hinnerk Dezember 2019 / Januar 2020
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DEZEMBER <strong>2019</strong> / JANUAR <strong>2020</strong> | AUSGABE 308 | WWW.HINNERK.DE<br />
HAMBURG | BREMEN | HANNOVER<br />
HIV IM WANDEL<br />
Zwei Leben,<br />
zwei Bilder<br />
einer Infektion<br />
REISE<br />
Tipps für jede<br />
Jahreszeit!<br />
NACHGEFRAGT<br />
CONCHITA<br />
WURST<br />
bei „Queen of Drags“<br />
und mit neuem Album<br />
INTERVIEWS: ALEX PALMIERI, SASCHA MERLIN, AVA MAX,<br />
KING PRINCESS, SILBERMOND, SIR IAN MCKELLEN
WIR FEIERN DEUTSCHLANDS<br />
ERSTE SCHWULE DATINGSHOW<br />
JETZT STREAMEN BEI
INTRO 3<br />
Inhalt<br />
epaper.blu.fm<br />
Alle Magazine online!<br />
WELT-AIDS-TAG<br />
Wir sprechen mit zwei HIV-<br />
Positiven, deren Testergebnis<br />
24 Jahre auseinander liegt darüber,<br />
wie sich der Umgang mit<br />
der Erkrankung gewandelt hat.<br />
KULTUR<br />
Dieses Jahr feiert Tim Fischer<br />
sein 30. Bühnenjubiläum – und<br />
das mit erst 46 Jahren! Im<br />
<strong>Januar</strong> ist er mit seinem Doppelalbum<br />
„Zeitlos“ auf Tour.<br />
KINO<br />
Der Kino- und Theaterschauspieler<br />
ist einer der<br />
bekanntesten schwulen Stars<br />
der Welt. Wir sprachen mit dem<br />
Oscar-Preisträger über seinen<br />
neuen Film.<br />
Liebe Leser*innen,<br />
<strong>2019</strong> kann mit Fug und Recht als das Jahr der queeren<br />
Jubiläen angesehen werden. Ein Jahresrückblick würde<br />
an 100 Jahre Emanzipationsbewegung in Deutschland<br />
nach Magnus Hirschfeld, 50 Jahre Stonewall-Aufstände,<br />
40 Jahre CSDs, 50 Jahre Ende des Totalverbotes von Homosexualität<br />
nach Paragraf 175 StGB und 25 Jahre seiner<br />
Abschaffung verweisen, um nur einige Meilensteine<br />
zu nennen. Interessanterweise ist dieses Wissen um die<br />
eigene Geschichte in der Community nicht so verankert<br />
gewesen, wie es wünschenswert wäre, allerdings ist die<br />
gesellschaftliche Akzeptanz auch auf einem Niveau, das<br />
vor einigen Jahren undenkbar gewesen wäre. Das gilt es<br />
zu verteidigen in einer Situation, in der zum Beispiel HIV<br />
keine tödliche Bedrohung mehr ist und Sexualität wieder<br />
angstfrei sein könnte, aber reaktionäre Kräfte versuchen,<br />
ihre Kontrolle über das Individuum mit sexualfeindlicher<br />
Polemik wiederzuerlangen. Bleibt wachsam, bleibt laut,<br />
bleibt unbequem und vor allem: Bleibt glücklich!<br />
Auf ein tolles <strong>2020</strong>!<br />
Deine <strong>hinnerk</strong> Redaktion<br />
Kostenlos<br />
www.<strong>hinnerk</strong>.de<br />
www.facebook.com/<strong>hinnerk</strong>.magazin<br />
Manfred Bruns<br />
17.07.1934 - 22.10.<strong>2019</strong><br />
Kämpfer für Bürgerrechte, Bundesanwalt a.D.,<br />
langjähriger Sprecher und Justiziar des<br />
Lesben- und Schwulenverbandes (LSVD)<br />
Mit seinem jahrzehntelangen Engagement, seiner Hartnäckigkeit,<br />
seiner Integrität, seinem juristischen Scharfsinn, seinem Humor und<br />
seiner unendlichen Hilfsbereitschaft hat er unsere Gesellschaft<br />
freier, gerechter und lebenswerter gemacht.<br />
In Hamburg sagt man Tschüss<br />
LSVD Hamburg und die Queere Community Hamburg
4 SZENE<br />
Community<br />
#QUEENOFDRAGS<br />
Samantha Gold aus der<br />
Olivia-Jones-Familie ist jetzt<br />
bundesweit durch Heidi Klums<br />
Show „Queen of Drags“ auf<br />
ProSieben bekannt geworden.<br />
Sie positioniert sich klar gegen<br />
FOTO: OLIVIA-JONES.DE / M. RÖER<br />
Bodyshaming Leider musste<br />
sie in Folge zwei die Show<br />
schon wieder verlassen. Wir<br />
lieben dich trotzdem!<br />
DER BÄR IST LOS!<br />
Norddeutschlands größtes<br />
Bärentreffen findet traditionell<br />
am Wochenende 3. <strong>Januar</strong>wochenende<br />
in Hamburg<br />
statt. Die Bärenpaadiie XXL in<br />
der Markthalle, die inzwischen<br />
mit allen Räumlichkeiten<br />
gebucht wird und somit<br />
Platz für rund 2.000 Bären<br />
bietet, findet am 18. <strong>Januar</strong><br />
statt. Sie ist mit Abstand die<br />
größte Party dieser Art und<br />
Karten habt ihr hoffentlich<br />
schon, denn sonst müsst ihr<br />
sicher jetzt bereits um welche<br />
feilschen! Infos unter www.<br />
nordbaeren-hamburg.de! *ck<br />
Am 22. Oktober <strong>2019</strong> starb Bundesanwalt<br />
a.D. und Menschenrechtsaktiv<br />
Manfred Bruns iim Alter von 85 Jahren.<br />
Der „Anwalt der Homosexuellenbewegung“<br />
vertrat unter anderem auch die homosexuellen<br />
Paare, die in langwierigen Klagewegen<br />
gegen die Diskriminierung der eingetragenen<br />
Lebenspartnerschaft vor dem Bundesverfassungsgericht<br />
aufsehenerregende<br />
Grundsatzurteile erstritten, die letztlich die<br />
Eheöffnung unumgänglich machten.<br />
2017 erhielt Manfred Bruns die Kompassnadel<br />
des schwulen Netzwerkes NRW. Seine<br />
Dankesrede ist ein historisches Zeitdokument<br />
der Verfolgungsgeschichte schwuler<br />
Männer in der Bundesrepublik Deutschland,<br />
eine Abrechnung mit ihrer Sexualmoral und<br />
eine Mahnung an die Nachfolgegeneration.<br />
Manfred Bruns gewann durch seine Homosexualität<br />
dennoch letztlich mehr Glück im<br />
Leben, als er es ohne sie erreicht hätte, leitet<br />
der in seiner ihm so eigenen humorvollen Art<br />
GESELLSCHAFT<br />
Manfred Bruns: Glücklich, weil er schwul war<br />
her. Das Video kann unter www.youtube.com/<br />
user/SchwulesNetzwerkNRW angeschaut<br />
werden.<br />
DER LSVD HAMBURG TRAUERT UM<br />
MANFRED BRUNS<br />
Der Vorstand des LSVD Hamburg übersendete<br />
<strong>hinnerk</strong> die nachfolgenden Zeilen, die wir hier<br />
gerne veröffentlichen. Manfred Bruns hatte<br />
den Verband seit 1990 und bis zu seinem Tod<br />
in allen juristischen Fragen vertreten.<br />
„Manfred war uns immer ein wichtiger<br />
Ansprechpartner und Ratgeber. Nie war<br />
ihm eine Anfrage zu viel und wir konnten<br />
auf seine Unterstützung zählen.<br />
Einige Male war Manfred bei uns in Hamburg<br />
zu Gast. Gerne erinnern wir uns an<br />
das gemütliche Beisammensein nach den<br />
Veranstaltungen, wo er uns als Freund mit<br />
seiner Warmherzigkeit, seinem Humor<br />
aber auch seiner Hartnäckigkeit zum<br />
Lachen gebracht hat.<br />
Wir werden Manfred sehr vermissen."<br />
FOTO: LSVD
POLITIK<br />
Ein Regenbogenhaus für Hamburg?<br />
SZENE 5<br />
Im Februar <strong>2020</strong> wählt Hamburg<br />
eine neue Bürgerschaft. Farid<br />
Müller von den Grünen eröffnet den<br />
queerpolitischen Wahlkampf am Tag des<br />
Erscheinens dieser <strong>hinnerk</strong> Ausgabe mit<br />
der Präsentation des von der GAL-Fraktion<br />
beauftragten Gutachtens zum Für<br />
und Wider eines Regenbogenhauses für<br />
die Hamburger Community im Hamburger<br />
Rathaus. Auch im Regierungsprogramm<br />
für eine mögliche Koalition<br />
nach der Wahl hat die Partei<br />
das Projekt verankert, für das<br />
<strong>hinnerk</strong> im Vorfeld exklusiv einige<br />
Details erfragen konnte und hier<br />
bewertet.<br />
WORUM GEHT ES?<br />
Nach dem Vorbild vieler Städte<br />
wie Brüssel, Zürich oder – aktuell<br />
in der Endphase der Realisierung<br />
– Berlin, soll in Hamburg ein zentrales<br />
Haus Heimat und gleichzeitig<br />
Aushängeschild und Plattform<br />
für die Akteur*innen der queeren<br />
Stadtgesellschaft werden.<br />
WARUM NICHT BESTEHENDE<br />
HÄUSER NUTZEN?<br />
Es gibt eine ganze Reihe von<br />
Vereinen und Initiativen, die heute,<br />
wenn überhaupt, nicht viel mehr<br />
als ein Klingelschild vorzuweisen<br />
haben und gleichzeitig keinerlei<br />
eigene Infrastruktur für ein<br />
öffentliches Wirken haben. Sie<br />
sollen in das Regenbogenhaus<br />
ziehen. Es geht nicht darum,<br />
bestehende Einrichtungen wie<br />
das mhc oder Hein & Fiete aufzulösen,<br />
sondern vielmehr darum, für die Zukunft<br />
zu sichern, dass diese "Platzhirsche"<br />
selbst im Fall finanzieller Engpässe oder<br />
unbezahlbarer Mieten eine repräsentative<br />
Bleibe vorfinden. Genannte beide Häuser,<br />
haben zudem schon heute gar nicht die<br />
räumlichen Möglichkeiten, beispielsweise<br />
eine Mitgliederversammlung für Hamburg<br />
Pride auszurichten, ein Forum oder sonstige<br />
größere Publikumsveranstaltungen<br />
Das in Planung befindliche „Queere Kulturhaus" im Zentrum Berlins nahe dem<br />
Checkpoint Charly. Voraussichtliche Eröffnung: 2023<br />
auszurichten. Bedenken einer gegenseitigen<br />
Konkurrenz sind allerdings<br />
selbstverständlich nicht von der Hand zu<br />
weisen – selbst beim Pride House zum<br />
CSD knirscht es diesbezüglich hinter den<br />
Kulissen schon seit einigen Jahren.<br />
WAS KOSTET DAS?<br />
Das ist zurzeit unklar, da mit dem Gutachten<br />
von Vanessa Lamm und Markus<br />
Hoppe nur ein Stimmungsbild vorliegt,<br />
das klären sollte, ob die Idee<br />
überhaupt ernsthaft verfolgt<br />
werden soll. Die Antwort<br />
– ohne der Präsentation<br />
am 27.11.<strong>2019</strong> vorgreifen<br />
zu wollen – ist ein ziemlich<br />
deutliches Ja. Die Kosten<br />
für die Stadt könnten nun<br />
in einer weiteren Machbarkeitsstudie<br />
abgeschätzt<br />
werden, die klärt, welche<br />
Trägerform für das Projekt<br />
realistisch ist, ob Immobilien<br />
gemietet, gekauft, gebaut<br />
oder gepachtet werden<br />
sollen, wer letztendlich dabei<br />
sein will und kann, und so<br />
weiter ... *ck<br />
FOTO: PALLADIUM PHOTODESIGN, BURG & SCHUH GBR / GRAFISCHE BEARBEITUNG: LON GODIN<br />
<strong>hinnerk</strong> steht dem Projekt<br />
nach jetzigem Stand offen<br />
gegenüber und will als<br />
queeres Magazin der Stadt<br />
zu einer offenen und vor<br />
allem öffentlichen Debatte<br />
beitragen. Anregungen,<br />
Inhalte und Kommentare an<br />
redaktion@<strong>hinnerk</strong>.de!<br />
St.Georg
6 SZENE<br />
GESELLSCHAFT<br />
HISTORIKER<br />
ERINNERN AN<br />
NS-OPFER<br />
FOTO: L. ALVES / CC0 / UNSPLASH<br />
Konzentrationslager Dachau<br />
Paul Thiele wurde 2013 von der<br />
Gottfried Wilhelm Leibniz Universität<br />
Hannover nicht mit den<br />
anderen NS-Opfern rehabilitiert.<br />
Der Student war vom Studium an allen<br />
deutschen Hochschulen ausgeschlossen<br />
worden, da gegen ihn ein Verfahren nach<br />
§ 175 StGB anhängig war. Dr. Christian-<br />
Alexander Wäldner hatte seinerzeit unter<br />
Protest das Gremium verlassen, um so<br />
gegen diese neuerliche Diskriminierung zu<br />
protestieren; noch 2016 wurde in einem<br />
Buch behauptet, diese Diskriminierung sei<br />
rechtmäßig erfolgt! Aber Paul war nicht der<br />
einzige Mann, dem derartiges Unrecht im<br />
NS-Staat widerfahren war und mit dessen<br />
Rehabilitierung sich nach 1945 deutsche<br />
und österreichische Hochschulen und<br />
Universitäten schwertaten.<br />
Bei der Aufarbeitung dieses<br />
Unrechts anonymisierte<br />
beispielsweise die Universität<br />
Stuttgart die beiden §-175-<br />
Opfer und „vergaß“ nebenbei<br />
in der erschienen Publikation<br />
darauf hinzuweisen, dass der<br />
Antrag auf Rehabilitierung<br />
dieser beiden Männer der Anfang für die<br />
Aufarbeitung gewesen war.<br />
Mehr als 5000 Frauen und Männer wurden<br />
in der NS-Zeit von deutschen Hochschulen<br />
und Universitäten vom Studium ausgeschlossen,<br />
weil sie Juden waren, oder weil<br />
sie rechtskräftig verurteilt wurden und<br />
ihnen so die Berechtigung zum Studium<br />
aberkannt wurden; mehr als 3500 Menschen<br />
wurden nachträglich ihre akademischen<br />
Titel aberkannt, darunter<br />
auch wegen § 175 StGB<br />
belastete Männer. Insgesamt<br />
126 Schicksale von<br />
Männern konnten durch<br />
die bald erscheinende<br />
Gemeinschaftsarbeit (Foto)<br />
festgestellt werden. Mögen<br />
diese Männer zum größten<br />
Teil heute vergessen sein, so sollen sie<br />
dennoch posthume Würdigung erhalten.<br />
Als die Namen der NS-Opfer 2013 an<br />
Leibniz-Universität Hannover öffentlich<br />
verlesen wurden, nahm sich Christoph<br />
Elsner ein Herz, und verlas den nicht vorgesehenen<br />
Namen Paul Thiele; die hochroten<br />
Köpfe einzelner Professoren sprachen<br />
Bände. Somit ist er nicht ganz vergessen.<br />
*Christian-Alexander Wäldner<br />
FOTO: DEUTSCHER BUNDESTAG / SIMONE M. NEUMANN<br />
Plenarsaal<br />
POLITIK<br />
Queerbericht aus Berlin<br />
Im September kam das Parlament aus<br />
der Sommerpause zurück. Seitdem hat<br />
sich für queere Belange einiges getan.<br />
Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU)<br />
legte einen Gesetzentwurf zum Verbot von<br />
sogenannten Konversionstherapien vor.<br />
Therapien, die das Ziel verfolgen,<br />
Homosexualität oder Transgeschlechtlichkeit<br />
zu „heilen“,<br />
sollen bei Jugendlichen<br />
verboten werden. Endlich.<br />
Die demokratische Opposition<br />
aus FDP, Die Linke<br />
und Bündnis 90/Die Grünen<br />
legte gemeinsam einen<br />
Gesetzentwurf zur Erweiterung<br />
des Grundgesetzes in Artikel 3 vor.<br />
Das Grundgesetz soll auch queere Menschen<br />
durch die Einfügung des Merkmals „sexuelle<br />
Identität“ dauerhaft vor Diskriminierung<br />
schützen. In der Debatte hierzu überraschte<br />
der Abgeordnete Volker Ullrich von der CSU.<br />
Er lehnte dies nicht ab und macht damit<br />
der Community Hoffnung, dass es, nach<br />
Jahrzehnten des Forderns, im Parlament für<br />
diesen Diskriminierungsschutz die notwendige<br />
Zweidrittelmehrheit geben könnte.<br />
In den Haushaltsberatungen wird derzeit um<br />
das Programm „Demokratie leben“ gerungen.<br />
Hier werden mit 100 Millionen Euro Projekte<br />
gegen rechts unterstützt, darunter auch<br />
etliche queere Initiativen. Wie notwendig<br />
die Demokratieförderung<br />
ist, zeigten nicht zuletzt die<br />
rechtsterroristischen Morde in<br />
Halle. Die Oppositionsparteien<br />
Grüne und Linke befragten die<br />
Bundesregierung zu Gewalt<br />
gegen queere Gedenkstätten<br />
und Gewalt gegen queere<br />
Menschen. Die Bundesregierung<br />
antwortete, dass es hier jeweils zu einer<br />
hohen Zunahme kam. Die AfD zeigt Woche<br />
für Woche, dass sie Menschenrechte ablehnt,<br />
und verbindet dies auch stets mit Hass gegen<br />
queere Menschen. *Bodo Niendel<br />
FOTO: DEUTSCHER BUNDESTAG / JULIA NOWAK<br />
Ausführlich unter<br />
blu.fm/topics/queer-im-parlament
FOTO: PRIVAT<br />
GEBURTSTAG<br />
55<br />
JAHRE HAPE<br />
Am 9. <strong>Dezember</strong> 1964 wurde<br />
einer der bis heute meistgemochten<br />
schwulen Stars geboren:<br />
Hape Kerkeling.<br />
Hape ist, nein, war – eigentlich hat<br />
er sich ja zurückgezogen – ohne<br />
Frage der bekannteste Komiker und<br />
TV-Moderator Deutschlands. Und<br />
Buchautor („Ich bin dann mal weg“, „Der<br />
Junge muss an die frische Luft“ ...). Und<br />
Transvestit (Uschi Blum, eine Art Parodie<br />
auf Andrea Berg). Und, und, und ...<br />
„Eigentlich bin ich doch mehr<br />
der gemütliche, tapsige Typ und<br />
überhaupt keine Rampensau“, verriet<br />
Hape Kerkeling einmal. Gut, dass er<br />
es dann doch gewagt hat, denn den<br />
mögen alle! Alles Gute wünscht die<br />
blu Mediengruppe! *rä<br />
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Ihren passenden<br />
Partner über<br />
FOTO: S. SCHREIBER<br />
Hape, alles Liebe zu deinem Ehrentag, 55 ist<br />
schon eine tolle Leistung. Weiterhin viel Erfolg, viel<br />
Glück und Gesundheit.<br />
Gina Montano<br />
Lieber Hape, alles Gute für dein neues Lebensjahr,<br />
bleib gesund und fröhlich. Bitte komm zurück und<br />
rette den deutschen Humor. Er stirbt gerade und<br />
niemand kann uns helfen. Love you so much<br />
Bibi, Brigitte Skrothum<br />
Jetzt parshippen<br />
FOTO: ELFI MIKESCH<br />
Lieber Hape, herzliche Gratulation zu 55 Jahren<br />
Schwulsein, Dankbarkeit und Respekt für 28 Jahre<br />
queere Sichtbarkeit in der Öffentlichkeit. Vielleicht<br />
treffen wir uns mal an der frischen Luft ...<br />
In Verehrung<br />
Rosa von Praunheim
FOTOS: SONY MUSIC<br />
KERKELING<br />
Lieber Hape, du hast uns seit Anfang der 80er-Jahre<br />
immer wieder zum Schmunzeln und zum Lachen<br />
gebracht. Wir wünschen dir zum 55. Geburtstag das<br />
Allerbeste, vor allem aber viel Gesundheit!<br />
Diven Supreme – Das Original<br />
FOTO: S. SCHREIBER<br />
Lieber Hape, ich wünsche dir alles Liebe zum<br />
Ehrentag und uns allen ein Bühnencomeback<br />
von Uschi Blum! #uschiblumforever<br />
Mr Gay Germany <strong>2019</strong> Marcel<br />
FOTO: JEAN BAPTISTE HUONG<br />
Hape, ich wünsche<br />
dir weiterhin alles<br />
Gute. Hurtz! Und<br />
ganz viele Bussis vom<br />
Taschenluder!<br />
Matthias von Weiden<br />
FOTO: M.RÄDEL<br />
Ich war 16<br />
Jahre alt und<br />
noch nicht<br />
offen schwul, als<br />
Rosa Hape Kerkeling und Alfred Biolek im<br />
Fernsehen outete. Es machte mir Angst,<br />
aber auch Hoffnung und Mut, denn bis<br />
dahin kannte ich keine offen schwulen<br />
Männer und fühlte mich verloren. Die<br />
Outings veränderten die Situation, auch<br />
meine, denn gerade Hape war damals bei<br />
jungen Menschen sehr angesagt, und ich<br />
FOTO: ANDRÉ KRUMMEL<br />
fühlte mich durch sein Zwangsbekenntnis<br />
gehoben. Hape (genauso wie Alfred) hat<br />
die Outing-Aktion souverän getragen und<br />
auch später keine „Rache“ geübt. Eher im<br />
Gegenteil. Das raechne ich ihm hoch an.<br />
Hape hat mich oft zum Lachen gebracht,<br />
und er gab mir immer dieses gute<br />
Gefühl, auch als offen Homosexueller ein<br />
schönes Leben führen zu können. Dafür<br />
danke ich ihm und gratuliere herzlichst<br />
zum 55. Geburtstag!<br />
Oliver Sechting
10<br />
SZENE<br />
ALLE TERMINE UND ÜBER 20.000<br />
WEITERE LOCATIONS WELTWEIT.<br />
KOSTENLOS IN DER SPARTACUS APP!<br />
Wöchentlich<br />
SONNTAG<br />
13:00 Dragon Sauna,<br />
Nachtsauna, Ob<br />
zum Vorglühen, zur<br />
Afterhour oder fürs<br />
ganze Wochenende,<br />
die Dragon Sauna<br />
hat für euch immer<br />
von Freitag 13 Uhr<br />
bis Sonntag 24 Uhr<br />
durchgehend geöffnet.,<br />
Pulverteich 37<br />
14:00 Startschuss,<br />
TransSport, (Kraft-/<br />
Ausdauerübungen,<br />
Spiele) Dress:<br />
bequeme Sportkleidung.<br />
Infos: transsport@startschuss.<br />
org, Pulverteich 21<br />
16:00 Dragon Sauna,<br />
1. So 16:30 Rote<br />
Flora, Queer-Feministisches<br />
Café,<br />
open to all genders.<br />
We should all be<br />
feminists!, Achidi-<br />
John-Platz 1<br />
MONTAG<br />
1. 2. 3. Mo 10:00 Aids-<br />
Seelsorge im IFZ,<br />
Frühstückangebot<br />
der AIDS-Seelsorge,<br />
Rostocker Str. 7<br />
1. 2. 3. Mo 16:00 Hein<br />
& Fiete, PrEP-<br />
Sprechstunde (Präventionsberatung<br />
+ Informationen),<br />
bis 20 Uhr, anonym,<br />
kostenlos und ohne<br />
Voranmeldung., Pulverteich<br />
21<br />
1. 2. 3. Mo 17:00 Aids-<br />
Hilfe Hamburg e.V.,<br />
Präventionsberatung<br />
mit Schnelltestangebot,<br />
bis 19<br />
Uhr, Lange Reihe 30<br />
18:30 Startschuss,<br />
Selbstverteidigung<br />
- Prävention,<br />
Abwehrtechniken,-<br />
und griffe, Selbstbehauptung,<br />
Infos<br />
/ Trainer: Ghasem<br />
Spili Telefon: 040-<br />
386 554 68, Pulverteich<br />
21<br />
1. Mo 18:00 mhc -<br />
Magnus-Hirschfeld-<br />
Centrum, Bi-<br />
Pan-Stammtisch,<br />
Borgweg 8<br />
16:00 Hein & Fiete,<br />
PrEP-Sprechstunde<br />
(Präventionsberatung<br />
+ Informationen),<br />
bis 20 Uhr,<br />
anonym, kostenlos<br />
und ohne Voranmeldung.,<br />
Pulverteich<br />
21<br />
DIENSTAG<br />
1. 2. Di Do 19:00 Aids-<br />
Hilfe Hamburg e.V.,<br />
Infoline 04019411,<br />
Infoangebot bis 21<br />
Uhr, Lange Reihe 30<br />
16:00 Hein & Fiete, Test<br />
& Beratung, Bis<br />
20 Uhr. Anonym,<br />
kostenlos, ohne<br />
Anmeldung., Pulverteich<br />
21<br />
MITTWOCH<br />
19:00 mhc - Magnus-<br />
Hirschfeld-Centrum,<br />
Kostenlose<br />
Rechtsberatung,<br />
Mit RA Sven-Uwe<br />
Blum, Anmeldung<br />
erforderlich unter<br />
0402790069, Borgweg<br />
8<br />
1. 2. 3. Mi 19:00 Hein<br />
& Fiete, Gaybo,<br />
schwule Selbstbehauptung,<br />
Pulverteich<br />
21<br />
2. Mi 19:00 Brauhaus<br />
Joh. Albrecht,<br />
Stammtisch der<br />
LSU-Hamburg,<br />
Adolphsbrücke 7<br />
3. Mi 19:30 M&V, SPDqueer-Stammtisch,<br />
Lange Reihe 22<br />
DONNERSTAG<br />
13:00 Dragon Sauna,<br />
Mixed Tag, Jeden<br />
Donnerstag spielen<br />
in der DRAGON<br />
das Geschlecht<br />
und die sexuelle<br />
Orientierung keine<br />
Rolle. Egal ob Gays,<br />
Heteros, Bisexuelle,<br />
