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KURT Extrablatt: 150 Jahre Freiwillige Feuerwehr Gifhorn

150 Jahre Freiwillige Feuerwehr Gifhorn Eine Sonderveröffentlichung des Gifhorner Stadtmagazins KURT September 2019

150 Jahre Freiwillige Feuerwehr Gifhorn
Eine Sonderveröffentlichung des Gifhorner Stadtmagazins KURT
September 2019

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kostenfrei September 2019<br />

Eine Sonderveröffentlichung des<br />

<strong>Gifhorn</strong>er Stadtmagazins <strong>KURT</strong><br />

Bruno Brenzlig<br />

Anne Maiwald hat das neue<br />

Gewinne<br />

einen<br />

Ausflug<br />

mit der<br />

Drehleiter<br />

» Seite 70<br />

<strong>Feuerwehr</strong>-Maskottchen entworfen


Seitenkopf<br />

Editorial<br />

Danke, dass es Euch gibt<br />

Mehr als 40.000 Einwohner hat unser schönes<br />

<strong>Gifhorn</strong>. 40.000 Menschen, die ein Dach über<br />

dem Kopf haben – und auf Hilfe hoffen, wenn‘s<br />

brennt. 40.000 Menschen, die am Straßenverkehr<br />

teilnehmen – und auf Hilfe hoffen,<br />

wenn sie mit ihrem Wagen mal von der<br />

Spur abgekommen sind. 40.000 Menschen,<br />

die froh sind, wenn atomare,<br />

biologische und chemische Gefahren<br />

in ihrer Umgebung schnellstens abgestellt<br />

werden. Und wer kümmert<br />

sich um all das? Wer sorgt tapfer dafür,<br />

dass wir alle sorgenfrei leben können?<br />

Richtig, die <strong>Freiwillige</strong> <strong>Feuerwehr</strong>!<br />

Doch wer sind die Frauen und Männer, die<br />

sich in der <strong>Freiwillige</strong>n <strong>Feuerwehr</strong> engagieren?<br />

Ganz plump: Es sind gut 120 von 40.000<br />

Menschen in unserer Stadt, die als Teil der<br />

aktiven Wehr jederzeit parat stehen – bei Tag<br />

und Nacht, bei Wind und Wetter. Angeführt<br />

werden sie von Ortsbrandmeister Maik Schaffhauser,<br />

hinter ihm und ihm zur Seite steht ein<br />

tatkräftiges Kommando, auf das auch er sich<br />

jederzeit verlassen kann. Außerdem in unser<br />

aller Dienst: die Brandmeister vom Dienst, die<br />

Löschmeister vom Dienst, die Fernmelder<br />

vom Dienst. Die Seniorengruppe hilft<br />

mit, der Verpflegungstrupp ist stets<br />

startklar, der <strong>Feuerwehr</strong>-Musikzug<br />

bereichert unser kulturelles Leben –<br />

und Jugendfeuerwehr und Kinderfeuerwehr<br />

kümmern sich um den<br />

Nachwuchs. Hunderte, ach was, tausende<br />

Stunden für unser Gemeinwohl.<br />

Ehrenamtlich! Das verdient Unterstützung –<br />

entweder selbst aktiv werden oder die Fördermitgliedschaft<br />

für nur 20 Euro pro Jahr beantragen.<br />

Wer mag, darf auch gerne mehr geben.<br />

Bastian Till Nowak<br />

Herausgeber und Chefredakteur<br />

nowak@kurt-gifhorn.de<br />

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Tel. 05371 - 9414151<br />

E-Mail mail@kurt-gifhorn.de<br />

2<br />

<strong>KURT</strong><br />

<strong>KURT</strong> 3


Die 3 <strong>KURT</strong> Highlights<br />

1<br />

<strong>Feuerwehr</strong>wiesn<br />

zum <strong>150</strong>. Geburtstag<br />

Samstag, 7. September, ab 18 Uhr, Festzelt, Schützenplatz, Celler Straße 30, <strong>Gifhorn</strong>, Vorverkauf: 20 Euro<br />

… wenn die kleinen<br />

Engel toben<br />

4<br />

<strong>Gifhorn</strong>s <strong>Freiwillige</strong> <strong>Feuerwehr</strong> feiert<br />

<strong>150</strong>. Geburtstag: Der <strong>Feuerwehr</strong>-<br />

Musikzug heizt die <strong>Feuerwehr</strong>wiesn auf<br />

dem Schützenplatz an, bevor Bürgermeister<br />

Matthias Nerlich unserer Wehr<br />

zu ihrer großen Tradition gratulieren<br />

und das Fass anstechen darf. Die<br />

Geburtstags-Wehr und ihre Gäste<br />

dürfen sich freuen auf Members: Die<br />

bayerische Party-Band hat jahrelange<br />

Oktoberfest-Erfahrung – und hat sogar<br />

schon in Südkorea Wiesn-Stimmung<br />

verbreitet. Tickets kosten 20 Euro. Im<br />

Preis enthalten ist eine halbe Maß Bier.<br />

Außerdem werden typische bayerische<br />

Schmankerl wie Leberkäs gereicht.<br />

Und Bratwurst und Steaks vom Grill<br />

gibt‘s selbstverständlich auch.<br />

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Dachstiftung<br />

Diakonie<br />

2<br />

Aktionstag mit jeder<br />

Menge Programm<br />

Neben den wilden <strong>Feuerwehr</strong>wiesn<br />

und dem Tag der offenen Tür am<br />

Samstag ist der Aktionstag am Sonntag<br />

das Herzstück des Festwochenendes:<br />

Zu ihrem <strong>150</strong>. Geburtstag zeigt die<br />

<strong>Freiwillige</strong> <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Gifhorn</strong> alles, was<br />

sie zu bieten hat. Und alles meint in diesem<br />

Fall auch wirklich aaaalles! Einsatzvorführungen,<br />

Fahrzeugschau und eine Ausstellung zur<br />

<strong>150</strong>-jährigen Geschichte der Brandschützer sind ebenso<br />

<br />

Foto: <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Gifhorn</strong><br />

geplant wie Platzkonzerte des <strong>Feuerwehr</strong>-Musikzuges, vielfältiges Kinderprogramm<br />

und eine Tombola. In einem eigens angeschafften und fürs Festwochenende hergerichteten<br />

Brandcontainer, den die Brandschützer liebevoll als Wohnzimmer eingerichtet haben,<br />

wird gezeigt, wie schnell sich ein kleines Feuer zu einem großen Brand entwickeln<br />

kann. „Daneben hängen wir eine große Uhr auf und erklären den Zuschauern, wann die<br />

<strong>Feuerwehr</strong> vor Ort sein kann – und was bis dahin alles schon geschehen ist“, kündigt<br />

Ortsbrandmeister Maik Schaffhauser an. Zudem gibt‘s einen Verkaufsstand, an dem das<br />

neue <strong>Gifhorn</strong>er <strong>Feuerwehr</strong>-Maskottchen Bruno Brenzlig als Plüschbär sowie <strong>150</strong>-<strong>Jahre</strong>-<br />

<strong>Feuerwehr</strong>-<strong>Gifhorn</strong>-Pins und die Buchdokumentation zur Geschichte der <strong>Feuerwehr</strong><br />

erworben werden können. Zur Stärkung gibt‘s Kuchen und Torten – und die legendäre<br />

Erbsensuppe aus der Gulaschkanone fehlt selbstverständlich auch nicht.<br />

3<br />

Sonntag, 8. September, 12 bis 17 Uhr, Eintritt frei<br />

Schützenplatz, Celler Straße 30, <strong>Gifhorn</strong><br />

Tag der offenen Tür: <strong>Feuerwehr</strong> zeigt<br />

renovierte Halle und all ihre Fahrzeuge<br />

Foto: Thorben Kroll<br />

Ihre frisch renovierte Fahrzeughalle präsentiert<br />

die <strong>Freiwillige</strong> <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Gifhorn</strong> bei einem<br />

Tag der offenen Tür. Auch die Fahrzeuge<br />

der Brandschützer werden zu bestaunen sein.<br />

Kleine Führungen durchs Refugium unserer<br />

Alltagshelden sind auf Wunsch ebenfalls<br />

möglich – ansonsten sind aber keine Shows<br />

oder Vorführungen geplant, denn das hebt<br />

sich die <strong>Feuerwehr</strong> alles für den Aktionstag<br />

am Tag danach auf. Dazu gibt‘s Leckereien<br />

vom Grill und erfrischende Getränke.<br />

Samstag, 7. September, 10 bis 15 Uhr, Eintritt frei<br />

<strong>Feuerwehr</strong>haus, Fallerslebener Straße 15, <strong>Gifhorn</strong><br />

<strong>KURT</strong> <strong>KURT</strong> 5


Bruno Brenzlig<br />

Bruno Brenzlig<br />

Bruno Brenzlig verstärkt<br />

die <strong>Gifhorn</strong>er <strong>Feuerwehr</strong><br />

Anne Maiwald hat das Maskottchen entworfen – Es gibt ihn auch als Plüschbären<br />

Bruno Brenzlig heißt der neue Kamerad: Zuverlässig und friedliebend<br />

ist er, in seiner Ruhe liegt die Kraft, er kann aber auch mal<br />

flippig sein, kräftig ist er allemal – und ein wahrer Freund ist er auch.<br />

Bruno Brenzlig ist ein Bär; und Ortsbrandmeister Maik Schaffhauser<br />

hat ihn im Rahmen eines Übungsdienstes jetzt offiziell als neues<br />

Mitglied der <strong>Freiwillige</strong>n <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Gifhorn</strong> willkommen geheißen.<br />

Von Michael Uhmeyer<br />

und Bastian Till Nowak<br />

Viele Menschen bringen aus<br />

ihrem Sommerurlaub zahlreiche<br />

Souvenirs mit. Anne<br />

und Frank Maiwald entdekten<br />

gleich eines mit praktischem<br />

Nutzen: 2018 waren sie in Ratekau<br />

an der Ostsee – und bei<br />

der dortigen <strong>Feuerwehr</strong> lernten<br />

sie deren Maskottchen<br />

Flori Feuer kennen, einen grünen<br />

Drachen.<br />

Vater und Tochter waren<br />

sich sofort einig: Das ist auch<br />

Mit diesen Skizzen von Anne<br />

Maiwald hat alles angefangen.<br />

eine tolle Idee für das Jubiläum<br />

der <strong>Gifhorn</strong>er <strong>Feuerwehr</strong> in<br />

diesem Jahr – und Anne entwickelte<br />

ein eigenes Maskottchen.<br />

Dafür nahm sie aus dem<br />

Logo der 2014 gegründeten<br />

<strong>Gifhorn</strong>er Kinderfeuerwehr<br />

den Bären. Anne fertigte erste<br />

Entwurfszeichnungen: „Das<br />

Kommando der <strong>Gifhorn</strong>er<br />

Wehr war mit der Idee und<br />

dem Bären sofort einverstanden“,<br />

freuen sich Anne und<br />

Frank Maiwald heute noch.<br />

„Mit Unterstützung aus<br />

Ratekau fanden wir dann einen<br />

renommierten Hersteller<br />

für Maskottchen in Kleve“,<br />

erklärt Frank Maiwald. Gemeinsam<br />

mit Anne entstand<br />

dort der jetzt vorgestellte Bruno<br />

Brenzlig. „Sein Aussehen<br />

ist der Uniform der <strong>Gifhorn</strong>er<br />

<strong>Feuerwehr</strong> angeglichen und<br />

damit unverwechselbar“, freut<br />

sie sich. Den Namen des neuen<br />

Maskottchens entschieden<br />

übrigens die Kinder der<br />

<strong>Gifhorn</strong>er Kinderfeuerwehr im<br />

Die <strong>Freiwillige</strong> <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Gifhorn</strong> hat jetzt ein neues Maskottchen: Bruno Brenzlig. In dem Kostüm stecken<br />

entweder die Schöpferin Anne Maiwald oder ihre Cousine Larissa Schorsch – „damit der Schweiß in der Familie<br />

bleibt“, lachen die beiden.<br />

Fotos: Michael Uhmeyer<br />

Rahmen eines Wettbewerbs:<br />

„Aus 14 Vorschlägen entschieden<br />

sie sich mit großer<br />

Mehrheit für Bruno Brenzlig“,<br />

berichtet Ortsbrandmeister<br />

Maik Schaffhauser.<br />

In dem neuen Maskottchen<br />

steckte von Anfang an Anne<br />

selbst. Mittlerweile erhält sie<br />

kräftige Unterstützung von ihrer<br />

Cousine Larissa Schorsch.<br />

„In dieser Figur kann nicht jeder<br />

auftreten“, sind sich beide<br />

einig. Denn: „Wir haben Verantwortung<br />

– im Namen der<br />

<strong>Feuerwehr</strong>“, erklärt Larissa.<br />

„Und damit der Schweiß in<br />

der Familie bleibt“, lacht sie. »<br />

Inh. Peter Prause<br />

Am Sportplatz 6<br />

38518 <strong>Gifhorn</strong>-Gamsen<br />

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10:00 Uhr - 12:30 Uhr<br />

14:30 Uhr - 18:30 Uhr<br />

Samstag (Nur mit Termin)<br />

12:00 Uhr - 14:00 Uhr<br />

<br />

<br />

Der Georgshof gratuliert<br />

ganz herzlich zum<br />

<strong>150</strong>. Jubiläum!<br />

Heideweg 5<br />

38518 <strong>Gifhorn</strong><br />

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6 <strong>KURT</strong><br />

<br />

<strong>KURT</strong> 7


Bruno Brenzlig<br />

Bruno Brenzlig<br />

Das Maskottchen gibt‘s auch als<br />

Plüschbären.<br />

Nur fürs Foto durfte Bruno Brenzlig ausnahmsweise mal ans Steuer. Im<br />

Einsatz fahren selbstverständlich erfahrenere Kameraden den Wagen.<br />

Wasser marsch: Bruno Brenzlig ist jetzt festes Mitglied der <strong>Freiwillige</strong>n <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Gifhorn</strong>.<br />

Bruno Brenzlig macht sich auch am Funkgerät gut.<br />

Frank und Anne Maiwald kleiden den Bären ein.<br />

Gestatten, Kamerad Bruno Brenzlig.<br />

Staplerfahrer Bruno.<br />

» Denn in dem Kostüm ist der<br />

Einsatz sehr anstrengend. Besonders<br />

durch die Hitze darin.<br />

Sogar ein kleiner Ventilator ist<br />

deshalb eingebaut.<br />

Auch nach dem Jubiläum<br />

soll Bruno Brenzlig zu <strong>Gifhorn</strong><br />

und zur <strong>Gifhorn</strong>er <strong>Feuerwehr</strong><br />

gehören: Er wird dann vor<br />

allem in der Brandschutzerziehung<br />

in Kindergärten und<br />

Schulen, bei ausgewählten<br />

Einsätzen der Kinderfeuerwehr<br />

und bei offiziellen Anlässen<br />

eingesetzt. Einen ersten<br />

öffentlichen Testeinsatz hatte<br />

er bereits beim großen Umzug<br />

am Sonntag des <strong>Gifhorn</strong>er<br />

Schützenfestes – dort wurde<br />

er begeistert aufgenommen.<br />

„Speziell zum Jubiläum<br />

wurde eine auf 500 Stück limitierte<br />

Edition von Bruno als<br />

kleines Kuscheltier aufgelegt“,<br />

verrät Frank Maiwald. Die<br />

kleinen Kuschel-Brunos sind<br />

dann während des Festwochenendes<br />

bei der <strong>Gifhorn</strong>er<br />

<strong>Feuerwehr</strong> zu haben. Außerdem<br />

sollen künftig auch immer<br />

ein paar der Plüschtier-<br />

Versionen von Bruno Brenzlig<br />

im Einsatzleitwagen der <strong>Feuerwehr</strong><br />

mitfahren – den Grund<br />

erklärt Ortsbrandmeister<br />

Maik Schaffhauser: „Um Kindern<br />

in einer Notsituation wenigstens<br />

einen kleinen Trost<br />

spenden zu können.“<br />

Ein echter Bär fährt auch mit dem Rad zum Dienst.<br />

Alarm, jetzt heißt‘s schnell rein in die Einsatzuniform.<br />

8<br />

<strong>KURT</strong> <strong>KURT</strong> 9


Glückwünsche<br />

Glückwünsche<br />

Das <strong>150</strong>-jährige Bestehen<br />

der <strong>Freiwillige</strong>n<br />

<strong>Feuerwehr</strong> <strong>Gifhorn</strong> ist<br />

ein beeindruckendes<br />

Jubiläum, allein schon<br />

wegen der Anzahl<br />

der <strong>Jahre</strong>. Dahinter<br />

verbergen sich anderthalb<br />

Jahrhunderte, in<br />

denen sich ungemein<br />

viel verändert hat.<br />

Eines jedoch bleibt bis<br />

heute unverändert: Es<br />

sind die Eigenschaften<br />

der Menschen,<br />

die bereit sind, sich<br />

in der <strong>Freiwillige</strong>n<br />

<strong>Feuerwehr</strong> zu engagieren.<br />

Sie zeichnen<br />

sich aus durch Ihren<br />

Mut, buchstäblich für<br />

andere „durchs Feuer<br />

zu gehen“ und ihre<br />

Bereitschaft, das Private<br />

dem Gemeinwohl<br />

hintanzustellen. Diese<br />

Bereitschaft kann<br />

man gar nicht genug<br />

wertschätzen. Dafür<br />

möchte ich allen Kameradinnen<br />

und Kameraden<br />

von Herzen<br />

danken. Sie alle sind<br />

unsere Helden.<br />

Matthias Nerlich,<br />

Bürgermeister der Stadt <strong>Gifhorn</strong><br />

Happy Birthday,<br />

<strong>150</strong> <strong>Jahre</strong> sind eine richtig stolze Zahl. Was hätten wir<br />

in dieser Zeit ohne all diese mutigen Menschen bei<br />

der <strong>Feuerwehr</strong> gemacht? Die Herausforderungen der<br />

<strong>Feuerwehr</strong> nehmen durch die Klimakrise und damit<br />

verbundene häufigere Extremwetterereignisse<br />

wie Dürre oder Starkregen<br />

immer weiter zu. Sorgen wir dafür,<br />

dass die Retter*innen auch für<br />

die Herausforderungen der<br />

nächsten <strong>150</strong> <strong>Jahre</strong> bestens<br />

gewappnet sind und die Unterstützung<br />

erfahren, die sie<br />

verdienen!<br />

Imke Byl (Bündnis 90/Die Grünen),<br />

<strong>Gifhorn</strong>er Landtagsabgeordnete<br />

„Wenn Feuer währ und es gebe keine <strong>Feuerwehr</strong>,<br />

was meinst du, was dann für Feuer währ.“ Dieser<br />

Satz steht für Ihren unermüdlichen Einsatz,<br />

steht für Ihre Zivilcourage, und im übertragenen<br />

Sinn für unsere Gesellschaft. Gut, dass es Frauen<br />

und Männer gibt, wie Sie, die Ihr eigenes<br />

Wohl dem für die Gesellschaft unterordnen.<br />

Danke für Ihr Schaffen und als Kirchenmensch<br />

mein Wunsch: Gott zur Ehr<br />

und dem Nächsten zum<br />

Wohlergehen. Das<br />

heißt übertragen:<br />

Segen.<br />

Martin Wrasmann,<br />

Pastoralreferent<br />

der katholischen<br />

St. Altfrid-Gemeinde<br />

<strong>Gifhorn</strong><br />

<strong>Feuerwehr</strong>!<br />

Das Ehrenamt<br />

der <strong>Freiwillige</strong>n<br />

<strong>Feuerwehr</strong> ist<br />

unbezahlbar!<br />

Fatih Kilic,<br />

<strong>Gifhorn</strong>er<br />

Gastronom<br />

Seit <strong>150</strong> <strong>Jahre</strong>n sind Frauen und Männer wie Sie<br />

täglich bereit, Ihr Leben für die Sicherheit Ihrer<br />

Mitmenschen zu riskieren. Zusammenhalt<br />

und füreinander<br />

einstehen machen unsere<br />

Gesellschaft stark – und<br />

Sie sind dafür ein Paradebeispiel.<br />

Ich gratuliere<br />

Ihnen herzlich zum<br />

Jubiläum und wünsche<br />

der <strong>Freiwillige</strong>n <strong>Feuerwehr</strong><br />

<strong>Gifhorn</strong> von ganzem<br />

Herzen alles Gute!<br />

Hubertus Heil (SPD), <strong>Gifhorn</strong>er Bundestagsabgeordneter<br />

Als Polizeichef von <strong>Gifhorn</strong> gratuliere ich der <strong>Freiwillige</strong>n <strong>Feuerwehr</strong><br />

<strong>Gifhorn</strong> ganz herzlich zum <strong>150</strong>-jährigen Bestehen. Die Polizei ist<br />

in ganz vielen Einsatzlagen auf die Unterstützung und Hilfe der<br />

Kameraden der <strong>Feuerwehr</strong> angewiesen. Ohne sie ginge es nicht,<br />

denn nur gemeinsam werden wir auch zukünftig die Herausforderungen,<br />

die oftmals viel Leid mit sich bringen, meistern.<br />

Für die unkomplizierte und tolle Zusammenarbeit sage ich<br />

an dieser Stelle ganz ausdrücklich Danke. Ich wünsche allen<br />

Mitgliedern und ihren Angehörigen für die Zukunft alles Gute.<br />

Thomas Bodendiek,<br />

Leiter der Polizeiinspektion <strong>Gifhorn</strong><br />

Die <strong>Freiwillige</strong> <strong>Feuerwehr</strong><br />

<strong>Gifhorn</strong> steht uns mit ihren<br />

ehrenamtlichen Brandschutzwachen<br />

bei jeder Theatervorstellung<br />

und auch allen anderen<br />

Veranstaltungen in der<br />

<strong>Gifhorn</strong>er Stadthalle stets zur<br />

Seite. Unser Publikum kann<br />

sich dank dieses Einsatzes<br />

darauf verlassen, dass – sollte<br />

einmal der Ernstfall eintreten<br />

– sofort jemand zur Stelle ist.<br />

Dieser ehrenamtliche Einsatz<br />

ist alles andere als selbstverständlich<br />

– und dafür gebührt<br />

der <strong>Feuerwehr</strong> unser herzliches<br />

Dankeschön.<br />

Dagmar Marcks-Lübberink,<br />

Geschäftsführerin der<br />

Stadthalle <strong>Gifhorn</strong><br />

10 <strong>KURT</strong> <strong>KURT</strong> 11


Glückwünsche<br />

Glückwünsche<br />

Wir gratulieren der <strong>Freiwillige</strong>n <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Gifhorn</strong> zu ihrem <strong>150</strong>-jährigen<br />

Bestehen und danken für die aufopferungsvolle und ehrenamtliche<br />

Arbeit zum Wohle und Schutz der Bevölkerung. In den 70 <strong>Jahre</strong>n<br />

Existenz der GWG konnten sich unsere Mieter immer 100 Prozent<br />

auf Euch verlassen. Allen aktiven Kameraden wünschen wir, dass<br />

sie immer wieder gesund von ihren Einsätzen zurückkehren.<br />

Andreas Otto,<br />

geschäftsführender Vorstand der<br />

<strong>Gifhorn</strong>er Wohnungsbau-Genossenschaft (GWG)<br />

Als ehemalige Berichterstatterin für bürgerliches Engagement weiß<br />

ich ganz besonders zu schätzen, was es heißt <strong>Freiwillige</strong>ndienst als<br />

