Kulturfenster Nr. 04|2019 - August 2019
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Zur Person<br />
Traumziel Wiener<br />
Philharmoniker erreicht<br />
Andrea Götsch von der MK Algund bekommt feste Stelle im Weltklasseorchester<br />
Das Daumendrücken von Familie und Freunden hat sich gelohnt: Die 24-jährige Meranerin<br />
Andrea Götsch konnte sich am 26. Juni im Probespiel um die begehrte Stelle als Klarinettistin<br />
im Wiener Staatsopernorchester / Wiener Philharmoniker durchsetzen. Damit setzt sie<br />
einmal mehr einen Meilenstein in ihrer noch jungen Musikerkarriere. Als erste Südtirolerin<br />
in der Geschichte wird sie im September ihre neue Stelle an der Wiener Staatsoper antreten.<br />
Sie ist zudem die erste Frau in der Klarinettengruppe dieses weltberühmten Orchesters.<br />
Andrea erhielt ihren ersten Klarinettenunterricht<br />
im Alter von acht Jahren bei Christian<br />
Laimer an der Musikschule Lana.<br />
Seit 2008 ist Andrea Mitglied der Algunder<br />
Musikkapelle – auch hier steht Christian<br />
Laimer am Dirigentenpult. Verständlich,<br />
dass er besonders stolz auf seine ehemalige<br />
Schülerin ist: „Für das, was Andrea<br />
jetzt erreicht hat, braucht es nicht nur Talent<br />
und viel Fleiß, sondern auch ein gutes<br />
Umfeld und sehr viel Zielstrebigkeit. All das<br />
hat Andrea immer schon ausgezeichnet,<br />
und ich freue mich riesig über ihr Engagement<br />
bei einem der besten Orchester der<br />
Welt.“ Mehrere Jahre lang spielte Andrea<br />
Götsch auch beim Südtiroler Jugendblasorchester<br />
mit.<br />
Studienabschlüsse<br />
mit Auszeichnung<br />
2013 schloss Andrea Götsch ihr Bachelorstudium<br />
am Konservatorium Claudio Monteverdi<br />
in Bozen bei Roberto Gander mit<br />
der Höchstpunktezahl cum laude ab. Einen<br />
weiteren Bachelorabschluss mit Auszeichnung<br />
erhielt sie 2018 an der Musik<br />
und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien,<br />
wo sie von Reinhard Wieser und Alexander<br />
Neubauer unterrichtet wurde. <strong>2019</strong> schloss<br />
sie zudem ihr Magisterstudium an der Universität<br />
für Musik und darstellende Kunst<br />
Wien bei Johann Hindler und Christoph<br />
Zimper – wiederum mit Auszeichnung –<br />
ab. Weitere Studienzeit verbrachte sie am<br />
Mozarteum Salzburg bei Alois Brandhofer<br />
und Dario Zingales sowie an der Hochschule<br />
für Musik Nürnberg bei Thomas<br />
Holzmann, außerdem ergänzen zahlreiche<br />
Workshops bei herausragenden Klarinettisten<br />
wie M. Schorn, W. Fuchs, K. Leister,<br />
A. Carbonare, J. Widmann und vielen weiteren<br />
ihre Studien.<br />
Andrea Götsch ist Preisträgerin zahlreicher<br />
nationaler und internationaler Wettbewerbe.<br />
2018 erhielt sie ein festes Engagement als<br />
Soloklarinettistin im Orchester der Bühne<br />
Baden bei Wien, im kommenden September<br />
wird sie aber bereits ihre neue Stelle<br />
in der Wiener Staatsoper antreten. Andrea<br />
Götsch sammelte zudem verschiedene Erfahrungen<br />
in den Bereichen der Musikvermittlung<br />
und Lehrtätigkeit, außerdem komponiert<br />
sie seit 2012.<br />
Bernhard Christanell<br />
Zum großen Karrieresprung von Andrea Götsch hat VSM-Verbandsjugendleiter<br />
Hans Finatzer folgendes Interview mit der jungen Musikerin geführt:<br />
Andrea Götsch wird als erste<br />
Südtirolerin im weltberühmten<br />
Orchester der Wiener Philharmoniker<br />
mitspielen.<br />
Hans Finatzer: Gratulation für das bestandene<br />
Hauptprobespiel an der Wiener Staatsoper/<br />
Wiener Philharmoniker! Jeder Musikstudent<br />
träumt vom großen Glück, kein<br />
Südtiroler vor dir hat das jemals geschafft.<br />
Erzähle - wie kam es dazu?<br />
Andrea Götsch: Herzlichen Dank! In dieses<br />
Orchester aufgenommen zu werden, war<br />
immer schon mein größter Traum, dennoch<br />
wagte ich nie daran zu glauben, dass er einmal<br />
wahr werden könnte. Der Weg, den ich<br />
gegangen bin, war lang und nicht immer<br />
einfach, jedoch unglaublich schön und bereichernd.<br />
Ich hatte das Glück von Anfang<br />
an von wunderbaren Lehrern und Mentoren<br />
gefördert worden zu sein, von denen ich sowohl<br />
musikalisch als auch menschlich sehr<br />
viel lernen durfte. Durch die Unterstützung<br />
von Freunden und in erster Linie von meiner<br />
Familie fühlte ich mich nie alleine und<br />
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