ausstellungen oder
Kunstmessen finden in dieser Zeit statt!“
Dem muss ich an dieser Stelle wirklich widersprechen.
Wir haben für Sie in dieser Ausgabe eine ganze Reihe
von Kunstevents gesammelt, die Ihre Aufmerksamkeit
verdienen. Zudem gibt es wieder wichtige Hinweise für
Künstler/innen, die an der ART A10 (Wildau bei Berlin)
und der Allee-Center-ART 2020 (Magdeburg) teilnehmen
möchten.
Am 24. und 25. August sind wir (KUNSTBLITZ) auf der
ART Brüggen vertreten; eine gute Möglichkeit, um unsere
treuen Leser/innen einmal persönlich kennenzulernen
und an unserem Stand gute Gespräche über Kunst oder
eventuelle Vorschläge und Wünsche bezüglich unserer
Berichterstattung zu führen.
Bis bald und genießen Sie den Sommer!
3
DER KUNSTBLITZ | INHALT
6 PANORAMA MUSEUM
BAD FRANKENHAUSEN
10 WALLRAF-RICHARTZ MUSEUM
FONDATION CORBOUD KÖLN
14 MITTELRHEIN MUSEUM KOBLENZ
22 BELVEDERE WIEN
28 STAATSGALERIE STUTTGART
34 BRÖHAN MUSEUM BERLIN
40 MUSEUM GUNZENHAUSER CHEMNITZ
Joannes Ghinago, Dädalus und Ikarus, 1668,
Lavierte Pinselzeichnung in Grau, auf hellbraun
getöntem Vergé, Graphische Sammlung, Wallraf-
Richartz-Museum
IMPRESSUM Herausgeber und Eigentümer: Patrizio Medagli Verantwortlich
für den redaktionellen Inhalt: Patrizio Medagli Redaktion:
Harald Klee, Patrizio Medagli, Helga Wicher, Giuliana Medagli,
Claudia Rohde. Redaktion Postadresse: Vohwinkeler Str. 154, 42329
Wuppertal (Germany) Telefon 0202 738217, info@derkunstblitz.com,
www.derkunstblitz.de Redaktion Frankfurt, Postadresse: Am Sandhügel
30, 63150 Heusenstamm. Verlag: Weinheimer Verlags-GmbH
Konzeption/Layout: Eduardo Rahmani, Simonsstraße 80, 42117
Wuppertal, Tel: 0202 451654, Fax: 0202 450086, info@ bvg-menzel.
de, www.bvg-menzel.de Bildmaterial: City Arkaden, Galerie ART-Eck,
Art Brüggen, Bröhan Museum Berlin, Fondation Beyerler Riehen/Basel,
Guggenheim Museum New York, Lehmbruck Museum Duisburg,
Mittelrhein Museum Koblenz, Museum Gunzenhauser Chemnitz,
Oberes Belvedere Wien, Staatsgalerie Stuttgart, Sprengel Museum
Hannover, Thomas Baumgärtel, Wallraf-Richartz Museum Fondation
Corboud Köln, Panorama Museum Bad Frankenhausen. Titelseite:
Mittelrhein Museum Koblenz, Bröhan Museum Berlin, Panorama
Museum Bad Frankenhausen „Unter fremden Menschen“, 1977,
Kreidelithografie auf Bütten, 53,6 x 39,4 cm © VG Bild-Kunst Bonn,
2019. Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos wird keine
Gewähr übernommen. Der Nachdruck ist – auch auszugsweise – nur
mit Quellenangabe gestattet. Mit Namen oder Initialen gezeichnete
Beiträge geben die Meinung des Verfassers, aber nicht unbedingt die
der Edition ARTistica wieder
44 LEHMBRUCK MUSEUM DUISBURG
48 FONDATION BEYERLER RIEHEN/BASEL
52 THOMAS BAUMGÄRTEL
56 CITY-ART-KADEN
62 NOTIZEN
4
SOMMER | 2019
WERNER TÜBKE
Unter fremden Menschen
Von Petersburg bis Samarkand
29.06. - 03.11.2019
Panorama Museum
Am Schlachtberg 9
06567 Bad Frankenhausen
Tel.: 03 46 71 / 61 90
www.panorama-museum.de
Di bis So 10 – 17 Uhr
Bauernmarkt in Samarkand (Ausschnitt), 1963, Museum der bildenden Künste Leipzig, © VG Bild-Kunst Bonn, 2019
5
DER KUNSTBLITZ | PANORAMA MUSEUM BAD FRANKENHAUSEN
6
SOMMER | 2019
WERNER TÜBKE
UNTER FREMDEN MENSCHEN.
VON PETERSBURG BIS SAMARKAND
bis 03.11.2019
Sommer und Herbst 2019 stehen im
Panorama Museum Bad Frankenhausen
ganz im Zeichen von Werner
Tübke. Am 14. September jährt sich nicht
nur die Eröffnung des Museums zum dreißigsten
Mal, der Künstler hätte am 30. Juli
Bildnis Swerdlow, 1978
Mischtechnik auf Pressspan, 35,1 x 24,6 cm
Tübke Stiftung Leipzig
© VG Bild-Kunst Bonn, 2019
7
DER KUNSTBLITZ | PANORAMA MUSEUM BAD FRANKENHAUSEN
auch seinen neunzigsten Geburtstag gefeiert.
Ein Grund mehr, ihn mit einer Sonderausstellung
zu ehren, die zum ersten Mal in aller
Komplexität Werner Tübkes Reisen in die
Sowjetunion in den Blick nimmt. Gezeigt
werden ca. 140 Gemälde, Zeichnungen,
Aquarelle und Lithografien, die vor Ort, aber
auch im Nachgang, zum Teil erst einige Jahre
nach den Reisen, entstanden sind. Neben
Bildern von Land und Leuten werden Reflexionen
über die Geschichte der Sowjetunion
und die russische Literatur präsentiert, die
durch die Reisen erst angeregt wurden und
das Erlebte in einen größeren Sinnzusammenhang
bringen.
Obschon Werner Tübkes Verhältnis zur Sowjetunion
nicht unbeschwert gewesen sein
dürfte – 1946 war er von sowjetischen Militärorganen
mehrere Monate in Haft genommen
worden – stellte seine erste, ein Jahr
währende Reise 1961/62 vom europäischen
Norden bis in die zentralasiatischen Republiken
eine unvergleichliche Chance dar. Der
Künstler begegnete den Menschen offen
und mit unverstelltem Blick und machte
Erfahrungen, die ihn für den Rest seines Lebens
beschäftigen sollten: »Der Kontakt mit
russischen Menschen in Dörfern in Russland,
im Kaukasus, in Zentralasien an der
chinesischen Grenze hat mich entscheidend
Die Dostojewskaja, 1979
Graphit auf gelblichem Zerkall-Ingres, 41 x 33,8 cm
Panorama Museum, Bad Frankenhausen
© VG Bild-Kunst Bonn, 2019
geprägt. Fernweh, Heimatlosigkeit, Gottsuche,
Armut, schwarze Bösartigkeit, feste
Familienbindungen durch Generationen,
perfekte euroasiatische Hochbildung und
selbstverständliche Sprachkundigkeit = das
ist schon etwas.« (W.Tübke)
Besonders während dieser Reise, aber auch
denjenigen in den 1970er und 80er Jahren
entstanden unzählige Zeichnungen und
Aquarelle, fragmentarische Figurenstudien
und schnell hingeworfene Charakterreihen
sowie unglaublich dichte Schilderungen
von Landschaften und Menschen, die wie
8
SOMMER | 2019
Winter bei Leningrad, 1961
Aquarell, 17,8 x 23,8 cm
Brandenburgisches Landesmuseum für moderne
Kunst, Cottbus –Frankfurt (Oder)
© VG Bild-Kunst Bonn, 2019
aus der Zeit gefallen wirken. Seine Skizzen
versah Tübke zum Teil mit Farbangaben, um
sich die malerische Umsetzung im heimischen
Atelier zu erleichtern, und nach der
Rückkehr nach Leipzig begann er, in altmeisterlicher
Manier Gemälde auszuführen.
(Johanna Huthmacher)
Unter fremden Menschen, 1977
Kreidelithografie auf Bütten, 53,6 x 39,4 cm
Panorama Museum, Bad Frankenhausen
© VG Bild-Kunst Bonn, 2019
Panorama Museum
Am Schlachtberg 9
06567 Bad Frankenhausen
Tel.: 03 46 71 / 6 19 21
Di – So 10 – 17 Uhr
www.panorama-museum.de
9
DER KUNSTBLITZ | WALLRAF-RICHARTZ-MUSEUM & FONDATION CORBOUD
Wir • Glauben • Kunst
Wallraf zeigt Kölner Jesuiten-Sammlung
Bis 18. August 2019
In diesem Sommer begibt sich das Wallraf
auf Spurensuche in eigener Sache.
Erstmals in seiner langen Geschichte
widmet sich Kölns erstes Museum seiner
hervorragenden Jesuiten-Sammlung, die
schon in den 1880er Jahren als Dauerleihgabe
ans Haus kam. Dort bildet das rund
500 Werke umfassende Konvolut gemeinsam
mit der Zeichnungssammlung von Ferdinand
Franz Wallraf bis heute den Grundstock
für die mehr als 65.000 Blatt große
Graphische Sammlung. Anhand von 90 besonders
eindrucksvollen Zeichnungen wird
Joannes Ghinago, Dädalus und Ikarus, 1668, Lavierte Pinselzeichnung in Grau,
auf hellbraun getöntem Vergé, Graphische Sammlung, Wallraf-Richartz-Museum
10
SOMMER | 2019
Hendrick Goudt, Venus und Amor, Vorzeichnung in Kreide, Feder in Braun, braun laviert, auf Vergé, Graphische
Sammlung, Wallraf-Richartz-Museum
die Ausstellung den besonderen Charakter
der Jesuiten-Sammlung ergründen. Handelt
es sich um eine reine Lehrsammlung? Nach
welchen Kriterien sammelte der Orden?