<strong>Feuerwehr</strong>mann oder <strong>Feuerwehr</strong>frau zu leisten. Ich gratuliere der<br />

<strong>Freiwillige</strong>n <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Gifhorn</strong> dazu, dass sie seit <strong>150</strong> <strong>Jahre</strong>n immer<br />

wieder Menschen für dieses wertvolle und äußerst wichtige<br />

Ehrenamt begeistern kann. Gerade in Zeiten, in denen es leider<br />

nicht mehr selbstverständlich ist, sich für seine Mitbürger zu<br />

engagieren, bleibt es umso wichtiger das Engagement der Kameraden<br />

der <strong>Freiwillige</strong>n <strong>Feuerwehr</strong> gebührend zu würdigen. Ich<br />

möchte Ihnen danken und wünsche Ihnen, dass Sie immer gesund<br />

und wohlerhalten aus dem Einsatz zurückkehren.<br />

Ingrid Pahlmann (CDU), <strong>Gifhorn</strong>er Bundestagsabgeordnete<br />

<strong>150</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Feuerwehr</strong> bedeuten für mich: Respekt, den ich allen zolle,<br />

die dieses Ehrenamt ausführen und mit Leidenschaft und Motivation<br />

dabei sind. Nicht zu vergessen ist die Kollegialität, das<br />

füreinander einstehen. Ob untereinander oder für die Bürger der<br />

Stadt <strong>Gifhorn</strong>, aber auf jeden Fall zu jeder Zeit mit Einsatz seines<br />

oder ihres Lebens. Durch die Ehrenamtlichen der <strong>Feuerwehr</strong><br />

können wir uns zu jeder Zeit sicher fühlen und mit Dankbarkeit<br />

und Wertschätzung diese ehrenvolle Arbeit belohnen.<br />

Karsten Ziebart, Major des Uniformierten Schützenkorps (USK)<br />

Wir Schulen sind besonders den Jugendwarten der <strong>Feuerwehr</strong>en<br />

zu Dank verpflichtet: Gemeinschaftssinn, Rücksichtnahme, Organisationsvermögen<br />

und Teamfähigkeit sind für uns wichtige<br />

Lernziele. In der <strong>Feuerwehr</strong> bekommen unsere Kinder und<br />

Jugendlichen diese Tugenden zusätzlich auf vorbildliche<br />

Weise vermittelt. Das wirkt sich auch positiv in der Schule<br />

aus. Liebe <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Gifhorn</strong>: Danke für Euer Engagement!<br />

Monika Niemann,<br />

Leiterin der Dietrich-Bonhoeffer-Realschule in <strong>Gifhorn</strong><br />

Nachts losfahren,<br />

wenn ein Haus brennt<br />

oder ein Unfall auf<br />

der B 4 einen Einsatz<br />

erfordert, einfach so<br />

ohne Bezahlung. Ehrenamtlich<br />

engagieren<br />

sich <strong>Feuerwehr</strong>leute<br />

in <strong>Gifhorn</strong> und<br />

das schon seit 1869.<br />

Was für eine Leistung!<br />

Ich danke allen<br />

<strong>Feuerwehr</strong>leuten. Wir<br />

können hier sicher<br />

wohnen, weil es die<br />

<strong>Freiwillige</strong> <strong>Feuerwehr</strong><br />

gibt. „Suchet der<br />

Stadt Bestes.“ Dieses<br />

Wort aus der Bibel<br />

beschreibt die Aufgabe<br />

von den Menschen,<br />

die in <strong>Gifhorn</strong><br />

wohnen, ob sie sich in<br />

der <strong>Feuerwehr</strong> oder<br />

in der Kirche oder in<br />

Vereinen engagieren.<br />

Herzliche Glückwünsche<br />

zu <strong>150</strong> <strong>Jahre</strong>n<br />

<strong>Freiwillige</strong> <strong>Feuerwehr</strong><br />

<strong>Gifhorn</strong>.<br />

Sylvia Pfannschmidt,<br />

Superintendentin des<br />

evangelischen<br />

Kirchenkreises <strong>Gifhorn</strong><br />

Ehrenamtliches Engagement<br />

und die Übernahme<br />

von Verantwortung sind<br />

keine Selbstverständlichkeit.<br />

Ihr sorgt<br />

mit Eurem Einsatz<br />

bei der <strong>Feuerwehr</strong><br />

für die Sicherheit der<br />

Menschen – auch über<br />

die Stadtgrenzen hinweg.<br />

Das verdient Anerkennung<br />

und höchsten Respekt! Vielen<br />

Dank für Euren Einsatz und alles Gute zum <strong>150</strong>. Jubiläum.<br />

Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr.<br />

Philipp Raulfs (SPD), <strong>Gifhorn</strong>er Landtagsabgeordneter<br />

Es ist unglaublich groß,<br />

was Ihr da leistet,<br />

und es ist schön,<br />

dass es Euch gibt.<br />

Thomas Schulze,<br />

Concordia Versicherungen<br />

Jeder hofft, dass er sie nicht<br />

braucht, aber keiner möchte<br />

im Ernstfall auf sie verzichten.<br />

Ein herzliches Dankeschön<br />

an all diejenigen, die<br />

seit <strong>150</strong> <strong>Jahre</strong>n im Ernstfall<br />

alles stehen und liegen lassen,<br />

sich unter Einsatz ihres<br />

eigenen Lebens für andere<br />

einbringen, ohne die unsere<br />

Stadt eine andere wäre.<br />

Lena Düpont (CDU), <strong>Gifhorn</strong>er Abgeordnete im Europäischen Parlament<br />

Fotos: Michael Uhmeyer (3), Bastian Till Nowak (2), Frank Bierstedt (2), Marcus Biewener (1), Susie Knoll (1), Privat (6)<br />

12 <strong>KURT</strong> <strong>KURT</strong> 13


Interview<br />

Interview<br />

„Wenn Leben in Gefahr ist,<br />

hat das immer Vorrang!“<br />

Großes <strong>KURT</strong>-Interview mit dem <strong>Gifhorn</strong>er Ortsbrandmeister Maik Schaffhauser<br />

Wie bekommt man den schief hängenden Haussegen wieder gerade<br />

gerückt, wenn man von Schwiegermutters Geburtstag wegen<br />

eines Hinweises auf dem <strong>Feuerwehr</strong>-Pieper plötzlich aufbrechen<br />

muss? Wie geht man mit den Tragödien um, die man als <strong>Feuerwehr</strong>mann<br />

zwangsläufig immer wieder erlebt? Und wie funktioniert<br />

eigentlich das kameradschaftliche Miteinander in der <strong>Feuerwehr</strong>,<br />

wo jede und jeder willkommen ist – egal welches Geschlecht,<br />

welche Hautfarbe oder welche Religion jemand hat? Darüber – und<br />

über den Grund, warum er sich gut 60 Stunden<br />

unbezahltes Engagement pro Monat<br />

überhaupt antut – sprach der hauptberufliche<br />

<strong>Feuerwehr</strong>mann im Volkswagen-Werk<br />

Wolfsburg und ehrenamtliche<br />

<strong>Gifhorn</strong>er Ortsbrandmeister<br />

Maik Schaffhauser (46) im Interview mit<br />

<strong>KURT</strong>-Chefredakteur Bastian Till Nowak.<br />

Zusammen mit Deinem Team<br />

hältst Du als Ortsbrandmeister<br />

die Fäden der <strong>Freiwillige</strong>n <strong>Feuerwehr</strong><br />

in <strong>Gifhorn</strong> zusammen:<br />

Da müssen Übungen organisiert,<br />

die Alarm- und Ausrückeordnung<br />

Wir gratulieren der<br />

<strong>Freiwillige</strong>n <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Gifhorn</strong><br />

zu <strong>150</strong> <strong>Jahre</strong>n im Dienst<br />

für den Nächsten.<br />

Vielen Dank für Euren Einsatz,<br />

macht weiter so!<br />

stetig überarbeitet und Termine<br />

mit Verwaltung und Politik<br />

absolviert werden. Hinzu kam<br />

dann noch der Umbau des Gerätehauses,<br />

die Erstellung eines<br />

neuen <strong>Feuerwehr</strong>-Bedarfsplanes<br />

und – nicht zuletzt – die Vorbereitungen<br />

für das große Jubiläums-<br />

Wochenende. Gut 60 Stunden<br />

steckst Du pro Monat zurzeit in<br />

diese ehrenamtliche Aufgabe.<br />

Warum tust Du Dir das an?<br />

Diese Frage muss sich wohl<br />

jeder stellen, der in der <strong>Freiwillige</strong>n<br />

<strong>Feuerwehr</strong> aktiv ist –<br />

die physischen und psychischen<br />

Belastungen sollten<br />

nicht unterschätzt werden,<br />

ebenso wenig die Zeit, die<br />

dafür aufgewendet wird.<br />

In der Stadt <strong>Gifhorn</strong> ist es<br />

nicht mit einem einmaligen<br />

Übungsdienst pro Monat und<br />

anschließender Kameradschaftspflege<br />

getan. Wir üben<br />

jede Woche! Hinzu kommt<br />

ein hohes Einsatzaufkommen.<br />

Das betrifft aber nicht nur den<br />

Ortsbrandmeister, sondern jedes<br />

Mitglied.<br />

Für mich ganz persönlich<br />

stand es nie infrage, in der<br />

<strong>Feuerwehr</strong> aktiv zu werden.<br />

Vielen Dank der<br />

<strong>Freiwillige</strong>n <strong>Feuerwehr</strong><br />

für <strong>150</strong> <strong>Jahre</strong><br />

Einsatz und Engagement!<br />

„Die physischen und psychischen Belastungen sollten nicht unterschätzt werden“, sagt der <strong>Gifhorn</strong>er Ortsbrandmeister<br />

Maik Schaffhauser über die Einsätze – so wie hier im früheren Krankenkenhaus.<br />

Foto: <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Gifhorn</strong><br />

Schließlich war mein Papa<br />

auch schon in der <strong>Feuerwehr</strong>.<br />

Wenn jeder ein bisschen anfasst,<br />

geht es uns allen besser.<br />

Helfen ist doch etwas Schönes!<br />

Ich erinnere mich zum Beispiel<br />

noch, wie wir bei einem schweren<br />

Verkehrsunfall gut anderthalb<br />

Stunden gebraucht haben,<br />

um eine schwer verletzte<br />

Person aus dem Wagen zu holen.<br />

Dieser Mensch kam dann<br />

nach einem halben Jahr – zwar<br />

noch im Rollstuhl, aber schon<br />

wieder bei Kräften – bei uns in<br />

der <strong>Feuerwehr</strong> vorbei und sagte<br />

Danke. Nach solchen Momenten<br />

weiß man dann, warum<br />

man in der <strong>Feuerwehr</strong> ist.<br />

Zum <strong>Feuerwehr</strong>-Alltag gehören<br />

aber auch tragische Momente.<br />

Wie geht Ihr damit um?<br />

Ich selbst lege für mich dann<br />

einfach einen Schalter um.<br />

Wenn man diese Tragödien<br />

alle an sich heranlassen würde,<br />

könnte man diesen Job nicht<br />

mehr machen.<br />

Grundsätzlich gilt aber,<br />

dass wir keinen von uns im<br />

Regen stehen lassen! Wir besprechen<br />

solche Dinge hinterher<br />

im Kreise der Kameraden,<br />

holen Notfallseelsorger hinzu<br />

oder machen auch Termine<br />

mit einem Psychologen aus.<br />

Es braucht sich also keiner dafür<br />

zu schämen, wenn es ihm schwer<br />

fällt, mit dem Erlebten umzugehen?<br />

Auf gar keinen Fall! Wir sind<br />

ein Kameradschaftsverein,<br />

wir sind Teamplayer. Wir<br />

brauchen jeden Mann und<br />

jede Frau – und deshalb<br />

wollen und müssen wir »<br />

Fallerslebener Str. 18<br />

38518 <strong>Gifhorn</strong><br />

05371 / 93 26 22<br />

Sven Bäse Termine nach Vereinbarung<br />

14 <strong>KURT</strong> <strong>KURT</strong> 15


Interview<br />

Interview<br />

» auch dafür sorgen, dass sie<br />

alle einsatzfähig bleiben.<br />

Nach dem ICE-Unglück von<br />

Eschede im Juni 1998 hat es<br />

Helfer gegeben, die sich später<br />

selbst das Leben genommen<br />

haben. So etwas darf nie wieder<br />

geschehen.<br />

So eine tolle Kameradschaft<br />

ist doch sicher auch über den<br />

<strong>Feuerwehr</strong>-Alltag hinaus ganz<br />

nützlich.<br />

Ja, das stimmt. Wenn mal einer<br />

sagt, dass er Hilfe beim<br />

Umzug braucht, stehen sofort<br />

sieben Mann parat. Das ist<br />

wohl der angenehme Nebeneffekt<br />

unseres ehrenamtlichen<br />

Engagements. Im Einsatz gibt<br />

es zwar immer einen, der den<br />

Hut aufhat. Aber wenn wir<br />

„Nach dem ICE-Unglück von Eschede im Juni 1998 hat es Helfer gegeben,<br />

die sich später das Leben genommen haben“, so Ortsbrandmeister Maik<br />

Schaffhauser. „So etwas darf nie wieder geschehen.“<br />

Archivfoto: Nils Fretwurst<br />

hinterher zusammensitzen,<br />

sind wir <strong>Feuerwehr</strong>männer<br />

und <strong>Feuerwehr</strong>frauen alle auf<br />

einer Ebene.<br />

Gilt das nur für eine eingeschworene<br />

Gemeinschaft – oder trifft<br />

das auch für jeden zu, der neu<br />

dazukommt?<br />

Selbstverständlich gilt das für<br />

jeden. Uns ist es auch vollkommen<br />

egal, welches Geschlecht,<br />

welche Religion oder welche<br />

Hautfarbe jemand hat, der zu<br />

uns kommt. Uns eint alle, dass<br />

wir anderen helfen wollen.<br />

Also sind wir auch untereinander<br />

Mensch zu Mensch zueinander.<br />

Eure Einsatzfahrzeuge sieht man<br />

so oft auf den Straßen der Stadt,<br />

dass nicht wenige Bürger denken,<br />

wir hätten eine Berufsfeuerwehr.<br />

Das stimmt, das hören wir leider<br />

sehr häufig: Wie, Ihr macht<br />

das freiwillig? Wie, Ihr bekommt<br />

kein Geld dafür? Manchem<br />

scheint solch ein ehrenamtliches<br />

Engagement wohl unbegreiflich<br />

zu sein.<br />

Wie genau sieht dieses Engagement<br />

bei der <strong>Freiwillige</strong>n <strong>Feuerwehr</strong><br />

in <strong>Gifhorn</strong> denn aus?<br />

Wir haben circa 350 Einsätze<br />

im Jahr und treffen uns alle<br />

einmal pro Woche jeweils am<br />

Freitagabend zum Übungsdienst.<br />

Hinzu kommen noch<br />

viele Sonderdienste: Da müssen<br />

die Fahrzeuge, die uns<br />

von der Stadt zur Verfügung<br />

gestellt werden, in Schuss gehalten<br />

werden. Da gilt es Fortbildungen<br />

in Sachen Einsatztaktik<br />

zu absolvieren. Oder es<br />

müssen auch einfach nur neue<br />

Brandmeldeanlagen in Betrieb<br />

genommen werden.<br />

Kann diese Fülle an Aufgaben<br />

nicht auch abschreckend für<br />

potenzielle Neumitglieder sein?<br />

Für manchen ist dies sicher<br />

abschreckend. Wir erfreuen<br />

uns aber trotzdem eines großen<br />

Zulaufs – zurzeit sind das<br />

vor allem Quereinsteiger zwischen<br />

25 und 45 <strong>Jahre</strong>n, die<br />

sagen: Ich möchte was machen,<br />

ich möchte mich engagieren.<br />

Und wenn man das dann sagt<br />

und den Schritt in die <strong>Feuerwehr</strong><br />

gegangen ist, muss man dann<br />

alles mitmachen?<br />

Man sollte schon bei so vielen<br />

Diensten wie möglich dabei<br />

sein. Wenn man nur alle paar<br />

Wochen oder Monate mal bei<br />

einer Übung dabei ist, hat es<br />

schlussendlich keinen Zweck.<br />

Im Einsatzgeschehen wird<br />

dann aber keineswegs von<br />

jedem alles erwartet. Wer »<br />

ULG<br />

Unabhängige Liste <strong>Gifhorn</strong><br />

Fraktion<br />

Stadt-<strong>Gifhorn</strong><br />

<strong>150</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Freiwillige</strong><br />

<strong>Feuerwehr</strong> <strong>Gifhorn</strong>!<br />

Wir gratulieren herzlich zu diesem besonderen Jubiläum und<br />

danken allen <strong>Freiwillige</strong>n für ihren unermüdlichen Einsatz und das<br />

große Engagement zum Wohle <strong>Gifhorn</strong>s und darüber hinaus.<br />

Jürgen Völke<br />

Meike Pollack<br />

Dr. Stefan Armbrecht<br />

Andreas Katsch-Herke<br />

Klaus-Peter Fischer<br />

16 <strong>KURT</strong> <strong>KURT</strong> 17


Seitenkopf<br />

GESCHÄFTSSTELLE THOMAS SCHULZE<br />

Der <strong>Freiwillige</strong>n <strong>Feuerwehr</strong><br />

<strong>Gifhorn</strong> herzlichen Glückwunsch<br />

zum Jubiläum.<br />

Interview<br />

Wir danken der <strong>Freiwillige</strong>n <strong>Feuerwehr</strong><br />

<strong>Gifhorn</strong> für ihr unermüdliches Engagement.<br />

Geschäftsstelle Thomas Schulze<br />

Hindenburgstr. 8 ·38518 <strong>Gifhorn</strong><br />

Tel. 0 53 71/1 79 66 · thomas.schulze@concordia.de<br />

CONCORDIA.<br />

EIN GUTER GRUND.<br />

„Die Kameradschaft in der <strong>Freiwillige</strong>n <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Gifhorn</strong> ist großartig, der Zusammenhalt ist unvergleichlich“,<br />

sagt der <strong>Gifhorn</strong>er Ortsbrandmeister Maik Schaffhauser. „Das alles möchte ich nicht missen.“<br />

Foto: <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Gifhorn</strong><br />

» kein Blut sehen kann, fährt<br />

halt nicht zum Verkehrsunfall<br />

mit raus. Und wer Höhenangst<br />

hat, muss auch nicht auf<br />

die Leiter. Wir nehmen jeden<br />

Menschen so, wie er ist.<br />

Wir Menschen können uns nicht<br />

zerteilen. Wer bei der <strong>Feuerwehr</strong><br />

ist, kann nicht gleichzeitig zu Hause<br />

sein. Hängt da nicht manchmal<br />

der Haussegen schief?<br />

Ja (lacht), das ist sicher bei<br />

90 Prozent von uns schon mal<br />

der Fall gewesen. Keiner freut<br />

sich darüber, wenn beim Geburtstag<br />

der Schwiegermutter<br />

plötzlich der Pieper geht<br />

und man los muss. Da kann es<br />

schon mal Ärger geben, aber<br />

das ist dann eben so. Hinterher<br />

ist dann allen – auch den<br />

Ehepartnern – wieder klar:<br />

Wenn ein Menschenleben in<br />

Gefahr ist, hat das immer<br />

Vorrang!<br />

Seit Februar bist Du<br />

Ortsbrandmeister,<br />

zuvor warst Du<br />

sechs <strong>Jahre</strong> lang<br />

stellvertretender<br />

Ortsbrandmeister.<br />

Die Vorbereitungen<br />

für das <strong>150</strong>. Jubiläum wie<br />

auch für den Gerätehaus-Umbau<br />

begannen schon in der Amtszeit<br />

Deines Vorgängers Uwe Michel.<br />

Du wusstest also genau, worauf<br />

Du Dich einlassen würdest. Dennoch<br />

zum Abschluss die Frage:<br />

Hast Du es schon bereut?<br />

Nein, ganz im Gegenteil! Ich<br />

habe ein tatkräftiges Kommando,<br />

das an meiner Seite<br />

und auch hinter mir<br />

steht – allen voran<br />

mein Stellvertreter<br />

Stefan Heinemann.<br />

Und gemeinsam<br />

dürfen<br />

wir uns auch immer<br />

wieder über<br />

Mannschaftsmitglieder<br />

freuen, die<br />

uns auf die Schulter<br />

klopfen und sagen: Toll gemacht!<br />

Die Kameradschaft<br />

in der <strong>Freiwillige</strong>n <strong>Feuerwehr</strong><br />

<strong>Gifhorn</strong> ist großartig, der Zusammenhalt<br />

ist unvergleichlich.<br />

Das alles möchte ich<br />

nicht missen.<br />

RUCKSÄCKE<br />

gibt‘s bei<br />

Adam-Riese-Straße 6 • 38518 <strong>Gifhorn</strong> • Telefon 05371 / 14 727<br />

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Jugendfeuerwehr<br />

Jugendfeuerwehr<br />

Auf zur <strong>Feuerwehr</strong>: Bester<br />

Weg zum Kindheitstraum<br />

Die Jugendfeuerwehr übt Theorie und Praxis wie die aktiven Brandschützer –<br />

Zudem gibt es jede Menge Spaß beim Zelten und die Aussicht auf echte Einsätze<br />

Die <strong>Freiwillige</strong> <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Gifhorn</strong> zählt 120 Aktive in ihren Reihen.<br />

Das ist keine Selbstverständlichkeit. Kaum eine ehrenamtliche<br />

Tätigkeit verlangt den Helfern so viel Engagement und Zeitaufwand<br />

ab wie der Dienst bei der <strong>Feuerwehr</strong>. Und doch ist es der <strong>Gifhorn</strong>er<br />

Wehr gelungen, die Zahl der Aktiven auf hohem Niveau zu stabilisieren.<br />

Einen entscheidenden Anteil daran trägt die Jugendfeuerwehr.<br />

Von Joachim Voß<br />

Im <strong>Jahre</strong> 1964 begann es,<br />

dass sich die <strong>Gifhorn</strong>er <strong>Feuerwehr</strong>leute<br />

ernsthaft Sorgen<br />

um ihren Nachwuchs machten.<br />

Im Wirtschaftwunderland<br />

Deutschland war es mit steigendem<br />

Wohlstand nicht mehr<br />

so selbstverständlich, sich für<br />

das Gemeinwohl einzusetzen.<br />

Grund genug, eine Jugendfeuerwehr<br />

zu gründen. Seitdem<br />

lernt der Nachwuchs, also die<br />

10- bis 18-Jährigen,<br />

bei der <strong>Freiwillige</strong>n<br />

<strong>Feuerwehr</strong><br />

der Stadt schon<br />

früh die Bedeutung<br />

des bürger-<br />

So lief der Unterricht in der Jugendfeuerwehr 1971 ab – nur wenige <strong>Jahre</strong><br />

nach der Gründung der neuen Jugendgruppe.<br />

schaftlichen Engagements für<br />

die Gesellschaft kennen – ob<br />

durch Wissensvermittlung,<br />

praktische Übungen oder beim<br />

Freizeitspaß. Und dieses Bewusstsein<br />

ist eine wesentliche<br />

Voraussetzung für eine nachhaltige<br />

Bindung an ehrenamtliche<br />

Tätigkeiten.<br />

Die Bilanz heute, 55 <strong>Jahre</strong><br />

später, kann sich sehen lassen:<br />

Mit 37 Mitgliedern ist die Jugendgruppe<br />

fast ein Drittel so<br />

groß wie der Kreis der<br />

Aktiven, also der<br />

stets Einsatzbereiten.<br />

Um dieses<br />

Verhältnis stabil<br />

zu halten – oder<br />

bestenfalls noch<br />

LAPTOPTASCHEN<br />

gibt‘s bei<br />

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mehr Jugendliche<br />

zu gewinnen<br />

–, entwickeln<br />

die Jugendwarte ständig<br />

zeitgemäße Ideen, Heranwachsende<br />

zu begeistern. Seit<br />

Januar 2019 hat Felix Kahle<br />

dieses Amt inne. Der 22-Jährige,<br />

der als Elektroniker bei<br />

Siemens in Brauschweig beschäftigt<br />

ist und durch Großvater<br />

und Vater das <strong>Feuerwehr</strong>-Gen<br />

in sich trägt, hat<br />

viele spannende Aktionen für<br />

die Jugend auf dem Plan. Fester<br />

Termin ist das Treffen freitags<br />

von 17 bis 19 Uhr: „Dann<br />

gibt es, wie für die Aktiven<br />

So viel Spaß macht der Ausbildungsdienst bei der Jugendfeuerwehr in <strong>Gifhorn</strong>. Jugendfeuerwehrwart Felix<br />

