inspire - Magazin für moderne Zutrittslösungen
inspire Ausgabe des Jahres 2019 - Case Studies über die Feldschlösschen Brauerei, Kliniken METTNAU, das Kulm Hotel St. Moritz, die Connext Communication GmbH, Überbauung Zürcher Freilager, Fairytale Frozen Yogurt, Vetmeduni Wien und die Wirtschaftskammer Wien. - Marktbericht über Coworking Spaces - free2move.org mit Catherine Debrunner, Abassia Rahmani, Martin Falch und den EN Baskets
inspire Ausgabe des Jahres 2019
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Case Studies über die Feldschlösschen Brauerei, Kliniken METTNAU, das Kulm Hotel St. Moritz, die Connext Communication GmbH, Überbauung Zürcher Freilager, Fairytale Frozen Yogurt, Vetmeduni Wien und die Wirtschaftskammer Wien.
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Marktbericht über Coworking Spaces
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free2move.org mit Catherine Debrunner, Abassia Rahmani, Martin Falch und den EN Baskets
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inspire Magazin für moderne Zutrittslösungen # 2019
REPORT: BRAUEREI FELDSCHLÖSSCHEN
EINBLICKE: PRODUKTION UND LOGISTIK
VERANSTALTUNGEN: SWISSBAU 2020
MARKT: ZUKUNFT VON COWORKING
Bild: Brauerei Feldschlösschen/Gerry Thönen
Design-Schloss Ælement Fusion
(siehe Seite 14 „Vorschau Swissbau 2020“
und Seite 26 „Report Kulm Hotel“)
inspire #2019
EDITORIAL 03
Bereit für die Zukunft!“
Der Zutrittsmarkt befindet sich momentan in einer Transformation, die eher im Verborgenen
und in Einsatzgebieten stattfindet, die bislang weniger im Fokus standen. Technisch zeigt sich
das vor allem am zunehmenden Einsatz von Mobile Access. In der Hotellerie sind Smartphonebasierte
Zutrittslösungen heute bereits Standard. Parallel spüren wir im gewerblichen Umfeld
eine stärkere Nachfrage, auch wenn sich diese bislang eher auf spezielle Anwendungen
bezieht. Darüber hinaus gewinnt die Cloud-Zutrittskontrolle immer mehr an Bedeutung. Und
hier hauptsächlich in Segmenten, die es bis vor Kurzem noch gar nicht gab. Ein Beispiel sind
Coworking Spaces, für die wir mit SALTO KS bestens positioniert sind. Welche Trends sich
in diesem Markt abzeichnen und welches Potenzial wir mit SALTO KS hier realisieren können,
beschreiben wir in einem Beitrag ab Seite 46.
SALTO hat in den vergangenen fünf Jahren seinen Gesamtumsatz verdoppelt. In der DACH-
Region waren wir sogar noch erfolgreicher. Allein in diesem Jahr werden wir in Deutschland,
Österreich und der Schweiz beim Umsatz wieder rund ein Viertel zulegen. Dafür gebührt Ihnen
als Fachpartner und Kunde unser größter Dank!
Und wir haben noch viel vor. Um für künftiges Wachstum gerüstet zu sein, haben wir erheblich
in unsere Produktion und interne Logistik investiert. Einen Einblick in die Veränderungen gibt
ab Seite 6 unser Produktionsleiter Santiago Estevas.
Wir betonen regelmäßig die Vielseitigkeit unserer Zutrittslösungen – und wir können diese
Behauptung auch untermauern. In dieser Ausgabe der inspire haben wir wieder eine Reihe
von Anwenderberichten aus den unterschiedlichsten Bereichen zusammengestellt. Sie finden
darunter die größte Brauerei der Schweiz, einen Unternehmenssitz mit Büros, Veranstaltungsräumen,
Hotel und Kita, eine Wohnanlage, eines der exklusivsten Hotels der Welt, eine Rehaeinrichtung
mit vier Kliniken, eine Universität und einen Einzelhändler. In diesen Projekten
kommen neben unserem breiten Hardwareportfolio auch sämtliche unserer Plattformen und
Technologien zum Einsatz. Das verstehen wir unter Vielseitigkeit! Sicher werden auch Sie einige
Anregungen für Ihre Projekte finden.
Wir wünschen Ihnen ein erfolgreiches Jahresendgeschäft, besinnliche Weihnachten und einen
inspirierenden Start ins neue Jahr. Wir freuen uns auf Sie in 2020.
Axel Schmidt
Geschäftsführer
SALTO Systems Deutschland
Roger Isler
Geschäftsführer
SALTO Systems Schweiz
04 INHALT
06
10
Bild: fotostudio flashface/Josef Bollwein
16 26
Bild: Brauerei Feldschlösschen
Bild: Kulm Hotel St. Moritz
32 46
inspire #2019
INHALT 05
INHALT
UNTERNEHMEN
03 Editorial
06 Einblicke Produktion und Logistik
10 free2move.org Behindertensportförderung
14 Vorschau Swissbau 2020, Basel (CH)
REPORTS
16 Feldschlösschen Getränke AG, Rheinfelden (CH)
22 Med. Reha-Einrichtungen der Stadt Radolfzell,
METTNAU (DE)
26 Kulm Hotel, St. Moritz (CH)
32 Connext Communication GmbH, Paderborn (DE)
38 Zürcher Freilager AG, Zürich (CH)
42 Fairytale Frozen Yogurt, Inno-Vita GmbH, Köln (DE)
44 Veterinärmedizinische Universität Wien (AT)
45 Wirtschaftskammer Wien (AT)
Impressum
Herausgeber
SALTO Systems GmbH
Schwelmer Straße 245
42389 Wuppertal
Deutschland
SALTO Systems AG
Werkhofstraße 2
8360 Eschlikon
Schweiz
Redaktion
Hagen Zumpe (V. i. S. d. P.)
Bildquellen
© alle: SALTO Systems,
außer, wo entsprechend vermerkt
MARKT
46 Zukunft von Coworking
TERMINE/NEWSLETTER
50 Messen/Kongresse
50 Newsletter
06 EINBLICKE PRODUKTION UND LOGISTIK
SCHLANKE PRODUKTION UND
EIN TURM VOLLER PALETTEN
SALTO Systems hat seinen Umsatz innerhalb der vergangenen
fünf Jahre verdoppelt. Aufgrund dieses
rasanten Wachstums wurden die Bereiche Produktion
und Logistik massiv umgestaltet, um für die neuen
Bedingungen und weiteres Wachstum gerüstet zu sein.
inspire sprach mit Santiago Estevas, Chief Operations
Officer (COO) von SALTO, über mehr Platz, neue Prozesse
und einen Turm.
Als wir vor fünf Jahren das letzte Mal für die inspire
miteinander gesprochen haben, wurde die Produktionskapazität
gerade auf 750.000 Einheiten pro Jahr
erweitert. Über welche Kapazität verfügt SALTO heute
und wie habt ihr die geschaffen?
Wir haben die Fläche von damals 4.500 Quadratmetern
um weitere 1.500 Quadratmeter vergrößert. Als Teil dessen
haben wir ein automatisiertes Lager eingerichtet,
das 25 Meter hoch ist und 3.700 Paletten beherbergen
kann. Die Produktionsfläche ist in diesem Zuge um etwa
40 Prozent gewachsen. Damit können wir heute einen
jährlichen Ausstoß von circa einer Million Zutrittspunkten
im Einschichtbetrieb erreichen. Zwei Schichten würden
die Produktion verdoppeln.
Inwieweit wurden auch Produktionsabläufe angepasst?
Die Produktionsabläufe sind weitestgehend gleich
geblieben. Wir arbeiten allerdings seit einiger Zeit an
einem Pilotprojekt, um die Methoden des „Lean Manufacturing“
1) zu testen. Die Resultate sehen bislang vielversprechend
aus: Wir konnten die Produktionsmenge
verdreifachen, vor allem dank einer besseren Nutzung
von Fläche und gesteigerter Produktivität. Die Anpassung
der gesamten Fertigung würde ein bis zwei Jahre
dauern. Unabhängig davon garantieren wir aber genug
Kapazität für die anstehenden Jahre.
Welchen Einfluss hat die deutliche Ausweitung des
Hardwareportfolios auf die Produktion? Seit unserem
letzten Gespräch sind der XS4 Mini, der XS4 One, die
neuen Wandleser und Steuerungen sowie Ælement
Fusion hinzugekommen.
All diese Produkte erfordern spezielle Fertigungszellen.
Das heißt, je mehr unterschiedliche Produkte wir herstellen,
desto mehr Platz benötigen wir für die gleiche
Fertigungsmenge. Die Bestellungen für diese Produkte
entwickeln sich sehr unterschiedlich, weshalb wir die
Kapazität immer entsprechend anpassen müssen.
Komponentenfertigung durch versierte Fachkräfte
inspire #2019
EINBLICKE PRODUKTION UND LOGISTIK 07
Wie habt ihr personalseitig auf die Veränderungen
reagiert?
Wir bereiten uns auf die kommenden Jahre vor, indem
wir unser Team noch weiter verstärken. Dafür haben
wir neue Positionen geschaffen oder neue Mitarbeiter
eingestellt, darunter Fertigungsplaner, Einkaufsmanager,
Prozessingenieure und Produktionsleiter.
SALTO ist stark in der Region verwurzelt und bezog
vor fünf Jahren beispielsweise 80 Prozent der Wertschöpfung
aus einem Umkreis von 100 Kilometern. Hat
sich trotz der Kapazitätserweiterung dieser hohe lokale
Anteil halten können?
Die Zahlen für 2018 zeigen, dass wir insgesamt 77
Prozent unserer Wertschöpfung in Spanien erreichen.
Zieht man einen Radius von 200 Kilometern um unser
HQ, ergibt sich immer noch ein Wert von 73 Prozent.
Das heißt, unsere Lieferanten sind nach wie vor stark in
der unmittelbaren Umgebung von SALTO konzentriert.
Santiago Estevas, Produktionsleiter
SALTO Systems
Warum setzt SALTO weiterhin auf einen so hohen
Anteil an lokaler Wertschöpfung?
Grundsätzlich sucht SALTO weltweit nach den besten
SALTO erreicht drei Viertel seiner Wertschöpfung im Umkreis von 200 km des Stammsitzes
08 EINBLICKE PRODUKTION UND LOGISTIK
Lieferanten für jede Komponente. Einige Teile werden daher
in Deutschland gekauft, andere aus Asien bezogen,
weil eben die dafür besten Hersteller von dort kommen.
Allerdings betrachten wir auch die Gesamtkosten, also
u. a. Transport und Zölle. Und da haben lokale Zulieferer
natürlich einen Vorteil. Ein weiterer Pluspunkt in diesem
Zusammenhang ist, dass wir mit Unternehmen in der
Nähe kürzere Lieferzeiten, eine engere Kommunikation
und ein besseres Verständnis für ihre Abläufe haben. Wir
sind in weniger als zwei Stunden bei ihnen, wodurch ein
intensiver Austausch stattfindet.
Vor fünf Jahren wurde das neue automatisierte Lager
in Betrieb genommen. Nach heutigem Maßstab war
das aber nur der Anfang …
So kann man das sagen. Wir haben mittlerweile einen
„Lagerturm“ errichtet, der bis zu 3.700 Paletten fassen
kann. Und wir planen die Verdopplung der Lagerkapazität
Anfang kommenden Jahres. Diese Investitionen
benötigen wir, um die Komponenten und Halbprodukte
zwischenzulagern, die wir für die tägliche Produktion verwenden.
Hierbei geht es vor allem um kürzere Durchlaufzeiten
und damit insgesamt um eine schnellere Fertigung.
Vor fünf Jahren haben wir mit einem „Trans Elevator“
begonnen. Das ist ein Roboter, der Paletten oder Pakete
transportiert. Im nächsten Jahr werden wir fünf dieser
Maschinen in Betrieb haben, sodass wir mehr Einheiten
in der gleichen Zeit verarbeiten können und entsprechend
ebenso die Kapazität für Lieferungen vergrößern.
Damit wollen wir die Lieferzeiten für unsere Kunden reduzieren.
Zu diesem Zweck müssen die Kapazitäten für
die Fertigung und die Logistik aufeinander abgestimmt
ausgebaut werden.
Was ist aus deiner Sicht die größte Leistung der
Produktionserweiterung?
Dass wir ein Layout entworfen haben, welches flexibel
genug ist, um sich an künftige Änderungen im Produktportfolio
und neue Produkte anpassen zu können.
Was waren die größten Hürden während der Umgestaltung
in der Produktion und Logistik?
Unser großes Portfolio, die Tausende von unterschiedlichen
Komponenten, die dafür notwendig sind, sowie
die Fertigung an einem Standort erzeugen eine enorme
Komplexität der Abläufe. Wir haben das bislang sehr gut
Der neu errichtete Lagerturm am SALTO Stammsitz in Spanien
inspire #2019
EINBLICKE PRODUKTION UND LOGISTIK 09
bewältigen können, aber „Lean Manufacturing“ hat uns
noch großes Potenzial für Verbesserungen offenbart.
Das gesamte Team steht in den nächsten Jahren vor der
Herausforderung, dieses Potenzial auch zu realisieren –
und dabei ist das Engagement aller Beteiligten gefragt:
Produktionsteam und Führungskräfte.
1)
Im deutschen Sprachraum hat sich dafür auch der Begriff
„ganzheitliche Produktionssysteme“ etabliert. Im Kern geht es
um eine systematische Produktionsorganisation, die darauf
abzielt, Ressourcen effizienter einzusetzen, Fehler zu minimieren,
Prozesse kontinuierlich zu verbessern, einen schnellen
Material- und Informationsfluss zu realisieren sowie Produkte
dem Kundenbedarf entsprechend herzustellen („just in time“).
Dabei kommt der Mitarbeiterorientierung und zielorientierten
Führung sowie der transparenten Darstellung von Prozessen
und Arbeitsabläufen eine entscheidende Bedeutung zu.
Die Produktionsabteilung ist stark dezentralisiert,
wodurch Eigenverantwortung und
Flexibilität gestärkt werden. SALTO beschäftigt
mehr als 80 Arbeiter in der Fertigung, die
von sieben Produktlinienmanagern geleitet
werden. Im Warenlager arbeiten 22 Beschäftigte
und ein Teammanager. Das Management
setzt sich aus weiteren zwölf Personen
zusammen, die für die Auswahl der Lieferanten,
den Einkauf, die Produktionsplanung,
die Erstellung von Arbeitsanleitungen, die
Optimierung der Fertigungsprozesse sowie
die Automatisierung von Arbeitsprozessen
zuständig sind.
Geleitet wird die Abteilung von Santiago
Estevas. Santiago ist Chief Operations
Officer (COO) von SALTO sowie einer der
Gründer und Mitinhaber des Unternehmens.
Er besitzt einen Master in Ingenieurwissenschaften
sowie einen Master of Business
Administration (MBA). Vor SALTO war er als
Projektmanager für den spanischen Werkzeughersteller
Bellota in Mexiko und als
Systemanalyst für SAP-Produktionsplanung
bei Deloitte Consulting in Chicago tätig.
Das automatisierte Lagersystem nimmt
die zuvor gescannten Kartonagen auf …
… und verteilt diese dann auf einen der
3.700 Palettenplätze innerhalb des Lagerturms
10 FREE2MOVE.ORG
EN BASKETS SCHWELM
MIT ERFOLGREICHEM 3. ROLLSTUHLBASKETBALL-TURNIER
SALTO Deutschland unterstützt seit diesem Jahr die
EN Baskets Schwelm im Rahmen der Initiative free2-
move.org. Das Unternehmen fungierte als Namensgeber
des 3. Rollstuhlbasketball-Turniers, mit dem die Organisatoren
ein Zeichen für ein starkes Miteinander und
Inklusion setzen.
