UmweltJournal Ausgabe 2019
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September <strong>2019</strong>/ <strong>UmweltJournal</strong><br />
AUTOMATISIERUNG, PROZESS- | MESSTECHNIK<br />
7<br />
Siemens installiert ...<br />
Autonomes Schüttgutlagerverwaltungssystem<br />
in China<br />
Ein Pilotprojekt der Jiangsu Binxin Special Steel Material Co. Ltd. zeigt, wie<br />
Lageranlagen vollautomatisiert arbeiten können.<br />
Foto: istock<br />
| WT12-02G |<br />
Windenergieanlagen<br />
noch effizienter steuern<br />
Mit offener PC- und EtherCAT-basierter<br />
Steuerungstechnik<br />
Um die Luftqualität in den städtischen<br />
Zentren Chinas zu verbessern, werden<br />
immer mehr Lagerbestände an Eisen,<br />
Stahl und andere industrielle Produkte von traditionellen<br />
Außenstandorten in Hallenanlagen<br />
verlegt. In diesem Zuge hat die Jiangsu Binxin<br />
Special Steel Material Co. Ltd. (Binxin Steel)<br />
beschlossen, ein autonomes Schüttgutlagerverwaltungssystem<br />
von Siemens einzusetzen. Dieses<br />
ermöglicht einen kontinuierlichen, sicheren und<br />
zuverlässigen Betrieb – ein erster Schritt zur Verbesserung<br />
der Anlagenintelligenz und Erhöhung<br />
der Produktionskapazitäten.<br />
Um die Durchlaufzeiten zu optimieren und<br />
die geforderte Qualität zu liefern, sind Lagerund<br />
Transportsysteme ein wichtiger Bestandteil<br />
moderner Anlagen für Schüttgüter wie Erz, Kohle<br />
und Flussmittel. Die Automatisierungslösungen<br />
von Siemens ermöglichen den autonomen Betrieb<br />
der Absetzer und Rückladegeräte, reduzieren<br />
Betriebskosten und stellen einen reibungsloseren<br />
und sichereren Betrieb mit weniger Verschleiß<br />
an den mechanischen Teilen der Anlage sicher.<br />
Damit ist Binxin Steel in der Lage, leistungsstärker<br />
und genauer zu fabrizieren. Im Vergleich<br />
zum bemannten Betrieb können Lagerflächen<br />
voll ausgenutzt und der Energieverbrauch optimiert<br />
werden.<br />
Arbeiten des Personals aus der Ferne<br />
Ein 3D-Modell des Lagerbestands als Kernelement<br />
liefert hierbei Informationen zu Menge und Qualität<br />
des gelagerten Materials. Das Modell wird regelmäßig<br />
mit Daten aktualisiert, die von Absetzer und<br />
Rückladegerät geliefert werden. Damit profitiert<br />
Binxin Steel auch von einer erhöhten Sicherheit,<br />
da alle Arbeiten des Personals aus der Ferne durchgeführt<br />
werden: Nach der Festlegung des Arbeitsbereichs<br />
und den Parametern für jeden Auftrag<br />
werden die Details automatisch berechnet und vom<br />
Bediener genehmigt. Im Anschluss wird der Auftrag<br />
an die Maschinen übertragen, der Rest erfolgt<br />
automatisch. Um Kollisionen zwischen Maschinen<br />
und anderen Objekten – und damit Geräteausfälle<br />
– zu vermeiden, verfügt die Lagermaschine über ein<br />
Schutzsystem auf Basis von Sensordaten.<br />
Die Zhongye Changtian International Engineering<br />
Co., Ltd. (CIE) betreut Chinas Stahlindustrie<br />
seit mehr als 60 Jahren als Generalunternehmer für<br />
Engineering, Beschaffung und Konstruktion (EPC).<br />
Das Unternehmen ist ein EPC- und Design-Institut<br />
mit technischer Integrationsfähigkeit und eigener<br />
Sintertechnologie. CIE wurde damit beauftragt,<br />
das Pilotprojekt von Binxin Steel mit der führenden<br />
autonomen Schüttgutlagerverwaltungstechnologie<br />
von Siemens durchzuführen.<br />
Referenz<br />
Xinjiang Goldwind Science &<br />
Technology Co., Ltd.<br />
China<br />
LoRaWAN statt WiFi- oder Bluetooth-Lösung<br />
Wirtschaftliche Filter-Fernüberwachung<br />
Bezahlbare Wasserfilter-Fernüberwachungslösungen sind gegenwärtig praktisch nicht<br />
verfügbar. Kritisches Element ist die Datenübertragung. So sind GSM-Verbindungen<br />
