BAK_Prognosestudie_Bauvolumina_2020_2024_final
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Rückblick<br />
Zweitwohnungsinitiative hat zu einem Rückgang der Bautätigkeit geführt<br />
Die Bündner Baukonjunktur hat in den letzten Jahren die Folgen des Zweitwohnungsstopps zu spüren<br />
bekommen. Im Durchschnitt der Jahre 2015 bis 2019 lag das reale Investitionsvolumen im<br />
Bauhauptgewerbe knapp fünf Prozent tiefer als im Vergleichszeitraum 2010 bis 2014.<br />
Da in den meisten Bündner Gemeinden keine Zweitwohnungen mehr gebaut werden dürfen, hat vor allem<br />
die Wohnbautätigkeit nachgelassen. In diesem Segment lag das durchschnittliche Bauvolumen in den<br />
Jahren 2015 bis 2019 um rund 15 Prozent tiefer als im Zeitraum 2010 bis 2014. Der stärkste Rückgang im<br />
Wohnbau war in den Regionen Albula, Maloja, Engiadina Bassa / Val Müstair und Imboden zu verzeichnen.<br />
In den beiden Regionen Moesa und Viamala ist die Wohnbautätigkeit dagegen gestiegen. Insgesamt ist der<br />
Rückgang des Wohnbauvolumens etwas geringer ausgefallen als in der letzten <strong>Prognosestudie</strong> im Jahr<br />
2014 erwartet wurde. Hierzu beigetragen hat das weiterhin sehr günstige Finanzierungsumfeld, welches<br />
insbesondere den Bau von Mietwohnungen angekurbelt hat.<br />
Der sonstige Hochbau hat sich dagegen etwas schwächer als erwartet entwickelt. Das durchschnittliche<br />
jährliche Bauvolumen lag in diesem Segment knapp neun Prozent tiefer als in den Jahren 2010 bis 2014.<br />
Die Belastung durch den Frankenschock nach der Aufhebung des Euro-Mindestkurses gleich zu Beginn der<br />
Betrachtungsperiode hat den Betriebsbau in den letzten Jahres etwas gebremst. Insbesondere die<br />
Tourismusbranche hatte mit dem starken Franken zu kämpfen. Zudem konnte der Bau von Zweitwohnungen<br />
nur noch in sehr beschränktem Umfang zur Querfinanzierung von neuen Hotels genutzt werden.<br />
Eine wichtige Stütze der Bündner Bauwirtschaft blieb in den letzten Jahren dagegen der Tiefbau. Das<br />
durchschnittliche jährliche Tiefbauvolumen lag im Zeitraum 2015 bis 2019 um rund ein Prozent höher als<br />
im Vergleichszeitraum 2010 bis 2014. Hierzu beigetragen haben Grossprojekte wie der Albula-Tunnel.<br />
<strong>BAK</strong> Economics «Prognosen der <strong>Bauvolumina</strong> in den Bündner Regionen <strong>2020</strong> - <strong>2024</strong>»<br />
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