Spielten Fragen der Qualität und Kennerschaft
die entscheidende Rolle, oder waren
eher inhaltliche Gesichtspunkte ausschlaggebend?
Und schließlich: Wo kauften die
Jesuiten ihre Zeichnungsbestände? Darüber
hinaus wird auch der Bildbegriff der Jesuiten
thematisiert, da der Orden eine ganz
eigene Bildtheologie entwickelt hatte.
Als Papst Clemens XIV am 21. Juli 1773
den Jesuiten-Orden aufhob, wurde dessen
Kunstsammlung nach Paris verbracht. In
den 1880er Jahren gelang es dem Kölner
Gymnasial- und Stiftungsfonds, dem damaligen
rechtlichen Nachfolger des Ordens
und heutigem Förderer der Ausstellung,
das im Wallraf beheimatete Konvolut zu-
11
DER KUNSTBLITZ | WALLRAF-RICHARTZ-MUSEUM & FONDATION CORBOUD
Hans Friedrich Schorer, Tanzende Kinder, Lavierte Federzeichnung in Grau, auf Vergé, Graphische Sammlung,
Wallraf-Richartz-Museum
rück an den Rhein zu holen, um es als Dauerleihgabe
an das Museum zu geben. Im
Unterschied zu den in Paris verbliebenen
Zeichnungen steht den Kölner Zeichnungen
ihre historische Abkunft gleichsam ins Gesicht
geschrieben. Am oberen rechten Bildrand
weisen alle Zeichnungen den Vermerk
Col. (Cologne) in schwarzer Druckerfarbe
aus. Dieser Vermerk wurde ihnen nach ihrer
Ankunft in Paris auf die sichtbare, dem
Betrachter zugewandte Seite aufgedruckt,
ein Siegel, das die Zeichnungen ein für alle
Male auf ihrem physischen Träger, dem
Papier, tragen sollten. Aber nur aufgrund
dieses Siegels gelangten alle gestempelten
Zeichnungen nach dem Zusammenbruch
der französischen Republik wieder nach
Köln zurück.
WALLRAF-RICHARTZ-MUSEUM
& FONDATION CORBOUD
Obenmarspforten
(Am Kölner Rathaus)
D - 50667
Telefon: +49 (0)221 / 221 211 19
www.wallraf.museum
12
SOMMER | 2019
Franz Skarbina, Ein Nachtbild, 1895
Privatsammlung, Berlin
Foto: © Fotostudio Bartsch, Karen Bartsch, Berlin
Caspar Fraisinger, Stehender weiblicher Akt vor einer Landschaft (Venus?), 1591, Pinsel in Blau und Grau über Spuren von Graphit, weiß
gehöht auf Vergé, Graphische Sammlung, Wallraf-Richartz-Museum
HAUPT
STADT
KULTUR
FONDS
Berlin in English since 2002
13
DER KUNSTBLITZ | MITTELRHEIN-MUSEUM KOBLENZ
Rund eine halbe Million Menschen
verließen Deutschland während der
nationalsozialistischen Diktatur. Die
Gründe für das Exil waren vielfältig: religiöse
Ausgrenzung, künstlerische Diffamierung
und/oder politische Verfolgung. Unter
diesen Exilanten befanden sich rund 10.000
Kulturschaffende, wie Maler, Musiker oder
Schriftsteller.
Im öffentlichen Bewusstsein sind vor allem
einzelne Persönlichkeiten in Erinnerung
geblieben, die schon vor ihrem Exil international
berühmt waren oder danach zu
Bekanntheit gelangten, wie etwa Thomas
Mann, Walter Gropius oder Max Beckmann.
Sie sind jedoch nicht repräsentativ für
die überwältigende Mehrzahl der aus
Deutschland vertriebenen Künstler.
Für diese war der Heimatverlust gleichbedeutend
mit dem Verlust der beruflichen
Existenz, dem Verlust ihres Publikums, ihrer
Förderer, kurz ihres gesamten gesellschaftlichen
Resonanzbodens. Sie standen
vor dem Nichts und kämpften täglich
um die Sicherung ihres Lebensunterhaltes.
Die wenigsten konnten als Künstler beruflich
in ihrem Gastland Fuß fassen und
waren gezwungen, sich auf andere Tätigkeitsfelder
zu verlegen. Viele lebten in
völliger Isolation. Während des Zweiten
Bis 29. September 2019
Julie Wolfthorn
(Thron (Westpreußen) 1864 – 1944
Theresienstadt), Mädchen mit Hut
vor offenem Fenster, um 1910,
Sammlung Memoria Thomas B.
Schumann
DEUTSCHE KÜNSTLER
IM EXIL 1933 – 1945
WERKE AUS DER SAMMLUNG MEMORIA
VON THOMAS B. SCHUMANN
14
SOMMER | 2019
15
DER KUNSTBLITZ | MITTELRHEIN-MUSEUM KOBLENZ
Heinrich Maria Davringhausen (Aachen 1894 - 1970 Nizza)
Zwei Köpfe, 1939/40 , Gouache, Sammlung Memoria Thomas B. Schumann
Weltkriegs wurden sie zudem – paradoxerweise
– als feindliche Ausländer interniert.
Einige wurden dort von den deutschen
Besatzern eingeholt und ermordet. Nach
Kriegsende und der Rückkehr in die Heimat
mussten viele feststellen, dass sie vergessen
waren oder dass sie als Emigranten sogar
auf offene Ablehnung stießen.
Die Präsentation zeigt eine Auswahl aus
der umfangreichen Sammlung „Memoria“
des Sammlers Thomas B. Schumann
und stellt 60 dieser Künstler mit ihren
Werken vor, darunter George Grosz, Felix
Nussbaum, Ludwig Meidner, Anton Räderscheidt,
Charlotte Berend-Corinth und
Lotte Laserstein.
16
SOMMER | 2019
Begleitprogramm
zur Ausstellung:
Ruth Cahn (Frankfurt 1875-1966 Frankfurt)
Mädchen mit roter Jacke, o.J.
Sammlung Memoria Thomas B. Schumann. Fotos: ©Peter-Paul Pisters
Sonderführung durch die
Sonderausstellung
Sonntag, 21. Juli 2019 um 15 Uhr
€ 3,00 /ermäßigt € 2,00
zzgl. Museumseintritt
Sonderführung durch die
Sonderausstellung
Sonntag, 18. August 2019 um 15 Uhr
€ 3,00 /ermäßigt € 2,00
zzgl. Museumseintritt
Vortrag mit dem Sammler
der Thomas B. Schumann
Sonntag, 25. August 2019 um 15 Uhr
€ 3,00 /ermäßigt € 2,00
zzgl. Museumseintritt
Kuratorenführung zur Finissage
durch die Sonderausstellung mit
Dr. Matthias von der Bank
Sonntag, 29. September 2019
um 15 Uhr
€ 3,00 /ermäßigt € 2,00
zzgl. Museumseintritt
Mittelrhein-Museum
Zentralpl. 1
56068 Koblenz
Tel.: 0261 1292520
www.mittelrhein-museum.de
Anmeldung unter:
kunst@ductus.info oder
mrm-kasse@stadt.koblenz.de
Telefonische Anmeldung unter:
0261 129 25 20
17
DER KUNSTBLITZ | MITTELRHEIN-MUSEUM KOBLENZ
Eva Maria Enders, Die Unvollendete
LED Plexiglas-Leuchtkasten, 100 x 160 cm, 2019
Titus Lerner, „Flugversuch IV“, Bronze, Unikat, Höhe
120 cm, 2015
18
SOMMER | 2019
Titus Lerner. Retrospektive.
Eröffnung: Freitag, den 05. Juli 2019
Laufzeit: 06. Juli 2019 bis 15. September 2019
Die Ausstellung „Titus Lerner. Retrospektive“
zeigt nicht nur aktuelle
Arbeiten der letzten Jahre, sondern
macht auch mit Rückgriffen auf die 1980er
Jahre die Entwicklung einzelner Themen
sichtbar. Dabei haben sich allmählich die
Schwerpunkte seiner Arbeit verschoben.
Wurde in den 1980er Jahren das plastische
Werk durch die Terrakotten bestimmt, so
traten seither die Bronzegüsse in den Vordergrund.
Grafik und Druckgrafik, die vor
der Jahrtausendwende noch eine bedeutende
Rolle spielten, sind zugunsten der
farbintensiven Malerei fast gänzlich aus
Titus Lerners gegenwärtigem Schaffen ver-
Titus Lerner im Atelier
19
DER KUNSTBLITZ | MITTELRHEIN-MUSEUM KOBLENZ
schwunden. Seit 1980 ist das Werk Titus
Lerners in Zeitschriften und in Katalogen
dokumentiert. So wird dem Betrachter die
Entwicklung einzelner Themen in verschiedenen
Dimensionen verdeutlicht.