zu teuer, die einfache APP-Lösung via Bluetooth lässt sich nur innerhalb weniger Meter<br />
realisieren, der Zugang zu einem WLAN-Gateway ist unsicher. Auch über ein gemeinsam<br />
genutztes WLAN-Gateway kann die Datenübertragung nicht garantiert werden und ein<br />
eigenes WLAN-Gateway bedeutet hohe Mehrkosten. Es geht besser: Eine kostengünstige,<br />
sichere Lösung auf LoRaWAN Basis stellt die seit Jahren im Wasserfiltermarkt tätige<br />
Digmesa AG, Hersteller von Präzisions-Durchflusssensoren, vor.<br />
Die frei verfügbare LoRa-<br />
WAN Funktechnologie<br />
ist für die Datenübertragung<br />
im IoT ideal. Das Lo-<br />
RaWAN-Netz stellt zugleich die<br />
weltweit am schnellsten wachsende<br />
Technologie-Allianz dar.<br />
Diese Technologie transportiert<br />
Daten von Sensoren kostengünstig<br />
auch dort, wo eine<br />
Vernetzung mittels herkömmlicher<br />
Mobilfunktechnologien<br />
nicht möglich ist. Die LoRa-<br />
Modulationstechnik bietet hohe<br />
Reichweiten in Verbindung mit<br />
höchsten Sicherheitsanforderungen<br />
für die Uplink-Kommunikation,<br />
also das Senden<br />
vom IoT-Gerät an das Netz.<br />
Die Reichweiten erstrecken sich<br />
von zwei Kilometern im Stadtgebiet<br />
über 15 Kilometern in<br />
Vororten bis zu 40 Kilometer<br />
in ländlichen Gebieten. Ein<br />
weiterer Vorteil ist die Durchdringung<br />
von Gebäuden. Zu<br />
einem gewissen Grad können<br />
unterirdische Räumlichkeiten<br />
versorgt werden, denn Filter<br />
sind oft in Kellerräumen oder<br />
im hinteren Teil des Erdgeschosses<br />
platziert.<br />
1<br />
Datenübertragung<br />
auf acht Kilometer<br />
Antennenentfernung<br />
Der Strom von Endgeräten beträgt<br />
rund zehn Milliampere und<br />
100 Milliampere im Ruhemodus.<br />
Das ermöglicht je nach Anwendungsfall<br />
und unter Vernachlässigung<br />
der Selbstentladung, eine<br />
Batterielebensdauer von zwei bis<br />
15 Jahren. Die Kommunikation<br />
zwischen den Endgeräten und<br />
den Gateways erfolgt auf verschiedenen<br />
Frequenzkanälen mit<br />
unterschiedlichen Datenraten.<br />
Der Schweizer Sensoranbieter<br />
Digmesa unterstützte nun<br />
ein Pilotprojekt an der Berner<br />
Fachhochschule zur Fernüberwachung<br />
von Wasserfiltern<br />
mittels LoRaWAN. Das Projekt<br />
hat bestätigt, dass in der betrachteten<br />
städtischen Region, die<br />
Datenübertragung selbst auf acht<br />
Kilometer Antennenentfernung<br />
durchführbar ist.<br />
2<br />
1: Schematisches Bild des<br />
Digmesa Filter-Fernüberwachungs-Projekts.<br />
| 2: Filterkartusche<br />
(links unten) mit<br />
Durchflusssensor (weiss) mit<br />
Alarmierungsmodul.<br />
Fotos: Digmesa<br />
Eine Kostenabschätzung zeigt<br />
zudem, dass diese Fernüberwachungen<br />
mit deutlich reduzierten<br />
Kosten zu realisieren sind, verglichen<br />
mit früheren Funklösungen<br />
und dediziertem (APP-)Server. <br />
www.beckhoff.at/wind<br />
Die PC- und EtherCAT-basierte Steuerungstechnik von Beckhoff<br />
ist weltweit auf über 40.000 Windenergieanlagen bis zu einer<br />
Größe von 5 MW im Einsatz – sowohl On- als auch Offshore.<br />
Der hohe Integrationsgrad sowie die Nutzung von IT- und<br />
Automatisierungsstandards machen die PC-basierte Steuerungstechnik<br />
zu einer leistungsstarken und effi zienten Lösung, die alle<br />
Funktionen auf einer einheitlichen Hard- und Softwareplattform<br />
vereint: Betriebsführung, Pitchregelung, Umrichter-, Getriebeund<br />
Bremsenansteuerung, Visualisierung bis zur Parkvernetzung.<br />
Die offene Steuerungstechnologie ermöglicht es, weitere Funktionen,<br />
wie Sicherheitstechnik oder Condition Monitoring, direkt in<br />
die Standardsteuerung zu integrieren – unser effi zienter Beitrag<br />
zur Energiewende.<br />
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