Insgesamt zehn Mannschaften, bestehend aus Spielerinnen
und Spielern mit und ohne Handicap, traten am
25. Mai 2019 in der Schwelm ArENa gegeneinander an.
Alle saßen dabei im Rollstuhl – und spielten Basketball.
Auf diese Weise hatte das Rollstuhlbasketball-Turnier
eine große Signalwirkung. Bemerkenswert ist zum einen
das sportliche Miteinander, denn hier gibt es keine Vorbehalte.
Zum anderen sah man die große Dynamik, mit
der Rollstuhlbasketball über das Parkett geht. Mancher
„Neuling“ im Turnier, der zudem erstmalig in einem Rollstuhl
saß, staunte nicht schlecht, welche Anstrengung
notwendig ist, um den Rollstuhl so wendig einzusetzen,
wie es die Spieler mit Handicap können.
Große Freude bereitet den Veranstaltern der wachsende
Zuspruch. Erstmalig traten zehn Mannschaften im Turnier
an, unter ihnen inklusive Vereine, aber auch Mitglieder
eines großen Netzwerks für Unternehmer in der Region.
Am Ende stand mit „Handicap Sport Wuppertal 1“ der
Sieger des Turniers fest. Die EN Baskets belegten Platz 5.
Omar Rahim, Geschäftsführer der EN Baskets: „Das
Rollstuhlbasketball-Turnier liegt mir persönlich sehr am
Herzen und ich freue mich, dass dieses Event von Jahr
zu Jahr immer größere Kreise zieht. Mit der SALTO
Systems GmbH einen Partner gefunden zu haben, der
das Konzept mit voller Überzeugung mitträgt, ist eine
tolle Sache und stärkt die Veranstaltung für die Zukunft.“
Jede Menge Action auf dem Feld …
Für uns ist es einfach toll, zu
sehen, wie sich dieses Event
entwickelt und immer mehr
auf offene Ohren und Augen
trifft.“
Omar Rahim, Geschäftsführer EN Baskets
Schwelm
… und glückliche Turniersieger
Bilder: EN Baskets
Die von SALTO Systems 2005 ins Leben
gerufene Initiative free2move.org fördert
weltweit den Behindertensport und unterstützt
Teams sowie Sportlerinnen und
Sportler im Training und bei Wettkämpfen.
www.free2move.org
inspire #2019
FREE2MOVE.ORG 11
MARTIN FALCH
WEITER AUF ERFOLGSKURS
Weltmeister, Österreichischer Staatsmeister und etliche
Podestplätze: Martin Falch hat im Sommer 2019 wieder
reihenweise Erfolge eingeheimst.
Das Highlight waren die „Multisport World Championships“
Ende April/Anfang Mai im spanischen Pontevedra.
Hier trat Martin zunächst im Crosstriathlon an – und
wurde nach 500 m Schwimmen, 13,4 km Radfahren
und vier km Laufen sogleich Weltmeister! Zwei Tage
später ging er im Aquathlon an den Start und holte sich
nach einem Kilometer Schwimmen und 10 km Laufen
die Bronzemedaille. Dieser Wettbewerb stach wegen
der speziellen Bedingungen heraus, erklärt Martin: „Die
Aquathlon-WM fand in einem Fluss statt, und zwar
bei unter 14 Grad Celsius und mit Strömung. Das war
heuer etwas Besonderes für mich speziell wegen des
Schwimmens mit der und gegen die Strömung. Ich
wurde immer wieder aus der Strömung geworfen und an
Land gespült.“
Im September folgte die nächste Goldmedaille: Martin
wurde in St. Pölten Österreichischer Staatsmeister im
Paratriathlon. Die 750 m Schwimmen, 21 km Radfahren
und fünf km Laufen schaffte er dabei in einer Stunde
und sieben Minuten.
Als gebürtiger St. Antoner nahm Martin natürlich auch
wieder am Arlberger Bike Classic in seinem Heimatort
teil. Das 20 km lange Mountainbikerennen über 720
Höhenmeter beendete er in diesem Jahr als 3. in seiner
Altersklasse. In der Gesamtabrechnung landete er auf
dem beachtlichen 9. Platz.
Eine weitere Medaille gewann er beim Thiersee-Triathlon
in Tirol: Hier wurde Martin in seiner Altersklasse ebenfalls
3. und 12. in der Gesamtwertung.
Martin Falch bei den „Multisport World Championships“
... und bei der österreichischen Staatsmeisterschaft
Bild: Triaustria
Bild: fotostudio flashface/Josef Bollwein
12 FREE2MOVE.ORG
ABASSIA RAHMANI
MIT HOCHS UND TIEFS IN DIESEM JAHR
Abassia Rahmani hat im ausklingenden Jahr einige
Weichen für die Zukunft gestellt. Großen Mut und feste
Entschlossenheit bewies sie unter anderem damit, den
Schritt in den Profisport zu wagen. Für den ganz großen
Wurf hat es in diesem Jahr zwar nicht gelangt, dennoch
erzielte sie eine Reihe von beachtlichen Resultaten.
Nach zwei erfolgreichen Trainingslagern, in denen
Abassia vor allem an ihrem Start gefeilt hat, startete sie
ab Mai in die Wettkampfsaison. Und das gleich mit
einem Weltrekord. Beim Grand Prix in Nottwil erreichte
sie über die 100 m eine Zeit von 13,79 s, die zuvor noch
niemand in dieser Kategorie erzielt hat, in die sie neu
eingestuft wurde.
Neben den sportlichen Wettkämpfen stand für Abassia
auch der Umgang mit Rückschlägen im Mittelpunkt. So
überwand sie zunächst hartnäckige Schmerzen durch
eine Umstellung ihrer Blades, an die sie sich zunächst
gewöhnen musste. Ebenso blieben Enttäuschungen
bei Wettkämpfen nicht aus, die sie jedoch zusammen
mit ihrem Team positiv verarbeitet hat. Somit fand sie
rechtzeitig vor der Weltmeisterschaft in Dubai wieder
zu ihrer Topform zurück und ließ mit einem 5. Platz beim
Grand Prix in Paris Ende August aufhorchen.
Das Highlight für Abassia war aber natürlich ihr Start bei
den Weltmeisterschaften Anfang November in Dubai.
Vom Schweizer Verband wurde sie für die 100 m als
Starterin nominiert. Sie schaffte es zwar leider nicht in
den Finallauf, erreichte mit 13,69 s jedoch ihre Saisonbestleistung
und ihre drittbeste jemals gelaufene Zeit.
Auch für Abassia beginnt nun die Vorbereitung auf die
Paralympics im kommenden Jahr in Tokio, wo sie an
ihre erfolgreiche Teilnahme von Rio de Janeiro anknüpfen
möchte.
Abassia Rahmani (Zweite von links) während eines Wettkampfs
Bild: Martin Rhyner
inspire #2019
FREE2MOVE.ORG 13
CATHERINE DEBRUNNER
MIT GOLDENEM COMEBACK
Nach einer zweijährigen Pause feierte Catherine Debrunner
in diesem Jahr ihr Comeback im Leistungssport
– und das gleich mit mehreren Titeln!
Die Leichtathletin hat mittlerweile ihr Lehramtsstudium
abgeschlossen und erste Erfahrungen als Klassenlehrerin
gesammelt. Parallel bereitete sie sich im vergangenen
Frühjahr und Sommer auf die diesjährige Weltmeisterschaft
vor, die Anfang November in Dubai stattfand.
Während des intensivierten Trainings standen bei ihr vor
allem der Start und die Schnelligkeit im Fokus. Und die
bis zu acht Trainingseinheiten pro Woche haben sich
ausgezahlt: In Dubai gewann Catherine den Weltmeistertitel
über 400 m. Ihren Vorlauf hatte sie in diesem Zuge
mit persönlicher Bestzeit gewonnen. Bei ihrem zweiten
Start bei der Weltmeisterschaft über 1.500 m belegte
sie in einem äußerst knappen Endlauf den 5. Platz. In
ihrem dritten Wettkampf fügte sie ihrer Goldmedaille
noch eine silberne über die 800-m-Distanz hinzu.
Der Weg zur Weltmeisterin führte Catherine in diesem
Jahr bereits über weitere Titel und Rekorde. Nach einigen
4. und 5. Plätzen beim Grand Prix in Nottwil im Mai
legte Catherine bei den Schweizer Meisterschaften richtig
los und gewann den Titel über 200 m sowie Silbermedaillen
über 400 m, 800 m und 1.500 m. Darüber hinaus
brach sie bei weiteren Wettbewerben in diesem Jahr die
Schweizer Rekorde über 100 m, 400 m und 800 m.
Als nächstes großes Ziel hat sie die Paralympics 2020
in Tokio fest im Blick. Dort möchte sie „nicht nur dabei
sein, sondern eine Medaille über die Mittelstrecken gewinnen“,
verrät sie. Dass dies nicht ganz ausgeschlossen
ist, hat sie in Dubai gezeigt.
Es freut mich außerordentlich, dass
mich SALTO über free2move.org
erneut auf meiner sportlichen
Laufbahn begleitet, und ich möchte
mich herzlich für die Unterstützung
bedanken!“
Catherine Debrunner
Catherine Debrunner nach ihrem Lauf zum Weltmeistertitel
Bild: Urs Sigg
14 VORSCHAU SWISSBAU 2020
SALTO MIT EINER FÜLLE VON NEUHEITEN
ZUR SWISSBAU 2020
Im Mittelpunkt des Auftritts in Basel steht die SALTO
SPACE Zutrittskontrollplattform, die dem Anwender
größtmögliche Wahlfreiheit hinsichtlich der Systemarchitektur,
Art und Anzahl der Zutrittspunkte sowie des
Sicherheitsniveaus bietet. Mit dem vielseitigen Hardwareportfolio
und perfekt aufeinander abgestimmten
Technologien erfüllt SALTO SPACE nahezu alle technischen
und funktionalen Anforderungen – für jede Art
und Größe von Projekt weltweit.
Ein weiterer Schwerpunkt ist die Cloud-Zutrittslösung
SALTO KS Keys as a Service. Das System ermöglicht
ein Echtzeit-Zutrittsmanagement über App und Online-
Plattform. Dank seiner Architektur bietet SALTO KS alle
Vorteile einer Cloud-Lösung: Anwender müssen keine
Software installieren, haben ihre Anlage immer auf dem
neuesten Stand und können sie per API leicht mit Drittsystemen
integrieren.
SVN-Flex
SALTO hat mit SVN-Flex eine Weltneuheit auf den
Markt gebracht: Sie ermöglicht virtuell vernetzte Zutrittslösungen,
in denen funkvernetzte elektronische
Beschläge und Zylinder als kabellose Updater fungieren.
Mit SVN-Flex kann man jeden kabellosen und
über BLUEnet funkvernetzten Beschlag oder Zylinder
in einen Updater verwandeln. Somit erfolgt die Aktualisierung
da, wo sie gebraucht wird: direkt an der Tür.
Auf diese Weise erreichen Anwender mehr Sicherheit
nicht nur an diesen Zutrittspunkten, sondern auch an
den vielen weiterhin über das klassische SVN virtuell
vernetzten Türen dahinter. Und das, ohne teure Verkabelung
oder Wireless Infrastruktur für die gesamte
Anlage.
Design-Schloss Ælement Fusion
Ælement Fusion ist ein elektronisches Türschloss,
bei dem bis auf die kleine runde Leseeinheit alle Komponenten
verdeckt in die Tür eingebaut werden. Das
batteriebetriebene Schloss besteht aus einer Leseeinheit
mit wählbarer Abdeckung (in Weiß oder Schwarz),
einer Steuereinheit, die in die Tür eingebaut wird, und
einem Einsteckschloss, das mit der Elektronik verbunden
ist.
SwissPass als Keycard in Hotels
Dank der Zusammenarbeit zwischen SALTO und SBB
haben Hotelgäste in der Schweiz künftig die Möglichkeit,
den SwissPass als Keycard für den Zutritt zum
Hotelzimmer zu verwenden. Standbesucher können das
direkt auf der Messe ausprobieren. Sie müssen nur ihre
persönliche SwissPass-Karte mitnehmen und können
live am SALTO Messestand erleben, wie einfach das
funktioniert.
Managementsoftware ProAccess SPACE
Die Web-basierte Managementsoftware mit modularem
Aufbau für passgenaue Funktionen, mit intuitiver Bedienung
und einfacher Installation bietet ein umfassendes
Zutrittsmanagement für Mitarbeiter, Besucher und Lieferanten.
Dank etlicher Schnittstellen ist ein Datenimport
und -export aus bzw. in Drittsysteme möglich. Außerdem
lassen sich dadurch Fremdsysteme, wie Alarmanlagen,
Videoüberwachung oder Gebäudemanagementsysteme
anbinden. Die Software ist überdies mandantenfähig,
wodurch eine dezentrale Verwaltung mehrerer Standorte
realisiert werden kann.
JustIN Mobile Solutions
Mit JustIN Mobile lassen sich Smartphones einfach und
sicher in Zutrittslösungen einbinden. Die neueste Version
der Technologie erlaubt u. a. die Nutzung mehrerer
mobiler Schlüssel, die zu unterschiedlichen Installationen
gehören können. Zu den jeweiligen Gebäuden können
Bilder, Karten, Nachrichten und Telefonnummern hinterlegt
werden. Darüber hinaus kann die JustIN Mobile
App Zutrittsereignisse und den Batteriestatus aus den
elektronischen Beschlägen auslesen und direkt an die
Managementsoftware ProAccess SPACE weiterleiten.
SALTO KS
Die Cloud-Zutrittslösung SALTO KS Keys as a Service,
die weltweit schon an Zehntausenden Türen im Einsatz
ist, wartet ebenfalls mit wesentlichen Funktionserweiterungen
auf. So ist es künftig möglich, Türen auch mittels
mobiler Schlüssel über das Smartphone zu öffnen. Das
führt zu einer einfacheren und schnelleren Bedienung.
Die Fernöffnung über App und Online-Plattform ist
parallel weiterhin möglich. Überdies sind künftig auch
die Keypad-Beschläge und -Wandleser mit SALTO KS
kompatibel, wodurch noch mehr Öffnungsmodi für
noch flexiblere Anwendungsszenarien genutzt werden
können.
Auf der Messe stellen
wir erneut unsere
Innovationsstärke
unter Beweis.“
Roger Isler, Geschäftsführer
SALTO Systems Schweiz
inspire #2019
VORSCHAU SWISSBAU 2020 15
In der Tür versteckte Elektronik und dezente Optik: Design-Schloss Ælement Fusion
14.–18.01.2020
MESSE BASEL
HALLE 1.2
STAND D08
Künftig sind auch Keypad-Beschläge und -Wandleser mit
SALTO KS kompatibel, wodurch noch mehr Öffnungsmodi für
noch flexiblere Anwendungsszenarien genutzt werden können
Im SVN-Flex von SALTO fungieren die kabellosen elektronischen
Beschläge und Zylinder als Updater im virtuellen
Netzwerk
16 REPORT BRAUEREI FELDSCHLÖSSCHEN
Das Sudhaus der Brauerei Feldschlösschen
Bild: Brauerei Feldschlösschen/Jörg Haefeli
inspire #2019
REPORT BRAUEREI FELDSCHLÖSSCHEN 17
Bild: Brauerei Feldschlösschen
Der größte Teil der Brauerei Feldschlösschen wurde im Burgenstil des Historismus erbaut
KEINE SCHLÜSSEL MEHR FÜR DAS TAGESGESCHÄFT
In der Brauerei Feldschlösschen werden die strengen Normen für die Lebensmittelsicherheit
u. a. auch durch das neue elektronische Zutrittssystem gewährleistet
Die Zertifizierung zur Gewährleistung der Lebensmittelsicherheit
veranlasste die Brauerei Feldschlösschen,
Rheinfelden, zur Einführung einer neuen elektronischen
Zutrittskontrolle. Neben den Auflagen der Zertifizierung
bestimmten die Entscheidung zur Auswahl des Systems
die Flexibilität bei der Berechtigungsvergabe, die Verfügbarkeit
unterschiedlicher Technologien und planbare
Kosten für die Erweiterung.