Zur Ausstellung erscheint der neue Werkkatalog
Nr. 13. Titus Lerner wurde 1954 in
Hachenburg geboren und wuchs in Müschenbach,
Westerwald, auf. Sein Abitur
absolvierte er 1972 am humanistisch, altsprachlichen
Gymnasium in Marienstadt.
Von 1972 – 1978 studierte er Bildende
Kunst in Koblenz und Bonn. Seit 1978 arbeitet
er als freischaffender Künstler, ab
1979 widmet er sich dann ausschließlich
der Bearbeitung des Menschenbildes in
Zeichnung, Radierung und Plastik. Seit ca.
1988 bilden farbintensive Malereien neben
Bronzeplastiken den Schwerpunkt des
Künstlers. In bisher 105 Einzelausstellungen
in Galerien und Museen im In- und Ausland,
sowie bei jährlichen Präsentationen auf internationalen
Kunstmessen, hat das Werk
Titus Lerners viele Sammler und Kunstinteressierte
begeistert.
Titus Lerner, „Kopfbild“, Acryl auf Leinwand,
190 x 140 cm, 2018.
Titus Lerner, Maskenfall III,190 x 140 cm, 2019,
im Besitz des Künstlers.
20
SOMMER | 2019
Deutsche 1945
Künstler
IM
EXIL
1933 -
15. Juni 2019 bis 29. September 2019
FORUM
CONFLUENTES
Kunst.Kultur.Bildung.
MITTELRHEIN-MUSEUM
ROMANTICUM
TOURIST-INFORMATION
STADTBIBLIOTHEK
21
DER KUNSTBLITZ | BELVEDERE, WIEN
KIKI SMITH
PROCESSION
Unteres Belvedere
Bis 15. September 2019
22
SOMMER | 2019
Ausstellungsansicht KIKI SMITH
Johannes Stoll, © Belvedere, Wien
23
DER KUNSTBLITZ | BELVEDERE, WIEN
Kiki Smith thematisiert in ihrem Werk
die Bedingungen des Menschseins:
Natur und Kultur, Intellekt und
Körper, Schönheit und Vergänglichkeit. Sie
zeigt die Fragilität des Körpers und das Verhältnis
des Individuums zum Tier und zur
Umwelt. Procession im Unteren Belvedere
fügt rund neunzig ihrer Arbeiten zu einem
spirituellen, geistigen und mythischen Kosmos
zusammen. Damit wird ein Einblick in
ihr künstlerisches Schaffen von den frühen
1980er Jahren bis heute geboten.
Stella Rollig, Generaldirektorin des Belvedere:
„Schönheit und Sterblichkeit als
Pole menschlicher Gefühlserfahrungen
vermittelt Kiki Smith auf unvergleichliche
Weise. Angesichts ihrer Werke gibt es kein
Entkommen vor existenziellen Fragen. In
den Räumen des Unteren Belvedere finden
Anmut und Tiefgründigkeit der Kunst von
Kiki Smith einen angemessen grandiosen
Rahmen.“
Procession setzt einen Schwerpunkt auf
Skulpturen, überdies werden Arbeiten auf
Papier und Tapisserien gezeigt. Figuren und
Erzählungen präsentieren sich wie in einem
feierlichen Umzug. Diese Präsentation unterstreicht
die Macht der Bilder und ihre
charismatischen Eigenschaften. Die radikalen
Bilderfindungen und die Vielfalt der eingesetzten
Materialien machen das OEuvre
von Kiki Smith einzigartig und prägend für
Kiki Smith. Procession, Installationsansicht
Haus der Kunst, 2018 © Fotograf: Maximilian
Geuter
24
SOMMER | 2019
eine jüngere Künstlergeneration. Ihr Werk
behandelt die großen Themen des Daseins:
„Wem gehört die Kontrolle über den Körper?
Wie ist das Humane zu denken in
seinem Verhältnis zum anderen Wesen?
Was bedeutet der Verlust des Habitats von
Tieren und Pflanzen? Was bedeutet unsere
Existenz? Kiki Smiths Werk als ein Ganzes
ist Antwort auf das In-der-Welt-Sein.“, sagt
Petra Giloy-Hirtz, Kuratorin der Ausstellung.
Die Ausstellung, die zuvor am Haus der
Kunst in München und im Sara Hildén Museum
in Tampere zu sehen war, ist die bislang
größte Überblicksschau zum Werk von
Kiki Smith in Europa. Der Titel Procession
leitet sich vom lateinischen „procedere“ ab –
sich vorwärtsbewegen, handeln, Fortschritte
machen. Am Beginn der Schau stehen Kiki
Smiths frühe Arbeiten. Sie entstanden unter
dem Eindruck eines brisanten Wandels
der politischen, sozialen und kulturellen
Bedingungen – geprägt durch AIDS, dem
Diskurs über sexuelle Identität und soziales
Geschlecht sowie feministischen Aktivismus.
Ohne Scheu vor Tabus, Peinlichkeiten und
Grenzen der Scham stellen ihre Untersuchungen
des (vornehmlich weiblichen) Körpers
die condition humana, die Bedingung
des Menschseins zur Schau. Ihre Objekte
und Zeichnungen zeigen Körperglieder wie
Fuß, Arm, Ohr, Zunge und Organe wie Magen
und Gedärme oder beinhalten in sorg-
25
DER KUNSTBLITZ | BELVEDERE, WIEN
Ausstellungsansicht KIKI SMITH
Johannes Stoll, © Belvedere, Wien
fältig beschrifteten Gefäßen vermeintliche
Körperflüssigkeiten wie Urin, Samen, Speichel,
Blut, Schweiß oder Tränen. Das Innere
des Körpers ist nach außen gekehrt. Lebensgroße
Figuren aus Bienenwachs (Virgin
Mary, 1992) oder aus Papier und Rosshaar,
wie die an der Wand hängende menschliche
Gestalt (Untitled, 1995) zeigen den
menschlichen Körper nackt und schutzlos.
Kiki Smith unterläuft so die herkömmlichen
Vorstellungen von Weiblichkeit: die Frau erscheint
weder als begehrenswertes Objekt
noch als idealisiertes Idol.
Seit Anfang der 1990er Jahre schöpft
Kiki Smith ihre Themen aus Geschichten,
Mythen, Legenden und Märchen sowie
aus religiösen Vorstellungen. Das Subjekt,
seine Körperlichkeit und seine sozialen Erfahrungen
bettet sie nun in einen größeren
Kontext ein: Kiki Smith thematisiert das
Verhältnis des/der Einzelnen zur Natur und
zur Umwelt. In prachtvollen Tapisserien und
Skulpturen erschafft sie einen Kosmos, der
die enge Verbundenheit zwischen Mensch
und Tier widerspiegelt. Die gefährdete
Schöpfung thematisiert Kiki Smith in ihren
Arbeiten von toten Tieren, insbesondere
Vögeln, und aussterbenden Arten. Schwarz
und leblos auf dem Boden verstreut, sind
ihre Krähen, Untitled (Crows) (1995/2016),
Zeugnis eines ökologischen Desasters.
Wie in einer Wunderkammer versammelt
der letzte Raum kleine Skulpturen aus allen
Schaffensphasen. Alltägliches und Ma-
26
SOMMER | 2019
Kiki Smith, Born, 2002
Photograph by Ellen Page Wilson, courtesy Pace Gallery © Kiki Smith, courtesy Pace Gallery
Kiki Smith Born 2002 Bronze 99,1 x 256,5 x 61 cm
gisches, Profanes und Sakrales, Menschliches
und Animalisches gehen dabei eine
wundersame Beziehung ein und zeigen Kiki
Smith als Verzauberin einer entzauberten
Welt.
Im Eingangsbereich der Sala terrena
des Oberen Belvedere ist die Skulptur Sun,
Moon, Stars and Clouds zu sehen, als Verweis
auf die Ausstellung im Unteren Belvedere.
Die US-amerikanische Künstlerin Kiki
Smith, eine der führenden Vertreterinnen
der Gegenwartskunst, wurde 1954 in Nürnberg
geboren; sie lebt in New York City und
Upstate New York. Ihre Werke verhandeln
Fragen zu Alter und Tod, Verwundung und
Heilung, Geburt, Sexualität, Geschlecht,
Gender und Erinnerung. In einer Fülle verschiedenster
Materialien – wie Bronze, Gips,
Glas, Porzellan, Papier, Pigment, Aluminium,
Silber, Bienenwachs oder Stoff - und Techniken
schafft Kiki Smith vor allem Skulpturen,
aber auch Zeichnungen, Radierungen und
Lithografien, sowie Künstlerbücher, Fotografien
und Videos.
Belvedere
Prinz Eugen-Straße 27
1030 Wien
Tel.: +43 1 795 57-0
www.belvedere.at
27
DER KUNSTBLITZ | STAATSGALERIE STUTTGART
Die jungen Jahre
der Alten Meister
Sigmar Polke, Freundinnnen, 1965/66, Öl auf Leinwand, 150 x 190 cm, Stuttgart © The Estate of Sigmar Polke,
Cologne / VG Bild-Kunst, Bonn 2019
28
SOMMER | 2019
Baselitz
Kiefer
Bis 11.8.2019
Richter
Polke
Baselitz, Richter, Polke und Kiefer. Vier
Namen aus Deutschland, die in der
ganzen Welt bekannt sind. Der Fokus
der Ausstellung »Die jungen Jahre der Alten
Meister«, die am 11. April 2019 in Anwesenheit
des Bundespräsidenten Frank-Walter
Steinmeier eröffnet wurde, liegt auf den
1960er- Jahren. Rund 100 Werke zeigen, wie
sich die Künstler in ihren frühen Arbeiten mit
einer Zeit auseinandersetzten, die geprägt
war von Herausforderungen und Umbrüchen,
Utopien und Neuorientierungen, Macht und
29
DER KUNSTBLITZ | STAATSGALERIE STUTTGART
Protest. Nach dem Zweiten Weltkrieg erlebt
der Westteil des zerstörten und bald
geteilten Deutschlands nicht nur ein rasches
Wirtschaftswunder, sondern
beginnt endlich auch mit
der Aufarbeitung der eigenen
Geschichte. Die restaurative
Politik wird, vor allem von der
Jugend, immer mehr in Frage
gestellt. »Unter den Talaren -
der Muff von 1000 Jahren«
wird zu einer der Kernparolen
der Studentenbewegung.