Kahle und seine beiden Stellvertreter Jörg Fenske und Fabien Koch denken sich immer wieder was Neues aus.<br />

auch, Theorie und Praxis im<br />

Wechsel“, so Felix Kahle. „Wir<br />

erklären, wie ein Einsatz abgearbeitet<br />

wird, welche Löschmittel<br />

und welche Brandschutzverordnungen<br />

es gibt<br />

und vieles mehr.“ Die Theorie<br />

ist also alles andere als grau<br />

– „und sehr angesagt sind die<br />

praktischen Übungen, also<br />

zum Beispiel wie im Ernstfall<br />

Schläuche ausgerollt und Leitern<br />

aufgestellt werden“.<br />

Mit 16 <strong>Jahre</strong>n können die<br />

Jugendlichen in den aktiven »<br />

20 <strong>KURT</strong> <strong>KURT</strong> 21


Jugendfeuerwehr<br />

Jugendfeuerwehr<br />

Stolz und mit Pokal in den Händen kehrten die Nachwuchsbrandschützer<br />

der <strong>Gifhorn</strong>er Jugendfeuerwehr vom Bundeswettbewerb zurück.<br />

Steinweg 24, 38518 <strong>Gifhorn</strong><br />

» Dienst wechseln. Zuvor können<br />

sie bereits die so genannte<br />

Truppmann-Ausbildung absolvieren.<br />

Sie beginnt in der<br />

Regel gegen <strong>Jahre</strong>sende und<br />

findet an fünf Wochenenden<br />

jeweils von Freitag bis Sonntag<br />

statt. Neben intensivem<br />

Theorieunterricht gilt auch für<br />

die Praxis schon die härtere<br />

Gangart. Dazu gehören unter<br />

anderem der Schaumangriff<br />

beim PKW-Brand, der Löschangriff<br />

mit Wassereinsatz und<br />

das Sich-selbst-Retten mit<br />

einem Seil aus dem ersten<br />

Stockwerk. Dafür werden auch<br />

Noten verteilt, und es gilt, die<br />

Abschlussprüfung zu bestehen.<br />

Felix Kahle weiß: „Diese<br />

Prüfung haben bisher alle bei<br />

uns bestanden.“<br />

Auch Kanutouren unternimmt die <strong>Gifhorn</strong>er Jugendfeuerwehr.<br />

Am Ende wartet aber nicht<br />

nur die Prüfungsurkunde. Viel<br />

wichtiger ist den Absolventen<br />

eine andere Auszeichnung:<br />

Sie erhalten einen Pieper und<br />

werden im Ernstfall wie alle<br />

Aktiven informiert. So haben<br />

die Jugendlichen schon früh<br />

die Möglichkeit, in Einsätze<br />

eingebunden zu werden – und<br />

dann muss jeder Handgriff<br />

sitzen. „Selbstverständlich<br />

nehmen wir die Jugendlichen<br />

nicht mit an jeden Einsatzort,<br />

wenn sich zum Beispiel ein<br />

schwerer Verkehrsunfall mit<br />

Todesfolge ereignet hat“, versichert<br />

Felix Kahle. „Aber bei<br />

vielen Einsätzen rücken sie<br />

natürlich mit aus, denn vor<br />

Ort wird jede helfende Hand<br />

gebraucht.“<br />

Doch die Gemeinschaft bei<br />

der <strong>Freiwillige</strong>n <strong>Feuerwehr</strong><br />

wird auch für die Jugendlichen<br />

nicht nur durch das ständige<br />

Üben für den Ernstfall zusammengeschweißt.<br />

Für gute Laune<br />

sorgen auch die gemeinsamen<br />

Feldlager, die zweimal pro<br />

Jahr stattfinden. Dann wird in<br />

der Woche vor Ostern in der<br />

Nähe von <strong>Gifhorn</strong> gezeltet,<br />

es werden Kanutouren unternommen<br />

oder die Fahrt in den<br />

Sommerferien zum Beispiel an<br />

den Tankumsee mit der Teilnahme<br />

an Schnellbootaktionen<br />

der Wasserwacht und mit<br />

Spiele-ohne-Grenzen-Events.<br />

Dafür sind neben Felix Kahle<br />

jeweils die zwei stellvertretenden<br />

Jugendwarte – zurzeit<br />

Jörg Fenske und Fabien Koch<br />

– sowie zusätzlich acht Betreuer<br />

im Einsatz.<br />

Bei diesen Unternehmungen<br />

geht es jedoch nicht allein um<br />

den Spaßfaktor: „Kameradschaft,<br />

gegenseitige Akzeptanz,<br />

Respekt und Vertrauen<br />

in die anderen sind sehr wichtig<br />

für unsere Gemeinschaft,<br />

in der sich jeder auf den anderen<br />

verlassen können muss“,<br />

so Felix Kahle. „Das geht<br />

durch unsere vielen Aktionen<br />

miteinander bei den Heranwachsenden<br />

nach und nach<br />

in Fleisch und Blut über.“<br />

Dafür sprechen auch die<br />

Zahlen: Von den Jugendlichen,<br />

die in<br />

den Kreis der<br />

<strong>Gifhorn</strong>er Aktiven<br />

eintreten,<br />

bleibt rund<br />

die Hälfte der<br />

<strong>Feuerwehr</strong> erhalten.<br />

Der Rest<br />

zieht fort, etwa um<br />

andernorts mit einer<br />

Ausbildung zu beginnen.<br />

Für die Jugendlichen bietet<br />

die <strong>Freiwillige</strong> <strong>Feuerwehr</strong><br />

<strong>Gifhorn</strong> also nicht nur eine<br />

sinnvolle Möglichkeit, sich für<br />

die Mitmenschen zu engagieren,<br />

sondern festigt auch die<br />

Wer<br />

selbst bei der<br />

Jugendfeuerwehr mitmachen<br />

möchte, schaut einfach<br />

mal beim Übungsdienst vorbei:<br />

jeden Freitag von 17 bis 19 Uhr<br />

am Gerätehaus der <strong>Feuerwehr</strong><br />

an der Fallerslebener<br />

Straße in <strong>Gifhorn</strong>.<br />

soziale Bindung und Empathie<br />

zu anderen. Und dennoch gibt<br />

es immer etwas zu verbessern:<br />

„Zurzeit sind bei uns von den<br />

37 Mitgliedern der Jugendfeuerwehr<br />

nur sechs weiblich.<br />

Der Anteil der Frauen bei unseren<br />

aktiven <strong>Feuerwehr</strong>leuten<br />

ist viel höher, liegt sogar über<br />

dem Bundesdurchschnitt.<br />

Hier besteht dringender<br />

Nachbesserungsbedarf“,<br />

räumt Felix Kahle<br />

ein.<br />

Große Hoffnungen<br />

setzen<br />

die <strong>Gifhorn</strong>er<br />

Kameradinnen<br />

und Kameraden<br />

auf weiblichen<br />

Nachwuchs<br />

aus der Kinderfeuerwehr,<br />

die erst vor<br />

fünf <strong>Jahre</strong>n gegründet wurde.<br />

Immerhin, die jetzigen sechs<br />

Mädchen und jungen Frauen<br />

bei der Jugendfeuerwehr haben<br />

genau diesen Schritt gemacht.<br />

Auch hier ist also ein<br />

Anfang getan.<br />

g<br />

22 <strong>KURT</strong> <strong>KURT</strong>23


Sicher ans Ziel mit<br />

<strong>Gifhorn</strong>s Taxi Nr. 1<br />

Rund um die Uhr –<br />

sieben Tage die Woche<br />

Tel. 05371 - 12333<br />

Wir gratulieren<br />

herzlich zum<br />

<strong>150</strong>.<br />

Jubiläum!<br />

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mit Qualität und Service<br />

Mehr Infos unter<br />

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Verpflegungstrupp<br />

Der Küchentrupp<br />

sorgt für Stärkung<br />

im Dauereinsatz<br />

Die Feldküche der <strong>Feuerwehr</strong> ist kein<br />

Extra-Service, sondern unverzichtbar<br />

Wenn der Anruf des Kreisbrandmeisters eingeht,<br />

wird es ernst. Dann muss Hubert Schwanke<br />

schnellstens seine sechs Kollegen des Verpflegungstrupps<br />

für einen Einsatz zusammentrommeln.<br />

Treffpunkt ist wie für die ehrenamtlichen<br />

Rettungskräfte die Zentrale der <strong>Freiwillige</strong>n<br />

<strong>Feuerwehr</strong> an der Fallerslebener Straße in <strong>Gifhorn</strong>.<br />

Dort befindet sich die Küche, dort lagern die<br />

Vorräte. In Windeseile wird das Logistikfahrzeug<br />

beladen und los geht‘s zum Einsatzort.<br />

Von Joachim Voß<br />

Was alles an Bord sein muss, um die Kameradinnen<br />

und Kameraden mit der Feldküche zu<br />

versorgen, lässt sich schwer vorhersagen. „Wie<br />

katastrophal die Folgen des Orkans Kyrill werden<br />

würden, der im Januar 2007 durchs Land<br />

tobte, konnte niemand ahnen. Unser Einsatz<br />

dauerte mehr als zwölf Stunden. Da reicht keine<br />

Kaltverpflegung mit Bockwurst und Brötchen<br />

auf die Hand, denn bei solchen Dauereinsätzen<br />

ist irgendwann der Erschöpfungszustand<br />

erreicht und man muss zwischendurch Kraft<br />

tanken, um durchzuhalten“, weiß Feldküchenchef<br />

Hubert Schwanke. Für solche Fälle wurde<br />

Mitte der 60er <strong>Jahre</strong> das Verpflegungsteam geschaffen,<br />

das fortan für das leibliche Wohl der<br />

Einsatzkräfte sorgen sollte.<br />

Organisatorisch ist die „Gulaschkanone“, wie<br />

sie im Volksmund gern genannt wird, aber nicht<br />

24 <strong>KURT</strong><br />

Der Einsatz der <strong>Feuerwehr</strong>-Feldküche ist auch beim <strong>Gifhorn</strong>er Altstadtfest stets gefragt.<br />

bei der <strong>Freiwillige</strong>n <strong>Feuerwehr</strong>, sondern beim<br />

Katastrophenschutz des Landkreises <strong>Gifhorn</strong><br />

angesiedelt. Denn kluge Planer dachten damals<br />

bei der Anschaffung dieser Einrichtung voraus<br />

und mutmaßten, dass es nicht nur Hausbrände,<br />

sondern auch mal Brandkatastrophen<br />

geben könnte. Wie richtig diese Vermutung<br />

war, zeigte das große Feuer<br />

vor 44 <strong>Jahre</strong>n bei Meinersen, das<br />

fünf <strong>Feuerwehr</strong>kameraden das<br />

Leben kostete und riesige Flächen<br />

verwüstete. Für Einsätze<br />

dieser Dimension ist die Feldküche<br />

in der Lage, 500 Portionen<br />

Suppe oder 300 Menüs mit Fleisch,<br />

Kartoffeln und Gemüse bereitzuhalten.<br />

Inzwischen verfügt das Einsatzfahrzeug samt<br />

Anhänger immerhin über zwei Kocheinheiten<br />

für Suppen à 130 Liter, weitere zwei Einheiten<br />

für Pfannen und zwei Backöfen. Somit können<br />

GÜRTELTASCHEN<br />

gibt‘s bei<br />

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Verpflegungstrupp<br />

Foto: Michael Uhmeyer<br />

im Ernstfall nicht nur die Einsatzkräfte, sondern<br />

auch von einer Katastrophe betroffene<br />

Anwohner fürs Erste versorgt werden.<br />

Um auf Einsätze solcher Größenordnungen<br />

vorbereitet zu sein, bedarf es einer sehr sorgfältigen<br />

Logistik. „Für den Einkauf ist bei<br />

uns hauptsächlich unser Logistikzugführer<br />

Steffen Albrecht zuständig.<br />

Wurst- und Käseaufschnitt,<br />

Margarine und Marmelade besorgt<br />

er bei einem <strong>Gifhorn</strong>er<br />

Discounter, Brot und Brötchen<br />

bei einem ortsansässigen Bäcker,<br />

Fleisch von einem Triangeler<br />

Schlachter, geschälte Kartoffeln von<br />

einem Neubokeler Bauern und das Gemüse<br />

kaufe ich bei einem Wolfsburger Großhändler“,<br />

verrät Hubert Schwanke.<br />

Dass die <strong>Gifhorn</strong>er Feldküche jeden Burger-<br />

Schuppen der Region mühelos in den Schatten »<br />

<strong>KURT</strong> 25


Feldküche<br />

DANKE FÜR <strong>150</strong> JAHRE<br />

SELBSTLOSEN MUT,<br />

HILFESTELLUNG UND<br />

EHRENAMT.<br />

Verpflegungstrupp<br />

Hubert Schwanke (Foto oben)<br />

ist Chef der Feldküche und<br />

entscheidet in Windeseile,<br />

welche Stärkung es am<br />

Einsatzort gibt. Bei größeren<br />

Einsätzen wollen<br />

bis zu 200 Menschen<br />

versorgt werden. Da<br />

sind flinke Finger bei der<br />

Zubereitung gefragt.<br />

» stellt, hat sich längst herumgesprochen.<br />

Das Verpflegungsteam<br />

ist auch bei offiziellen<br />

Anlässen wie dem <strong>Gifhorn</strong>er<br />

Altstadtfest, dem Pflanzen- und Gartenmarkt,<br />

dem Erntedankfest, dem Wietzendorfer Zeltlager<br />

und der jährlichen Stadtwehrversammlung<br />

sehr gefragt. Dann werden auch schon mal<br />

Steaks, Rouladen, Sauerfleisch und Schlachteplatte<br />

gereicht. Der Renner dort wie bei den<br />

Einsätzen ist aber immer: das Moorfrühstück,<br />

also ein Brötchen mit einer dicken Scheibe<br />

Jagdwurst – eine perfekte und leckere Stärkung.<br />

Was die wenigsten wissen, obwohl es doch<br />

so lecker schmeckt: Unter den sieben Aktiven<br />

des Verpflegungstrupps befindet sich kein<br />

Sterne-Koch. Wie manche andere des Teams<br />

auch, arbeitet Hubert Schwanke<br />

bei VW. „Ich habe mich von<br />

meinem Vorgänger bei der Versorgungseinheit<br />

anlernen lassen. Und um<br />

bei der Zubereitung von Gaumenfreuden fit zu<br />

werden oder zu bleiben, verpflegen wir jeden<br />

Freitagabend die Mitglieder unserer <strong>Gifhorn</strong>er<br />

Wehr mit unseren Spezialitäten. Da kommt oft<br />

die Hälfte unserer aktiven <strong>Feuerwehr</strong>leute, also<br />

rund 50 Personen, zusammen, die genüsslich<br />

satt werden wollen“, erzählt Hubert Schwanke.<br />

Diese wöchentliche Zusammenkunft – jeweils<br />

nach dem Übungsdienst der <strong>Freiwillige</strong>n <strong>Feuerwehr</strong><br />

– bietet allen endlich mal die Gelegenheit,<br />

sich ohne Adrenalinschübe völlig entspannt bei<br />

Buletten, Currywurst oder Suppe ganz privat zu<br />

treffen. Das schweißt zusammen.<br />

26 <strong>KURT</strong> <strong>KURT</strong> 27


Kinderfeuerwehr<br />

Kinderfeuerwehr<br />

Das Kinderflämmchen<br />

ist die erste große Prüfung<br />

In der <strong>Gifhorn</strong>er Kinderfeuerwehr lernen schon die Kleinsten, wie man einen<br />

Notruf absetzt, wie man sich bei Bränden verhält und wie Erste Hilfe funktioniert<br />

Was möchte Grisu, der kleine Drache werden? Klarer Fall: <strong>Feuerwehr</strong>mann.<br />

Mit diesem Traum steht er keineswegs allein da. Vielen<br />

Mädchen und Jungen geht es nicht anders. <strong>Gifhorn</strong>s <strong>Feuerwehr</strong><br />

erfüllt den Wunsch seit 2014 mit der für Sechs- bis Zehnjährige ins<br />

Leben gerufenenen Kinderfeuerwehr.<br />

Von Ron Niebuhr<br />

Ganz viel Spiel und noch<br />

mehr Spaß – das macht den<br />

Dienst in der Kinderfeuerwehr<br />

aus. Zu dem treten derzeit<br />

18 Mädchen und Jungen alle<br />

zwei Wochen für anderthalb<br />

Stunden im Gerätehaus an<br />

der Fallerslebener Straße an.<br />

„Mal mit dem <strong>Feuerwehr</strong>auto<br />

fahren, mal eine Eimerkette<br />

bilden, mal Plätzchen backen.<br />

Oder auch mal eine Stadtrallye<br />

machen“, veranschaulicht<br />

Vize-Chefin Lena Schorsch<br />

mit einer kurzen und bei Weitem<br />

nicht vollständigen Aufzählung,<br />

wie vielseitig der<br />

Dienst für den Nachwuchs ist.<br />

So möchten sie und das übrige<br />

Betreuerteam Sechs- bis<br />

Zehnjährige für die von Madline<br />

Daus mit gegründete und<br />

nach wie vor geleitete Kinderfeuerwehr<br />

begeistern.<br />

„Richtige Übungen dürfen<br />

wir zwar noch nicht machen“,<br />

erklärt Lena Schorsch. Trotzdem<br />

lernen die Kinder schon<br />

eine ganze Menge. Etwa wie<br />

man einen Notruf absetzt, wie<br />

man sich bei Bränden oder anderen<br />

Gefahren verhält, dass es<br />

nützliche und schädliche Feuer<br />

gibt, wie man mit Feuerzeug,<br />

Streichhölzern und brennbaren<br />

Dingen verantwortungsvoll<br />

umgeht. Auch Erste Hilfe oder<br />

Baderegeln sind dem Brandschutznachwuchs<br />

nicht fremd.<br />

Wie viel von all dem hängen<br />

Danke für tapfere <strong>150</strong> <strong>Jahre</strong><br />

<strong>Freiwillige</strong> <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Gifhorn</strong>!<br />

geblieben ist, checken die Betreuer<br />

jährlich ab – mit der<br />

Prüfung fürs Kinderflämmchen.<br />

„Das ist für alle immer<br />

ein großes Event“, weiß Lena<br />

Schorsch. Kein Wunder, erhalten<br />

die Mädchen und Jungen<br />

doch bei Erfolg einen coolen<br />

Button für ihre Uniform.<br />

Apropos Uniform. <strong>Gifhorn</strong>s<br />

Juniorbrandschützer kommen<br />

in Jacken und Hosen daher,<br />

die in Farbe und Schnitt der<br />

Einsatzkleidung der Aktiven<br />

in nichts nachstehen. „Anfangs<br />

hatten wir nur einheitliche<br />

T-Shirts. Aber die Stadt<br />

hat dann für alle Kinderfeuerwehren<br />

die gleichen Uniformen<br />

besorgt“, freut sich Lena<br />

Schorsch. Dunkelblau mit<br />

gelben Reflektorstreifen. Beim<br />

Nachwuchs kommen die super<br />

an. Ehrensache, dass sie damit<br />

zum Dienst antreten.<br />

Der beginnt mit dem Verlesen<br />

des Dienstbuches. Klingt<br />

förmlich, erfüllt aber im Kern<br />

nur den Zweck, die Namens-<br />

Die Juniorbrandschützer in <strong>Gifhorn</strong>s Kinderfeuerwehr sind stolz auf ihre schmucken Uniformen.<br />

liste abzuhaken: Wer ist da?<br />

Wer fehlt? Mit einem kräftigen<br />

„Hier!“ bestätigen die in Zweierreihen<br />

angetretenen Kinder<br />

den Betreuern ihre Anwesenheit.<br />

Dann besprechen sie, was<br />

ansteht. Die Themen wechseln<br />

von Dienst zu Dienst, sind<br />

aber alle im jederzeit einsehbaren<br />

Dienstplan verzeichnet.<br />

Bei dessen Erstellung dürfen<br />

die Kinder natürlich ein<br />

Wörtchen mitreden: Worauf<br />

haben sie Lust? Was macht ihnen<br />

Spaß? Was weniger? „Wir<br />

greifen ihre Ideen immer gern<br />

auf und sind für jedes Feedback<br />

dankbar“, betont die Vizechefin<br />

der Kinderfeuerwehr.<br />

Spielen, Sport, Kochen,<br />

Backen, kleine Experimente<br />

mit großem Wow-Effekt, Geschichten<br />

erzählen, Ausflüge<br />

zu DRK, THW, DLRG und<br />

Polizei machen – das geht immer.<br />

„Und auf Basteln stehen<br />

die Kinder auch total“, erzählt<br />

Lena Schorsch. Das trifft sich<br />

gut, denn fürs Jubiläum ist<br />

noch einiges an Deko nötig.<br />

Kein Problem, die Sechs- bis<br />

Zehnjährigen schnippeln und<br />

kleben ratzfatz Flammen aus<br />

Tonpapier. Klar, der Dienst<br />

in der Kinderfeuerwehr macht<br />

Laune. Nebenbei schulen die<br />

Kinder aber auch ihre Motorik,<br />

stärken ihr Selbstbewusstsein,<br />

bauen Ängste ab und<br />

trainieren ihr Sozialverhalten.<br />

Aktuell habe man wegen<br />

des laufenden Umbaus in der<br />

Foto: Ron Niebuhr<br />

Fahrzeughalle nur 18 Kinder<br />

aufgenommen, wolle die Gruppe<br />

aber bald wieder auf 25 aufstocken,<br />

sagt Lena Schorsch.<br />

Sechs- bis Zehnjährige aus dem<br />

Stadtgebiet, die erleben möchten,<br />

wie cool es in <strong>Gifhorn</strong>s<br />

Kinderfeuerwehr zugeht, sollten<br />

sich frühzeitig anmelden.<br />

„Wir haben eine Warteliste“,<br />

empfiehlt die Vizechefin sich<br />

mit einer Vorlaufzeit von wenigstens<br />

einem Jahr registrieren<br />

zu lassen. Wer von der<br />

Warteliste nachrückt, kann<br />

drei Mal schnuppern und entscheidet<br />

dann, ob er weiterhin<br />

mitmacht oder nicht. Wer<br />

interessiert ist, schreibt eine<br />

E-Mail an kinderfeuerwehr@<br />

feuerwehr-gifhorn.de.<br />

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28 <strong>KURT</strong> <strong>KURT</strong>29