Transgender oder …<br />
jede*r ist willkommen.,<br />
Pulverteich 37<br />
FREITAG<br />
1. Fr 13:00 Dragon<br />
Sauna, BIG, BIGGER,<br />
BEAR – Bärensauna,<br />
Ab 13 Uhr wird den<br />
Bären und ihren<br />
Freunden so richtig<br />
eingeheizt! Eintritt:<br />
20 Euro, Pulverteich<br />
37<br />
13:00 Dragon Sauna,<br />
Nachtsauna, Ob<br />
zum Vorglühen, zur<br />
Afterhour oder fürs<br />
ganze Wochenende,<br />
die Dragon Sauna<br />
hat für euch immer<br />
von Freitag 13 Uhr<br />
bis Sonntag 24 Uhr<br />
durchgehend geöffnet.,<br />
Pulverteich 37<br />
2. 3. 4. 5. Fr 13:00<br />
Dragon Sauna, Partnertag,<br />
Alle Paare<br />
zahlen freitags<br />
zusammen nur 30<br />
EURO für je einen<br />
Schrank. Es muss<br />
keine wahre Liebe<br />
sein, dieses Angebot<br />
gilt für Dich und<br />
eine Begleitung.,<br />
Pulverteich 37<br />
3. Fr 19:00 Feinkost<br />
Hafencity, Stammtisch<br />
Nordbären, bis<br />
01 Uhr, Am Kaiserkai<br />
27<br />
SAMSTAG<br />
13:00 Dragon Sauna,<br />
Nachtsauna, Ob<br />
zum Vorglühen, zur<br />
Afterhour oder fürs<br />
ganze Wochenende,<br />
die Dragon Sauna<br />
hat für euch immer<br />
von Freitag 13 Uhr<br />
bis Sonntag 24 Uhr<br />
durchgehend geöffnet.,<br />
Pulverteich 37<br />
1. 2. 3. Sa 16:00 Hein<br />
& Fiete, Der Männertreff,<br />
Offene<br />
Gruppe für vielseitig<br />
Interessierte, Pulverteich<br />
21<br />
1. Sa 19:00 Pink Channel,<br />
funDYKE auf<br />
Tide 96.0, http://<br />
www.pinkchannel.<br />
net<br />
16:00 Hein & Fiete, Der<br />
Männertreff, Offene<br />
Gruppe für vielseitig<br />
Interessierte, Pulverteich<br />
21<br />
MO 2.12.<br />
18:00 Hein & Fiete,<br />
Kunstgruppe, Pulverteich<br />
21<br />
MI 4.12.<br />
15:30 Aids-Seelsorge im<br />
IFZ, PC & Internet –<br />
Fragen und Antworten<br />
mit René Rehse,<br />
Rostocker Str. 7<br />
DO 5.12.<br />
19:30 Aids-Hilfe Hamburg<br />
e.V., Selbsthilfegruppe<br />
„HIV<br />
& Positiv.leben“,<br />
Lange Reihe 30<br />
FR 6.12.<br />
10:00 Aids-Hilfe Hamburg<br />
e.V., Bärenstark<br />
für die AIDS-<br />
Hilfe Hamburg,<br />
Teddy-Verkauf im<br />
Marktplatz Galerie<br />
Bramfeld, Lange<br />
Reihe 30<br />
SA 7.12.<br />
10:00 Aids-Hilfe Hamburg<br />
e.V., Bärenstark<br />
für die AIDS-Hilfe<br />
Hamburg, Teddy-<br />
Verkauf in der<br />
Marktplatz Galerie<br />
Bramfeld, Lange<br />
Reihe 30<br />
MO 9.12.<br />
18:00 Hein & Fiete,<br />
Kunstgruppe, Pulverteich<br />
21<br />
DI 10.12.<br />
14:00 Aids-Seelsorge<br />
im IFZ, Besinliche<br />
Adventsfeier der<br />
KulturZeit, Rostocker<br />
Str. 7<br />
MI 11.12.<br />
18:00 Aids-Hilfe Hamburg<br />
e.V., Verein<br />
Sociosus: Raum der<br />
Stille, bis 19 Uhr,<br />
Lange Reihe 30<br />
MO 16.12.<br />
19:00 Hein & Fiete, Treffen<br />
der schwulen<br />
Väter & Ehemänner,<br />
Pulverteich 21<br />
DI 17.12.<br />
15:00 Aids-Seelsorge im<br />
IFZ, Gesellschaftsspiele,<br />
(IFZ), Rostocker<br />
Str. 7<br />
DO 19.12.<br />
10:00 Aids-Seelsorge<br />
im IFZ, Frauenfrühstück<br />
für positive<br />
Frauen, Rostocker<br />
Str. 7<br />
18:00 Aids-Hilfe Hamburg<br />
e.V., Selbsthilfegruppe<br />
- Bunte<br />
Vielfalt, Lange<br />
Reihe 30<br />
FR 20.12.<br />
23:59 Fundbureau,<br />
Winter Rave unter<br />
der Sternbrücke,<br />
(mixed), Stresemannstraße<br />
114<br />
SA 28.12.<br />
15:00 Leben mit Behinderung,<br />
Freizeitgruppe<br />
„Mann liebt<br />
Mann“ - Kaffeeklatsch,<br />
bis 18 Uhr,<br />
Südring 36<br />
MO 30.12.<br />
13:00 Dragon Sauna,<br />
HHero for a day,<br />
Immer am letzten<br />
Montag des Monats<br />
gehen 3 EUR des<br />
Eintrittspreises<br />
direkt als Spende<br />
an Hein & Fiete.<br />
Und von 19 – 21 Uhr<br />
gibt es das beliebte<br />
Pastabüfett., Pulverteich<br />
37<br />
MO 6.1.<br />
10:00 Aids-Seelsorge im<br />
IFZ, Neujahrsfrühstück<br />
mit vorheriger<br />
Anmeldung!, Rostocker<br />
Str. 7<br />
MI 8.1.<br />
15:30 Aids-Seelsorge im<br />
IFZ, PC & Internet –<br />
Fragen und Antworten<br />
mit René Rehse,<br />
Rostocker Str. 7<br />
FR 17.1.<br />
12:00 Dragon Sauna,<br />
Bärensauna – Bears<br />
at the Sauna –<br />
Bärenpaadiie XXL,<br />
bis 23:30 Uhr, Pulverteich<br />
37<br />
SA 18.1.<br />
14:00 U.S. Fun Bowling,<br />
Bärenbowling,<br />
Tickets nur<br />
im Vorverkauf:<br />
nordbaerenhamburg.de/?post_<br />
type=product,<br />
Wagnerstr. 2<br />
MO 27.1.<br />
13:00 Dragon Sauna,<br />
HHero for a day,<br />
Immer am letzten<br />
Montag des Monats<br />
gehen 3 EUR des<br />
Eintrittspreises<br />
direkt als Spende<br />
an Hein & Fiete.<br />
Und von 19 – 21 Uhr<br />
gibt es das beliebte<br />
Pastabüfett., Pulverteich<br />
37
12 KULTUR<br />
FOTO: S. BUSSE<br />
NACHGEFRAGT<br />
TIM FISCHER<br />
IST „ZEITLOS“<br />
<strong>2019</strong> feiert der Wahl berliner<br />
Tim Fischer sein 30. Bühnenjubiläum<br />
– und das mit erst 46<br />
Jahren! Ein wahres Wunderkind war<br />
er und ist zudem bis heute erfolgreich<br />
mit seiner ganz eigenen Art<br />
Chanson: 1995 erhielt Tim Fischer<br />
den Deutschen Kleinkunstpreis, 2017<br />
war er Teil der vielfach ausgezeichneten<br />
Serie „Babylon Berlin“. Im<br />
Herbst erschien mit „Zeitlos“ ein<br />
neues Doppelalbum, das neue und<br />
ältere Lieder vereint. Und Tim geht<br />
auf Tour! Los ging es im Oktober im<br />
Tipi am Kanzleramt, es folgen bis in<br />
den Mai <strong>2020</strong> hinein Auftritte unter<br />
anderem in München, Düsseldorf,<br />
Hamburg, Köln, Bremen, Stuttgart<br />
sowie Leipzig und Frankfurt. Aber<br />
auch Oldenburg wird nicht vergessen!<br />
Dreißig Jahre auf der Bühne zu<br />
stehen, ist eine große Leistung.<br />
Was hat sich für dich verändert?<br />
Hattest du jemals Lampenfieber?<br />
Lampenfieber gibt es bei mir phasenweise.<br />
Eben denke ich noch, ich sitze<br />
fest im Sattel, doch dann schlägt mir das<br />
Leben ein Schnippchen und es stellt sich<br />
Nervosität ein. Das kann ich vor einem<br />
Auftritt natürlich gar nicht gebrauchen!<br />
Ich fühle mich dann wie ein Säugling,<br />
der erst mal laufen und sprechen lernen<br />
muss.<br />
Provinz oder Großstadt, wo fühlst<br />
du dich besser verstanden?<br />
Heute ist das wirklich kein Thema mehr.<br />
Die Leute auf dem Land leben ja dank<br />
Internet nicht mehr hinterm Mond.<br />
Ich bin ein Fan von Großstädten, liebe<br />
Berlin, Frankfurt oder Köln. Aber genauso<br />
gerne trete ich auf dem Land auf. Die<br />
Menschen dort freuen sich ebenso über<br />
unseren Besuch. Ich habe mir in dreißig<br />
Jahren ein treues Publikum erarbeitet,<br />
das zu Freunden wurde. Da ist gleich eine<br />
gute Energie im Saal.<br />
Über Political Correctness wird viel<br />
diskutiert, gibt es alte Lieder, die<br />
du magst, die aber einfach nicht<br />
mehr gehen?<br />
Es kommt drauf an, wer einen Shitstorm<br />
bei Nichtgefallen verbreitet. Als Künstler<br />
sollte man Farbe bekennen und klarmachen,<br />
wo man steht. Die Lieder von<br />
Georg Kreisler beispielsweise sprechen<br />
mir total aus der Seele. Er hatte die<br />
richtige Einstellung, nämlich klar gegen<br />
rechts. Dass man mit solchen Aussagen<br />
in manchen Gegenden auf Ablehnung<br />
stößt, ist doch völlig klar. Man kann eben<br />
kein Omelett machen, ohne ein Ei zu<br />
zerschlagen. Ich hatte nie den Anspruch,
KULTUR 13<br />
allen gefallen zu müssen. Ich freue mich sehr, wenn ich<br />
im Konzert ein Lied von Friedrich Hollaender singe und<br />
mich anschließend junge Leute fragen, ob ich den Text<br />
selbst geschrieben habe. Das zeigt deutlich, dass die<br />
Lieder nicht dated, sondern zeitlos sind.<br />
Ein neues Lied ist „Ich bin die Transe Hans von<br />
Hansetrans“<br />
Ja! Da wird ordentlich transgendert! Mit dem Song<br />
von Thomas Paul Schepansky fordere ich Respekt für<br />
sogenannte Minderheiten ein. Ich finde es wichtig,<br />
an einem solchen Abend zu zeigen, dass Vielfalt eine<br />
Bereicherung ist.<br />
Was erwartet uns beim neuen Programm?<br />
Ich komme mit genialen Musikern. Rainer Bielfeldt wird<br />
am Klavier sitzen, Bernd Oezsevim am Schlagzeug, Jo<br />
Ambros spielt Gitarre, und unser musikalischer Leiter<br />
Oliver Potratz spielt Bass. Man weiß ja als Künstler nie<br />
genau, was das Publikum von einem erwartet. Wollen sie<br />
nur alte Hits hören? Oder nur Neues? Ich habe mich für<br />
den Fifty-fifty-Weg entschieden und präsentiere zum<br />
einen meine Klassiker aus drei Jahrzehnten – in musikalisch<br />
völlig neuem Gewand – und die neuen Stücke<br />
vom Album „Zeitlos“, das am 11. Oktober erscheint. Die<br />
dreißig Lieder klingen teilweise richtig poppig und fetzig.<br />
Thematisch geht es wieder durch alle Gefühlslagen. Da<br />
gibt es Komisches, Trauriges, Lieder über den Tod, das<br />
Leben und die Liebe. Im Grunde ist es ein Wechselbad<br />
der Emotionen – eine Art Kneipp-Kur für die Seele.<br />
25.11. bis 30.12.<strong>2019</strong><br />
Nordanker<br />
Rechtsanwalt<br />
Nordanker<br />
Steuerberater<br />
Du trittst in Köln und Düsseldorf auf.<br />
Jawohl! Ich liebe das Rheinland sehr und es erfüllt mich<br />
regelrecht mit Stolz, dass ich es geschafft habe, Kölner<br />
ins „Savoy“ nach Düsseldorf und Düsseldorfer ins „Gloria“<br />
nach Köln zu locken. Die beiden Städte sind sich ja nicht<br />
wirklich grün ... (lacht) Aber in beiden ist das Publikum<br />
einfach wunderbar! Die Leute haben Lust zu feiern,<br />
machen es einem auf der Bühne leicht, haben ihre<br />
eigene Meinung und sind absolut offen! Das verbindet<br />
Köln und Düsseldorf.<br />
Sven-Uwe Blum<br />
Rechtsanwalt<br />
Fon 040 · 413 046 40<br />
blum@kanzlei-blum.de<br />
kanzlei-blum.de<br />
Sven Partheil-Böhnke<br />
Diplom-Betriebswirt,<br />
Steuerberater<br />
Fon 040 · 334 69 14-00<br />
info@nordstb.de<br />
nord-anker.de<br />
*Interview: Michael Rädel<br />
www.timfischer.de<br />
Kleine Johannisstraße 10 · 20457 Hamburg
14 KULTUR<br />
INTERVIEW<br />
ALEX PALMIERI: „WRONG“<br />
Zum Hamburg Pride war Alex<br />
Palmieri einer der Headliner<br />
auf dem Straßenfest. <strong>hinnerk</strong><br />
nutzte die Chance natürlich für<br />
ein Vier-Augen-Gespräch mit dem<br />
umtriebigen Popstern, der am 10.<br />
<strong>Januar</strong> sein neues Album „Wrong“<br />
veröffentlicht.<br />
Warum bist du Musiker geworden?<br />
Ich wollte immer zu meiner eigenen Musik<br />
singen und tanzen, deswegen habe ich<br />
später Tanz studiert und auch angefangen<br />
zu singen. Die Popmusik hat mich die<br />
ganze Zeit über mitgerissen, weshalb ich<br />
angefangen habe, in meinem Zimmer<br />
meine eigenen Songs aufzunehmen. Am<br />
Anfang waren sie schrecklich, aber ich<br />
wurde immer besser. Meine eigentliche<br />
Karriere hat im Fernsehen bei einer<br />
Nachmittagssendung angefangen.<br />
Wie viel Einfluss haben Social Media?<br />
Das Leben hat sich mit Social Media<br />
allgemein sehr verändert, aber insbesondere<br />
natürlich auch die Musikindustrie.<br />
Ich hab erst vor einigen Tagen darüber<br />
nachgedacht, wie man vor 15 Jahren so<br />
einen Event wie den Pride oder ein Konzert<br />
promotet hat ohne Social Media. Früher lief<br />
das meist über TV-Spots oder Magazine.<br />
Heute ist es auf jeden Fall einfacher, weil<br />
wir alle „connected“ sind.<br />
Wie war dein Coming-out?<br />
Mein Coming-out lief langsam. Ich habe<br />
mich nicht am Anfang meiner Karriere<br />
geoutet. Ich habe darüber mit niemandem<br />
gesprochen, weil ich fand, dass das ein<br />
sehr persönliches Thema ist und es von<br />
meiner Kunst ablenken würde. Heute<br />
denke ich mir allerdings,<br />
dass es sehr wichtig ist,<br />
darüber zu sprechen. Als<br />
queere Person des öffentlichen<br />
Lebens sollte man<br />
Regenbogenflagge zeigen,<br />
Vorbild sein. Besonders<br />
in Italien. Eigentlich will<br />
ich dabei nur authentisch<br />
und ich selbst sein, egal<br />
ob auf der Bühne, auf der<br />
Straße oder im Fernsehen.<br />
Das ist der Unterschied<br />
zu früher, wo ich diesen einen Teil von mir<br />
ausgeblendet habe. In Interviews oder in<br />
Fernsehshows spreche ich heute zum<br />
Beispiel darüber, wie ich mich das erste<br />
Mal in einen Kerl verliebt habe und wie<br />
die Reaktion meiner Familie bei meinem<br />
privaten Coming-out war. Das ist mein<br />
kleiner Beitrag als ein „Aktivist“ für die<br />
Community. Und es fühlt sich gut an, sich<br />
nicht zu verstecken.<br />
Hat sich die Gesellschaft gewandelt?<br />
Mir ist aufgefallen, dass sie sich hier in Italien<br />
tatsächlich verändert hat. Menschen, die<br />
zehn Jahre jünger sind als ich, reden offen<br />
über Sexualität als eine normale, alltägliche<br />
Sache. Ich bin froh, diese Generation zu<br />
sehen, und bin darüber sehr glücklich, weil<br />
ich selbst damals oft ausgegrenzt wurde<br />
oder mich selbst ausgegrenzt<br />
habe, wie eben<br />
erzählt. Auf der anderen<br />
Seite wurde ich in meinem<br />
Beruf auch in einer<br />
Weise „überbeschützt“ –<br />
man hat mir sowohl beim<br />
Verstecken als auch nach<br />
dem Coming-out viel<br />
geholfen. Das macht mein<br />
Leben sehr viel einfacher,<br />
als es zum Beispiel für<br />
junge Schwule im Süden<br />
von Italien oder fernab der Metropolen noch<br />
immer ist. Es ist, denke ich, noch immer für<br />
sehr viele Menschen sehr hart, in der Familie,<br />
in der Gesellschaft zu sich zu stehen.<br />
*Interview: Christian Knuth<br />
www.alexpalmieriofficial.com<br />
MUSICAL<br />
Voll auf Tina Turner<br />
Simply the best: Die Frau, die einst im Kirchenchor<br />
startete, schuf viel Gutes – und<br />
hatte ein spannendes Leben. Beides gibt<br />
es jetzt in einem Musical zu erleben.<br />
Im Stage Operettenhaus am Spielbudenplatz<br />
in St. Pauli nimmt man sich der Rock-<br />
Diva an, die sich (leider) 2004 aus dem<br />
Musikbusiness zurückzog und seitdem nur<br />
noch selten, mitunter via Meditations-CDs,<br />
von sich hören lässt. Ihre Kunst ist aber<br />
präsenter denn je! Ein energiegeladenes<br />
Musical, das beweist, dass Tina Turner mehr<br />
war als nur die Powerfrau, die Hits wie<br />
„GoldenEye“, „River Deep – Mountain High“,<br />
„Nutbush City Limits“ und „What’s Love Got<br />
to Do with It“ einsang. *rä<br />
Tina – Das Tina Turner Musical, Hamburg,<br />
Stage Operettenhaus, Spielbudenplatz 1,<br />
U St. Pauli, bis September <strong>2020</strong>,<br />
www.musicals.de<br />
FOTO: STAGE ENTERTAINMENT
16 KULTUR<br />
FOTO: I AM MIA<br />
NACHGEFRAGT<br />
MERLIN, MILVA,<br />
MELANCHOLIE<br />
Im November erschien das<br />
erste Studioalbum von Sascha<br />
Merlin. „Leben, um davon zu singen“<br />
sammelt Chansons mit Einflüssen<br />
von Pop bis Jazz. Natürlich wollte<br />
<strong>hinnerk</strong> mehr wissen.<br />
„Leben, um davon zu singen“ ist<br />
dein erstes Studioalbum. Warum<br />
erst jetzt diese Liedersammlung<br />
für zu Hause?<br />
Ich hatte schon länger das große Bedürfnis,<br />
einige meiner Lieder instrumental so<br />
zu präsentieren, wie ich sie mir immer<br />
vorgestellt habe: mal orchestral wie „Was<br />
ist ein Clown“, mal mit leichten Jazz-<br />
Anklängen wie „Ich mag den Herbst“, mal<br />
poppig wie in den 80ern, wo ich erwachsen<br />
wurde, wie „Heute bin ich frei“. Dafür<br />
bedarf es eines guten Partners – wie jetzt<br />
Rubin Records –, der mich versteht, da ich<br />
auch keine Kompromisse machen wollte,<br />
und eines erheblichen Budgets. Beides zu<br />
finden, nahm etwas Zeit in Anspruch.<br />
Wie seid ihr an die Auswahl der<br />
Titel herangegangen? Du stehst<br />
ja bereits zwanzig Jahre auf der<br />
Bühne …<br />
Vor zwanzig Jahren habe ich wieder<br />
angefangen zu singen – nach sieben<br />
Jahren Pause – hier in Hamburg, in der<br />
Opera stabile. Bei der Auswahl habe ich<br />
mich, da es mein erstes Studioalbum ist,<br />
auf die Titel konzentriert, die über die<br />
Jahre oft Erwähnung bei Publikum und<br />
Presse fanden. Meine „Greatest Hits“,<br />
wenn man so will.<br />
„Ein Liebeslied –‚Die Liebe<br />
wird erst stärker mit<br />
den Jahren‘ – kam dann<br />
spontan dazu, weil ich das<br />
Gefühl hatte, dass etwas<br />
fehlte.“<br />
Wie erklärst du dir, dass schwule<br />
Männer Chansons und besonders die<br />
der Diven Piaf oder Milva so verehren?<br />
Chansons sind fragil, manchmal dramatisch,<br />
manchmal witzig, manchmal melancholisch.<br />
Damit entsprechen sie oft dem Wesen<br />
von Homosexuellen. Wir gehören einer<br />
Minderheit an, die aber wahrgenommen<br />
und respektiert werden möchte. Das<br />
schärft den Blick und macht empfindsam.<br />
Piaf und Milva erscheinen uns als starke<br />
Persönlichkeiten. Piaf war in ihrem Umgang<br />
mit ihren Liebhaberinnen und Liebhabern<br />
sehr unkonventionell, modern und frei. Das<br />
entspricht zuweilen dem homosexuellen<br />
Erleben. Bei Milva ist es anders. Da ist vor<br />
allem diese schöne Bühnenerscheinung mit<br />
dieser melancholischen und trotzdem starken<br />
Stimme, die einen in den Bann zieht.<br />
Wie war deine Begegnung, die<br />
Zusammenarbeit mit Milva?<br />
Außergewöhnlich. Als ich mit Milva in<br />
Mailand im Studio war, musste ich mich<br />
mehrfach kneifen. Da stand die große<br />
Milva, für die alle großen Musiker unserer<br />
Zeit geschrieben haben, und sang meine<br />
Lieder, als wäre es nie anders gewesen.<br />
Die stimmlichen Möglichkeiten, mit<br />
denen sie auch in der deutschen Sprache<br />
sofort instinktiv die richtigen Nuancen<br />
findet, das packt einen. In der Zusammenarbeit<br />
ist Milva übrigens alles andere<br />
als eine Diva: sehr sachlich und genau. Sie<br />
hat mich gleichberechtigt behandelt wie<br />
alle, die an der Produktion beteiligt waren.<br />
Die Diven-Erscheinung hebt sie sich für<br />
die Bühne auf!<br />
Wird es nach dem Release-Konzert<br />
weitere Möglichkeiten geben, dich<br />
live zu erleben?<br />
Davon gehe ich fest aus. Es sind schon<br />
Sachen im Gespräch. Da das Album<br />
aber gerade erst fertig geworden ist und<br />
schon die Proben zum Konzert begonnen<br />
haben, gab es bisher noch wenig Raum<br />
für Planung. Aber ich gehe fest davon<br />
aus, dass es viele Termine im norddeutschen<br />
Raum geben wird – und dann auch<br />
sicher das ein oder andere Konzert im<br />
Süden.<br />
*Interview: Christian Knuth<br />
www.saschamerlin.de
LIEBE<br />
Prince Charming<br />
auf Partnersuche im TV<br />
Mit „Prince Charming“ zeigt der Streaming-<br />
Dienst TVNOW der Mediengruppe RTL seit<br />
dem 30. Oktober das erste Gay-Dating-<br />
Format in Deutschland. Jeden Mittwoch geht<br />
jeweils eine neue Folge von „Prince Charming“ online.<br />
Hier kämpfen zwanzig attraktive Single-Männer an der<br />
Küste Griechenlands um das Herz von Prince Charming:<br />
Nicolas Puschmann.<br />
KULTUR<br />
17<br />
FOTO: TVNOW / PRINCE CHARMING<br />
In unterschiedlichen Dates bekommt Nicolas die Chance,<br />
den Junggesellen in größerer Runde oder in trauter Zweisamkeit<br />
auf den Zahn zu fühlen. Wer am Ende des Abends<br />
keine Krawatte trägt, muss aus der Männer-Villa ausziehen.<br />
„Lebensfroh, verlässlich und authentisch“ – so beschreibt<br />
Nicolas Puschmann sich selbst. Der gebürtige Hamburger<br />
hatte bisher zwei feste Beziehungen und sucht nun seit<br />
einem halben Jahr Mr. Right. „Ich glaube, jeder sehnt sich<br />
insgeheim nach Liebe. Viele können sich aber von den<br />
Reizen in der heutigen Gesellschaft schlecht lösen und<br />
suchen immer nach etwas noch Besserem. Ich möchte<br />
einfach jemanden an meiner Seite, mit dem es Spaß macht,<br />
Zeit zu verbringen“, sagt der 28-Jährige. Er glaubt fest daran,<br />
dass bei zwanzig attraktiven Singles mindestens einer dabei<br />
sein muss, der ihm gefällt. Einen bestimmten Typ, auf den er<br />
steht, hat er nicht, aber sein Traummann sollte das gewisse<br />
Etwas haben – Egoismus und Pessimismus sind für Nicolas<br />
ein No-Go. Bei schönen Händen, Zähnen oder Waden wird<br />
„Prince Charming“ schon mal schwach.<br />
Auf die anstehende Kuppel-Show, die man als schwules<br />
Pendant zu „Der Bachelor“ bezeichnen könnte, ist Nicolas<br />
ziemlich stolz, denn er will nicht nur die große Liebe finden.<br />
Er sieht in der Sendung auch die Chance, mehr Leute darauf<br />
aufmerksam zu machen, dass Homosexualität normal und<br />
alltäglich ist.