Ministerpräsident Winfried
Kretschmann: „In den bewegten
1960er-Jahren der Bundesrepublik
legten Georg Baselitz,
Gerhard Richter, Sigmar Polke
und Anselm Kiefer mit ihren
Werken den Grundstein für ihr
in der deutschen Nachkriegskunst
einzigartiges Schaffen.
Ihre Werke setzen sich mit einer
Zeit auseinander, in der die
schlimmsten Kriegstrümmer
geräumt waren – jedoch nicht
die Folgen der Nazi-Herrschaft.
Baselitz‘, Richters, Polkes und
Kiefers Kunstwerke regen den
Betrachter auch heute noch zur
Reflexion über Geschichte, Identität und den
Umgang mit Vergangenheit und Gegenwart
an. Doch was diese Werke schwingen lässt,
Georg Baselitz: Ökonomie, 1965, Öl auf Leinwand, 162 x 130 cm,
Atelier Georg Baselitz, Privatbesitz, Foto: Jochen Littkemann, Berlin, ©
Georg Baselitz 2019
reicht – wie stets bei guter Kunst – noch
weit darüber hinaus.“ Christiane Lange,
Direktorin der Staatsgalerie Stuttgart, betont:
„Georg Baselitz, Gerhard Richter, Sigmar
Polke und der etwas jüngere Anselm
Kiefer haben entscheidenden Anteil an die-
30
SOMMER | 2019
sem gesellschaftlichen Diskurs. Sie nehmen
in ihrem Frühwerk den Geist der Zeit auf.
Obgleich sie sich alle selbst unpolitisch nennen,
prägt ihre Kunst vor
allem im Ausland bis heute
das positive Bild eines neuen,
kritischen Deutschlands.
Darüber hinaus stellen sie
mit ihren Gemälden die
damalige Vorherrschaft der
Abstraktion infrage.“
Die vier Künstler begegnen
den zerstörten moralischen
und geistesgeschichtlichen
Traditionen und Werten mit
fulminanten malerischen
Bildausbrüchen und skandalträchtigen
Aktionen oder
mit prosaischen Zugriffen
auf die Gemeinplätze des
Alltags. Baselitz malt zerrissene,
geteilte Helden.
Polke und Richter führen
die Absurdität und Leere
des allseits verlockenden
Konsums vor. Anselm Kiefer
hingegen legt die Wurzeln
des sogenannten »Dritten
Reiches« in der deutschen
Geschichte offen. Erstmals
werden die Werke dieser vier Meister zusammen
in einer Ausstellung gezeigt und
diese wichtige Etappe deutscher Geschichte
sichtbar gemacht. Die Ausstellung wird begleitet
von einer zeitgeschichtlichen Dokumentation
im Foyer der Staatsgalerie, in der
Gerhard Richter, Schwimmerinnen, 1965, Öl auf Leinwand, 200 x 160 cm,
Sammlung Froehlich, Stuttgart, © Gerhard Richter 2018 (26022018)
die 1960er-Jahre anhand von politischen
Ereignissen, Werbung und Beispielen der
Popkultur beleuchtet werden. Schlaglich-
31
DER KUNSTBLITZ | STAATSGALERIE STUTTGART
Gerhard Richter, Mutter und Tochter, 1965, Öl auf Leinwand, 180 x 110
cm, Ludwig Galerie Schloss Oberhausen, Oberhausen. Foto: Ludwig Galerie
Schloss Oberhausen, © Gerhard Richter 20 2018 (26022018)
hard Richter und Anselm Kiefer
sowie ein sehr persönlicher
Text über Sigmar Polke machen
den Ausstellungskatalog
zu einem dokumentarischen
Zeitzeugnis.
Im Museumsshop ist der deutsche
Katalog für 34,90 € und
der englische Katalog für
48,00 € erhältlich (als Buchhandelsausgaben
kosten beide
jeweils 48,00 €). Anschließend
ist die Ausstellung vom
12.9.2019 bis 5.1.2020 in den
Deichtorhallen Hamburg zu
sehen.
ter auf Musik, Politik und Alltag umreißen
das Spannungsfeld zwischen Heintje
und Rolling Stones, Wirtschaftswunder
und Studentenprotesten.
Dem Gastkurator Götz Adriani ist dieses
Projekt zu verdanken. Er ist nicht nur ein
Weggefährte dieser Generation, sondern
auch mit den Künstlern der Ausstellung
seit langem freundschaftlich verbunden.
Seine Gespräche mit Georg Baselitz, Ger-
Die Ausstellung steht unter der Schirmherrschaft
von Bundespräsident Frank-
Walter Steinmeier.
Staatsgalerie Stuttgart
Konrad-Adenauer-Str. 30 – 32
70173 Stuttgart
T +49 711 470 40-0
F +49 711 236 99 83
info@staatsgalerie.de
Eingang
Konrad-Adenauer-Str. 30
32
SOMMER | 2019
2. Internationale Kunstmesse
ART BRÜGGEN 2019
EINTRITT FREI
Öffnungszeiten:
24. August 10.00 - 19.00 Uhr
25 .August 11.00 - 18.00 Uhr
Burggemeindehalle
Kreuzherrenplatz
41379 Brüggen
Info: brueggen@haagmann.com
Veranstalter: Galerie Haagmann Inh. Bernd Haagmann
Viehhofstr. 120a 42117 Wuppertal
Info: brueggen@haagmann.com
33
DER KUNSTBLITZ | BRÖHAN-MUSEUM, BERLIN
Bis 15. September 2019
„Skandal! Mythos! Moderne!
34
SOMMER | 2019
Ludwig von Hofmann, Mädchen am Strande (Abendstimmung) Um 1898, Öl und Tempera auf Leinwand Städtische Galerie Dresden, Kunstsammlung,
Museen der Stadt Dresden Foto: akg images
Die Vereinigung der XI in Berlin“
35
DER KUNSTBLITZ | BRÖHAN-MUSEUM, BERLIN
36
SOMMER | 2019
Martin Brandenburg, Die Windsbraut 1899 Öl auf Leinwand. Im Künstlerrahmen Bröhan-Museum, Berlin Foto: Martin Adam, Berlin
Am 5. Februar 1892 gründen elf Maler in
Berlin eine Gemeinschaft „zur Veranstaltung
von künstlerischen Ausstellungen“. Die
„Vereinigung der XI“, so der exzentrische, an
Geheimbünde oder Verschwörungszirkel erinnernde
Titel, wird die Kunstwelt revolutionieren.
Die Ausstellung „Skandal! Mythos!
Moderne! Die Vereinigung der XI in Berlin“
im Bröhan-Museum zeigt anhand von mehr
als 100 Werken von Künstlern wie Max
Liebermann, Walter Leistikow, Ludwig von
Hofmann und Franz Skarbina erstmals die
Geschichte dieser richtungweisenden Berliner
Künstlerorganisation. Sie rekonstruiert
Teile der historischen Ausstellungen, stellt
die beteiligten Künstler vor und beleuchtet
das kunstpolitische Umfeld sowie die kontroverse
Berichterstattung.
Die Vereinigung der XI ist visionär. Schon
die Gründung erregt die Gemüter: Noch
nie hat es einen vergleichbaren Zusammenschluss
moderner Künstler als Alternative
zur Akademie und den traditionellen
Künstlervereinen gegeben. Ihre Mitglieder
vertreten fortschrittliche Kunstrichtungen
wie Impressionismus und Symbolismus, die
im kaiserzeitlichen Berlin sonst kaum einen
Ort haben. Ausstellungsort ist die Galerie
Schulte im Palais Redern, einem Stadtpalais
Unter den Linden 1, dem Standort des heutigen
Hotel Adlon. Durch die prominente
Lage – nur einen Steinwurf von der Akade-
37
DER KUNSTBLITZ | BRÖHAN-MUSEUM, BERLIN
mie der Künste, dem Zentrum der etablierten
Berliner Kunstwelt, entfernt – erreichen
die „XI“ eine hohe Aufmerksamkeit. Richtungsweisend
ist aber auch die Präsentation
der Werke: Nicht nur bespielen die „XI“
den modernsten Ausstellungsraum Berlins,
der als erster über elektrische Beleuchtung
verfügt, auch die von den Künstlern selbst
konzipierte Hängung setzt neue Maßstäbe.
Als Künstlerkuratoren können sie ihr
Schicksal selbst in die Hand nehmen. Der
Gruppe geht es um eine grundsätzliche
Verbesserung der Ausstellungssituation der
bildenden Künstler und ihrer wirtschaftlichen
Verhältnisse.
