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UmweltJournal Ausgabe 2019

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September <strong>2019</strong>/ <strong>UmweltJournal</strong> IM KREISLAUF<br />

5<br />

Neue Präzisions-Rotoren für Altholz-Recycling<br />

50 Tonnen Recycling-Altholz pro Stunde<br />

Wagner Magnete bringt größten Nichteisenscheider der Firmengeschichte auf den Markt.<br />

Ein Nichteisenscheider<br />

(NE-Scheider) mit besonderen<br />

technischen<br />

Neuerungen ist die Antwort<br />

von Wagner Magnete auf die<br />

immer größeren Produktströme<br />

in der Altholz- und Sperrmüllaufbereitung.<br />

Der neue Wirbelstromscheider<br />

mit exzentrisch<br />

gelagertem Rotorsystem kann<br />

dank neuer, ausgefeilter Auswuchttechniken<br />

jetzt auch mit<br />

einer Arbeitsbreite von 3,0 Metern<br />

gebaut werden und läuft<br />

ebenfalls mit einer Rotordrehzahl<br />

von 3.000 Umdrehungen in der<br />

Minute. Mit der sehr hohen Polwechselfrequenz<br />

kann der fünf<br />

Tonnen schwere NE-Scheider bis<br />

zu 50 Tonnen Recycling-Altholz<br />

pro Stunde verarbeiten, ohne den<br />

Stoffstrom teuer und aufwändig<br />

auf zwei Linien verteilen zu müssen.<br />

Die neue Wagner-Technologie<br />

der Baureihe 0429 ist der<br />

bislang größte NE-Scheider, den<br />

der Maschinenbauer aus Heimertingen<br />

(Allgäu) auf den Markt<br />

gebracht hat. Wagner-Magnettechnik<br />

ist weltweit in Altholz-<br />

Aufbereitungsanlagen zu finden.<br />

„Die Präzisionsrotoren unserer<br />

neuen NE-Spitzentechnologie<br />

steigern den Durchsatz um satte<br />

50 Prozent gegenüber den bisherigen<br />

Standardmaschinen mit<br />

2.000 Millimetern Arbeitsbreite.<br />

Dank der großen Arbeitsbreite<br />

ist es nun nicht mehr notwendig,<br />

den Massestrom zwischen den<br />

Aggregaten aufzuteilen – Engstel-<br />

Fotos: Wagner Magnete<br />

Ein Nichteisenscheider mit<br />

besonderen technischen<br />

Neuerungen ist die Antwort<br />

des Heimertinger Maschinenenbauers<br />

Wagner Magnete auf die<br />

immer größeren Produktströme<br />

in der Altholz- und Sperrmüllaufbereitung.<br />

Für Wagner ist<br />

es die bislang größte Maschine<br />

dieser Art, die am Stammsitz<br />

im Unterallgäu entwickelt und<br />

gebaut wurde.<br />

len, Einschnürungen und kritische<br />

Störkonturen in der Materialführung<br />

lassen sich somit vermeiden“,<br />

sagt Wolfgang Wagner, Geschäftsführer<br />

von Wagner Magnete.<br />

Effektive Eisen- und<br />

NE-Abscheidung<br />

Zunächst ziehen Wagner-Magnetabscheider<br />

das grobe Eisen<br />

aus dem Materialstrom, damit<br />

Mühlen das Holz zu Hackschnitzeln<br />

zerkleinern können. Starke<br />

Magnettrommeln mit Selten-Erden-Magnetmaterial<br />

entfernen<br />

anschließend alle beim Zerkleinern<br />

frei werdenden Nägel und<br />

Schrauben, anschließend werden<br />

die Hackschnitzel einer NE-Metallabscheidung<br />

zugeführt.<br />

„Der Wirbelstromscheider<br />

wirft alle störenden Nichteisenmetalle<br />

aus – beim Altholz sind<br />

das insbesondere Möbelbeschläge<br />

aus Aluminium, Messing und<br />

Zink sowie Aluminiumprofileund<br />

Griffe aus alten Holzfenstern.<br />

Die Metalle können gewinnbringend<br />

verkauft werden und<br />

sind somit eine wichtige Komponente,<br />

um Anlagen wie diese<br />

profitabel zu betreiben“, erklärt<br />

Wagner. Die von Metall befreiten<br />

Holzhackschnitzel werden häufig<br />

von Spanplattenwerken weiterverarbeitet.<br />

Deren Vorgaben sind<br />

streng: Um die Herstellprozesse<br />

nicht zu beeinträchtigen, muss<br />

der Metallanteil im gelieferten<br />