18<br />
KULTUR<br />
ALLE TERMINE UND ÜBER 20.000<br />
WEITERE LOCATIONS WELTWEIT.<br />
KOSTENLOS IN DER SPARTACUS APP!<br />
SO 1.12.<br />
19:00 Schmidts Tivoli,<br />
POMPÖS <strong>2019</strong><br />
- Das große Winterspektakel,<br />
Spielbudenplatz<br />
27<br />
19:00 Fabrique, Sängerknaben<br />
& Sirenen<br />
#95, Der Singer-<br />
Songwriter-Sunday<br />
(Eingang Speckstr.),<br />
Valentinskamp 28a<br />
DI 3.12.<br />
19:30 First Stage Theater,<br />
Die große<br />
Weihnachtsshow<br />
<strong>2019</strong>, Thedestr. 15<br />
MI 4.12.<br />
20:30 Grüner Jäger,<br />
Jägerschlacht, Poetry<br />
Slam. Anmeldungen<br />
an hamburg@kampf-derkuenste.de,<br />
Neuer<br />
Pferdemarkt 36<br />
DO 5.12.<br />
20:00 Polittbüro, Theater<br />
am Strom: Rosa<br />
begegnen, Textpartitur<br />
zur Geschichte<br />
einer Hamburger<br />
Sintiza von Christiane<br />
Richers, Steindamm<br />
45<br />
FR 6.12.<br />
19:30 Planetarium<br />
Hamburg, Caro‘s<br />
Cosmische Collisionen,<br />
Konzert mit<br />
Carolin Fortenbacher,<br />
Achim Rafain<br />
und Mirko Michalzik,<br />
Linnéring 1<br />
SA 7.12.<br />
11:00 Elbphilharmonie<br />
Hamburg, Benefiz-<br />
Gala, mit Bodo<br />
Wartke, Anna<br />
Depenbusch u.a.,<br />
Platz der Deutschen<br />
Einheit 1<br />
Ihre Apotheke im<br />
DI 10.12.<br />
Öffnungszeiten:<br />
Mo - Fr 8:30 bis 19:00 Uhr<br />
Sa 8:30 bis 15:00 Uhr<br />
20:00 Kampnagel, Stefanie<br />
Sargnagel /<br />
Christiane Rösinger<br />
/ Denice Bourbon:<br />
Legends of Entertainment,<br />
Theater<br />
& Performance<br />
[K6], Jarrestraße 20<br />
MI 11.12.<br />
19:30 Thalia Theater,<br />
Die Nacht der von<br />
Neil Young Getöteten,<br />
von Navid<br />
Kermani / Regie<br />
Sebastian Nübling,<br />
Alstertor 1<br />
SA 14.12.<br />
15:00 mhc - Magnus-<br />
Hirschfeld-Centrum,<br />
Theatergruppe<br />
Kulturbeutel:<br />
Weihnachtsspezial<br />
„Oh du Ehrliche“,<br />
(mhc.Cafe), Borgweg<br />
8<br />
SO 15.12.<br />
11:00 Bucerius Kunst<br />
Forum, Disney,<br />
Rockwell, Pollock,<br />
Warhol - Ikonen<br />
Amerikas, Bis<br />
12.01.<strong>2020</strong>, Tägl.<br />
geöffnet, Alter<br />
Wall 12<br />
MI 18.12.<br />
19:00 Schmidtchen,<br />
Jana & Janis: Sag<br />
einfach Jein!, Spielbudenplatz<br />
21/22<br />
DO 19.12.<br />
19:30 Opernloft, La<br />
Traviata, Van-der-<br />
Smissen-Str. 4<br />
FR 20.12.<br />
11:00 Deichtorhallen, 30<br />
Jahre Deichtorhallen<br />
Hamburg, Halle<br />
für aktuelle Kunst.<br />
Bis zum 5.01.<strong>2020</strong>,<br />
Tägl. außer Mo.,<br />
Deichtorstraße 1<br />
EPES<br />
DO 26.12.<br />
Lange Reihe 58 · 20099 Hamburg<br />
Tel.: (040) 24 56 64 · Fax: (040) 24 44 26<br />
16:00 Hamburger<br />
Engelsaal, Operettencafé-<br />
Das große<br />
Wunschkonzert,<br />
Valentinskamp<br />
40-42<br />
SA 28.12.<br />
18:00 Staatsoper, Weihnachtsoratorium<br />
I-VI, Ballett von<br />
John Neumeier,<br />
Große Theaterstraße<br />
34<br />
MI 1.1.<br />
16:00 Hamburger Engelsaal,<br />
Das Neujahrskonzert,<br />
Valentinskamp<br />
40-42<br />
DO 2.1.<br />
19:30 StageClub,<br />
Quatsch Comedy<br />
- Die Show,<br />
Moderation: Stefan<br />
Danziger, Stresemannstraße<br />
163<br />
FR 3.1.<br />
20:00 Altonaer Theater,<br />
Frauen am Rande<br />
des Nervenzusammenbruchs,<br />
nach<br />
dem Film von Pedro<br />
Almodóvar, Museumstr.<br />
17<br />
SA 4.1.<br />
20:00 Hamburger<br />
Kammerspiele,<br />
Männerbeschaffungsmaßnahmen,<br />
Hartungstr.<br />
9/11/2016<br />
SO 5.1.<br />
20:00 Laeiszhalle,<br />
Tschechische<br />
Symphoniker Prag,<br />
Coro di Praga: Beethovens<br />
Neunte,<br />
Carmina Burana,<br />
Hamburg-Mitte<br />
Johannes-Brahms-<br />
Platz<br />
der Langen Reihe<br />
Lange Reihe 58 · 20099 Hamburg<br />
info@epes-apotheke24.de<br />
Inh.: Uta Capellen-Antz e.Kfr.<br />
Tel.: (040) 24 56 64<br />
Fax: (040) 24 44 26<br />
DI 7.1.<br />
19:30 Kampnagel,<br />
Romeo and Juliet,<br />
Choreographie:<br />
Adrienne Canterna<br />
[K6], Jarrestraße 20<br />
MI 8.1.<br />
20:00 Schauspielhaus,<br />
Max Goldt liest<br />
Altes und Neues,<br />
Kirchenallee 39<br />
DO 9.1.<br />
19:30 Das Schiff, außer<br />
man tut es! - Das<br />
Erich Kästner<br />
Programm, Holzbrücke<br />
2<br />
FR 10.1.<br />
19:30 Speicherstadtmuseum,<br />
Krimineller<br />
Neujahrsempfang:<br />
„Im wahrsten<br />
Sinne des Mordes“<br />
von Ralf Kramp,<br />
Reservierung:<br />
040/321191, Am<br />
Sandtorkai 36<br />
SA 11.1.<br />
19:30 Opernloft, Der<br />
Ring des Nibelungen,<br />
Van-der-<br />
Smissen-Str. 4<br />
SO 12.1.<br />
11:00 Jenisch Haus -<br />
Museum für Kunst<br />
und Kultur an der<br />
Elbe, Tanz des<br />
Lebens. 100 Jahre<br />
Hamburgische<br />
Sezession, Tägl<br />
außer Di., bis zum<br />
13.01.<strong>2020</strong>, Baron-<br />
Voght-Str. 50<br />
MO 13.1.<br />
20:00 Thalia Theater,<br />
Die Nacht der von<br />
Neil Young Getöteten,<br />
von Navid<br />
Kermani / Regie<br />
Sebastian Nübling,<br />
Alstertor 1<br />
MICHAEL<br />
§<br />
LEIPOLD<br />
RECHTSANWALT und<br />
FACHANWALT für Familienrecht<br />
• Familien- und Partnerschaftsrecht<br />
• Strafrecht<br />
• Ausländer- und Asylrecht<br />
Steindamm 62 • 20099 Hamburg<br />
Tel.: (040) 357 147 34<br />
Fax: (040) 357 147 37<br />
www.kanzlei-leipold.de<br />
DI 14.1.<br />
14:00 St. Georgskirche<br />
am Hauptbahnhof,<br />
KulturZeit: Besuch<br />
des St. Pauli Museum,<br />
Treffpunkt:<br />
Turmkapelle [Aids-<br />
Seelsorge], St.<br />
Georgskirchhof 19<br />
20:00 Imperial Theater,<br />
Morden im Norden,<br />
Improkrimi, Improtheater<br />
Steife Brise,<br />
Reeperbahn 5<br />
MI 15.1.<br />
19:30 Kampnagel,<br />
Romeo and Juliet,<br />
Choreographie:<br />
Adrienne Canterna<br />
[K6], Jarrestraße 20<br />
DO 16.1.<br />
19:30 Schmidt-Theater,<br />
Cindy Reller, Spielbudenplatz<br />
24<br />
19:30 Kampnagel,<br />
Romeo and Juliet,<br />
Choreographie:<br />
Adrienne Canterna<br />
[K6], Jarrestraße 20<br />
FR 17.1.<br />
19:30 Thalia Theater,<br />
Panikherz, von<br />
Benjamin von<br />
Stuckrad-Barre,<br />
Alstertor 1<br />
19:30 Winterhuder<br />
Fährhaus, Monsieur<br />
Pierre geht online,<br />
Hudtwalckerstr. 15<br />
19:30 Ohnsorg Theater,<br />
Willkamen - Willkommen,<br />
Heidi-<br />
Kabel-Platz 1<br />
SA 18.1.<br />
20:00 Monsun Theater,<br />
WORLD Impro<br />
- Internationale<br />
Impro-Reihe mit<br />
Gästen, presented<br />
by Steife Brise &<br />
Friends in english,<br />
Friedensallee 20<br />
SO 19.1.<br />
19:00 Schmidts Tivoli,<br />
Gitte Haenning<br />
& Band Live: Still<br />
Crazy ..., Spielbudenplatz<br />
27<br />
MI 22.1.<br />
20:00 Imperial Theater,<br />
Rockin Burlesque<br />
- Rock‘n‘Roll-<br />
Burlesque-Revue,<br />
Reeperbahn 5<br />
DO 23.1.<br />
19:30 First Stage Theater,<br />
Zweimal um die<br />
Welt -Oder wohin<br />
will Oma?, Thedestr.<br />
15<br />
FR 24.1.<br />
19:30 First Stage Theater,<br />
Zweimal um die<br />
Welt -Oder wohin<br />
will Oma?, Thedestr.<br />
15<br />
SA 25.1.<br />
19:00 Große Freiheit<br />
36, Mia Julia <strong>2020</strong>,<br />
Große Freiheit 36<br />
DO 30.1.<br />
19:30 StageClub,<br />
Quatsch Comedy -<br />
Die Show, Moderation:<br />
Ole Lehmann,<br />
Stresemannstraße<br />
163<br />
19:30 Das Schiff,<br />
Menschen. Ämter.<br />
Katastrophen,<br />
Holzbrücke 2<br />
19:30 Schmidts Tivoli,<br />
Heiße Ecke, Spielbudenplatz<br />
27<br />
19:30 Staatsoper, Die<br />
Glasmenagerie,<br />
Ballett von John<br />
Neumeier, Große<br />
Theaterstraße 34<br />
19:30 The English Theatre<br />
of Hamburg,<br />
Funny Business,<br />
Lerchenfeld 14
Jetzt<br />
TICKETS<br />
sichern!<br />
16<br />
NOV<br />
NEUE SHOW<br />
GLANZ & GLORIA<br />
Spiegelpalast Hamburg<br />
2 0 1 9 2 0 2 0<br />
www.palazzo.org<br />
08<br />
MÄR
20 NACHTLEBEN<br />
AFTER-SHOW-DINNER<br />
mit RICARDO M. im<br />
KITCHENS IM<br />
PIERDREI HOTEL<br />
Irgendwas müssen wir Hamburger vom Hotel-<br />
Bauboom ja haben. Da allerdings auch das beste<br />
Hotel nicht für Leckereien unter den hauseigenen<br />
Bettdecken garantieren kann, stehen alternativ zum<br />
Vernaschen häufig Köstlichkeiten im hoteleigenen Restaurant<br />
parat. So auch im nigelnagelneuen Pierdrei Hotel in der<br />
HafenCity – einem neuen Multikomplex aus Hotel, Restaurant,<br />
Bar, eigenem Theater namens Hafen-Bühne, Dachgarten, angegliedertem<br />
Kino und ganz viel lässigem Design. Hinter diesem<br />
Erlebniszentrum stecken bekannte Hamburger Jungs: Hotelier<br />
Kai Hollmann, Theatermacher Norbert Aust, die Zwillingsbrüder<br />
Gerrit und Frederik Braun sowie Sebastian Drechsler vom<br />
Miniaturwunderland. Apropos Wunderland: Heute steht Asien<br />
auf der sogenannten Reisekarte des wirklich schönen Kitchens-<br />
Restaurants, das im Wechsel die besten Küchen der Welt auf die<br />
Teller zaubern will. Wohin allerdings plötzlich meine Gedanken<br />
bei köstlich-warmem Brot mit Orangenbutter reisen? Auf die<br />
Bühne des Hotel-Theaters!<br />
Kitchens im Pierdrei Hotel HafenCity Hamburg, Am Sandtorkai<br />
46, U Überseequartier, www.pierdrei-hotel.de<br />
Zum vollständigen Test von Ricardo<br />
geht es auf <strong>hinnerk</strong>.de!<br />
RICARDO M. auf der Bühne<br />
21.12., Holy Night BINGO! Vol. 5,<br />
kukuun, Spielbudenplatz 22,<br />
Hamburg, S Reeperbahn, 20:30 Uhr<br />
www.ricardo-m.com<br />
FOTO: ROMAN HOLST / INSTAGRAM.COM/ROMAN_HOLST<br />
ERLEBNISGASTRONOMIE<br />
GLANZ & GLORIA & POLETTO<br />
In Deutschland treffen sich 1990<br />
Bernhard Paul, Hans-Peter Wodarz<br />
und Alfons Schuhbeck und stellen in<br />
München neben das Roncalli-Zirkuszelt<br />
von Bernhard Paul ein Spiegelzelt, in dem<br />
sie die Dinnershow PANEM<br />
ET CIRCENSES präsentieren. Der Rest<br />
ist sozusagen Geschichte, inzwischen<br />
ist PALAZZO ein Paradebeispiel dessen,<br />
was ein ganzes erfolgreiches Genre im<br />
Veranstaltungsgewerbe geworden ist:<br />
Erlebnisgastronomie. Bei PALAZZO wird<br />
dafür teilweise als „verstaubt“ geltende,<br />
aber über Jahrhunderte entwickelte und<br />
gepflegte sogenannte Kleinkunst wie<br />
Artistik oder Magie in einer ebenfalls schon<br />
mehr als 100 Jahre alten besonderen Form<br />
von Veranstaltungsort, dem Spiegelpalast<br />
mit ausgezeichneten Menüs der besten<br />
Köche und Köchinnen der Republik zu<br />
einer unglaublich dichten Sinneserfahrung<br />
verwoben. In diesem Jahr ist das<br />
Vier-Gänge-Menü von Hamburgs<br />
Starköchin<br />
Cornelia Poletto kreiert worden,<br />
über die Bühne und durchs<br />
Publikum jagen unter anderem<br />
die Zauberkünstler<br />
Zahir Circo alias Kike<br />
Aguilera und Xevi Casals,<br />
und – er ist der <strong>hinnerk</strong><br />
Redaktion glücklicherweise<br />
nur im<br />
übertragenen Sinne<br />
ins Auge gesprungen<br />
– der englische Artist<br />
Jon Young. Noch bis<br />
März <strong>2020</strong> kann man sich diese großartige<br />
Show anschauen und auch ein zweiter<br />
Besuch lohnt, denn wir garantieren, dass<br />
dein Gehirn dermaßen geflasht ist, dass<br />
beim ersten Mal sehr viel an dir vorbeigelaufen,<br />
getanzt, gewirbelt ist. *ck<br />
www.palazzo.org
FOTO: SELFIE<br />
PARTY<br />
Holler, boller, Rumpelsack<br />
Am ersten Weihnachtsfeiertag steigt die jedes Jahr<br />
heiß erwartete „X-MAS Camp“ im Ex-Neidklub an<br />
der Reeperbahn.<br />
Die Klubber können sich zu hippem Elektro, queerem<br />
House aller Spielarten, sexy R ’n’ B und derben Minimal auf<br />
zwei Dancefloors und in drei Klubräumen austoben und<br />
verlustieren. Los geht es ab 23 Uhr, der Host der Nacht ist<br />
die verruchte Vanity Trash.<br />
„Liebe und Glücksmodule für alle“ werden hier versprochen,<br />
dieses Versprechen wird sicher eingehalten, dafür werden<br />
auch diese DJs sorgen: Arno von Dannen, Marc Majewski<br />
und AleXio. Bei so viel Testosteron muss man auch mal an<br />
die frische Luft, hierfür gibt es die coole Außenterrasse, die<br />
natürlich auch queer-szenig dekoriert ist. Schwuler kann<br />
man die Geburt Jesu Christi nicht feiern! Halleluja, das<br />
Leben ist schön! *rä<br />
25.12., X-MAS CAMP, Ex-Neidklub, Reeperbahn 25,<br />
S St. Pauli, Hamburg, 23 Uhr<br />
FOTO: T. ZURBRÜGGEN
22 NACHTLEBEN<br />
INKLUSION<br />
SOCIALEATERY IM CAFÉ CENTRAL<br />
Arno vom Café Central hätte<br />
viele andere Möglichkeiten gehabt,<br />
Geschäftspartner*innen zu finden, die in<br />
sein Geschäft auf der Langen Reihe mit<br />
einsteigen.<br />
Die Straße boomt weiter und der<br />
Andrang ist groß. Er und sein Mann<br />
haben sich aber für SocialEatery<br />
entschieden, weil das Konzept<br />
überzeugte: In der SocialEatery arbeiten<br />
Menschen mit und ohne Behinderung, in<br />
Ausbildung, in Qualifizierung und einfach<br />
um auszuprobieren, ob sie in der Gastronomie<br />
eine Heimat finden. Im Team<br />
mit erfahrenen Gastro-Verrückten und<br />
Allroundern: „Wir kochen für St. Georg,<br />
wir kochen für Hamburg, wir kochen<br />
nachhaltig, wir sind ein Team von engagierten<br />
Profis und solchen, die es werden<br />
wollen. Damit wir mit SocialEatery vielen<br />
Menschen in den nächsten Jahren eine<br />
sichere Arbeit und regelmäßige Qualifizierung<br />
bieten können, sind wir auf Sie<br />
und Euch, unsere Gäste angewiesen!“<br />
SocialEatery, Lange Reihe 50,<br />
Hamburg, Mo – Fr 11:30 – 14:30 Uhr,<br />
Sa + So 10 – 14:30 Uhr,<br />
socialeatery.de<br />
GEBURTSTAG<br />
Die WunderBar feiert ihr<br />
Wiegenfest!<br />
Eine Legende wird 28. Die queere Szenebar, der schillernd-schräge<br />
Mikroklub WunderBar, feiert zwei Tage vor Heiligabend ihr Wiegenfest.<br />
Die Bar, in der schon Dragqueens wie Nina Queer, Amanda Cox, Fixie<br />
Fate, Jimmy Somerville und Geena Tequila feierten, Nina Hagen, DJNK<br />
und Berry E. Spaß hatten, ist eine Hamburger Institution. Und sie tut<br />
auch Gutes, so unterstützt sie unter anderem die Projekte wie „Die<br />
Familie tut was!“ und „Ready to Act“ mit Spenden. Am 22. <strong>Dezember</strong><br />
gibt es für alle Gäste einen Sekt gratis und eine Show. <strong>hinnerk</strong><br />
gratuliert – und wird auch mitfeiern. *rä<br />
PARTY<br />
An einem Sonntag<br />
in Hamburg ...<br />
Am 15. <strong>Dezember</strong> und 19. <strong>Januar</strong> kann man<br />
im KIR ab 15 Uhr einen waschechten „Sunday<br />
Tea Dance“ genießen. Musikalisch gibt es bei<br />
Hamburgs erster „Spät-Afterhour“ HousElektro<br />
Berliner Natur, DJ Paradoxx und aus dem weltberühmten<br />
KitKatClub und DJ RedtomCat vom<br />
„HustlaBall“ legen auf, und natürlich Hamburger<br />
Beats von DJ Sunshine. *rä<br />
22.12., Happy Birthday WunderBar, WunderBar, Talstraße 18,<br />
S Reeperbahn, 22 Uhr, www.wunderbar-hamburg.de<br />
FOTOS: M. RÄDEL<br />
15.12.<strong>2019</strong> und 19.1.<strong>2020</strong>, Sunday Tea<br />
Dance, KIR – Langenfelder Damm 94,<br />
Hamburg, 15 Uhr
24<br />
NACHTLEBEN<br />
ALLE TERMINE UND ÜBER 20.000<br />
WEITERE LOCATIONS WELTWEIT.<br />
KOSTENLOS IN DER SPARTACUS APP!<br />
Wöchentlich<br />
SONNTAG<br />
16:00 Generation Bar,<br />
Cocktail Happy<br />
Hour, 17 bis 21 Uhr,<br />
Lange Reihe 81<br />
1. So 18:00 SLUTCLUB,<br />
Cocksucker Club,<br />
bis 23 Uhr; Dresscode:<br />
Nackt, Rostocker<br />
Straße 20<br />
20:00 Toms Saloon,<br />
After Weekend<br />
Club, Pulverteich 17<br />
MONTAG<br />
16:00 Generation Bar,<br />
Cocktail Happy<br />
Hour, 17 bis 21 Uhr,<br />
Lange Reihe 81<br />
19:00 Eldorado Bar,<br />
Queere Biere - it‘s<br />
Mongäy, Wohlwillstraße<br />
50<br />
20:00 Extratour, Georgs<br />
Stammtisch,<br />
Offener Stammtisch<br />
für schwule<br />
Männer, Zimmerpforte<br />
1<br />
20:00 Toms Saloon,<br />
Two-4-One, bis 24<br />
Uhr, Pulverteich 17<br />
22:00 Wunderbar,<br />
Montags- schwule<br />
Gossipbörse, Talstraße<br />
14<br />
DIENSTAG<br />
09:00 Erotixx, Bi-Day,<br />
Hamburger Berg 36<br />
16:00 Generation Bar,<br />
Cocktail Happy<br />
Hour, 17 bis 21 Uhr,<br />
Lange Reihe 81<br />
20:00 Toms Saloon,<br />
Tom want YOU!,<br />
Pulverteich 17<br />
1. 2. 3. Di 22:00 Wunderbar,<br />
Zauberhaft.<br />
Selten. Schön., Talstraße<br />
14<br />
22:00 Wunderbar,<br />
Zauberhaft. Selten.<br />
Schön., Talstraße 14<br />
MITTWOCH<br />
16:00 Generation Bar,<br />
Cocktail Happy<br />
Hour, 17 bis 21 Uhr,<br />
Lange Reihe 81<br />
20:00 Toms Saloon,<br />
Bergfest, Pulverteich<br />
17<br />
1. 3. 5. Mi 20:00 SLUT-<br />
CLUB, Cheap &<br />
Sexy Wednesday,<br />
2-4-1 bis 23 Uhr,<br />
danach regulärer<br />
Barbetrieb, Rostocker<br />
Straße 20<br />
1. 2. 3. Mi 20:00<br />
Contact Bar, Die<br />
Schnapsidee: Shot!,<br />
Men only, Danziger<br />
Str. 51<br />
20:00 SLUTCLUB,<br />
Cheap & Sexy Wednesday,<br />
2-4-1 bis 23<br />
Uhr, danach regulärer<br />
Barbetrieb,<br />
Rostocker Straße 20<br />
20:00 Contact Bar, Die<br />
Schnapsidee: Shot!,<br />
Men only, Danziger<br />
Str. 51<br />
DONNERSTAG<br />
20:00 Generation Bar,<br />
Blond am Donnerstag,<br />
Stammtisch,<br />
Lange Reihe 81<br />
1. 3. 4. 5. Do 20:00<br />
Contact Bar, Open<br />
House! Barabend,<br />
Men only., Danziger<br />
Str. 51<br />
20:00 Toms Saloon,<br />
Longdrink Night,<br />
Pulverteich 17<br />
22:00 Wunderbar, Ein<br />
Kessel Buntes, Talstraße<br />
14<br />
FREITAG<br />
20:00 Contact Bar,<br />
NACKT! Naked-<br />
Sexparty, Men<br />
only. Ab 23:55 Uhr<br />
Bar-Night., Danziger<br />
Str. 51<br />
20:00 Toms Saloon,<br />
Crazy Friday, Pulverteich<br />
17<br />
21:00 Generation Bar,<br />
Sounds on the floor,<br />
mit den G-Bar-DJs,<br />
Lange Reihe 81<br />
22:00 SLUTCLUB,<br />
Shooters Friday,<br />
Kein Dresscode,<br />
Rostocker Straße 20<br />
22:00 Wunderbar, Disko<br />
mit des DJs der<br />
Wunderbar, Talstraße<br />
14<br />
3. Fr 19:00 LiZ, FLITtchenkneipe,<br />
für<br />
Frauen, Lesben,<br />
Trans und Inter<br />
(FLTI), Karolinenstr.<br />
21(HH)<br />
SAMSTAG<br />
05:00 SLUTCLUB,<br />
Insomnia Frühclub,<br />
kein Dresscode,<br />
Rostocker Straße 20<br />
20:00 Toms Saloon,<br />
Club Gallery mit<br />
Live DJ, Pulverteich<br />
17<br />
21:00 Generation Bar,<br />
City Night Beats,<br />
mit den G-Bar-DJs,<br />
Lange Reihe 81<br />
22:00 Wunderbar, Disko<br />
mit des DJs der<br />
Wunderbar, Talstraße<br />
14<br />
1. 3. 4. Sa 22:00 SLUT-<br />
CLUB, SlutClub<br />
Non Stop, bis 5 Uhr,<br />
strikter Dresscode,<br />
Rostocker Straße 20<br />
2. 3. 4. 5. Sa 22:00<br />
SLUTCLUB, Slut-<br />
Club Non Stop, bis 5<br />
Uhr, strikter Dresscode,<br />
Rostocker<br />
Straße 20<br />
1. 3. 4. 5. Sa 22:00<br />
SLUTCLUB, Slut-<br />
Club Non Stop, bis 5<br />
Uhr, strikter Dresscode,<br />
Rostocker<br />
Straße 20<br />
SO 1.12.<br />
12:00 WinterPride –<br />
Weihnachten unter<br />
dem Regenbogen,<br />
Hamburg Pride e.V.<br />
am Zapfhahn, Bis<br />
22 Uhr geöffnet,<br />
Kirchenallee/Ecke<br />
Lange Reihe 2<br />
MI 4.12.<br />
20:00 Wunderbar,<br />
Prince Charming -<br />
Public Viewing, ab<br />
22 Uhr: Mittwochs<br />
Feierei - Wildes<br />
Wohnzimmer St.<br />
Pauli, Talstraße 14<br />
DO 12.12.<br />
16:00 Spielbudenplatz,<br />
Zuckerwatteland<br />
- Santa Pauli<br />
Wunderbar Hütte,<br />
bis 23 Uhr, Spielbudenplatz<br />
DO 12.12.<br />
20:00 Contact Bar,<br />
AHNUNGSLOS!<br />
Das Kneipenquiz<br />
mit Rudi & Nils,<br />
(mixed), Danziger<br />
Str. 51<br />
SA 14.12.<br />
23:55 Prinzenbar, Pop<br />
The Floor <strong>2019</strong><br />
Finale: Seifenblasen,<br />
Konfetti &<br />
Pop!, Pop, RnB und<br />
Club Sounds mit DJ<br />
Berry E, Kastanienallee<br />
20<br />
23:00 Große Freiheit<br />
36, Kaiserkeller:<br />
SHAKESQUEER,<br />
lesbischwul. queer.<br />
we are here. DJ Frau<br />
Hoppe, Große Freiheit<br />
36<br />
SO 22.12.<br />
22:00 Wunderbar,<br />
Happy Birthday<br />
WunderBar - 28<br />
Jahre Remmidemmi,<br />
Talstraße 14<br />
DO 26.12.<br />
23:00 Ex-Neidklub,<br />
Camp 77, Santa<br />
Camp Cums, Reeperbahn<br />
25<br />
FR 27.12.<br />
12:00 WinterPride –<br />
Weihnachten unter<br />
dem Regenbogen,<br />
Hamburg Pride e.V.<br />
am Zapfhahn, ab<br />
20 Uhr: DJ GRT. Bis<br />
22 Uhr geöffnet,<br />
Kirchenallee/Ecke<br />
Lange Reihe 2<br />
23:59 Fundbureau,<br />
Komm tanzen pres.<br />
Momentum 1 Year,<br />
(mixed) mit Felix<br />
Kröcher, Stresemannstraße<br />
114<br />
23:59 Uebel&Gefährlich,<br />
DaddysBoy #3,<br />
Your Queer House<br />
Friday at Bunker,<br />
Feldstr. 66<br />
SA 28.12.<br />
12:00 WinterPride –<br />
Weihnachten unter<br />
dem Regenbogen,<br />
Hamburg Pride e.V.<br />
am Zapfhahn, Ab<br />
20 Uhr: DJ D_nise<br />
L‘. Bis 22 Uhr geöffnet,<br />
Kirchenallee/<br />
Ecke Lange Reihe 2<br />
20:00 Contact Bar,<br />
Saturday Night<br />
Fever!, Men only.<br />
Party, flirten,<br />
cruisen, Danziger<br />
Str. 51<br />
23:59 Fundbureau,<br />
Hasenbau & Staatenlos,<br />
(mixed)<br />
mit Hasenbau &<br />
Staatenlos, Stresemannstraße<br />
114<br />
SO 29.12.<br />
12:00 WinterPride –<br />
Weihnachten unter<br />
dem Regenbogen,<br />
Hamburg Pride e.V.<br />
am Zapfhahn, Bis<br />
22 Uhr geöffnet,<br />
Kirchenallee/Ecke<br />
Lange Reihe 2<br />
MO 30.12.<br />
12:00 WinterPride –<br />
Weihnachten unter<br />
dem Regenbogen,<br />
Gruppen & Vereine<br />
der schwul-lesbischen<br />
Community<br />
am Zapfhahn, Bis<br />
22 Uhr geöffnet,<br />
Kirchenallee/Ecke<br />
Lange Reihe 2<br />
DI 31.12.<br />
22:00 Contact Bar,<br />
Contact the New<br />
Year!, Men only!,<br />
Danziger Str. 51<br />
22:00 Wunderbar,<br />
Silvester in der<br />
WunderBar <strong>2020</strong>,<br />
Talstraße 14<br />
22:00 SLUTCLUB, Big<br />
Bang Silvester<br />
Party, Rostocker<br />
Straße 20<br />
23:59 Fundbureau,<br />
MANHATTAN - The<br />
Golden Start <strong>2020</strong>,<br />
Einlass nach Mitternnacht<br />
> 0:30<br />
Uhr, Stresemannstraße<br />
114<br />
SA 4.1.<br />
22:30 Thalia Theater,<br />
DARE!, the 80s club<br />
for gays + friends at<br />
Nachtasyl, Alstertor<br />
1<br />
23:00 Große Freiheit<br />
36, Kaiserkeller:<br />
SHEROES, queerfeministische<br />
Frauenparty mit DJ<br />
Frau Hoppe, Große<br />
Freiheit 36<br />
FR 17.1.<br />
21:00 Uebel&Gefährlich,<br />
Bärenpaadiie -<br />
Giant Welcome<br />
Lounge Club, Men<br />
only! [Hochbunker],<br />
Feldstr. 66<br />
SA 18.1.<br />
13:45 Landungsbrücken,<br />
Bären Hafenrundfahrt<br />
mit der<br />
Barkasse MV „Klein<br />
Erna“, (Brücke 1/<br />
Hafentor) Tickets<br />
nur Vorverkauf:<br />
nordbaerenhamburg.de/?post_<br />
type=product,<br />
Landungsbrücken<br />
9/10/2016<br />
20:00 Markthalle,<br />
Bärenpaadiie XXL,<br />
mit DJ Sven Enzelmann,<br />
DJ NT, DJ<br />
Kay, DJ Alex. Men<br />
only!, Klosterwall 11
26 NORDDEUTSCHLAND<br />
FETISCH<br />
Kohl- & Pinkelfahrt<br />
Das „Kohl- & Pinkelessen“ ist eine Tradition aus<br />
der Region Bremen/Oldenburg.<br />
Nach einer winterlichen Wanderung wird – Überaschung<br />
– Kohl & Pinkel gegessen. Natürlich<br />
nicht irgendein Kohl, sondern Grünkohl und dazu<br />
werden stark geräucherte Fleischzutaten und<br />
Würste gereicht. Pinkel ist die eine nordeutsche<br />
Variante der Grützwurst und nicht das, was<br />
vielleicht einige gerade hinter dem fragenden<br />
Gesichtsausdruck denken, den wir sogar von hier<br />
aus genau sehen!<br />
EHRUNG<br />
Sie organisierte den ersten CSD<br />
vor 40 Jahren<br />
FOTO: CSD BREMEN<br />
Also auf jeden Fall ganz schön mächtig, das<br />
Essen und damit irgendwie zum Klischeebild des<br />
Lederschwulen passend, oder? Seit 36 Jahren<br />
findet sodenn auch immer am letzten Samstag<br />
im <strong>Januar</strong> die schwule „Kohl- & Pinkelfahrt“ des<br />
LCNW und er Zone283 statt, die gleichsam ein<br />
dreitägiges Fetischfest mit vollem Programm ist.<br />
Nach dem gemeinsamen großen Schlemmen wird<br />
der neue Kohlkönig ausgerufen, der für ein Jahr<br />
den LCNW aus Bremen und das norddeutsche<br />
Nationalgericht „Kohl- & Pinkel“. Und er nimmt an<br />
der alljährlichen Wahl zum „Mr. Fetish Germany“<br />
teil. Auf dem Foto ist der bis dahin amtierende<br />
