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WLZ 67 | Sept. 2019

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Finanzielle Unterstützung für pflegende Angehörige<br />

Angehörige zu pflegen,<br />

kann nicht nur körperlich<br />

und emotional belastend<br />

sein, sondern auch finanziell.<br />

Es gibt verschiedene<br />

Möglichkeiten, um finanzielle<br />

Hilfe anzusuchen.<br />

Foto: (c) pixabay<br />

Finanziell unterstützt<br />

Da gerade in der Pflege von<br />

Angehörigen der finanzielle Aspekt<br />

zu beachten ist, ist es gut<br />

zu wissen, wo und wie man<br />

Kosten einsparen kann. Jemand,<br />

der beispielsweise unentgeltlich<br />

einen Angehörigen wie z. B.<br />

einen Elternteil pflegt, der sich<br />

mindestens in der Pflegestufe<br />

drei befindet, kann kostenlos<br />

beim (Ehe-)Partner mitversichert<br />

sein. Voraussetzung dafür ist,<br />

dass die Arbeitskraft überwiegend<br />

von der Pflege beansprucht<br />

wird. Ebenso können sich diese<br />

Personen kostenlos in der gesetzlichen<br />

Pensionsversicherung<br />

versichern. Bei Personen, die<br />

zuvor gearbeitet haben, muss die<br />

Arbeitskraft gänzlich durch die<br />

Pflege beansprucht werden. Hat<br />

der Angehörige davor nicht gearbeitet,<br />

muss die Arbeitskraft nur<br />

„erheblich“ beansprucht werden<br />

– dazu zählen bereits zwei Stunden<br />

täglich. Im Einzelfall kann<br />

eine solche Beanspruchung auch<br />

grundsätzlich dann vorliegen,<br />

wenn ein 24-Stunden-Pflegedienst<br />

engagiert wurde.<br />

Unterstützung in der Pflege<br />

Ist man wegen Krankheit, Urlaub<br />

oder anderer wichtiger Gründe<br />

an der Pflege verhindert, kann<br />

beim Sozialministeriumservice<br />

eine finanzielle Unterstützung<br />

beantragt werden. Dadurch soll<br />

eine professionelle oder private<br />

Ersatzpflege ermöglicht werden.<br />

Personen, die einen nahen Angehörigen<br />

betreuen, können mit<br />

ihrem Arbeitgeber eine Pflegekarenz<br />

oder eine Pflegeteilzeit<br />

zwischen ein und drei Monaten<br />

vereinbaren. In diesem Zeitraum<br />

steht einem ein Pflegekarenzgeld<br />

vom Sozialministeriumservice<br />

zu, für die Dauer der Pflegeteilzeit<br />

aliquotes Pflegekarenzgeld.<br />

Die Zeiten des Pflegekarenzgeldbezugs<br />

werden in der Pensionsversicherung<br />

berücksichtigt.<br />

Für die Sterbebegleitung naher<br />

Angehöriger oder für die Betreuung<br />

schwerst erkrankter Kinder<br />

kann beim Arbeitgeber eine Herabsetzung<br />

bzw. eine Änderung<br />

der Lage der Normalarbeitszeit<br />

oder eine Freistellung gegen<br />

Entfall des Entgeltes – entspricht<br />

einer Karenz – werden. Eine Familienhospizkarenz<br />

kann zur<br />

Sterbebegleitung für drei Monate<br />

beansprucht werden, bei Begleitung<br />

schwerst erkrankter Kinder<br />

sind fünf Monate Familienhospizkarenz<br />

vorgesehen. Beides<br />

kann auf Antrag verlängert werden.<br />

Personen, die bei der SVA<br />

kranken- und/oder pensionsversichert<br />

sind und eine Person mit<br />

Anspruch auf Pflegegeld mindestens<br />

der Stufe drei pflegen, können<br />

einmal im Jahr am von der<br />

SVA organisierten Erholungsaufenthalt<br />

für pflegende Angehörige<br />

teilnehmen. Auch eine Eltern-<br />

Kind-Kur für pflegende Eltern<br />

wird einmal im Jahr organisiert.<br />

❏<br />

Stefanie Schadler<br />

Weitere Möglichkeiten und Voraussetzungen finden Sie auf<br />

www.sozialministeriumservice.at<br />

Wechselland Zeitung | <strong>Sept</strong>ember <strong>2019</strong><br />

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