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HOCHSCHULEN

FH MÜNSTER

Stadtplan für nachhaltigen Konsum

Mehr als ein Jahr hat es gedauert. Nun

können Mia Jaensch und Jana Weber

ihren „Kompass” in den Händen halten.

Die Vorderseite des Stadtplans zeigt

einen Kartenausschnitt von Münster, in

dem Standorte von nachhaltigen An -

geboten als Punkte eingezeichnet sind,

die fünf Kategorien zugeordnet sind:

Lebensmittel, Restaurants und Cafés,

Secondhand, Tauschen und Teilen sowie

Mode.

Die Studentinnen der FH Münster verstehen

den Stadtplan als Angebot für alle,

die Wert auf nachhaltigen Konsum legen.

„Die Materialien, die wir bisher zu dem

Thema in Münster kannten, haben keine

Karte. Deshalb erschien uns das Projekt

sinnvoll”, sagt Jaensch, die mit Weber im

Master Nachhaltige Dienstleistungs- und

Ernährungswirtschaft studiert. „Die Ent -

scheidung, wen wir in den Stadtplan aufnehmen,

basiert auf Indikatoren, die wir

aus wissenschaftlicher Literatur und der

aktuellen Nachhaltigkeitsdebatte abgeleitet

haben”, erklärt Weber. Die Stu -

dentinnen hatten umfangreich recherchiert,

teilweise direkten Kontakt zu den

Betreibern aufgenommen und schließlich

eine Bewertung vorgenommen, ob die

Indikatoren erfüllt werden. „Dabei ging es

um ökologische, soziale und auch ökonomische

Indikatoren. Ist das Speisen ange -

bot saisonal, regional und in Bioqualität?

Ist die Klei dung zu fairen Bedingun gen

produziert worden? Das

sind typische Beispiele für

die Indika toren”, er klärt

Jaensch. Der Stadt plan ist

eine Projektarbeit bei Prof.

Dr. Pirjo Susanne Schack

vom Fachbereich Oecotro -

pho lo gie/Facility Manage -

ment. „Die Viel zahl der

Angebote an hand von

wis senschaftlichen Indika -

toren zu be werten und in

einen Stadt plan umzusetzen,

ist eine besondere

Leistung”, sagt Schack.

Foto: © FH Münster/Fachb. Oecotrophologie

„Kompass – Dein Stadtplan für nachhaltigen

Konsum” ist in Kooperation mit

Münster nachhaltig e. V. und dem Amt für

Grünflächen, Umwelt und Nachhaltigkeit

der Stadt Münster entstanden.

Quelle: FH Münster/News Fachb.

Oecotrophologie – Facility Management.

Kontakt: Dzemila Muratovic M. A.,

muratovic@fh-muenster.de

Mia Jaensch (l.) und Jana Weber freuen sich über die fertige

Fassung ihres Stadtplans für nachhaltigen Konsum.

FRIEDRICH-SCHILLER-UNIVERSITÄT (FSU) JENA

Es gibt zu wenig gesunde Lebensmittel

In den Regalen des deutschen Einzel -

handels finden sich nur wenige Lebens -

mittel, die auch gesund für das Herz

sind. Dabei haben gerade solche Pro -

dukte einen großen Einfluss auf die

Gesundheit des Herz-Kreislauf-Systems.

Das haben Forscher des Kompetenz -

clusters für Ernährung und kardiovaskuläre

Gesundheit (nutriCARD) und der

Conomic GmbH unter Leitung der Mar -

tin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

(MLU) herausgefunden.

Dafür untersuchten sie in Warenhäusern,

Supermärkten und Discountern der Stadt

Halle (Saale), wie hoch der Anteil von

Lebensmitteln ist, die mit gesundheitsförderlichen

Inhaltsstoffen angereichert sind.

Das Ergebnis: Von 6.281 Fleischprodukten

waren nur 118 potenziell herzgesund, bei

12.417 erhobenen Milch- und Eierpro -

dukten waren es 198. „Mit einer Markt -

durchdringung von unter 2 % ist das An -

gebot von Lebensmitteln mit gesünderen

Rezepturen nur rudimentär ausgeprägt”,

fasst der Ernährungswissen schaftler Dr.

Toni Meier von nutriCARD das Ergebnis

zusammen. In einer parallel laufenden

Akzeptanzstudie konnten die Forscher

zudem zeigen, dass interessierte Ver -

braucher gewillt sind, 50 bis 60 % höhere

Preise für kardioprotektive Lebens mittel

auszugeben. Für die Lebens mittel industrie

entspräche das einem jährlichen Umsatz

im Bereich zwischen 1,5 bis 15,4 Mrd.

Euro. 40 % der töd lichen Herz-Kreislauf-

Erkrankungen in Deutsch land lassen sich

auf eine unausgewogene Ernährung

zurückführen. Um das zu ändern, sollten

nach Meinung der For scher mehr Lebens -

mittel mit gesundheitsförderlichen Zu -

sätzen wie Ballast stoffen, ungesättigten

Fettsäuren oder pflanzlichem Eiweiß angereichert

werden. Gleichzeitig sollte der

Salz- oder Zucker gehalt entsprechender

Produkte deutlich reduziert werden. „Nur

wenn entsprechende Lebensmittel im

Handel verfügbar sind, können Präven -

tionsmaßnahmen auch flächendeckend

und über alle sozialen Schichten hinweg

wirken”, so nutriCARD-Koordinator Prof.

Dr. Stefan Lor kowski von der FSU. Die

gegenwärtige Angebotssituation werde

dem Bedarf jedoch nicht im Geringsten

gerecht.

Quelle:

Forschungsmeldung der FSU Jena.

Kontakt: Prof. Dr. Stefan Lorkowski,

stefan.lorkowski@uni-jena.de

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