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MQ Winter 2019

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Das Artland-Magazin.

Teenagerzeiten

Man muss schon eine Weile gelebt haben, bevor man seine Erinnerungen

mit Menschen teilen kann.

Auf der Straße treffe ich hin und wieder Schulkameraden, längst sind wir

ältere Männer mit Familie und sogar bereits Großväter, aber in unseren

Gesichtern scheinen noch die Jungs durch, die wir mal waren. Meistens

reden wir nur kurz, lachen und trennen uns, aber ich habe dann sofort

Bilder und Geschichten aus unserer Jugendzeit vor Augen.

Jugendfreundschaften beginnen ohne

Berechnung. Man steht zusammen,

unterhält sich, entdeckt Gemeinsamkeiten

und verabredet sich. Kaum

jemand weiß in jungen Jahren, was

man aus seinem Leben machen wird –

alles ist möglich. Eventuell zieht man in

eine andere Stadt, verliert sich aus den

Augen, aber sonderbarerweise kommt

beim nächsten Treffen die alte Vertrautheit

umgehend zurück. Jugendfreunde

können Dinge erzählen, die

man selbst vergessen oder verdrängt

hat und wenn das geschieht, dann wird

es ein heiteres Zusammenkommen.

Jedenfalls ist es bei mir und meinen

Jugendfreunden so.

Als im Sommer 2014 unser Bahnhof

saniert wurde, war ich beinahe jeden

Tag auf der Baustelle und habe Fotos

gemacht. Ich hänge sehr an diesem Gebäude,

das im Jugendstil erbaut wurde.

Als Teenager habe ich in ihm viel Zeit

verbracht, denn die Eltern meines

Freundes Jörg Gehlert hatten in dem

Bahnhof eine Gaststätte und bewohnten

damals gut die Hälfte des Gebäudes.

Mein Kumpel hatte sein Zimmer

direkt unter dem Dach. Im Vorraum

stand ein Kicker und im Nebenzimmer,

welches das größte Zimmer war, hatten

er und sein Bruder Ralf einen Probenraum.

Beide waren Musiker, Jörg spielte

Schlagzeug und sein Bruder Gitarre

und Klavier.

Wir gelangten von dem Dachboden

auch in den Bereich der Kuppel, die

sich über der Eingangshalle befindet.

Das war schon etwas Besonderes, denn

die Kuppel durfte man nicht betreten,

sie hätte unser Gewicht nicht tragen

können. Die Decke war riesig, das halbmondähnliche

Gewölbe war mit Draht

und Stahlseilen an der Dachkonstruktion

gesichert. Doch wir betrachteten

das alles als Abenteuer, und so balancierten

wir flink wie ein Wiesel über die

Dachbalken und Holzbohlen, um jede

Ecke des Dachbodens zu erkunden.

Es ergab sich, dass uns an einem herrlichen

Sommertag aus mir unerklärlichen

Gründen ein Anfall von Langeweile, gepaart

mit einer Prise Übermut überkam

und wir irgendwie auf die Idee kamen,

die große Bahnhofsuhr zu verstellen.

„Eine Bahnhofsuhr muss stets die korrekte

Zeit anzeigen. Auf diese Uhren kann

man sich verlassen!,“ hörten wir immer

mal wieder von Bahnarbeitern, wenn sie

in einem der Warteräume ihren Kaffee

oder ein gelegentliches Bierchen tranken.

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34 | mq + Ausgabe Winter 2019

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