Fernmelder<br />

Fernmelder<br />

Schießheim & Gaststätte<br />

Celler Straße 30 - 38518 <strong>Gifhorn</strong><br />

Tel. 05371-7247900<br />

Dank gilt<br />

den Helfern der<br />

<strong>Freiwillige</strong>n<br />

<strong>Feuerwehr</strong><br />

<strong>Gifhorn</strong><br />

Profis am Werk:<br />

Entscheidungen<br />

in Sekunden<br />

Die Fernmelder der <strong>Feuerwehr</strong> helfen<br />

mit perfekter Kommunikation bei<br />

großen und schwierigen Einsatzlagen<br />

Was tun, wenn ein Tornado durchs Land fegt, Stark-<br />

regen hunderte Keller unter Wasser setzt oder ein<br />

Flächenbrand Dörfer bedroht? Wenn die Notrufleitung<br />

112 glüht, weil alle gleichzeitig um Hilfe<br />

durch die <strong>Feuerwehr</strong> bitten? Dann heißt es, einen<br />

kühlen Kopf zu bewahren und binnen Sekunden<br />

die richtigen Entscheidungen zu treffen. Genau<br />

dafür sind die nervenstarken Fernmelder bei der<br />

<strong>Freiwillige</strong>n <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Gifhorn</strong> ausgebildet.<br />

Im Einsatzleitwagen besprechen die Fernmelder um ihre Führungskraft Klaus<br />

Kettner (rundes Foto) die jeweilige Lage und koordinieren die Einsatzkräfte<br />

der <strong>Freiwillige</strong>n <strong>Feuerwehr</strong> – auch nach Priorität der Einsatzorte.<br />

Alles Gute zu<br />

<strong>150</strong> <strong>Jahre</strong>n<br />

Einsatz, Mut<br />

und Ehrenamt!<br />

Celler Straße 35, <strong>Gifhorn</strong> · Tel.: 05371 4215<br />

Mail: info@ferien-fahrschule.de · www.ferien-fahrschule.de<br />

Ihr Team der Fahrschule Greiner, Inh. Uwe Boll<br />

Von Joachim Voß<br />

Wer im Ernstfall die 112 wählt, erwartet die<br />

Hilfe der Rettungskräfte innerhalb weniger Minuten.<br />

Wie aber funktioniert das im ländlichen<br />

Raum, wo es statt einer Berufsfeuerwehr in<br />

ständiger Bereitschaft hunderte ehrenamtliche<br />

<strong>Feuerwehr</strong>leute gibt, die beruflich oder privat<br />

unterwegs sind, wenn ein Notruf eingeht? „Die<br />

<strong>Feuerwehr</strong>einsatzleitstelle im Heidland ist die<br />

zentrale Anlaufstelle für sämtliche Einsätze<br />

der <strong>Feuerwehr</strong>en, der Rettungswagen und des<br />

Notarztes – und das an 365 Tagen im Jahr bei<br />

Tag und Nacht“, erklärt Klaus Kettner, Führungskraft<br />

der <strong>Gifhorn</strong>er Fernmelder. „Die dort<br />

sitzenden Disponenten, die im Gegensatz zu<br />

uns fest beim Landkreis angestellt sind, informieren<br />

uns auf dem Pieper, einer Info-Box, die<br />

wir bei Bereitschaft ständig bei uns tragen, über<br />

30 <strong>KURT</strong><br />

Details zum<br />

Notfall – und<br />

dann rücken<br />

wir umgehend<br />

aus.“<br />

Um zu vermeiden,<br />

dass bei<br />

einer drei Meter<br />

langen Ölspur auf<br />

dem <strong>Gifhorn</strong>er Lehmweg<br />

sämtliche Einsatzfahrzeuge<br />

aus dem <strong>Feuerwehr</strong>haus an der Fallerslebener<br />

Straße ausrücken, wurden für die Pieper der<br />

Bereitschaftskräfte vier unterschiedliche so genannte<br />

Schleifen eingerichtet, abgestuft je nach<br />

Gefahrenlage. Als erster wird vom Disponenten<br />

in der Leitstelle stets der jeweilige Brandmeister<br />

vom Dienst informiert. Er macht sich sofort<br />

nach Eingang der Meldung mit dem Einsatzfahrzeug<br />

auf den Weg zum Ort des Geschehens.<br />

Dort angekommen, sondiert er die Lage und<br />

entscheidet gegebenenfalls per Funkruf über die<br />

tatsächlich erforderlichen Einsatzkräfte.<br />

Kein Problem für den Routinier bei einem<br />

Auffahrunfall auf der B 188 oder einem Scheunenbrand<br />

in einem abgelegenen Dorf. Wie aber<br />

ist die Entscheidungslage zum Beispiel im Fall<br />

von Starkregen, der in <strong>Gifhorn</strong> hunderte Keller<br />

unter Wasser setzt? Wem wird zuerst geholfen?<br />

Wonach werden Prioritäten ausgewählt? „Die<br />

Disponenten in der Leitstelle sind geschult, gezielte<br />

Fragen nach der Gefahrenlage zu stellen.<br />

Aufgrund dieser Beurteilung werden die Orte<br />

und die Reihenfolge der Einsatzfahrzeuge bestimmt“,<br />

versichert Klaus Kettner.<br />

Für eine möglichst reibungslose Kommunikation<br />

mit der Leitstelle besetzt beim Einsatz<br />

der erste Fernmelder vom Dienst (FvD) das »<br />

<strong>KURT</strong> 31


Fernmelder<br />

#LIEBLINGSBESUCH<br />

DAS TUT GUT...<br />

Seitenkopf<br />

14 Fernmelder teilen sich zurzeit den wöchentlichen Bereitschaftsdienst zu zweit.<br />

» Führungsfahrzeug des Brandmeisters. Der<br />

zweite FvD besetzt die Zentrale, wo er den<br />

Löschmeister vom Dienst unterstützt und den<br />

Funkkontakt zum Brandmeister oder Einsatzleitwagen<br />

hält. So können nach und nach die<br />

Einsatzorte nach Dringlichkeit versorgt werden.<br />

Brasserie Paula‘s<br />

www.paulas-gifhorn.de<br />

Wir wünschen der<br />

<strong>Freiwillige</strong>n<br />

<strong>Feuerwehr</strong><br />

<strong>Gifhorn</strong><br />

alles Gute zum<br />

und danken für<br />

Eure tolle Arbeit!<br />

Brasserie Paula's · Inh. Tanja Dangalis · Steinweg 21-25 · <strong>Gifhorn</strong><br />

Di. - Sa. 11:30 - 22:00 Uhr · Küche 11:30 - 21:00 Uhr<br />

Ausnahmen kommen vor, wenn Betroffene<br />

unrichtige Angaben machen. „Es gibt immer<br />

wieder Fälle, wo eine ganze Familie bei unserem<br />

Eintreffen mit verschränkten Armen erwartet,<br />

dass wir einen Keller mit einem Wasserstand<br />

von zwei Zentimetern auspumpen, obwohl<br />

schon ein Eigen-Einsatz mit Feudel und Eimer<br />

geholfen hätte“, weiß Klaus Kettner.<br />

Dann wäre es wohl angebracht, selbständig<br />

tätig zu werden, den Einsatz der <strong>Feuerwehr</strong><br />

bei Unwetter zu minimieren, damit dort geholfen<br />

werden kann, wo es wirklich notwendig ist.<br />

Trotz dieser Unannehmlichkeiten bewahrt der<br />

erfahrene Profi der <strong>Freiwillige</strong>n <strong>Feuerwehr</strong> stets<br />

die Contenance, um auch mögliche Kratzer am<br />

tadellosen Image der ehrenamtlichen <strong>Feuerwehr</strong>leute<br />

zu vermeiden.<br />

Zurzeit sind 14 Fernmelder vom Dienst im<br />

Einsatz – darunter zwei Frauen –, die den wöchentlichen<br />

Dienst jeweils zu zweit versehen.<br />

Sie fahren nicht nur mit, wenn im Verlauf eines<br />

größeren Einsatzes der Einsatzleitwagen ausrückt,<br />

um den Funkverkehr an der Einsatzstelle<br />

abzuwickeln, sondern sie müssen auch Einsatzberichte<br />

schreiben. Und wie für alle anderen<br />

aktiven <strong>Feuerwehr</strong>leute gilt auch für sie: Freitagabends<br />

von 20 bis 22 Uhr ist Übungsdienst<br />

mit Theorie- und Praxisanteilen angesagt plus<br />

eine monatliche Fortbildung – eine echte Herausforderung<br />

für junge Leute von heute, die mit<br />

Leichtigkeit und Leidenschaft die Digitaltechnik<br />

beherrschen und Verantwortung suchen.<br />

32 <strong>KURT</strong><br />

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<strong>KURT</strong> 33


Technik<br />

Technik<br />

Mit ihrem HLF ist unsere <strong>Feuerwehr</strong><br />

Das Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug der <strong>Gifhorn</strong>er Brandschützer bringt<br />

<strong>Gifhorn</strong>s <strong>Feuerwehr</strong> kann auf einen stattlichen Fuhrpark zurückgeifen. Besonders vielseitig einsetzbar<br />

ist das Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug, kurz HLF. Es taugt für Brandeinsätze ebenso wie zur technischen<br />

Hilfeleistung, etwa bei Verkehrsunfällen. „Es ist unsere eierlegende Wollmilchsau“, beschreibt<br />

Dirk Schulz es. Der Ausbilder weiß genau, was alles im HLF steckt. <strong>KURT</strong>-Mitarbeiter Ron Niebuhr hat<br />

es sich mit ihm zusammen angesehen – und in Wort und Bild festgehalten.<br />

Die<br />

halbautomatische<br />

Pumpe ist im Fahrzeugheck<br />

verbaut. Sie ist<br />

wesentlich, um eine Löschwasserentnahmestelle<br />

einzurichten.<br />

Sie hält den Wasserdruck<br />

von ganz allein und führt<br />

Löschwasser automatisch<br />

zu.<br />

Der<br />

Name lässt es<br />

bereits vermuten: Die<br />

Ein-Mann-Haspel kann<br />

von nur einem <strong>Feuerwehr</strong>mann<br />

bedient und bewegt<br />

werden. Auf ihr sind fünf<br />

B-Schläuche mit einer Länge<br />

von jeweils 20 Meter<br />

aufgewickelt.<br />

Das<br />

Hohlstrahlrohr<br />

verteilt das<br />

Löschwasser besser als<br />

klassische Strahlrohre und<br />

sorgt so für wirksame Rauchgasabkühlung.<br />

Es kann auch<br />

mit einem Schaumstrahlrohr<br />

oder einer Löschlanze<br />

bestückt werden.<br />

Die<br />

Wärmebildkamera<br />

erleichtert die<br />

Suche nach Vermissten ungemein.<br />

Einsatzkräfte müssen<br />

verrauchte Räume nicht Stück<br />

für Stück mühsam abtasten,<br />

sondern scannen sie im<br />

Handumdrehen mit<br />

der Kamera.<br />

für alle Fälle ausgerüstet<br />

Pumpe, Schere und Spreizer, Gasspürkoffer, Seilwinde und mehr an den Einsatzort<br />

Schere<br />

und Spreizer<br />

sowie die dafür nötige<br />

Hydraulik finden sich neben<br />

Rüsthölzern, Pedalscheren,<br />

Hebekissen und Co zur technischen<br />

Hilfeleistung an Bord<br />

des HLF. Mit ihnen werden<br />

eingeklemmte Unfallopfer<br />

aus Fahrzeugwracks<br />

befreit.<br />

Die<br />

Sicherheitstrupptasche<br />

dient<br />

dem Eigenschutz. In ihr findet<br />

sich alles, um verunglückte<br />

Kameraden zu retten: Schere<br />

zum Durchtrennen von Leinen<br />

und Schläuchen, Lungenautomat<br />

und Fluchthaube<br />

zum Beispiel.<br />

Um<br />

ausgetretene<br />

Gase am Einsatzort<br />

identifizieren zu können,<br />

verfügt das HLF auch über<br />

einen Gasspürkoffer.<br />

Mittels Messgerät und Prüfröhrchen<br />

werden Art und Konzentration<br />

von Gasen wie<br />

Chlor oder Blausäure<br />

bestimmt.<br />

Die<br />

Seilwinde mit<br />

Kabelfernbedienung gehört<br />

standardmäßig zum HLF.<br />

Mit ihr lassen sich Objekte in<br />

abschüssigem Gelände sichern,<br />

umsturzgefährdete Bäume kontrolliert<br />

zu Fall bringen oder<br />

zur Not auch Unfallautos<br />

auseinander ziehen.<br />

34 <strong>KURT</strong><br />

<strong>KURT</strong> 35


<strong>Feuerwehr</strong>-Musikzug<br />

<strong>Feuerwehr</strong>-Musikzug<br />

Immmer der richtige Ton<br />

und für jeden Spaß zu haben<br />

Anita Keller und Dieter Paukner: Anekdoten aus 50 <strong>Jahre</strong>n <strong>Feuerwehr</strong>-Musikzug<br />

Seit gut 50 <strong>Jahre</strong>n besteht der Musikzug der <strong>Freiwillige</strong>n <strong>Feuerwehr</strong><br />

<strong>Gifhorn</strong> – zumindest der jetzige Musikzug. Denn schon im<br />

Gründungsjahr unserer <strong>Feuerwehr</strong> vor <strong>150</strong> <strong>Jahre</strong>n gab es einen<br />

Musikzug, doch der war nicht von langer Dauer – das erklärt auch<br />

das vergleichsweise junge Alter der Truppe. Trotzdem kann der<br />

Musikzug heute auf eine bewegte Geschichte mit vielen Anekdoten<br />

zurückblicken. Hervorgegangen aus einem Bläserchor der katholischen<br />

St. Bernward-Gemeinde, der 1960 gegründet wurde, seit<br />

1967 zur <strong>Feuerwehr</strong> übergesiedelt, wurde er schnell fester Bestandteil<br />

der <strong>Gifhorn</strong>er Musikszene – vom Schützenfest, dem Altstadtfest<br />

und vielen, vielen anderen Feiern nicht mehr wegzudenken.<br />

Von Thorben Kroll, Michael Arnold<br />

und Bastian Till Nowak<br />

<strong>Gifhorn</strong>s <strong>Feuerwehr</strong> wird<br />

<strong>150</strong> <strong>Jahre</strong> alt, ihr Musikzug<br />

feierte vor zwei <strong>Jahre</strong>n erst<br />

sein 50-jähriges Bestehen.<br />

Dessen allererste Anfänge<br />

liegen jedoch viel weiter<br />

zurück: „1869 gab‘s in<br />

<strong>Gifhorn</strong> auch schon den ersten<br />

<strong>Feuerwehr</strong>-Musikzug“, weiß<br />

die heutige Musikzugführerin<br />

Anita Keller. „Leider gab‘s<br />

diesen ersten Musikzug nicht<br />

allzu lange. Im Laufe der <strong>Jahre</strong><br />

und Jahrzehnte nach der ersten<br />

Auflösung hat er sich sogar<br />

noch zwei Mal neu gegründet.<br />

Aber keiner dieser ersten drei<br />

Versuche war von Dauer – aus<br />

verschiedenen Gründen, die<br />

heute teilweise kaum noch<br />

nachzuvollziehen oder herauszufinden<br />

sind.“<br />

Nachdem es dann doch endlich<br />

klappte und Bestand haben<br />

sollte, war Josef Paukner<br />

von 1967 bis 1978 als erster<br />

Musikzugführer im Einsatz.<br />

Im Juni 1968 marschierte die<br />

Formation auch schon zum<br />

ersten Mal beim <strong>Gifhorn</strong>er<br />

Schützenfest mit.<br />

Unvergessen für Musikzugführerin<br />

Keller ist ein Auftritt,<br />

der 1975 im Schlosshof stattfand:<br />

Da sich damals noch<br />

die Justizvollzugsanstalt im<br />

Schloss befand, kamen nicht<br />

nur die Besucher, sondern<br />

auch die Inhaftierten in den<br />

Genuss des Konzertes. Letztere<br />

bewiesen Kreativität, indem<br />

sie Spiegel aus den Zellenfenstern<br />

hielten, um auch<br />

einen Blick auf das Geschehen<br />

zu erhaschen.<br />

Zum Zehnjährigen im Jahr<br />

1977 gab‘s vom damaligen<br />

Bürgermeister Manfred Birth<br />

ein großzügiges Geschenk: ein<br />

Baritonsaxofon, das übrigens<br />

bis heute im Einsatz ist. „Hoffentlich<br />

nicht, um missliebigen<br />

Ratsherren den Marsch zu<br />

blasen“, sorgte sich der Bürgermeister<br />

damals lachend.<br />

Ein Internettrend, der 2014<br />

aus den USA zu uns herüberschwappte,<br />

ließ auch die<br />

<strong>Gifhorn</strong>er Musiker nicht trocken:<br />

„Es ging dabei um eine<br />

Mutprobe zahlreicher <strong>Feuerwehr</strong>en,<br />

sich mit ihrem Lieblingselement,<br />

dem Wasser,<br />

auseinanderzusetzen“, erklärt<br />

Anita Keller. „Die Aktion wird<br />

dann ins Internet gestellt,<br />

und die nächste nominierte<br />

Mannschaft muss das Ganze<br />

wiederholen.“ Schaffen sie es<br />

nicht, müssen sie die Herausforderer<br />

zum Grillen einladen.<br />

Der Musikzug entschied sich<br />

für Unterwassermusik – und<br />

tauchte im <strong>Gifhorn</strong>er Freibad<br />

vorübergehend ab.<br />

Eines der persönlichen<br />

Highlights, an die Anita Keller<br />

sich am liebsten erinnert,<br />

spielte sich noch vor ihrer<br />

Zeit als Musikzugführerin ab:<br />

Im Frühjahr 2004 fand ein<br />

großes Benefiz-Konzert zu<br />

Gunsten des Kinderschutzbundes<br />

und des <strong>Gifhorn</strong>er<br />

Vereins „Helfen vor Ort“ vor<br />

750 Zuschauern im Sportzentrum<br />

Süd statt. Nicht nur die<br />

Zum Altstadtfest in diesem Jahr formierte sich der<br />

<strong>Feuerwehr</strong>-Musikzug als „<strong>Gifhorn</strong>er Firefighters“<br />

neu – und eröffnete so mit Rock-Hymnen die für<br />

eigentlich härtere Klänge bekannte Bühne am Kino.<br />

<strong>Feuerwehr</strong>-Musiker spielten<br />

für den guten Zweck, sondern<br />

auch der Spielmannszug des<br />

Uniformierten Schützenkorps,<br />

die Waterloo-Kapelle des<br />

Bürgerschützenkorps, die damals<br />

gerade erst zehn <strong>Jahre</strong><br />

junge Showband <strong>Gifhorn</strong> sowie<br />

die Isetaler Brass-Band.<br />

Und die damalige Vize-Dirigentin<br />

des Zuges, Anita Keller,<br />

durfte auf der großen Bühne<br />

vor großem Publikum dirigieren.<br />

Doch nicht nur ihren<br />

<strong>Feuerwehr</strong>-Kameraden hat<br />

sie dort den Takt vorgegeben:<br />

Nachdem jede der Kapellen<br />

ihr Solo-Programm hinter sich<br />

hatte, gab‘s<br />

eine große<br />

Zugabe, bei<br />

der alle fünf<br />

Gruppen gemeinsam<br />

spielten – unter<br />

Anitas Leitung. „Einfach<br />

unvergesslich – und wohl auch<br />

im wahrsten Sinne des Wortes<br />

einmalig“, schwelgt sie noch<br />

immer gerne in Erinnerungen.<br />

„Da stand ich also mitten in<br />

dieser Menschenmenge: 160<br />

Musiker-Kollegen vor mir<br />

– und 750 aufmerksam lauschende<br />

Gäste hinter mir. So<br />

was macht Gänsehaut! Ich<br />

wüsste nicht, wann und wo<br />

ich jemals<br />

wieder in<br />

den Genuss<br />

kommen<br />

könnte, so<br />

ein riesiges<br />

Ensemble zu<br />

dirigieren.“<br />

Am Ende desselben<br />

<strong>Jahre</strong>s trug<br />

sich eine der wundersamen<br />

Begebenheiten zu, auf die<br />

der dienstälteste <strong>Feuerwehr</strong>-<br />

Musiker Dieter Paukner am<br />

liebsten zurückblickt: „Wir<br />

waren eigentlich für ein Konzert<br />

im BSK-Saal geladen.<br />

Selbstverständlich haben wir<br />

dort auch gespielt – zu der<br />

Zeit, so etwa zwei Wochen<br />

vor Weihnachten 2004 – also<br />

direkt neben der damaligen »<br />

36 <strong>KURT</strong> <strong>KURT</strong> 37


Seitenkopf<br />

cappu<br />

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Seitenkopf<br />

Vielen Dank für Euren Einsatz, Mut und Willen, <strong>Gifhorn</strong> und Umgebung<br />

zu einem sicheren Ort zu gestalten. Auf die nächsten <strong>150</strong> <strong>Jahre</strong>!<br />

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13:00 bis <strong>KURT</strong> 22:00 Uhr39