Kohlkönig Jens vom Frankfurter Lederclub zu<br />
sehen. *ck<br />
24. –26.1., Kohl- und Pinkelfahrt des LCNW,<br />
Anmeldung und Program unter www.lcnw.de/<br />
kohlfahrt-anmeldung.html oder unter<br />
www.zone283.de<br />
Im queeren Jubiläumsjahr<br />
<strong>2019</strong> ein letzter Höhepunkt:<br />
Nach so vielen runden Jubiläen<br />
der queeren Emanzipationsgeschichte<br />
(Hirschfeld, Stonewall,<br />
CSD), wurde im November Irene<br />
Klock vom jungen CSD Bremen<br />
e.V. die erste Ehrenmitgliedschaft<br />
feierlich übergeben.<br />
Warum, erklärt uns Robert Martin<br />
Dadanski vom Vorstand:<br />
„Irene Klock ist die erste<br />
Mitorganisatorin des ersten<br />
CSD Bremen 1979 und hat sich<br />
bereits Ende der 1970er Jahren<br />
in aller Öffentlichkeit geoutet.<br />
Durch diesen Mut hat sie und ihre<br />
FOTO: D. REINHOLD / ZIMTSTUDIO HAMBURG<br />
Mitmenschen unserer Generation<br />
den Weg im Kampf gegen die<br />
Diskriminierung sehr geebnet und<br />
sich im besonderen Maße für die<br />
erste Ehrenmitgliedschaft im CSD<br />
Bremen e. V. verdient gemacht.<br />
Es freut mich sehr Irene Klock im<br />
Namen von uns allen und auch<br />
als einer ihrer Nachfolger unsere<br />
Urkunde überreichen zu dürfen.“<br />
Unter <strong>hinnerk</strong>.de findet ihr außerdem<br />
ein ausführliches Interview<br />
mit Robert, das einige Fragen<br />
und Missverständnisse zum CSD<br />
aufklärt, die durch die Facebookblasen<br />
einiger Szeneangehöriger<br />
wabern. *ck<br />
KONZERT<br />
Angelika Milster<br />
verzaubert<br />
den Norden<br />
Sie war die erste deutschsprachige<br />
Grizabella, ihr „Erinnerungen“ aus der<br />
Wiener Inszenierung von Cats machte<br />
die in Neustrelitz geborene und Hamburg<br />
aufgewachsene Sängerin und Schauspielerin<br />
schlagartig berühmt. Und Musicals ebenso. Das war 1983<br />
und seitdem hat „die Milster“ viele Hauptrollen in Musicals (u.<br />
a. Mozart) und in ihrem Wahlbühnenzuhause, dem Theater<br />
des Westens ab den 1990ern auch klassische Theaterrollen<br />
wie Lysistrata, von Aristophanes gespielt. Dazu kommt<br />
eine erfolgreiche Fernsehkarriere (z. B. „Club Las Piranjas“<br />
mit Hape Kerkeling) und einige CDs, auf der sie meist ein<br />
Crossover von Pop bis Musicals darbietet, das seine Fans<br />
nicht nur bei schwulen Diven-Liebhabern findet. Im <strong>Dezember</strong><br />
und <strong>Januar</strong> ist sie im <strong>hinnerk</strong> Land mit ihrem aktuellen<br />
Album „Milster singt Musical“ auf Tour! *ck<br />
11.1. Lüneburg – Forum Castanea, 12.1. Hamburg –<br />
Laeiszhalle, 18.11. Lübeck – Kolosseum, weiter Termine<br />
und Karten unter angelikamilster.com
POLITIK<br />
Bremen informiert über<br />
Regenbogenfamilien<br />
NORDDEUTSCHLAND 27<br />
Straffreiheit von Homosexualität, eingetragene<br />
Lebenspartnerschaft, gleichgeschlechtliche Ehe und<br />
Adoptionsrecht für gleichgeschlechtliche Paare, Aufhebung<br />
des Sterilisationszwanges für Menschen, die ihre<br />
sexuelle Identität anpassen („Transsexuelle“, „Transgender“<br />
oder „Trans-Personen“), die Anerkennung eines dritten Geschlechts<br />
im Personenstandsrecht sowie die Novellierung<br />
des Abstammungsrechts.<br />
Aus dieser neuen familiären Wirklichkeit ergeben sich<br />
Informationsbedarfe für die Familien selbst und für<br />
ihre Umgebung. Die Broschüre „Regenbogenfamilien in<br />
Bremen“ beleuchtet diese Wirklichkeit, gibt Antworten auf<br />
viele Fragen und weist auf ungelöste Themen hin.<br />
„Ziel der Broschüre ist es, den stetig wachsenden<br />
Informationsbedarf in verschiedenen Bereichen der<br />
Gesellschaft, darunter Kita, Schule, Jugendeinrichtungen<br />
und Familienzentren, zum Thema Regenbogenfamilien<br />
aufzugreifen und die unterschiedlichsten Familienkonstellationen<br />
und ihre Bedarfe sichtbar werden zu lassen“,<br />
sagte Senatorin Stahmann. „Das soll eine Hilfestellung<br />
sein, sensibel und angemessen auf die Vielfalt von Familien<br />
einzugehen und sie in ihrer Sorge um das Wohl ihrer Kinder<br />
zu unterstützen.“<br />
FOTO: CHRISTIAN LINKER<br />
Die Broschüre vollzieht die Weiterentwicklung der<br />
rechtlichen Grundlagen für Menschen unterschiedlicher<br />
sexueller Identität nach und geht auf ganz konkrete Fragen<br />
der Gründung von Regenbogenfamilien.<br />
Herausgeberin der Broschüre ist die Senatorin für Soziales,<br />
Jugend, Integration und Sport, erarbeitet hat sie in ihrem<br />
Auftrag der Verein „Rat&Tat – Zentrum für queeres Leben<br />
e.V.“ im Verbund mit weiteren Organisationen. Sie ist<br />
entstanden im Kontext des Landesaktionsplans gegen<br />
Homo-, Trans- und lnterphobie. Das Land Bremen hatte<br />
sich im Jahr 2015 dazu verpflichtet, die rechtlichen<br />
und diskriminierenden Hürden für Regenbogenfamilien<br />
abzubauen und für Gleichbehandlung einzustehen.<br />
Die 30-seitige Broschüre wird in diesen Tagen verteilt,<br />
unter anderem an die Häuser der Familie, Mehrgenerationenhäuser<br />
und Kindergärten.<br />
Bestellung: Rat&Tat–Zentrum für queeres Leben e.V.<br />
Theodor-Körner-Straße 1, Bremen, Download unter<br />
www.ratundtat-bremen.de
28<br />
NORD<br />
ALLE TERMINE UND ÜBER 20.000<br />
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KOSTENLOS IN DER SPARTACUS APP!<br />
SO 1.12.<br />
SO 8.12.<br />
MO 16.12.<br />
MI 1.1.<br />
17:00 Cine-k, Queer-<br />
FilmFestival: 50<br />
Jahre nach Stonewall,<br />
mit Infostand<br />
der AIDS-<br />
Hilfe Oldenburg<br />
e.V., Bahnhofstr. 11,<br />
Oldenburg<br />
MO 2.12.<br />
19:00 Jugendhaus,<br />
GleichArt Café:<br />
Weihnachtsfeier<br />
beim Treffpunkt<br />
für Lesben,<br />
Schwule, Bisexuelle,<br />
Trans*, Parkstr.<br />
45A, Norden<br />
DO 5.12.<br />
20:30 Pumpe, Queerfilmnacht:<br />
Die glitzernden<br />
Garnelen,<br />
Haßstr. 22, Kiel<br />
FR 6.12.<br />
20:00 Theater am Aegi,<br />
Mirja Regensburg:<br />
Im nächsten Leben<br />
werde ich Mann,<br />
Aegidientorplatz 2,<br />
Hannover<br />
20:00 Masa - Afghanisches<br />
Restaurant,<br />
Stammtisch<br />
der Leinebären,<br />
Georgstr. 50b,<br />
Hannover<br />
21:00 Zone 283, Men´s<br />
Night, Kein Dresscode,<br />
Kornstraße<br />
283, Bremen<br />
21:00 Schwule Sau,<br />
Sau-Bar „Die<br />
moderne Hausfrau“,<br />
Sau-Bar „Die<br />
moderne Hausfrau“,<br />
Schaufelder<br />
Str. 30a, Hannover<br />
SA 7.12.<br />
22:00 Zone 283, Leder,<br />
Uniform, Breeches,<br />
entsprechender<br />
Dresscode,<br />
Kornstraße 283,<br />
Bremen<br />
22:00 Alhambra, Party-<br />
Pur: Powered<br />
by Homophilias,<br />
Hermannstraße 83,<br />
Oldenburg<br />
18:00 Sendesaal Bremen,<br />
Tim Fischer<br />
& Band: Zeitlos,<br />
Bürgermeister-<br />
Spitta-Allee 45,<br />
Bremen<br />
MI 11.12.<br />
19:00 Bootshaus des<br />
Oldenburger Yacht<br />
Club, Bären &<br />
Kerle Stammtisch,<br />
Sophie-Schütte-<br />
Str. 22, Oldenburg<br />
FR 13.12.<br />
19:30 Staatsoper Hannover,<br />
CSD Kulturtage:<br />
Nijinski,<br />
Ballett von Marco<br />
Goecke, Opernplatz<br />
1, Hannover<br />
22:00 Schwule Sau,<br />
Sau-Party mit<br />
DJane Fixie Fate,<br />
Schaufelder Str.<br />
30a, Hannover<br />
SA 14.12.<br />
14:00 K13 Sauna,<br />
Schaumparty +<br />
Youngster-Tag,<br />
Schaum ab 22 Uhr<br />
Klävemannstr 13,<br />
Oldenburg<br />
23:00 Funpark, VOLU-<br />
ME XXL, mit DJ<br />
Will Delight, DJane<br />
MaryQ, Expo Plaza<br />
9, Hannover<br />
19:00 Jugendhaus,<br />
GleichArt Café:<br />
Treffpunkt für<br />
Lesben, Schwule,<br />
Bisexuelle, Trans*,<br />
Parkstr. 45A,<br />
Norden<br />
20:15 Apollo Kino,<br />
WoMonGay:<br />
Transidentität +<br />
Intersexualität - 2<br />
Filme aus Hannover!,<br />
Limmerstr. 50,<br />
Hannover<br />
SA 21.12.<br />
22:00 Alhambra,<br />
MÄNNERfabrik,<br />
men only., Hermannstraße<br />
83,<br />
Oldenburg<br />
DI 24.12.<br />
14:00 Vulkan-Sauna,<br />
Heute geschlossen<br />
!, Otto-Brenner-<br />
Str. 15, Hannover<br />
MI 25.12.<br />
22:00 Baggi Osho Discothek,<br />
feel good<br />
- Hannover Gay-<br />
Night, Raschplatz<br />
7L, Hannover<br />
23:00 Shagall, GayKiss<br />
- Xmas Clubbing,<br />
House, Black, Gay-<br />
Club mit DJ Kremin,<br />
Rembertiring<br />
4, Bremen<br />
SA 28.12.<br />
23:00 Alhambra, Rosa<br />
Disco, Dance,<br />
Charts, House und<br />
Klassiker, Hermannstraße<br />
83,<br />
Oldenburg<br />
DI 31.12.<br />
22:00 2RaumClub, Gay-<br />
CANDY - Silvester<br />
<strong>2019</strong>, Rembertiring<br />
7/9, Bremen<br />
23:59 Schwule Sau,<br />
SILVESTER:SAU -<br />
Party, Schaufelder<br />
Str. 30a, Hannover<br />
15:00 RAT & TAT, Neujahrscafé,<br />
KWEER,<br />
Theodor-Körner-<br />
Str. 1, Bremen<br />
DO 2.1.<br />
19:00 Anna´s alte<br />
Liebe, Queerbeet-<br />
Stammtisch Alfeld,<br />
Am Klinsberg 1,<br />
Alfeld<br />
MI 8.1.<br />
19:00 Bootshaus des<br />
Oldenburger Yacht<br />
Club, Bären &<br />
Kerle Stammtisch,<br />
Sophie-Schütte-<br />
Str. 22, Oldenburg<br />
SA 18.1.<br />
20:00 Kolosseum,<br />
Angelika Milster<br />
singt Musical,<br />
Kronsforder Allee<br />
25, Lübeck<br />
MI 22.1.<br />
20:00 Theater am Aegi,<br />
Claus von Wagner:<br />
Theorie der<br />
feinen Menschen,<br />
Aegidientorplatz 2,<br />
Hannover<br />
SA 25.1.<br />
22:00 Schwule Sau,<br />
HADEX - Sau bock<br />
drauf!, Party mit<br />
elektronischer<br />
Musik aus Hannover,<br />
Schaufelder<br />
Str. 30a, Hannover<br />
FR 31.1.<br />
20:00 Marlene, Die<br />
Bösen Schwestern:<br />
VERFLIXT und<br />
nachGELACHT,<br />
Prinzenstr. 10,<br />
Hannover<br />
Wöchentlich<br />
SONNTAG<br />
16:00 HuK, Sonntags<br />
– Cafe, bis 18 Uhr,<br />
Schuhstr. 4, Hannover<br />
MONTAG<br />
15:00 K13 Sauna, Feierabendverkehr,<br />
Klävemannstr 13,<br />
Oldenburg<br />
DIENSTAG<br />
16:00 PERSEUS Club<br />
Sauna, Geiertag,<br />
Ermäßigter Eintrittspreis<br />
mit Seife,<br />
Waller Heerstr. 126,<br />
Bremen<br />
DONNERSTAG<br />
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20 Uhr, c/o Hannöversche<br />
Aids-Hilfe,<br />
Lange Laube 14,<br />
Hannover<br />
FREITAG<br />
22:00 Bar Romantis,<br />
Friday Quiz Time,<br />
Lavesstr. 64, Hannover<br />
SAMSTAG<br />
20:00 Bronx, Barbetrieb,<br />
Bohnenstraße 1B,<br />
Bremen
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Dr. med. Facharzt Psychiatrie und<br />
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30<br />
INTERVIEW<br />
ZWEI LEBEN,<br />
ZWEI BILDER VON HIV<br />
Gordon ist 45 Jahre alt und<br />
seit 1992 HIV-positiv. Marcel<br />
ist 29; er erhielt sein positives Testergebnis<br />
2015. Dazwischen liegen<br />
23 Jahre. Wir sprechen mit beiden<br />
darüber, wie sich ein Leben mit<br />
HIV damals anfühlte und sich der<br />
Umgang mit der Erkrankung heute<br />
gewandelt hat.<br />
Wie lebt es sich als relativ kurze Zeit<br />
HIV-Positiver?<br />
Marcel: Ich würde die Antwort gerne<br />
zweiteilen. Was meine Gesundheit<br />
angeht, spüre ich keinerlei negative<br />
Auswirkungen. Ich nehme seit 2015 meine<br />
HIV-Medikamente und hatte bisher weder<br />
Therapiewechsel noch -versagen, noch<br />
Nebenwirkungen. Vor allem der Besuch<br />
beim Arzt, als das Testergebnis feststand,<br />
ist mir aber noch in Erinnerung. Seine<br />
Reaktion damals war: Immerhin sei es „nur<br />
HIV und keine Hepatitis C oder so etwas“.<br />
HIV sei mittlerweile eine chronische<br />
Erkrankung wie Diabetes. Damals ist mir<br />
schon ein wenig die Kinnlade runtergeklappt.<br />
Ich hatte völlig andere Bilder im<br />
Kopf.<br />
Der zweite Teil der Antwort betrifft die<br />
soziale Komponente: Privat ist da alles in<br />
Ordnung, auch wenn es jedes Mal, wenn<br />
ich mich als Positiver oute, zuerst immer<br />
noch einen überraschten und leicht<br />
besorgten Blick vom Gegenüber gibt. HIV<br />
ist eben nach wie vor nichts Normales,<br />
nichts, was man so einfach mal beim<br />
Kaffee nebenbei erzählt…<br />
Anders, als der besagte Diabetes…<br />
Marcel: Genau! Da merkt man das soziale<br />
Stigma auch heute noch. Das Bild aus den<br />
1980ern, als die Infektion als ansteckend<br />
und tödlich galt, hält sich bei vielen noch.<br />
Allerdings relativiert sich das im Bekanntenkreis<br />
recht schnell und es weicht<br />
Neugier. Schwieriger ist es im sozialen<br />
Bereich, bei Ärzten, im Job…<br />
…Hast Du das schon erlebt?<br />
Marcel: Nein, ich glücklicherweise nicht,<br />
aber ich habe es durch meine Mitarbeit in<br />
einer Selbsthilfeorganisation (A. d. R. pro<br />
plus e. V.) schon oft mitbekommen.<br />
Wie ist das bei Dir gewesen, Gordon?<br />
Du bist Langzeitüberlebender…<br />
Gordon: Anders. Ganz anders. Als ich mit 17<br />
positiv getestet wurde, war das im Grunde<br />
ein Todesurteil. Der Schock hat mich über<br />
ein Jahr komplett aus der Bahn geworfen.<br />
Ich wusste überhaupt nicht, wie ich mit der<br />
Diagnose klarkommen soll.<br />
Die heute eingesetzten<br />
Kombinations therapien, bei denen<br />
die Vermehrung des HI-Virus an<br />
mehreren Stellen gestört wird,<br />
gab es ja damals auch noch nicht.<br />
Was hast Du für Medikamente<br />
genommen?<br />
Gordon: Es gab zu diesem Zeitpunkt nur<br />
Medikamente, die Aids kurzzeitig aufhalten<br />
konnten und die hatten so starke<br />
Nebenwirkungen, dass viele in meinem<br />
Umfeld schwere bleibende Schäden<br />
davontrugen oder gestorben sind. Ich<br />
habe mich deswegen auch geweigert, sie<br />
zu nehmen, solange es ging. Glücklicherweise<br />
ist Aids bei mir sehr lange nicht<br />
ausgebrochen. Erst 1998 ging es mir auf<br />
einmal wirklich mies und der Arzt hat eine<br />
extrem hohe Viruslast festgestellt. Ich<br />
war dann einer der ersten, die eine damals<br />
aufkommende Kombinationstherapie<br />
mit drei Wirkstoffen bekommen haben.<br />
Damit ging es mir körperlich auch schnell<br />
sehr viel besser. Trotzdem habe ich nur<br />
zwei Jahre durchgehalten und dann eine<br />
Therapiepause eingelegt.<br />
Warum, wenn die Therapie doch<br />
half?<br />
Gordon: Weil ich überall rosa Elefanten<br />
und Papageien gesehen habe. Ich konnte<br />
teilweise nicht mehr Auto fahren, weil
ANZEIGE 31<br />
ich so starke Halluzinationen hatte. Zusätzlich<br />
litt ich an depressiven Schüben und mein<br />
Körper veränderte sich: ich bekam Fettpolster an<br />
Stellen, wo sie nicht hingehörten. Das waren die<br />
Nebenwirkungen. Dazu noch der Therapiestress,<br />
weil die Tabletten nach Zeitplan eingenommen<br />
werden mussten und der ganze Tag sich danach<br />
richtete. Ich konnte so nicht weitermachen.<br />
Gesundheitlich lief es aber ganz gut bis ich<br />
2002 nach Berlin gezogen bin. Durch den Stress<br />
hat sich wohl dann das Immunsystem wieder<br />
verabschiedet. Meine Ärztin hat mir daraufhin eine<br />
Kombi mit einem damals gerade neuen Wirkstoff<br />
verschrieben und diese Kombination nehme ich<br />
mit einer weiteren kurzen Unterbrechung bis<br />
heute. Sie ist wesentlich einfacher einzunehmen<br />
und ich vertrage sie gut.<br />
Du hast die Beschreibung von Marcel<br />
gehört, wie sein Umfeld reagiert hat, wie er<br />
mit der Infektion sozial agiert. Wie war das<br />
bei dir?<br />
Gordon: Es war Anfang der 1990er ein totales<br />
No-Go. Im Privaten wollte mir meine Oma nicht<br />
mal die Hand geben aus Angst, sich anzustecken,<br />
geschweige denn aus einer Tasse trinken. Und in<br />
der Szene hat man natürlich gar nichts gesagt,<br />
sonst hätte man gar keinen Sex mehr gehabt oder<br />
keinen Partner gefunden. Heute hilft es mir als<br />
HIV-Positiver sehr zu wissen, dass jemand, dessen<br />
Virusmenge im Blut dank medikamentöser<br />
Therapie unter der Nachweisgrenze liegt, das<br />
Virus nicht weitergeben kann. ω<br />
*Interview: Christian Knuth<br />
Eine ausführlichere Videoversion dieses Talks<br />
findet ihr unter www.nochvielvor.de und<br />
www.männer.media. Marcel und Gordon<br />
sprechen darin über ihre unterschiedlichen<br />
Stigma-Erfahrungen, ihre Ängste und Erfahrungen<br />
in Alltag und Partnerschaft sowie<br />
darüber, wie Therapie und PrEP noch einmal<br />
alles veränderten.<br />
ω<br />
Obwohl es sich gezeigt hat, dass die erfolgreiche Virussuppression<br />
durch eine antiretrovirale Therapie das Risiko einer sexuellen<br />
Übertragung erheblich reduziert, kann ein Restrisiko nicht ausgeschlossen<br />
werden. Auf Grundlage (unkontrollierter) Beobachtungsstudien<br />
stuft das Robert Koch Institut das Risiko einer sexuellen<br />
Übertragung (Viruslast seit ≥6 Monaten unter der Nachweisgrenze)<br />
als vergleichbar gering ein wie bei der Verwendung eines Kondoms<br />
ohne antiretrovirale Therapie. 1 Auch die Deutsche Aidshilfe wertet<br />
den Schutz durch Therapie als Safer Sex. 2<br />
1<br />
https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Merkblaetter/<br />
Ratgeber_HIV_AIDS.html<br />
2<br />
https://www.aidshilfe.de/schutz-therapie#acc-175410<br />
FOTO: XAMAX<br />
Expertenstatement zum<br />
Welt-Aids-Tag: Stefan Esser<br />
Dr. Esser ist seit 1994 in der klinischen Forschung und medizinischen<br />
Versorgung von HIV/AIDS-Patienten am Universitätsklinikum Essen<br />
tätig und in verschiedenen Fachgesellschaften wie der Deutschen AIDS-<br />
Gesellschaft und der dagnä (Deutsche Arbeitsgemeinschaft niedergelassener<br />
Ärzte in der Versogung HIV-Infizierter) aktiv.<br />
Wie hat sich die HIV-Therapie<br />
in den letzten ca. 30 Jahren<br />
weiterentwickelt? Welche<br />
„Meilensteine“ sind Ihnen im<br />
Gedächtnis geblieben?<br />
Die Entwicklung und Einführung<br />
der antiretroviralen Kombinationstherapie<br />
hat bei HIV-Infizierten die<br />
Häufigkeit von schwerwiegenden<br />
Erkrankungen und die Sterberate<br />
drastisch gesenkt. Doch zunächst<br />
litten die Patienten noch unter zahlreichen<br />
Nebenwirkungen. Regelmäßig<br />
mussten viele Pillen geschluckt<br />
werden, um die HIV-Infektion zu<br />
kontrollieren. Virologisches Versagen<br />
mit Resistenzentwicklung war keine<br />
Seltenheit. Die modernen antiretroviralen<br />
Ein-Tabletten-Regime<br />
sind gut verträglich und erreichen<br />
bei mehr als 90% der Behandelten<br />
das Therapieziel einer nicht mehr im<br />
Blut nachweisbaren HI-Viruslast. Die<br />
Lebenserwartung effektiv antiretroviral<br />
behandelter Menschen, die mit<br />
einer HIV-Infektion leben, nähert<br />
sich jener der Allgemeinbevölkerung.<br />
Die Lebensqualität und das<br />
gesunde Altern von HIV-positiven<br />
Menschen rücken immer mehr in<br />
den Fokus.<br />
Hat sich aus Ihrer Sicht der<br />
Umgang Ihrer Patienten mit<br />
der Diagnose verändert?<br />
Die meisten meiner HIV-positiven<br />
Patienten führen heute ein „normales“<br />
Leben, nehmen zuverlässig ihre<br />
antiretrovirale Therapie und definieren<br />
sich oft nicht mehr so stark<br />
wie früher über ihre Erkrankung.<br />
Die Tatsache, dass eine effektive<br />
Behandlung die Übertragung von<br />
HIV verhindert, empfinden viele als<br />
Befreiung und erlaubt angstfreieren<br />
Sex. Während nur noch wenige HIV-<br />
Infizierte bei der Diagnosestellung<br />
schockiert reagieren, betrachten<br />
einige die HIV-Infektion mit einer<br />
unangemessenen Leichtfertigkeit.<br />
Stigmatisierung von HIV-positiven<br />
Menschen sollte heute hoffentlich<br />
kein Thema mehr sein. Doch<br />
trotz der Aufklärungskampagnen,<br />
verschiedenen Testangeboten<br />
und der guten Behandelbarkeit<br />
der HIV-Infektion erfolgen die<br />
Erstdiagnosen selbst in Deutschland<br />
unverändert häufig erst in<br />
fortgeschrittenen Stadien. Dies<br />
ist einer der wichtigsten Gründe,<br />
warum noch immer Menschen in<br />
Deutschland an AIDS sterben.<br />
Wir danken dem forschenden Pharmaunternehmen Gilead Sciences für die<br />
freundliche Unterstützung bei der Durchführung des Interviews.<br />
FOTO: MEDIENZENTRUM UK ESSEN
32 WELLNESS<br />
PARTYDROGEN<br />
NUR ZUM<br />
SPASS?<br />
Man trifft sich seit Jahren –<br />
mit einer gewissen Regelmäßigkeit<br />
– in den gerade angesagten<br />
Klubs und hat so etwas wie eine<br />
„Freundschaft“ aufgebaut. Um das<br />
persönliche Verhältnis zu unterstreichen<br />
und noch mehr Spaß zu<br />
haben, nimmt man Drogen.<br />
Sei es der Joint zum Chillen, der ganz<br />
offen an der Theke gebaut wird, oder eine<br />
Line zum Wachwerden und Durchhalten<br />
backstage oder auf dem Klo. Das verbotene<br />
Tun schweißt zusammen und die erworbene<br />
aufgedrehte Heiterkeit bringt auch die sich<br />
stockenden Smalltalks wieder in Gang. Und<br />
manch einer finanziert sein Studium mit<br />
dem Verkauf und Weiterverkauf von Gras,<br />
Speed und Pillen, wenn er auch nicht als<br />
„Dealer“ bezeichnet werden will. Wer dann<br />
irgendwann keinen Bock mehr auf endlose<br />
Partytage und diverse Pulver und Gräser hat,<br />
gilt schnell als „komisch geworden“, „zurückgezogen“<br />
und „verschlossen“. Und manchmal<br />
stirbt dann auch die Party-Freundschaft.<br />
Überzogen? Nein. Drogen gehören zum<br />
Metropolen-Nachtleben wie der Farn zum<br />
Wald. Hier findest du alles, was du wissen<br />
musst über die verschiedenen Drogen, deren<br />
Wirkung und Safer-Use-Regeln. *rä<br />
SPEED<br />
Speed, auch Pep oder Amphetamin genannt,<br />
wird meist als weißes Pulver durch die Nase<br />
gezogen, es kann aber auch oral, in Wasser<br />
aufgelöst oder in Zigarettenpapier gewickelt,<br />
konsumiert werden. Dass Speed so billig<br />
ist, hat einen Grund: Der Reinheitsgehalt ist<br />
Schwankungen von 10–80% unterlegen. Die<br />
Wirkungsdauer schwankt genauso, zwischen<br />
6–12 Stunden, manchmal auch 24 Stunden<br />
ist man euphorisch, reizbar, selbstbewusst<br />
und energiegeladen. Dann folgt ein Tag<br />
Kopfweh, Übelkeit Nasenbluten, Halsweh<br />
und manchmal auch Erbrechen und Durchfall.<br />
Wer Speed konsumiert, sollte seinem<br />
Körper nach einem Partywochenende<br />
viel Vitamine und Mineralien gönnen und<br />
schon während des Feierns daran denken,<br />
nicht nur Alkohol zu trinken, denn das<br />
erhöht den Kater später. Speed<br />
führt zu Herzrasen und kann<br />
paranoide Zustände auslösen,<br />
regelmäßige User berichten<br />
auch von gereiztem<br />
Zahnfleisch und sogar<br />
Zahnfleischrückbildungen.<br />
KETAMIN<br />
Ketamin, auch Special K<br />
oder Vitamin K genannt,<br />
wurde 1962 als Pferdenarkosemittel<br />
entwickelt, aber auch<br />
am Menschen eingesetzt. Wer meint es<br />
konsumieren zu müssen, läuft Gefahr einen<br />
Atemstillstand mit Todesfolge zu riskieren.<br />
Ketamin sorgt für eine gefühlte Loslösung<br />
deiner Psyche von deinem Körper. User<br />
berichten von einer innigen Verbindung aus<br />
Seele, Umgebung und Körper. Ketamin wird<br />
durch die Nase gezogen, oral geschluckt<br />
oder gespritzt. Der Rausch setzt nach<br />
wenigen Sekunden oder Minuten ein und<br />
dauert bis zu drei Stunden. Oft sackt der<br />
User in sich zusammen, verbunden mit<br />
einer kurzzeitigen Ohnmacht birgt Ketamin<br />
daher auch ein hohes Verletzungsrisiko.<br />
Geschmacks- und Geruchssinn sind<br />
ausgeschaltet, das Schmerzempfinden, die<br />
Redelust und Emotionen sind herabgesetzt.<br />
Je nach Dosis ist der Körper stillgelegt<br />
und befindet sich in einer Art Wachtraum.<br />
Risiko bei längerfristigen Konsum: Paranoia,<br />
Gedächtnisausfälle, Gehirnschäden<br />
allgemein.*rä<br />
CANNABIS<br />
Als Marihuana (Gras), das aus den getrockneten<br />
Blüten, Stängeln und Blättern der<br />
weiblichen Cannabispflanze besteht,<br />
zum anderen als Haschisch<br />
(Dope/Shit/Piece), das<br />
aus dem gepressten<br />
Harz der weiblichen<br />
Cannabispflanze<br />
hergestellt wird<br />
bekannt. Cannabis<br />
wird im Joint geraucht<br />
oder oral in Teigwaren<br />
eingenommen. Der<br />
Rausch setzt beim<br />
Rauchen sofort ein und hält<br />
sich ca. ein bis vier Stunden.<br />
Bei der oralen Einnahme ist die<br />
Wirkungsdauer länger (bis zu 10 Stunden),<br />
aber setzt auch erst nach ein bis drei<br />
Stunden ein. Der Rausch wird als entspanntes<br />
Glücksgefühl wahrgenommen.<br />
