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Die Weinstraße - Septemeber 2019

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Eine Ära geht zu Ende<br />

DIE FACHOBERSCHULE FÜR LANDWIRTSCHAFT (OFL) MIT DER ANGESCHLOSSENEN WIRTSCHAFTSFACHOBERSCHULE<br />

AUER IST MIT ETWA 650 SCHÜLERN DIE GRÖSSTE BILDUNGSEINRICHTUNG IM UNTERLAND. AM 31. AUGUST IST FRANZ<br />

TUTZER, SEIT 34 JAHREN DIREKTOR DER SCHULE, IN DEN RUHESTAND GETRETEN, SEIT 1. SEPTEMBER SITZT CHRISTIAN<br />

GALLMETZER AUF SEINEM STUHL. IM GESPRÄCH MIT DER WEINSTRASSE HABEN DIE BEIDEN JEWEILS ÜBER DEN ABSCHIED<br />

UND DIE RÜCKKEHR ZUR SCHULKARRIERE GESPROCHEN.<br />

DER GESTALTER<br />

Im Schuljahr 1985/86 übernahm er das Ruder der OfL, Franz<br />

Tutzer hat sie mit seinem Wirken entscheidend geprägt und zu<br />

einer Vorzeigeeinrichtung gemacht. Nun aber steht er vor dem<br />

Sprung in einen neuen Lebensabschnitt und erinnert sich zurück.<br />

Herr Tutzer, wie haben Sie sich auf den Ruhestand vorbereitet?<br />

Fällt es Ihnen schwer Ihren Arbeitsplatz nach so langer<br />

Zeit zu verlassen?<br />

Franz Tutzer: Recht viel Zeit hatte ich bis jetzt nicht, um mich in<br />

besonderer Weise auf die Zeit „danach“ vorzubereiten, der Begriff<br />

Ruhestand ist irgendwie noch ein Fremdwort. Aber das wird sich<br />

geben. Ob es mir schwerfällt? Natürlich ist mit einem gewissen<br />

Entzugsschmerz zu rechnen, wenn ich nach so vielen Jahren<br />

ein vertrautes Arbeitsumfeld mit täglichen Herausforderungen<br />

verlasse, aber gleichzeitig ist eine große Erleichterung zu spüren.<br />

Offenes und eigenverantwortliches Lernen war Ihnen stets<br />

ein Anliegen, ist es Ihnen auch gelungen diese Vision umzusetzen?<br />

Es ist mir vor allem darum gegangen, gemeinsam mit dem<br />

Lehrerkollegium nach Lernformen zu suchen, die den heutigen<br />

Jugendlichen gerecht werden, die einerseits eine vertiefte inhaltliche<br />

Auseinandersetzung mit den verschiedenen Fachgebieten<br />

ermöglichen, andererseits aber auch die Selbständigkeit, die Verantwortung<br />

für das eigene Lernen und die Stärkung der Person<br />

fördern. <strong>Die</strong> an reformpädagogischen Erfahrungen orientierte<br />

Methode des eigenverantwortlichen Lernens ist eine gute Möglichkeit<br />

dazu, die wir seit vielen Jahren vor allem in den Klassen<br />

des ersten Bienniums einsetzen. Daneben gibt es viele andere<br />

methodische Ansätze, die an der Schule eine große Rolle spielen,<br />

wie z.B. das praktische, handlungsorientierte Lernen. Entscheidend<br />

dabei ist aber, auch bei all diesen Lernarrangements die<br />

Lehrperson, ihr fachliches und persönliches Engagement und<br />

ihr grundsätzliches Zutrauen in die Jugendlichen, dass sie die<br />

Lernanforderungen bewältigen können.<br />

Sind die Zeiten auch für Führungskräfte in den Schulen<br />

rauer geworden? Wo hatten Sie am meisten Probleme?<br />

Dass die Zeiten für Führungskräfte rauer geworden wären,<br />

38 // SEPTEMBER <strong>2019</strong>

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