Die Feldschlösschen Getränke AG in Rheinfelden, Aargau,
ist die führende Brauerei der Schweiz und zugleich größter
Getränkehändler des Landes. Mit der Zertifizierung
nach dem Standard FSSC 22000 war auch ein Umdenken
bei der Zutrittskontrolle verbunden. „Wir hatten ein
mehr als 30 Jahre altes mechanisches Schließsystem im
Einsatz, dessen Ablösung wir bereits diskutiert hatten.
Der Auslöser für die Einführung eines elektronischen
Systems waren aber die zusätzliche Zertifizierung und die
damit gestiegenen Anforderungen“, erinnert sich Christoph
Stadler, Leiter Gebäudeinstandhaltung der Brauerei.
FSSC 22000 (Food Safety System Certification 22000) ist
eine Norm zur Gewährleistung der Lebensmittelsicherheit
bei der Erzeugung von Lebensmitteln und verbindet
die Anforderungen der ISO 22000 – Managementsysteme
für die Lebensmittelsicherheit – mit Präventivprogrammen
diverser anderer Normen und Spezifikationen. Zu den
Auflagen für eine erfolgreiche Zertifizierung gehören
unter anderem verschlossene Gebäude und funktionsbezogene
Zutrittsberechtigungen.
Zutritte genauer steuern
Bei den Anforderungen legte Stadler neben den Bedingungen
der FSSC besonderen Wert darauf, flexibel auf
Änderungen reagieren zu können: „Uns ging es darum,
Berechtigungen besser zuteilen zu können. Das wollten
wir erreichen, indem wir Sektoren schaffen und individuelle
Zutrittsberechtigungen mit Zeitfenstern versehen.
Das betrifft unsere Abteilungen, aber auch Fremdfirmen.
Generell war es das Ziel, Zutritte genauer steuern zu
18 REPORT BRAUEREI FELDSCHLÖSSCHEN
können, also zu bestimmen, wer wo wann Gebäude
betreten kann.“ Darüber hinaus sollte das neue System
unterschiedliche Öffnungsmodi unterstützen, z. B. freien
Zugang innerhalb eines definierten Zeitfensters gewähren,
und ansonsten automatisch die Türen nur einem
berechtigten Personenkreis zugänglich machen.
Die Brauerei Feldschlösschen hatte zuvor bereits ein
Online-Zutrittssystem im Einsatz. Dessen Fortführung
kam aber nicht infrage, erläutert der Technikleiter: „Die
Berechtigungsvergabe war kompliziert und es basierte
auf einer veralteten Identifikationstechnologie. Daher
haben wir uns hier für einen neuen Ansatz mit Dual Chip
entschieden, der die Zeiterfassung und die Zutrittskontrolle
zwar weiterhin auf einem Badge, aber auf getrennten
Chips vereint.“ Neben der Gebäudesicherheit nahm
Stadler ebenso die Arealabsicherung in Angriff. Hierfür
wünschte er sich eine Zufahrtssteuerung mit Kennzeichenerfassung
für Lieferanten und mit Weitbereichslesern
für Gabelstapler in der Logistik.
Marktanalyse und Pilotprojekt
Nachdem die grundlegenden Anforderungen formuliert
waren, ging es im nächsten Schritt an die Systemauswahl.
Hier sahen sich die Verantwortlichen einer beträchtlichen
Bandbreite von Angeboten gegenüber. „Das
veranlasste uns, zunächst eine Marktanalyse durchzuführen
und die wichtigsten technischen Kriterien für
das System herauszufiltern“, beschreibt Stadler das
Vorgehen. „Für uns haben sich dabei zwei entscheidende
Punkte herauskristallisiert. Zum einen die Benutzerfreundlichkeit,
das heißt ein virtuelles Netzwerk und kein
reines Offline-System. Denn wir wollen keinesfalls jede
Tür ablaufen müssen, wenn sich Berechtigungen ändern.
Und zum anderen war uns die Innovationsfähigkeit
des Herstellers wichtig. Hier haben wir insbesondere
die Gestaltung der Softwareoberfläche, verfügbare und
kombinierbare Technologien sowie nützliche Tools, wie
Mandantenfunktion, Mobile Access oder Lageplandarstellung,
berücksichtigt“, geht er ins Detail.
Daraufhin lud Christoph Stadler ausgewählte Hersteller
für ein Pilotprojekt ein, um die Systeme unter Praxisbedingungen
zu testen. „Basierend auf den dabei gewonnenen
Erkenntnissen, haben wir unsere Anforderungen
noch einmal verfeinert, wobei vor allem Folgekosten für
Lizenzen und Unterhalt eine größere Gewichtung erhielten.
Das ist vor dem Hintergrund der Erweiterung des
Systems auf alle Standorte in der Schweiz von enormer
Bedeutung“, erklärt Stadler.
Letztlich fiel die Entscheidung mit deutlichem Abstand
zugunsten der SALTO SPACE Systemplattform. Für
Stadler waren die Funktionen und Bedienung ausschlaggebend.
„Mit der Lösung können wir alle unsere Anforderungen
abdecken – und viel mehr. Denn die immensen
Möglichkeiten, die das System tatsächlich bietet, erkennt
man erst richtig, wenn man damit arbeitet. Das ist
für uns auch Ausdruck der Innovationskraft, die dahinter
steckt. Man merkt, dass das Unternehmen sein System
mit Herzblut weiterentwickelt. Ein Beispiel ist das SVN-
Flex, mit dem wir Zutrittsberechtigungen an dafür definierten
funkvernetzten Beschlägen aktualisieren können.
Damit sparen wir uns verkabelte Update-Punkte im
Gebäudeinnern. Ganz wichtig waren uns außerdem die
kalkulierbaren Kosten dank der durchdachten Lizenzierung,
bei der wir für neue Zutrittspunkte keine zusätzliche
Softwarelizenz benötigen. Das kommt uns natürlich bei
der angedachten Erweiterung sehr entgegen.“
Reibungslose Installation
Die Installation begann mit der Türplanung für den
Stammsitz der Brauerei in Rheinfelden. Als Nächstes
wurden die Personendaten über eine Schnittstelle in die
Software importiert sowie Zutrittsgruppen und Bereiche
gebildet. Die Montage hat der SALTO Premium Plus
Partner Hasler + Co AG übernommen. Feldschlösschen
bevorzugte einen Partner, der nicht nur ein großes
Projekt stemmen kann, sondern zugleich schweizweit
präsent ist, um später die anderen Standorte ausstatten
zu können. Zunächst rüstete Hasler die Online-Zutrittspunkte
aus, dann erhielten die Mitarbeiter der Brauerei
ihre neuen Zutrittsausweise und schließlich folgten die
virtuell vernetzten Zutrittspunkte.
„Die Installation verlief reibungslos“, freut sich Stadler.
„Das gesamte Projekt nahm ungefähr ein halbes Jahr in
Anspruch, inklusive der Pilotphase. Die Erfahrungen aus
dem Pilotprojekt in der Logistik haben uns die zweite
und dritte Ausbauphase (Brau- und Verwaltungsgebäude)
gelassen angehen lassen.“
Das Projektmanagement lag von Anfang an bei SALTO
Schweiz. „Unser Ansprechpartner war immer zur Stelle,
hatte stets Lösungen für unsere Anliegen parat oder
hat diese extrem rasch abgeklärt. Und auch jetzt, nach
dem Abschluss des eigentlichen Projekts, kümmert er
sich noch vorbildlich darum“, lobt der Abteilungsleiter.
OBJEKT
Feldschlösschen Getränke AG
4310 Rheinfelden (CH)
ERRICHTER
Hasler + Co AG
8404 Winterthur (CH)
SALTO PRODUKTE
• SALTO Virtual Network (SVN), Zutrittskontrollsystem
auf Mifare DESFire EV1-Basis in Kombination mit
JustIN Mobile (Türöffnung per Smartphone) und
testweise SVN-Flex für das kabellose Aktualisieren
von Zutrittsberechtigungen im virtuellen Netzwerk
• XS4 One Türbeschlag
• SALTO GEO Zylinder und Vorhangschlösser
• XS4 Locker, elektronische Spindschlösser
• SALTO Wandleser
• SALTO Online- und Offline-Steuerungen
• SALTO Weitbereichsleser
• Managementsoftware ProAccess SPACE zum
Anlegen und Verwalten der Zutrittsberechtigungen
• SALTO Kodiergerät zum Personalisieren
der Identmedien
• SALTO Programmiergerät für Offline-Komponenten
ERSTINSTALLATION
2018
inspire #2019
REPORT BRAUEREI FELDSCHLÖSSCHEN 19
Bild: Brauerei Feldschlösschen/André Springer
Der Maschinenraum der Brauerei Feldschlösschen
Die immensen Möglichkeiten, die das
System tatsächlich bietet, erkennt man
erst richtig, wenn man damit arbeitet.
Das ist für uns auch Ausdruck der
Innovationskraft, die dahinter steckt.“
Christoph Stadler, Leiter Gebäudeinstandhaltung
Brauerei Feldschlösschen
SALTO Wandleser prüft die Zutrittsberechtigungen an einer
Außentür und dient hier zugleich als Update-Punkt
SALTO GEO Vorhangschlösser sichern die Abdeckungen der
Malzgosse, einer Einrichtung für die Malzanlieferung
20 REPORT BRAUEREI FELDSCHLÖSSCHEN
Virtuelle Vernetzung und Mobile Access
Technologisch basiert die Zutrittslösung auf dem SALTO
Virtual Network (SVN) mit patentierter Schreib-Lese-
Funktionalität und verschlüsselter Datenübertragung.
Im SVN werden die Schließberechtigungen auf dem
Identmedium gespeichert, wodurch eine Verkabelung
der elektronischen Beschläge und Zylinder entfällt.
Gleichzeitig schreiben die Beschläge und Zylinder Informationen
über gesperrte Identmedien oder beispielsweise
Batteriestände auf die Identmedien und geben
sie somit weiter. Die Update-Punkte – in der Brauerei
Feldschlösschen derzeit Online-Wandleser – übertragen
die ausgelesenen Daten an den zentralen Server und
übermitteln gleichzeitig die aktuellen Schließberechtigungen
auf die Identmedien. Als Identifikationstechnologie
fungiert Mifare DESFire EV1.
Punktuell ergänzt die mobile Zutrittstechnologie JustIN
Mobile das virtuelle Netzwerk. Sie kommt vor allem zum
Einsatz, wenn Handwerker einzelne Zutritte benötigen
oder Mitarbeiter ihre Zutrittsausweise vergessen. JustIN
Mobile erlaubt das Öffnen von Türen mit dem Smartphone
und verwendet dafür die Bluetooth- oder NFC-
Schnittstellen (Near Field Communication). Der mobile
Schlüssel wird aus der Managementsoftware „Over
the Air“ (OTA) an die in einem verifizierten Smartphone
installierte JustIN Mobile App verschickt. Der Anwender
erhält eine Nachricht, dass er einen neuen mobilen
Schlüssel erhalten hat und für welche Türen seine Berechtigung
gilt. Er muss dann nur noch das Smartphone
vor den elektronischen Beschlag, Zylinder oder Wandleser
halten und via App die Kommunikation starten.
Darüber hinaus testet Stadler momentan an einigen
Stellen die neue Technologie SVN-Flex für das kabellose
Aktualisieren der Zutrittsberechtigungen.
Mehr als 750 Zutrittspunkte eingebunden
Derzeit sind am Hauptsitz der Brauerei in Rheinfelden
über 750 Zutrittspunkte in das System eingebunden.
Davon sind rund 75 Haupteingangstüren der Gebäude
sowie Arealtüren und -tore mit SALTO Online-Wandlesern
und -Steuerungen ausgestattet. Der elektronische
Langschildbeschlag XS4 One kommt an etwa 450 Zutrittspunkten
zum Einsatz, vor allem an Türen, an denen
eine Zutrittsbeschränkung umgesetzt werden muss,
sowie an Türen, die öffentliche Bereiche mit Besuchern
von internen Bereichen trennen. Über 40 elektronische
SALTO GEO Zylinder befinden sich an Türen, an denen
kein Beschlag montiert werden konnte, zum Beispiel in
den Braugebäuden, aber auch als Vorhangschloss im
Archiv sowie für die Abdeckung der Malzgosse (Einrichtung
für die Malzanlieferung). Hinzu kommen über
180 elektronische Spindschlösser XS4 Locker, die der
Sicherung der Mitarbeitergarderoben und Schlüsselkästen
dienen.
Für die interne Zufahrtssteuerung nutzt Feldschlösschen
SALTO Weitbereichsleser an fünf Hallenzufahrten mit
Staplerverkehr. An fünf Lkw-Zufahrten zum Areal und zu
den Logistikhallen wiederum kommt eine automatische
Kennzeichenerkennung zum Einsatz. Die Zufahrtssteuerung
ist zwar bereits installiert, wird aber erst in Kürze
in Betrieb genommen. „Unser Ziel ist es, dass wir keine
Schlüssel mehr für das Tagesgeschäft benötigen“, sagt
Stadler.
Für die Zutrittsverwaltung verwendet die Brauerei die
Managementsoftware ProAccess SPACE. „Wir kommen
mit der Software sehr gut zurecht. Die Zuweisung der
Zutrittsrechte ist einfach und Änderungen sind schnell
umgesetzt. Daran erkennt man, dass die Software gut
aufgebaut ist. Wir haben uns entsprechend rasch in das
System eingefunden“, führt Stadler aus. Am meisten
schätzt er die Möglichkeit des schnellen Sperrens von
Medien, die zeitlich eingeschränkte Rechtevergabe und
die Flexibilität bei individuellen Zutrittsrechten. „Überdies
erfolgen das Hinzufügen von neuen Mitarbeitern und
Löschen ausgeschiedener Mitarbeiter sowie die Verwaltung
von Drittfirmen jetzt viel übersichtlicher“, ergänzt er.
Momentan werden 650 Badges für Mitarbeiter sowie
350 für Handwerker, Lieferanten und Besucher in dem
System verwaltet. Dabei kommt auch die Mandantenfunktion
zum Einsatz. Sie erlaubt das dezentrale Management
von Zutrittsrechten, welches später auch für
weitere Standorte in der Schweiz genutzt werden soll.
Türbeschlag XS4 One schützt die Tür zu einem Lagerraum
XS4 Locker sichern die Spinde der Mitarbeiter
inspire #2019 REPORT BRAUEREI FELDSCHLÖSSCHEN 21
Bild: Brauerei Feldschlösschen
Zufahrt in den Innenhof der Brauerei für die Anlieferung von Rohstoffen
Zufahrtssteuerung mit Kennzeichenerkennung und
Weitbereichslesern
Die Feldschlösschen Getränke AG ist
die führende Bierbrauerei und der größte
Getränkehändler der Schweiz mit Hauptsitz
in Rheinfelden im Kanton Aargau. Die
Brauerei Feldschlösschen produziert die
gleichnamige traditionsreiche Schweizer
Biermarke. Feldschlösschen ist seit dem
Jahr 2000 eine Tochtergesellschaft der
dänischen Carlsberg-Brauereigruppe.
Neben verschiedenen Biermarken
gehören dem Unternehmen die Mineralwassermarken
Rhäzünser und Arkina.
Feldschlösschen beliefert Kunden aus
Gastronomie und Detailhandel und betreibt
den Onlineshop beer4you.ch.
Das Fabrikgelände der Brauerei liegt
südwestlich der Altstadt von Rheinfelden.
Der größere Teil davon ist im Burgenstil
des Historismus erbaut und hat als Ensemble
eine Ausstrahlung von nationaler
Bedeutung.
