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Taxi Times München - September 2019

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WETTBEWERB<br />

NOT MY TAXI ANYMORE<br />

Spätestens seit einer Free-Now-Pressekonferenz im Juli war klar, dass nicht nur<br />

der App-Name mytaxi geopfertwird, sondern auch die bisherigen <strong>Taxi</strong>kunden zu<br />

Mietwagennutzern umgepolt werden sollen.<br />

Bei der Pressekonferenz zum Start von Free Now im Juni symbolisierte die<br />

schwarze Limousine den Seitenwechsel von mytaxi.<br />

Das Pilotprojekt<br />

ist Ende Juli mit<br />

100 Mietwagen<br />

in Hamburg gestartet<br />

und Ende August in Berlin.<br />

Mitte <strong>September</strong> war<br />

es dann auch in <strong>München</strong><br />

soweit – pünktlich<br />

zum Oktoberfest. Dieses<br />

Geschäft will man sich<br />

natürlich nicht entgehen lassen. Weitere<br />

Städte sollen folgen. Durch die Massenkündigung<br />

gleich am Folgetag (siehe Seite<br />

16) wurde der Start in <strong>München</strong> ins rechte<br />

Licht gerückt. Doch wozu überhaupt der<br />

neue Name? Wenn man jetzt auch Mietwagen,<br />

Tretroller etc. vermittelt, ist der Begriff<br />

<strong>Taxi</strong> im Namen mytaxi nicht mehr so recht<br />

passend. Außerdem möchte<br />

man die Zugehörigkeit<br />

zur Angebotspalette unter<br />

der Bezeichnung „Now“<br />

zum Ausdruck bringen.<br />

Am bekanntesten davon<br />

ist der Car-Sharing-Dienst<br />

Drive Now von BMW, der<br />

zukünftig gemeinsam<br />

mit Daimlers car2go als<br />

„Share Now“ weitermachen soll.<br />

„Now“ steht für Gegenwart, Leben im<br />

Hier und Jetzt. Ein wenig Hedonismus soll<br />

schon sein. Warum die Beförderung von Leu-<br />

DIE DENKWÜRDIGEN AUSSAGEN DES ALEXANDER M.<br />

Anlässlich des Mietwagenstarts von Free Now in Frankfurt<br />

hatte sich dessen Mitarbeiter Alexander Mönch gegenüber<br />

den Medien folgendermaßen geäußert: „Bei jedem neuen<br />

Service, den wir launchen, stimmen wir uns eng mit den lokalen<br />

Behörden ab. Auch in Frankfurt haben wir das Gespräch<br />

mit der Stadt gesucht und nehmen deren Anliegen selbstverständlich<br />

sehr ernst. Wir achten beispielsweise akribisch<br />

darauf, dass nur Fahrer mit einer Frankfurter Mietwagenkonzession<br />

unterwegs sind, dass sie sich an die Rückkehrpflicht<br />

halten und dass für alle Fahrer stets ein hinreichendes Auskommen<br />

gesichert ist.“ Es zeugt schon von einer gewissen<br />

Arroganz zu sagen, man würde die „Anliegen“ einer Behörde<br />

sehr ernst nehmen. Das sind keine Anliegen, das sind bestehende<br />

Gesetze und die hat man nicht „ernst zu nehmen“, an<br />

die hat man sich zu halten. Punkt.<br />

Und das hinreichende Auskommen der Mietwagenfahrer kann<br />

gar nicht anders als durch Subventionen garantiert werden,<br />

solange man mit Dumpingpreisen unterhalb des <strong>Taxi</strong>tarifs<br />

agiert. Free Now wird mit seinem Seitenwechsel weg vom<br />

<strong>Taxi</strong> und hin zum Low-Budget-Mietwagen dieselben immensen<br />

Verluste einfahren wie Uber. Das lässt sich dann immerhin<br />

– um Steuern zu sparen – wunderbar mit den Gewinnen<br />

aus anderen Geschäftssparten verrechnen, zum Beispiel mit<br />

denen aus dem Fahrzeugvertrieb, zu denen auch genau jenes<br />

<strong>Taxi</strong>gewerbe seit Jahrzehnten durch seine Treue zu Mercedes-<br />

<strong>Taxi</strong>s beiträgt, das nun dank Free Now massive Einkommensverluste<br />

hinnehmen muss. Die <strong>Taxi</strong>-Einbußen werden noch<br />

gravierender sein als bei Uber, denn die jetzigen Free-Now-<br />

Nutzer sind all jene, die bisher als mytaxi-Kunden (aufgebaut<br />

vom <strong>Taxi</strong>gewerbe) <strong>Taxi</strong>s bestellt haben und nun mit demselben<br />

„Knopfdruck“ einen günstigeren Mietwagen bekommen.<br />

Free Now ist also dabei, einen immensen Schaden anzurichten.<br />

Nicht nur gegenüber dem <strong>Taxi</strong>gewerbe, sondern auch<br />

gegenüber der gesamten Volkswirtschaft. <br />

ys, jh<br />

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