<strong>Feuerwehr</strong>-Musikzug<br />

<strong>Feuerwehr</strong>-Musikzug<br />

» Stadthallen-Baustelle“,<br />

weiß der erfahrene Saxophonist<br />

und Sohn des im September<br />

2008 verstorbenen<br />

Gründungs-Dirigenten Josef<br />

Paukner. „Noch während der<br />

laufenden Veranstaltung im<br />

Saal stand urplötzlich Karl-<br />

Heinz Krüger auf der Bühne<br />

– keine Ahnung, wo der auf<br />

einmal herkam.“ Der damalige<br />

Major und heutige Ehrenmajor<br />

der Bürgerschützen<br />

war an diesem Abend gerade<br />

auf der benachbarten Baustelle<br />

zu Gast: „Dort sollte<br />

Richtfest gefeiert werden. Ein<br />

paar Ratsherren waren auch<br />

da. Die hatten schon mit den<br />

Handwerkern auf deren gelungene<br />

Arbeit angestoßen – erst<br />

dann ist denen wohl aufgefallen,<br />

dass zu einem gelungenen<br />

Fest noch die passende Musik<br />

fehlt“, lacht Dieter Paukner.<br />

Die Lösung, wenn mal was<br />

hakt: Karl-Heinz Krüger,<br />

selbst Ratsmitglied und <strong>Feuerwehr</strong>mann<br />

– und natürlich<br />

die <strong>Gifhorn</strong>er <strong>Feuerwehr</strong>,<br />

in diesem Fall repräsentiert<br />

durch ihren Musikzug. „Karl-<br />

Heinz wusste zum Glück, wo er<br />

uns finden kann – auch ohne<br />

erst die 112 zu wählen“, lacht<br />

Saxophon-Veteran Paukner.<br />

„Und Karl-Heinz weiß, dass<br />

die <strong>Feuerwehr</strong> nicht nur für<br />

ernsthafte, lebensbedrohliche<br />

Notfälle jederzeit bereit<br />

ist, sondern dass wir auch<br />

für spontane Späße zu haben<br />

sind. Also sind wir kurzerhand<br />

rüber in den Rohbau, um dort<br />

noch zwei, drei Lieder zu spielen<br />

– und wurden zum Dank<br />

dafür auf ein, zwei Getränke<br />

eingeladen“, verrät Dieter<br />

Paukner – und schiebt nach:<br />

„Naja... ehrlich gesagt haben<br />

wir dann die halbe Nacht auf<br />

der Baustelle verbracht. Mitten<br />

im Dezember.“ Wahrlich<br />

ein einmaliges Erlebnis, nicht<br />

nur für Dieter Paukner, der<br />

auch heute – 15 <strong>Jahre</strong> nach<br />

dieser denkwürdigen Dezembernacht<br />

– immer noch keine<br />

vernünftige Antwort gefunden<br />

hat auf seine berechtigte Frage:<br />

„Welcher Musiker lässt sich<br />

denn schon die Chance entgehen,<br />

als allererste Band in der<br />

größten und schönsten Veranstaltungshalle<br />

unserer Stadt<br />

zu spielen?“<br />

Anita Keller lacht – schließlich<br />

hat sie auch noch eine Geschichte<br />

zu erzählen, in der<br />

ebenfalls Karl-Heinz Krüger<br />

eine entscheidende Rolle<br />

spielt. Es ist die Schützenfest-Story,<br />

die sie am liebsten<br />

zum Besten gibt: „Auch das<br />

Kinderschützenfest beginnt ja<br />

traditionell mit einem Marsch<br />

zum Festplatz. 2016 hat‘s an<br />

diesem Samstag aber nicht<br />

einfach nur ein bisschen geregnet,<br />

so wie wir Gifhoner<br />

das von unserem Schützenfest-Wochenende<br />

nun mal<br />

gewohnt sind“, holt Anita<br />

Keller aus. „Kaum waren wir<br />

losmarschiert, fing‘s schon<br />

an zu nieseln. Und das wurde<br />

dann – nach und nach – immer<br />

schlimmer. Als wir auf der<br />

Hindenburgstraße mitten in<br />

der Innenstadt angekommen<br />

waren, hat‘s so heftig geschüttet,<br />

als hätten unsere Kameraden<br />

sämtliche Hydranten der<br />

Stadt aufgedreht“, lacht die<br />

Der Auftritt auf der großen<br />

Rathaus-Bühne beim<br />

<strong>Gifhorn</strong>er Altstadtfest ist<br />

gern absolvierte Pflicht für<br />

den <strong>Feuerwehr</strong>-Musikzug.<br />

Foto: Michael Uhmeyer<br />

musikalische Führungskraft.<br />

„So manchem Gast war das<br />

dann leider – aber verständlicherweise<br />

– einfach zu viel: Einige<br />

haben den Umzug wegen<br />

dieser widrigen Bedingungen<br />

vorzeitig verlassen. Unser Musikzug<br />

hätte das aber selbstverständlich<br />

tapfer durchgezogen<br />

bis zum Schützenplatz“,<br />

ist Anita Keller stolz auf die<br />

Moral ihrer Truppe. „Doch<br />

Major Krüger, der den gesamten<br />

Umzug anführte, stellte<br />

mal wieder unter Beweis, wie<br />

spontan, einfallsreich und<br />

rücksichtsvoll er ist.“ Zwischen<br />

Bushaltestelle und Polizeiinspektion<br />

gab er das Kommando<br />

„Links um“ – „und wir<br />

staunten nicht schlecht, als er<br />

dann tatsächlich ins Parkhaus<br />

abgebogen ist“, erzählt Anita<br />

Keller. „Natürlich sind wir ihm<br />

alle gefolgt. Und hatten dadurch<br />

plötzlich ein schützendes<br />

Dach überm Kopf – eines,<br />

das für all unsere Köpfe groß<br />

genug war.“ So konnten alle<br />

Marschierenden ein Päuschen<br />

einlegen. Aber einfach nur<br />

Füße und Finger still halten<br />

und der Dinge harren, die da<br />

kommen, ist kein Fall für den<br />

<strong>Feuerwehr</strong>-Musikzug: „Wir<br />

haben halt einfach zwischen<br />

den parkenden Autos weitergespielt“,<br />

erinnert sich die<br />

Taktgeberin mit einem Strahlen<br />

in ihren Augen. „Nachdem<br />

wir zwei, drei Stücke durchs<br />

Parkdeck geschmettert hatten,<br />

hat der Regen auch so weit<br />

nachgelassen, dass der Major<br />

das Kommando zum Weitermarschieren<br />

geben konnte:<br />

So kamen wir in jenem Jahr<br />

ausnahmsweise mal mit etwas<br />

Verspätung auf dem Festplatz<br />

an – in Uniformen und anderen<br />

Klamotten, die immer<br />

noch triefend nass waren;<br />

dafür aber auch immer noch<br />

mit dem Trompetenecho aus<br />

dem Hindenburg-Parkhaus in<br />

den Ohren“, lacht Anita. „Die<br />

Akustik im Parkdeck hat echt<br />

gut geknallt!“<br />

Wir motzen auf:<br />

Unsere Bahnen werden nun<br />

computergesteuert und ein<br />

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40 <strong>KURT</strong> <strong>KURT</strong>41<br />

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Immer mehr Frauen engagieren sich<br />

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Alle paar <strong>Jahre</strong> produziert Hollywood wahre<br />

Kassenschlager mit <strong>Feuerwehr</strong>leuten als<br />

Leinwandhelden, die Leben retten und dabei ihr<br />

eigenes riskieren, für die Kameradschaft alles<br />

zählt, zur Not bis in den Tod. Ganze Kerle wie Paul<br />

Newman und Steve McQueen in „Flammendes<br />

Inferno“ und Robert De Niro und William Baldwin<br />

in „Backdraft“ wurden zum Inbegriff der Retter in<br />

Not. Warum nicht mal Sandra Bullock und Angelina<br />

Jolie? Sie haben doch in „Speed“ und „Tomb<br />

Raider“ bewiesen, dass sie hart zupacken können.<br />

Von Joachim Voß<br />

Frauen kommen im öffentlichen Bewusstsein<br />

bei der <strong>Feuerwehr</strong> oft nicht vor. Das wundert<br />

nicht, können doch gut 30.000 Männer der<br />

Berufsfeuerwehren in ganz Deutschland auf gerade<br />

mal rund 350 Kolleginnen verweisen. Ein<br />

wenig besser sind die <strong>Freiwillige</strong>n <strong>Feuerwehr</strong>en<br />

aufgestellt: Ihr Frauenanteil liegt bei 8,5 Prozent.<br />

Ganz anders in <strong>Gifhorn</strong>. Unsere <strong>Freiwillige</strong><br />

<strong>Feuerwehr</strong> zählt unter 120 Aktiven 18 <strong>Feuerwehr</strong>frauen.<br />

Die ersten beiden traten nach einer<br />

längst überfälligen Satzungsänderung 2001 in<br />

den ehrenamtlichen Dienst ein, allein seit Sommer<br />

2018 kamen bis heute acht Frauen hinzu.<br />

Die Motive, in diese klassische Männerdomäne<br />

einzusteigen, sind sehr unterschiedlich.<br />

Vivien Misselhorn, eine der beiden Frauen der<br />

ersten Stunde, trägt das <strong>Feuerwehr</strong>-Gen in sich:<br />

42 <strong>KURT</strong><br />

Denise Haske (oben von links), Karina Kehn, Larissa Schorsch, Lea Köhler und Tamina Becker sowie Anne Maiwald<br />

(unten von links), Vivien Misselhorn, Anita Küllmer und Lena Schorsch sind neun von insgesamt 18 <strong>Gifhorn</strong>er<br />

<strong>Feuerwehr</strong>frauen – ein Frauenanteil deutlich über dem Bundesdurchschnitt.<br />

„Seit meiner Kindheit bin ich durch meine Familie<br />

quasi mit der <strong>Feuerwehr</strong> aufgewachsen<br />

und habe als junges Mädchen wie selbstverständlich<br />

einen großen Teil meiner Freizeit dort<br />

verbracht.“ Unwesentlich später stieß<br />

Anita Küllmer, hauptberuflich angestellt<br />

bei einem Geldinstitut, zu<br />

den <strong>Gifhorn</strong>er <strong>Feuerwehr</strong>frauen<br />

– allerdings als Quereinsteigerin.<br />

„Wie viele andere helfe ich offenbar<br />

einfach gerne und war auf der<br />

Suche nach einer sinnvollen Aufgabe.<br />

Als ich erfuhr, dass es auch<br />

Frauen bei der <strong>Freiwillige</strong>n <strong>Feuerwehr</strong><br />

gibt, habe ich einfach hineingeschnuppert“,<br />

erinnert sie sich.<br />

Die entscheidende Erkenntnis dieser beiden<br />

und aller anderen <strong>Feuerwehr</strong>frauen: Niemand<br />

käme auf die Idee, sie für vermeintlich<br />

UMHÄNGETASCHEN<br />

gibt‘s bei<br />

Anzeige<br />

softe Dienste wie Catering für Einsätze einzusetzen.<br />

„Wir sind im Ernstfall an vorderster<br />

Front dabei und auf gleicher Augenhöhe mit<br />

den männlichen Kameraden“, weiß Karina<br />

Kehn, mit zwölf <strong>Jahre</strong>n in die Jugendfeuerwehr<br />

eingetreten und heute dort<br />

selbst Betreuerin.<br />

Die Gleichstellung von Frau und<br />

Mann bei der <strong>Freiwillige</strong>n <strong>Feuerwehr</strong><br />

hat einen selbstverständlichen<br />

Grund: Frauen wie Anita<br />

Küllmer, inzwischen Ausbilderin,<br />

und Vivien Misselhorn haben unter<br />

anderem die knallharte Ausbildung<br />

zur Atemschutzträgerin absolviert. Das<br />

heißt, sie dringen auch in brennende Häuser<br />

ein, ohne im Rauch die Hand vor Augen zu<br />

sehen, um Menschenleben zu retten. So zum<br />

Beispiel geschehen beim Brand im <strong>Gifhorn</strong>er »<br />

<strong>KURT</strong>43


Frauen in der <strong>Feuerwehr</strong><br />

Frauen in der <strong>Feuerwehr</strong><br />

Die <strong>Feuerwehr</strong>-Frauen machen alles – auch das Verlegen<br />

der schweren Hauptwasserzufuhr und Löschen.<br />

Jeden Freitag wird unter Einsatzbedingungen geübt – das gilt natürlich auch für die <strong>Feuerwehr</strong>frauen: Tamina<br />

Becker (von links), Karina Kehn, Lea Köhler und Denise Haske trainieren das Ausrollen der Schläuche.<br />

» Schomburg-Haus vor 13 <strong>Jahre</strong>n, als<br />

Anita Küllmer eine Frau aus dem in<br />

Flammen stehenden Gebäude trug.<br />

Gewiss, manche Frau der ersten<br />

Stunde muss wegen der Kindererziehung<br />

zwischenzeitlich ein wenig<br />

kürzer treten, doch es mangelt<br />

nicht an Nachwuchs. Auch<br />

die 18-jährige Abiturientin Denise<br />

Haske, eine zierliche junge Frau, hat<br />

in diesem Jahr ihre Atemschutzausbildung<br />

gemacht: „Zugegeben, es ist<br />

nicht leicht, beim Training die 20 Kilo<br />

schweren Schlaghammer 20 Mal zu ziehen<br />

und durch den endlos langen Übungsparcours<br />

bei völliger Dunkelheit und Hitze<br />

zu kriechen, aber am Ende bist Du in der Lage,<br />

Menschen in Not zu helfen“, erklärt die zukünftige<br />

Atemschutzträgerin und empfiehlt ständiges<br />

körperliches Training, um den harten jährlichen<br />

Qualifikationstest bestehen zu können.<br />

Und wie zum Beweis, dass die <strong>Gifhorn</strong>er <strong>Feuerwehr</strong>frauen<br />

den Männern in Führungsposten<br />

um nichts nachstehen, gibt es eine Kreisausbilderin<br />

für den Atemschutz. Auch die Kinderfeuerwehrführung<br />

und das Amt der Schriftwartin<br />

sind in Frauenhand.<br />

Doch auch ohne die sehr spezielle Atemschutzträgerausbildung<br />

ist die Mitgliedschaft<br />

in der <strong>Freiwillige</strong>n <strong>Feuerwehr</strong> kein Spaziergang.<br />

Jeden Freitagabend treffen sich die Aktiven<br />

zu theoretischen, vor allem aber praktischen<br />

Übungen, um für die Ernstfälle stets gerüstet zu<br />

sein. Denn jeder Handgriff muss sitzen, wenn es<br />

darauf ankommt, und das will unter möglichst<br />

realen Bedingungen trainiert sein. Für die<br />

Frauen bedeutet das, den Mix aus Job, Familie,<br />

Hobbys und regelmäßigen <strong>Feuerwehr</strong>-Terminen<br />

zu organisieren – und das mit Einsätzen jederzeit.<br />

Die <strong>Gifhorn</strong>er <strong>Feuerwehr</strong>frauen wissen das<br />

und können das. „Beim Einsatz müssen wir in<br />

Sekundenschnelle Ersatz für die Kinderbetreuung<br />

oder für die Pflege von Angehörigen finden,<br />

sind dann aber immer zeitgleich mit den Männern<br />

einsatzbereit“, versichert Anita Küllmer.<br />

Warum also nicht endlich Sandra Bullock<br />

und Angelina Jolie, so ausgestattet, Leinwandheldinnen<br />

der <strong>Feuerwehr</strong> werden lassen? Wenn‘s<br />

mit Hollywood nicht klappt, dann eben mit den<br />

<strong>Feuerwehr</strong>frauen aus <strong>Gifhorn</strong> – die wissen immerhin<br />

ganz authentisch, wie‘s geht.<br />

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<strong>KURT</strong>45


Seniorengruppe<br />

Seniorengruppe<br />

Die Altersabteilung – alles<br />

andere als ein Abstellgleis<br />

Wolfgang Scharfenberg und sein Team sind für die aktiven Kräfte unverzichtbar<br />

Wolfgang Scharfenberg, Ehrenstadtbrandmeister und Leiter der<br />

Altersabteilung, führt freudig durch die <strong>Feuerwehr</strong>wache und grinst:<br />

„Nicht alt! Wir sind Senioren. Wir wollen nicht, dass sich unsere<br />

Kameraden überflüssig fühlen.“ Das klingt nicht nur gut, sondern<br />

deutet darauf, dass auch diese Abteilung ihren Beitrag zum Erfolg<br />

im Falle eines Einsatzes leistet – nämlich nötige Vorkehrungen.<br />

Die Senioren unserer <strong>Feuerwehr</strong><br />

schmücken auch den Weihnachtsbaum<br />

auf dem Schillerplatz.<br />

Von Christoph Peter Ehrlich<br />

Spätestens mit 67 <strong>Jahre</strong>n<br />

endet in Niedersachsen<br />

der aktive<br />

Dienst in der<br />

<strong>Feuerwehr</strong>. Doch<br />

schon ab einem<br />

Alter von 50 kann<br />

jeder <strong>Feuerwehr</strong>kamerad<br />

vom aktiven<br />

Dienst in die Seniorenabteilung<br />

übertreten. Auch<br />

können gesundheitliche Ursachen<br />

für einen früheren Übergang<br />

vorliegen.<br />

Aus dem aktiven Dienst<br />

treten bedeutet jedoch nicht,<br />

nur noch herumzusitzen. Gemeinsam<br />

mit den aktiven Mitgliedern<br />

treten auch die Älteren<br />

jeden Freitag um Punkt<br />

20 Uhr in der Halle an. Nach<br />

der Bekanntgabe aktueller<br />

Informationen verteilen sich<br />

die Abteilungen und führen<br />

dort ihre Lagebesprechungen<br />

durch. Wesentlichste Aufgabe<br />

der Seniorenabteilung ist die<br />

Sicherstellung der allgemeinen<br />

Löschwasserversorgung.<br />

Hierfür überprüfen sie anhand<br />

einer Liste vorgegebene Unterund<br />

Überflurhydranten<br />

und tragen Beobachtungen<br />

oder Mängel<br />

in Protokolle<br />

ein. Je nach Fall<br />

werden dann diese<br />

Meldungen ans<br />

Wasserwerk weitergeleitet.<br />

Derzeit sind<br />

circa 1360 Hydranten im<br />

Bereich der <strong>Gifhorn</strong>er Kernstadt<br />

und im Ortsteil Winkel<br />

vorhanden – und wollen regelmäßig<br />

überprüft werden.<br />

Sollte einmal die zentrale<br />

Wasserversorgung ausfallen<br />

– durch Naturereignisse oder<br />

Sabotage –, müssen für die<br />

Sicherstellung der Löschwasserversorgung<br />

unabhängige<br />

Die Mitglieder der Seniorenabteilung um Wolfgang Scharfenberg (rundes Foto) unterstützen ihre aktiven<br />

Kameraden, indem sie alle Hydranten im Stadtgebiet regelmäßig überprüfen.<br />

Fotos: Wolfgang Scharfenberg<br />

Wasserentnahmestellen zur<br />

Verfügung stehen. Hierfür befinden<br />

sich im Ortsteil <strong>Gifhorn</strong><br />

rund 60 Rohrbrunnen, die<br />

ebenfalls gewartet werden.<br />

Aber auch Flussläufe wie die<br />

der Aller und Ise und nahegelegene<br />

Seen dienen zur Wasserversorgung.<br />

Dazu müssen<br />

Saugstellen eingerichtet sein<br />

oder aber Furten, um mit den<br />

Löschfahrzeugen Wasser ansaugen<br />

zu können. Die Seniorenabteilung<br />

prüft deren Zuwegungen<br />

– und wenn nötig,<br />

wird wuchernder Uferbewuchs<br />

zurückgeschnitten. Eine logistische<br />

Herausforderung,<br />

die von Altersabteilungs-Chef<br />

Wolfgang Scharfenberg nicht<br />

nur vorbereitet und geplant,<br />

sondern auch in digitalen Systemen<br />

festgehalten wird.<br />

Darüber hinaus unterstützen<br />

die Senioren bei der<br />

Wartung von derzeit rund<br />

90 Brandmeldeanlagen und<br />

leisten logistische Hilfe bei<br />

größeren Einsätzen durch Material-<br />

und Personaltransporte<br />

sowie bei der Verpflegung.<br />

Im gesellschaftlichen Bereich<br />

überprüft die Seniorenabteilung<br />

auch den Maibaum,<br />

ist für die weihnachtliche<br />

Beleuchtung zuständig und<br />

organisiert regelmäßig Gruppenfahrten.<br />

Ob per Boot oder<br />

Bus, vom Grillen bis hin zum<br />

Hafenfest in Bremerhaven –<br />

alle Mitglieder sind stets eingeladen.<br />

Harald Ziebart · Walkeweg 13 · <strong>Gifhorn</strong><br />

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Herzlichen Glückwunsch zum Jubiläum!<br />

Eyßelheideweg 46 <strong>KURT</strong> 12a • 38518 <strong>Gifhorn</strong> • Tel: 05371 57 308 • Mobil: 0171 45 37 146<br />

<strong>KURT</strong> 47


Brandsicherheitswache<br />

Brandsicherheitswache<br />

Stets wachsam, während<br />

andere sich vergnügen<br />

Die Brandsicherheitswache sorgt in der Stadthalle, beim <strong>Gifhorn</strong>er Altstadtfest,<br />

bei Osterfeuern und großen Events wie „stars@ndr2“ für sorgenfreies Feiern<br />

Ohne Brandsicherheitswache geht es nicht! Der Bereitschaftsdienst<br />

der <strong>Feuerwehr</strong> sorgt bei Veranstaltungen wie dem <strong>Gifhorn</strong>er<br />

Altstadtfest, dem Osterfeuer oder anderen Großveranstaltungen<br />

wie dem Festival „stars@ndr2“ für Sicherheit – wenn‘s brennt, ist<br />

sofort jemand zur Stelle. Während die Gäste sorgenfrei feiern, sind<br />

die Ehrenamtlichen unserer <strong>Feuerwehr</strong> stets wachsam.<br />

Von Christoph Peter Ehrlich<br />

Auch in der <strong>Gifhorn</strong>er Stadthalle<br />

stellt die <strong>Freiwillige</strong> <strong>Feuerwehr</strong><br />

regelmäßig eine Brandsicherheitswache.<br />

Sie dient<br />

dazu, einen möglichen Brand<br />

frühzeitig zu erkennen, Gegenmaßnahmen<br />

einzuleiten und<br />

die Gefahr noch in ihrer Entstehung<br />

zu bekämpfen. „Wenn<br />

die Veranstaltung nicht eine<br />

bestimmte Größe übersteigt,<br />

sind wir zu zweit vor Ort“,<br />

erklärt Hauptbrandmeister<br />

Lothar Bunk – und nimmt uns<br />

mit auf den Sicherheitsrundgang<br />

durch die Stadthalle.<br />

Nach Ankunft am Seiteneingang<br />

findet zunächst die<br />

Schlüsselübergabe durch einen<br />

Vertreter der Stadthalle<br />

statt. Daraufhin fährt der<br />

„Eiserne Vorhang“ – ein hydraulisches<br />

Stahltor – auf der<br />

Bühne eine Testfahrt. Binnen<br />

26 Sekunden muss dieses vollständig<br />

heruntergefahren und<br />

dicht sein. Ein Feuer könnte<br />

so erstickt werden.<br />

Tauchen keine Komplikationen<br />

auf, folgt die Prüfung des<br />

Meldeweges von der Stadthalle<br />

zur <strong>Feuerwehr</strong>-Leitstelle im<br />

<strong>Gifhorn</strong>er Heidland. War der<br />

Testanruf erfolgreich, finden<br />

weitere Prüfungen im Gebäude<br />

statt. Einer der unzähligen<br />

Feuermelder wird auf seine<br />

Mit Sicherheit gute Veranstaltungen.<br />

DANKE an die <strong>Freiwillige</strong> <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Gifhorn</strong>!<br />