Die Vereinigung der XI erhält großes Presseecho,
sämtliche Ausstellungen werden
kontrovers und erhitzt diskutiert. Neben
Anerkennung und Zuspruch schlägt ihnen
auch Empörung und Unverständnis in Form
von vernichtenden Kritiken entgegen. Diese
Frontenbildung trägt zur Bekanntheit und
so letztlich zum Erfolg der „XI“ bei. Max
Liebermann, Walter Leistikow und Hans
Herrmann stehen damit in einer Reihe mit
Künstlern wie Claude Monet, Paul Cézanne
und Camille Pissarro, die einige Jahre zuvor
in Frankreich ähnliche Reaktionen hervorgerufen
hatten. Die Fortschrittlichkeit der
„XI“ erstreckt sich auch auf ihre Mitgliederpolitik:
Mit Dora Hitz wird 1897 die erste
Frau aufgenommen.
Franz Skarbina, Blumenfest in Paris (Fête des Fleurs) um 1894, Pastell auf
Malkarton Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg
Foto: Wolfgang Pfauder
Durch die Arbeit der Vereinigung der XI und
die durch sie angeregten öffentlichen Diskussionen
war der Boden für die Moderne bereitet.
Aus dem singulären Phänomen entwickelt
sich landesweit eine neue Ausstellungspraxis;
die der Gruppenausstellung in kommerziellen
Galerien. 1899, mit der Gründung der Berliner
Secession, löst sich die Gruppe auf. Viele ihrer
Mitglieder übernehmen führende Rollen in
der neuen Ausstellungsorganisation.
Die Ausstellung wird gefördert vom Hauptstadtkulturfonds.
Medienpartner: Wall GmbH,
rbb Kultur, Yorck Kinogruppe, Dinamix, where
Berlin Magazin, Exberliner.
38
SOMMER | 2019
Walter Leistikow, Abendstimmung am Schlachtensee 1895, Öl auf Leinwand © Stiftung Stadtmuseum Berlin
Foto: Hans-Joachim Bartsch, Berlin
KÜNSTLERLISTE:
Jacob Alberts (1860–1941), Hans Baluschek
(1870–1935), Martin Brandenburg (1870–
1919), Hans Herrmann (1858–1942), Dora
Hitz (1856–1924), Ludwig von Hofmann
(1861–1945), Max Klinger (1857–1920),
Walter Leistikow (1865–1908), Max Liebermann
(1847–1935), George Mosson (1851–
1933) Konrad Müller-Kurzwelly (1855–1914),
Hugo Schnars-Alquist (1855–1939), Franz
Skarbina (1849–1910), Friedrich Stahl
(1863–1940, Hugo Vogel (1855–1934).
BRÖHAN-MUSEUM
LANDESMUSEUM FÜR JUGENDSTIL,
ART DECO UND FUNKTIONALISMUS
Schlossstraße 1a
14059 Berlin (am Schloß Charlottenburg)
Deutschland
Tel.: +49/(0)30/326 906 00
Fax: +49/(0)30/326 906 26
E-Mail: info@broehan-museum.de
39
DER KUNSTBLITZ | MUSEUM GUNZENHAUSER
Friedrich Seidenstücker (1882 – 1966) Pfützenspringerin, 1925 Silbergelatine, 21 x 15 cm Kunstsammlungen Chemnitz
Foto: Kunstsammlungen Chemnitz/László Tóth © bpk/Friedrich Seidenstücker
40
SOMMER | 2019
Neue Sachlichkeit
Kunst in der Weimarer Republik
Bis 25. August 2019
Die Kunstsammlungen Chemnitz präsentieren
100 Jahre nach Verkündung
der Weimarer Verfassung eine
umfangreiche Sonderausstellung zur Kunst
der Neuen Sachlichkeit in der Weimarer Republik.
In der Ausstellung mit 120 Gemälden,
Grafiken und Fotografien aus den Beständen
der Kunstsammlungen am Theaterplatz
und des Museum Gunzenhauser werden
sowohl Werke überregional bekannter als
auch regionaler Künstlerinnen und Künstler
gezeigt. Die Kunst der Neuen Sachlichkeit
war von vergleichsweise kurzer Dauer, ihre
Wirkmächtigkeit ist aber immens. Wie in
kaum einer anderen Kunstrichtung spiegeln
sich die politischen, gesellschaftlichen
und kulturellen Entwicklungen der Epoche
wider. Die Erfahrungen der Jahre 1918 bis
1933 werden in der Ausstellung Neue Sachlichkeit.
Kunst in der Weimarer Republik im
Museum Gunzenhauser im Kontext der Zeit
sichtbar gemacht. Waren die frühen Jahre
der Weimarer Republik, unmittelbar nach
dem Ende des verlorenen Ersten Weltkriegs,
von politischen Umwälzungen und sozialer
Not geprägt, folgte von 1924 bis 1929
eine Phase des Aufschwunges, in der Kultur
und Wirtschaft florierten. Mit der im Oktober
1929 einsetzenden Weltwirtschaftskrise
endeten die „Goldenen Zwanziger“ und
Armut und Elend breiteten sich aus. Diese
Wirklichkeit spiegelt sich in einer Kunst,
deren Künstler sich einer gegenwartsnahen
bzw. gegenstandsbetonenden Darstellung
ihres Umfeldes verpflichtet fühlten. Auch
in Reaktion auf den gefühlsbetonten Expressionismus
der Vorkriegszeit richteten
Künstlerinnen und Künstler mit kühlem
Blick ihre Aufmerksamkeit auf den Alltag;
die Welt und die Dinge sollten gemalt werden,
wie sie wirklich sind. So beleuchtet
die Ausstellung in thematischen Schwerpunkten
sowohl die Krisen der ersten deutschen
Demokratie – der verlorene Krieg,
Verarmung, Arbeitslosigkeit, soziales Elend,
Wohnungsnot und Obdachlosigkeit, Hunger
und Prostitution, als auch die Errungenschaften
– kulturelle Blüte, Modernisierung
41
DER KUNSTBLITZ | MUSEUM GUNZENHAUSER
der industriellen Produktionsstätten, Fortschritt
in Wissenschaft und Technik, die
Veränderung der Geschlechterkonventionen
und moralischer Begriffe, die Freizügigkeit
der Sexualität. Porträts von Menschen, Darstellungen
von Fabriken, Industrieanlagen,
technischen Entwicklungen und Städten
in einer klaren visuellen Sprache erzählen
von einer Zeit, ihren Errungenschaften und
ihrem Zusammenbruch. Der Fokus liegt
dabei auf den Zentren Berlin und Dresden,
aber auch Werke Chemnitzer Künstler, wie
Gustav Schaffer und Martha Schrag, werden
in der Ausstellung präsentiert. Nach der
epochemachenden Ausstellung Die neue
Martha Schrag (1870 – 1957) Am Falkeplatz, 1928
Öl auf Leinwand, 96,5 x 71 cm Kunstsammlungen
Chemnitz Foto: Kunstsammlungen Chemnitz/
PUNCTUM/ Bertram Kober
Karl Hubbuch (1891 – 1979) Verlobung steht bevor,
um 1935 Harzölfarbe auf Goldgrund auf Hartfaserplatte,
30 x 32 cm Kunstsammlungen Chemnitz
– Museum Gunzenhauser, Eigentum der Stiftung
Gunzenhauser Foto: Kunstsammlungen Chemnitz/
PUNCTUM/ Bertram Kober © Karl Hubbuch Stiftung
Sachlichkeit – Deutsche Malerei seit dem
Expressionismus, welche 1925–1926 in
Mannheim, Dresden und auch in Chemnitz
gezeigt wurde, ist es die erste Ausstellung
zur Neuen Sachlichkeit in Chemnitz seit 93
Jahren. Auch mit Blick auf die Gegenwart
führt ein umfangreiches Begleitprogramm
mit Vorträgen, Lesungen, Performances,
Theater- und Filmaufführungen in den politischen,
gesellschaftlichen und kulturellen
Kontext der Zeit ein.
42
SOMMER | 2019
In der Ausstellung vertretene Künstlerinnen
und Künstler
Hans Baluschek (1870–1935)
Karl Kröner (1887–1972)
Max Beckmann (1884–1950)
Reinhold Nägele (1884–1972)
Rudolf Bergander (1909–1970)
Bill Nagel (1888–1967)
Pol Cassel (1892–1945)
Hanna Nagel (1907–1975)
Otto Dix (1891–1969)
Otto Nagel (1894–1967)
August Wilhelm Dreßler (1886–1970)
Karl Nolde (1902–1994)
Hugo Erfurth (1874–1948)
Albert Renger-Patzsch (1897–1966)
Conrad Felixmüller (1897–1977)
Józef Rosner (1892–1971)
Friedrich passepartout
Wilhelm Görz (1905–1971)
Gustav Schaffer WERKSTATT
(1881–1937)
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Martha Schrag (1870–1957)
Hans Grundig (1901–1958)
Georg Schrimpf (1889–1938)
Karl Holtz (1899–1978)
Fritz Schulze (1903–1942)
Karl Hubbuch (1891–1979)
Friedrich Seidenstücker (1882–1966)
Eric Johansson (1896–1979)
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MUSEUM GUNZENHAUSER
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Öffnungszeiten
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43
DER KUNSTBLITZ | LEHMBRUCK MUSEUM DUISBURG
Schönheit
Lehmbruck & Rodin -
Meister der Moderne
44
SOMMER | 2019
Bis 28. August 2019
Auguste Rodin
Der Schlaf, Büste einer jungen Frau, Musée
Rodin Paris, Fotoagentur des Rodin
- Pauline Hisbacq Museums
ist schön?“ ist eine der
meistgestellten Fragen
„Was
in der Kunst. Das Ideal
der „Schönheit“ in der Kunst ist so ambivalent
wie faszinierend. Anhand eines Dialoges
von ausgewählten Arbeiten Wilhelm
Lehmbrucks mit Skulpturen des französischen
Bildhauers Auguste Rodin zeigt die
Ausstellung, wie sich das Schönheitsideal
und – damit verbunden – das Menschenbild
im Wechsel vom 19. zum 20. Jahrhundert
verändern. Über den gesamten Wechselausstellungsbereich
des Neubaus auf einer
Fläche von über 1.100 m² spannt sich die
Ausstellung und präsentiert Werke aus allen
Schaffensphasen der beiden Jahrhundertkünstler.
