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Die Weinstraße - Septemeber 2019

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ZEITREISE<br />

IMMOBILIENEXPERTE<br />

Christian Platzer<br />

<strong>Die</strong> Zweitwohnung wird wieder beliebter<br />

Auf gesamtstaatlicher Ebene scheinen<br />

die Preise für Zweitwohnungen leicht zu<br />

steigen. Vor allem ausländische Käufer<br />

investierten im letzten Jahr 12 % mehr in<br />

Zweitwohnungen als noch im Jahr zuvor.<br />

Insgesamt gab es im letzten Jahr einen<br />

Anstieg um 3,8 % auf Zweitwohnungen<br />

und auf kurzfristige Mieten einen Anstieg<br />

um 2,5 %. Vor allem die kurzfristigen<br />

Mieten scheinen bei den Italienern immer<br />

mehr in Mode zu kommen. Im Durchschnitt<br />

bezahlt man für den Ankauf einer<br />

Dreizimmerwohnung zwischen<br />

200.000 € bis 300.000 €. In Südtirol<br />

rechnet man im Durchschnitt mit ca. 20<br />

% mehr als im gesamtstaatlichem Raum.<br />

<strong>Die</strong> Maklervereinigung FIAIP (Federazione<br />

italiana agenti immobiliari professionali)<br />

hat 24 touristische Orte unter die Lupe<br />

genommen; davon 64,5 % Ortschaften<br />

am Meer, 13,5 % am Land/Berg und 12<br />

% Ortschaften mit künstlerischen-geschichtlichen<br />

Merkmalen. Der teuerste<br />

Ort für Neubauten ist Cortina, gefolgt von<br />

Courmayeur, Madonna di Campiglio, Alassio,<br />

Capri, Forte dei Marmi und Santa Margherita<br />

Ligure. Auch bei den kurzfristigen<br />

Mieten liegt Cortina an der Spitze, wo man<br />

für eine Wohnung in der Woche mit zwischen<br />

1.400 € und 2.100 € rechnen muss.<br />

Südtirol ist in dieser Liste auch vorn dabei<br />

mit Kastelruth und dem Grödnertal,<br />

gefolgt von Vigo di Fassa und Madonna<br />

di Campiglio. Aber auch an den Küsten<br />

Italiens gibt es ähnlich hohe Preise wie<br />

in den Bergen. Spitzenreiter ist Alberello,<br />

gefolgt von Milano Marittima, Villasimius,<br />

Capri und Sorrento.<br />

Immobilienmakler Christian Platzer:<br />

info@platzerimmobilien.com<br />

von fünf Jahren anzugehen. Also galt es<br />

die Möglichkeiten für eine Rückkehr ins<br />

Berufsleben auszuloten. <strong>Die</strong> Möglichkeiten<br />

für eine Rückkehr ins Berufsleben als<br />

Schulführungskraft sind aber heuer ungleich<br />

besser als im kommenden Jahr. Daher<br />

auch meine Ankündigung vorzeitig aus<br />

dem Amt zu scheiden und mit 1. September<br />

die Führung der Fachoberschule für Landwirtschaft<br />

und Wirtschaftsfachoberschule<br />

Auer zu übernehmen.<br />

Im Rathaus werden sie als empathisch,<br />

zielstrebig und lösungsorientiert beschrieben.<br />

Kommen Ihnen diese Eigenschaften<br />

auch als Direktor zugute?<br />

<strong>Die</strong>se Eigenschaften, die man mir zuschreibt,<br />

kommen mir als Schuldirektor auf<br />

jeden Fall zugute. Schulführung bedeutet<br />

für mich in keinster Weise Herrschaft, sondern<br />

vielmehr die Kunst, Menschen dazu<br />

zu bringen, dass sie für ein gemeinsames<br />

Ziel arbeiten. Meine Aufgabe wird es sein,<br />

für Ziele zu sorgen, zu organisieren, natürlich<br />

auch zu entscheiden, zu kontrollieren<br />

und zu bewerten, aber auch die Selbstentwicklung<br />

von Menschen zu fördern und<br />

zu unterstützen.<br />