Funktionalität geprüft und<br />

betätigt. Konnten auch hier<br />

keine Störungen festgestellt<br />

werden, wird der Sicherheitsrundgang<br />

vor der Veranstaltung<br />

fortgesetzt. Das<br />

komplette Gebäude wird abgeschritten,<br />

Rettungswege<br />

werden darauf geprüft, ob sie<br />

auch nicht versperrt sind oder<br />

sich auf genau diesen Wegen<br />

etwaige Gefahrenquellen befinden.<br />

Auch die Schutzeinrichtungen<br />

für Rauchabzüge<br />

werden kontrolliert.<br />

Was gut funktioniert, kann<br />

auch mal schief gehen – zu<br />

Schaden gekommen ist dabei<br />

aber niemand: Eine regel-<br />

Während das Publikum die Vorstellung genießt, behält die<br />

Brandsicherheitswache alles im Blick. In der Stadthalle sind<br />

dafür zwei Sitzplätze stets reserviert. Einer von jenen, der die<br />

ehrenamtliche Aufgabe regelmäßig übernimmt, ist Hauptbrandmeister<br />

Lothar Bunk.<br />

Foto: Christoph Peter Ehrlich / Archivfoto: Michael Uhmeyer<br />

rechte Flut war es, die<br />

noch vor der Eröffnung der<br />

Stadthalle über der Bühne<br />

wegen eines technischen Fehlers<br />

ausgelöst wurde, erinnert<br />

sich Lothar Bunk. Die gesamte<br />

Bühne sei mit tausenden<br />

Litern Wasser geflutet worden.<br />

Im Normalfall sollte die<br />

in der Stadthalle verbaute<br />

Sprühwasserlöschanlage im<br />

Ernstfall ausreichend sein.<br />

Dennoch wurde auch eine<br />

Flutlöschanlage, die per Hand<br />

von einem der beiden Brandsicherheitswachen<br />

ausgelöst<br />

werden kann, installiert.<br />

„Damit beide Wasserlöschanlagen<br />

jederzeit funktionieren,<br />

sind diese nicht mit<br />

dem Stromnetz verbunden,<br />

sondern werden durch Unterdruck<br />

im Löschrohrsystem<br />

ausgelöst“, erläutert Lothar<br />

Bunk. „Das hierfür benötigte<br />

Wasser wird aus dem riesigen<br />

Rückhaltetank im Kellergeschoss<br />

bezogen.“<br />

Und ein bisschen Kultur ist<br />

auch mit drin: Für die beiden<br />

Brandsicherheitswachen sind<br />

im Theatersaal der Stadthalle<br />

zwei feste Sitzplätze ganz oben<br />

neben dem Regiepult reserviert.<br />

Und sollte sich weder ein<br />

merkwürdiges Bauchgefühl bei<br />

einem der beiden <strong>Freiwillige</strong>n<br />

einschleichen noch sich eine<br />

Gefahrenquelle auftun, haben<br />

die Kameraden das Glück, an<br />

vielfältigen Veranstaltungen<br />

teilnehmen zu dürfen. Wenigstens<br />

das haben sie sich aber<br />

auch redlich verdient.<br />

48 <strong>KURT</strong> <strong>KURT</strong>49


Katastrophenschutz<br />

Katastrophenschutz<br />

Blackout: Was tun, wenn<br />

tagelang der Strom ausfällt?<br />

Wie es dann weitergeht, weiß der <strong>Gifhorn</strong>er Stadtbrandmeister Matthias Küllmer<br />

Die Folgen eines kurzzeitigen Stromausfalls hat wahrscheinlich<br />

jeder schon einmal zu spüren bekommen. Etwa wenn der<br />

Wecker auf dem Nachttisch einfach nur blinkt, anstatt einen<br />

wie gewünscht aus dem Schlaf zu holen. Das ist ärgerlich,<br />

in der Regel aber zu verschmerzen. Ganz<br />

anders sieht es aus, wenn sich die Ausfallzeit<br />

nicht in Minuten oder wenigen<br />

Stunden bemisst, sondern in Tagen.<br />

Wenn das tägliche Leben, das auf die<br />

ständige Verfügbarkeit von Strom ausgerichtet<br />

ist, von einem Moment auf den<br />

anderen aus den Fugen gerät. Dann können wir alle froh sein,<br />

dass es Institutionen wie die <strong>Feuerwehr</strong> gibt, die auch unter<br />

extremen Bedingungen ihren Dienst tun. Stadtbrandmeister<br />

Matthias Küllmer erklärt, wie es im Fall der Fälle weitergeht.<br />

Von Nick Heitmann<br />

Fällt der Strom überregional und<br />

länger andauernd aus, innerhalb<br />

weniger Sekunden und ohne Vorwarnung,<br />

spricht man von einem<br />

Blackout. Die Auswirkungen sind<br />

fatal: Alles, was von der Stromversorgung<br />

abhängt, gibt den<br />

Geist auf. Licht, Heizung, Internet<br />

und Festnetztelefon funktionieren<br />

nicht mehr, Wasseranschluss<br />

und Toilettenspülung ebenso wenig,<br />

Aufzüge stoppen. Draußen<br />

gehen Ampeln aus, Tankstellen,<br />

Geldautomaten und Kassen sind<br />

nicht mehr in Betrieb – kurzum:<br />

Unsere Infrastruktur, die wir für<br />

selbstverständlich halten, bricht<br />

komplett zusammen.<br />

Experten warnen, dass die<br />

Wahrscheinlichkeit derartiger<br />

Blackouts zunimmt. Als Ursachen<br />

kommen Naturkatastrophen<br />

in Frage, aber auch Cyber-<br />

Attacken, Terroranschläge oder<br />

eine unzureichende Stromnetz-<br />

Stabilität. Beispiele für solche<br />

Schreckensszenarien gibt es beileibe<br />

nicht nur in Dritte-Welt-Ländern,<br />

sondern auch hierzulande.<br />

So sorgten im November 2005<br />

gewaltige Schneemassen dafür,<br />

dass vor allem im Münsterland<br />

Strommasten wie Streichhölzer<br />

Unser tägliches Leben ist auf die ständige Verfügbarkeit von Strom ausgerichtet – wenn der Strom aber über<br />

längere Zeit ausfällt, droht das gesellschaftliche Zusammenleben schnell aus den Fugen zu geraten.<br />

umknickten. Hunderttausende Energiekonzern RWE ein Begrüßungsgeld<br />

in Höhe von 300 Euro VW-Konzernsicherheit auch be-<br />

Brandschutz-Spezialist bei der<br />

Wir gratulieren zu <strong>150</strong> <strong>Jahre</strong>n!<br />

Menschen waren daraufhin teilweise<br />

tagelang von der Strom-<br />

– dürfen nicht darüber hinwegruflich<br />

mit diesem Thema.<br />

Fachbetrieb für Dach-, Wandund<br />

Abdichtungstechnik • Metalldächer<br />

versorgung abgeschnitten.<br />

täuschen, „dass gerade in Städten<br />

sich die Bürger in Krisensitu-<br />

„Blackout – Morgen ist es zu<br />

Seine Buchempfehlung:<br />

• Fassaden • Zimmerei • Kranverleih<br />

Auch kuriose Begleiterscheinungen<br />

wie im Fall Münsterland ationen nicht mehr so zu helfen spät“, in dem sich Autor Marc<br />

Alles Gute zu <strong>150</strong> <strong>Jahre</strong>n<br />

– die sogenannten „Schnee- wissen“, sagt Matthias Küllmer. Elsberg mit den verheerenden<br />

<strong>Freiwillige</strong> <strong>Feuerwehr</strong><br />

Babys“, die in den besonders betroffenen<br />

Gebieten mutmaßlich Ortsfeuerwehren aus <strong>Gifhorn</strong>, gen Stromausfalls auseinander-<br />

Der Stadtbrandmeister leitet die Folgen eines fiktiven mehrtägi-<br />

<strong>Gifhorn</strong>!<br />

im Zeitraum des Stromausfalls Gamsen, Kästorf, Wilsche und setzt. „Die Lektüre dieses sehr<br />

gezeugt wurden, erhielten vom Neubokel und befasst sich als gut recherchierten Romans ist »<br />

Ihr Meisterbetrieb vom Mosaik bis zur XXL-Fliese!<br />

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<strong>KURT</strong> 51


Katastrophenschutz<br />

Katastrophenschutz<br />

» interessant. Darin werden<br />

Szenarien beschrieben, die vielfach<br />

sehr realitätsnah sind“,<br />

erklärt Matthias Küllmer. Der<br />

51-Jährige betont aber auch:<br />

„Es wird im Hintergrund von<br />

verschiedenen Stellen sehr viel<br />

gemacht, damit es gar nicht erst<br />

so weit kommt, auch seitens der<br />

Energieversorger.“<br />

100-prozentige Sicherheit<br />

kann es jedoch nicht geben. An<br />

dieser Stelle kommt das 2004<br />

gegründete Bundesamt für Bevölkerungsschutz<br />

und Katastrophenhilfe<br />

(BBK) ins Spiel, das als<br />

zentrales Organisationselement<br />

für die zivile Sicherheit alle einschlägigen<br />

Aufgaben bündelt.<br />

Definiert wird eine Katastrophe<br />

als Notstand, der Leben, Gesundheit<br />

oder lebenswichtige<br />

Versorgung der Bevölkerung,<br />

die Umwelt oder erhebliche<br />

Sachwerte derart gefährdet oder<br />

beeinträchtigt, dass seine Bekämpfung<br />

durch die zuständigen<br />

Behörden und notwendigen Einsatz-<br />

und Hilfskräfte eine zentrale<br />

Leitung erfordert.<br />

Um etwa bei einem Blackout<br />

auch im Landkreis <strong>Gifhorn</strong> die<br />

nötigen Maßnahmen anlaufen<br />

lassen und koordinieren<br />

zu können, muss zunächst der<br />

Katastrophenfall durch den<br />

Landrat ausgerufen werden. In<br />

seiner Funktion als Hauptverwaltungsbeamter<br />

ist er zugleich<br />

Vorsitzender des Katastrophenschutzstabes.<br />

„Diesem Krisenstab,<br />

dessen Mitglieder allesamt<br />

benannt sind, gehören auch<br />

<strong>Feuerwehr</strong>leute an“, erläutert<br />

Matthias Küllmer. „Dafür braucht<br />

es schon eine gewisse Schulung<br />

und in den Führungsfunktionen<br />

die nötige Erfahrung.“ Entsprechende<br />

Lehrgänge bietet die zum<br />

BBK gehörende Akademie für<br />

Krisenmanagement, Notfallplanung<br />

und Zivilschutz im rheinland-pfälzischen<br />

Bad Neuenahr-<br />

Ahrweiler an.<br />

Im Katastrophenfall „werden<br />

wir mit Sicherheit in unseren Reihen<br />

Leute auswählen, die auch<br />

in anderen Bereichen mithelfen<br />

können“, sagt Stadtbrandmeister<br />

Küllmer, „aber unser Part ist<br />

und bleibt wie im Alltag der abwehrende<br />

Brandschutz und die<br />

Hilfeleistung. Wir können nicht<br />

die Haushalte mit Strom versorgen,<br />

aber wenn zum Beispiel<br />

jemand in einem Aufzug steckenbleibt,<br />

dann gehen wir da ran.“<br />

Um die Einsatzfähigkeit auch bei<br />

einem Blackout zu gewährleisten,<br />

werden die Ortsfeuerwehr<br />

<strong>Gifhorn</strong> und die <strong>Feuerwehr</strong>-Einsatzleitstelle<br />

(FEL) über Generatoren<br />

notstromversorgt. „Die<br />

FEL kann dann weiterhin Notrufe<br />

entgegennehmen und je nach<br />

Sachlage entweder die <strong>Feuerwehr</strong><br />

oder den Rettungsdienst<br />

losschicken.“<br />

Das Problem für Menschen,<br />

die in der Klemme stecken und<br />

die 112 wählen wollen: Weil das<br />

Telefonieren aus dem Festnetz<br />

aufgrund des Stromausfalls<br />

unmöglich geworden ist, hängt<br />

alles von der Akku-Leistung des<br />

Handys ab. „Eine voll aufgeladene<br />

Powerbank hilft da natürlich<br />

weiter“, betont Matthias Küllmer<br />

– und weist in diesem Zusammenhang<br />

eindringlich auf einen<br />

Ratgeber auf der BBK-Homepage<br />

hin: „Darin stehen all die Dinge,<br />

die man für Notsituationen bereithalten<br />

sollte.“ Dazu gehören<br />

etwa ein Zehn-Tages-Vorrat an<br />

Getränken und Lebensmitteln,<br />

eine gut gefüllte Haushaltsapotheke,<br />

Kerzen, Taschenlampen,<br />

ein Campingkocher oder auch<br />

ein batteriebetriebenes Radio.<br />

Der <strong>Gifhorn</strong>er Stadtbrandmeister<br />

weiß: „Gerade in schwierigen<br />

Zeiten ist ein funktionierender<br />

Informationsfluss wichtig.“<br />

<strong>Feuerwehr</strong>leute müssen sich<br />

natürlich in aller erster Linie auch<br />

um das Wohl ihrer Familien kümmern.<br />

„Es wird aber immer genug<br />

Kameraden geben, die sich<br />

sofort zur Verfügung stellen, um<br />

im Schichtsystem anzupacken<br />

– und damit meine ich nicht nur<br />

die <strong>Feuerwehr</strong>, sondern auch den<br />

Rettungsdienst oder das Technische<br />

Hilfswerk“, erklärt Matthias<br />

Küllmer, der beim Gedanken an<br />

so viel Uneigennützigkeit „auch<br />

schon mal Gänsehaut“ kriegt.<br />

Doch woher kommt seiner Meinung<br />

nach diese Hingabe der<br />

freiwilligen Helfer, für die die<br />

Allgemeinheit so dankbar sein<br />

kann? „Die Einsatzbereitschaft“,<br />

erklärt <strong>Gifhorn</strong>s Stadtbrandmeister,<br />

„entsteht aus einer<br />

hohen sozialen Kompetenz und<br />

dem Willen, anderen zu helfen.“<br />

Der „Ratgeber für Notfallvorsorge<br />

und richtiges Handeln in Notsituationen“<br />

ist online abrufbar unter<br />

www.bbk.bund.de.<br />

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<strong>KURT</strong> 53


Historie<br />

Historie<br />

30 Bürger gründeten die<br />

<strong>Freiwillige</strong> <strong>Feuerwehr</strong><br />

Am 20. November 1869 wurde Louis Bohndieck zum 1. Hauptmann gewählt –<br />

Zuvor gab‘s im damals noch kleinen <strong>Gifhorn</strong> bereits eine Pflichtfeuerwehr<br />

Seit Menschen in festen Siedlungen zusammenleben ist das Feuer<br />

ihr Begleiter: als notwendiges Werkzeug im täglichen Leben,<br />

unabdingbar für Kultur und Fortschritt, zugleich lebensgefährliche<br />

Bedrohung bei unsachgemäßem Gebrauch. Schon früh haben die<br />

Menschen versucht, sich gegen Feuersgefahr zu schützen. Zuerst<br />

galt das ungeschriebene Gesetz der Nachbarschaftshilfe. Doch<br />

schon im frühen Mittelalter galten obrigkeitliche Ordnungen, erste<br />

Bauvorschriften und Feuerordnungen. Bereits damals wurde der<br />

Feuerschutz zur kommunalen Aufgabe erklärt. Die Städte hatten<br />

eine <strong>Feuerwehr</strong> aufzustellen und das notwendige Gerät zu beschaffen.<br />

Meist war dies eine Pflichtfeuerwehr – so auch in <strong>Gifhorn</strong>.<br />

Die arbeitsfähigen Männer<br />

hatten sich bei Feueralarm an<br />

der Brandstelle einzufinden.<br />

Das Kommando hatten der<br />

Bürgermeister und die Stadträte.<br />

Diese Pflichtfeuerwehr<br />

wurde durch einen städtischen<br />

Nachtwächter unterstützt, der<br />

nachts seine Runden drehte<br />

und dabei auf „Gesindel“<br />

und Feuer achtete. Bei dieser<br />

Pflichtfeuerwehr blieb es, auch<br />

in <strong>Gifhorn</strong>, bis weit in das 19.<br />

Jahrhundert hinein.<br />

Die Pflichtfeuerwehren erfüllten<br />

ihre Aufgabe mehr<br />

schlecht als recht. Die Mannschaften<br />

waren ungeübt, die<br />

Führungskräfte nicht minder.<br />

An der Brandstelle brach<br />

meist ein Chaos los, der Erfolg<br />

der Löschversuche war bescheiden.<br />

Die Geschichte vieler<br />

Städte berichtet denn auch<br />

von verheerenden Brandkatastrophen,<br />

auch <strong>Gifhorn</strong> blieb<br />

davon nicht verschont.<br />

Im 19. Jahrhundert setzte<br />

eine Entwicklung ein, die auch<br />

das <strong>Feuerwehr</strong>wesen ergriff.<br />

Das politische Bewusstsein<br />

wuchs. Die Bürger drängten<br />

nach mehr Mitbestimmung<br />

und politischer Mitverantwortung,<br />

sie wollten sich nicht<br />

mehr ausschließlich von der<br />

Obrigkeit gängeln lassen.<br />

Dazu gehörte es auch, Verantwortung<br />

für das Gemeinwohl<br />

zu übernehmen.<br />

Die Idee, das <strong>Feuerwehr</strong>wesen<br />

zu reformieren, kam von<br />

dem 1818 geborenen württembergischen<br />

Fabrikanten<br />

Carl Metz. Er trat dafür ein,<br />

wünscht alles Gute zu <strong>150</strong> <strong>Jahre</strong>n!<br />

Eines der ersten Mannschaftsbilder der <strong>Freiwillige</strong>n <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Gifhorn</strong>.<br />

die schwerfälligen Pflichtfeuerwehren<br />

durch <strong>Freiwillige</strong><br />

<strong>Feuerwehr</strong>en zu ersetzen. Die<br />

Bürger der Städte sollten sich<br />

freiwillig für den Feuerschutz<br />

verpflichten und kleine, aber<br />

gut ausgebildete, hochmotivierte,<br />

schlagkräftige <strong>Feuerwehr</strong>en<br />

bilden.<br />

Die erste, nach den Vorschlägen<br />

von Carl Metz aufgestellte,<br />

<strong>Freiwillige</strong> <strong>Feuerwehr</strong><br />

wurde am 6. Juli 1846 in der<br />

badischen Stadt Durlach bei<br />

Karlsruhe gegründet. Schon<br />

nach kurzer Zeit bewährte sie<br />

sich im Einsatz und andere<br />

Städte begannen das Durlacher<br />

Modell zu kopieren. Eine<br />

Welle von Gründungen <strong>Freiwillige</strong>r<br />

<strong>Feuerwehr</strong>en breitete<br />

sich über das Land aus.<br />

Im <strong>Jahre</strong> 1869 hatte diese<br />

Welle das hannoversche<br />

Landstädtchen<br />

<strong>Gifhorn</strong> erreicht.<br />

Der <strong>Gifhorn</strong>er<br />

Männer-Turn-<br />

Verein hatte<br />

bereits im <strong>Jahre</strong><br />

1862 eine „Tur-<br />

ner-<strong>Feuerwehr</strong>-<br />

Ordnung“ erlassen,<br />

die die Turner<br />

zur Hilfeleistung bei<br />

Bränden verpfllichtete – eine<br />

<strong>Feuerwehr</strong> im heutigen Sinne<br />

bildeten die Turner aber<br />

noch nicht. Auf Einladung<br />

der Stadtverwaltung versammelten<br />

sich am 6. November<br />

1869 dann 40 <strong>Gifhorn</strong>er Bürger<br />

im Ratsweinkeller, um<br />

über die Gründung einer<br />

<strong>Freiwillige</strong>n <strong>Feuerwehr</strong><br />

zu beraten. Die ei-<br />

GELDBÖRSEN<br />

gibt‘s bei<br />

gentliche Gründungsversammlung<br />

fand am<br />

20. November<br />

statt. 30 Personen<br />

traten seinerzeit<br />

in die Wehr<br />

ein und unterschrieben<br />

die Statuten. Zum<br />

1. Hauptmann wurde der<br />

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Bohndieck gewählt.<br />

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Wir gratulieren der<br />

<strong>Freiwillige</strong>n <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Gifhorn</strong><br />

ganz herzlich zum<br />

<strong>150</strong>. Jubiläum!<br />

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Glückwunsch zum <strong>150</strong>. Jubiläum!<br />

Wir möchten uns bei Euch, den aktiven Kameradinnen und Kameraden<br />

sowie bei den fördernden Mitgliedern, für Euren Einsatz bedanken! Für die<br />

Zukunft wünschen wir Euch viel Freude mit Euren Aufgaben, wenig Einsätze<br />

und im Ernstfall immer eine gesunde Rückkehr zu Euren Familien.<br />

» <strong>Freiwillige</strong> <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Gifhorn</strong><br />

noch heute ihren Aufgaben.<br />

<strong>Gifhorn</strong>er Bürger finden<br />

sich freiwillig und unentgeltlich<br />

zusammen, um aus Verantwortung<br />

für das Gemeinwohl<br />

ihre Mitbürger und ihr<br />

Hab und Gut vor Feuer, Naturkatastrophen<br />

und anderen<br />

Gefahren zu schützen – von<br />

selbst gewählten Führungskräften<br />

in eigener Verantwortung<br />

ausgebildet und geführt.<br />

Unsere Vorväter zogen 1869<br />

mit Pickelhaube, Axt und<br />

Handdruckspritze los. Bei dieser<br />

technischen Ausstattung<br />

blieb es bis weit in die 30er<br />

<strong>Jahre</strong> des 20. Jahrhunderts.<br />

1911 erhielt <strong>Gifhorn</strong> eine moderne<br />

Druckwasserleitung mit<br />

Feuerhydranten. Bis dahin war<br />

man auf offene Gewässer und<br />

Brunnen als Löschwasserentnahmestellen<br />

angewiesen. Die<br />

Motorisierung begann im <strong>Jahre</strong><br />

1934 mit der Anschaffung<br />

der ersten Motorspritze, 1935<br />

wurde das erste Kraftfahrzeug<br />

in Dienst gestellt.<br />

Im Zweiten Weltkrieg<br />

wurde <strong>Gifhorn</strong>, bis auf einige<br />

Tieffliegerangriffe gegen<br />

Kriegsende, von Zerstörungen<br />

weitgehend verschont – die<br />

<strong>Gifhorn</strong>er <strong>Feuerwehr</strong> wurde<br />

jedoch häufig zu Einsätzen<br />

nach den Bombennächten in<br />

Hannover und Braunschweig<br />

sowie nach Luftangriffen auf<br />

das nahe Volkswagen-Werk<br />

alarmiert. Nach dem Krieg<br />

verdoppelte sich die Einwohnerzahl<br />

<strong>Gifhorn</strong>s schnell, die<br />

allgemeine Motorisierung<br />

setzte ein. Neue Herausforderungen<br />

für die <strong>Feuerwehr</strong>. Der<br />

Fahrzeugpark vergrößerte sich<br />

ständig, Fahrzeuge für die »<br />

Dieses historische Gruppenfoto zeigt die <strong>Gifhorn</strong>er <strong>Feuerwehr</strong>männer<br />

am Ratsweinkeller.<br />

Stolz präsentierten Hermann Laffert (von links), Ernst Krakau, Rudolf<br />

Guthardt, Conrad Meineke und Harry Giesecke im Jahr 1929 den großen<br />

Hydrantenwagen der <strong>Freiwillige</strong>n <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Gifhorn</strong>.<br />

Martin Neuhäuser Hans-Ulrich Stenzel Philipp Raulfs, MdL<br />

Vorsitzender der Vorsitzender der Vorsitzender der<br />

SPD Stadt <strong>Gifhorn</strong><br />

56 <strong>KURT</strong><br />

Stadtratsfraktion SPD im Landkreis<br />

<strong>KURT</strong> 57


Historie<br />

Historie<br />

Der <strong>Gifhorn</strong>er <strong>Feuerwehr</strong>-Fuhrpark im <strong>Jahre</strong> 1957: Neben dem VW Bus<br />