Während im 19. Jahrhundert die Kunstproduktion
im Zeichen des Akademismus
und Neoklassizismus stand, wird seit der
Moderne die Kategorie der „Schönheit“ in
der Kunst zunehmend kritisch beleuchtet.
Das „Schöne“ gilt nicht mehr als das
„Wahre“ und „Gute“, sondern im Gegenteil
als das „Schöngemachte“, „Schmeichelnde“
und daher „Unwahre“. Zu Beginn des 20.
Jahrhunderts erfährt der Begriff der „Schönheit“
damit eine prägnante Umdeutung, die
Auguste Rodin so zusammenfasst: „Hässlich
in der Kunst ist das, was künstlich ist; was
45
DER KUNSTBLITZ | LEHMBRUCK MUSEUM DUISBURG
hübsch oder schön zu sein versucht, ohne
ausdrucksstark [‚expressif‘] zu sein […].“
Obwohl die zeitgenössische Kritik in
der Beurteilung seiner Kunst gespalten ist,
hat die Kunst Rodins auf die nachfolgende
Künstlergeneration entscheidenden Einfluss.
Auch der 41 Jahre jüngere Lehmbruck
beschäftigt sich immer wieder mit Rodin
und so finden sich motivische und formale
Bezüge sowohl im Früh- als auch im
Hauptwerk beider Künstler. Im Unterschied
zu Rodin entwirft Lehmbruck eine Ästhetik,
die auf einem neuen Verständnis von
Proportionen beruht. Seine Formensprache
ist klar und beruhigt und dennoch antiklassisch.
Ihm geht es vor allem um die
Darstellung einer inneren Wirklichkeit, um
das Erfassen eines Ausdrucks, dem Schaffen
eines neuen künstlerischen Ideals jenseits
tradierter Schönheitsvorstellungen. In
der berühmten ‚gotischen’ Längung seiner
Figuren ist das Verlangen erkennbar, eine
neue Form für das Wesen des Menschen zu
finden. Es geht Lehmbruck nicht um individuelle
Ähnlichkeit, sondern um eine neue
Vorstellung von Schönheit, die das Menschenbild
der Moderne bis in die heutige
Zeit prägt.
Mit der Jubiläumsausstellung nimmt das
Lehmbruck Museum erstmals eine Neubewertung
der Idee von Schönheit in einer
auf Lehmbruck, Rodin und die Bildhauerei
Wilhelm Lehmbruck,
Betende, 1918, Foto Dejan Saric
der Moderne fokussierten Ausstellung vor.
Dabei entfaltet sich die Ausstellung nicht
streng chronologisch, vielmehr wirft sie
Schlaglichter auf die Momente, in denen
sich eine Neuentwicklung abzeichnet. In
pointierten Setzungen werden Werke von
Zeitgenossen und jüngeren Künstlerinnen
und Künstlern, unter ihnen Alexander Archipenko,
Hans (Jean) Arp, Constantin Brancusi,
Alfred Boucher, Camille Claudel, Berlinde
De Bruyckere und Henri Matisse, den
Arbeiten der beiden Hauptprotagonisten an
die Seite gestellt.
Mit mehr als hundert Werken und Leih-
46
SOMMER | 2019
sind, die Menschen aus unterschiedlichsten
Kulturen, Gesellschaften und Altersgruppen
heute in ihren Bann ziehen. Was ist es, das
die Menschen vor den Werken Lehmbrucks
und Rodins inne halten lässt, um ihrem Wesen
nachzuspüren?
Wilhelm Lehmbruck mit der Badenden,
Original
Lehmbruck Museum Duisburg
Düsseldorfer Straße 51
47051 Duisburg
T: +49 (0)203 283-3294 oder -2630
F: +49 (0)203 283-3892
E-Mail: info [at] lehmbruckmuseum
gaben aus nationalen und internationalen
Museen wie dem Musée Rodin in Paris,
dem Gemeentemuseum in Den Haag, der
Hamburger Kunsthalle, der Pinakothek
der Moderne in München und dem Centre
Pompidou in Paris präsentiert die Ausstellung
hochkarätige Leihgaben, die in dieser
Zusammenstellung erstmals zu sehen sind.
Die Ausstellung ist eine umfassende Würdigung
des berümten Künstlersohns der Stadt
Duisburg, der seine größten künstlerischen
Erfolge zu Lebzeiten in Paris und den USA
feierte. Sie geht der Frage nach, welche
Qualitäten und Eigenheiten der Kunst es
Auguste Rodin,
Je suis belle, Musée Rodin Paris, Foto Christian Baraja
47
DER KUNSTBLITZ | FONDATION BEYELER
Rudolf Stingel
Die Fondation Beyeler widmet ihre
Sommerausstellung 2019 dem zeitgenössischen
Maler Rudolf Stingel
(geboren 1956 in Meran, lebt in New York
und Meran). Sie präsentiert Stingels bedeutendste
Werkserien aus allen Schaffensperioden
der letzten drei Jahrzehnte und
gewährt so einen umfassenden Überblick
über seine vielfältige künstlerische Praxis.
Die Ausstellung in der Fondation Beyeler
ist die erste grosse Werkschau von Rudolf
Stingel in Europa nach derjenigen im Palazzo
Grassi in Venedig (2013) und die erste
in der Schweiz seit jener in der Kunsthalle
Zürich (1995). Sie erstreckt sich über
insgesamt neun Säle des gesamten Südflügels
der Fondation Beyeler und zusätzlich
temporär über die beiden Räume des Restaurants
im Berower Park. Von Raum zu
Raum konzipiert, folgt die von Gastkurator
Udo Kittelmann in enger Zusammenarbeit
mit dem Künstler eingerichtete Ausstellung
keiner strengen Chronologie, sondern
zielt vielmehr auf ein spezifisches Gegenüber
einzelner bildnerischer Werke, deren
Auswahl und Positionierung speziell auf
die von Renzo Piano entworfenen Räume
abgestimmt sind. Einige Werke werden im
Rahmen der Ausstellung erstmals öffentlich
gezeigt. Zudem werden neue ortsspezifische
Installationen präsentiert.
48
SOMMER | 2019
Bis 6. Oktober 2019
Rudolf Stingel Untitled, 2019, Öl auf Leinwand, 335.3 x 457.2 cm,
© Rudolf Stinge, Foto: John Lehr
Wie kaum ein anderer Künstler seiner Generation
hat Rudolf Stingel den Begriff
dessen erweitert, was Malerei sein kann
und wodurch sie definiert wird. Seit Anbeginn
seiner Karriere in den späten 1980er-
Jahren erkundet er ihre Möglichkeiten und
medienspezifischen Grenzen im Wechselspiel
künstlerischer Verfahren, Materialien
und Formen. Ausgehend von seiner Auseinandersetzung
mit klassischen Bildthemen
entwickelt er einen Reichtum motivischer
Variationen. Neben verschiedenen Serien
abstrakter und fotorealistischer Gemälde
entstehen grossformatige Werke aus Styropor,
aus Metall gegossene Bilder sowie
mit Teppichen oder silbernen Dämmplatten
ausgekleidete Räume, die berührt und
betreten werden dürfen.
Bereits ein Blick in Stingels erstes Künstlerbuch,
1989 unter dem Titel Anleitung
erschienen, gibt Aufschluss über seine
unkonventionelle Haltung. In sechs Sprachen
und begleitet von illustrierenden
Schwarz-Weiss-Fotografien beschreibt er
darin jeden einzelnen Herstellungsschritt
seiner mithilfe von Tüll und Emaille geschaffenen
abstrakten Gemälde: Ölfarbe
soll demnach mit einem handelsüblichen
Rührgerät angemischt und auf die Leinwand
aufgetragen werden. Darüber wird
eine Schicht Tüll gelegt und mit Silberfarbe
besprüht. Entfernt man den Tüll
anschliessend, bleibt eine scheinbar dreidimensionale
Farbfläche zurück, die an
eine von Adern durchzogene Landschaft
erinnert. Die Anleitung suggeriert: Befolgt
man diese, offenbar ganz einfach umzusetzende
Handlungsanweisung, so kreiert
man einen eigenen «Stingel».