Geht mit diesem Arbeitsplatz für Sie<br />

ein beruflicher Traum in Erfüllung? Sie<br />

gelten als Vollblutdirektor …<br />

Sicherlich geht mit diesem Arbeitsplatz<br />

auch ein beruflicher Traum in Erfüllung.<br />

Nach der Führung von sogenannten „unteren<br />

Schulstufen“ (Grund- und Mittelschule)<br />

war es für mich immer schon ein Ziel,<br />

einmal eine Oberschule zu leiten. Dass es<br />

nun die Fachoberschule für Landwirtschaft<br />

und Wirtschaftsfachoberschule Auer ist, ist<br />

nochmals etwas Besonderes und eine tolle<br />

Herausforderung für mich.<br />

Sie übernehmen geordnete Verhältnisse.<br />

Wo sehen Sie aber trotzdem Handlungsbedarf?<br />

Es gilt für mich erst einmal die Schule<br />

- im Grunde sind es zwei Schulen - und<br />

den Betrieb kennen zu lernen. Erst dann<br />

wage ich mich Aussagen bezüglich Handlungsbedarf<br />

zu machen.<br />

Übt Schule heute zu großen Leistungsdruck<br />

aus?<br />

Ich kenne das, dass einige Eltern und<br />

Schüler den heutigen Leistungsdruck auf<br />

Schüler als zu hoch empfinden. Ich bin<br />

aber der Auffassung, dass dies eher ein<br />

subjektives Empfinden ist. Jugendliche<br />

müssten in der Schule ja auch lernen, mit<br />

Stress und Misserfolg umzugehen. Eine<br />

Schule völlig ohne Druck und Stress wäre<br />

eine denkbar schlechte Vorbereitung aufs<br />

Leben. Allerdings erscheint es mir besonders<br />

wichtig, dass an der Schule ein positives<br />

Schulklima herrscht, die Schüler in der<br />

Schule sich wohlfühlen und der Umgang<br />

zwischen Lehrpersonen und Schülern von<br />

gegenseitigem Respekt gekennzeichnet ist.<br />

Mal ganz ehrlich: ist das Schulsystem<br />

zeitgemäß und für die großen Herausforderungen<br />

der nächsten Jahre am Arbeitsmarkt<br />

gerüstet?<br />

Wir wissen, dass die Herausforderungen<br />

in Gesellschaft und Wirtschaft stark<br />

zunehmen. Um die ebenso komplexen<br />

wie dynamischen Herausforderungen<br />

der Zukunft zu meistern, muss es beim<br />

Thema Bildung um die folgende Frage<br />

gehen: Worauf müssen wir unser Wissen<br />

und unsere Fähigkeiten ausrichten,<br />

damit wir „wettbewerbsfähig“ bleiben?<br />

Mir ist bewusst, dass wir mit Bildung von<br />

gestern, morgen nicht gewinnen können.<br />

Ich denke, dass die Schule zukünftig auf<br />

jeden Fall ein Ort sein muss, an dem nicht<br />

nur Wissen vermittelt wird, sondern wo<br />

das Individuum mit seinem einzigartigen<br />

Potenzial im Fokus steht. Schule muss helfen,<br />

die individuellen Fähigkeiten junger<br />

Menschen herauszubilden, damit diese zu<br />

verantwortungsvollen Persönlichkeiten<br />

heranwachsen und selbstständig Entscheidungen<br />

treffen, die dem eigenen Wohl und<br />

dem der Gesellschaft dienen.<br />

Ihre Vision der OfL in zehn Jahren?<br />

<strong>Die</strong> Schule ist ein Ort, an dem das<br />

Lernen angenehm ist und die Schüler<br />

motiviert sind. <strong>Die</strong> Abgänger der Fachoberschule<br />

für Landwirtschaft und der<br />

Wirtschaftsfachoberschule Auer sind top<br />

für die weitere nachhaltige berufliche Ausbildung<br />

gerüstet..<br />

Barbara Franzelin<br />

barbara.franzelin@dieweinstrasse.bz<br />

40 // SEPTEMBER <strong>2019</strong>

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