18.12.2012 Aufrufe

Die Ärzte müssen endlich anfangen, außerhalb des Systems zu ...

Die Ärzte müssen endlich anfangen, außerhalb des Systems zu ...

Die Ärzte müssen endlich anfangen, außerhalb des Systems zu ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Nach den Unstimmigkeiten zwischen<br />

MEDI Deutschland und dem Regionalverbund<br />

in Mecklenburg–Vorpommern<br />

schauen die Verantwortlichen wieder<br />

nach vorn. Gemeinsame Linie:Der MEDI<br />

Vorstand im Nordosten sieht den Hausärztevertrag<br />

der Barmer genauso kritisch<br />

wie die MEDI Spitze inStuttgart.<br />

„Für mich ist die Sache erledigt. Wir hatten<br />

ein sehr gutes Gespräch und sind uns<br />

einig in der Ablehnung <strong>des</strong> Barmer–Vertrags“,<br />

sagte der MEDI Deutschland Vorsitzende<br />

Dr. Werner Baumgärtner nach<br />

einem Treffen mit dem neuen Chef <strong>des</strong><br />

MEDI Verbunds Mecklenburg–Vorpommern,<br />

Professor Günter Lang.<br />

Rückblick: Kurz nach Langs überraschender<br />

Wahl in Rostock <strong>zu</strong>m MEDI Vorsitzenden<br />

hatten Barmer Ersatzkasse<br />

(BEK) und Hausärzteverband auch im<br />

Nordosten mit massivem Einsatz ihren<br />

Hausärztevertrag beworben. Der MEDI<br />

Vorstand Mecklenburg–Vorpommern<br />

stellte seinen Mitgliedern –ohne Absprache<br />

mit der Bun<strong>des</strong>spitze –die Teilnahme<br />

frei, obwohl in anderen Regionen für<br />

MEDI Mitglieder in solchen Fällen scharfe<br />

Sanktionen bis hin <strong>zu</strong>m Ausschluss vorgesehen<br />

sind.<br />

Auch Mecklenburg–Vorpommern<br />

ist gegen den Barmer-Vertrag<br />

Bei einem Gespräch inBerlin bereinigten<br />

Baumgärtner und Lang das Thema. Klar<br />

ist nun: <strong>Die</strong> Teilnahme der MEDI <strong>Ärzte</strong> im<br />

Nordosten am Hausärztevertrag bleibt<br />

ohne Folgen. Jeder MEDI Verbund soll<br />

regional entscheiden, wie er mit dem<br />

heiklen Thema umgeht, ob er Sanktionen<br />

beschließt und wie er diese durchsetzen<br />

will. Klar ist aber auch: <strong>Die</strong> MEDI Spitze in<br />

Mecklenburg–Vorpommern ist genauso<br />

strikt gegen den Vertrag wie alle anderen<br />

MEDI Verbünde.<br />

„Ich war damals neu im Amt. Wir sind<br />

vom Barmer–Vertrag überrannt worden“,<br />

sagt Lang rückblickend. Er verweist auf<br />

den großen Druck von Krankenkasse und<br />

AUS M ECKLENBURG-VORPOMMERN<br />

Barmer–Vertrag führt bei MEDI<br />

nicht <strong>zu</strong>m Zerwürfnis<br />

Patienten auf die Hausärzte. Er appelliert<br />

an alle <strong>Ärzte</strong>, den Vertrag genau <strong>zu</strong> lesen,<br />