49
DER KUNSTBLITZ | FONDATION BEYELER
Doch lässt man sich weiter auf dieses Gedankenspiel
ein, so wird schnell deutlich:
Selbst wenn alle Handlungsschritte genau
beachtet werden, mag vielleicht ein
wunderschönes Werk entstehen, doch eigenständig
ist es keineswegs – denn man
Rudolf Stinge, lUntitled, 2013, Öl auf Leinwand,
127 x 127 cm, © Rudolf Stingel,
Foto: Christopher Burke Studio
In den frühen 1990er-Jahren erweitert
Stingel sein Repertoire und schafft neben
abstrakten Gemälden erstmals ortsspezifische
Werke. In seiner ersten Galerieausstellung,
1991 in der Daniel Newburg
Gallery in New York, wartet er nur mit
einer einzigen Arbeit auf: Der gesamte
Galerieraum ist mit einem leuchtend orangefarbenen
Spannteppich ausgelegt, die
Wände bleiben komplett frei. Wenig später
präsentiert er andernorts in einer weiteren
Variation erneut einen einfarbigen Spannteppich,
der nun aber an einer Ausstellungswand
angebracht ist. Während die
Besucherinnen und Besucher der Daniel
Newburg Galerie unfreiwillig auf dem am
Boden ausgelegten Teppich ihre Fussspuren
hinterliessen, sind sie nun eingeladen,
mit den Händen, grossen Pinselstrichen
gleich, die Teppichoberfläche zu glätten
oder aufzurauen.
selbst bleibt dabei stets die ausführende
Hand des Künstlers und Teil eines von ihm
erdachten Konzepts. In einer humorvollen
und selbstironischen Weise kommentieren
die Anleitungen somit Kunstmarkt und
Kunstbetrieb.
Fondation Beyeler
Baselstrasse 101
4125 Basel, Schweiz
Telefon: +41 61 645 97 00
www.fondationbeyeler.ch
50
SOMMER | 2019
DIETER SCHWALM
Ölbilder, Zeichnungen und Skulpturen
ART BRÜGGEN 2019
Ich bin dabei!
DIETER SCHWALM
Tel.+49 202 7866160
www.arte-artistica.com
51
DER KUNSTBLITZ | THOMAS BAUMGÄRTEL
Er zeigt stets Haltung. Klare Kante.
Bekennt sprichwörtlich Farbe: Thomas
Baumgärtel gehört nicht nur
zu den vielseitigsten Künstlern, sondern
auch zu den gesellschaftlich und politisch
engagiertesten. GERMAN URBAN POP ART
2019/2020 heißt das aktuelle Projekt Thomas
Baumgärtels, dem Bananensprayer.
Mit einem Ausstellungszyklus von weltweit
25 Einzelausstellungen in Museen,
Galerien und weiteren Institutionen wird
er sich u.a. in Sydney, Antwerpen, Riehen-
Schweiz, Berlin, München und in seiner
Heimatstadt Köln präsentieren.
auch Acrylmalerei, Collage- und Decollage-Techniken
sowie Performances in sein
Werk integriert – und sich so dem klassischen
Kanon mitsamt seiner Etikettierungen
immer wieder entzieht. Neben neuen,
eigens für GERMAN URBAN POP ART angefertigten
Arbeiten werden auch Schlüsselwerke
aus seinem Œuvre zu sehen sein,
GERMAN URBAN POP ART. Der Titel spielt
auf Baumgärtels künstlerische Entwicklung
an; als Wegbereiter der deutschen
Street Art hat er seit den 1980er Jahren
die Sprühkunst zum anerkannten Genre
erhoben – und in Folge Maßstäbe für die
urbane Kunst gesetzt. Dabei griff er immer
wieder Elemente der Populärkultur auf, die
in einem unverwechselbaren Clash aus
Urban- und Pop Art gipfelten und somit
die Dispersion der Stile veranschaulichten.
Wobei der Kölner Künstler bis heute
Große Welle, 2018, Acryl und Spraylack auf
Leinwand 70 × 100 cm, Werkverzeichnis: 2067
wie „Metamorphosen der Spraybanane“
und „Totentanz der Künstler“.
KUNST MIT BOTSCHAFT
Die künstlerische Genese von Thomas
52
SOMMER | 2019
„Wir müssen wieder lernen Träume zuzulassen.
Kunst ist dafür ein ideales Medium.
Was sie vermag und in uns erwecken kann, ist grenzenlos.“
Thomas Baumgärtel
Stadt Köln, 2016, Spraylack auf Alu,
60 x 90 cm, Werkverzeichnis: 1917
zur Klimakatastrophe und der Flüchtlingskrise
beziehen werde“, betont Thomas
Baumgärtel. Auch des Europa-Themas will
sich der Künstler annehmen; und einmal
mehr hinterfragen, wie Deutschland dem
EU-Konstrukt begegnet. Und wo Probleme
und Fallstricke lauern. Denn Deutschland,
seine Historie und das (Selbst) Bild,
das ihm anhaftet, war immer ein Kernsujet
Baumgärtel wäre ohne sein sozialkritisches
und politisches Bewusstsein nicht denkbar.
Stets hat er – charmant-sardonisch und
ohne erhobenen Zeigefinger – mit den Mitteln
seiner Kunst Missstände angeprangert,
offensiv für die Freiheit der Kunst und für
die Demokratie gekämpft und dabei auch
Kontroversen nicht gescheut. Diesem wesentlichen
Aspekt seines Œuvres trägt auch
GERMAN URBAN POP ART Rechnung: „Ein
zentrales Thema wird die Auseinandersetzung
mit Diktaturen und Autokratien sein,
beispielsweise bewegt mich, was in China
passiert. Wir leben in allgemein unruhigen
Zeiten; weshalb ich auch deutlich Position
Queen im Atelier: Stay with us! 2019, Spraylack
auf Leinwand, 317 x 178 cm Werkverzeichnis:
2107
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DER KUNSTBLITZ | THOMAS BAUMGÄRTEL
in Baumgärtels Kunst. Nicht zuletzt markiert
der Ausstellungszyklus sein drittes,
soeben im Kölner Wienand Verlag erschienener
Zehn-Jahres-Katalog. Die Werkschau
von 2008 bis 2018 präsentiert die
künstlerische Vielfalt von Thomas Baumgärtel
mit 600 Werken auf 416 Seiten. Die
Spraybanane steht bei zahlreichen Werkgruppen
und Aktionskunst-Projekten im
Mittelpunkt. Aber nicht nur.
„Das Besondere an dritten Band ist, dass
ich ganz neu meine Stilbilder, Spraygramme,
Brückenbilder und kinetischen Arbeiten
vorstelle“, freut sich Thomas Baumgärtel.
Ohne Volksabstimmung ist alles Banane. Eine Aktion
für „Mehr Demokratie“ e.V. im Februar 2018 vor dem
Konrad-Adenauer-Haus in Berlin.
Thomas Baumgärtel mit
der Friedensbanane am
Kölner Dom
Hohenzollernbrücke im Atelier, 2017, Acryl/
Spraylack auf Plakatwand, 253 x 353 cm, Werkverzeichnis:
1979
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SOMMER | 2019
BRIGITTA PULEY
Ölbilder und Zeichnungen
ART BRÜGGEN 2019
Ich bin dabei!
BRIGITTA PULEY
Tel.+49 202 738217
www.arte-artistica.com
55
DER KUNSTBLITZ | CITY-ART-KADEN 2019 WUPPERTAL
City-ART-Kaden 2019
„Die leichteste ART, der KUNST zu begegnen“
Die Vorbereitungen für die
nächste City-ART-Kaden laufen
wieder auf Hochtouren. Die
Ausstellung, die sich im letzten
Jahr eine kurze Pause gegönnt
hatte, wird zum zwölften Mal in
den Räumen der der City-Arkaden
Wuppertal stattfinden (27.
10. bis 9. 11. 2019)
Gezeigt werden Arbeiten von
Künstler/innen aus der Region
Nordrhein Westfalen, die sich
mit Kunstdisziplinen aus den
Bereichen der Malerei, Bildhauerei
und Fotografie auseinandersetzen.
Katrin Becker
Center Managerin
Wie in den früheren Editionen sind
ein erfolgreicher Abschluss an
einer anerkannten Kunstakademie
oder die Mitgliedschaft im Verband
bildender Künstler, von der Jury gewünscht;
allerdings finden auch Autodidakten, die regelmäßig
ihre Kunst auf hohem Niveau präsentieren,
jedes Jahr die Aufmerksamkeit der
Juroren. Damit wird das Niveau der Ausstellung
(die eine würdige Präsentation, ähnlich
56
SOMMER | 2019
ART A10 2019 - Unter den neuen Bewerberinnen die
Künstlerin Ingeborg Teetz. Öl auf Leinwand, 50x70 cm
57
DER KUNSTBLITZ | CITY-ART-KADEN 2019
wie bei einer internationalen Kunstmesse,
aufweisen kann) sehr hoch angesetzt und
das beweist auch das Interesse von zahlreichen
Kunstliebhabern, die die „leichteste
ART, der KUNST zu begegnen“, auch in „die
leichteste Gelegenheit ihre Kunstsammlung
zu bereichern“ verwandelt haben. Da die
City-Arkaden bemüht ist, die teilnehmenden
Künstler/innen zu unterstützen, werden die
Künstler/innen im Fall einer erfolgreichen
Verkaufstransaktion, den Verkaufspreis ohne,
dass eine Provision fällig wird, erhalten. Ziel
der Veranstaltung ist es, Menschen auch außerhalb
der Museen und Tempeln der Kultur
(s. auch Christos Kunstaktionen) in Berührung
mit Kunst zu bringen, „...Denn solange
Kunst nur elitäre Kreise erreichen kann, wird
sie ihrer gesellschaftlichen Funktion nicht
vollständig gerecht...“ (Zitat aus der Rede
von Katrin Becker während der Vernissage
der City-ART-Kaden 2012). Angesichts der
Tatsache, dass die City-Arkaden während der
Ausstellungsdauer von Hunderttausenden
von Menschen besucht werden, bietet die
58
SOMMER | 2019
Hausverwaltung
seit 1996 in Wuppertal und Umgebung
Wir beschränken uns nicht nur auf die professionelle
Verwaltung und Abrechnung, sondern übernehmen
für Sie die Vermietung und kümmern uns mit
zuverlässigen Wuppertaler Unternehmen um die
Wartung & Pflege Ihrer Immobilie.