(von links) stehen ein Tanklöschfahrzeug TLF15, ein Löschgruppenfahrzeug<br />

LF8 und ein Löschgruppenfahrzeug LF25.<br />

Die kleine Spritze der <strong>Freiwillige</strong>n <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Gifhorn</strong> wurde 1938 eingeschmolzen,<br />

um Kriegsgerät zu produzieren. Auf dem Schild steht:<br />

„Sie machte die letzte Übung. Wir schenken sie dem Führer.“<br />

ESSEN, TRINKEN, FEIERN!<br />

» technische Hilfeleistung<br />

wurden angeschafft.<br />

Heute zählt die <strong>Gifhorn</strong>er<br />

<strong>Feuerwehr</strong> etwa 120 aktive<br />

Mitglieder sowie gut 30 Personen<br />

im Musikzug. Der Jugendfeuerwehr<br />

gehören rund<br />

40 Kinder und Jugendliche an.<br />

Im <strong>Jahre</strong> 2018 wurde die<br />

<strong>Feuerwehr</strong> zu 341 Einsätzen<br />

alamiert. Im Vergleich: 2005<br />

waren es nur 217 Einsätze. 2018<br />

setzten sich die Einsätze so<br />

zusammen: 87 Brandeinsätze,<br />

88 Alarme durch Brandmeldeanlagen<br />

und 96 technische<br />

Hilfeleistungen sowie 9 Gefahrguteinsätze.<br />

Darüber hinaus<br />

wurden noch Brandsicherheitswachen<br />

gestellt, 50 mal<br />

trafen sich die <strong>Feuerwehr</strong>leute<br />

zum allgemeinen Übungsdienst<br />

am Freitagabend.<br />

Ein neues Aufgabengebiet<br />

für die <strong>Feuerwehr</strong> tat sich in<br />

den zurückliegenden <strong>Jahre</strong>n<br />

auf: Immer mehr gefährliche<br />

Güter werden auf Straße und<br />

Schiene transportiert. Die<br />

<strong>Feuerwehr</strong> muss sich auf den<br />

Umgang mit gefährlichen Gütern<br />

und radioaktiven Stoffen<br />

vorbereiten, entsprechende<br />

Spezialfahreuge, Schutzanzüge<br />

und Atemschutzgeräte wurden<br />

bereits angeschafft.<br />

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sowie Grundstücke<br />

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möchten, helfe ich gern und akkurat!<br />

Übung auf dem Rundteil am 29. Juli 1907 anlässlich des ersten Kreisfeuerwehrverbandsfestes: Rechts mit der<br />

Pickelhaube auf dem Kopf steht der damalige 1. Hauptmann August Henze. Von 1899 bis 1912 führte er die <strong>Gifhorn</strong>er<br />

Brandschützer, danach war er bis zu seinem Tod am 26. Juni 1923 Kreisbrandmeister. Der Platz – Rundteil<br />

genannt – war früher Dreschplatz und noch davor Exerzierplatz. Heute befindet sich dort das <strong>Feuerwehr</strong>haus.<br />

Beeindruckende Geschichte auf knapp 200 Seiten:<br />

Buch erzählt von <strong>150</strong> <strong>Jahre</strong>n <strong>Freiwillige</strong>r <strong>Feuerwehr</strong><br />

Von Christoph Peter Ehrlich<br />

und Bastian Till Nowak<br />

Die eindrucksvolle Geschichte<br />

der <strong>Freiwillige</strong>n <strong>Feuerwehr</strong><br />

<strong>Gifhorn</strong> war Thema einer Ausstellung<br />

im Rathaus unserer<br />

Stadt: „Für unsere engagierten<br />

Mitglieder wollten wir die<br />

Ausstellung auch danach festhalten“,<br />

erklärt Harald Heinemann.<br />

Also beschlossen er<br />

sowie Petra und Ralf Müller,<br />

die Ausstellung in Form einer<br />

Dokumentation zusammenzuführen.<br />

„Die Bilder, Texte<br />

und Dokumente waren ja alle<br />

schon da.“<br />

Und was für eine gewaltige<br />

Sammlung dabei zustande<br />

gekommen ist: Auf knapp 200<br />

Seiten wehren die Müllers und<br />

Harald Heinemann nicht nur<br />

dem Feuer, sondern auch der<br />

Zeit. „<strong>150</strong> <strong>Jahre</strong> für die Nachwelt<br />

– und wir hatten viel zu<br />

erzählen“, staunt selbst Autor<br />

Heinemann.<br />

Mit einer Auflage von 300<br />

Exemplaren sind etwa 180<br />

für die Mitglieder der <strong>Freiwillige</strong>n<br />

<strong>Feuerwehr</strong> <strong>Gifhorn</strong><br />

gedacht – die übrigen Exemplare<br />

gehen in den Freiverkauf.<br />

Die Dokumentation im A4-<br />

Hardcover ist erstmals zum<br />

Jubiläumswochenende am 7.<br />

und 8. September zum Selbstkostenpreis<br />

von 18 Euro zu haben<br />

– danach kann sie direkt<br />

von der <strong>Freiwillige</strong>n <strong>Feuerwehr</strong><br />

für 20 Euro bezogen werden.<br />

Und mit etwas Glück erhalten<br />

Sie die informative Dokumenation<br />

sogar kostenfrei – die<br />

<strong>Gifhorn</strong>er <strong>Feuerwehr</strong> und<br />

<strong>KURT</strong> verlosen nämlich sechs<br />

Exemplare unter allen Teilnehmern<br />

unseres Kreuzworträtsels<br />

(» Seite 70).<br />

Die Ausstellung „<strong>150</strong> <strong>Jahre</strong><br />

<strong>Freiwillige</strong> <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Gifhorn</strong>“<br />

war von Juni bis August im<br />

<strong>Gifhorn</strong>er Rathaus zu sehen.<br />

Sie erzählte von der Gründung<br />

mit zunächst 30 Mann über<br />

verheerende Brände in <strong>Gifhorn</strong><br />

bis hin zum technischen Wandel<br />

und der hinzugekommenen<br />

Vielfalt der Aufgaben unserer<br />

Brandschützer. Die Geschichte<br />

der <strong>Gifhorn</strong>er <strong>Feuerwehr</strong><br />

zum Anfassen: Mit Exponaten,<br />

Bildern, Dokumenten<br />

und Berichten nahmen Ralf<br />

und Petra Müller sowie Harald<br />

Heinemann<br />

die Besucher<br />

mit auf eine<br />

brandheiße<br />

historische<br />

Reise im<br />

Spiel zwischen<br />

Feuer<br />

und Wasser.<br />

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Braunschweiger Straße 1 • 38518 <strong>Gifhorn</strong> • Tel. 05371 - 6369187<br />

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Neuhaus · 38524 Sassenburg<br />

<strong>KURT</strong>59


<strong>Gifhorn</strong>s Wehrführer<br />

<strong>Gifhorn</strong>s Wehrführer<br />

Louis Bohndieck<br />

Dachdeckermeister<br />

1. Hauptmann<br />

1869 - 1894<br />

Heinrich Oelkers<br />

Dachdeckermeister<br />

1. Hauptmann<br />

1894 - 1899<br />

August Henze<br />

Kaufmann<br />

1. Hauptmann<br />

1899 - 1912<br />

Wilhelm Meinecke<br />

Kaufmann<br />

1. Hauptmann<br />

1912 - 1923<br />

Albert Bohndieck<br />

Dachdeckermeister<br />

1. Hauptmann<br />

1923 - 1927<br />

Hermann Brann<br />

Schlachtermeister<br />

1. Hauptmann<br />

1927 - 1936 und 1945 - 1947<br />

Fritz Schlingmann<br />

KFZ-Meister<br />

Stadtbrandmeister<br />

1936 - 1945 und 1947 - 1955<br />

Karl Geermann<br />

Tischlermeister<br />

Stadtbrandmeister<br />

1955 - 1969<br />

Karl Krüger<br />

Angestellter<br />

Stadtbrandmeister<br />

1969 - 1976<br />

Jürgen Möhle<br />

Angestellter<br />

Ortsbrandmeister<br />

1976 - 1981<br />

Wolfgang Scharfenberg<br />

Angestellter<br />

Ortsbrandmeister<br />

1981 - 1995<br />

Alfred Torsten Sauerbrei<br />

Schirrmeister der FF <strong>Gifhorn</strong><br />

Ortsbrandmeister<br />

1995 - 2004<br />

Lothar Bunk<br />

Angestellter<br />

Ortsbrandmeister<br />

2004 - 2010<br />

Mathias Küllmer<br />

Berufsfeuerwehr-Beamter<br />

Ortsbrandmeister<br />

2010 - 2013<br />

Uwe Michel<br />

Technischer Angestellter<br />

Ortsbrandmeister<br />

2013 - 2019<br />

Maik Schaffhauser<br />

<strong>Feuerwehr</strong>mann bei VW<br />

Ortsbrandmeister<br />

seit 2019<br />

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60 <strong>KURT</strong><br />

61


Seit<br />

<strong>150</strong> <strong>Jahre</strong>n<br />

rettet Ihr<br />

l<br />

wir stärken Euch.<br />

Alles Gute<br />

zum Jubiläum<br />

wünscht eure<br />

Bäckerei Leifert<br />

Kultur<br />

Thomas Gottschalk,<br />

große Brände und<br />

<strong>Feuerwehr</strong>mann Sam<br />

Das Feuer und die <strong>Feuerwehr</strong> in der<br />

Populärkultur – früher und heute<br />

Wenn wir sie brauchen, sind wir froh, dass es sie<br />

gibt: die <strong>Feuerwehr</strong>. Kein Wunder also, dass sie<br />

weltweit Beachtung findet. Und weil <strong>KURT</strong> ja<br />

nicht nur eine Stadtmagazin ist, sondern eben<br />

auch ein Kulturmagazin, darf eine Betrachtung<br />

der <strong>Feuerwehr</strong> in der Populärkultur in dieser<br />

Sonderausgabe zum <strong>150</strong>. Geburtstag der <strong>Freiwillige</strong>n<br />

<strong>Feuerwehr</strong> in <strong>Gifhorn</strong> nicht fehlen. Unser<br />

Kulturkolumnist wirft dazu einen Blick auf eine<br />

fast vergessene Brenn-Software, die Faszination<br />

<strong>Feuerwehr</strong> und eine heimelige Kinderserie.<br />

Von Malte Schönfeld<br />

62 <strong>KURT</strong><br />

Schon drei Mal luden die <strong>Freiwillige</strong> <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Gifhorn</strong>, die Stadthalle und <strong>KURT</strong> gemeinsam zum großen <strong>Feuerwehr</strong>-Aktionstag<br />

für Familien ein. Nebenan im Theatersaal lief derweil das „<strong>Feuerwehr</strong>mann-Sam“-Musical.<br />

Kultur<br />

108 Millionen Treffer bei Google in 0,58 Sekunden<br />

– das ist eine stattliche Zahl, und sie<br />

beschreibt das Ergebnis, wenn man bei der<br />

Suchmaschine „<strong>Feuerwehr</strong>“ eingibt. Überall<br />

auf der Welt sind die Menschen von denjenigen<br />

fasziniert, die es mit den Flammen aufnehmen.<br />

Jüngst flimmerten die tragischen Bilder von der<br />

beliebten Urlaubsinsel Gran Canaria über den<br />

Bildschirm, mehr als 6000 Hektar Land fielen<br />

einem Waldbrand zum Opfer. Feine, cappuccinofarbene<br />

Häuser waren den bis zu 50 Meter<br />

hohen Flammen ausgeliefert, Menschen mussten<br />

panikartig mit ihrer Katze unterm Arm<br />

flüchten und in sichere Notunterkünfte gebracht<br />

werden. Oder – ganz aktuell – die Waldbrände<br />

im Amazonas-Regenwald: Sie betreffen die<br />

Wälder im Gebiet des Amazonas in Brasilien,<br />

Bolivien, Kolumbien, Paraguay und Peru bis zur<br />

Grenzregion Argentiniens in Gran Chaco. Im<br />

August 2019 verbrannten allein binnen fünf Tagen<br />

471.000 Hektar Wald, Weiden und Felder.<br />

Das gesamte Amazonas-Biom umfasst etwa<br />

670 Millionen Hektar. Zwar treten bereits seit<br />

<strong>Jahre</strong>n Waldbrände in der Region auf, jedoch<br />

begann im Mai 2019 eine Trockenperiode, auf<br />

die zahlreiche Waldbrände folgten – im Vergleich<br />

zum Vorjahr sind es fast doppelt so viele.<br />

Es kann 40 bis 50 <strong>Jahre</strong> dauern, bis wieder<br />

Sekundärwald gewachsen ist. Mindestens 100<br />

<strong>Jahre</strong> werden benötigt, bis sich der Regenwald<br />

komplett regeneriert hat. Aufnahmen wie diese<br />

sieht man jeden Sommer. Sondersendungen<br />

werden abgehalten, es gibt Live-Schalten in die<br />

Katastrophengebiete. Immer mittendrin: die<br />

<strong>Feuerwehr</strong>.<br />

Dieses Faszinosum ist leicht zu erklären. Seit<br />

jeher hat der Mensch Angst vor der Urgewalt<br />

des Feuers, es ist unberechenbar, und hat man<br />

erst mal die Kontrolle verloren, ist es kaum zu<br />

zähmen. Der Hamburger Brand von 1842, die<br />

Feuerhölle von London im <strong>Jahre</strong> 1666 und Kaiser<br />

Nero, der angeblich sein eigenes Rom angezündet<br />

haben soll. Im kollektiven Gedächtnis<br />

sind Ereignisse wie diese eingebrannt. Im<br />

Horror-Theater „Hamburg Dungeon“ – eine<br />

Kombination von Geschichtsstunde, Gruselkabinett,<br />

Show und Fahrgeschäften in der historischen<br />

Speicherstadt – ist dem Inferno des<br />

19. Jahrhunderts eine eigene Episode gewidmet,<br />

London und die Zahl 1666 werden durch<br />

das Bild des Teufels aufgeladen und Kaiser<br />

Nero und sein verkohltes Großimperium haben<br />

es immerhin zu einer CD-Brenn-Software geschafft:<br />

„Nero Burning Rom“.<br />

Unheilvolle Brände wie diese gibt es auch<br />

noch heutzutage. Da moderiert Pro Siebens<br />

„Taff“ die Hälfte der Sendezeit über die kalifornische<br />

Inflammation, bei der Entertainer-King<br />

Thomas Gottschalk 2018 seine Malibu-Villa<br />

verlor. Übrigens auch bei Kim Kardashian und<br />

Lady Gaga war nichts mehr zu retten. Löschhelikopter<br />

glitten da durch die schwarzen Rauchschwaden,<br />

und die <strong>Feuerwehr</strong> tastete sich<br />

Meter für Meter nach vorne. Strategisches »<br />

<strong>KURT</strong>63


Kultur<br />

Kultur<br />

» Denken, Teamwork, Übersicht<br />

– die Einsatzleiter erklären,<br />

um was es jetzt geht. Auf<br />

die Gefahr hin selber zu Schaden<br />

zu kommen, um anderer<br />

Menschen Leben zu retten,<br />

stellten sich die Behelmten mit<br />

Wasserschlauch dieser Naturkraft.<br />

Sicherlich will die <strong>Feuerwehr</strong><br />

das in ihrer Bescheidenheit<br />

nicht hören, aber es<br />

geht auch um Heldengeschichten,<br />

wo nicht ein einzelner in<br />

den Mittelpunkt gerückt wird,<br />

sondern eben die ganze Mannschaft.<br />

Später lässt sich dann<br />

sowas verfilmen, wahlweise als<br />

Blockbuster mit Josh Brolin<br />

oder Nicolas Cage, andernfalls<br />

aber auch als Serie wie bei<br />

„Station 19“ beziehungsweise<br />

„Seattle Firefighters – Die<br />

Das Eimbecksche Haus in Hamburg mit dem ehemaligen Ratskeller<br />

während des Großen Brandes im Mai 1842 – gemalt von Peter Suhr.<br />

jungen Helden“, deren zweite<br />

Staffel gerade bei Pro Sieben<br />

läuft.<br />

Auch Schicksalsschläge wie<br />

die brennende Gottschalk-Residenz<br />

haben das Bild der <strong>Feuerwehr</strong><br />

mitgeprägt. Doch es<br />

muss gar nicht immer die ganz<br />

große Tragödie sein, damit die<br />

Brandbekämpfer ausrücken.<br />

Die zweite Staffel der Serie „Seattle Firefighters – Die jungen Helden“<br />

oder auch „Station 19“ läuft zurzeit auf Pro Sieben.<br />

Foto: ABC/Ed Herrera<br />

Der Cartoon „<strong>Feuerwehr</strong>mann<br />

Sam“ stellt unter Beweis, dass<br />

es manchmal auch die kleinen<br />

Hilfeleistungen sind, die wertgeschätzt<br />

werden. Da verhakt<br />

sich jemand in seiner Fischreuse:<br />

Sam ist zur Stelle. Der<br />

kleine James ist unter einer<br />

Kiste eingeklemmt: Sam weiß<br />

Rat. Katze Tiger ist in einen<br />

Brunnen gefallen: Sam hat die<br />

rettende Idee.<br />

Die Kinderserie vermittelt,<br />

dass man zusammenhalten<br />

muss, wenn es gesellschaftlich<br />

funktionieren soll. Schulter<br />

an Schulter, mit dem vollsten<br />

Vertrauen und zivilcouragiert.<br />

Wenn die <strong>Feuerwehr</strong> gebraucht<br />

wird, ist sie da. In Windeseile.<br />

Und genau das wird gerne mal<br />

vergessen. Nur die wenigsten<br />

der <strong>Feuerwehr</strong>leute machen<br />

das beruflich, in Deutschland<br />

liegt die <strong>Freiwillige</strong>nquote bei<br />

94 Prozent. Und da kann man<br />

nicht oft genug hochjubeln,<br />

wie viel Einsatz, Freizeit und<br />

Selbstlosigkeit dahinterstecken.<br />

In the <strong>Feuerwehr</strong> we<br />

trust – auch in <strong>Gifhorn</strong>, seit<br />

nunmehr <strong>150</strong> <strong>Jahre</strong>n.<br />

Schön, scharf<br />

und klangvoll.<br />

Herzlichen<br />

Glückwunsch zu<br />

<strong>150</strong> <strong>Jahre</strong>n!<br />

Wir danken allen <strong>Feuerwehr</strong>männern und<br />

<strong>Feuerwehr</strong>frauen für ihren selbstlosen Einsatz<br />

für die Menschen in unserer Stadt.<br />

MIT TATÜTATA INS<br />

NÄCHSTE LEBENSJAHR!<br />

HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH<br />

ZUM <strong>150</strong>. JUBILÄUM!<br />

TECHNIVISTA SL<br />

Ultra HD Smart-TV im eleganten<br />

Slim-Design, kombiniert mit einer<br />

integrierten Soundbar.<br />

Ihr<br />

Fachhändler berät Sie gerne:<br />

Fernseh Welk SERVICEPROFI<br />

Torstraße 6 | 38518 <strong>Gifhorn</strong> | Tel: 05371 12965<br />

gwg-gifhorn.de<br />

www.IQ-fernseh-welk.de | info@IQ-fernseh-welk.de<br />

64 <strong>KURT</strong> <strong>KURT</strong>65


Satire<br />

Satire<br />

Das alles macht die<br />

<strong>Feuerwehr</strong>... nicht!<br />

So oder so ähnlich aus der Realität gegriffen – von Christoph Peter Ehrlich<br />

In <strong>Gifhorn</strong> ruft ein Typ uns an:<br />

Die <strong>Feuerwehr</strong>, sie muss jetzt ran!<br />

Damit er es doch leichter hat,<br />

Satire findet hier jetzt statt.<br />

Nicht jeder ist gut informiert,<br />

wie die Hilfe wirklich funktioniert.<br />

Und wenn Dich Deine Frau nicht liebt,<br />

wie gut, dass es die Roten gibt.<br />

Und mitten in der großen Stadt<br />

legen Anrufe die Leitung platt.<br />

Skandal –<br />

wir hör‘n wohl schlecht.<br />

Skandal –<br />

das ist nicht echt.<br />

Skandaaaaaaal –<br />

das ist kein Notfall!<br />

30 <strong>Jahre</strong> 11.09.1989<br />

Zahnarztpraxis Heike und Karsten Krause<br />

gratuliert<br />

der <strong>Gifhorn</strong>er <strong>Feuerwehr</strong><br />

zum <strong>150</strong>-jährigen Bestehen!<br />

Die <strong>Feuerwehr</strong> fällt kostenfrei Bäume... nicht!<br />

Anrufer:<br />

„Am Brunnen vor dem Tore, da steht ein Lindenbaum.<br />

Ich träumt‘ in seinem Schatten so manchen süßen Traum.<br />

Doch jetzt wo ich ‘nen Bentley roll, find ich die Auffahrt nicht mehr toll.<br />

Ach, Du liebe <strong>Feuerwehr</strong>, komm bitte ganz schnell hierher.<br />

– Komm bitte ganz schnell hierher.<br />

Bring mit die große Schere, dann ist der Baum schnell fort,<br />

Ohn‘ Bauamt, Landschaftsbau, ist‘s dann ein schön‘rer Ort.<br />

Ist die Linde alsbald weg, kommt meine Auffahrt her.<br />

Ach, Du liebe <strong>Feuerwehr</strong>, die Hilfe ist doch nicht schwer.<br />

– Die Hilfe ist doch nicht schwer.“<br />

Antwort:<br />

„Am Brunnen vor dem Tore, da steht ein junger Mann.<br />

Er träumt in seinem Köpfchen so manchen süßen Wahn.<br />

Nun wo er jetzt ‘nen Bentley rollt, die Armut ihn verfolgt.<br />

Ach, Du lieber Hochverstand, hast uns leider ganz verkannt.<br />

– Hast uns leider ganz verkannt.<br />

‘Ne Schere große zwar, halten wir hier bereit.<br />

Ist nicht für Geizigkeit da, eifrig sie nur bei Gefahr.<br />

Nehmen niemandes Arbeit weg, Du lieber Hochverstand,<br />

auch nicht gegen Bargeldscheck – Deine Leistung bleibt vakant.<br />

– Deine Leistung bleibt vakant.“<br />

Die <strong>Feuerwehr</strong> räumt auch kleine Zweige vom Gehweg... nicht!<br />

