Kicker der Ortenau Winter 2018/2019
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Christian Günter:<br />
Hinrunde bestätigen<br />
1. Bundesliga<br />
„Dauerbrenner“ Christian Günter über<br />
die Aussichten des SC Freiburg, seine Hobbys<br />
und seine Heimat Tennenbronn<br />
<strong>Kicker</strong>: Herr Günter, seit Ihrem 13. Lebensjahr spielen Sie Fußball<br />
in Freiburg, wie oft sieht man Sie noch in Ihrer alten Heimat Tennenbronn?<br />
Günter: Relativ oft, ich versuche schon alle zwei Wochen meine Familie<br />
und Freunde zu besuchen, ab und zu finde ich dann auch den Weg auf<br />
den Sportplatz des FV Tennenbronn, wo viele meiner Freunde in <strong>der</strong> Bezirksliga<br />
kicken.<br />
<strong>Kicker</strong>: <strong>2018</strong> haben Sie Ihren Vertrag beim SC Freiburg verlängert.<br />
Spielte da auch die Nähe zu Ihrer Heimat Tennenbronn eine entscheidende<br />
Rolle?<br />
Günter: Unter an<strong>der</strong>em sicherlich auch, allerdings geht es in erster Linie<br />
um den Verein selbst. Ich fühle mich in Freiburg einfach unglaublich<br />
wohl, <strong>der</strong> Verein ist mittlerweile auch ein Stück Heimat für mich geworden.<br />
Die Nähe zu meiner Familie spielte dabei sicherlich auch eine entscheidende<br />
Rolle.<br />
<strong>Kicker</strong>: Wie schwer war <strong>der</strong> Weg, zu einem gestandenen Fußballprofi<br />
des SC Freiburg zu werden und welche Tipps würden Sie jungen,<br />
talentierten Spielern mitgeben, damit ihr Traum, Fußballprofi zu<br />
werden, in Erfüllung geht?<br />
Günter: Es ist schwierig einzuschätzen, wie schwer <strong>der</strong> Weg war, mir fehlt<br />
da ein Stück <strong>der</strong> Vergleich zu An<strong>der</strong>en. Es war jedenfalls nicht einfach.<br />
Vor allem war es für meine Familie nicht immer einfach, sie mussten<br />
schon einiges an Zeit für mich opfern. Auch für mich selbst war <strong>der</strong> Abstand<br />
zu meiner Familie und meinen Freunden nicht leicht, für Freizeit<br />
außerhalb des Fußballs und <strong>der</strong> Schule blieb kaum Zeit. Jungen Spielern<br />
gebe ich den Tipp, immer ehrgeizig zu bleiben, versuchen mehr zu tun<br />
als die An<strong>der</strong>en und ganz wichtig, nie den Spaß am Fußball verlieren.<br />
Dann kann man es meiner Meinung nach weit bringen.<br />
<strong>Kicker</strong>: Nach <strong>der</strong> Jugend beim SC schaffen es nur sehr wenige Spieler<br />
in den Profibereich, einige finden sich dann bei unterklassigen Vereinen<br />
wie<strong>der</strong>. Pflegen Sie noch regelmäßigen Kontakt zu den „alten“<br />
Weggefährten aus dem damaligen Jugendbereich des SC?<br />
Günter: Zu dem ein o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Spieler habe ich schon noch Kontakt.<br />
Es ist allerdings auch nicht immer einfach, da viele meiner alten Kollegen<br />
in verschiedenen Städten verstreut wohnen. Ich treffe hier in Freiburg ab<br />
und zu welche, da läuft man sich gelegentlich mal über den Weg, was<br />
mich natürlich immer wie<strong>der</strong> freut.<br />
<strong>Kicker</strong>: Was macht ein Christian Günter in seiner wenigen Zeit<br />
außerhalb des Trainingsplatzes und des Fußballstadions? Haben Sie<br />
bestimmte Hobbys?<br />
Günter: Schwierig, ich mache eigentlich auch außerhalb des Fußballplatzes<br />
sehr gerne Sport, aber natürlich bleibt da in einer normalen Trainingswoche<br />
wenig Zeit. Im Sommer gehe ich dann auch schon mal gerne<br />
auf den Tennisplatz. Früher bin ich sehr gerne Ski gefahren, allerdings<br />
kann ich das mit meiner Fußballkarriere nicht mehr so vereinbaren. Ansonsten<br />
verbringe ich, wie schon gesagt, gerne Zeit mit meiner Familie,<br />
meiner Freundin und meinen Freunden. Am liebsten in <strong>der</strong> Natur.<br />