Das Reaktionsvermögen ist eingeschränkt,<br />
der User wird müde. Beim regelmäßigen<br />
Konsum treten vermehrt Sinnestäuschungen,<br />
Konzentrationsschwierigkeiten,<br />
Herzrasen und Denkstörungen auf. Ein<br />
großes Problem ist die schnell entwickelte<br />
psychische Abhängigkeit, die zum Abbruch<br />
von Sozialkontakten führen kann. *rä<br />
Weitere Infos auch unter<br />
www.iwwit.de/drogen
ADVERTORIAL<br />
EMSCULPT® – Die neue<br />
Dimension der Körperkonturierung<br />
WELLNESS 33<br />
EMSCULPT® ist eine innovative<br />
Technologie aus den USA, bei der Sie<br />
Muskeln aufbauen und gleichzeitig Fett verbrennen<br />
können – ohne schweißtreibende<br />
Workouts, ohne OP, ohne Ausfallzeit.<br />
Die Behandlung wird in vier Sitzungen von<br />
jeweils 30 Minuten ambulant durchgeführt.<br />
Die nicht-invasive HIFEM® Technologie<br />
(High-Intensity Focused Electromagnetic)<br />
erzeugt übermäßige und durch normale<br />
Übungen nicht erreichbare Muskelkontraktionen<br />
in schneller Folge. Der Effekt einer<br />
Sitzung entspricht etwa dem von 20.000<br />
Sit-Ups oder Kniebeugen. Das optimale<br />
Ergebnis der Körperkontur ist in der Regel<br />
nach 4-8 Wochen erreicht.<br />
WAS IST DER UNTERSCHIED ZUM<br />
HERKÖMMLICHEN EMS-TRAINING?<br />
Beim EMS-Training wird lediglich Reizstrom<br />
über einen verkabelten Anzug an die oberste<br />
Muskelschicht abgegeben – deshalb bleibt<br />
der Effekt aus.<br />
Beim EMSCULPT® Verfahren wird ein<br />
stimulierendes elektromagnetische Feld<br />
aufgebaut, das ganzheitlich Muskel- und<br />
Fett durchdringt. Dabei liegen Sie ganz<br />
bequem, während das speziell entwickelte<br />
EMSCULPT® Paneel auf dem Behandlungsbereich<br />
platziert wird. Die Haut bleibt dabei<br />
unversehrt.<br />
MUSKELN AUFBAUEN, FETT REDUZIEREN<br />
Die Sicherheit und Effektivität ist durch<br />
die amerikanische Zulassungsbehörde FDA<br />
(Food and Drug Administration) bestätigt.<br />
EMSCULPT® lieferte konsistente Ergebnisse<br />
beim Muskelaufbau, dem Fettabbau<br />
und der Patientenzufriedenheit. Klinische<br />
Studien zeigen im Durchschnitt einen:<br />
- schnelleren Muskelaufbau um +16%*<br />
- Abbau von Fettgewebe um -19%**<br />
SCHNELL, ENTSPANNT & EFFEKTIV<br />
DIE VORTEILE VON EMSCULPT® AUF<br />
EINEM BLICK<br />
■ Fettverbrennung**<br />
■ Muskelaufbau- und Straffung*<br />
■ Ambulant, nicht-invasiv, ohne OP<br />
■ Keine Vorbereitung nötig, keine<br />
Betäubung<br />
■ Nützliche Unterstützung von aktivem<br />
Workout<br />
■ Die Hautoberfläche bleibt unversehrt<br />
■ Kurze Behandlungszeit<br />
■ Keine Ausfallzeit<br />
JETZT AUCH FÜR ARME & BEINE<br />
Dank der neuen kleineren Applikatoren bietet<br />
EMSCULPT® jetzt auch die Behandlung<br />
zur Festigung der Oberarme und Beine.<br />
Sie bewirkt eine Verbesserung des Grundspannungszustandes<br />
des Muskels sowie<br />
die Kräftigung der Muskulatur. Es ist das<br />
weltweit einzige nicht-invasive Verfahren<br />
zur effektiven Formung und Straffung von<br />
Armen und Beinen.<br />
Mehr Infos & Termine unter<br />
(0511) 515655-38 oder<br />
klinik@dr-katrin-mueller.de<br />
* und **: siehe Herstellerhinweise<br />
WOHLFÜHLWINTER AUF SYLT!<br />
VERWÖHNTAGE IM AARNHOOG VOM 01.12.<strong>2019</strong> BIS 01.03.<strong>2020</strong>*<br />
Genießen Sie Deutschlands schönste Insel zur ruhigen Jahreszeit und lassen Sie sich von uns verwöhnen:<br />
3 oder 5 Übernachtungen in einer unserer Suiten oder im Doppelzimmer<br />
1 Glas Begrüßungschampagner, tägliches Verwöhnfrühstück, nachmittags Kaffee und hausgemachter Kuchen,<br />
täglich frisches Obst, abends ein 3-Gang-Menü in unserem Schwesterhotel Fährhaus Sylt,<br />
50 Min. Aromaölmassage p. P., relaxen in Ihrem privaten Wellnessbereich oder in unserer Saunalandschaft<br />
und in unserem Schwimmbad.<br />
Preis pro Person für 3 Nächte ab 544 Euro im DZ, ab 640 Euro in der Suite<br />
Preis pro Person für 5 Nächte ab 864 Euro im DZ, ab 1024 Euro in der Suite<br />
*ausgenommen vom 23.12.<strong>2019</strong> bis 05.01.<strong>2020</strong><br />
Hotel Aarnhoog GmbH<br />
Gaat 13 · 25980 Sylt/Keitum · Telefon (0 46 51) 399-0<br />
info@aarnhoog.de · www.aarnhoog.de
34 WELLNESS<br />
Im Winter, wie im Sommer immer<br />
eine Reise wert: die Nordseeinsel<br />
Sylt. Die Urlaubsinsel besticht<br />
durch ihre raue Natur und die über<br />
die Jahrhunderte gewachsene<br />
ganz eigene norddeutsche Bau- und<br />
Lebensweise, den Gezeiten und<br />
Wetterkapriolen der Nordsee die Stirn<br />
zu bieten. Diesen Geist atmet auch die<br />
Atmosphäre des mit nur elf Zimmern familiär<br />
und gemütlich konzipierte Hotel Aarnhoog,<br />
das in der wohl schönsten Siedlung der Insel liegt:<br />
Keitum, die alte Kapitänsstadt mit ihrer typischen<br />
FOTOS: AARNHOOG.DE<br />
REISE<br />
Sylt, Keitum, Aarnhoog!<br />
in die Landschaft geduckten Reethausbebauung.<br />
Die Mischung aus friesischer Tradition, modernen<br />
Designklassikern und herzlichem Service macht den<br />
besonderen Charme dieses Kleinods aus. Das Design<br />
Hotel ist eingebettet in einen verwunschenen Garten<br />
mit knorrigen Bäumen und prachtvollen Hortensien<br />
mit zahlreichen Rückzugsorten und verfügt über Bar,<br />
gemütliche Friesenstube, Bibliothek und ein großzügiges<br />
SPA. Kinder und Hunde sind ausdrücklich<br />
willkommen. So macht Sylt noch mehr Spaß!*ck<br />
Aarnhoog Sylt, Gaat 13, Keitum,<br />
046513990, https://aarnhoog.de/DE/<br />
GESUNDHEIT<br />
Persystema –<br />
Fitnessstudio<br />
neu gedacht<br />
Dass Körper und Psyche sich gegenseitig<br />
im Guten sowie im Schlechten<br />
beeinflussen, ist lange Zeit als esoterischer<br />
Mumpitz belächelt worden, inzwischen<br />
anerkannte wissenschaftliche Tatsache.<br />
Aber wie müssen die Stellschrauben<br />
Ernährung, Bewegung, Entspannung<br />
und bei Bedarf Therapie für ein gutes<br />
Zusammenspiel kombiniert werden? Das<br />
ist tatsächlich wohl so individuell, wie<br />
der Mensch an sich. In Bergedorf ist mit<br />
Persystema ein ganzheitliches Fitnesscenter<br />
auf 1.000 Quadratmetern gegründet<br />
worden, das man ohne Übertreibung eher als<br />
vernetztes Sport-, Gesundheits-, Bildungsund<br />
Wellnesszentrum beschreiben müsste,<br />
um dem Konzept gerecht zu werden. Die<br />
Idee: Du trainierst an modernsten Geräten<br />
und hast gleichzeitig die Möglichkeit der<br />
Diagnostik, Ernährungsberatung und des<br />
Personal–Coachings. Massagen, Seminare<br />
und Kurse ergänzen das Angebot. Das Team<br />
fasst das so zusammen:<br />
„Unsere Vision ist es, dem Menschen Wissen<br />
und Möglichkeiten zur Gesunderhaltung<br />
der Psyche und des Körpers zu vermitteln,<br />
bzw. zu ermöglichen. Somit werden die<br />
Voraussetzungen geschaffen, ein Leben<br />
in Eigenverantwortung, Wohlbefinden und<br />
Zufriedenheit zu führen. Die aus der gesundheitlichen<br />
Verantwortung für sich selbst<br />
und andere persönlich resultierenden Veränderungen<br />
dienen nicht nur dem eigenen<br />
persönlichen Wohlbefinden, sondern wirken<br />
sich förderlich auf das gemeinschaftliche<br />
und gesellschaftliche Miteinander aus. Um<br />
dieser Vision näher zu kommen, leben wir<br />
diese Werte im privaten und beruflichen<br />
Bereich selbst – und geben diese durch<br />
unsere Arbeit an andere Menschen weiter.<br />
Dabei setzen wir auf Resonanz und nicht auf<br />
Mission.“<br />
Weil das alles recht komplex und umfangreich<br />
ist, wie erwähnt dazu auch jeder<br />
Mensch nur individuell zu seiner perfekten<br />
Balance findet, kann ein Besuch vor Ort am<br />
besten erklären, was dieses Fitnesszentrum<br />
anders macht. In Kooperation mit Persystema<br />
verlosen wir deshalb 10 Gutscheine für<br />
einen Probemonat auf www.<strong>hinnerk</strong>.de. *ck<br />
Persystema, Weidenbaumsweg 139,<br />
Hamburg, 04081974850,<br />
www.persystema-fitness.de<br />
IMPRESSUM<br />
Herausgeber:<br />
Christian Fischer (cf) &<br />
Michael Rädel (rä)<br />
Chefredakteur:<br />
Michael Rädel (rä) (V.i.S.d.P.)<br />
Stellv. Chefredakteur:<br />
Christian Knuth (ck)<br />
BESUCHERADRESSE:<br />
Berlin: Sophienstr. 8, 10178 Berlin,<br />
T: 030 4431980, F: 030 44319877,<br />
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Hamburg: T: 040 280081-76 /-77,<br />
F: 040 28008178, redaktion@<strong>hinnerk</strong>.de<br />
Frankfurt: T: 069 83044510 F: 069<br />
83040990, redaktion@gab-magazin.de<br />
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Vertrieb: redaktion@leo-magazin.de<br />
MITARBEITER:<br />
Thomas Wassermann, Matthias Rätz (mr),<br />
Ricardo M., Christian Lütjens,<br />
Jonathan Fink, Christian K. L. Fischer (fis),<br />
Leander Milbrecht (lm), Dagmar Leischow,<br />
Sebastian Ahlefeld (sea)<br />
Lektorat (ausgewählte Texte):<br />
Tomas M. Mielke, www.sprachdesign.de<br />
Art-Direktion: Janis Cimbulis<br />
Grafik: Susan Kühner<br />
Cover: Conchita Wurst,<br />
Foto: Niklas von Schwarzdorn<br />
ANZEIGEN:<br />
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Sebastian Ahlefeld (SEA):<br />
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unterliegt der IVW-Auflagenkontrolle
www.nochvielvor.de<br />
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andere auch<br />
Es ist deine Entscheidung, mit einer<br />
erfolgreichen Behandlung kannst du<br />
leben, wie du es willst.<br />
Nimm dein Leben in die Hand und erfahre<br />
mehr auf NOCHVIELVOR.de<br />
Eine Initiative von<br />
für ein positives Leben mit HIV.
WELLNESS<br />
FOTO: ISTOCKPHOTO.COM_HOOZONE<br />
KÖRPER<br />
Massagetechniken aus aller Welt<br />
HOT-STONE-MASSAGE<br />
Die Hot-Stone-Massage verbindet klassische<br />
Massagegriffe mit dem Einsatz heißer<br />
Steine. Diese werden im Wasserbad auf<br />
ca. 60 Grad Celsius erwärmt und bestehen<br />
meistens aus Basalt. Die Griffkombinationen<br />
geben dem Körper ein Wohlgefühl,<br />
beruhigen und fördern gleichzeitig die<br />
Durchblutung, unterstützen den Lymphfluss<br />
und lösen Verspannung in der<br />
Muskulatur. Hot-Stone-Massagen lassen<br />
sich individuell als Ganzkörperbehandlung,<br />
Gesichts-, Schulter-, Nacken- oder<br />
Rückenmassage einsetzen.<br />
THAI-YOGA-MASSAGE<br />
Die Thai-Massage ist eine Kombination aus<br />
Akupressur, Dehn- und Streckübungen<br />
(passives Yoga), Energiearbeit und Meditation.<br />
Durch das Zusammenwirken von<br />
sanften Gelenkmanipulationen und ruhig<br />
fließenden Bewegungen stellt sich schon<br />
kurz nach der Massage ein vitalisierendes<br />
und tief entspannendes Körpergefühl ein.<br />
Die Thai-Yoga-Massage wird traditionell auf<br />
einer Matte am Boden praktiziert<br />
SPAZIOUOMO –<br />
EINE HERRENBEHANDLUNG<br />
DER GANZ BESONDEREN ART<br />
Bei der Spaziouomo-Massage werden<br />
neben dem Gesicht auch die besonders verspannten<br />
Regionen wie Rücken, Schultern<br />
und Nacken behandelt. Gezielt eingesetzte<br />
Massagegriffe mit Steinen (kalt oder warm)<br />
runden dieses Männerkonzept ab..<br />
ÄGYPTISCHE ISISMASSAGE<br />
Die ägyptische Isismassage hat ihren<br />
Ursprung im Land der Pharaonen und wurde<br />
schon in der ägyptischen Hochkultur in den<br />
„Hohen Häusern“ angewandt. Klassischerweise<br />
ist diese Form eine Streichmassage,<br />
eingeleitet durch ein kräftiges Waschritual<br />
im Hamam. Bei der Massage wird mit<br />
ägyptischen Aromaessenzen gearbeitet. Die<br />
ägyptische Isismassage wirkt entspannend<br />
und harmonisierend und schließt mit dem<br />
Auflegen kleiner Energiepyramiden und<br />
einem erfrischenden Minzritual ab.<br />
BAOBAB – AFRIKANISCHE<br />
GANZKÖRPERMASSAGE<br />
Die Baobab stellt eine kräftig durchgeführte<br />
Behandlungsform mit Teakholzstempeln,<br />
Körperpinseln und kräftigenden Baobabextrakten<br />
dar. Das Körpergewebe wird zur<br />
Entschlackung angeregt, die Haut wird<br />
durch den Peelingeffekt samtweich. Die<br />
Muskulatur wird kräftig durchblutet, Spannungszustände<br />
werden dadurch beseitigt.<br />
HAWAIIANISCHE<br />
LOMI-LOMI-NUI-MASSAGE<br />
Lomi Lomi Nui ist eine traditionelle Massageform<br />
aus Hawaii. In der Landessprache<br />
bedeutet „lomi“ so viel wie „reiben“, „kneten“<br />
oder „drücken“, die Verdoppelung verstärkt<br />
diese Bedeutung. „Nui“ heißt „groß“,<br />
„wichtig“ oder „einzigartig“. Diese Massage<br />
wurde von schamanischen Heilern (Kahuna)<br />
ausgeübt. Jeder Heiler entwickelte seinen<br />
eigenen Massagestil gemäß der familiären<br />
Tradition und Überlieferung, sodass es auch<br />
auf Hawaii nie nur einen „echten“ Lomi-Stil<br />
gegeben hat. In Europa wurde sie erst Ende<br />
des 20. Jahrhunderts bekannt, vor allem als<br />
Wellness-Massage. Die Massage soll Blockaden<br />
auf körperlicher und seelischer Ebene<br />
lösen und die Harmonie von Körper, Geist<br />
und Seele wiederherstellen.<br />
Bei Lomi Lomi Nui wird viel Öl verwendet.<br />
Der Behandelnde arbeitet nicht nur mit<br />
den Händen, sondern mit dem gesamten<br />
Unterarm einschließlich der Ellenbogen. Die<br />
Bewegungen sind grundsätzlich fließend<br />
und leicht schaukelnd, wobei die Behandlung<br />
von hawaiianischen Gesängen begleitet<br />
wird. Die Massage kann in ihrer Stärke<br />
variieren, auch innerhalb einer Behandlung.<br />
So kann sie sehr sanft und beruhigend sein,<br />
aber auch fordernd, in den Schmerz gehend,<br />
um tief liegende Spannungen aufzulösen.<br />
CHILL-OUT FEET CONCEPT<br />
Einzigartiges Fußbehandlungskonzept<br />
unter Verwendung 100%ig natürlicher<br />
Fußbehandlungsprodukte – die Wellnesspediküre.<br />
Einleitend ein entspannendes<br />
Blütenfußbad und anschließend ein sanftes<br />
Salz-/Ölpeeling, um Hornschüppchen<br />
zu entfernen. Darauf folgt die klassische<br />
Wellnessfußpflege. Eine Energiezonenmassage<br />
mit warmen Steinen oder speziellen<br />
Fußkräuterstempeln löst Verspannungen<br />
und harmonisiert den Energiefluss. Abgerundet<br />
wird dieses Fußkonzept mit einer<br />
Spezialmaske.<br />
KLANGSCHALENMASSAGE<br />
Bei der Klangschalenmassage werden<br />
mehrere Klangschalen auf den Körper<br />
gelegt und angeschlagen. Die feinen Vibrationen<br />
und Töne erreichen den gesamten<br />
Körper und sorgen für innere Ruhe<br />
und Wohlbefinden. Unser Körper besteht<br />
überwiegend aus Wasser – das erklärt die<br />
Wirkungsweise dieser Anwendung. Die<br />
Flüssigkeit wird durch die Schallwellen<br />
in Bewegung versetzt und leitet diese<br />
weiter. Dadurch erreicht man selbst tief<br />
im Inneren liegende Organe. So lassen sich<br />
physische und psychische Verspannungen<br />
lösen. Die Töne sprechen auch die verschiedenen<br />
Chakren an und können diese<br />
harmonisieren und kräftigen.<br />
www.beauty-guide.de
WENIGER<br />
DURCHHÄNGEN<br />
MEHR<br />
ABHÄNGEN<br />
Zu wissen was alles in deiner HIV-Therapie<br />
steckt, kann dich gelassener machen.<br />
Sprich mit deinem Arzt, was für dich und<br />
dein langfristig gesundes Leben am<br />
Besten ist.<br />
WENIGER HIV<br />
MEHR<br />
DU<br />
Mehr Infos unter LiVLife.de<br />
PM-DE-HVU-ADVT-190030 Okt <strong>2019</strong>
WELLNESS<br />
Trainieren geht immer<br />
WELLNESS<br />
Du bist mal wieder auf Reisen<br />
und weit und breit ist kein<br />
Gym zu finden? Powerbands<br />
sind ideal für Männer, die viel<br />
unterwegs sind und trotzdem<br />
auf ihr tägliches Training nicht<br />
verzichten wollen. Sie sind einfach<br />
zu handhaben, wiegen so<br />
gut wie gar nichts und passen<br />
problemlos auch in kleinste Gepäckstücke.<br />
Die flexiblen Bänder<br />
sind nur was für Mädchen,<br />
meinst du? Powerbands basieren<br />
anders als Hanteln nicht auf<br />
dem Prinzip der Schwerkraft.<br />
So wirkt eine kontinuierliche<br />
Spannung auf die Muskeln und<br />
ein größerer Trainingseffekt wird<br />
erzielt. Außerdem gibt es die<br />
Bänder in vier unterschiedlichen<br />
Widerständen, sodass selbst<br />
richtige Muckimänner noch<br />
ins Schwitzen geraten. Auf der<br />
Website von Powerbands findest<br />
du einen Online-Gym mit<br />
vielen Übungen, für die du dich<br />
kostenlos anmelden kannst. *fj<br />
www.letsbands.com<br />
Broga<br />
Kickstarter<br />
Yoga ist eine<br />
feine Sache.<br />
Es hilft, das<br />
Gleichgewicht<br />
zu stärken, kann<br />
zum Stressabbau beitragen<br />
und ist eine tolle Alternative<br />
zur traditionellen Rückenschule.<br />
Viele Männer allerdings fürchten,<br />
sie wären nicht flexibel genug und<br />
würden in einem Raum voller Frauen<br />
Gefahr laufen zu versagen. Deshalb<br />
haben Yoga-Instructor Robert Sidoti<br />
und Business-Profi Adam O’Neil vor<br />
wenigen Jahren Broga erfunden:<br />
Yoga nur für Männer. Klassische<br />
Yoga-Übungen werden dabei mit<br />
funktionalen Workout-Elementen<br />
kombiniert, um vor allen Dingen die<br />
Körpermitte zu stärken und gleichzeitig<br />
die Muskeln zu definieren.<br />
Kurse gibt es in Deutschland bislang<br />
nicht, allerdings veröffentlichen<br />
die Erfinder regelmäßig knapp einstündige<br />
Übungseinheiten auf ihrer<br />
Website, die jeder bequem zu Hause<br />
durchführen kann. Und niemand<br />
erwartet, dass du deine Zehen mit<br />
den Fingern berühren kannst. *fj<br />
www.brogayoga.com<br />
Das ABBEY Refreshing<br />
Body Wash von Graham Hill<br />
Cosmetics verspricht einen<br />
Kickstart in den Tag. Kaltgepresstes<br />
Jojobaöl entspannt die<br />
Haut und schützt vor Trockenheit.<br />
Die vitalisierende Formel mit Minzextrakt<br />
reinigt mild und hinterlässt ein<br />
langanhaltendes Frische-Gefühl. Bergamotte,<br />
Wasserbambus und blauer Lotus<br />
sorgen für eine taufrischholzige Duftnote.<br />
Besonders ehrgeizige Zeitsparer<br />
können das Duschgel auch als Shampoo<br />
verwenden. *fj<br />
www.grahamhill-cosmetics.com<br />
Lass ihn wachsen<br />
Gekommen, um zu bleiben: Wer dachte, der<br />
bärtige Mann wäre ein flüchtiger Trend wie<br />
Augenbrauen-Piercings oder Hosen, die in den<br />
Socken stecken, der irrte. Aber was tun, wenn<br />
die Gesichtsbehaarung mehr spärlich als männlich<br />
ausfällt? Nun, es gibt die Möglichkeit, Haare vom<br />
Hinterkopf in Wangen und Kinn zu implantieren (wir haben<br />
euch von unserem Selbstversuch in Mate #51 berichtet).<br />
Oder man regt den Bartwuchs auf ganz natürliche Weise an.<br />
Entscheidend für gesundes, kräftiges Haar nicht nur auf dem<br />
Kopf ist beispielsweise die Ernährung. Lebensmittel, die reich<br />
an Vitamin A sind, regen das Zellwachstum an. Vitamin C ist<br />
ein Antioxidans, das freie Radikale blockiert, die Haare und<br />
Haut schädigen. Zink, Eisen und Omega-3-Fettsäuren sollen<br />
außerdem volles Haar begünstigen. Es gilt deshalb, viel Fisch<br />
und frisches Gemüse zu sich zu nehmen. Wie das Kopfhaar<br />
werden Barthaare über das Blut mit Nährstoffen versorgt.<br />
Eine ausreichende Hydrierung ist daher unabdingbar. Simultan<br />
kann die Blutzirkulation durch Stimulation angeregt<br />
werden, was wiederum die Nährstoffversorgung und somit<br />
den Haarwuchs befördert – den Bart also regelmäßig bürsten<br />
oder mit Bartöl massieren. *fj<br />
HAAR<br />
#machsmatt<br />
Die dezent duftende BRISK Mattpaste mit Hopfenextrakt kreiert natürliche, matte<br />
Styles mit mittlerem Halt ohne zu verkleben – ein echtes Naturtalent. Egal ob<br />
lässig flexibler Surfer-Style oder locker aus dem Gesicht frisiert, die Mattpaste<br />
#machtsmatt und verleiht dem Haar einen natürlich gepflegten Look. Absoluter<br />
Geheimtipp: Die Mattpaste eignet sich aufgrund ihrer leichten, matten Formulierung<br />
und des flexiblen Halts auch ideal für das Bartstyling.<br />
www.brisk.de
Ungebremst ins Abenteuer.<br />
Hier in Key West gehörst Du sofort dazu. Erstklassige Tauchund<br />
Schnorchelmöglichkeiten, Bootsausflüge und Öko-Touren,<br />
eine aufregende Kunstszene und viele andere LGBT-freundlichen<br />
Aktivitäten machen es möglich, dass Du alles in Deinem eigenen<br />
Tempo erlebst. LGBT-Führungen, FKK-Resorts, schrilles<br />
Kabarrett und weitere Highlights bedeuten: Der Einzige,<br />
der Dich bremsen kann, bist Du.<br />
fla-keys.com/gaykeywest +49 - (0)221 476712 14
REISE<br />
AROSA<br />
FOTOS: JORGE PEREIRA<br />
SCHNEEGESTÖBER<br />
Sie ist die wohl bekannteste schwul-lesbische Skiwoche in Europa. An die 600<br />
Teilnehmende kommen jedes Jahr im <strong>Januar</strong> nach Arosa, um mit Gleichgesinnten auf den<br />
Pisten und abseits davon ihren Winterurlaub zu verbringen.<br />
Sonne satt. Dank seiner Lage bis auf<br />
über 2.800 Meter Höhe genießt das<br />
Wintersportgebiet Arosa Lenzerheide<br />
nicht nur einen Ruf als besonders<br />
schneesicher, sondern auch als eine der<br />
sonnigsten Bergregionen der Schweiz. Skiund<br />
Snowboardfans können auf insgesamt<br />
225 Pistenkilometern die Berghänge<br />
hinabfahren – dank der 2014 eröffneten<br />
Urdenbahn, die die Berggipfel zwischen<br />
Arosa und Lenzerheide innerhalb von fünf<br />
Minuten verbindet.<br />
ZAHLREICHE ERMÄSSIGUNGEN<br />
Spektakuläre Abfahrten durch<br />
glitzernden Pulverschnee und<br />
traumhafte Aussichten auf das<br />
Alpenpanorama von Graubünden sind<br />
nur ein Grund, warum sich die Arosa Gay<br />
Skiweek seit nunmehr zwanzig Jahren<br />
größter Beliebtheit erfreut. Es ist vor allem<br />
die Mischung von Schweizer und internationalen<br />
Gästen, die während des siebentägigen<br />
Events für eine ganz besondere<br />
Stimmung sorgt. Das Schweizer Bergdorf<br />
tut mit Regenbogenbeflaggung und jeder<br />
Menge Gastfreundschaft sein Übriges, um<br />
die LGBTIQ*-Community willkommen zu<br />
heißen. Dass eine Teilnahme in der sonst<br />
als teures Pflaster geltenden Schweiz<br />
durchaus erschwinglich ist, beweisen<br />
Pauschalangebote ab 620 Euro pro Person<br />
für eine Woche inklusive Skipass. Die Partnerhotels<br />
der Arosa Gay Ski Week reichen<br />
dabei von einfachen Ferienwohnungen bis<br />
zum luxuriösen 5-Sterne-Hotel Tschuggen<br />
Grand mit seinem grandiosen Spa und<br />
hauseigener Bergbahn, die die Gäste in<br />
wenigen Minuten auf die Piste nahe der<br />
Tschuggenhütte bringt. Die Hütte mit<br />
ihrer großen Sonnenterrasse ist zugleich<br />
Treffpunkt für die Teilnehmer der Gay Ski<br />
Week – sei es für ein zünftiges Mittagessen<br />
oder einen ersten Après-Ski bei einem<br />
Glas Aperol Spritz. Mit einem Event-Pass<br />
sichert man sich zudem nicht nur einen<br />
kostenlosen Liegestuhl, sondern bekommt<br />
neben freiem Eintritt zu den Partys auch<br />
zwanzig Prozent Rabatt auf die Ski- bzw.<br />
Snowboardmiete und erhält Ermäßigung<br />
auf Unterrichtsstunden.<br />
POOL PARTY & DRAG RACE<br />
G<br />
roßer Beliebtheit erfreuen sich die<br />
geführten Ski- bzw. Snowboardtouren,<br />
die täglich während der gesamten<br />
Skiwoche stattfinden. Die Arosa Gay Ski<br />
Week startet am 18. <strong>Januar</strong> mit einem Meet &<br />
Greet sowie der Eröffnungsparty Break The<br />
Ice. Zu den weiteren Highlights gehören ein<br />
klassisches Konzert in der Dorfkirche, die<br />
Addicted Pool Party im Solbad des Hotels<br />
Altein sowie die White Snowball Party und<br />
das Drag Race am 24. <strong>Januar</strong> als krönende<br />
Abschlussveranstaltungen. Daneben gibt<br />
es jeden Abend spezielle Dinner-Events wie<br />
etwa ein Fondue Chinoise, eine Drag Dinner<br />
Show und einen Fondueplausch mit vorherigem<br />
Nachtschlitteln. Nach Arosa kommt<br />
man ab Zürich am einfachsten mit dem Zug.<br />
Zuerst mit dem InterCity nach Chur und von<br />
dort weiter mit dem romantischen Arosa-<br />
Express der Rhätischen Bahn. SWISS bietet<br />
auf Flügen nach Zürich einen Rabatt von bis<br />
zu zehn Prozent. Den Event-Code gibt es auf<br />
der Website der Arosa Gay Ski Week. *dax<br />
18. – 25.1.<strong>2020</strong>, Arosa Gay Ski Week,<br />
www.arosa-gayskiweek.com
• Nur für Männer ab 18<br />
• Sauna, Dampfbad, Erholung<br />
• Gay Bar & Cruising<br />
• Nur 1 Stunde von München<br />
