BAK_Prognosestudie_Bauvolumina_2020_2024_final
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Umsetzung Raumplanungsgesetz<br />
Kantonaler Auslastungsgrad ist ein wichtiges Element der RPG1<br />
Ein zentrales Element des RPG1 ist die Überprüfung, ob die Bauzonen in den Kantonen richtig<br />
dimensioniert sind. Laut RPG1 sind die Bauzonen so festzulegen, dass sie dem voraussichtlichen Bedarf für<br />
15 Jahre entsprechen. Hierfür wird die kantonale Auslastung berechnet.<br />
Die kantonale Auslastung, ausgedrückt als Quotient der prognostizierten Bevölkerungsgrösse und der<br />
Beschäftigten in Wohn-, Misch- und Zentrumszonen (WMZ) einerseits und der berechneten kantonalen<br />
Kapazität andererseits, ist zentraler Indikator für die Beurteilung der Siedlungsentwicklung. Nur wenn die in<br />
15 Jahren zu erwartende Auslastungsquote über 100 % beträgt, darf der Kanton künftig Neueinzonungen<br />
von Wohn-, Misch- und Zentrumszonen (WMZ) durchführen. Ist der prognostizierte Wert kleiner als 100 %,<br />
so deutet dies auf eine Überdimensionierung der ausgezeichneten Bebauungszonen hin. In diesem Fall sind<br />
die Kantone verpflichtet, Neueinzonungen durch entsprechende Rückzonungen zu kompensieren. Bei<br />
einem Auslastungsgrad unter 95 % müssen die Kantone ihre Bauzonenfläche verringern.<br />
Die Umsetzung der RPG1 hat folglich Auswirkungen auf die Bauwirtschaft, denn in Gemeinden mit<br />
überdimensionierten WMZ wird es zukünftig deutlich weniger Neueinzonungen geben. Stattdessen wird der<br />
Stellenwert des verdichteten Bauens, welches insbesondere Umbauten, Schliessungen von Baulücken,<br />
Umnutzungen brachliegender Gebäude und Ersatzneubauten umfasst, zunehmen.<br />
Im Kantonsvergleich gibt es grosse Unterschiede hinsichtlich des Auslastungsgrades. In Kantonen wie<br />
Freiburg, Basel-Stadt und Zürich sind die Bauzonen gegenwärtig zu klein dimensioniert, so dass Bauzonen<br />
in weniger als 15 Jahren vollständig überbaut wären. Hier sind somit neue Einzonungen notwendig. In den<br />
Kantonen Jura und Wallis liegt der Auslastungsgrad dagegen unter 95%, weshalb diese Kantone ihre<br />
Bauzonen verkleinern werden müssen.<br />
<strong>BAK</strong> Economics «Prognosen der <strong>Bauvolumina</strong> in den Bündner Regionen <strong>2020</strong> - <strong>2024</strong>»<br />
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