22 REPORT KLINIKEN METTNAU
Bild: Kliniken METTNAU
Alle Einrichtungen der METTNAU befinden sich auf der Bodenseehalbinsel Mettnau, die Namensgeberin ist
„SCHLUSS MIT SCHLÜSSELN“
Die alten Schließanlagen waren zu kostenintensiv und unübersichtlich, was die Med. Reha-Einrichtungen
der Stadt Radolfzell, METTNAU, zum Wechsel auf eine elektronische Lösung veranlasste
Die Med. Reha-Einrichtungen der Stadt Radolfzell,
METTNAU, suchten einen Ersatz für ihre kostenintensiven
und unübersichtlichen mechanischen Schließanlagen.
Gefunden haben sie eine Lösung von SALTO,
die Komfort für die Gäste, eine einfache Bedienung
für die Mitarbeiter und mehr Sicherheit für die Kliniken
miteinander verknüpft.
Die METTNAU zählt deutschlandweit zu einem der
traditionsreichsten Zentren für Bewegungstherapie. Mit
ihren vier Kliniken ist sie spezialisiert auf Prävention und
Rehabilitation bei Störungen und Erkrankungen des
Herz-Kreislauf-Systems.
„Bei uns steht das Wohlbefinden der Gäste im Mittelpunkt.
Dazu gehört auch, dass sie sich so komfortabel
und frei wie möglich auf dem gesamten Gelände bewegen
können. Bislang mussten wir ihnen dafür fünf bis
sechs Schlüssel aushändigen – das konnte nicht die
Zukunft sein“, beschreibt der Leiter der Abteilung Bau
und Technik, Frank Herzog, die Beweggründe für die
Neuanschaffung einer Zutrittskontrolle. Die Rehakliniken
hatten in ihren Immobilien zuvor fünf unterschiedliche
mechanische Schließsysteme genutzt, die in die Jahre
gekommen waren. Damit einher gingen die für mechanische
Schließanlagen typischen Probleme, erinnert sich
Herzog: „Der Verschleiß und die hohen Kosten für Nachbestellungen
waren deutlich spürbar.“ Personelle Wechsel
und die Übernahme von Immobilien reduzierten darüber
hinaus den Überblick über die einzelnen Schließberechtigungen
und die sich in Umlauf befindenden Schlüssel.
Einfache Bedienung für Gäste und Mitarbeiter
Aus diesem Grund entschlossen sich die Kliniken METT-
NAU zur Einführung einer einheitlichen elektronischen
Lösung. Damit sollten vor allem zwei Ziele erreicht werden:
einerseits den Komfort für die Gäste und andererseits
die Organisation der Berechtigungsvergabe für die
Mitarbeiter zu verbessern. Wichtigstes Kriterium bei der
Auswahl war für Herzog die einfache Bedienung sowohl
inspire #2019
REPORT KLINIKEN METTNAU 23
OBJEKT
Med. Reha-Einrichtungen der Stadt Radolfzell,
METTNAU
78315 Radolfzell (DE)
Bild: Kliniken METTNAU
ERRICHTER
Schließ- und Sicherheitstechnik Steinmann GmbH
78224 Singen (DE)
Gästezimmer mit modernem Ambiente und Bodenseeblick
SALTO PRODUKTE
• SALTO Virtual Network (SVN), Zutrittskontrollsystem
auf Mifare DESFire EV1-Basis
• XS4 Original Beschläge, verschiedene Versionen
• XS4 Mini Kurzbeschläge
• SALTO GEO Zylinder
• XS4 Locker, elektronische Spindschlösser
• SALTO Wandleser
• SALTO Online- und Offline-Steuerungen
• Managementsoftware ProAccess SPACE zum
Anlegen und Verwalten der Zutrittsberechtigungen
• SALTO Kodiergerät zum Personalisieren
der Identmedien
• SALTO Programmiergerät für Offline-Komponenten
ERSTINSTALLATION
2014
Der Kurzbeschlag XS4 Mini sichert alle Gästezimmertüren
für Gäste als auch Rezeptionsmitarbeiter: „Wir wollten
kein System, das wir unseren Gästen während des
Eincheckens zeitaufwendig an der Rezeption erläutern
müssen. Für uns kam nur eine Lösung in Betracht, die
ähnlich funktioniert wie in Hotels: selbsterklärend und
mit einer Bewegung für die Türöffnung. Entsprechend
haben wir recht früh elektronische Beschläge favorisiert.“
Insbesondere die Rezeptionsmitarbeiter sollen problemlos
mit der Software umgehen können. „Da die Kollegen
ein breites Spektrum von Aufgaben wahrnehmen, ist in
diesem Bereich eine leichte Handhabung unverzichtbar“,
betont der Abteilungsleiter.
Zu den Anforderungen zählte außerdem ein breites Portfolio
des Herstellers, um der unterschiedlichen Nutzung
in den Liegenschaften zu entsprechen, zu der nicht nur
Türen, sondern auch Spinde und automatische Schrankenanlagen
gehören. Eine nicht minder wichtige Rolle
spielte darüber hinaus die Gestaltung der Türen. „Wir
haben in einem denkmalgeschützten Gebäude beispielsweise
alte Türen mit Kastenschlössern, die wir behalten
wollten“, erklärt Frank Herzog.
Für die Bewertung im Rahmen der öffentlichen Ausschreibung
waren neben dem Preis insbesondere die
Bedienungs- und Wartungsfreundlichkeit sowie ein
modernes Design relevant. Ein weiteres Augenmerk lag
auf dem Systemlayout mit virtuellem Netzwerk wie auch
auf der einfachen Vergabe von Zutrittsberechtigungen
für zusätzliche, kostenpflichtig gebuchte Leistungen wie
die Nutzung der Tiefgarage oder des Fahrradkellers.
Deutliches Plus an Sicherheit gegenüber Mechanik
Gewonnen hat die Ausschreibung die Schließ- und Sicherheitstechnik
Steinmann GmbH aus Singen mit einer
Lösung auf Basis der SALTO SPACE Systemplattform.
Ein wesentlicher Grund für die Entscheidung war die
einfache Bedienung der Software. „Hier konnten wir mit
dem Check-in/Check-out-Modul, der einfachen Zimmerauswahl
und der Aufenthaltsverlängerung auf Funktionen
24 REPORT KLINIKEN METTNAU
aus dem Hotelmarkt zurückgreifen, die für die Rezeption
einer Rehaklinik ebenso geeignet sind“, schildert
Christoph Steinmann, Geschäftsführer des SALTO Premium
Partners. Und Frank Herzog ergänzt: „Die Lösung
ermöglicht es uns, die Gästekarten für die Ankunft vorzubereiten
und gegebenenfalls mit geringem Aufwand
nachzucodieren. Da unsere Angestellten intuitiv mit
der Software umgehen können, bedeutet das vor allem
kürzere Wartezeiten für die Gäste.“
Zudem punktete das System mit seinem ausgereiften
virtuellen Netzwerk und dessen Flexibilität. Der Technikleiter
freut sich über die Vorteile: „Wir können die
Zutrittsrechte nun viel genauer vergeben als mit einer
mechanischen Anlage, unter anderem auch Einzelberechtigungen.
Außerdem entsteht durch den Gültigkeitsablauf
der Berechtigungen kein Problem, wenn eine
Karte verloren geht. Ein deutliches Plus an Sicherheit
gegenüber der Mechanik!“ Überdies haben die verschiedenen
Betriebsmodi sowie deren leichte Aktivierung und
Deaktivierung überzeugt. Die Klinik nutzt zum Beispiel
häufig den Office-Modus, mit dem Türen innerhalb einer
bestimmten Zeitspanne frei zugänglich sind und automatisch
oder manuell initiiert in den ausgekuppelten
Standardmodus umschalten, in dem nur berechtigten
Personen Zutritt gewährt wird. „Der Batteriewechsel an
der Türhardware ist ebenfalls einfach, das hat man nicht
bei jedem Anbieter“, ergänzt Steinmann. Den größten
Nutzen sieht Herzog allerdings in einem anderen Aspekt:
„Der dicke Schlüsselbund für die Gäste hat ausgedient!“
Etappenweise Umrüstung im laufenden Betrieb
Das System wurde wie geplant innerhalb von fünf Jahren
erfolgreich installiert. „Wir haben je Standort zuerst die
Hauptzugänge und danach die Gästezimmer ausgestattet,
im zweiten Schritt die Nebenräume und Funktionstüren“,
erläutert Christoph Steinmann.
Der Umbau fand während des laufenden Betriebs der
Klinik statt, da diese über das gesamte Jahr belegt ist.
Steinmann resümiert: „Größere Hürden traten nicht auf.
Wir sahen uns natürlich verschiedensten Schloss- und
Beschlagsmaßen gegenüber, doch das haben wir bei
der Aufnahme der Türen berücksichtigt, ebenso Fluchtwege
und die Ansteuerung von Automatiktüren.“
Die Zusammenarbeit zwischen der METTNAU und dem
Errichter verlief reibungslos. Frank Herzog hat dazu klare
Vorstellungen: „Ich brauche Sachverstand, räumliche
Nähe und offene Kommunikation darüber, was möglich
ist und was nicht. Das funktioniert mit der Firma Steinmann
hervorragend.“ Für Christoph Steinmann stehen
die Anforderungen des Kunden im Zentrum: „Wir richten
uns in erster Linie danach, was der Kunde möchte, und
bieten ihm dann ein auf seine Wünsche zugeschnittenes
System an. Dadurch entwickelt sich eine vertrauensvolle
Zusammenarbeit.“
Rund 1.800 Zutrittspunkte installiert
Technologisch basiert die Zutrittslösung auf dem SALTO
Virtual Network (SVN) mit patentierter Schreib-Lese-
Funktionalität und verschlüsselter Datenübertragung.
Die Anlage besteht aus insgesamt rund 1.800 Zutrittspunkten.
Davon sind etwa 20 mit online verkabelten
SALTO Wandlesern und Türsteuerungen ausgestattet,
sämtliche anderen Zutrittspunkte sind virtuell vernetzt.
Dafür kommen der elektronische Kurzbeschlag XS4
Mini, der elektronische Langschildbeschlag XS4 Original
in unterschiedlichen Versionen sowie elektronische
SALTO GEO Zylinder zum Einsatz. Die Spinde für Gäste
und Mitarbeiter werden mit dem elektronischen Spindschloss
XS4 Locker gesichert.
„Wir bieten unseren Angestellten und Gästen bei den
Ausweisen die Wahl aus RFID-Karte, -Schlüsselanhänger
und -Silikonarmband. Ursprünglich waren die
Silikonarmbänder nur für die Gäste vorgesehen, vor
allem im Zusammenhang mit Spa- und Fitnessanwendungen
oder Therapien im Wasser. Doch die Armbänder
erfreuen sich auch bei unseren Mitarbeitern zunehmender
Beliebtheit, weil sie dadurch die Hände frei haben.
Davon profitieren insbesondere Reinigungskräfte, Sportlehrer
und die Beschäftigten in der Technikabteilung“,
erklärt Herzog.
SALTO Wandleser in der Türanlage eines Haupteingangs
SALTO GEO Zylinder zur Freigabe einer Glasschiebetür
inspire #2019
REPORT KLINIKEN METTNAU 25
Bild: Kliniken METTNAU
Außenansicht des neu gebauten Gästehauses der Hermann-Albrecht-Klinik
In der SALTO Software konnten wir
auf Funktionen aus dem Hotelmarkt
zurückgreifen, die für die Rezeption
einer Rehaklinik ebenso geeignet sind.“
XS4 Original Türbeschlag sichert eine Flurtür
Christoph Steinmann, Geschäftsführer Schließund
Sicherheitstechnik Steinmann GmbH
Bild: Steinmann GmbH
26 REPORT KULM HOTEL ST. MORITZ
Bild: Kulm Hotel St. Moritz
Opulenter Haupteingang des Kulm Hotels St. Moritz
SYMBIOSE AUS ELEGANZ UND SICHERHEIT
Möglichst sicher und dabei so dezent wie möglich lauteten zwei Kernforderungen an die neue
Zutrittslösung für das Luxushotel Kulm St. Moritz, die mit Ælement Fusion passend erfüllt wurden
Das Kulm Hotel St. Moritz gehört zu den exklusivsten
Adressen der Hotellerie weltweit. Das drückt sich nicht
nur in der Lage, Tradition, Ausstattung und dem Service
aus, sondern auch bei der Sicherheit der Gäste, wobei
das Hotelschließsystem eine entscheidende Rolle spielt.
Das 5-Sterne-Superior-Hotel geht dafür künftig einen
neuen Weg und ersetzt seine überwiegend mechanische
Anlage durch eine elektronische Lösung.
Der Tauschanlass war ein typisches Manko mechanischer
Anlagen, erklärt Heinz E. Hunkeler, Hoteldirektor
des Kulm Hotels: „Unser altes mechanisches Schließsystem
hatte seinen Lebenszyklus beendet, was u. a. den
Kopierschutz und Nachbestellungen betraf. Hinzu kam,
dass die Verwaltung durch unsere Anbauten zunehmend
komplexer wurde. Deswegen haben wir uns entschlossen,
in Zukunft eine elektronische Zutrittskontrolle zu nutzen.“
Mehr Komfort für Gäste
Das neue System sollte vor allem mehr Sicherheit, Flexibilität
und eine einfachere Verwaltung erreichen. „Für
uns stand aber auch im Mittelpunkt, dass wir unseren
Gästen noch mehr Komfort bieten können. Wenn bei einem
elektronischen System ein Schlüssel verloren geht,
müssen wir keine Schlösser mehr tauschen, was den
Aufenthalt weniger beeinträchtigt. Außerdem können wir
nun Kombinationen von Berechtigungen ausstellen, z. B.
für Familien, die mehrere Zimmer belegen. Und es ist
natürlich angenehmer für jene Gäste, die unser Spa benutzen,
lediglich eine Karte bei sich zu haben als einen
schweren Schlüssel“, beschreibt Hunkeler die Vorteile
einer elektronischen Lösung.
Darüber hinaus waren dem Hoteldirektor verschiedene
Programmierungsmöglichkeiten wichtig: „Während
der Saison und der Nichtsaison haben wir vollkommen
unterschiedliche Abläufe. Es ist praktisch ein völlig anderes
Haus. Und das wirkt sich ebenso auf die Berechtigungen
aus. Das sollte das neue System unkompliziert
umsetzen können.“
inspire #2019
REPORT KULM HOTEL ST. MORITZ 27
OBJEKT
Kulm Hotel
7500 St. Moritz (CH)
ERRICHTER
Auf und Zu Sicherheitstechnik AG
7500 St. Moritz (CH)
SALTO PRODUKTE
• SALTO Virtual Network (SVN), Zutrittskontrollsystem
auf Mifare DESFire EV1-Basis und Mifare
Ultralight C für die Gästeausweise
• Ælement Fusion, elektronisches Design-Schloss
• SALTO Wandleser
• SALTO Online-Steuerungen
• Managementsoftware ProAccess SPACE zum
Anlegen und Verwalten der Zutrittsberechtigungen
• SALTO Kodiergerät zum Personalisieren
der Identmedien
• SALTO Programmiergerät für Offline-Komponenten
ERSTINSTALLATION
2018
Bild: Rolf Müri
Dezent und sicher: Ælement Fusion an den Gästezimmertüren
Obendrein legte er großen Wert auf das Design. Dabei
strebte er an, so wenig wie möglich sichtbare Hardware
an den Türen zu verbauen: „Deswegen kam nur eine
Lösung in Betracht, die nicht auf die klassischen elektronischen
Türbeschläge angewiesen ist. So waren wir
auch flexibler bei den Türgriffen, die wir von dem Hersteller
Colombo Design aus Italien beziehen.“
Nicht von der Stange
Um die Auswahl der Zutrittskontrolle fundiert vorzubereiten,
hat das Hotel zunächst das gesamte Inventar
aufgenommen, welches für das Hotelschließsystem relevant
war. Danach traf sich Hunkeler mit verschiedenen
Anbietern und ließ sich deren Systeme vorstellen. Die
folgende Ausschreibung verlief in zwei Runden. Dabei
achtete der Hoteldirektor nicht nur auf die Technik: „Der
Partner des Herstellers war für uns mit entscheidend.