Super Ski Wochen 04.12. - 18.12.<strong>2019</strong> & 19.03. - 13.04.<strong>2020</strong><br />
4 Übernachtungen mit Frühstück<br />
3 Tage Skipass ab € 299.-<br />
Infos und Buchen unter:<br />
www.hausromeo.at<br />
www.skiwelt.com<br />
Blaiken 71<br />
6351 Scheffau<br />
Österreich<br />
Telefon: +43 5358 4 313171<br />
E-Mail: info@hausromeo.at
REISE<br />
FJORDE IM WINTER<br />
Stilecht nach Norwegen reisen macht man am besten von<br />
der Seeseite her, vorbei an der zerklüfteten Küste der Schären.<br />
FOTOS: CF<br />
Also: Ab nach Aalborg in Dänemark<br />
und dort vom Flughafen weiter per<br />
Auto Richtung Hirtshals, um die Fähre<br />
nach Norwegen zu besteigen. Fjordline<br />
hat seine Flotte auf den neusten Stand<br />
gebracht, und von Buffetreichhaltigkeit<br />
bis Kabinenausstattung bleibt eigentlich<br />
nichts zu wünschen übrig.<br />
Eine Kabine kann mit bis zu vier<br />
Personen gebucht werden, sie bietet<br />
einen angenehmen Komfort von den<br />
Betten bis zur Nasszelle. In der Nacht<br />
geht es über Stavanger ins norwegische<br />
Bergen: Weltkulturerbe durch die alte<br />
Hafenfront mit ihren historischen Holzhäusern.<br />
Nach einem kurzen Stadtbummel<br />
und einer Fahrt mit der berühmten<br />
Einschienenbahn auf den Aussichtspunkt<br />
der Stadt geht es per Schnellfähre<br />
vom Hafen weiter ins winterliche Fjordnorwegen.<br />
Kleine Städte und beschauliche<br />
Landstriche wie Rosendal, Eidfjord<br />
oder Fosset am Hardangerfjord bieten<br />
wunderbare Augenblicke und laden zu<br />
Wanderungen durch die ursprüngliche<br />
Natur ein. Gerade in den Wintermonaten<br />
erhascht man immer wieder atemberaubende<br />
Aussichten. Aktivitäten wie<br />
Schneeschuhwandern und Langlauf<br />
halten fit und bringen pure Energie für<br />
Körper und Geist: Vorbei an kleinen<br />
romantischen Wasserfällen und tiefen<br />
Schluchten schaltet man hier ab vom<br />
Stress des Alltags. Gekrönt wird das<br />
im Königreich Norwegen noch durch<br />
die unglaubliche Gastfreundschaft<br />
der Einheimischen. Mit einem HEI HEI<br />
öffnen sich die Herzen der Menschen.<br />
Ungewohnt ob der gesellschaftlichen<br />
Lage zu Hause in Deutschland, ein<br />
umso schönerer Moment der Herzlichkeit.<br />
Am besten ist das im Winter nach<br />
einem langen Tagesausflug am prasselnden<br />
Kamin zu erleben, wo man die<br />
Eindrücke des Tages Revue passieren<br />
lässt und sie bei einem Glas Wein oder<br />
Øl (Bier) mit anderen teilt. Norwegen ist<br />
auch im nordischen Winter eine Reise<br />
wert. *cf<br />
www.fjordline.com<br />
www.visitnorway.com<br />
www.fjordnorway.com<br />
www.visitbergen.com<br />
SÖLDEN: RODELN IST NUR WAS FÜR ANFÄNGER …<br />
Wir gehen ins 11. Jahr des Gay Snowhappening im österreichischen<br />
Sölden. Seit Jahren ein immer wiederkehrender Event<br />
mit Familienfestcharakter.<br />
Selbst wenn man allein anreist, hat man<br />
spätestens nach zwölf Stunden das Gefühl,<br />
einer großen Familie anzugehören.<br />
Immer im März, startend an einem Samstag,<br />
beginnt die heiße Woche: Die Hostessen<br />
Marteina und eine Begleitperson eröffnen<br />
den Abend mit einem Tanz und viel Glanz<br />
und Gloria im Bierhimmel. T-Shirt aus, ein<br />
paar Schnäpse Mut, und schon bist du der<br />
Go-go des Abends. Gäbe es Heidi Klums<br />
Modelsuche für Männer: Hier wäre die perfekte<br />
Challenge für die angehenden Selbstdarsteller.<br />
Glaubt uns: Ihr könnt es euch<br />
nicht vorstellen, aber ihr<br />
werdet es lieben. Tagsüber<br />
haben die Macher<br />
des Snowhappening ein<br />
abwechslungsreiches<br />
Programm gestrickt,<br />
das verschiedenste<br />
klassische Alpenaktivitäten<br />
bietet. Wer als<br />
Gold-Mitglied dabei ist,<br />
hat bei den zahlreichen<br />
Ski-, Snowboard- oder Wanderangeboten<br />
auch die Mahlzeiten in den<br />
Ausflugslokalen und Berghütten<br />
gleich inklusive gebucht und<br />
braucht sich beim Toben im<br />
Schnee nicht um sein Portemonnaie<br />
zu sorgen. Am besten lässt er<br />
es gleich im Hotel.<br />
Abends und besonders natürlich<br />
am abschließenden Wochenende<br />
locken insgesamt sieben Events den<br />
Partytiger aus dir heraus, und wer es<br />
endlich einmal ausprobieren will: Das Drag<br />
Race ist deine Chance,<br />
dir und allen anderen<br />
zu beweisen, dass du<br />
zum einen im Fummel<br />
blendend aussehen<br />
kannst und zum anderen<br />
allerlei Herausforderungen<br />
mit links erledigst.<br />
Es winken Ruhm, Ehre<br />
und coole Preise. Die<br />
Boyakasha GSH Farewell<br />
FOTOS: CF<br />
Party vom gleichnamigen Veranstalterteam<br />
aus der Schweiz ist dann der ausgelassene<br />
Höhepunkt der Woche und gleichzeitig der<br />
Abschied bis zum nächsten heißen Männertreffen<br />
im kalten Schnee Söldens. *cf<br />
21. – 28.3.<strong>2020</strong>,<br />
Gay Snowhappening, Sölden,<br />
www.soelden.com/gaysnowhappening
NEUES DESIGN-<br />
HIDEAWAY<br />
ZUM SONNENSKIFAHREN IN SÜDTIROL<br />
FOTOS: SILENA<br />
Voilà, dein neues Design-Versteck in den<br />
Bergen: das SILENA in südtirol.<br />
Was hier so besonders ist?<br />
Vor allem, dass das SILENA<br />
mehr ein Retreat als ein<br />
klassisches Hotel ist. Es<br />
ist das erste soulful Hotel<br />
Südtirols. Hier wurde alles<br />
mit Fingerspitzengefühl gestaltet.<br />
Südostasien trifft auf<br />
Südtirol, Feng-Shui-Architektur<br />
auf alpine Naturküche,<br />
Yoga und Qi Gong auf<br />
erstklassige Drinks. Es gibt<br />
rund 40 Zimmer und Suiten<br />
in dem Ski-In Ski-Out Hotel<br />
nahe der Piste. Vorsicht<br />
Suchtgefahr bei der „Soulful<br />
Rooftop Suite“ mit privater<br />
Dachterrasse, finnischer<br />
Sauna, Kamin und Kingsize-<br />
Himmelbett! Und beim 1.550<br />
Quadratmeter großen Spa<br />
auf zwei Etagen und u.a. mit<br />
Infinity Pool (s. Bild) und<br />
SILENA Silence Suite, die<br />
du ganz privat allein für dich<br />
und deinen Lieblingsmenschen<br />
reservieren kannst.<br />
Da kann die Skipiste auch<br />
mal warten … Auch soulful:<br />
die Tee-Bibliothek und<br />
Lese-Lounge mit über 1.000<br />
Büchern, die Aktivitäten von<br />
Atemwandern bis Fatbiken<br />
im Schnee und das Winterangebot<br />
„Winter Kiss“, bei<br />
dem du im <strong>Januar</strong> und März<br />
(Sonntag bis Donnerstag)<br />
vier Übernachtungen zum<br />
Preis von drei bekommst,<br />
Langschläferfrühstück,<br />
hausgemachten Kuchen am<br />
Nachmittag und 5-gängiges<br />
Soulfood-Menü am Abend<br />
inbegriffen. Tipp: Im Winter<br />
fliegt easyJet von Berlin<br />
Tegel nach Innsbruck. Von<br />
dort aus bist du mit dem<br />
Mietwagen in anderthalb<br />
Stunden über den Brenner<br />
und – zack! – am sonnigen<br />
Ziel deiner Winterurlaubsträume!<br />
SILENA Design-Retreat,<br />
Birchwaldweg 10,<br />
39037 Mühlbach/Vals<br />
in Südtirol, Italien,<br />
+39 0472 547194,<br />
info@silena.com,<br />
www.silena.com
REISE<br />
SOMMERFRISCHE<br />
FOTOS: DAX<br />
FIRE ISLAND<br />
Während man im Sommers in New York ordentlich ins Schwitzen kommt, liegt die Abkühlung<br />
ganz nah: Auf Long Island, gut sechzig Minuten vom Flughafen JFK entfernt, sorgt das schwule<br />
Urlaubsparadies Fire Island für Abwechslung.<br />
Sie heißen Cherry Grove und The<br />
Pines, jene Orte, die für jeden<br />
schwulen New Yorker sofort nach<br />
Urlaub klingen. Beide liegen dicht nebeneinander<br />
auf der knapp fünfzig Kilometer<br />
langen und nur maximal einen Kilometer<br />
breiten Sandinsel Fire Island, die man von<br />
Manhattan aus per Zug und Fähre über<br />
das Städtchen Sayville in knapp zwei<br />
Stunden erreicht. Abseits der Großstadt<br />
hatten schwule Urlauber das einstige<br />
Walfänger-Nest Cherry Grove schon im 19.<br />
Jahrhundert entdeckt. Hier scherte sich<br />
niemand um Konventionen, und Freigeister<br />
wie der schwule Dichter Walt Whitman<br />
kamen als Gast. Seine Blüte erlebte Fire<br />
Island in den 1970er- und 1980er-Jahren, in<br />
denen hier alles erlaubt war und sexuelle<br />
Freizügigkeit das Leben dieses schwulen<br />
Urlaubsparadieses bestimmte. Die Aids-<br />
Krise der 1980er-Jahre sorgte auch auf<br />
Fire Island für eine tiefe Zäsur. Es waren<br />
vor allem Lesben, die nun in Cherry Grove<br />
viele Häuser aufkauften, um das Eldorado<br />
von Freiheit und Freizügigkeit zu bewahren.<br />
„Cherry Grove ist eine echte Community,<br />
hier kennt man sich, lebt zum Teil seit<br />
Jahrzehnten mit denselben Nachbarn und<br />
vermietet sein Haus kaum an Fremde.“ Julian<br />
Dorcelien kam 1990 der Liebe wegen<br />
nach Fire Island und ist inzwischen Hausherr<br />
des schwulen Gästehauses Belvedere,<br />
einem aus Holz erbauten Palast mit<br />
Türmchen und Erkern, deren strahlendes<br />
Weiß jeden Besucher Fire Islands schon<br />
von Weitem begrüßt.<br />
PALAST FÜR SCHWULE<br />
MÄNNER<br />
die Geschichte des 1957 erbauten<br />
Hauses ist ebenso schillernd<br />
wie die seiner Vorbesitzer. „Der<br />
erfolgreiche Set-Designer John Eberhardt<br />
hat das Haus von Anfang an als schwules<br />
Gästehaus geplant“, so Julian. „Die Lage<br />
am Wasser erinnerte John an Venedig,<br />
und so wurde das ganze Gebäude im Stil<br />
eines venezianischen Palazzo entworfen.“<br />
Wäre das Wort „Tuntenbarock“ nicht schon<br />
weitläufig bekannt, müsste man es wohl für<br />
das Belvedere erfinden: schwere Vorhänge,<br />
üppige Wandgemälde und Statuen nackter<br />
Männer, wohin das Auge blickt. Kitsch wird<br />
hier zur Kunst erhoben und macht einen<br />
Aufenthalt zum absoluten Kulterlebnis.<br />
Viele Optionen zur Übernachtung hat der<br />
europäische Tourist ohnehin nicht. Fire<br />
Island – vor allem The Pines – ist bekannt<br />
für seine luxuriösen Ferienhäuser, die man<br />
als Freundesgruppe von zehn Personen<br />
oder mehr über mehrere Wochen mietet.<br />
Wer nicht das Glück hat, Freunde mit einem<br />
„Share“ an einem solchen Haus zu haben,<br />
Julian<br />
ist auf die wenigen Gästehäuser wie das<br />
Belvedere angewiesen oder besucht Fire<br />
Island ab New York als (zugegeben etwas<br />
anstrengende) Tagestour. Vor allem an den<br />
Wochenenden zwischen Juli und September<br />
ist Fire Island voll bis auf den letzten<br />
Platz. Der typische Tagesablauf besteht<br />
dabei aus gemeinsamem Frühstück, Pool,<br />
Strand, Tea Dance, Nickerchen, Abendessen<br />
und einem Bar-Besuch. Während der<br />
bekannteste Tea Dance am Nachmittag bis<br />
Sonnenuntergang am Hafen von The Pines<br />
stattfindet, trifft man sich zu späterer Stunde<br />
in Cherry Grove zu Dragshows, Bingo oder<br />
Klubnacht im Ice Palace, einem geräumigen<br />
Klub direkt am Hafen. Den Weg zwischen<br />
den beiden Örtchen legt man entweder zu<br />
Fuß durch ein Pinienwäldchen entlang des<br />
Strandes oder per Wassertaxi zurück, denn<br />
Autos sind auf Fire Island nicht erlaubt.<br />
Zumindest als Kurzurlauber braucht man<br />
sich um Verpflegung keine Gedanken zu<br />
machen: Eine kleine Auswahl an Restaurants<br />
sorgt für die nötige Abwechslung. *dax<br />
www.discoverlongisland.com<br />
www.belvederefireisland.com
Karibik<br />
Ab<br />
€ 229 99*<br />
* Komplettpreis pro Flug bei Buchung eines Hin- und Rückflugs inkl. Steuern und Gebühren. Condor Flugdienst GmbH, Condor Platz, 60549 Frankfurt am Main.<br />
Wir lieben Fliegen.
REISE<br />
SCHÖNE UNBEKANNTE<br />
FOTOS: DAX<br />
BANGKOK<br />
Bang Krachao<br />
Thailands Hauptstadt<br />
ist bekannt als<br />
Kulturmetropole, Szenehotspot<br />
und Shopping-<br />
Paradies. Doch Bangkok<br />
bietet weit mehr: Oft nur<br />
wenige Kilometer abseits<br />
der Touristenströme<br />
findet man üppig grüne<br />
Natur, dörfliches Idyll und<br />
vergessene Tempel.<br />
noch verirren sich wenige Touristen<br />
hierher: Wer sich mit Grasshopper<br />
Adventures auf eine Radtour durch<br />
das alte Bangkok begibt, fährt nicht etwa<br />
an Königspalast, Wat Pho oder dem Tempel<br />
des Goldenen Berges vorbei. Vielmehr führt<br />
die Tour auf die andere Seite des die Stadt<br />
teilenden Flusses Chao Phraya in den Stadtteil<br />
Thonburi. Nur wenige Jahre, zwischen<br />
1772 und 1782, lag hier die Hauptstadt von<br />
Siam, bevor diese ans Ostufer nach Bangkok<br />
verlegt wurde. Viele Relikte aus dieser Zeit<br />
lassen sich nur über schmale Gassen und<br />
Brücken, die über unzählige Kanäle führen,<br />
erreichen und liegen so versteckt, dass man<br />
sie ohne Führer kaum findet. Etwa jener Tempel,<br />
dessen Existenz selbst den Behörden bis<br />
vor ein paar Jahren nicht bekannt war und<br />
dessen Mauern zum Teil in den Gärten von<br />
Privathäusern stehen. Direkt am Flussufer<br />
gibt es auch noch einige jener Pfahlbauten,<br />
in denen die Menschen seit Jahrhunderten<br />
leben und die den gewaltigen Kräften des<br />
Chao Phraya ebenso lange trotzen. Man<br />
kann sich kaum vorstellen, dass nur ein paar<br />
hundert Meter weiter modernste Hochhäuser<br />
und Hotels das Ufer säumen.<br />
TRADITION<br />
es sind jene Kontraste zwischen<br />
moderner Metropole und dörflichem<br />
Leben, die Bangkok ungeheuer<br />
spannend machen. Immer wieder gibt<br />
es kleine Bezirke und Gemeinden, deren<br />
Selbstverwaltung dafür sorgt, dass alte<br />
Strukturen erhalten bleiben. Nang Loeng<br />
ist so ein Beispiel: Mitten in der Stadt, unweit<br />
der populären Khaosan Road gelegen,<br />
versucht die Gemeinde, Traditionen wie<br />
alte thailändische Tänze oder Handwerk<br />
zu bewahren. Der zum Bezirk gehörende<br />
Markt zählt dabei zu Bangkoks authentischsten<br />
Märkten mit thailändischen<br />
Spezialitäten. Mit Anbietern wie Hivsters<br />
kann man individuelle Touren, etwa zum<br />
Thema Kochen, Tanz oder Kultur buchen<br />
und kommt mit den dort lebenden und<br />
arbeitenden Menschen zusammen.<br />
OASE<br />
e<br />
in Erlebnis ganz anderer Art ist ein<br />
Besuch von Bang Krachao. Die von<br />
einer Flussschleife des Chao Phraya<br />
gebildete Insel wird auch als grüne Lunge<br />
Bangkoks bezeichnet. Hier erwarten den<br />
Besucher Mangrovenwälder, Plantagen,<br />
Palmenhaine und kleine Dörfer, die sich am<br />
besten mit dem Fahrrad erkunden lassen<br />
– entweder auf einer geführten Tour oder<br />
individuell. Am einfachsten gelangt man auf<br />
die Insel mit einer Fähre, die am Tempel Wat<br />
Bang Na Nok in der Nähe der Skytrain-Station<br />
Bang Na ablegt. Fahrräder gibt es dann<br />
auf der anderen Seite zu mieten.<br />
NERVENKITZEL<br />
wer es abenteuerlich mag,<br />
sollte sich nach Mae Klong<br />
begeben. Die etwa neunzig<br />
Kilometer westlich von Bangkok gelegene<br />
Kleinstadt ist berühmt für ihren Markt, der<br />
auf Bahngleisen liegt. Mehrmals am Tag<br />
packen die Händler bei Durchfahrt des Zuges<br />
in Windeseile ihre Sachen zusammen<br />
und räumen diese ebenso schnell wieder<br />
zurück, sobald der letzte Waggon ihren<br />
Stand passiert hat. Idealerweise besteigt<br />
man ein paar Stationen vorab den Zug,<br />
fährt einmal mitten durch und beobachtet<br />
das Spektakel dann vom Markt aus, wenn<br />
der Zug den Kopfbahnhof in Mae Klong<br />
wieder verlässt. Zwischen Marktbesuchern<br />
und Zug bleiben bei der Durchfahrt nur<br />
wenige Zentimeter Platz – sicher nichts<br />
für schwache Nerven. Auch dieser Ausflug<br />
lässt sich mit Veranstaltern, etwa mit dem<br />
Thailand-Spezialisten Diethelm Travel, als<br />
Tagestour buchen. *dax<br />
Mae Klong<br />
www.gothaibefree.com
Ab<br />
€ 750 /P<br />
1 Woche<br />
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REISE<br />
URUGUAY<br />
FOTOS: DAX<br />
Colonia del Sacramento<br />
KLEINES LAND GANZ<br />
wenn es um Akzeptanz von<br />
Schwulen, Lesben und Transgender<br />
geht, macht diesem<br />
Land kaum ein anderes etwas vor. Bereits<br />
seit 1934 ist gleichgeschlechtlicher Sex in<br />
Uruguay legal, die Ehe für alle gibt es hier<br />
ebenso wie ein umfangreiches Antidiskriminierungsgesetz.<br />
Gleichgeschlechtliche<br />
Paare genießen das Recht auf gemeinsame<br />
Adoption, und seit 2018 sichert ein<br />
Gesetz die staatliche Unterstützung von<br />
Transgender-Personen. Als im Sommer<br />
<strong>2019</strong> von der rechts-konservativen Partei<br />
Unterschriften für ein Referendum gegen<br />
dieses Gesetz gesammelt wurden, mobilisierte<br />
die Community alle Kräfte, um diesen<br />
Versuch scheitern zu lassen. Mit Erfolg. Zur<br />
progressiven Politik gehört auch die Legalisierung<br />
von Cannabis, das seit 2017 unter<br />
staatlicher Kontrolle angebaut und über<br />
Apotheken vertrieben wird – allerdings nur<br />
an Uruguayer und Menschen, die sich seit<br />
mindestens einem Jahr dort aufhalten.<br />
STRAND & KULTUR<br />
mit knapp 3,5 Millionen Einwohnern<br />
leben in dem Land mit einer Fläche,<br />
die etwa der doppelten Größe<br />
von Österreich entspricht, gerade einmal<br />
so viele Menschen wie in Berlin. Es ist<br />
dieses Gefühl von „jeder kennt jeden“, das<br />
diese Nation so sympathisch macht. Das<br />
gilt natürlich umso mehr für die dortige<br />
LGBTIQ*-Szene. Wenn diese feiert, dann<br />
vor allem in dem in der Hautstadt Montevideo<br />
beheimateten Klub El Tempo. In dem<br />
kleinen Klub ist es an den Wochenenden<br />
brechend voll und ein dortiger Besuch ist<br />
mit Sicherheit die beste Gelegenheit, um<br />
mit Einheimischen in Kontakt zu kommen.<br />
Und wer weiß – vielleicht findet sich ja hier<br />
auch ein freundlicher Uruguayer, der einem<br />
seine Stadt zeigt. Im Gegensatz zu dem<br />
auf der anderen Seite des Rio de la Plata<br />
gelegenen Buenos Aires, das sich herzlich<br />
wenig aus seiner Lage am Wasser macht,<br />
orientiert sich das Leben in Montevideo<br />
am Fluss, der aufgrund seiner Breite eher<br />
dem Meer gleicht. Die Strandpromenade<br />
Rambla ist das eigentliche Zentrum der<br />
Stadt. Hier treibt man Sport, döst in der<br />
Sonne oder flaniert bei Sonnenuntergang<br />
Hand in Hand mit seinem Liebsten den<br />
Strand entlang. Montevideos Altstadt mit<br />
ihren engen Gassen und der imposanten<br />
Plaza Independencia lässt sich am besten<br />
mit dem Fahrrad erkunden. Vorbei am Palacio<br />
Salvo und Südamerikas zweitgrößtem<br />
Theater, dem Teatro Solis, geht es weiter<br />
Richtung Rambla. Den besten Blick auf die<br />
Stadt hat man von dem auf dem Cerro genannten<br />
Hügel liegenden Fortaleza General<br />
Artigas, das im Jahr 1717 erbaut wurde, um<br />
die Stadt vor Angreifern zu schützen.<br />
ZWITSCHERNDE PAPAGEIEN<br />
noch mehr Geschichte gibt es in der<br />
gut zwei Autostunden westlich von<br />
Montevideo gelegenem Kleinstadt<br />
Colonia del Sacramento zu entdecken. Im
REISE<br />
Strand von Montevideo<br />
GROSS<br />
Es gilt als das<br />
LGBTIQ*-freundlichste<br />
Land Südamerikas:<br />
Uruguay bietet neben viel<br />
Kultur und Natur eine engagierte<br />
Community, die sich<br />
als Teil der Gesellschaft<br />
versteht.<br />
Jahr 1680 von Portugiesen gegründet,<br />
ist sie Uruguays älteste Stadt und Teil<br />
des UNESCO-Weltkulturerbes. Mit<br />
ihren engen Gassen und aus der frühen<br />
Kolonialzeit stammenden Häusern und<br />
Kirchen ist sie ein wahres Schmuckstück<br />
und beliebtes Ausflugsziel vieler<br />
Tagestouristen aus Buenos Aires, die<br />
in nur achtzig Minuten mit der Fähre<br />
über den Rio de la Plata übersetzen.<br />
Ihren größten Charme entfaltet Colonia<br />
del Sacramento in den Morgen- und<br />
Abendstunden, wenn die Mehrzahl der<br />
Besucher noch nicht in der Stadt ist.<br />
Die Ruhe wird dann nur gestört vom<br />
Zwitschern unzähliger Papageien, die<br />
auf den Zweigen uralter Bäume auf der<br />
Plaza Mayor Rast machen. In Boutique-<br />
Hotels wie dem minimalistisch eingerichteten<br />
Charco wohnt man mitten in<br />
der Altstadt und kann mit Blick auf den<br />
Rio de la Plata hervorragende Steaks<br />
bei einem Glas Wein genießen.<br />
FÜR GENIESSER<br />
dass es ausgezeichnete Weine<br />
in Uruguay gibt, lässt sich bei<br />
einem Besuch der Weingüter in<br />
der westlich von Colonia liegenden Region<br />
rund um das Städtchen Carmelo<br />
erfahren. Die hier angebaute Rebsorte<br />
Tannat nimmt es Geschmacklich locker<br />
mit großen Rotweinen wie Malbec oder<br />
Cabernet Sauvignon auf, schafft es<br />
aber aufgrund der geringen Produktionsmengen<br />
selten in den Export<br />
nach Europa. Nicht nur Weinliebhaber<br />
können hier in Carmelo eine Auszeit<br />
nehmen – sei es in einem mitten in den<br />
Weinfeldern gelegenen Boutique-Hotel<br />
wie der Posada Campo Tinto oder dem<br />
luxuriösen Hyatt Carmelo Resort & Spa.<br />
SCHWULER STRAND<br />
bekannt für seinen Strand ist dagegen<br />
der östlich von Montevideo<br />
gelegene Badeort Punta del Este.<br />
Vor allem zwischen November und<br />
Februar treffen sich hier nicht nur die<br />
Reichen und Schönen Südamerikas, sondern<br />
auch jede Menge schwule Urlauber.<br />
Während sich der Jetset vor allem in dem<br />
ehemaligen Fischerdorf José Ignacio herumtreibt,<br />
trifft sich die Szene an der Playa<br />
Chihuahua. Der FKK-Strand unweit von<br />
Punta del Este ist Uruguays bekanntester<br />
Gay Beach und das nahe gelegene Hotel<br />
Undarius ein schwules Resort, wie man<br />
es etwa auch aus Gran Canaria oder den<br />
USA kennt. *dax<br />
www.turismo.gub.uy
GESUNDHEIT<br />
FOTO: ISTOCKPHOTO.COM/VLADORLOV<br />
PSYCHE<br />
Zu fett für App und Strand?<br />
Laut einer Studie der Universität von<br />
Waterloo ist krankhafte Selbsteinschätzung<br />
des eigenen Körpers ein<br />
häufiges Problem für queere Männer,<br />
die Dating-Apps verwenden.<br />
Vor allem die App Grindr wirke sich<br />
demnach negativ auf das Körperbild<br />
der Nutzer aus, insbesondere was das<br />
Gewicht betrifft. Drei von vier Männern,<br />
die Sex mit Männern haben, nutzten<br />
diese App statistisch schon.<br />
„Dating-Apps sind in den letzten zehn<br />
Jahren immer beliebter geworden<br />
und haben die Art und Weise, wie<br />
Menschen miteinander in Kontakt<br />
treten, radikal verändert“, so Eric Filice,<br />
Hauptautor der Studie. „Wir waren<br />
überrascht, wie das Gewichtsstigma<br />
von einzelnen Benutzern aufrechterhalten<br />
und in die Informationsarchitektur<br />
der App eingebettet wird.“ Als Beispiel<br />
für diese systemimmanente Förderung<br />
eines gestörten Selbstbildes nannten<br />
die Studienmacher die Anonymität in<br />
der App und auch die Angabemöglichkeiten<br />
zur Körperbeschreibung,<br />
die es erleichtern sollen, zum Beispiel<br />
tatsächliches Übergewicht, das als<br />
stigmatisierend empfunden wird,<br />
zu kaschieren. Die Forscher fassten<br />
zusammen: „Menschen vergleichen ihr<br />
reales, persönliches Auftreten oft mit<br />
den sorgfältig kuratierten oder digital<br />
veränderten Darstellungen anderer, denen<br />
sie online begegnen.“ Dies könne<br />
zu weitreichenden negativen Folgen<br />
für das eigene Selbstbild führen. Als Lösung<br />
des Problems wurden von einigen<br />
Studienteilnehmern ehrlichere Fotos<br />
und korrektere Angaben zum Körper<br />
gewünscht. *ck<br />
NACHGEFRAGT<br />
Schlau zu HIV mit der AIDS-Hilfe Freiburg<br />
Erstmals in unserer Reihe mit Fachfragen zum Thema HIV und AIDS haben wir uns<br />
diesmal nicht an eine Schwerpunktpraxis gewandt, sondern an eine Beratungsstelle.<br />
Diese liegt auch nicht in einer der Metropolen Deutschlands, sondern im kleinstädtischen<br />
Bereich. Und das hat einen besonderen Hintergrund: Wir wollten wissen, wie es mit Vorurteilen<br />
und Stigmata in eher ländlichen Gebieten bestellt ist. Ralph Mackmull von der AIDS-Hilfe<br />
Freiburg gibt leider nicht wirklich Mut machende Antworten. *ck<br />
FOTO: STEFAN LAMB<br />
Berichten Besucher im Beratungsalltag<br />
von Stigmatisierungserfahrungen?<br />
Wenn ja, von welchen?<br />
Leider berichten Menschen mit HIV<br />
im Kontext unserer Beratungsangebote<br />
immer wieder und immer noch von<br />
Stigmatisierungserfahrungen. Der große<br />