Anrufer:<br />

„Alt wie ein Baum möchte ich werden,<br />

genau wie der Dichter es beschreibt.<br />

Doch vor mir liegt mit kleinen Blättern ein Zweig, Zweig, Zweig, Zweig,<br />

ein Zweig der über‘n Bordstein neigt.<br />

Alt wie ein Baum möchte ich werden<br />

mit Wurzeln, die nie ein Fleiß bezwingt.<br />

Alt wie ein Baum, doch hab ich Sorge, der Zweig, Zweig, Zweig, Zweig<br />

meinem Lauf nur Stolpern bringt.“<br />

Antwort:<br />

„Alt wie ein Baum, möchten Sie werden,<br />

genau wie der Dichter es beschreibt?<br />

Alt wie ein Baum, mit einer Krone die weit, weit, weit, weit,<br />

die weit neben Menschen bleibt.<br />

Alt wie ein Baum, schein‘n Sie schon geworden,<br />

ohn‘ Wissen, dass Sie was selber könn‘n.<br />

Nehm‘ Sie den Zweig, und werfen ihn zu dem Baum, Baum, Baum, Baum,<br />

zu dem Baum, der ihn‘ Schatten gönnt.<br />

66 <strong>KURT</strong> <strong>KURT</strong> 67


Satire<br />

Satire<br />

Die <strong>Feuerwehr</strong> füllt den Pool... nicht!<br />

Anrufer:<br />

„Das Wasser ist so hell und klar,<br />

gluck, gluck, gluck, gluck, gluck,<br />

man trank es schon vor tausend Jahr,<br />

gluck, gluck, gluck, gluck, gluck.<br />

Die <strong>Feuerwehr</strong> hat viel davon,<br />

gluck, gluck, gluck, gluck, gluck,<br />

drum soll mein Pool was abbekomm‘,<br />

gluck, gluck, gluck, gluck, gluck.<br />

Heidiheida, heitralala, valeri, juchheirassa.“<br />

Antwort:<br />

„Das Wasser ist so hell und klar,<br />

gluck, gluck, gluck, gluck, gluck,<br />

doch ist‘s bei uns zum Löschen da,<br />

gluck, gluck, gluck, gluck, gluck.<br />

Gehört hab‘n Sie bestimmt davon,<br />

gluck, gluck, gluck, gluck, gluck,<br />

doch hat Ihr Verstand was abbekomm‘,<br />

guck, guck, guck, guck, guck.<br />

Heidiheida, heitralala, <strong>Feuerwehr</strong>, jucheissassa.“<br />

Die <strong>Feuerwehr</strong> putzt Fenster... nicht!<br />

Anrufer:<br />

„Wir fangen mit den Fenstern an<br />

und jeder putzt so gut er kann.<br />

Fideralala, fideralala, fideralalalala.<br />

Doch wieso soll‘n wir‘s selber tun,<br />

wenn wir uns können schön ausruh‘n?<br />

Fideralala, fideralala, fideralalalala.<br />

Ach, <strong>Feuerwehr</strong>, wann sind Sie hier?<br />

Es wird schon schal, das schöne Bier.<br />

Fideralala, fideralala, fideralalalala.“<br />

Antwort:<br />

„Wir hören wohl den Faulen grad,<br />

der sich zu heben nicht vermag.<br />

Fideralala, fideralala, fideralalalala.<br />

Doch wieso sollten, sie versteh‘n,<br />

wir putzen, damit dann Sie rausseh‘n?<br />

Fideralala, fideralala, fideralalalala.<br />

Drum selber machen, freuen dann,<br />

wenn‘s Bier nach Arbeit schmecken kann.<br />

Fideralala, fideralala, fideralalalala.“<br />

...und darum macht die <strong>Feuerwehr</strong> das alles nicht<br />

Von Bastian Till Nowak<br />

All das hat‘s bei der <strong>Gifhorn</strong>er<br />

<strong>Feuerwehr</strong> tatsächlich schon<br />

gegeben: Anrufer, die fragten,<br />

ob man nicht kostenfrei<br />

den Baum auf dem Grundstück<br />

fällen könnte. Anrufer,<br />

die fragten, ob man nicht<br />

mal den störenden Zweig vom<br />

Gehweg räumen könnte. Anrufer,<br />

die fragten, ob man den<br />

neuen Swimming-Pool nicht<br />

mal eben schnell mit Wasser<br />

auffüllen könnte. Und sogar<br />

Anrufer, die fragten, ob man<br />

nicht die vielen, vielen Fenster<br />

putzen könnte – schließlich<br />

habe die <strong>Feuerwehr</strong> doch so<br />

viel Wasser...<br />

„Es gibt wohl nichts, das<br />

es nicht gibt“, erzählt der<br />

<strong>Gifhorn</strong>er Ortsbrandmeister<br />

Maik Schaffhauser – er<br />

schmunzelt, ist aber zugleich<br />

verwundert und wohl auch<br />

zurecht ein bisschen verärgert:<br />

„Natürlich haben wir<br />

eine Kettensäge und natürlich<br />

muss ihr Einsatz auch<br />

mal geübt werden“, so der<br />

Ortsbrandmeister. „Das heißt<br />

aber nicht, dass wir hiesigen<br />

Garten- und Landschaftsbauunternehmen<br />

die Aufträge<br />

wegnehmen würden.“ Der<br />

Einsatz der <strong>Feuerwehr</strong>-Kettensäge<br />

ist für Notfälle vorgesehen<br />

– Gefahren sollen abgewendet<br />

werden. Das wissen<br />

die Menschen natürlich. Und<br />

nicht selten sei es schon vorgekommen,<br />

dass Anrufer dreist<br />

behaupteten, der Baum auf ihrem<br />

Grundstück drohe gleich<br />

aufs Haus zu stürzen. „Später<br />

fanden wir dann heraus, dass<br />

der Baum wohl schon länger<br />

stört und dem Anrufer der<br />

Kostenvoranschlag des Gärtners<br />

wohl nur zu hoch war...“<br />

Die <strong>Gifhorn</strong>er <strong>Feuerwehr</strong><br />

hat mit ihren gut 350 Einsätzen<br />

im Jahr wahrlich schon genug<br />

zu tun. Natürlich könnte<br />

sie mit ihren dicken Schläuchen<br />

auch noch fix einen neuen<br />

Swimming-Pool mit Wasser<br />

befüllen. Aber, mal ganz ehrlich:<br />

Muss das wirklich sein?<br />

FRAKTION IM<br />

RAT DER<br />

STADT<br />

GIFHORN<br />

Unwiderstehlich gastlich<br />

Wir gratulieren zum <strong>150</strong>-jährigen<br />

Bestehen und sagen Danke für<br />

Eure herausragende Arbeit und<br />

vorbildliche Einsatzbereitschaft!<br />

Wir gratulieren der<br />

<strong>Freiwillige</strong>n <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Gifhorn</strong><br />

herzlich zum Jubiläum!<br />

Hotel Deutsches Haus. Torstraße 11. 38518 <strong>Gifhorn</strong>. Fon 05371 8180.<br />

Email info@deutsches-haus-gifhorn.de<br />

68 <strong>KURT</strong> <strong>KURT</strong>69


Kreuzworträtsel<br />

Kreuzworträtsel<br />

Dienstgrad<br />

bei<br />

der <strong>Feuerwehr</strong><br />

Brandwarngerät<br />

im Haus<br />

Spielkarte<br />

Wortteil:<br />

gegen<br />

Hauptstadt<br />

Senegals<br />

spanische<br />

Bejahung<br />

römisches<br />

Zahlzeichen:<br />

1000<br />

französ.:<br />

Wasser<br />

Frauenname<br />

Schiffskellner<br />

Herdentier<br />

in<br />

Lappland<br />

Rettungsgerät<br />

der<br />

<strong>Feuerwehr</strong><br />

Ausdehnung<br />

nach<br />

oben<br />

1<br />

italienischer<br />

Strom<br />

2<br />

Opernlied<br />

dicht bei<br />

Hubrettungsfahrzeug<br />

Studentenausschuss<br />

US-<strong>Feuerwehr</strong>mann:<br />

... Adair<br />

5<br />

4<br />

Kopfschutz<br />

für <strong>Feuerwehr</strong>leute<br />

Teil der Wasser-<br />

Freiwillig. zapf-<br />

stelle auf<br />

<strong>Feuerwehr</strong><br />

<strong>Gifhorn</strong> Straßen<br />

hängender<br />

Zeitmesser<br />

US-Eliteuniversität<br />

Anrede<br />

für<br />

Freunde<br />

Stadt in<br />

Texas<br />

Stadt in<br />

Serbien<br />

Persien<br />

salopp:<br />

nein<br />

behäbig<br />

veraltet:<br />

Hecke<br />

beginnend<br />

mit<br />

flau<br />

7<br />

Wortteil:<br />

zwei<br />

Abk.:<br />

technischer<br />

Dienst<br />

Gespenst<br />

Einschnitt<br />

im<br />

Gebirge<br />

3<br />

spanisch:<br />

der<br />

Himmelsfürst<br />

Fluss<br />

durch<br />

München<br />

religiöse<br />

Überzeugung<br />

gesetzlich<br />

Lungenluft<br />

9<br />

kurz:<br />

Bundesgerichtshof<br />

Rinderwahn<br />

Seltenerdmetall<br />

Lebewohl<br />

englisch:<br />

zu<br />

Zeichen<br />

für Arsen<br />

freie Bahn<br />

für Einsatzfahrzeuge<br />

zurückgehender<br />

Wasserstand<br />

Abk.:<br />

Samstag<br />

Online-<br />

Gespräch<br />

1 2 3 4 5 6 7 8 9<br />

6<br />

Internetkürzel<br />

für<br />

Deutschland<br />

<strong>Feuerwehr</strong>farbe<br />

Liebesbund<br />

Rennteilnehmer<br />

RM223222 201901<br />

8<br />

Hauptgewinn: Die <strong>Gifhorn</strong>er <strong>Feuerwehr</strong> nimmt Euch mit zu einem Ausflug mit ihrer Drehleiter.<br />

Habt Ihr das Lösungswort des<br />

Kreuzworträtsels raus? Dann<br />

macht mit und gewinnt mit<br />

etwas Glück einen Ausflug mit<br />

der Drehleiter der <strong>Gifhorn</strong>er<br />

<strong>Feuerwehr</strong> inklusive Panorama-Ausblick<br />

– denn die <strong>Feuerwehr</strong><br />

bringt Euch im Drehleiter-Korb<br />

in luftige Höhen.<br />

Die <strong>Gifhorn</strong>er <strong>Feuerwehr</strong><br />

und <strong>KURT</strong> verlosen aber noch<br />

weitere tolle Gewinne unter<br />

allen Teilnehmern: Der zweite,<br />

dritte und vierte Preis sind<br />

jeweils zwei exklusive Teilnahmeplätze<br />

an einem <strong>Feuerwehr</strong>-Erlebnisnachmittag<br />

für<br />

Kinder – mit Spielen im Gerätehaus<br />

unserer Brandschützer<br />

und einem kleinen Grillfest.<br />

Und die Plätze 5 bis 10 werden<br />

bei der Auslosung mit<br />

einem Exemplar des Buches<br />

zur Ausstellung anlässlich des<br />

Foto: Michael Uhmeyer<br />

Gewinne einen Drehleiter-Ausflug<br />

Plätze 2 bis 4: Erlebnisnachmittag für Kinder – Plätze 5 bis 10: <strong>Feuerwehr</strong>-Buch<br />

<strong>150</strong>. <strong>Feuerwehr</strong>-Geburtstages<br />

belohnt (» Seite 59).<br />

Sendet das Lösungswort<br />

sowie Name, Alter, Adresse<br />

und Telefonnummer an <strong>KURT</strong>,<br />

Celler Straße 1, 38518 <strong>Gifhorn</strong><br />

oder per Mail mit dem Betreff<br />

„<strong>Feuerwehr</strong>-Rätsel“ an mail@<br />

kurt-gifhorn.de. Einsendeschluss<br />

ist am 31. Oktober. Die<br />

Gewinner werden benachrichtigt<br />

und veröffentlicht.<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

70 <strong>KURT</strong> <strong>KURT</strong> 71


<strong>Gifhorn</strong>s <strong>Feuerwehr</strong> von A bis Z<br />

<strong>Gifhorn</strong>s <strong>Feuerwehr</strong> von A bis Z<br />

Das große Abc<br />

unserer <strong>Feuerwehr</strong><br />

Von A wie Atemschutzgeräte über G wie Gefahrstoffpumpe bis Z wie Zumischer<br />

A<br />

temschutzgeräte<br />

Der Rauch in brennenden<br />

Gebäuden ist<br />

hochgiftig, deshalb bringen<br />

wir unsere eigene Atemluft<br />

in sogenannten Atemschutzgeräten<br />

mit.<br />

B<br />

litzleuchte<br />

Sie dient zur<br />

Absicherung von<br />

Einsatzstellen.<br />

C<br />

hemikalienschutzanzug<br />

Um vor biologischen<br />

oder chemischen Gefahren<br />

ausreichend geschützt zu<br />

sein, haben wir sehr dicke,<br />

mehrlagige Schutzanzüge.<br />

Was ist ein Drucklüfter? Welchen Zweck erfüllen Einreißhaken und Feuerpatsche?<br />

Und was gehört zur Persönlichen Schutzausrüstung (PSA) einer<br />

<strong>Feuerwehr</strong>frau oder eines <strong>Feuerwehr</strong>mannes? Roland Vasel, Jonas Brandt,<br />

Kilian Bothner und Karina Kehn haben das große Abc der <strong>Gifhorn</strong>er <strong>Feuerwehr</strong><br />

in Wort und Bild zusammengetragen – von A wie Atemschutzgeräte<br />

bis Z wie Zumischer. <strong>KURT</strong> wünscht viel Spaß beim Stöbern und Entdecken.<br />

D<br />

rucklüfter<br />

Durch den Rauch<br />

in brennenden<br />

Gebäuden ist die Sicht oft<br />

nahezu null. Dann nutzen<br />

wir den Drucklüfter, um die<br />

Gebäude zu lüften und den<br />

Rauch herauszudrücken.<br />

E<br />

inreißhaken<br />

Er wird genutzt, um<br />

zum Beispiel bei<br />

Dachstuhlbränden das Dach<br />

von der Drehleiter aus zu<br />

öffnen und direkt an den<br />

Brandherd zu gelangen.<br />

F<br />

euerpatsche<br />

Sie wird bei Flächenbränden<br />

eingesetzt.<br />

So müssen nicht immer<br />

Schläuche verlegt werden<br />

und wir können das Feuer<br />

„auspatschen“.<br />

G<br />

efahrstoffpumpe<br />

Mit dieser speziellen<br />

Pumpe können gefahrlos<br />

brennbare Flüssigkeiten<br />

hin- und hergepumpt<br />

werden. Bei herkömmlichen<br />

Pumpen könnten Funken<br />

entstehen, da diese meist<br />

mit einem Verbrennungsmotor<br />

betrieben werden.<br />

H<br />

ohlstrahlrohr<br />

Mit dieser Armatur<br />

gehen wir in Gebäuden<br />

vor. Am Hohlstrahlrohr<br />

lassen sich verschiedene<br />

Einstellungen wählen, um<br />

das Feuer aus jeder Entfernung<br />

angreifen zu können.<br />

I<br />

nteresse geweckt?<br />

Mach doch einfach mit!<br />

Ab 16 <strong>Jahre</strong>n kannst<br />

Du aktives Mitglied in der<br />

<strong>Freiwillige</strong>n <strong>Feuerwehr</strong><br />

<strong>Gifhorn</strong> werden. Jeden<br />

Freitag von 20 bis 22 Uhr<br />

ist unser Übungsdienst im<br />

Gerätehaus an der Fallerslebener<br />

Straße – komm<br />

doch einfach mal vorbei.<br />

J<br />

ugendfeuerwehr<br />

Für Kinder und<br />

Jugendliche im Alter<br />

von 10 bis 16 <strong>Jahre</strong>n ist die<br />

Jugendfeuerwehr ein super<br />

Hobby! Jeden Freitag von<br />

16.45 bis 19 Uhr findet der<br />

Dienst im Gerätehaus statt.<br />

K<br />

ettensäge<br />

Sie wird eingesetzt,<br />

um – etwa nach<br />

einem Sturm – umgestürzte<br />

Bäume zu beseitigen.<br />

L<br />

öschlanze<br />

Dieses spezielle<br />

Strahlrohr ermöglicht<br />

es, Brände an schwer<br />

zugänglichen Stellen zu<br />

erreichen. In der Rohrspitze<br />

sind 12 bis 16 Löcher mit<br />

einem Durchmesser zwischen<br />

4 und 7 Millimetern<br />

spiralförmig angeordnet,<br />

die einen feinen Wassernebel<br />

entstehen lassen.<br />

M<br />

ehrzweckstrahlrohr<br />

Diese Strahlrohre<br />

werden überwiegend für<br />

den Außenangriff genutzt.<br />

Es gibt sie in den Größen B,<br />

C und D. Während die Vorläufer,<br />

die Rundstrahlrohre,<br />

nur die Wahl zwischen Vollstrahl<br />

und „Wasser halt“<br />

ließen, ist hiermit auch ein<br />

Sprühstrahl möglich.<br />

www.cityhotel-gifhorn.de<br />

CITY HOTEL GIFHORN<br />

Tel: 05371 938110<br />

info@cityhotel-gifhorn.de<br />

N<br />

iederdruckhebekissen<br />

Mit diesen pneumatischen<br />

Hebekissen können<br />

wir sehr schwere Lasten<br />

anheben.<br />

O<br />

elbindemittel<br />

Ölspuren auf<br />

Straßen, Gehwegen<br />

und Gewässern werden mit<br />

ihrer Hilfe gebunden. Eine<br />

weitere Ausbreitung der<br />

Kraftstoffe oder Motoröle<br />

wird so verhindert. Ölbindemittel<br />

funktionieren so<br />

ähnlich wie Katzenstreu.<br />

Gut gemacht, weiter so!<br />

Alles Gute für die Zukunft!<br />

ETK Elektrotechnik GmbH<br />

Im Heidland 25<br />

38518 <strong>Gifhorn</strong><br />

Telefon 05371 15 03 10/11<br />

72 <strong>KURT</strong><br />

Email info@etk-elektrotechnik.de<br />

<strong>KURT</strong> 73


<strong>Gifhorn</strong>s <strong>Feuerwehr</strong> von A bis Z<br />

P<br />

ersönliche<br />

Schutzausrüstung<br />

(PSA)<br />

Sie schützt uns vor den<br />

äußeren Gefahren an<br />

Einsatzstellen. Zur PSA gehören<br />

<strong>Feuerwehr</strong>jacke und<br />

<strong>Feuerwehr</strong>hose, <strong>Feuerwehr</strong>helm<br />

mit Nackenschutz,<br />

<strong>Feuerwehr</strong>schutzhandschuhe<br />

und <strong>Feuerwehr</strong>stiefel.<br />

R<br />

ettungsschere<br />

Die hydraulische<br />

Rettungsschere<br />

dient zum Durchtrennen<br />

von Materialien bei einem<br />

Verkehrsunfall, um eingeklemmte<br />

Personen aus dem<br />

Fahrzeug zu befreien.<br />

S<br />

chaumrohr<br />

Hiermit können wir<br />

Schaum erzeugen,<br />

um unter anderem Flüssigkeitsbrände<br />

zu bekämpfen.<br />

U<br />

nterbauholz<br />

Dieses können wir<br />

benutzen, um eine<br />

Last abzustützen, damit<br />

diese nicht abstürzt.<br />

V<br />

erteiler<br />

Er dient zum Verteilen<br />

von Wasser und<br />

zum Absperren einzelner<br />

Rohre.<br />

X<br />

Y... ungelöst<br />

Für noch mehr<br />

Informationen<br />

schaut doch mal auf<br />

unserer Homepage vorbei:<br />

www.feuerwehr-gifhorn.de.<br />

Y<br />

acht<br />

Wir besitzen zwar<br />

keine Yacht, aber<br />

zwei <strong>Feuerwehr</strong>rettungsboote.<br />

Diese nutzen wir zur<br />

Rettung von Menschen und<br />

Tieren aus Gewässern.<br />

Dein Magazin für <strong>Gifhorn</strong> –<br />

jeden Monat neu!<br />

Interviews, Ausgehtipps, Reportagen, Gastronomie-Highlights und mehr...<br />

K U R T<br />

42<br />

Sonderseiten zum<br />

<strong>Gifhorn</strong>er<br />

Schützenfest<br />

» Seite 35<br />

<strong>KURT</strong>s Partner-Team Wob-Racing<br />

präsentiert 185-PS-Rennwagen<br />

» Seite 22<br />

Neuer Krimi: Die Spur des<br />

Mörders führt nach <strong>Gifhorn</strong><br />

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kostenfrei · Juni/Juli 2019<br />

Das Stadt-, Kultur- und Szenemagazin für die Region <strong>Gifhorn</strong><br />

Moe Phoenix<br />

Gig in <strong>Gifhorn</strong> zum<br />

25. Grille-Geburtstag<br />

Anzeige<br />

Der erfolgreiche Soulsänger kommt für einen Auftritt in seine Geburtsstadt –<br />

Im <strong>KURT</strong>-Interview erinnert er sich an seine Jugend in <strong>Gifhorn</strong> » Seite 82<br />

Q<br />

ualm<br />

Dieser von einem<br />

Feuer aufsteigende,<br />

dichte, quellende Rauch<br />

ist für den Menschen sehr<br />

schädlich.<br />

T<br />

auchpumpe<br />

Zum Absaugen und<br />

Fördern von Wasser<br />

aus geschlossenen Räumen<br />

setzen wir die Tauchpumpe<br />

ein. Sie wird dazu direkt ins<br />

Wasser gelegt.<br />

W<br />

asserwerfer<br />

Der Werfer wird<br />

eingesetzt, um<br />

große Wassermassen mit<br />

einer hohen Wurfweite<br />

abzugeben, ohne dabei<br />

viel Personal einsetzen zu<br />

müssen.<br />

umischer<br />

Er mischt dem Wasser<br />

Schaummittelkonzentrat<br />

zu, so dass Schaum<br />

im Schaumrohr erzeugt<br />

werden kann.<br />

Impressum<br />

<strong>KURT</strong> ist das Stadt-, Kultur- und Szenemagazin für die Region <strong>Gifhorn</strong>. Diese Sonderausgabe zum <strong>150</strong>. Geburtstag der <strong>Freiwillige</strong>n <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Gifhorn</strong><br />

erscheint einmalig und liegt an mehr als <strong>150</strong> Stellen in und um <strong>Gifhorn</strong> aus. Herausgeber: Bastian Till Nowak. Redaktion: Bastian Till Nowak (Chefredakteur),<br />

Dany Stephan. Redaktionelle Mitarbeit: Michael Arnold, Christoph Peter Ehrlich, Nick Heitmann, Thorben Kroll, Ron Niebuhr, Malte Schönfeld, Michael Uhmeyer,<br />

Joachim Voß. Layout: Michael Arnold, Erwin Klein, Aileen Kristen, Bastian Till Nowak. Fotos (sofern nicht anders angegeben): Michael Uhmeyer (Titelseite),<br />

Christoph Peter Ehrlich, Thorben Kroll, Ron Niebuhr, Bastian Till Nowak, <strong>Freiwillige</strong> <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Gifhorn</strong>, Adobe Stock sowie jeweilige Veranstalter.<br />

Auflage: 5000 Exemplare. Verantwortlich für den Anzeigenteil: Juliane Werthmann. Anzeigen: Agentur BT Media, Celler Straße 1, 38518 <strong>Gifhorn</strong>,<br />

Tel. 05371-9414151, E-Mail: mail@kurt-gifhorn.de. Leserbriefe: Magazin <strong>KURT</strong>, Redaktion, Celler Straße 1, 38518 <strong>Gifhorn</strong>, E-Mail: redaktion@kurt-gifhorn.de.<br />

Ein herzliches Dankeschön gilt der <strong>Freiwillige</strong>n <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Gifhorn</strong> für ihre tatkräftige Unterstützung bei der Erstellung dieser Sonderveröffentlichung.<br />

Z<br />

Kostenfrei mitnehmen: Die aktuelle Ausgabe unseres Stadt-, Kultur- und<br />

Szenemagazins findet ihr an mehr als 250 Auslagestellen in und um <strong>Gifhorn</strong>.<br />

Oder klickt Euch einfach durchs E-Paper.<br />

www.kurt-gifhorn.de<br />

74 <strong>KURT</strong><br />

75


Neu: WhatsApp 0170 40 80 90 6<br />

Das gesamte HUK-Coburg-Team wünscht allen Mitgliedern<br />

76 alles Gute zum <strong>150</strong>-jährigen Bestehen.

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