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ACS Automobilclub - Ausgabe 05/2019

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Technik<br />

Zuordnung der Antriebskonzepte zu unterschiedlichen Mobilitätsanforderungen.<br />

flüssigen Kohlenwasserstoffverbindungen<br />

können aus Elektrolyse-Wasserstoff und<br />

CO2 hergestellt werden, ohne dass dazu<br />

auf fossile Quellen zurückgegriffen werden<br />

muss.<br />

Als weitere Alternative kommen<br />

Brennstoffzellenfahrzeuge in Betracht. Sie<br />

werden von Elektromotoren angetrieben,<br />

kommen ohne allzu voluminöse und schwere<br />

Batterien aus und lassen sich zudem in<br />

kurzer Zeit mit Wasserstoff betanken.<br />

Spezifische Treibhausgasemissionen für unterschiedliche Antriebe in einem Kompaktklasseauto.<br />

EFFIZIENTE ENERGIENUTZER<br />

Zweifellos stellen batterieelektrische<br />

Fahrzeuge für die individuelle Mobilität<br />

eine wichtige Stütze dar, da sie die verfügbare<br />

Primärenergie am effizientesten<br />

in nutzbare mechanische Energie umwandeln.<br />

Allerdings gibt es je nach Einsatzzweck<br />

der Fahrzeuge eine ganze Reihe<br />

von Fällen, in denen Batterie-Elektroautos<br />

nicht das optimale Verkehrsmittel sind.<br />

In ländlichen Gebieten, wo in der Regel<br />

höhere Jahresfahrleistungen erforderlich<br />

sind und entsprechend mehr Bedarf<br />

an grossen Reichweiten besteht, erscheinen<br />

Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren<br />

nach wie vor als die sinnvollste Art der<br />

Mobilität. Wesentliche Kriterien für die<br />

Akzeptanz alternativer Antriebe sind in<br />

diesen Gebieten die sichere Verfügbarkeit<br />

und die Kosten.<br />

Aber auch im Güterfernverkehr ist die<br />

Verwendung von Batteriefahrzeugen kaum<br />

sinnvoll umzusetzen; es werden also weiterhin<br />

Konzepte für verbrennungsmotorische<br />

Antriebskonzepte notwendig sein. Deshalb<br />

wird noch immer viel Zeit und Geld in neue<br />

Techniklösungen zur Erhöhung der Wirkungsgrade<br />

solcher Antriebe investiert.<br />

Benzin- und Dieselmotoren lassen<br />

sich in Fahrzeugen aller Segmente mit neuen,<br />

synthetisch hergestellten Treibstoffen<br />

nachhaltig betreiben. Ziel ist es dabei, eine<br />

grosse Dichte der Energiespeicherung für<br />

den CO2-neutralen Betrieb dieser Fahrzeuge<br />

zu erreichen. Möglich ist dies sowohl<br />

mit Power-to-Gas- als auch Power-to-Liquid-Treibstoffen.<br />

Solche gasförmigen oder<br />

NACHHALTIGKEIT DER KONZEPTE<br />

Mit der Lebenszyklusbewertung LCA<br />

(Live Cycle Assessment) werden die umweltrelevanten<br />

Emissionen über den gesamten<br />

Lebenszyklus eines Fahrzeugs<br />

quantifiziert. Im Fall von Autos mit unterschiedlichen<br />

Antriebsvarianten wird<br />

aufgezeigt, in welcher Lebensphase – von<br />

der Rohstoffgewinnung über Herstellung<br />

und Nutzung bis zur Verwertung – die<br />

Antriebskonzepte ihre Vor- und Nachteile<br />

haben. Die Grafik links zeigt den Vergleich<br />

des Treibhausgaspotenzials unterschiedlich<br />

angetriebener Kompaktklasseautos<br />

auf. Die Bewertung erfolgt in Gramm<br />

CO2-äquivalent pro Kilometer für eine<br />

Laufleistung von 200 000 km. Neben CO2<br />

wurden in dieser Berechnung auch weitere<br />

klimaschädliche Komponenten wie<br />

CH4 (Methan, Erdgas) oder N2O (Lachgas)<br />

berücksichtigt. Deutlich zu erkennen ist<br />

dabei, dass mit Otto- und Dieselmotoren<br />

angetriebene Fahrzeuge bei CO2-neutraler<br />

Strom- und Stahlherstellung klare Vorteile<br />

gegenüber Elektrofahrzeugen haben.<br />

Text Stefan Hauri / Bilder zVg<br />

Voraussichtliche Verteilung der Antriebssysteme in Personenwagen bis 2060.<br />

NR. <strong>05</strong>/<strong>2019</strong><br />

AUTO<br />

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