Schwerpunkt ist dabei der medizinische<br />
und pflegerische Bereich. Neuralgisch für<br />
viele Menschen mit HIV ist der Besuch<br />
beim Zahnarzt. Hier kommt es – trotz<br />
mehrerer gemeinsamer Kampagnen<br />
von der Deutschen Aidshilfe und der<br />
Bundeszahnärztekammer – immer noch<br />
sehr häufig vor, dass Menschen mit HIV<br />
entweder gar keinen Termin, oder einen<br />
am Ende des Tages erhalten – mit der Begründung<br />
von besonderen hygienischen<br />
Notwendigkeiten, was völlig absurd ist<br />
und schlichtweg nicht stimmt. Gekennzeichnete<br />
Patientenakten, Einzelzimmerisolierung<br />
im Krankenhaus, Kontakt mit<br />
Pflegenden nur mit Vollkörperschutz sind<br />
weitere Erfahrungen, die uns berichtet<br />
werden. Meist liegt die Ursache von<br />
solchen Maßnahmen in mangelnder Aufklärung<br />
bzw. mangelndem Wissen über<br />
den aktuellen Behandlungsstand einer<br />
HIV-Infektion: Funktioniert die Therapie,<br />
ist die Person nicht mehr infektiös – selbst<br />
nicht mehr beim Sex. Das wissen immer<br />
noch zu wenige Menschen. Auch in der<br />
schwulen Szene ist dieses Wissen noch<br />
nicht vollständig angekommen. Immerhin<br />
scheint im Bereich der Arbeitswelt seit der<br />
Einführung der Datenschutzgrundverordnung<br />
eine Sensibilisierung bezüglich der<br />
Verwendung von Gesundheitsdaten von<br />
Mitarbeitenden stattgefunden zu haben:<br />
Wir erleben, dass die Berichte von Stigmatisierungen<br />
oder unfreiwilligen Outings<br />
am Arbeitsplatz etwas abnehmen.<br />
Welche Folgen haben diese Stigmatisierungen<br />
für die Betroffenen?<br />
Erlebte Stigmatisierung ist eine enorme<br />
psychische und seelische Belastung. Zudem<br />
bewirkt Stigmatisierung meist einen<br />
sozialen Rückzug – und das ganz gleich,<br />
in welchem Bereich die Stigmatisierung<br />
stattgefunden hat. Sie wirkt sich häufig<br />
negativ auf das gesamte Lebensumfeld<br />
aus. Gerade bei HIV ist eine latente<br />
Selbststigmatisierung oftmals stark<br />
verinnerlicht und schwächt das eigene<br />
Selbstwertgefühl und damit die eigenen<br />
Möglichkeiten, sich gegen die Stigmatisierung<br />
von außen zu wehren. Wir erleben<br />
zudem, dass Menschen mit HIV mit kaum<br />
jemandem – auch nicht im Freundeskreis<br />
– über ihre Infektion, die Stigmatisierungen<br />
und ihre belastenden Auswirkungen<br />
reden. Der eigene Partner ist oftmals der<br />
einzige Mensch, der Bescheid weiß. Die<br />
Angst, ausgegrenzt zu werden, steckt tief.<br />
Für die AIDS-Hilfen ist klar: Es ist eine der<br />
wesentlichen Aufgaben, die Öffentlichkeit<br />
weiter aufzuklären – nicht nur über<br />
die allgegenwärtige Stigmatisierung von<br />
Menschen mit HIV und deren Auswirkungen,<br />
sondern auch über den Stand der<br />
modernen Therapien. Mit einer kleinen Tablette<br />
täglich lässt sich HIV wirkungsvoll<br />
behandeln, so dass das Virus nicht mehr<br />
im Blut nachweisbar ist und eine weitere<br />
Übertragung des Virus schlicht unmöglich<br />
wird. Wer sich dies vor Augen führt,<br />
begreift, dass die alten Bilder von HIV<br />
und AIDS aus den 90er Jahren heute nicht<br />
mehr gelten und überdenkt vielleicht auch<br />
das eigene ausgrenzende Verhalten.<br />
Das ganze Interview unter<br />
www.blu.fm/topics/schlau-zu-hiv
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MUSIK<br />
INTERVIEW<br />
FOTO: JENS KOCH<br />
AUF DIE ZUKUNFT<br />
Das neue Album „Schritte“<br />
wird sie in ihr zwanzigjähriges<br />
Jubiläum begleiten. Silbermond<br />
umarmen darauf die Veränderungen,<br />
die das Leben mit sich bringt.<br />
Es gab Verluste und es gab Nachwuchs<br />
bei euch … Spätestens an<br />
diesen Punkten wird man erwachsen.<br />
Thomas: Du hast recht, bestenfalls wächst<br />
man daran. Ich „durfte“ mittlerweile den Tod<br />
und die Geburt eines Menschen begleiten.<br />
Ich empfinde das heute als Bereicherung.<br />
So schwer das eine auch war. Ob<br />
ich deswegen jetzt erwachsen bin, kann<br />
ich nicht sagen. Manchmal muss ich es<br />
sein und manchmal bin ich es sogar gern,<br />
ein andermal fühl ich mich wieder wie ein<br />
Kind, das ins Bällebad hüpfen will. Ich habe<br />
jetzt einen Sohn, da ist man täglich beides:<br />
Junge und Mann.<br />
Was seht ihr, wenn ihr eure bisherigen<br />
Schritte betrachtet?<br />
Nowi: In erster Linie schauen wir nach vorn.<br />
Im Moment sehe ich vier Freunde und ich<br />
sehe eine Band. Wir sind am Leben. Wir sind<br />
kreativ. Das ist wohl die größte Herausforderung.<br />
Wir haben so viel Schwein gehabt,<br />
ein paar Fettnäpfchen mitgenommen, aber<br />
die Mucke als Freund nie verloren. Das geht<br />
schnell im Pop-Business.<br />
Stefanie: Ja, da müsste man eigentlich<br />
jeden Tag ’nen Sekt drauf trinken! Was wir<br />
haben, ist nicht selbstverständlich, und das<br />
wissen wir. Also, auf die Zukunft. Prost.<br />
Es gibt nun ein Lied, dass ihr nach<br />
euch benannt habt – das aber nichts<br />
mit euch als Band zu tun hat, sondern<br />
inhaltlich fast resignierend klingt ...<br />
Stefanie: Ich empfinde das Lied nicht als<br />
resignierend. Es ist die Beschreibung der<br />
Realität. Ohne rosa Brille und Konfetti, aber<br />
mit dem Glauben an die Chance, das Ruder<br />
rumreißen zu können. Ich meine, wir haben<br />
die Dinge doch vor Augen: das extreme<br />
Wetter, brennende Wälder, schmelzende<br />
Pole, all das. Dass der Mensch daran keine<br />
Aktie hält, halte ich für eine Fehleinschätzung.<br />
Und glaub mir: Meine CO2-Bilanz ist<br />
definitiv mies, ich weiß das. Es ist gut, dass<br />
das Thema endlich auf dem großen Zettel<br />
ist, und doch müssen wir höllisch aufpassen,<br />
nicht zu hart zu moralisieren, sondern<br />
versuchen, möglichst viele mitzunehmen.<br />
Jeder sollte das tun, was er kann.<br />
Ihr habt euch überhaupt viel mit<br />
der Welt um euch herum beschäftigt.<br />
Wie werdet ihr schlau aus den<br />
Entwicklungen der letzten Jahre und<br />
dem weltweiten Wiederaufstieg so<br />
alter Ideen und Vorstellungen?<br />
Thomas: Also ich hätte auch gedacht,<br />
dass wir zwei, drei Themen längst hinter<br />
uns hätten. Stichwort: „… grab her by the<br />
pussy ...“ und „… wir werden sie jagen …“<br />
Aber offensichtlich ist dem nicht so. Auch<br />
den Gedanken, dass mehr Abschottung<br />
die großen Herausforderungen unserer Zeit<br />
lösen wird, verstehe ich nicht. Was ich aber<br />
verstehen kann, ist, dass sich angesichts<br />
der Zeichen der Zeit manche Menschen<br />
ungehört und überfordert fühlen. Ich kenne<br />
das auch von mir. Bei allem, was gut läuft<br />
in unserem Land, handelt die Politik da<br />
oft unglücklich. Dass das Zukunftsangst<br />
schürt, ist klar. Am Ende müssen Demokratie<br />
und Miteinander immer die beste Option<br />
sein. Daran sollten wir weiter werkeln.<br />
Ihr habt dieses Mal in Frankreich<br />
aufgenommen? Warum in die Ferne,<br />
wenn doch zu Hause so viele Studios<br />
nur auf euch gewartet hätten?<br />
Nowi: Na, wir wollten geilen Wein trinken.<br />
Provence-Style. Außerdem hatten wir da<br />
kaum einem Balken auf dem Display. Also<br />
war es auch gleichzeitig eine Digital-Detox-<br />
Kur. Keine Mails, keine Hashtags. Auch mal<br />
gut.<br />
Stefanie: Ja stimmt, aber: Wir wollten auch<br />
einen „modernen Oldschool-Sound“. Dafür<br />
brauchten wir entsprechende Räume. In<br />
Frankreich hatten wir die. Eine Bibliothek,<br />
eine Scheune und eine alte Mühle. All das<br />
hörst du auf „Schritte“.<br />
*Interview: Christian K.L. Fischer
ROCK<br />
Johannes Oerding<br />
„Konturen“<br />
MUSIK<br />
Seit seinem Albumdebüt<br />
vor zehn Jahren kennt<br />
Oerdings Erfolgskurve<br />
nur eine Richtung. Vier<br />
seiner insgesamt fünf<br />
Alben wurden mit Edelmetall<br />
ausgezeichnet<br />
und jedes neue Albumr<br />
stieg höher in die deutschen<br />
Charts ein als der Vorgänger. Jetzt präsentiert uns<br />
der stimmstarke Deutsch-Rocker seine „Konturen“. Unser<br />
Anspieltipp ist der Vorab-Hit „An guten Tagen“.<br />
KULT<br />
Ace of Base: „Gold“<br />
Die meisten ihrer Hits kennt man auf der ganzen Welt,<br />
„The Sign“, „All That She Wants“, „Beautiful Life“ oder auch<br />
„Don’t Turn Around“ und „Life Is a Flower“ erreichten weltweit<br />
die vorderen Chartpositionen. Und die gibt es jetzt<br />
auf „Gold“ versammelt. Auf CD1 bekommt man die<br />
Ace-of-Base-Klassiker als Original, etwa „Happy Nation“<br />
(das Band-Statement gegen rechts) oder „Beautiful<br />
Morning“, auf der zweiten CD locken Remixe wie „Living<br />
in Danger (D-House Mix – Short Version)“ und „Wheel of<br />
Fortune (2009 Remix)“. CD3 dann bietet Single-B-Seiten<br />
und lange unveröffentlichtes Liedgut. Unsere Anspieltipps<br />
sind „Mercy Mercy“ und „Would You Believe“. *rä<br />
KING PRINCESS<br />
Hotlist <strong>2019</strong><br />
POP<br />
Femme Schmidt<br />
„The Luv Project“<br />
Sphärischer und zugleich minimalistisch<br />
anmutender Lo-Fi-<br />
Sound, das hat man so nicht<br />
erwartet. Statt Jazz und<br />
„Roaring Twenties“ nun<br />
also Pop noir. Ein großartiges<br />
Album, das uns neue<br />
Facetten der Sängerin, die<br />
schon mit Elton John, Coldplay<br />
und Lionel Richie tourte,<br />
zeigt. *rä<br />
FOTO: ALISON NARRO<br />
DEBÜTALBUM - “CHEAP QUEEN”<br />
“Catchy, romantic pop confections are quickly becoming<br />
the 20-year-old singer-songwriter’s specialty”<br />
New York Times<br />
„Queen of Queer“ musikexpress<br />
DIGITAL & CD 25.10.<br />
COLORED VINYL 01.11.
MUSIK<br />
INTERVIEW<br />
KING PRINCESS:<br />
„Genderqueere Lesbe“<br />
Wenn dir im Alter von elf<br />
Jahren ein Plattenvertrag<br />
angeboten wird (und das auch<br />
noch von einem Major wie Virgin<br />
Records), dann kann man froh<br />
sein, wenn es eine Familie gibt, die<br />
einen davon abhält, ihn anzunehmen.<br />
Aber da ihr Vater ein Studio<br />
in Brooklyn hat, wusste er genug<br />
vom Musikgeschäft, um mit klarem<br />
Verstand zu handeln.<br />
Allerdings war die junge Mikaela Straus<br />
auch selbst zu clever, um in diese Falle zu<br />
stolpern, die so viele Wracks und kaputte<br />
Erwachsene hinterlässt. Sie wusste,<br />
dass sie noch nicht bereit war, obwohl<br />
ihr gleichzeitig klar war: „Das wollte ich<br />
schon immer. Ich würde Musik machen!<br />
Ansonsten hätte ich vielleicht geschrieben<br />
und wäre so eine heftige queere Autorin<br />
geworden.“ Aber dazu konnte es gar nicht<br />
kommen, denn sie ist praktisch in diesem<br />
Studio in Brooklyn aufgewachsen. Es war<br />
ihr persönliches Wunderland.<br />
Im gewissen Sinn hat die kleine Mikaela<br />
die Entstehung der Alben von Künstlern<br />
wie Arctic Monkeys und vielen anderen<br />
begleitet. „Manche waren scheiße, manche<br />
waren gut“, lacht sie. Und wenn die Background<br />
Vocals mal wieder nichts taugten,<br />
rief ihr Vater auch schon mal Mikaela vor<br />
das Mikrofon. „Ich bekam meine Ausbildung<br />
in der Form, dass ich genau lernte,<br />
was ich nicht tun sollte.“ Deshalb hat sie<br />
jetzt, zwei Jahre nachdem Mark Ronson sie<br />
für sein neues Label unter Vertrag nahm,<br />
einen glasklaren Blick. „Ich bin eine 19<br />
Jahre alte Bitch und eine Geschäftsfrau<br />
durch Osmose. Ich weiß, ich bin jetzt eine<br />
Firma.“ Darum hat sie auch so viele weitere<br />
Verhandlungen mit Labels abgebrochen bis<br />
Mark kam. „Das war<br />
einfach ein großartiges<br />
Angebot. Ich<br />
liebe Mark und ich<br />
vertraue ihm.“<br />
Jetzt wird ihr Debütalbum<br />
„Cheap<br />
Queen“ erscheinen.<br />
Nach über 200<br />
Millionen Streams<br />
allein für ihren Song<br />
„1950“ darf man<br />
davon ausgehen,<br />
dass das Ding ein<br />
rasender Erfolg sein wird – und das vor allem,<br />
weil sie offen mit sich selbst umgeht:<br />
„Ich bin der Junge, das Mädchen und alles<br />
dazwischen“, sagt Mikaela, die sich als genderqueere<br />
Lesbe definiert. Deshalb übernahm<br />
sie auch den Namen „King Princess“<br />
als ein Freund sie so nannte. Die fließende<br />
Ambivalenz, die diese beiden Worte zusammen<br />
ausdrückten, brachte etwas in ihr<br />
zum Schwingen. So wie ihr kraftvoller Pop<br />
bei ihren Fans. „Meine Musik ist ehrlich und<br />
queer – und es geht um Liebe.“ Gerade<br />
jetzt, gerade unter Trump. „Ich habe den<br />
Hass der Amerikaner nie unterschätzt.<br />
Soziale Medien sind die perfekte Plattform<br />
für Idioten – und nun gibt es einen<br />
Präsidenten, der sagt, es ist völlig okay zu<br />
hassen.“ Mit dem sie interessanterweise<br />
sogar eine Gemeinsamkeit hat – auch ihre<br />
Vorfahren kommen von hier. „Ich bin eine<br />
stolze, deutsche Jüdin und ich war fast<br />
jeden Sommer in Deutschland bei Oma<br />
und Opa“, und sie sagt wahrhaftig auch im<br />
Interview auf Deutsch<br />
„Oma“ und „Opa“.<br />
Väterlicherseits waren<br />
ihre Ur-Ur-Großeltern<br />
übrigens Passagiere auf<br />
der Titanic und versanken<br />
zusammen mit ihr<br />
im Meer. Isidor Straus<br />
war nicht nur amerikanisches<br />
Kongressmitglied,<br />
sondern auch<br />
noch stinkreich und<br />
Besitzer des berühmten<br />
Kaufhauses Macy’s<br />
in New York. Dieses<br />
Hoheitliche im Künstlernamen ergibt also<br />
auch auf anderer Ebene Sinn.<br />
Wie gefestigt sie in ihrem Selbstbild ist,<br />
kann man übrigens gerade im amerikanischen<br />
Playboy betrachten, in dem sie<br />
die Rollenklischees der Highschool halb<br />
nackt nach- und bloßstellt. „Für alle,<br />
die mich kennen, war das wohl der am<br />
meisten erwartete Move von mir“, lacht<br />
sie wieder. Sie liebt die Bilder. „So siehst<br />
du eben aus als ‚horny kid‘. Und der Fakt,<br />
dass da jetzt meine queeren Titties sind,<br />
in einem Heft, gemacht für straighte<br />
Typen … Ich liebe es.“ *fis
MUSIK<br />
NACHGEFRAGT<br />
AVA MAX:<br />
„Jeder muss sich frei<br />
entfalten dürfen“<br />
Das Auffälligste an Ava Max ist zumindest auf den ersten<br />
Blick ihre Frisur. Auf der rechten Seite trägt sie einen Bob, auf<br />
der linken Seite sind ihre blonden Haare lang. Dieser Look, sagt sie,<br />
sei eher zufällig entstanden: „Ich habe stets viel experimentiert und<br />
schließlich diesen Haarschnitt behalten, denn er unterstreicht meine<br />
Persönlichkeit.“ Die 25-Jährige, die als Tochter albanischer Eltern<br />
in Milwaukee geboren wurde, hatte nämlich immer das Gefühl,<br />
irgendwie anders zu sein: „Schon als Kind war ich eine Außenseiterin.<br />
Ich wurde in der Schule gemobbt.“<br />
FOTO: L. DUNN<br />
Los ging der ganze Ärger in der siebten<br />
Klasse. Da gab es eine Mitschülerin,<br />
die richtig fies zu der Sängerin<br />
war: „Sie verbreitete im Netz böse<br />
Sachen über mich und drohte sogar,<br />
mich umbringen zu wollen.“ Als sich<br />
Ava Max zu wehren begann, wurden<br />
sowohl sie als auch ihre Widersacherin<br />
vom Unterricht suspendiert. Sie<br />
wechselte auf eine christliche Privatschule,<br />
wo es nicht unbedingt besser<br />
lief: „Dort bekam ich Ärger, weil ich<br />
Mariah Careys Musik mochte. Das<br />
duldeten die Lehrer nicht. Ich sollte<br />
nur Lieder über Gott singen.“ Also<br />
wurde Ava Max fortan zu Hause<br />
unterrichtet: „Diese Entscheidung<br />
war Gold wert. Danach<br />
ging es mir endlich besser.“<br />
Dennoch waren diese negativen<br />
Erfahrungen prägend. Sie<br />
lieferten den Stoff für das Lied<br />
„So am I“, mit dem Ava Max ihre<br />
Fans dazu auffordert, zu sich<br />
selbst zu stehen: „Wir sind alle<br />
einzigartig. Darum bringt es überhaupt<br />
nichts, sich dauernd in den<br />
sozialen Medien oder sonst wo<br />
mit seinen Mitmenschen zu vergleichen.“<br />
Für die Künstlerin heißt<br />
das Zauberwort Toleranz: „Jeder<br />
muss sich frei entfalten dürfen – sei<br />
es in der LGBTQ*-Community oder<br />
mit extravaganter Kleidung. Meiner<br />
Ansicht nach steht es keinem zu,<br />
sich über andere zu erheben.“<br />
Solche Botschaften verpackt Ava<br />
Max nicht etwa in düstere Klänge,<br />
sondern in eingängigen Dance-Pop.<br />
Seitdem sie mit „Sweet but Psycho“<br />
einen Nummer-eins-Hit hatte,<br />
wird sie mit Lady Gaga verglichen.<br />
Das bringt sie beim Interview im<br />
Hamburger Büro ihrer Plattenfirma<br />
nicht etwa dazu, mit den Augen zu<br />
rollen – im Gegenteil: „Für mich ist<br />
so ein Kompliment schmeichelhaft.“<br />
Natürlich hätte sie nichts dagegen,<br />
ebenso erfolgreich wie die Pop-Diva<br />
zu werden. Ehrgeiz entwickelte sie<br />
bereits früh. Sie nahm an Talentwettbewerben<br />
teil, bei MySpace<br />
veröffentlichte sie eigene Lieder plus<br />
Coversongs. Als sie 14 war, verkauften<br />
ihre Eltern ihr Haus in Virginia<br />
und zogen ihrer Tochter zuliebe nach<br />
Los Angeles, damit sie im Musikgeschäft<br />
Fuß fassen konnte: „Meine<br />
Familie hat mich sehr unterstützt –<br />
ohne Zwang.“<br />
Das soll sich auf jeden Fall bezahlt<br />
machen. Ava Max arbeitet unermüdlich<br />
– wie sie es von ihrer Mutter<br />
und ihrem Vater lernte, die teilweise<br />
drei Jobs parallel hatten. In Mailand<br />
drehte die Musikerin das Video für<br />
ihre Single „Torn“. Nicht ohne Grund<br />
sieht man sie als Superheldin: „Ich<br />
gebe eine Frau, die ihre Stärke zurückgewinnt,<br />
nachdem sie von ihrem<br />
Mann betrogen wurde.“ Mit solchen<br />
Clips setzt sich Ava Max für die<br />
Emanzipation ein: „Es liegt mir sehr<br />
am Herzen zu zeigen, wie Frauen<br />
wirklich ticken. Sie sind keineswegs<br />
das schwache Geschlecht.“ Da<br />
passt es durchaus ins Bild, dass Ava<br />
Max ein Fan von Wonder Woman<br />
ist. Diese Comicfigur kann seit jeher<br />
gut kämpfen und ihre Opfer dazu<br />
bringen, die Wahrheit zu sagen.<br />
Wünscht sich Ava Max ebenfalls<br />
diese Fähigkeiten? „Ich hätte lieber<br />
Wunderheilkräfte, um alle Leute von<br />
ihren mentalen oder körperlichen<br />
Schmerzen befreien zu können.“<br />
*Dagmar Leischow
MUSIK<br />
COMEBACK<br />
CÉLINE DIONS<br />
wiedergefundene Stärke<br />
Zerbrechlich, melancholisch<br />
und ein bisschen verloren,<br />
so nahm man die kanadische<br />
Ausnahmesängerin im letzten Jahr<br />
wahr. Ja, auf den Bühnen dieser<br />
Welt scherzte sie, aber fast jeder<br />
Schnappschuss ließ den Fan sorgenvoll<br />
zurück.<br />
Sicherlich ging Céline Dion seit dem Tod<br />
ihres Ehemanns, Managers und Entdeckers<br />
René Angélil 2016 durch eine<br />
schwere Zeit. Und auch jetzt ist nicht<br />
alles rosarot, aber zumindest gibt es ein<br />
neues Pop-Album der Sängerin. Und auf<br />
diesem setzt sie sich mit ihren Verletzungen<br />
und Schwächen auseinander.<br />
Mithilfe ihrer Musik gibt sie den Fans<br />
Kraft und entdeckt auch nach und nach<br />
ihre eigene innere Stärke, ihre „Courage“<br />
– so heißt nicht nur einer der Vorab-Titel,<br />
so heißt auch das ganze neue Album. Ein<br />
sehr persönliches Album ist es geworden,<br />
Sia hat daran mitgearbeitet – und auch<br />
David Guetta! Aber Angst muss man<br />
nicht haben, der Franzose hat mehr drauf<br />
als Eurodance. Bei Céline Dion beweist<br />
er, dass er auch die große Ballade als<br />
Produzent beherrscht: „Lying Down“<br />
hat das Zeug zum nächsten Überhit der<br />
Kanadierin.<br />
Ein weiteres Lied, das besonders erwähnenswert<br />
ist, heißt „Imperfections“.<br />
Thematisch dreht es sich um Selbstkritik<br />
und was man daraus macht – geschrieben<br />
wurde die Hymne von Ari Leff, Michael<br />
Pollack, Nicholas Perloff-Giles und Dallas<br />
Koehlke („DallasK“).<br />
Das neue Album „Courage“ erhellt den November,<br />
die zugehörige Tournee startete<br />
im Oktober.<br />
RÜCKBLICK: CÉLINE DION<br />
Céline Marie Claudette Dion, am 30. März<br />
1968 in Kanada geboren, ist eine der<br />
erfolgreichsten Sängerinnen der Welt. Sie<br />
ist die Stimme von Pop-Klassikern wie „A<br />
New Day Has Come“, „Pour que tu m’aimes<br />
encore“, „ It's All Coming Back to Me Now“,<br />
„My Heart Will Go On“, „I’m Alive“, „Think<br />
Twice“ sowie „Immortality“ mit den Bee<br />
Gees. Los ging alles 1981, als sie ihre erste<br />
Platte veröffentlichte. Ein früher Höhepunkt<br />
der Karriere war ihre erfolgreiche<br />
Teilnahme am Eurovision Song Contest<br />
(„Ne partez pas sans moi“) 1988 in Dublin.<br />
1992 kam dann der ganz große Durchbruch<br />
mit „Beauty and the Beast“ aus<br />
und für den Disney-Zeichentrickfilm „Die<br />
Schöne und das Biest“. Es folgten bis heute<br />
weltweit erfolgreiche Alben wie „Let’s<br />
Talk About Love“, „Taking Chances“ sowie<br />
„Falling into You“ und „One Heart“.<br />
Was für ein lustiger und lebensfroher<br />
Mensch sie ist, fällt besonders auf, wenn<br />
man sie live trifft und erlebt. Egal wie<br />
dramatisch und melancholisch ihre Musik<br />
oft ist, in ihr steckt auch eine Rockerin, ein<br />
Comedian, eine Disco-Diva und ein liebenswerter<br />
Mensch wie du und ich. Ganz<br />
ohne Divengehabe. Schön! *rä<br />
Céline Dion „Courage World Tour“<br />
17.6.<strong>2020</strong>, München, Olympiahalle,<br />
19.6.<strong>2020</strong>, Mannheim, SAP Arena,<br />
21.6.<strong>2020</strong> Köln, LANXESS arena,<br />
22.6.<strong>2020</strong>, Hamburg, Barclaycard Arena,<br />
22.7.<strong>2020</strong> Berlin, Waldbühne,<br />
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FOTO: SONY MUSIC
SOUL<br />
Simply Red:<br />
„Blue Eyed Soul“<br />
MUSIK<br />
Mit mehr als 50 Millionen verkauften Platten weltweit,<br />
Charthits wie „Fairground“, „Holding Back the Years“,<br />
„Fake“ und „Something Got Me Started“ kann sich<br />
Simply Red mit Recht zu den ganz Großen zählen. Und<br />
jetzt gibt es NEUE Musik der legendären Band um den<br />
Rotschopf: „Blue Eyed Soul“.<br />
„Ich bin an einem Punkt in meiner Karriere angekommen,<br />
an dem ich eines von diesen düsteren, selbstreflektiven<br />
Alben hätte machen können, die heute so viele Künstler<br />
in einem bestimmten Alter aufnehmen. Eine Platte, auf<br />
der ich noch mal auf mein Leben zurückschaue“, so Mick<br />
Hucknall. „Doch ich dachte mir nur: Scheiß drauf! Ich wollte<br />
lieber etwas mit viel Schwung machen und mich dabei<br />
gut amüsieren.“ Und damit unterhält Mick auch uns Hörer,<br />
Fans, bestens! Unsere Anspieltipps sind „Thinking of You“,<br />
„Riding on A Train“ und „Take A Good Look“. *rä<br />
SOUL<br />
Jocelyn B. Smith:<br />
„Shine Ur Light“<br />
Das neue Album.<br />
Inklusive der Hitsingle „An guten<br />
Tagen“. Auch als Premium erhältlich<br />
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Selbst denken. Fake News erkennen. Gutes Tun. An die<br />
Nach- und Umwelt denken. Die Gesellschaft besser<br />
machen. Die Wahlberlinerin Jocelyn B. Smith ist nicht nur<br />
mit einer 4-Oktaven-Stimme gesegnet, sie hat auch ein<br />
Hirn und benutzt es. Und das ist heute in der Popwelt<br />
selten. Ihr neues Album „Shine Ur Light“ ist bester Soul<br />
mit Ausflügen in den Rock- und Popbereich. Unsere<br />
Anspieltipps sind „The Greatest Version of Who You Are“,<br />
„Are U Free“ (erinnert an Madonna & Mirwais) sowie „The<br />
Real Thing“. Klasse! *rä<br />
www.facebook.com/jocelynbsmith.official<br />
ROCK<br />
Anna Katt: „Skymning“<br />
Musik aus Schweden muss nicht immer Pop oder Eurodance<br />
sein. Und Musik aus Österreich nicht immer House<br />
(Club 69, Wolfram ...) oder Klassik (Mozart). Dieses Trio vereint<br />
das Gute beider Nationen in der Musik. Anna Katt, das<br />
sind Sängerin Kristina Lindberg (spielt auch das Schlagzeug),<br />
Manuel Mitterhuber (Gitarre, Bass und Schlagzeug) und<br />
Stefan Lindberg (Ukulele). Unsere Anspieltipps auf „Skymning“<br />
sind „Upp och ner“, „You“ und „Got the Moves“. *rä<br />
www.annakatt.com<br />
DAS NEUE ALBUM<br />
@conchitawurst
MUSIK<br />
FOTO: PROSIEBEN/RANKIN<br />
INTERVIEW<br />
CONCHITA:<br />
„Queen of Drags“ &<br />
WURST: „Truth Over Magnitude“
MUSIK<br />
Gleich zweimal schaffte es Tom Neuwirth alias Conchita<br />
WURST mit seinen bisherigen Alben auf Platz eins der Charts<br />