Es kam nur eine Firma in der Nähe infrage, um gegebenenfalls
rasch reagieren zu können. Zugleich sollte
der Errichter nicht nur Verkäufer sein, sondern ebenso
ein tiefes Technik- und Lösungsverständnis mitbringen.
Denn viele Details in unserem Haus lassen sich
eben nicht von der Stange umsetzen. Hierfür kann ich
niemanden gebrauchen, der Dinge verspricht, die sich
nachher nicht realisieren lassen.“
Zusätzlich holte sich Heinz E. Hunkeler von anderen
Hoteliers in der Region und international Informationen
darüber ein, welche praktischen Erfahrungen sie mit den
zur Auswahl stehenden Anbietern gesammelt haben.
Gewonnen hat die Ausschreibung SALTO Systems
zusammen mit der Auf und Zu Sicherheitstechnik AG
aus St. Moritz mit einer Lösung auf Basis der SALTO
SPACE Systemplattform. „Dafür waren mehrere Punkte
ausschlaggebend. Zum einen haben uns die Türschlösser
Ælement Fusion überzeugt, da sie verdeckt in die
Tür eingebaut werden und zugleich mit den Türdrückern
von Colombo Design kompatibel sind. Somit können
wir unsere Designvorstellungen wunderbar umsetzen.
28 REPORT KULM HOTEL ST. MORITZ
Bild: Kulm Hotel St. Moritz
Über 160 Jahre stetig erweiterter Hotelkomplex
Die Systemfunktionen decken unsere Anforderungen
insbesondere hinsichtlich der einfachen und flexiblen
Programmierung ab. Und der kompetente Service
vor Ort entspricht natürlich auch unseren Wünschen“,
begründet Heinz E. Hunkeler die Wahl.
Schrittweise Installation
Nach der Systementscheidung begann zusammen mit
Cristiano Luminati, Inhaber und Geschäftsführer der
Auf und Zu AG, die Planung der Anlage. Als Erstes
wurde die Außenhülle in Angriff genommen und ein
altes elektronisches System durch die SALTO Lösung
ersetzt. Im nächsten Schritt führte Cristiano Luminati
die Personen, welche die Verwaltung übernehmen, an
das neue System heran. Danach begann der Errichter,
die Zimmertüren umzurüsten. Den Anfang bildete ein
Teil des Kulm Hotels, der gerade umgebaut wurde. „Die
Installation fand während der Umbauphase im Herbst
2018 statt, sodass das System am 1. Dezember zur
Saisoneröffnung lief. Wir haben die Muster und technischen
Beschreibungen an den Türbauer geschickt,
der die Türen entsprechend vorbereitet hat. Das hat
alles reibungslos funktioniert“, erinnert sich der SALTO
Partner. „Die Zusammenarbeit mit Auf und Zu war und
ist sehr gut. Sie sind sehr zuverlässig, unkompliziert und
immer bereit, zu helfen“, lobt Heinz E. Hunkeler.
Technologisch basiert die Zutrittslösung auf dem SALTO
Virtual Network (SVN) mit patentierter Schreib-Lese-
Funktionalität und verschlüsselter Datenübertragung. Im
SVN werden die Schließberechtigungen auf dem Identmedium
gespeichert, wodurch eine Verkabelung der
elektronischen Schlösser entfällt. Gleichzeitig schreiben
die Schlösser Informationen über gesperrte Identmedien
oder beispielsweise Batteriestände auf die Identmedien
und geben sie somit weiter. Die Update-Punkte, hier
Online-Wandleser, übertragen die ausgelesenen Daten
an den zentralen Server und übermitteln gleichzeitig die
aktuellen Schließberechtigungen auf die Identmedien.
Design-Schloss mit verdeckt eingebauter Elektronik
„Bislang haben wir die 38 neuen Zimmer in dem umgebauten
Teil des Kulm Hotels mit dem Design-Schloss
Ælement Fusion ausgestattet, hier in der ANSI-Version,
weil das Hotel wegen des Schallschutzes stärkere
Türen einsetzt. In den restlichen Zimmern und Suiten im
Hauptgebäude wird ab Sommer 2019 die DIN-Version
des Schlosses zum Einsatz kommen, weil die Bestandstüren
schmaler sind“, erläutert Cristiano Luminati.
Ælement Fusion ist ein neues elektronisches Türschloss,
bei dem bis auf die kleine runde Leseeinheit alle elektro-
inspire #2019
REPORT KULM HOTEL ST. MORITZ 29
Bild: Kulm Hotel St. Moritz
Blick in das Schlafzimmer der Presidential Suite
Mechanische „Bitte nicht stören“-Funktion auf der Innenseite
der Gästezimmertüren
Bild: Rolf Müri
30 REPORT KULM HOTEL ST. MORITZ
nischen Komponenten verdeckt in die Tür eingebaut
werden. Trotz des weitestgehenden Verzichts auf sichtbare
elektronische Elemente wartet Ælement Fusion mit
dem gleichen Funktionsreichtum auf wie die elektronischen
SALTO Beschläge. Das Design-Schloss ist für
die Kommunikation mittels RFID, NFC und Bluetooth
(BLE) ausgelegt. Dank BLE und NFC können Gäste und
Mitarbeiter ihr Smartphone zusammen mit der JustIN
Mobile Technologie als Schlüssel verwenden, sofern das
gewünscht ist.
Hohe Sicherheit an Außentüren
An den Haupteingängen hat Luminati SALTO Online-
Wandleser installiert: „Wir haben uns für die online
verkabelte Variante entschieden, um nicht nur die
Berechtigungen zu aktualisieren und die Daten von den
Karten auszulesen, sondern ebenso diverse Sicherheitsfunktionen
zu nutzen. Dazu zählt der Tür-offen-
Alarm, der über das Software-Add-on ‚Alarm Events‘
an ausgewählte Personen geschickt wird, sodass man
gegebenenfalls rasch reagieren kann.“ Die Wandleser
finden sich überdies an den Schranken und Zufahrten,
der Garageneinfahrt und am Lieferanteneingang.
Neben den noch ausstehenden Gästezimmern werden
ausgewählte Türen im Back of House mit der elektronischen
Zutrittslösung ausgestattet. Dazu gehören die
Küche, der Weinkeller und das Warenlager. „Das Ziel
ist, keine mechanischen Schlüssel mehr verwenden zu
müssen“, fasst es Heinz E. Hunkeler zusammen.
Neben dem Hauptgebäude des Kulm Hotels sind noch
die Personalunterkünfte, der Country Club und externe
Restaurants in das System eingebunden. Dort sind
Wandleser an den jeweiligen Haupteingängen bzw. Mitarbeitereingängen
installiert.
Als Identifikationstechnologie kommt bei den rund 380
Mitarbeiterausweisen Mifare DESFire EV1 zum Einsatz.
Für die Gästekarten nutzt das Kulm Hotel Mifare Ultralight
C, wobei es sich bei den Gästekarten um Sonderanfertigungen
handelt, die weit wertiger in Haptik und
Optik gestaltet sind als Standardkarten.
Mehrere Standorte mit einer Software
Für die Berechtigungsverwaltung verwendet das Luxushotel
die Managementsoftware ProAccess SPACE von
SALTO. Diese ist für eine reibungslose Prozessintegration
an das PMS (Property Management System) von
Protel angebunden. Die Software verfügt über eine Mandantenfunktion,
wodurch über dasselbe System auch
die Zutrittsverwaltung in dem zum gleichen Unternehmen
gehörenden Grand Hotel Kronenhof in Pontresina
gehandhabt wird. Dort wurde gleichzeitig begonnen,
eine SALTO Zutrittslösung zu installieren. Momentan
sind in dem ebenfalls 5-Sterne-Superior Haus die Küche
und 35 Gästezimmer ausgestattet, vornehmlich mit dem
elektronischen Langschildbeschlag XS4 One. Im Grand
Hotel Kronenhof ist ProAccess SPACE wiederum mit
dem dort genutzten PMS Fidelio verknüpft. Die Verwaltung
der Mitarbeiterberechtigungen erfolgt zentral im
Kulm Hotel, die der Gästeberechtigungen dank der Mandantenfunktion
unabhängig im Kronenhof.
Beim Design-Schloss Ælement Fusion ist die Elektronik in die Tür eingebaut
und somit nur der dezente Leser an der Außenseite sichtbar
Bild: Rolf Müri
inspire #2019
REPORT KULM HOTEL ST. MORITZ 31
Bild: Kulm Hotel St. Moritz
Die traditionsreiche Lobby des Kulm Hotels wird auch das Wohnzimmer von St. Moritz genannt
Uns haben die Türschlösser Ælement
Fusion überzeugt, da sie verdeckt
in die Tür eingebaut werden und
zugleich mit den Türdrückern von
Colombo Design kompatibel sind.“
Heinz E. Hunkeler, Hoteldirektor, Kulm Hotel St. Moritz
Das Kulm Hotel St. Moritz liegt im
Herzen von St. Moritz auf 1.856 m ü. M.
mit bester Aussicht auf den St.-Moritzersee.
Hinter seinen historischen Mauern
warten auf die Gäste die unvergleichliche
Aura einer über 160-jährigen Gastgebertradition,
moderner Komfort auf 5-Sterne-Superior-Niveau
und herzliche Gastfreundschaft.
Das Kulm Hotel St. Moritz besticht seit
seiner Gründung durch anhaltende Innovation.
Hier wurden 1864 die Winterferien
erfunden, 1879 brannte das erste elektrische
Licht der Schweiz und die Olympischen
Winterspiele 1928 und 1948
wurden im Kulm Park eröffnet. Heute
verbindet es seine einzigartige Geschichte
mit dem Komfort der Gegenwart:
So ergänzen sich die Annehmlichkeiten
der Moderne mit prachtvollem Gründerzeitinterieur
auf elegante Art und Weise.
32 REPORT CONNEXT-CAMPUS
Das Restaurant beeindruckt mit seinem modern eingerichteten
Atrium, das sich über vier Etagen erstreckt
inspire #2019
REPORT CONNEXT-CAMPUS 33
OBJEKT
Connext Communication GmbH
33106 Paderborn (DE)
ERRICHTER
Rüterbories Sicherheitsanlagen GmbH
33332 Gütersloh (DE)
SALTO PRODUKTE
• SALTO Virtual Network (SVN), Zutrittskontrollsystem
auf Mifare DESFire EV1-Basis in Kombination
mit SALTO Wireless (Funkvernetzung) und
JustIN Mobile (Zutritt per Smartphone)
• XS4 Original Beschläge
• XS4 Mini Kurzbeschläge
• SALTO GEO Zylinder
• SALTO Wandleser
• SALTO Online-Steuerungen
• SALTO Gateways und Nodes für die Funkvernetzung
• Managementsoftware ProAccess SPACE zum
Anlegen und Verwalten der Zutrittsberechtigungen
• SALTO Kodiergerät zum Personalisieren
der Identmedien
• SALTO Programmiergerät für Offline-Komponenten
Der Neubau umfasst das Hotel, Restaurant, Büros und die Kita
ERSTINSTALLATION
2019
Funkvernetzter XS4 Original Beschlag sichert eine Flurtür
LEICHTGEWICHTIG TROTZ KOMPLEXITÄT
Eine Lösung mit drei Zutrittsverfahren in Kombination mit Zeiterfassung, bargeldlosem Bezahlen
sowie Integration in die Gebäudesteuerung – und dabei ganz einfach in der täglichen Handhabung
Der neue Connext-Campus in Paderborn vereint unter
anderem den Hauptsitz der Connext Communication,
ein Hotel und ein Restaurant. Für die Zutrittskontrolle
wählte das Unternehmen ein System, das als Gesamtlösung
die unterschiedlichen Nutzungsbereiche abbilden
kann, Integrationen in die Gebäudesteuerung ermöglicht
und sich trotz der Komplexität leicht bedienen lässt.
Connext Communication ist Anbieter einer Softwarefamilie
für das umfassende Management von Pflege- und
Betreuungseinrichtungen. Aufgrund des Wachstums in
den vergangenen Jahren hat das Unternehmen beschlossen,
seinen Hauptsitz in Paderborn umzubauen
und zu erweitern. Die Eröffnung des neuen Connext-
Campus fand im Mai 2019 statt. Entstanden ist ein
Ensemble, das die Büroräume und das Rechenzentrum
des Unternehmens, ein Hotel mit 30 Zimmern und 56
Betten, 13 Veranstaltungsräume, eine Kindertagesstätte
mit 15 Plätzen sowie einen Sauna- und Fitnessbereich
beherbergt.
„Mit dem Hotel und den Veranstaltungsräumen wollten
wir einen Ort für den persönlichen Wissens- und Erfahrungsaustausch
schaffen. Wir schulen jährlich rund 5.000
Anwender. Denen können wir im neuen Campus nun ein
ideales Umfeld bieten. Und auch für unser großes Anwendertreffen,
bei dem wir bis zu 600 Gäste begrüßen,
haben wir jetzt Raum im eigenen Haus“, erklärt Jörg
Kesselmeier, Geschäftsführer und Inhaber der Connext
Communication GmbH, das Projekt.
Modernste Gebäudetechnik realisiert
Der neue Komplex ist durchweg mit modernster Gebäudetechnik
ausgestattet. So sorgt beispielsweise eine
Betonkernaktivierung für das Kühlen und Erwärmen der
Räume, wodurch Connext auf eine Klimaanlage komplett
verzichten konnte. Eine Solaranlage auf dem Dach
erzeugt Strom für die E-Ladestationen im Parkhaus und
bei sonnigem Wetter für den gesamten Campus.
Beim Zutrittskontrollsystem setzte Connext diesen Weg
34 REPORT CONNEXT-CAMPUS
konsequent fort. „Mit dem Erweiterungsbau kamen
etliche neue Anforderungen auf unsere Zutrittslösung
zu. Das bislang von uns im Bestandsgebäude genutzte
elektronische Schließsystem mit Aktivtranspondern kam
für den Neubau nicht infrage, weil es im Betrieb wegen
der Transponder viel zu teuer geworden wäre. Überdies
wären die Integration des bargeldlosen Zahlens für
unsere Mitarbeiter im Restaurant und die Hotelintegration
nicht möglich gewesen. Wir wollten aber keinesfalls
zwei Schließsysteme im Haus, selbst wenn das bedeutete,
den Bestand umzurüsten“, beschreibt Kesselmeier
die Ausgangssituation. Ein mechanisches Schließsystem
kam wegen der hohen Kosten über den Lebenszyklus,
wegen des Aufwands der Berechtigungsverwaltung und
der mangelnden Sicherheit von vornherein nicht in Betracht.
Folgerichtig ist auf dem gesamten Campus keine
Mechanik verbaut.
Passiv schlägt Aktiv
Als Basis für die Auswahlkriterien legten die Verantwortlichen
fest, dass die neue einheitliche Zutrittslösung mit
einer passiven Transpondertechnologie arbeiten sollte,
um insbesondere den Betrieb des Hotels und Restaurants
integrieren zu können. „Zudem sollte das System
funkvernetzt sein, damit wir eine Türüberwachung sowie
kurzfristige Änderungen von zeitgesteuerten Zutrittsplänen
umsetzen und gegebenenfalls Türen aus der
Ferne öffnen können“, umreißt der Geschäftsführer die
Anforderungen. Hinzu kamen noch diverse Verknüpfungen
mit automatischen Türsystemen, um Zugänge
deaktivieren zu können, sowie mit Brandschutz- und
Fluchtwegtüren. Da auf dem Campus einige Bereiche
besonders gesichert sind, gehörte zu den Auswahlkriterien
ebenso eine Anbindung an die Alarmanlage,
die über Wandleser scharf oder unscharf geschaltet
werden sollte. „Es werden noch weitere Integrationen
folgen, zum Beispiel eine engere Kopplung an unsere
KNX-Gebäudesteuerung“, ergänzt Kesselmeier.