Holz extrem niedrig sein.<br />

Die Vorteile des Nichteisen-Scheiders<br />

sind vor allem:<br />

Eine wartungsarme Ausführung,<br />

ein exzentrisches, einstellbares<br />

Polrad, die sehr große Tiefenwirkung,<br />

größtmögliches Magnetvolumen,<br />

hochkoerzitives<br />

Magnetmaterial, eine schnelle<br />

Polwechselfrequenz und die<br />

effektive Resteisenabscheidung<br />

durch die vorgeschaltete Neodym-Magnettrommel.<br />

<br />

Elektrogerät von heute ist Rohstoff von morgen<br />

Keine Kreislaufwirtschaft ohne Konsumenten<br />

Ohne Mitwirken der Konsumenten kann Kreislaufwirtschaft nicht funktionieren, wie das<br />

Sammler und Recycler von Elektroaltgeräten UFH jetzt betont. Der Umweltpionier ruft<br />

auf: „Ihr defektes Elektrogerät ist der Rohstoff von morgen!“<br />

Die meisten kennen das:<br />

Ein altes oder defektes<br />

Gerät wird oft im<br />

Keller oder der Garage gelagert<br />

und zum Teil immer noch benutzt,<br />

wenn Gäste kommen<br />

oder Feiern anstehen. Was allerdings<br />

für den Konsumenten<br />

kaum einen Wert mehr hat,<br />

ist in der Industrie durch die<br />

Rückführung der Rohstoffe von<br />

hoher Bedeutung. „Nur wenn<br />

die Konsumenten ihre Elektroaltgeräte<br />

zum Händler zurückbringen<br />

oder bei Sammelstellen<br />

entsorgen, können sie recycelt<br />

und die wertvollen Rohstoffe<br />

wieder eingesetzt werden“, betont<br />

Marion Mitsch, Geschäftsführerin<br />

von UFH. „Ein einziges<br />

unsachgemäß entsorgtes<br />

FCKW-Kühlgerät verursacht<br />

eine CO 2<br />

-Belastung von über<br />

einer Tonne“, rechnet sie vor.<br />

Das österreichische Unternehmen<br />

UFH sammelt und recycelt<br />

dabei seit mehr als 25 Jahren<br />

Kühlgeräte, Elektrogroß- und<br />

Elektrokleingeräte, Bildschirme,<br />

Gasentladungslampen, Batterien<br />

und Photovoltaikmodule, deren<br />

Einzelteile als Rohstoffe der Industrie<br />

zugeführt werden.<br />

„Ursprünglich war UFH nur<br />

mit dem Recyceln und Aufbereiten<br />

von Kühlgeräten betraut,<br />

doch das System wurde<br />

laufend weiterentwickelt. So<br />

sammeln und verwerten wir<br />

heute defekte Elektrokleingeräte,<br />

Bildschirme, Gasentladungslampen,<br />

Batterien und Photovoltaikmodule,<br />

Verpackungen<br />

und natürlich nach wie vor<br />

Kühlgeräte“, erklärt Geschäftsführerin<br />

Marion Mitsch die<br />

Leistungen von UFH.<br />

Vorreiter in der<br />

Circular Economy<br />

Heute betreibt UFH in Kematen/Ybbs<br />

eine der modernsten<br />

Recyclinganlagen Europas, wo<br />

bereits über zwei Millionen<br />

Kühlgeräte zerlegt und recycelt<br />

wurden. Die daraus gewonnen,<br />

wertvollen Rohstoffe<br />

wie Aluminium, Eisen, Kupfer<br />

oder Kunststoff werden im Anschluss<br />

aufbereitet, sodass sie<br />

wieder dem Wirtschaftskreislauf<br />

zugeführt werden können.<br />

Diese Sekundärrohstoffe<br />

werden primär auf der eigenen<br />

Online-Handelsplattform Secontrade<br />

angeboten.<br />

Ohne Mitwirken der Konsumenten<br />

jedoch könne Kreislaufwirtschaft<br />

nicht funktionieren,<br />

weiß Mitsch. Insgesamt gibt es<br />

2.300 kommunale Sammelstellen<br />

in 100 österreichischen Bezirken,<br />

bei denen Elektroaltgeräte<br />

und defekte Batterien kostenlos<br />

abgegeben werden können.<br />

Fotos: UFH<br />

„Nur wenn die Konsumenten<br />

ihre Elektroaltgeräte zum<br />

Händler zurückbringen oder<br />

bei Sammelstellen entsorgen,<br />

können sie recycelt und die<br />

wertvollen Rohstoffe wieder<br />

eingesetzt werden.“<br />

Marion Mitsch, UFH

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