in seinem Heimatland. Jetzt erscheint das dritte Album, allerdings<br />
unter dem Künstlernamen WURST. Auf Conchita müssen wir aber<br />
nicht verzichten, die ist präsenter denn je, denn sie ist neben Heidi<br />
Klum und Bill Kaulitz Teil der Jury der TV-Show „Queen of Drags“, die<br />
ab Mitte November auf ProSieben läuft und erstmals zur Primetime<br />
Dragqueens in Deutschland eine Plattform bietet.<br />
Du bist als Conchita bei „Queen of<br />
Drags“ dabei. Warum ist diese Sendung<br />
so wichtig für Deutschland?<br />
Weil wir Persönlichkeiten und Künstler<br />
zeigen, die aus professioneller Sicht<br />
unheimlich viel draufhaben. Diese Mädels/<br />
Jungs sind Choreografen, Hairstylisten,<br />
Tänzer, Comedians, Hosts, Schauspieler<br />
und Make-up Artists in einem. Eine<br />
Dragshow ist ja meist eine One-Woman-<br />
Show. Unglaublich, was die draufhaben! Wir<br />
zeigen in der Sendung auch die Menschen<br />
hinter der Kunst. Das hat das Potenzial<br />
den Zuschauern zu zeigen, dass man als<br />
Mensch mit all seinen Facetten erfolgreich<br />
sein kann. Und es zeigt, dass man durch<br />
Zusammenhalt, egal wie unterschiedlich<br />
die Meinungen sind, mehr erreicht als gegeneinander<br />
zu arbeiten. Man hilft sich, da<br />
wird nicht lange gefackelt! Ich glaube, das<br />
ist ein starkes Zeichen.<br />
Wie gehst du mit der Kritik an der<br />
Besetzung, Bill und Heidi, um?<br />
Ich finde, dass eine Heidi Klum und ein Bill<br />
Kaulitz definitiv eine Berechtigung haben,<br />
in so einer Show zu sitzen. Heidi ist neben<br />
Angela Merkel die berühmteste Deutsche,<br />
ein musterhaftes Beispiel an Disziplin –<br />
und sie versteht einfach, was Entertainment<br />
bedeutet. Und Bill wurde schon<br />
immer auch als Teil der queeren Welt wahrgenommen.<br />
Wenn man daran denkt, wie er<br />
mit 14 Jahren mit schwarzem Eye liner im<br />
TV-Hauptprogramm zu sehen war ...<br />
Wir sitzen da zu dritt als Jury und wollen<br />
niemanden kleiner machen, wir wollen,<br />
dass die Teilnehmer besser werden. Und<br />
da sind professionelle Meinungen, wie die<br />
von uns, wichtig. Im Idealfall entstehen<br />
Karrieren aus dieser Sendung.<br />
Müssen die Teilnehmer sehr<br />
diszipliniert sein?<br />
Ja! Neben einem großen Haufen Talent<br />
ist Disziplin das Wichtigste, das man mitbringen<br />
muss, wenn man mit dieser Kunst<br />
bis zum Lebensende seine Rechnungen<br />
bezahlen will.<br />
Was wünschst du dir von der<br />
queeren Szene und all den<br />
mosernden Diven?<br />
Jeder hat seine Meinung, ist auch in<br />
Ordnung.<br />
Und diese Frage<br />
muss sein: Wie sind<br />
denn Heidi und Bill<br />
so privat, wenn keine<br />
Kamera läuft?<br />
Das ist ein absolut<br />
privates Thema, aber<br />
wir haben sehr viel<br />
Spaß! (lacht)<br />
Zu deiner Musik,<br />
auf dem Album<br />
steht nur WURST, nicht Conchita<br />
Wurst. Conchita ist die große Diva,<br />
pompöse Musik, WURST avantgardistischer<br />
Elektro-Pop.<br />
Ich glaube, das kann man so sagen ... Das<br />
hat sich so entwickelt, aber ich muss<br />
auch sagen, dass ich von den Schubladen,<br />
die ich mir gebastelt habe, immer<br />
wegkomme. Ich feiere gerade wieder<br />
mehr und mehr meine feminine Seite! Es<br />
ist eine ständige Bewegung, es vermischt<br />
sich alles.<br />
Wie nennen dich denn deine Freunde?<br />
Tom. (lacht)<br />
Ein Lied, das mir besonders gefallen<br />
hat, ist „Forward“.<br />
Schon der Titel impliziert, dass das einzig<br />
Konstante im Leben die Veränderung ist.<br />
Ich glaube, man sollte auf seinem Lebensweg<br />
viele Dinge falsch machen, um daraus<br />
zu lernen und daran zu wachsen. Das Lied<br />
handelt davon, dass es Situationen und<br />
Menschen gibt, die einen dazu bringen,<br />
innezuhalten und darüber nachzudenken,<br />
wie das Leben eigentlich so verläuft. Das<br />
einzig Richtige ist, wenn man sich und<br />
sein Handeln hinterfragt, weiterzumachen,<br />
nicht stehen zu bleiben.<br />
*Interview: Michael Rädel<br />
Welches Lied sollte der<br />
hektische Hörer auf<br />
jeden Fall anhören?<br />
Man sollte sich alles anhören!<br />
(grinst) Die Nummern<br />
sind relativ unterschiedlich,<br />
abgesehen von denen, die<br />
schon ausgekoppelt wurden,<br />
liebe ich „Six“ sehr, das<br />
ist wohl das „balladeskste“<br />
Stück des Albums, es zeigt<br />
die ruhigere Seite von<br />
WURST.<br />
„Queen of Drags“ läuft ab dem<br />
14.11. donnerstags auf ProSieben.<br />
www.prosieben.de/tv/queen-of-drags<br />
Album-Veröffentlichung<br />
„Truth Over Magnitude“: 25.10.,<br />
www.conchitawurst.com<br />
FOTO: PROSIEBEN/MARTIN EHLEBEN
FILM<br />
NACHGEFRAGT<br />
SIR IAN MCKELLEN<br />
im Interview<br />
Der Kino- und Theaterschauspieler<br />
ist einer der bekanntesten<br />
schwulen Stars der Welt. Egal<br />
ob in „Herr der Ringe“, „Doctor Who“,<br />
„X-Men“ oder „Der Hobbit“, der 1939<br />
Geborene begeistert. Wir sprachen<br />
mit dem Oscar-Preisträger über<br />
seinen neuen Film.<br />
Mr. McKellen, Sie gemeinsam mit Helen<br />
Mirren in einem Kinofilm – warum<br />
mussten wir darauf so lange warten?<br />
Das haben Helen und ich uns auch gefragt,<br />
denn es ist ja nicht so, dass wir uns nicht<br />
schon länger kennen würden. Wir haben<br />
sogar schon zusammen Theater gespielt: in<br />
New York am Broadway, in einer Inszenierung<br />
von Strindbergs „Der Totentanz“. Das<br />
war 2001, unsere Premiere fand kurz nach<br />
den Anschlägen vom 11. September statt.<br />
Allein diese Erfahrung hat uns sehr zusammengeschweißt.<br />
Alle großen Musicals waren<br />
damals abends leer, weil natürlich Touristen<br />
von außerhalb wegblieben. Aber unser Theater<br />
war jeden Abend voll, denn das Stück war<br />
eines, das ohnehin vor allem die New Yorker<br />
interessierte, die im Zweifelsfall auch zu Fuß<br />
ins Theater kamen. Und die düstere Thematik<br />
schien manche zu der Zeit besonders<br />
anzusprechen.<br />
Inszeniert wurde „The Good Liar“ nun<br />
von Bill Condon. Ein alter Freund von<br />
Ihnen, nicht wahr?<br />
Oh ja, wir sind befreundet, seit ich mit ihm<br />
den Film „Gods & Monsters“ gedreht habe.<br />
Später haben wir auch bei „Mr. Holmes“ und<br />
„Die Schöne und das Biest“ zusammengearbeitet.<br />
Diese langen Jahre der Kollaboration<br />
verbinden uns, aber natürlich auch ähnliche<br />
Interessen, nicht zuletzt die Liebe zum Theater.<br />
Wobei es bei Bill vor allem Musicals sind,<br />
die ihn geprägt haben.<br />
Wenn er anruft, sagen Sie dann blind<br />
zu?<br />
Das vielleicht nicht. Aber ich weiß, dass er<br />
einen guten Geschmack hat, also ist es<br />
schon mal ein recht verlässliches Zeichen,<br />
wenn er mit einem Drehbuch anklopft. Und<br />
dass Helen mitmacht, ist ebenfalls die halbe<br />
Miete. Allerdings gefiel mir eben auch die<br />
Geschichte. Ein klassischer – ich möchte<br />
sagen: im besten Sinne altmodischer – Thriller.<br />
Unterhaltsam und spannend, aber auch<br />
DIE BESTE<br />
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nicht so gruselig, dass ich mich fürchten<br />
müsste. Was, zugegebenermaßen, schon<br />
passiert, wenn in einem Film jemand in ein<br />
dunkles Zimmer kommt und der Lichtschalter<br />
nicht funktioniert. Besonders erfreulich<br />
fand ich auch, dass im Zentrum der<br />
Geschichte zwar zwei einigermaßen in die<br />
Jahre gekommene Menschen stehen, das<br />
aber gar nicht das Thema ist. Es geht nicht<br />
um unser Alter oder Alzheimer, Schlaganfälle<br />
und Pflegebedürftigkeit.<br />
Um mal Bezug zu nehmen auf den<br />
Titel des Films: Sind alle Schauspieler<br />
automatisch gute Lügner?<br />
Puh ... ich weiß nicht. Die Frage ist schon<br />
deswegen schwierig, weil ich es gar nicht<br />
so eindeutig finde, was eigentlich eine Lüge<br />
ausmacht. Die wichtigere Erkenntnis ist ja:<br />
Alle Menschen sind Schauspieler. Das ist<br />
einer der Hauptunterschiede zu den Tieren,<br />
würde ich sagen. Hunde kämen nie auf die<br />
Idee, sich als Katzen auszugeben – und<br />
könnten es auch gar nicht. Aber wir schaffen<br />
es, wenn schon nicht als ein Tier, dann doch<br />
zumindest als jemand anderes durchzugehen,<br />
als wir eigentlich sind. Wir zeigen die unterschiedlichsten<br />
Versionen unserer selbst,<br />
immer angepasst an die jeweilige Situation,<br />
in der wir uns befinden. Das ist durchaus<br />
eine Form von Schauspielerei.<br />
Finden Sie wirklich?<br />
Ja, das ist mir schon in der Schule klar geworden.<br />
Damals realisierte ich, dass ich dort<br />
ganz anders sprach als zu Hause. Und zwar<br />
nicht nur vom Vokabular her, sondern auch,<br />
was die Stimmlage angeht. Auch sprach ich<br />
mit meinen Eltern anders als mit meinen<br />
Großeltern. So ist das doch immer wieder<br />
und überall, für jeden. Im Grunde überlegen<br />
wir alle uns jeden Morgen, welche Rolle wir<br />
heute spielen werden und welches Kostüm<br />
wir dazu brauchen. Deswegen kann es<br />
vorkommen, dass man abends in der Kneipe<br />
den Kollegen aus dem Büro kaum wiedererkennt:<br />
weil Kostüm und Kulisse nicht zu<br />
der Rolle passen, aus der man ihn kennt.<br />
Im Grunde mache ich also nur das<br />
beruflich und in zugespitzter<br />
Form, was jeder andere sonst<br />
auch tagtäglich macht.<br />
Sie haben es mit dieser<br />
Tätigkeit zur Legende<br />
gebracht. Wie bewusst<br />
sind Sie sich eigentlich<br />
Ihres Ikonen-Status?<br />
Das ist reizend, dass Sie das<br />
so formulieren. Allerdings denke<br />
ich nicht allzu viel über so etwas nach.<br />
Es freut mich immer, wenn, ist, wenn ich<br />
realisiere, dass ich dank meiner Arbeit eine<br />
Rolle im Leben anderer Menschen gespielt<br />
habe. Zuletzt bin ich anlässlich meines 80.<br />
Geburtstags mit einem Theaterabend durch<br />
Großbritannien getourt, da kamen abends<br />
oft Leute auf mich zu, die etwa berichteten,<br />
dass sie mich mit ihrem verstorbenen Partner<br />
in den Siebzigern schon auf der Bühne<br />
gesehen haben. So etwas berührt mich sehr.<br />
Aber Ihr Ruhm ist doch deutlich größer<br />
als das ...<br />
Mag sein, aber er hat so wenig mit mir als<br />
Person zu tun. Eher mit den Figuren, die ich<br />
gespielt habe. Gandalf etwa war schon eine<br />
Ikone für „Herr der Ringe“-Fans, bevor ich<br />
ihn gespielt habe. Da bin ich nur Trittbrettfahrer.<br />
Oder es hat damit zu tun, dass mich<br />
Menschen aus dem Fernsehen kennen, weil<br />
ich einmal im Jahr in der „Graham Norton<br />
Show“ sitze und ein paar Scherze mache.<br />
Aber auch das heißt ja nicht, dass sie mich<br />
wirklich kennen. Mich hat immer nur interessiert,<br />
auf der Bühne oder vor einer Kamera<br />
FILM<br />
zu stehen und von den Zuschauern in dieser<br />
Rolle akzeptiert zu werden. So wie Laurence<br />
Olivier, der Held meiner Jugend. Der wurde<br />
auf der Straße auch nicht erkannt.<br />
Eine letzte Frage noch mit<br />
Bezug zu „The Good<br />
Liar“, denn Sie und<br />
Helen Mirren lernen<br />
sich dort ja über<br />
ein Online-Dating-<br />
Portal kennen. Was<br />
halten Sie privat<br />
davon?<br />
Ich finde es ganz wunderbar,<br />
dass es heutzutage diese<br />
Option gibt. Und gerade viele<br />
meiner schwulen Freunde haben auf<br />
diesem Weg ihre Partner kennengelernt, mit<br />
denen sie heute verheiratet sind. Ich wäre<br />
froh gewesen, in meiner Jugend schon diese<br />
Möglichkeit gehabt zu haben.<br />
Tatsächlich?<br />
Na klar. Als ich anfing zu daten, war Homosexualität<br />
ja noch nicht legal. Und weil<br />
niemand geoutet war, musste man immer<br />
erst einmal herausfinden, wer überhaupt<br />
schwul war. Und in einem Städtchen wie<br />
Bolton, wo ich herkam, gab es natürlich auch<br />
keine Gay-Bars oder so. Man musste also<br />
darauf achten, wie jemand dir die Hand gab<br />
oder dich ansah. Hochinteressant und eine<br />
spannende Art, sich kennenzulernen. Aber<br />
auch recht mühsam, wenn man eigentlich<br />
nur ... ein bisschen kuscheln wollte. Wie<br />
großartig also, dass das Internet so etwas<br />
heutzutage erleichtert. Gerade für Menschen,<br />
die vielleicht abseits der Großstadt<br />
leben und womöglich ein bisschen einsam<br />
oder schüchtern sind.<br />
*Interview: Tim Franklin<br />
J e t z t a u f D V D & D i g i t a l J e t z t a u f D V D & D i g i t a l<br />
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FILM<br />
FOTOS: SALZGEBER<br />
KINO<br />
Stéphane Riethausers<br />
MADAME<br />
Schwule, queere Menschen,<br />
mögen starke Frauen, einst<br />
auch aus Mangel an Vorbildern aus<br />
den eigenen Reihen, die aus von<br />
CIS-Männern gemachten Genderkonventionen<br />
und Schubladen ausbrechen.<br />
Das ändert sich natürlich<br />
seit einiger Zeit dank Elton John,<br />
Klaus Wowereit, Years & Years, Sam<br />
Smith und Rosa von Praunheim.<br />
Die Oma von Filmemacher Stéphane<br />
Riethauser war so eine Frau. In der Schweiz<br />
in den 1920er-Jahren befreite sie sich aus<br />
der – arrangierten – Ehe und ging ihren eigenen<br />
Weg als erfolgreiche Geschäftsfrau.<br />
In einer Zeit, als die Frau noch den Mann<br />
um Erlaubnis fragen musste, als Frauen<br />
etwa in der Schweiz nicht wählen durften,<br />
stand sie für ihre Rechte ein.<br />
Der Film „Madame“ ist aber nicht nur eine<br />
Verbeugung vor der Patriarchin Caroline,<br />
die, so hieß es, eine schlechte Mutter war.<br />
Es ist auch die Geschichte des Comingouts<br />
ihres Enkels Stéphane, der erst<br />
unbedingt so sein möchte, wie es die<br />
Familie will. Der Film verbindet anhand<br />
privater Aufnahmen das Porträt einer<br />
emanzipierten Dame mit dem filmischen<br />
Selbstporträt eines Mannes im und nach<br />
dem Coming-out. Die Urlaube an der Côte<br />
d’Azur, als der Enkel nur ein verwöhnter<br />
und reicher Junge ist, treffen auf Bilder<br />
einer „einsamen Prinzessin“ im hohen<br />
Alter, die die Familie regiert. Ein unterhaltsames,<br />
starkes und schön privates<br />
Doppelporträt, das man sehen sollte – sei<br />
es, dass man seine Oma vermisst, seine<br />
Mutter schätzt oder weil man verstehen<br />
will, wie stark auch heute noch scheinbar<br />
längst überholte Stereotypen das Leben<br />
prägen. Ab <strong>Dezember</strong> ist der Film im Kino<br />
zu sehen. *rä<br />
www.salzgeber.de
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Musicals unserer Zeit<br />
DAS ERFOLGS-MUSICAL IST WIEDER ZURÜCK!<br />
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<strong>2020</strong> auf Deutschlandtour<br />
DIE GRÖSSTE ABBA-TRIBUTE-SHOW DER WELT<br />
THE SHOW<br />
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www.eventim.de
KUNST<br />
Norbert Bisky „NO SIGNAL“, 2018<br />
AUSSTELLUNG<br />
NORBERT BISKY:<br />
„Ohne den Mauerfall wäre ich nicht Künstler geworden“<br />
<strong>2019</strong> jährt sich der Mauerfall,<br />
das Ende der DDR, zum 30.<br />
Mal. Zeit für den in Leipzig geborenen<br />
Maler zu reflektieren.<br />
Erfahrungen von Totalitarismus und Willkür<br />
prägten Biskys Auseinandersetzung mit<br />
der DDR: „Ohne den Mauerfall wäre ich<br />
nicht Künstler geworden“, so Norbert Bisky,<br />
der einst als NVA-Deserteur im Ostberliner<br />
Militärgefängnis eingesperrt wurde. Erst<br />
die neue Freiheit für alle machte es ihm<br />
möglich, seine Berufung zu leben. Äußerst<br />
erfolgreich: Bisky ist einer der wichtigsten<br />
und populärsten lebenden deutschen<br />
Maler.<br />
Die Ausstellung „RANT“ startet am 9.<br />
November und läuft bis in den Februar<br />
<strong>2020</strong> (Villa Schöningen, Berliner Straße<br />
86, 14467 Potsdam). Inhaltlich setzt sich<br />
die Ausstellung mit „deutsch-deutschen<br />
Grabenkämpfen“ auseinander. Einen Tag<br />
später eröffnet die Ausstellung „POMPA“ in<br />
der St. Matthäus-Kirche in Berlin (Matthäi—<br />
kirchplatz), sie hat die Nachwendezeit mit<br />
ihrem Hedonismus, der Euphorie und all<br />
dem Opportunismus zum Thema.<br />
Norbert Bisky „Durruti“, 2018<br />
Mit dem Fall der Mauer begann dein<br />
Weg als Künstler.<br />
Ja, vorher war ich aber auch zu jung, in der<br />
DDR war ich noch in der Schule. Den Gedanken,<br />
in der DDR Künstler zu sein, fand<br />
ich schrecklich.<br />
Schrecklich?<br />
Fast alle interessanten Künstler haben das<br />
Land ja verlassen, weil die Schwachköpfe,<br />
die das Land regierten, dachten, dass sie<br />
von allem eine Ahnung haben und alles<br />
zensieren und vorgeben wollten. Das ist<br />
natürlich grauenvoll für Künstler.<br />
Wie muss man sich den Kunstunterricht<br />
vorstellen?<br />
Ich habe so lustige Aufgabenstellungen<br />
bekommen wie „Jugend – Erbauer des<br />
Kommunismus“, dazu sollte ich ein Bild<br />
malen. Das mache ich irgendwie heute<br />
noch, dieses blöde Thema verfolgt mich<br />
weiter. (lacht) Mein Kommunismus sieht<br />
aber abgedrehter aus ... Und mein Bild<br />
damals hat natürlich nicht gepasst, weil ein<br />
nackter Mann drauf war.
KUNST<br />
Also keine Freiheiten?<br />
Nein, ich will nicht alles verteufeln, ich hatte zum Beispiel einen<br />
tollen Kunstlehrer: ein Exzentriker mit einem Plastikseepferdchen<br />
am Gürtel. Der Typ hat sich mehr getraut als die anderen Lehrer.<br />
Ich fand Malerei toll, ich malte selbst, mein bester Freund hat<br />
viel gemalt und gezeichnet. Aber selbst Künstler zu werden, das<br />
konnte ich mir damals nicht vorstellen.<br />
Das kam dann mit der Wende.<br />
Ja, das Entscheidende war allerdings nicht das Leben in der DDR<br />
für mich, sondern zu erleben, wie plötzlich ein ganzes System<br />
endet. Wenn eine ganze Welt zusammenkracht. Wenn von<br />
einem Tag auf den anderen alles anders ist. Ich<br />
denke, das prägt alle Leute, die diese Erfahrung<br />
gemacht haben. Diese Veränderungserfahrung<br />
hat bei mir dafür gesorgt zu denken:<br />
Okay, Jackpot, ich verändere mich jetzt<br />
auch, ich werde Künstler.<br />
Daher die Bilder mit den Zentrifugalkräften,<br />
wo alles im<br />
Wirbel ist und zerfetzt wird.<br />
Recht bedrohlich mitunter ...<br />
Oft ja, aber durchaus nicht auf<br />
allen meinen Bildern. Ich glaube, es<br />
ist der Kippmoment, diese Explosion<br />
an Möglichkeiten. Freiheit kann<br />
auch bedrohlich sein. Es kann sich<br />
alles ändern, zum Guten oder auch zum<br />
Schlechten. Wenn ich heute einen Menschen<br />
kennenlerne, dann kann das ganz toll<br />
werden oder auch komplett schiefgehen. Ich denke<br />
da an ein Kierkegaard-Zitat von Julian Schnabel: „Anxiety is<br />
the dizziness of freedom“ (Angst ist der Schwindel der Freiheit)<br />
... Das klingt cheesy, ist aber gut formuliert. Ich versuche,<br />
in den Bildern die Mehrschichtigkeit von Momenten und den<br />
Taumel sichtbar zu machen.<br />
Wie viel Persönliches fließt in deine Bilder mit ein?<br />
Sehr viel Persönliches! Es kommt nicht alles Private rein, aber<br />
ich will zeigen, was mich beschäftigt. Ich lebe ein paar Jahre,<br />
dann bin ich tot, wovor sollte ich denn Angst haben? Was<br />
habe ich denn zu verbergen? Meine Ängste, Träume, Erlebnisse,<br />
die soll man sehen. Wenn ich zurückschaue auf Bilder, die<br />
ich vor ein paar Jahren gemalt habe, dann kann ich mich gut<br />
an den jeweiligen Moment erinnern und daran, was ich dabei<br />
fühlte.<br />
Bei Malerei will ich Handschrift und Haltung erkennen können.<br />
Ich glaube nicht, dass man sich immer alles offenhalten kann,<br />
ich habe keine Angst davor, festgelegt zu werden. Wieder<br />
durcheinanderbringen kann ich das dann immer noch.<br />
FOTO: M. RÄDEL<br />
und jetzt merken wir: Im Gegenteil, das kocht und brodelt, mit<br />
schmutziger brauner Soße und unglaublich viel Hass.<br />
Haben dich die Wahlergebnisse von deiner Heimat<br />
Leipzig entfremdet?<br />
Ich wuchs dort zehn Jahre auf, meine Heimat ist eher Berlin.<br />
Ich liebe Friedrichshain, einen Kiez mit Klubs wie dem Berghain<br />
und vielen offenen Menschen und Projekten, die so gar nicht in<br />
ein totalitäres Schema passen. Hier bin ich genau richtig. Wobei<br />
ich Heimat eher mit Ideen und Freunden und nicht mit Ländern<br />
verbinde. Nach Tel Aviv kommen viele Leute, weil sie dort etwas<br />
bewegen wollen, dort sammeln sich Ideen.<br />
Ich male zurzeit viel in Andalusien unter freiem Himmel,<br />
das ist wieder anders, 800 Jahre lang lebten<br />
dort Araber, haben die Kultur geprägt, direkt<br />
gegenüber liegt Afrika. Da bekommst du<br />
einen anderen Blick auf Deutschland.<br />
Leipzig ist eine bunte, wunderschöne<br />
Stadt. Eine langjährige Freundin lebt<br />
da, sie hat gerade die Geschlechtsanpassung<br />
zum Mann begonnen, auch<br />
das ist dort möglich.<br />
Du fühlst dich also als Europäer?<br />
Europa ist ein schönes Wort. Vielleicht.<br />
*Interview: Michael Rädel<br />
www.norbertbisky.com<br />
www.facebook.com/norbertbiskyofficial<br />
www.koeniggalerie.com<br />
anonym,<br />
persönlich,<br />
per Mail<br />
oder Chat<br />
Deine Ausstellungen jetzt beschäftigen sich mit dem<br />
Mauerfall ...<br />
Flashbacks aus der Zeit im Osten lassen mich leider nicht los.<br />
Also setze ich mich jetzt noch einmal mit meinen Erinnerungen<br />
auseinander und male Bilder dazu, solange ich noch klar<br />
im Kopf bin. (lacht) Schon im Frühling geht es thematisch<br />
vollkommen anders weiter. Aber jetzt kommt noch mal meine<br />
Wut auf die Leinwand. Hier zum Beispiel ist eine zerrissene<br />
alte Schulkarte aus der DDR gemalt, so etwas baue ich zum<br />
ersten Mal in meine Bilder ein. Ich hoffe, dass ich dann mit<br />
dem Thema abschließen kann.<br />
Eines der Themen der Ausstellung sind auch die<br />
Grabenkämpfe zwischen Ost und West.<br />
Eine Zeit lang schien es, als sei alles relativ okay und friedlich,<br />
aidshilfe-beratung.de
BUCH<br />
WAS IST HEIMAT?<br />
LEBEN<br />
Die Journalistin Ilka Peemöller hat ein Buch geschrieben<br />
über ein nicht nur heute von vielen als<br />
schwierig empfundenes Thema: Heimat.<br />
Der Anblick von Tannen im Frühlingswind,<br />
tosendes Meeresrauschen, der Duft von frisch<br />
gebackenem Apfelkuchen oder auch Pferdemist<br />
im Herbst. Aber auch die großen Taten großer<br />
Persönlichkeiten, all das kann Heimatgefühle<br />
auslösen. Doch darf man denn stolz sein auf<br />
seine Herkunft? Wie geht man damit um, wenn<br />
man sie verlassen muss? Wie geht unsere Gesellschaft<br />
mit denen um, die ihre Heimat verlassen<br />
mussten? Und vor allem: Was ist Heimat eigentlich?<br />
In ihrem Buch „Heimat“ lässt sie Prominente<br />
zu Wort<br />
kommen. Wotan Wilke Möhring, Michael Michalsky,<br />
Heino(!), Claudia Roth oder auch Udo Lindenberg<br />
und H.P. Baxxter von Scooter kommen<br />
zu Wort, mal knackig, mal tiefsinnig aber immer<br />
unterhaltsam. Der Sehnsuchtsbegriff Heimat in<br />
all seinen Bedeutungen – unterhaltsam. *rä<br />
Blu Puppy Hood.pdf 1 15.10.<strong>2019</strong> 16:49:14<br />
GEDICHTE<br />
Schwule Kunst<br />
vom #Bodensee<br />
Zugegeben, an manchen Tagen wird man melancholisch<br />
am Bodensee. Der Blick auf die mächtigen<br />
Alpen, die weiten Wassermassen mit einsamen<br />
Schiffen, der Nebel, der Regen, die dunklen Wälder, die<br />
teilweise in den See hineinwachsen. Sehnsucht mischt<br />
sich mit Fernweh.<br />
C<br />
M<br />
Y<br />
CM<br />
MY<br />
CY<br />
CMY<br />
K<br />
Manch einer fährt erst gar<br />
nicht (mehr) gerne runter<br />
an die südliche Außengrenze<br />
Deutschlands, weil<br />
ihn der mitunter schwer<br />
und tief hängende Nebel<br />
fertigmacht – egal wie<br />
schön der Wald, fruchtbar<br />
die Felder und liebenswert<br />
schrullig die Menschen<br />
dort sind. In seinem beim<br />
Rimbaud Verlag erschienenen<br />
Buch „Mylord“<br />
versammelt der Konstanzer<br />
Buchautor und Dichter<br />
Peter Salomon schwule<br />
Gedichte aus den Jahren 1972 bis <strong>2019</strong>. Diese sind<br />
freilich nicht immer melancholisch, es geht um Beziehungen,<br />
(Sehn-)süchte und queeres Selbstverständnis<br />
– und auch mal um den Penis! *rä<br />
www.rimbaud.de