Gesamtlösung überzeugt
Die Suche nach einem passenden Anbieter für die
Zutrittslösung erfolgte mehrgleisig. Jörg Kesselmeier
und seine Mitarbeiter führten Internetrecherchen durch,
ließen sich aber zugleich durch Presseberichte in Fachzeitschriften
inspirieren. „Außerdem sind wir auf einen
uns bekannten Fachpartner zugegangen, der uns
verschiedene Systeme vorgestellt hat. Aufgrund der
gewonnenen Informationen hat sich SALTO als Favorit
herausgeschält“, erinnert sich der Geschäftsführer und
erläutert, warum: „Uns haben besonders die Oberfläche
und Bedienung der Software, die Integrationsmöglichkeiten
– auch mit der Gebäudesteuerung – und die
Hotelfunktionen überzeugt. Dadurch war die Gesamtlösung
für unsere Belange anderen Anbietern überlegen.“
Die Montage hat der SALTO Fachpartner Rüterbories
Sicherheitsanlagen GmbH aus Gütersloh übernommen.
Die Installation verlief dank ausgeklügelter Planung ohne
Überraschungen innerhalb von drei Monaten.
Funkvernetzung, virtuelle Vernetzung und Mobile
Access in Kombination
Die gesamte Zutrittskontrolle ist über die SALTO Wireless
Technologie funkvernetzt. Dieses Systemlayout
eignet sich vor allem für Anwendungen, in denen eine
Echtzeitüberwachung von Türen erforderlich oder
gewünscht ist, und setzt daher die Anforderungen von
Connext exakt um. SALTO Wireless verbindet die batteriebetriebenen
elektronischen Beschläge und Zylinder
mit Gateways, die wiederum per Ethernet oder WLAN
mit dem Server kommunizieren. Bei einer Unterbrechung
oder Störung der Funkverbindung arbeitet das
Zutrittssystem weiterhin, da die virtuelle Vernetzung der
kabellosen Beschläge und Zylinder über das SALTO
Virtual Network (SVN) als Basistechnologie immer aktiv
bleibt.
Im SVN mit patentierter Schreib-Lese-Funktionalität und
verschlüsselter Datenübertragung werden die Schließberechtigungen
auf dem Identmedium gespeichert,
wodurch die elektronischen Beschläge und Zylinder
kabel- und netzunabhängig funktionieren. Gleichzeitig
schreiben die Beschläge und Zylinder Informationen
über gesperrte Identmedien oder z. B. Batteriestände
auf die Identmedien und geben sie somit weiter. Die
Update-Punkte übertragen die ausgelesenen Daten an
Uns haben besonders die
Oberfläche und Bedienung der
Software, die Integrationsmöglichkeiten
– auch mit der Gebäudesteuerung
– und die
Hotelfunktionen überzeugt.“
Jörg Kesselmeier, geschäftsführender Inhaber
Connext Communication GmbH
inspire #2019 REPORT CONNEXT-CAMPUS 35
Die das Atrium umgebenden Flure erschließen die Gästezimmer und Seminarräume sowie auf den oberen Etagen die Büros
XS4 Original Beschläge für Mobile Access (Zutritt per Smartphone)
befinden sich an allen Gästezimmertüren des Hotels
SALTO Wandleser sichern Türen, dienen als Update-Punkte
für die Zutrittsrechte und schalten punktuell die Alarmanlage
36 REPORT CONNEXT-CAMPUS
den zentralen Server und übermitteln gleichzeitig die
aktuellen Schließberechtigungen auf die Identmedien.
Im Hotelbereich ergänzt die mobile Zutrittstechnologie
JustIN Mobile die Funkvernetzung und das virtuelle
Netzwerk. JustIN Mobile erlaubt das Öffnen von Türen
mit dem Smartphone und verwendet dafür die Bluetoothoder
NFC-Schnittstellen (Near Field Communication).
Der mobile Schlüssel wird aus der Managementsoftware
„Over the Air“ (OTA) an die in einem verifizierten Smartphone
installierte JustIN Mobile App verschickt. Der
Hotelgast oder Mitarbeiter erfährt per Nachricht, dass
er einen neuen mobilen Schlüssel erhalten hat und für
welche Türen dieser berechtigt ist. Er muss dann nur
noch das Smartphone vor den elektronischen Beschlag,
Zylinder oder Wandleser halten und via App die Kommunikation
starten.
360 Zutrittspunkte eingebunden
Auf dem Connext-Campus sind rund 360 Zutrittspunkte
in die Lösung eingebunden. Dabei kommen 140 elektronische
XS4 Original Beschläge mit BLE-Funktion in
der Wireless-Version, 40 SALTO Online-Wandleser und
20 -Türsteuerungen, etwa 80 funkvernetzte SALTO GEO
Zylinder sowie einige Kurzbeschläge XS4 Mini zum Einsatz.
38 Gateways und 12 Nodes bilden die Wireless-
Infrastruktur. Für die Berechtigungsverwaltung der
Mitarbeiter, Hotelgäste und externen Dienstleister verwendet
Connext die Managementsoftware ProAccess
SPACE. „Wir haben die unterschiedlichen Nutzungsbereiche
wie Büros, Hotel, Kita und Seminarräume als
Bereiche in der Software abgebildet und ihnen entsprechende
Grundrechte zugewiesen. Darüber hinaus haben
wir einzelnen Personen oder Nutzergruppen Sonderrechte
eingeräumt, zum Beispiel das Schalten der
Alarmanlage“, erläutert Kesselmeier. Das Unternehmen
setzt tagsüber in weiten Teilen den Office-Modus ein,
mit dem Türen innerhalb einer bestimmten Zeitspanne
frei zugänglich sind und automatisch oder manuell initiiert
in den ausgekuppelten Standardmodus umschalten,
in dem nur berechtigten Personen Zutritt gewährt wird.
Selbsterklärende Handhabung
Kesselmeier schätzt an der Software nicht nur die
selbsterklärende Handhabung: „Das System ist ‚leichtgewichtig‘
trotz seiner Komplexität – auch dank des
Web-Clients –, was aus der Sicht eines Softwareanbieters
naturgemäß ein Qualitätsmerkmal darstellt.
Außerdem konnten wir über die Standardschnittstelle
für PMS (Property Management Systems) unser eigenes
Hotel-PMS anbinden. Das haben wir kurzerhand selbst
entwickelt, damit wir hier integrativ arbeiten können. Die
Software arbeitet vorwiegend mit Symbolen und Farben
und ist dadurch anwenderfreundlich und barrierefrei.“
Als Identifikationstechnologie fungiert bei den Mitarbeiterausweisen
Mifare DESFire EV1. Dank der Multiapplikation
lassen sich damit auf nur einem Ausweis die
Zutrittskontrolle, Zeiterfassung und das bargeldlose
Bezahlen im Restaurant vereinen. Auf diese Weise
wurde zugleich eine weitere grundlegende technische
Anforderung von Connext zur Realität.
Connext wurde im April 1986 als „Kesselmeier
Mikrocomputer“ in Paderborn
gegründet. Im Jahr 1991 folgten die Umfirmierung
zur Connext Communication
GmbH und wenig später die Konzentration
auf das Sozial- und Gesundheitswesen.
Mit der modular aufgebauten Softwarefamilie
Vivendi und den komplementären
Partnerprodukten bietet das Unternehmen
umfassende Werkzeuge für das
Management von ambulanten, stationären
und teilstationären Pflege- und
Betreuungseinrichtungen.
Heute verfügt Connext über Geschäftsstellen
in Berlin, München, Hamburg
sowie in Bad Vilbel und Bietigheim-Bissingen.
Der österreichische Markt wird
seit 2004 durch den Vertriebspartner
x-tention bedient.
2010 erfolgte in Paderborn der Umzug
der Unternehmenszentrale auf den neuen
Connext-Campus, der unter anderem ein
Schulungs- und Trainingszentrum umfasst.
Auf dem Campus wurden 2019 das
neue Hotel Vivendi und die Kita Vivendi
eröffnet.
Kurzbeschlag XS4 Mini prüft die Zutrittsrechte für ein Büro
inspire #2019
REPORT CONNEXT-CAMPUS 37
Technikraum mit SALTO Zutrittssteuerungen an der hinteren Wand
SALTO GEO Zylinder sichern die Seminarraumtüren
SALTO Wandleser zur Aufzugssteuerung
38 REPORT FREILAGER ZÜRICH
Bild: Zürcher Freilager/Gataric
Das Freilager Zürich ist ein lebendiges Quartier mit Miet- und Studentenwohnungen sowie Gewerbe- und Büroflächen
MECHANIK UND ELEKTRONIK IM EINKLANG
In dem unter Kosten-Nutzen-Aspekten konzipierten Schließsystem werden alle sicherheitsrelevanten
Türen und Zufahrten elektronisch gesichert sowie alle sonstigen Türen und Briefkästen mechanisch
Für das Freilager Zürich suchten die Betreiber eine
Zutrittslösung, die ihnen einerseits Freiraum bei der Berechtigungsvergabe
und Flexibilität bei der Rechteverwaltung
sowie zugleich niedrige Kosten und eine leichte
Handhabung für die Wohneinheiten bieten konnte.
Entstanden ist eine Kombination aus elektronischer und
mechanischer Sicherung der Zutrittspunkte.
Das Freilager Zürich befindet sich in Zürich-Albisrieden
und umfasst rund 800 Mietwohnungen, fast 200 Zimmer
für studentisches Wohnen sowie 18.200 Quadratmeter
Gewerbe- und Büroflächen in 13 Häusern. In dem lebhaften
Quartier wohnen und arbeiten fast 3.000 Personen.
Im Freilager Zürich wurde eine ausgeklügelte Zutrittslösung
realisiert, die dank der Kombination von elektronischer
und mechanischer Sicherung der Zutrittspunkte
eine vielversprechende und zukunftsweisende Lösung
darstellt. Diese Systemarchitektur bietet neben ihren
funktionalen Vorteilen überdies ein interessantes Preis-
Leistungs-Verhältnis.
„Wir hatten für die Zutrittskontrolle ursprünglich Mechatronik
vorgesehen. Letztlich haben wir uns aber dagegen
entschieden wegen der umständlichen Schließpläne,
des Batterieverbrauchs, entsprechend aufwendiger
Wartung und wegen der hohen Gesamtkosten“, erzählt
Jean-Claude Maissen, CEO und Vorsitzender der Geschäftsleitung
der Zürcher Freilager AG.
Ausgewogenheit bei Flexibilität und Kosten
Der Ausgangspunkt für die Planung war es, Zutritte
leicht sperren zu können und eine einfache Verwaltung
der Wohneinheiten zu erreichen. „Durch die Trennung
von Elektronik und Mechanik haben wir eine Ausgewogenheit
bei Flexibilität und Kosten erreicht“, erläutert
Maissen und führt weiter aus: „An den elektronisch gesicherten
Zutrittspunkten können wir die Berechtigungen
leicht ändern und komfortabel verwalten. Das kommt
besonders dann zum Tragen, wenn ein Badge verloren
gegangen ist oder nach Mietende nicht ausgehändigt
inspire #2019
REPORT FREILAGER ZÜRICH 39
OBJEKT
Zürcher Freilager AG
8048 Zürich (CH)
ERRICHTER
Hasler + Co AG
8404 Winterthur (CH)
SALTO PRODUKTE
• SALTO Virtual Network (SVN), Zutrittskontrollsystem
auf Mifare DESFire EV1-Basis
• XS4 Original Beschläge
• SALTO GEO Zylinder
• XS4 Locker, elektronische Spindschlösser
• SALTO Original Wandleser
• SALTO Online- und Offline-Steuerungen
• SALTO Weitbereichsleser
• Managementsoftware ProAccess SPACE zum
Anlegen und Verwalten der Zutrittsberechtigungen
• SALTO Kodiergerät zum Personalisieren
der Identmedien
• SALTO Programmiergerät für Offline-Komponenten
ERSTINSTALLATION
2016
SALTO Original Wandleser sichert einen Nebeneingang
wurde. Außerdem können wir damit Bereiche separieren
und strukturieren und haben auch im Nachhinein die
Möglichkeit, diese zu vergrößern oder zu verkleinern.“
Entsprechend erhielt jedes Gebäude an der Außenhülle
eine elektronische Zutrittskontrolle. Das umfasst die
Haupteingangstüren, Türen zu Veloräumen, Garagenund
Kellereingänge sowie die Öffnungen für die Abfallbeseitigung.
Die Vorräume der Wohnhäuser sind in der
Regel frei begehbar, weshalb die dahinterliegenden
Eingangstüren über in die Sonnerie (Türsprechstellen)
eingebaute Online-Wandleser angesteuert werden. Des
Weiteren wurden die Notausgänge aus der Tiefgarage
über die Treppenhäuser in die Zutrittskontrolle eingebunden,
um unbefugtes Betreten der angrenzenden
Kellerräume zu vermeiden. Von innen nach außen sind
die Fluchtwege selbstverständlich immer begehbar.
Die Wohnungstüren, Kellerabteile und Briefkästen hingegen
sind mit Mechanik ausgestattet. „Hier verwenden
wir Einzelschließungen ohne Schließplan, wodurch wir
den Verwaltungsaufwand in Grenzen halten und klare
Verantwortlichkeiten hinsichtlich Versicherungen und
Haftung haben“, erklärt Jean-Claude Maissen. Mit diesem
Systemlayout hat die Zürcher Freilager AG (ZF AG)
als Vermieter des Areals für all die unterschiedlichen
Türsituationen, die in ihren Gebäuden auftauchen, immer
eine Lösung gefunden.
Die einzelnen Gewerbe können dabei frei entscheiden,
ob sie in ihren Räumlichkeiten mechanisch oder elektronisch
schließen. Die ZF AG hat zum Beispiel eine
komplette Ausstattung ihres Hauptsitzes mit Elektronik
gewählt.
Konzept gemeinsam erarbeitet
Bei der Erarbeitung des Zutrittskonzepts war maßgeblich
die Hasler + Co AG beteiligt. „Wir sind ein Bestandskunde
von Hasler und haben uns daher mit ihnen über
die Möglichkeiten der Ausstattung unterhalten. Darauf
basierend haben wir gemeinsam das Konzept entwickelt,
40 REPORT FREILAGER ZÜRICH
das für uns die beste Lösung bietet für das, was wir
vorhatten – auch hinsichtlich der Kostendeckelung“,
beschreibt Maissen das Vorgehen.
Für den Elektronikteil erwies sich eine Lösung auf Basis
der SALTO SPACE Systemplattform als ideal. „Uns haben
insbesondere die Bedienung der Software und die
Programmierung der Zutrittsrechte überzeugt. Die Einteilung
nach Zutrittsgruppen und Bereichen entsprach
genau unseren Vorstellungen, weil wir weg von der
Matrix wollten. Darüber hinaus können wir dank des
vielseitigen Produktportfolios alle gewünschten Zutrittspunkte
ausstatten – auch die Garagenzufahrten mit
Weitbereichslesern, was uns sehr wichtig war“, begründet
der Geschäftsführer die Wahl.
Frühe Planung trotzt Komplexität
Die Montage begann mit der Erarbeitung der Türliste.
Es folgten das Türengineering und die Vorbereitungen
für die Verkabelung durch die Elektriker. Da vier Architekturbüros
involviert waren, trug das zur Komplexität
des Gesamtprojekts bei. „Wenn man allerdings früh
plant, kann man alles sauber definieren und abstimmen.
Und es hilft, wenn man weiß, was man will und welche
Funktionen enthalten sein sollen“, freut sich Maissen
über eine gelungene und reibungslose Installation durch
Hasler, der die Zürcher Freilager AG auch bei der Einrichtung
der Datenbank unterstützt hat.