Um Ihnen mit dem nötigen Fachwissen zur
Verfügung stehen zu können, nehmen wir als
Mitgliedsunternehmen im Verband der
Nordrhein-Westfälischen
Immobilienverwalter E.V.,
regelmäßig an Fortbildungen teil.
Auch für den Verkauf Ihrer Immobilie stehen wir Ihnen mit einem
kompetenten Partner zur Seite.
Richten Sie Ihre Anfragen rund um die
Vermietung (Anmietung & Vermietung) sowie
Verwaltung von Immobilien an:
Lingemann Immobilien
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59
DER KUNSTBLITZ | CITY-ART-KADEN 2019
Veranstaltung die ideale Bühne, um ein so
anspruchsvolles Ziel zu erreichen.
KUNSTPREISE
1
23
(Sponsor: SPARDA BANK West).
Eine Jury entscheidet welche Künstler/innen
an der Ausstellung teilnehmen dürfen,
außerdem vergibt sie auch drei Preise: Der
erste Kunstpreis ist mit 2000 Euro dotiert
Der zweite Preis wird von der Firma Künstlerbedarf
boesner (Düsseldorf), zur Verfügung
gestellt, es handelt sich um einen
Einkaufsgutschein im Wert von 500 Euro.
Der dritte Preis beinhaltet eine Einzelausstellung
in den Räumen der SPARDA BANK
Wuppertal (Hauptstelle, Bankstr. 3, 42103
Wuppertal).
Kunst soll ein würdiges Echo finden und
für jedermann zugänglich sein. Sie begeistert,
macht nachdenklich, ruft Erinnerungen
hervor, erstaunt, aber vor allem inspiriert sie.
Das Ziel eines jeden Künstlers ist es, dass
sein Werk gesehen wird, dass es Gefühle in
den Menschen hervorruft. Eben diesem Ziel
dienen die City-ART-Kaden.
Ob es sich um Gemälde, Fotografien, Skizzen,
Skulpturen oder Installationen von Objekten
handelt, Kunst ist stets eine Manifestation
dessen, was den Künstler bewegte.
Was die ausgewählten Künstlerinnen und
Künstler aus ganz Nordrhein-Westfalen bewegte,
können Sie vom 27. Oktober bis 09.
November in der City-Arkaden Wuppertal
sehen und erfahren.
Die Vernissage findet am
27. Oktober 2019 statt.
60
SOMMER | 2019
Das Fachgeschäft für Künstlerbedarf in Wuppertal
05. September 2019
10 jähriges Jubiläum
Wir sagen
Danke!
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Telefon: 946 000 95 - www-via-dellarte.de
61
DER KUNSTBLITZ | NOTIZEN
GALERIE ART-ECK SOLINGEN
ZEIGT VOM 20. JULI BIS 8. SEPTEMBER 2019
EINE AUSSTELLUNG ZUM 50. JAHRESTAG DER MONDLANDUNG
Mit Arbeiten von:
Hiroyuki Masuyama, Ioan Iacob, Thomas
Baumgärtel, Christian von Grumbkow, Harald
Klemm, Moritz Albert, Robert Pufleb /
Nadine Schlieper, Dirk Balke, Friedrich August
de Leuw.
Vernissage Samstag 20. Juli, 16 Uhr
Galerie ART-ECK, Küllersberg 1
42653 Solingen-Gräfrath
Friedrich August de Leuw, 1876
MALKURSE in Wuppertal
DER KUNSTBLITZ | NOTIZEN
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62
SOMMER | 2019
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WUPPERTAL
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63
DER KUNSTBLITZ | NOTIZEN
ALICE AYCOCK
SELECTED WORKS 1971-2019
SPRENGEL MUSEUM HANNOVER
BIS 25.08.2019
Alice Aycock (*1946, lebt in New York) hat
mit ihrer 2015 aufgestellten „Twister“-
Skulptur ein neues Wahrzeichen für das
Sprengel Museum geschaffen. Innerhalb
kürzester Zeit ist dieser monumentale
Wirbelsturm zusammen mit Niki de Saint
Phalles „Tanzenden Nanas“ am Leineufer
und dem „Hellebardier“ am Maschsee von
Alexander Calder zu einer der beliebtesten
und meist fotografierten Skulpturen im
öffentlichen Raum in Hannover geworden.
Das Sprengel Museum Hannover widmet
der Künstlerin nun eine große Ausstellung,
DER KUNSTBLITZ | NOTIZEN
die einen Überblick über ihr Schaffen von
den frühen 1970er-Jahren bis in die unmittelbare
Gegenwart gibt.
Alice Aycocks künstlerische Anfänge sind
zunächst stark von der amerikanischen
Konzeptkunst, Minimal Art und Land Art
geprägt. Sie widmet sie sich architektonischen
Strukturen und entwirft nicht benutzbare
Scheinarchitekturen. Die 1980er-
Jahre sind geprägt von maschinenartigen
Metallskulpturen, die Elemente der angewandten
bzw. der Ingenieurskunst auf ihre
Idee von Bildhauerei übertragen. In den
letzten 10 Jahren entwickelte Aycock ihre
großformatigen „Twister-Skulpturen“. Themenkomplexe
wie Klimawandel und der
Alice Aycock
„Alien Twister“, 2018, Edition 1 von 3 + 1AP Aluminium,
weiße Pulverbeschichtung, Collection of the artist,
courtesy Galerie Thomas Schulte Berlin and Marlborough
Gallery, New York
Balanceverlust in unserem Umgang mit der
Natur, aber auch technische Zivilisation
und Ingenieurskunst als Antwortstrategie
darauf werden in diesen beeindruckenden
Skulpturen verhandelt.
Das Sprengel Museum Hannover präsentiert
nun die erste museale Einzelausstellung der
Künstlerin in Deutschland seit 35 Jahren.
SPRENGEL MUSEUM HANNOVER
Kurt-Schwitters-Platz
30169 Hannover
T (0511) 168 – 4 38 75
F (0511) 168 – 4 50 93
Sprengel-Museum@Hannover-Stadt.de
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SOMMER | 2019
FONDATION BEYELER
26. 5. – 6. 10. 2019
RIEHEN / BASEL
Untitled
(Detail), 2015, Öl auf Leinwand, 241,3 × 165,7 cm, © Rudolf Stingel, Foto: John Lehr
65
DER KUNSTBLITZ | NOTIZEN
IMPLIZITE SPANNUNGEN: MAPPLETHORPE NOW
SOLOMON R. GUGGENHEIM MUSEUM NEW YORK
BIS 5. JANUAR 2020
Noch bis 5. Januar 2020 präsentiert das
Solomon R. Guggenheim Museum Implicit
Tensions: Mapplethorpe Now, den zweiten
Teil einer ganzjährigen Ausstellung, die
sich mit dem Erbe von Robert Mapplethorpe
(1946– 1989) befasst. Mapplethorpe ist
einer der am meisten gefeierten und doch
kontroversen amerikanischen Künstler des
späten 20. Jahrhunderts und weithin bekannt
für seine kühnen, formal rigorosen
Bilder, die absichtlich soziale Sitten übertreten,
und für die Zensurdebatten, die ihn
zu einem Symbol für die Kulturkriege der
späten 1980er und Anfang der 1990er Jahre
machten.
In den folgenden Jahrzehnten haben sich
Künstler und Kritiker mit Mapplethorpes
Erbe auseinandergesetzt, Fragen nach der
Agentur des fotografischen Subjekts aufgeworfen
und seine Darstellungen des homoerotischen
Verlangens, des schwarzen
männlichen Akts und der weiblichen Figur
befragt. Gleichzeitig wurde er dafür gefeiert,
unterrepräsentierten Gemeinschaften
Sichtbarkeit zu verschaffen, und für die Objektivierung
seiner Sitter kritisiert. In dem
Bestreben, diese komplexen Gespräche zu
reflektieren und Mapplethorpes kritischen
Beitrag zur Kunst seiner Zeit zu würdigen,
zeigt diese Ausstellung die Arbeiten
Robert Mapplethorpe
Graces Jones 1984, Gelatin silver print 48,9 x 38,7 cm
Solomon R. Guggenheim Museum New York Gift
The Robert Mapplethorpe Foundation 1998
© Robert Mapplethorpe Foundation
von sechs Künstlern der Sammlung Guggenheim,
die durch fotografische Porträts
weitreichende Ansätze zur Erforschung der
Identität bieten: Rotimi Fani-Kayode (geb.
1955, Lagos, Nigeria, gest. 1989, London),
Lyle Ashton Harris (geb. 1965, New York),
Glenn Ligon (geb. 1960, New York), Zanele
Muholi (geb. 1972, Umlazi, Südafrika), Catherine
Opie (* 1961, Sandusky, Ohio) und
Paul Mpagi Sepuya (* 1982, San Bernardino,
Kalifornien).
SOLOMON R. GUGGENHEIM
MUSEUM
1071 Fifth Avenue,
New York
Galerie Tower Level 4
und Thannhauser 4
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SOMMER | 2019
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