bevor sie sich entscheiden. Nach seiner<br />

Ansicht müssten <strong>Ärzte</strong> dann eigentlich <strong>zu</strong><br />

dem Entschluss kommen, nicht <strong>zu</strong> unterschreiben.<br />

Regional ist die Zustimmung <strong>zu</strong>m<br />

Barmer–Vertrag auch imNordosten sehr<br />

unterschiedlich. So sind nach Langs Informationen<br />

in Greifswald schon über 80<br />

Prozent der Hausärzte beigetreten. KV–<br />

Teilnahme am<br />

Barmer–Vertrag<br />

Zu Beginn <strong>des</strong> zweiten Quartals beteiligten<br />

sich in Mecklenburg–Vorpommern<br />

offiziell 598 Praxen oder 52 Prozent der<br />

Hausärzte am Barmer–Vertrag. Damit<br />

war die Beteiligung bei den Hausärzten<br />

an der Ostsee etwas schwächer als in<br />

den Nachbarländern Schleswig–Holstein<br />

(offiziell 1097 Praxen oder 58 Prozent der<br />

Hausärzte am 15.4.) und Hamburg (offiziell<br />

659 Praxen oder 57Prozent der Hausärzte).<br />

Weil bei den Meldungen immer ein<br />

zeitlicher Rücklauf <strong>zu</strong> beachten ist,<br />

schätzte die Krankenkasse die tatsächliche<br />

Teilnahmequote schon in der zweiten<br />

April–Hälfte aber auf rund 70 Prozent.<br />

Allerdings zeigt sich, dass Widerstand<br />

nicht von oben verordnet werden<br />

muss.<br />

Besonders in kleineren Orten gelingt<br />

es <strong>Ärzte</strong>gruppen, sich geschlossen <strong>zu</strong> verweigern.<br />

KV–Chef Dr. Wolfgang Eckert<br />

berichtet dies etwa aus Malchow in<br />

Mecklenburg–Vorpommern. Ein anderes<br />

Beispiel ist Neustadt in Schleswig–<br />

Holstein, wo sich das örtliche <strong>Ärzte</strong>netz<br />

nach intensiver Information und Diskussion<br />

einstimmig gegen den Vertrag aussprach.<br />

13<br />

Chef Dr. Wolfgang Eckert nennt aber<br />

auch Orte wie etwa Malchow, wo sich<br />

<strong>Ärzte</strong> geschlossen gegen den Vertrag ausgesprochen<br />

haben. Lan<strong>des</strong>weit schätzte<br />

die Barmer die Teilnahmequoteder Hausärzte<br />

Anfang <strong>des</strong> II.Quartals auf rund 70<br />

Prozent.<br />

Nach Auffassung von Baumgärtner ist<br />

diese Quote hauptsächlich auf die intensive<br />

Promotion der Ersatzkasse und <strong>des</strong><br />

Hausärzteverbands für ihren Vertrag<br />

<strong>zu</strong>rück <strong>zu</strong> führen. „Das haben wir unterschätzt“,<br />

räumt Baumgärtner ein. Eckert<br />

nennt als weiteren Grund für den Erfolg<br />

<strong>des</strong> umstrittenen Hausärztevertrages:<br />

„Wir hätten die negativen Vertragsinhalte<br />

früher kommunizieren <strong>müssen</strong>. Künftig<br />

<strong>müssen</strong> wir vor Ort schnellere Aufklärung<br />

leisten.“ Den teilnehmenden <strong>Ärzte</strong>n dürfe<br />

allerdings niemand Vorwürfe machen –<br />

„wir sind alle auf dem falschen Fuß erwischt<br />

worden.“<br />

Baumgärtner machte aber auch deutlich,<br />

dass er weiterhin für Sanktionen ist:<br />

„MEDI muss ja oder nein <strong>zu</strong> einem Vertragsangebot<br />

sagen. Sonst besteht die<br />

Gefahr, dass wir <strong>zu</strong> einem Papiertiger<br />

werden und andere die Preise bestimmen“,<br />

so der MEDI Chef.<br />

Dirk Schnack<br />

KONTAKTE<br />

MEDI Verbund MV e.V.<br />

Friedrich–Engels–Ring 47<br />

17033 Neubrandenburg<br />

Tel. 0395 / 544 10 27<br />

Fax 0395 / 544 19 72<br />

info@medi-verbund-mv.de<br />

www.medi-verbund-mv.de<br />

MEDITIMES

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!