Technologisch basiert die Zutrittslösung auf dem SALTO
Virtual Network (SVN) mit patentierter Schreib-Lese-
Funktionalität und verschlüsselter Datenübertragung. Im
SVN werden die Schließberechtigungen auf dem Identmedium
gespeichert, wodurch eine Verkabelung der
elektronischen Beschläge und Zylinder entfällt. Gleichzeitig
schreiben die Beschläge und Zylinder Informationen
über gesperrte Identmedien oder beispielsweise
Batteriestände auf die Identmedien und geben sie somit
weiter. Die Update-Punkte – im Freilager Zürich sind das
Online-Wandleser in jedem Gebäude – übertragen die
ausgelesenen Daten an den zentralen Server und übermitteln
gleichzeitig die aktuellen Schließberechtigungen
auf die Identmedien. Als Identifikationstechnologie
fungiert Mifare DESFire EV1.
Virtuell vernetzt plus online
Insgesamt sind rund 120 Zutrittspunkte in die elektronische
Zutrittslösung eingebunden. Davon befinden sich
45 SALTO Online- und Offline-Wandleser an den Haupteingangstüren,
Veloraumtüren und in einer Liftanlage zu
den Wohneinheiten der Marktgasse. 45 elektronische
XS4 Original Beschläge sind an diversen Außentüren
sowie an Kellereingängen installiert. Knapp 20 elektronische
SALTO GEO Zylinder sind an Gartentüren angebracht
und regeln den Zugang für die durch die ZF AG
beauftragten Gärtner. Des Weiteren dienen vier SALTO
Weitbereichsleser der Zufahrtskontrolle zu den Mietergaragen
und fünf elektronische Spindschlösser XS4
Locker als Absicherung von Schlüsselkästen.
Für die Berechtigungsverwaltung der rund 2.400 Bewohner
und etwa 500 Mitarbeiter der Gewerbeeinheiten
verwendet die Zürcher Freilager AG die Managementsoftware
ProAccess SPACE von SALTO. Dabei erhält
jede Mieteinheit fünf Badges und jedes Gewerbe eine
passende Anzahl von Badges und ist entsprechend für
diese verantwortlich. Die Berechtigungsverwaltung geht
dabei leicht von der Hand, lobt Maissen: „Die Software
ist gut zu bedienen. Das funktioniert auch für weniger
IT-affine Mitarbeiter.“
Das Projekt in Zürich ist zwar so weit abgeschlossen,
wird aber noch einmal erweitert, da die ZF AG in unmittelbarer
Nähe des derzeitigen Ensembles ein zusätzliches
Wohngebäude realisieren wird. Außerdem wird in
den kommenden Jahren der Embraport in Embrach, ein
der ZF AG gehörender Logistik-Hub, revitalisiert und
ebenfalls mit einer SALTO Zutrittslösung ausgestattet.
XS4 Original Beschlag prüft den Zutritt an einem Haupteingang
SALTO GEO Zylinder sichern alle Gartenzugänge
inspire #2019
REPORT FREILAGER ZÜRICH 41
Die Zürcher Freilager AG wurde am
23. Juli 1923 auf Veranlassung der
Zürcher Handelskammer gegründet, um
Lagerflächen für die Zwischenlagerung
unverzollter Güter zur Verfügung zu
stellen. 1925 wurde das 70.500 Quadratmeter
große Areal in Zürich-Albisrieden
gekauft. Als erste Bauten entstanden die
heutige Marktgasse sowie ein Schuppen
zur Einlagerung von Automobilen.
1926 wurde das Areal zolltechnisch zum
Ausland erklärt. Jetzt konnten die Waren
dort unverzollt eingelagert werden.
Seit den 90er Jahren wandelte sich
die Nutzung des Areals und mündete
schließlich in die Pläne zur Überbauung,
die ab 2012 zur Umsetzung gelangten.
Im Mai 2013 erfolgte der Baustart des
Wohnbauprojekts Freilager Zürich und
bereits im Februar 2016 konnten die
ersten Mieterinnen und Mieter einziehen.
Das Bauprojekt Freilager umfasst heute
800 Mietwohnungen, 200 Studentenzimmer,
Gewerbe, Gastronomie, Arztpraxen,
die Zürcher Freilager AG und vieles mehr.
Bild: Zürcher Freilager/Gataric
Einen Platz zum Treffen und Verweilen bietet der Südhof
Dank des vielseitigen Produktportfolios
konnten wir alle gewünschten Zutrittspunkte
ausstatten, auch die Garagenzufahrten
mit Weitbereichslesern, was
uns sehr wichtig war.“
Jean-Claude Maissen, CEO und Vorsitzender der Geschäftsleitung
Zürcher Freilager AG
Schmaler SALTO Original Wandleser schützt einen Veloraum
In der Türsprechanlage installierter SALTO Original Wandleser
42 REPORT FAIRYTALE FROZEN YOGURT
Bilder: Fairytale Frozen Yogurt
Fairytale Frozen Yogurt: frisch zubereitet und je nach Geschmack mit über 40 verschiedenen Toppings individualisierbar
ENTSPANNTER IM ALLTAG
Sechs Filialen in einer Stadt, ein Team von fast 50 Mitarbeitern, die flexibel an allen Standorten eingesetzt
werden und der Wunsch nach einer einfachen, sicheren Zutrittslösung mit Echtzeitsteuerung
Mehr Flexibilität als mit einem mechanischen Schließsystem:
Das wünschten sich die Verantwortlichen von
Fairytale Frozen Yogurt für die Zugänge zu ihren sechs
Filialen. Erreicht haben sie das dank des Cloud-basierten
Zutrittssystems SALTO KS.
„Es waren einmal ein Bruder und eine Schwester, die
sehr gut miteinander auskamen …“ – Und da die beiden
Geschwister auch noch Grimm heißen, schlossen sie
sich zusammen und eröffneten gemeinsam einen Frozen-
Yogurt-Laden, bei dem sie ihren Namen zum Konzept
machten. Daraus ist mit Fairytale Frozen Yogurt ein
Unternehmen geworden, das in Köln mittlerweile sechs
Ladenlokale betreibt. Die knapp 50 Mitarbeiter sind
flexibel in allen Filialen tätig. „Mit mechanischen Schlüsseln
war es unmöglich, alle Läden immer zur gleichen
Zeit aufzuschließen. Wir konnten weder jeder Aushilfe
alle sechs Schlüssel aushändigen, noch gleichzeitig
überall selbst zum Aufschließen erscheinen“, erklärt
Sabine Lüttgau, Geschäftsführerin von Fairytale Frozen
Yogurt, den Anlass für die Anschaffung einer elektronischen
Zutrittslösung.
Passgenaue Lösung
„Bei der Auswahl des Systems stand für uns im Vordergrund,
die Sicherheit hoch zu halten und gleichzeitig
mehr Flexibilität zu erreichen. Außerdem war uns wichtig,
bei einem Verlust des elektronischen Chips diesen
sofort sperren und Öffnungsvorgänge nachvollziehen zu
können“, erinnert sich die Geschäftsführerin. Mit diesen
Anforderungen wandte sie sich an die Sicherheitsfirma
SM Schloss + Schlüssel GmbH aus Köln. „Wir haben für
diese Anwendung SALTO KS empfohlen. Das System
ist die beste Lösung, um schnell standortunabhängig
Zutritte zu verändern oder neu zu berechtigen. Dazu
kommt, dass die Inhaber jederzeit über das Ereignisprotokoll
den Ablauf in den Filialen verfolgen können“,
beschreibt Stefan Manderscheid, Geschäftsführer des
SALTO Premium Plus Partners, die Gründe für die Wahl.
inspire #2019
REPORT FAIRYTALE FROZEN YOGURT 43
SALTO KS hat unseren Arbeitsalltag
enorm erleichtert. Unsere
Mitarbeiter können mit einem
‚Schlüssel‘ an sechs verschiedenen
Standorten flexibel und
trotzdem kontrolliert die Ladentüren
öffnen.“
Sabine Lüttgau, Geschäftsführerin
Fairytale Frozen Yogurt
Cloud-basierte Zutrittslösung SALTO KS sichert die Filialtüren
SALTO KS ist ein Cloud-basiertes Zutrittssystem, das
speziell für die mobile Echtzeit-Zutrittskontrolle entwickelt
wurde. Es lässt sich kabellos und mit wenig
Aufwand installieren. Zu den Kernfunktionen gehört das
ortsunabhängige und mobile Zutrittsmanagement via
Online-Plattform und App. Sämtliche Kommunikation
zwischen den Komponenten erfolgt hochverschlüsselt
und ist damit gegen Abhören und Kopieren geschützt.
Sicherheitskritische Vorgänge lassen sich nur über eine
Zwei-Faktor-Authentifizierung initiieren.
„Flexibler als erhofft“
„Uns hat an SALTO KS die hohe Sicherheit überzeugt,
aber auch, dass es genau unsere Anforderungen erfüllt.
Und dank der Fernöffnung von Türen über die Online-
Plattform und App sind wir nun sogar noch flexibler als
erhofft“, freut sich Sabine Lüttgau.
Bei dem Projekt wurden die sechs Ladeneingangstüren
mit elektronischen SALTO GEO Zylindern ausgestattet,
die über eine Wireless-Funkverbindung jeweils mit
einem Hub, dem IQ, verbunden sind. Der IQ stellt über
WLAN die Echtzeit-Verbindung mit der Online-Plattform
und der App her.
„Die Installation verlief ohne Hürden“, resümiert Stefan
Manderscheid. „Wir arbeiten schon seit geraumer Zeit mit
dem System, sodass wir aufgrund der vielen Projekte
für die Montage und Konfiguration eine gewisse Routine
entwickelt haben. Wenn man die Anlage im Vorfeld
vernünftig ausmisst, ist die Installation ein Kinderspiel.
Hierbei ist es besonders wichtig, dass die Funkstrecken
sauber gemessen werden.“
Übersicht und schnelle Änderungen
Die Berechtigungsverwaltung übernimmt die Geschäftsführerin
zentral: „Wir haben für aktuell 48 Nutzer zwei
Gruppen mit unterschiedlichen Berechtigungen gebildet.
Was mir besonders gefällt, sind die Übersicht sowie die
schnelle Umsetzung von Änderungen oder Sperrungen.“
Die mobile App verwendet sie vor allem, um Türen aus
der Ferne zu öffnen und die Protokolldaten zu überprüfen.
Den Nutzen der neuen Zutrittslösung schätzt Sabine
Lüttgau sehr hoch ein: „Ohne SALTO könnten wir uns
den Tagesablauf gar nicht mehr vorstellen. Der ganze
Alltag ist entspannter, weil alle Mitarbeiter flexibel an allen
Standorten in die Läden können. Und das mit jeweils
nur einem ‚Schlüssel‘.“
44 REPORT VETERINÄRMEDIZINISCHE UNIVERSITÄT WIEN
Bild: Vetmeduni Vienna/Michael Bernkopf
Campus-Teilansicht der Veterinärmedizinischen Universität Wien
SPITZENTECHNIK FÜR SPITZENUNI
ESSECCA, der SALTO Exklusivdistributor für Österreich, stattet die Veterinärmedizinische
Universität Wien mit vielseitiger Zutrittslösung aus
Die Veterinärmedizinische Universität Wien ist die
einzige veterinärmedizinische akademische Bildungsund
Forschungsstätte Österreichs und zugleich die
älteste im deutschsprachigen Raum (gegründet 1765
von Kaiserin Maria Theresia). Die Universität forscht
an Themen, die für die Gesellschaft bedeutend sind.
Ihr Augenmerk gilt der Tiergesundheit ebenso wie der
präventiven Veterinärmedizin, dem öffentlichen Gesundheitswesen
genauso wie der Lebensmittelsicherheit.
Im Forschungsinteresse stehen die Schaffung wissenschaftlicher
Grundlagen für das Wohlbefinden von
Tieren, Themen der Tierhaltung, des Tierschutzes und
der Tierethik.
Die Vetmeduni Vienna belegte in der diesjährigen internationalen
Studienfachbewertung „Shanghai’s Global
Ranking of Academic Subjects“ erneut einen Spitzenrang.
Die Einrichtung schaffte es auf Platz fünf aller
weltweit untersuchten Universitäten im Bereich „Veterinary
Sciences“ – und liegt damit um einen Platz besser
als im Vorjahr. Seit 2017 werden im Zuge des „Global
Ranking of Academic Subjects“ mittlerweile 54 unterschiedliche
Fächer in den Bereichen Natural Sciences,
Engineering, Life Sciences, Medical Sciences und Social
Sciences von über 4.000 Universitäten weltweit geprüft
und bewertet.
An der Universität arbeiten knapp 1.500 Personen, eingeschrieben
sind rund 2.500 Studierende. Der Campus
der Veterinärmedizinischen Universität Wien befindet
sich im Donaufeld in Wien Floridsdorf. Er ist 15 Hektar
groß und beheimatet 47 Gebäude.
Die Veterinärmedizinische Universität in Wien ist mit
über 250 XS4 Beschlägen, über 40 SALTO Online-
Wandlesern und mehreren elektronischen SALTO GEO
Zylindern in unterschiedlichen Versionen ausgestattet.
Ergänzt wird die Zutrittslösung durch eine Videoanlage
von ESSECCA.
inspire #2019
REPORT WIRTSCHAFTSKAMMER WIEN ± 45
Wir sind ein öffentliches Gebäude.
Mit dem Zutritts- und
Videosystem von ESSECCA
erwarten wir mehr Sicherheit für
unsere Mitarbeiter und Gäste.
Die Überwachung dient einerseits
zur Abschreckung und
im ‚Falle eines Falles‘ als Unterstützung
bei der Täterfindung.“
Harald Blum, Leiter Technisches Facility
Management Wirtschaftskammer Wien
Bild: Wirtschaftskammer Wien
Hauptsitz der Wiener Wirtschaftskammer
SICHERHEIT FÜR MITARBEITER UND GÄSTE
Das Gebäude der Wirtschaftskammer Wien sichert ein kombiniertes Zutrittssystem mit online,
virtuell und funkvernetzten SALTO Komponenten
Die Wirtschaftskammer Wien ist Teil der österreichischen
Wirtschaftskammerorganisation. Zu ihren Hauptaufgaben
gehört die Mitgestaltung der wirtschaftlichen
Rahmenbedingungen in der staatlichen Rechtsordnung
sowie in der Außenwirtschaftsförderung. Dies wird
durch Interessenvertretung, Beratungs-, Service- und
Ausbildungsleistungen für die Unternehmer sowie, im
Außenwirtschaftsbereich, durch die weltweite Präsenz
in Österreichischen AußenwirtschaftsCentern erreicht.
Die Wiener Wirtschaftskammer hat im Frühjahr 2019
ihre bislang zehn Standorte in der österreichischen
Hauptstadt an einem neuen Hauptsitz zusammengefasst.
Dafür hat sie das Campusgebäude 1 des Austria
Campus im Nordbahnviertel erworben. Die rund 750
Mitarbeiter arbeiten hier in acht Etagen auf etwa 32.000
m 2 , wovon allein 3.000 m 2 für Beratungen zur Verfügung
stehen.
Für die Sicherheit sorgt eine umfassende Lösung, die der
SALTO Exklusivdistributor für Österreich, die ESSECCA
GmbH, geplant und installiert hat. Für die Zutrittskontrolle
kommen dabei circa 700 virtuell vernetzte XS4 Beschläge
und SALTO GEO Zylinder, etwa 100 funkvernetzte
Türkomponenten und 200 SALTO Online-Wandleser
zum Einsatz. Die Zutrittskontrolle wurde mit 100 Gegensprechstellen
und etwa 140 Kameras kombiniert und
wird über die VISECCA Sicherheitsmanagementplattform
verwaltet.
