BAK_Prognosestudie_Bauvolumina_2020_2024_final
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Energieeffizienz im Gebäudebereich<br />
Der Grossteil der Gebäude wurde vor 1990 gebaut<br />
Während im Neubau dank Richtlinien wie den MuKEn und Standards wie Minergie heute überwiegend auf<br />
eine klima- und energieeffiziente Bauweise zurückgegriffen wird, liegt im Bestand das grösste Potenzial für<br />
Energieeinsparungen.<br />
Trotz des Neubau-Baubooms der jüngeren Vergangenheit lag die Zahl der Wohngebäude in der Schweiz,<br />
welche vor dem Jahr 1990 gebaut wurden, im Jahr 2017 bei rund 75 Prozent. In Graubünden lag dieser<br />
Anteil mit knapp 77 Prozent sogar noch etwas höher. Das entspricht mehr als 53000 Wohngebäuden. Auf<br />
regionaler Ebene ist vor allem in den Regionen Bernina und Moesa der Bestand an Gebäuden, welche vor<br />
1990 erbaut wurden, mit 85 Prozent bzw. 82 Prozent überdurchschnittlich hoch. Dies entspricht 1740<br />
Gebäuden in der Region Bernina und 4239 Gebäuden in der Region Moesa. Klar unter dem Durchschnitt<br />
liegt die Region Imboden mit einem Anteil von 66 Prozent vor 1990 gebauten Gebäuden, was 3773<br />
Gebäuden entspricht.<br />
Viele der vor dem Jahr 1990 gebauten Wohngebäude verfügen noch über Öl- , Gas- oder Elektroheizungen<br />
und sind nicht optimal gedämmt, da in der Vergangenheit die Sanierungsrate in der Schweiz laut<br />
Schätzungen des Schweizerischen Ingenieur- und Architektenvereins bei lediglich knapp 1 Prozent pro Jahr<br />
lag. Wenn die Ziele der Energiestrategie 2050 erreicht und der Energieverbrauch des Gebäudeparks<br />
halbiert werden sollen, muss die Sanierungsrate künftig spürbar höher ausfallen.<br />
Auch Ersatzneubauten können zur Erhöhung der Energieeffizienz beitragen, da in einigen Fällen der Abriss<br />
und die Erstellung von neuen Gebäuden die energetisch wirkungsvollste Bauweise darstellen. Aus<br />
wirtschaftlicher Sicht spricht insbesondere eine schlechte Bausubstanz für Ersatzneubauten anstelle von<br />
Sanierungen.<br />
<strong>BAK</strong> Economics «Prognosen der <strong>Bauvolumina</strong> in den Bündner Regionen <strong>2020</strong> - <strong>2024</strong>»<br />
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