<strong>Kicker</strong>: Machen Sie sich schon Gedanken darüber, was Sie nach<br />
Ihrer Profikarriere beruflich vielleicht mal machen möchten, o<strong>der</strong><br />
kommt diese Frage zu früh?<br />
Günter: Es schwirrt einem ab und zu schon mal durch den Kopf. Die Frage<br />
kommt für mich dahingehend zu früh, dass ich noch nicht weiß ob ich im<br />
Fußballgeschäft bleiben will, o<strong>der</strong> mich dann doch eher in eine an<strong>der</strong>e<br />
Richtung orientieren möchte. Deshalb stellt mir die Frage am besten in<br />
fünf Jahren nochmal.<br />
<strong>Kicker</strong>: Kommen wir zur Mannschaft des SC. Wo sehen Sie Ihre<br />
Hauptaufgabe als stellvertreten<strong>der</strong> Kapitän beim SC Freiburg?<br />
Günter: Wir haben eine Struktur in <strong>der</strong> Mannschaft, in <strong>der</strong> eigentlich fast<br />
alle Spieler, gerade aus dem Mannschaftsrat und drum herum Verantwortung<br />
übernehmen, sowohl auf dem Platz, als auch außerhalb. Man<br />
versucht gerade die jungen Spieler zu führen und zu unterstützen. Auf<br />
dem Platz versucht man natürlich immer alle beieinan<strong>der</strong> zu halten, auch<br />
mal laut zu sein, um die Mannschaft aufzurütteln o<strong>der</strong> anzufeuern, um<br />
sie nach vorne zu treiben. Darin sehe ich auch meine Hauptaufgaben.<br />
<strong>Kicker</strong>: Zusammen mit Dominique Heintz und Alexan<strong>der</strong> Schwolow<br />
sind Sie <strong>der</strong> Dauerbrenner schlecht hin beim SC. Wie halten Sie <strong>der</strong><br />
hohen Belastung Stand? Sind da auch Extraeinheiten außerhalb des<br />
Mannschaftstrainings vonnöten?<br />
Günter: Lacht: Jetzt hat´s auch mich mal erwischt, die Interviewanfrage<br />
kam vor meiner Verletzung! Passiert halt mal....<br />
Aber natürlich mache ich auch außerhalb des Trainings viel für mich<br />
selbst, was sich bis dato auch ausgezahlt hat. Aber wie ich schon oft betont<br />
habe, gehört auch viel Glück dazu. Jetzt hat´s mir auf dem Platz in<br />
Spanien halt mal den Muskel zugemacht... Aber zum Glück war ich dann<br />
im Heimspiel gegen Hoffenheim wie<strong>der</strong> am Ball.<br />
<strong>Kicker</strong>: Wie groß ist die Vorfreude auf das neue Stadion und welche<br />
neuen Möglichkeiten ergeben sich dadurch?<br />
Günter: Die Freude ist natürlich schon ein Stück weit da, aber ich glaube<br />
das kommt erst dann richtig, wenn das Ding steht. Bisher kenne ich<br />
es ja nur als Modell. Für den Verein selbst ist es natürlich als Einnahmequelle<br />
enorm wichtig, da ein größeres Stadion stehen zu haben, den VIP-<br />
Bereich größer zu machen, die Loge zu haben. Ich hoffe, dass wir den<br />
Charme aus dem Schwarzwaldstadion mit rübernehmen können, dass<br />
alle Fans so zahlreich erscheinen und für dieselbe Atmosphäre sorgen.<br />
Da freue ich mich drauf.<br />
<strong>Kicker</strong>: Letzte Frage….was können wir in <strong>der</strong> Rückrunde vom SC<br />
Freiburg noch erwarten und welche persönlichen Ziele haben Sie sich<br />
für das Jahr <strong>2019</strong> vorgenommen?<br />
Günter: Ich hoffe natürlich, dass wir genauso viele Punkte wie in <strong>der</strong> Vorrunde<br />
holen können und uns frühzeitig von <strong>der</strong> Abstiegszone entfernen<br />
können. Allerdings rechne ich damit, dass es wie<strong>der</strong> bis zum Schluss spannend<br />
bleiben wird. Für mich persönlich<br />
gilt es die Vorrunde zu bestätigen. Ich<br />
glaube, ich habe eine ganz gute Vorrunde<br />
gespielt, konnte mich auch dort<br />
nochmal ein Stück entwickeln und<br />
hoffe, dass ich das auch in <strong>der</strong> Rückrunde<br />
nochmal auf den Platz bekomme.<br />
Dazu muss ich natürlich auch verletzungsfrei<br />
bleiben.<br />
6<br />
Herr Günter, herzlichen Dank für das<br />
Interview.<br />
Christian Günter