Der Austria Campus bietet eine Vielzahl von Möglichkeiten,
Arbeit und Alltag, Beruf und Freizeit harmonisch
miteinander zu verbinden: Als Stadt in der Stadt mit
vielfältiger Nahversorgung und Gastronomie, umfassenden
Services und einem ebenso ansprechenden wie
funktionellen Büroambiente, das Effizienz und Flexibilität
mit intelligenter Nachhaltigkeit kombiniert.
46 MARKT COWORKING
DIE ZUKUNFT VON COWORKING SPACES:
MEHR ALS SCHREIBTISCH UND WLAN
Coworking Spaces sind ein integraler Bestandteil zukünftiger Beschäftigungsformen.
Die Wachstumsraten in diesem Markt sprechen dafür, dass künftig immer mehr
Menschen mit unterschiedlichen beruflichen Hintergründen unter einem Dach arbeiten.
Da Coworking verhältnismäßig jung ist, unterliegt das Konzept naturgemäß noch
einem steten Wandel. Aber wohin führt diese Transformation?
Wir präsentieren drei Trends im Coworking-Markt, die unser Verständnis von Arbeit
prägen werden, und zeigen, wie SALTO Betreiber von Coworking Spaces mit effizienter
Prozessintegration unterstützen kann.
Von Kristin Pater und Adam Aziz
Bis 2020 soll es weltweit rund 3,8 Millionen Mitglieder in Coworking Spaces geben
inspire #2019
MARKT COWORKING 47
Als 2005 in San Francisco der erste offizielle „Coworking
Space“ seine Türen öffnete, umfasste er fünf bis
acht Arbeitsplätze, die an zwei Tagen in der Woche zur
Verfügung standen. Tatsächlich dauerte es einen Monat,
bis überhaupt der erste „Coworker“ eintraf.
Coworking entstand aus einer einfachen Idee heraus:
die Freiheit des selbstständigen Arbeitens zu erhalten
und gleichzeitig die Struktur und Gemeinschaft der
Zusammenarbeit mit anderen zu schaffen. Diese einfache
Idee setzte sich in der Folgezeit fest und gedieh in
unterschiedlichsten Bereichen rund um den Globus – in
Bürogebäuden, verlassenen Fabriken oder Cafés. Die
Geschichte von Coworking ist zwar nicht sehr lang 1) ,
aber das Wachstum dieser Arbeitsform ist erstaunlich.
Die Schätzungen der Global Coworking Survey 2018 2)
zeigen, dass die Zahl der Coworking Spaces nahe an
19.000 heranrückt und derzeit mehr als 1,7 Millionen
Menschen in diesen Räumen arbeiten!
Zwar ist der Begriff „Coworking“ recht jung, allerdings
reicht das zugrunde liegende Konzept der Coworking
Hubs als Innovationszentren bis ins 15. Jahrhundert
zurück. Bereits die Bottega-Workshops in Florenz 3)
beherbergten Wissenschaftler, Architekten, Ingenieure,
Bildhauer und Maler. Das Ziel war es auch damals, Wissen
auszutauschen und das Handwerk zu verbessern.
Unabhängig von Zeit und Ort haben sich Coworking
Spaces bewährt und werden nicht aufhören, sich weiter
rasant zu entwickeln: Bis 2020 sollen ihnen weltweit
schon rund 3,8 Millionen Mitglieder angehören 4) .
SALTO KS ist aufgrund seiner
Cloud-Architektur ideal für
eine Integration in die
Prozesse von Coworking
Anbietern geeignet
DIE DREI TRENDS IM COWORKING-MARKT
1. Bildung neuer Ökosysteme
Stetig zunehmender E-Commerce lässt die Nachfrage
nach Einzelhandelsflächen sinken. Einzelhändler stehen
folglich vor der Notwendigkeit, ihr Geschäftsmodell
anzupassen. Ein Schlüsselelement ihrer Diversifizierungsstrategie
sind dabei Coworking Spaces, wie das
Magazin Deskmag 5) festgestellt hat. Betreiber und Einzelhändler
entwickeln ihre eigenen Coworking-Marken
und bieten Ökosysteme für Einzelhandelstechnologien,
die Coworking, Events, Demos und Pop-up-Shops
beherbergen. Bespoke 6) , ein 3.700 m 2 großes Einkaufszentrum
in San Francisco, ist ein Beispiel dafür. Dort
arbeiten Beschäftigte von großen Unternehmen und
Startups branchenübergreifend zusammen. Dabei spielen
Themen wie Zahlungsverkehr, künstliche Intelligenz,
Analyse von Kundenverhalten, Virtual Reality und E-Commerce
ineinander. Dieser sich abzeichnende Trend ist
nicht abhängig von der geografischen Lage. Von San
Francisco bis Melbourne, von Moskau bis Shanghai lässt
er sich weltweit beobachten.
2. Coworking Spaces wandeln sich in soziale Clubs
Die Ergebnisse der Global Coworking Survey 2018
zeigen außerdem, dass einer der am meisten erwarteten
Trends im Markt die Entwicklung von Coworking Spaces
für Nischen und damit einhergehend eine Verbreiterung
des Angebots ist. Die Nachfrage nach Coworking
Spaces, die auf die Bedürfnisse einer bestimmten Gemeinschaft
zugeschnitten sind, steigt. Ein perfektes Beispiel
dafür ist The Wing 7) , ein reiner Coworking Space
für Frauen und zugleich Social Club. The Wing wurde
2016 in New York ins Leben gerufen. Jetzt expandiert
das Unternehmen nach Los Angeles, San Francisco
und Seattle und international nach London und Toronto.
The Wing hat als Coworking Space für junge weibliche
Berufstätige angefangen und sich mittlerweile in eine
Start-up-Fabrik verwandelt. In Zeiten schneller Wachstumsraten
und langer Wartelisten für spezialisierte Hubs
hilft die Zusammenarbeit mit Experten aus komplementären
Branchen den Menschen, ihr Fachwissen zu
erweitern und damit auch ihre Innovationsbereitschaft
zu steigern.
3. Kooperation statt Konkurrenz
Coworking Spaces stellen nicht nur eine Keimzelle für
neue Geschäftsmodelle im Einzelhandel dar. Während
die Technologieriesen Google und Cisco Expressway 8)
Interesse am Coworking-Markt gezeigt haben, planen
auch andere Großunternehmen die Einrichtung von
Coworking Spaces. Bosch und seine Plattform 12 9) , eine
wichtige Innovationsdrehscheibe, starteten The Chicago
Connectory 10) , einen „IoT innovation and co-creation
space”. Das fünftgrößte Bauunternehmen der Welt,
Skanska, wird das größte Innovationszentrum Skandinaviens
eröffnen. Eine Partnerschaft zwischen Technologieunternehmen
und dem Coworking-Markt wird zu
durchdachten Einrichtungen, schöneren Räumen und
einem besseren Nutzererlebnis führen. Spaces 11) aus
48 MARKT COWORKING
Amsterdam, einer der größten Anbieter von Coworking in
den Niederlanden mit internationaler Präsenz in London,
New York, Melbourne und Sydney, verfolgt die gleiche
Strategie. In Zusammenarbeit mit Facebook und Uber
wurde Spaces in einen „Arbeitsclub“ verwandelt, in dem
ICT-Unternehmen, Kanzleien und Finanzinstitute sowie
Freelancer zusammenarbeiten und Wissen austauschen.
In zunehmendem Maße entstehen spannende Partnerschaften
und damit werden Coworking Spaces auch
immer wichtiger für Akquisitionen und die Förderung
potenzieller Disruptoren.
CLOUD-BASIERTE ZUTRITTSLÖSUNG
FÜR DAS COWORKING
Nahtlose Integration in Systeme und Prozesse
Ein Wandel hin zur Schaffung neuer Arbeitsumgebungen
erfordert eine effiziente Art und Weise, Coworking
Spaces zu managen. Einer der Ansatzpunkte für eine
bessere Nutzung von Flächen ist die Sicherung der
Zimmer und Räume mittels elektronischer Zutrittslösungen,
die sich nahtlos in die Systeme und Prozesse von
Coworking Spaces einfügen.
Je nach Größe verwenden Anbieter unterschiedliche
Tools, um ihre Räumlichkeiten besser zu verwalten
und eine wettbewerbsfähige Mitgliedererfahrung zu
ermöglichen. Dazu gehören beispielsweise Buchungsund
Reservierungssysteme, Community-Engagement,
Raummanagement und vieles mehr. Aus diesem Grund
benötigen Betreiber von Coworking Spaces oft nicht nur
eine Standardlösung für die Zutrittskontrolle, sondern
zusätzliche Optionen für die Integration in diese bestehenden
Tools.
Weniger Arbeit, besseres Engagement
Wie das in der Praxis aussehen kann, zeigt das Beispiel
mit einem Buchungs- und Reservierungstool. Alle
Daten, die in das System eingegeben werden – sei es in
Bezug auf Benutzer, Räume oder Zeitrahmen – werden
automatisch in Zutrittsregeln innerhalb der angebundenen
Zutrittslösung umgewandelt. Damit vermeidet man
doppelte Arbeit, weil die Daten nur einmal eingetragen
werden müssen.
Außerdem lassen sich die Zutrittsereignisse des Coworking
Spaces in bestehenden Systemen nutzen. Durch
die Übermittlung der Ereignisse können Betreiber beispielsweise
individuelle Begrüßungsnachrichten an neue
Mitglieder senden, erweiterte Buchungen automatisch in
Rechnung stellen, Reinigungskräften je nach Bedarf den
Zutritt gewähren oder verweigern und vieles mehr.
erfordert. Betreiber von Coworking Spaces können den
Zutritt für ihre Standorte auch von unterwegs einfach
verwalten: zusätzlich zum Öffnen von Türen aus der
Ferne, Gewähren oder Aufheben von Berechtigungen,
Anzeigen von Zutrittsereignissen und Empfangen von
Benachrichtigungen auf dem Smartphone.
Die Übersicht, wer wann wohin geht, schafft betriebliche
Effizienz. Mit SALTO KS können Manager von
Coworking Spaces Besuchern, Mitarbeitern oder sogar
Lieferdiensten Zutritt gewähren, wann immer es notwendig
ist. Sie müssen also nicht in die Entwicklung einer
eigenen Lösung investieren und können zugleich von
dem geschulten und zertifizierten SALTO Partnernetzwerk
weltweit profitieren.
Autoren: Kristin Pater, Digital Content Specialist, und
Adam Aziz, Marketing Assistant, bei SALTO KS Keys as
a Service
1)
https://www.freeofficefinder.com/article/the-history-of-coworking
2)
http://www.deskmag.com/en/background-of-the-2018-
global-coworking-survey-market-research
3)
https://hbr.org/2016/04/the-innovative-coworking-spacesof-15th-century-italy
4)
http://www.smallbizlabs.com/2016/08/coworking-forecast-
44-million-members-in-2020.html
5)
http://www.deskmag.com/en/can-coworking-spaces-saveshopping-malls-centers-from-the-retail-apocalypse-994
6)
https://www.forbes.com/sites/rachelarthur/2016/08/31/oneyear-on-westfield-bespoke-the-retail-tech-space-piloted-insan-francisco-is-winning/#6c6459fe1feb
7)
https://www.businessinsider.nl/the-wing-coworking-newlocations-los-angeles-london-toronto-2018-4/?international
=true&r=US
8)
https://www.cisco.com/c/en/us/products/unifiedcommunications/expressway-series/index.html
9)
https://www.innovatorsmag.com/boschs-innovation-zoneharnesses-creativity/
10)
https://1871.com/press-releases/bosch-1871-launchchicago-connectory-iot-innovation-space/
11)
https://www.spacesworks.com/
SALTO KS ermöglicht mobiles Zutrittsmanagement in Echtzeit
Betriebliche Effizienz
Mit der Cloud-basierten Zutrittslösung SALTO KS Keys
as a Service lassen sich all diese Integrationen realisieren.
Dank der Verknüpfung auf der Cloud-Ebene
werden Anbindungen schneller und detaillierter umgesetzt.
Außerdem bietet SALTO KS natürlich ein flexibles
Zutrittsmanagement, das keine Softwareinstallation oder
die hohen Kosten einer komplett verkabelten Lösung
inspire #2019
MARKT COWORKING 49
KOMPONENTEN SALTO KS KEYS AS A SERVICE
IQ UND REPEATER
mit identischer Größe und Optik
ZYLINDER UND BESCHLAG
in diversen Ausführungen erhältlich
FUNKTIONSWEISE
SALTO KS KEYS AS A SERVICE
SALTOKS.COM & APP
Das Portal zum SALTO KS Account: Hier
können Anwender von ihrem Computer oder
Mobilgerät aus Zutrittsrechte vergeben und
entziehen, Türen öffnen sowie sehen, wer
wann an welchen Türen Zutritt hatte.
WANDLESER
in den Farben Weiß und Schwarz erhältlich
IQ
Der IQ verbindet sich über M2M-Mobilfunk,
LAN oder WLAN mit der Online-Plattform
und der App und kommuniziert via Wireless-
Technologie mit den Zylindern und Beschlägen
an den Türen.
BESCHLÄGE & ZYLINDER
Die Beschläge und Zylinder lassen sich mit
wenig Aufwand an nahezu allen Türen installieren,
innen wie außen. Türen können dann
mittels Tag oder per Fernöffnung über die
Online-Plattform und App geöffnet werden.
TAGS
in fünf verschiedenen Farben lieferbar
TAG
Der Tag ist ein elektronischer Schlüssel mit
RFID-Technologie. Er benötigt keine Batterien
und gewährt Mitarbeitern oder Besuchern
ganz einfach Zutritt entsprechend den zuvor
angelegten individuellen Berechtigungen.
ZUTRITTSVERWALTUNG
via Online-Plattform und App
50 TERMINE/NEWSLETTER
MESSEN/KONGRESSE
14.–18.01.2020 Swissbau
Basel, Messe
03./04.02.2020 HotelExpo
Berlin, Hotel InterContinental
15.–19.02.2020 INTERGASTRA
Stuttgart, Messe
16.–20.02.2020 EuroShop
Düsseldorf, Messe
04.–08.03.2020 ITB
Berlin, Messe
05.–08.03.2020 HAUS
Dresden, Messe
13.–17.03.2020 INTERNORGA
Hamburg, Messe
24./25.03.2020 BHE Fachkongress Zutrittssteuerung/Videoüberwachung
Mainz
22./23.05.2020 Interkey-Jahrestagung
Weimar
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#2020
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#2020
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24./25.06.2020 SicherheitsExpo
München, MOC
02./03.09.2020 Fachmesse Krankenhaus
Technologie, Gelsenkirchen,
Wissenschaftspark
22.–25.09.2020 Security
Essen, Messe
inspire #2019
51
ONLINE-KONFIGURATOR MYLOCK
Der Online-Konfigurator MyLock ermöglicht es Planern, Architekten, Fachpartnern und Endanwendern,
Ælement Fusion individuell zu konfigurieren und an unterschiedlichen Türen zu visualisieren. Dabei können
Leserfarben und Türdrücker sowie bestimmte technische Merkmale wie „Bitte nicht stören“-Funktion oder
mechanische Schließung definiert werden. Zugleich stehen diverse Türstandards, -stile und -farben zur Auswahl.
Das Ergebnis lässt sich aus unterschiedlichen Winkeln betrachten und als PDF herunterladen.
https://mylock.saltosystems.com/de
Konfigurationsbeispiele Design-Schloss Ælement Fusion
Deutschland
SALTO Systems GmbH
Schwelmer Straße 245
42389 Wuppertal
Tel. +49 202 769579-0
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Österreich
ESSECCA GmbH
Ing.-Julius-Raab-Straße 2
2721 Bad Fischau-Brunn
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www.essecca.at
Spanien
SALTO Systems, SL
Arkotz 9, Pol. Lanbarren
20180 Oiartzun Gipuzkoa
Tel. +34 943 344550
Fax +34 943 341621
info@saltosystems.com
www.saltosystems.com