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Kulturfenster Nr. 04|2019 - August 2019

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Vorweg<br />

SJBO - die Kraft der Musik bei der Jugend<br />

Verbandsjugendleiter<br />

Hans Finatzer<br />

Die Kraft der Musik<br />

und der Esprit<br />

junger Leute faszinierten<br />

bei den<br />

jüngsten Konzerten<br />

des Südtiroler<br />

Jugendblasorchesters<br />

in Schlanders, Bozen und<br />

Innsbruck. Nicht alleine mit perfekter<br />

technischer Ausführung, vielmehr durch<br />

die ungebremste Leidenschaft gemeinsam<br />

zu musizieren, vermochte das SJBO<br />

helle Begeisterung zu entflammen. SJBO<br />

ist ein Auswahlorchester, ein Prunkstück<br />

Südtiroler Blasmusikgeschichte, Südtiroler<br />

Blasmusikkultur „par excellence“. Der<br />

Grundgedanke dieses Projektes war und<br />

ist es, begabte Nachwuchsmusiker*innen<br />

durch erlesene Literatur mithilfe einer<br />

künstlerisch hochwertigen Leitung sowie<br />

mit kompetenten Dozenten und Organisation<br />

an das Ideal des Blasorchesterklangs<br />

heranzuführen.<br />

Ein weiterer Aspekt ist die Strahlkraft<br />

dieses Projektes, welche sich im wei-<br />

gewinnen kann. Von der Brauchtumspfl<br />

ege einmal abgesehen, bringt die Zugehörigkeit<br />

zu einer Musikkapelle einem<br />

Jugendlichen viele Vorteile. Jugendliche<br />

brauchen ein Freizeitvergnügen, um mit<br />

dem Stress des Schul- bzw. Arbeitslebens<br />

fertig zu werden. Eine Möglichkeit,<br />

alle schlimmen Gedanken des Tages zu<br />

vergessen und Platz für neue Gedanken<br />

und Ideen zu schaffen.<br />

Ein „am Stand“ gespielter Marsch, ein so<br />

genanntes „Ständchen“, erregt im ersten<br />

Augenblick zwar Aufsehen, aber nach<br />

dem vierten, fünften Marsch wird’s meistens<br />

fad. Genauso ist es, wenn ohne Musik<br />

marschiert wird und man schon nach<br />

einiger Zeit die Trommeln nicht mehr höteren<br />

Sinne auf das unmittelbare Umfeld,<br />

sprich die Musikkapellen der einzelnen<br />

Musiker*innen auswirkt.<br />

Gerade dieser Effekt ist ein Multiplikator<br />

in Hinsicht auf verschiedenen Tugenden,<br />

wie ausgeprägtes musikalisches Empfi n-<br />

den, Disziplin und Verlässlichkeit. SJBO ist<br />

nicht nur die Speerspitze im musikalischen<br />

Sinn, sondern versteht sich als umfassendes<br />

Projekt, junge Südtiroler Talente pädagogisch/didaktisch<br />

zu formen und fördern.<br />

Ich durfte dieses Orchester eine Woche<br />

lang als Orchestermanager begleiten,<br />

was mir tiefe Einblicke in die Welt unserer<br />

musizierenden Jugend erlaubte.<br />

Im Zeitalter von WhatsApp, SnapChat,<br />

Instagram & Co. müssen Veranstalter<br />

gute Argumente bereithalten, um die<br />

Jugend bei Laune zu halten. Das ist mit<br />

der vergangenen Orchesterwoche und<br />

den erlesenen Konzerten in Süd-und<br />

Nordtirol mehr als gelungen.<br />

Das Südtiroler Jugendblasorchester unter der Leitung von Isabelle Ruf-Weber (<strong>2019</strong>)<br />

Jugend und Musik in Bewegung<br />

(aber auch für „alte Hasen“)<br />

Verbandsstabführer<br />

Klaus Fischnaller<br />

Als Landesstabführer<br />

frage ich<br />

mich, was speziell<br />

die Jugend der<br />

Marschmusik ab-<br />

ren möchte. Einer geordnet marschierenden<br />

und spielenden Kapelle, kann<br />

man sehr lange zuschauen – vor allem,<br />

wenn ein Showprogramm mit verschiedenen<br />

Showelementen wie Kreisen, Formationswechsel<br />

oder ähnlichem geboten<br />

Musik in Bewegung macht Spaß – im<br />

Bild die Jugendkapelle Natz-Schabs<br />

„JUKANATSCHA“ (Archiv)<br />

wird. Eine „Marschierprobe“ sollte kein<br />

Raunen und Maulen auslösen. Das Marschieren<br />

sollte für die Musiker eigentlich<br />

eine willkommene Abwechslung zur konzertanten<br />

Blasmusik sein.<br />

Ich beobachte immer wieder aufs Neue,<br />

dass vor allem unsere Jugendlichen von<br />

diesen Proben besonders begeistert sind.<br />

Sie bringen selbst Ideen und Gedanken ein;<br />

davon könnten sich viele „alte Hasen“ ein<br />

Beispiel nehmen.<br />

Werte Funktionäre, ihr seid es, die eine<br />

„Marschierprobe“ im Jahresprogramm<br />

fest einplanen müsst, nur so können auch<br />

die Wünsche unserer Jugend berücksichtigt<br />

werden.<br />

Alles in allem kann man mit dem Marschieren<br />

viel Abwechslung in den Probenalltag<br />

bringen, und in diesem Sinne wünsche<br />

ich euch allen einen erholsamen Sommer<br />

und viele schöne Augenblicke mit Musik<br />

in Bewegung.<br />

22<br />

KulturFenster

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