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Magazin für Kunst und Kultur
DER KUNSTBLITZ
kostenlos
Januar - März|2020
www.kunstblitz.de
14 Edward Hopper
30 Museum Kunstpalast
BUCERIUS KUNST FORUM
DAVID HOCKNEY. DIE TATE ZU GAST
34 Mittelrhein Museum
FONDATION BEYELER
26. 1. – 17. 5. 2020
RIEHEN / BASEL
Edward Hopper, Cape Cod Morning, 1950 (Detail), Oil on canvas, 86,7 × 102,3 cm, Smithsonian American Art Museum, Gift of the Sara Roby Foundation, © Heirs of Josephine Hopper / 2019, ProLitteris, Zurich, Photo: Smithsonian American Art Museum, Gene Young
UNTER UNS
Liebe Leser/innen,
das Jahr 2020 beginnt seine kulturelle Saison
mit sehr interessanten Ausstellungen. Wir haben
für Sie einige unter die Lupe genommen,
die den Kriterien unserer Redaktion genügen
und die wir Ihnen empfehlen möchten. Über
Ihre „Begutachtung“ würden wir uns freuen,
Ihre Post ist bei uns immer sehr willkommen!
Wir werden in diesem Jahr auch eine Publikation
veröffentlichen, in der wir einige Künstler/innen
präsentieren, die unsere Aufmerksamkeit geweckt
haben. Zudem nehmen wir Bewerbungen
von Kunstschaffenden entgegen, deren Arbeiten
wir bisher nicht im Kunstblitz veröffentlicht haben.
Über eine eventuelle Aufnahme in den Katalog
entscheidet unsere Redaktion; dafür möchten
wir Kriterien anwenden, die die Professionalität
und Qualität der Beteiligten garantieren. Weiter
Informationen erhalten Sie unter: www.derkunstblitz.com/katalog.html
Patrizio Medagli
eine Mail an redaktion@kunstblitz.de . Wir freuen
uns über Ihre Vorschläge und Ideen, die unserer
Intention entsprechen und die für die Qualität unsere
Arbeit förderlich sind.
Auch Kooperationen mit Museen, Kunstmessen,
Kunstvereinen, Kunstgalerien und Kunstgemeinschaften
sind uns sehr willkommen! Diese können
durchaus neue und kreative Innovationen bieten.
Wir sind offen für neue Ideen.
Was ist in diesem Jahr noch neu? DER KUNST- Am Ende möchte ich Ihnen ein gesundes, erfolgreiches
und glückliches neues Jahr 2020 wün-
BLITZ wird Abonnenten, die unsere Arbeit durch
Ihre Treue unterstützen, mit originalen Kunstwerken
belohnen, die Sie in Verbindung mit Bezug auf das Privatleben Ihrer Nachbarn), kreaschen!
Bleiben Sie neugierig (nicht unbedingt in
ihrem Abo oder einer Anzeigeschaltung sehr tiv, freundlich und menschlich. Lehnen Sie Gewalt,
günstig erwerben können. Alles bezahlbar und „alternative Fakten“ und Fehler der Vergangenheit
exklusiv bei uns!
ab! Genießen Sie Ihr Leben mit den Menschen, die
Wenn Sie den kulturellen Einsatz unseres Magazin
unterstützen möchten, senden Sie uns bitte Das gibt „Plus-Punkte“...Sie werden
Sie lieben und laden Sie sie zu einer Vernissage ein.
sehen!
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DER KUNSTBLITZ | INHALT
6 LWL-MUSEUM FÜR KUNST
UND KULTUR – MÜNSTER
14 FONDATION BEYELER
20 BUCERIUS KUNST FORUM
26 WILHELM-FABRY-MUSEUM – HILDEN
30 MUSEUM KUNSTPALAST DÜSSELDORF
34 MITTELRHEIN-MUSEUM KOBLENZ
38 SCHIRN KUNSTHALLE FRANKFURT
AUGUST MACKE 1887–1914, Badende mit Lebensbäumen,
1910, Öl auf Leinwand
46 × 38 cm, Fondazione Gabriele e Anna Braglia,
Lugano, Foto: Christoph Münstermann
IMPRESSUM Herausgeber und Eigentümer: Patrizio Medagli Verantwortlich
für den redaktionellen Inhalt: Patrizio Medagli Redaktion:
Harald Klee, Patrizio Medagli, Helga Wicher, Giuliana Medagli,
Claudia Rohde. Redaktion Postadresse: Vohwinkeler Str. 154, 42329
Wuppertal (Germany) Telefon 0202 738217, info@derkunstblitz.com,
www.derkunstblitz.de Redaktion Frankfurt, Postadresse: Am Sandhügel
30, 63150 Heusenstamm. Verlag: Weinheimer Verlags-GmbH
Konzeption/Layout: Eduardo Rahmani, Simonsstraße 80, 42117
Wuppertal, Tel: 0202 451654, Fax: 0202 450086, info@ bvg-menzel.
de, www.bvg-menzel.de Bildmaterial: Bucerius Kunst Forum Hamburg,
City Arkaden Wuppertal, Fondation Beyeler Riehen, Horst
Janssen Museum Oldenburg, Kunsthaus Zürich, Leopold Museum
Wien, LWL- Museum für Kunst und Kultur Münster, Mittelrhein Museum
Koblenz, Museum Kunstpalast Düsseldorf, Schirn Kunsthalle
Frankfurt, Ulrich Walter, Wilhelm-Fabry-Museum Hilden Titelseite/
Quelle: Bucerius Kunst Forum Hamburg, Fondation Beyeler Riehen,
Mittelrhein Museum Koblenz, Museum Kunstpalast Düsseldorf. Für
unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos wird keine Gewähr
übernommen. Der Nachdruck ist – auch auszugsweise – nur mit
Quellenangabe gestattet. Mit Namen oder Initialen gezeichnete Beiträge
geben die Meinung des Verfassers, aber nicht unbedingt die der
Edition ARTistica wieder
44 HORST JANSSEN MUSEUM
OLDENBURG
48 CITY-ART-KADEN 2019 WUPPERTAL
50 KUNSTHAUS ZÜRICH
58 LEOPOLD MUSEUM WIEN
66 NOTIZEN
4
WINTER | 2020
THADDÄUS HÜPPI
UND
JOHANNES HÜPPI
15.02.2020 bis
03.05.2020
FORUM
CONFLUENTES
Kunst.Kultur.Bildung.
MITTELRHEIN-MUSEUM
ROMANTICUM
TOURIST-INFORMATION
STADTBIBLIOTHEK
5
DER KUNSTBLITZ | LWL-MUSEUM FÜR KUNST UND KULTUR - MÜNSTER
Turner. Horror and Delight
bis 26. Januar 2020
6
WINTER | 2020
Joseph Mallord William Turner (1775–1851),
Venice; the Bridge of Sighs, Exhibited 1840,
© Tate: Accepted by the nationas part of the Turner Bequest
1856, Photo ©Tate, 2019
7
DER KUNSTBLITZ | LWL-MUSEUM FÜR KUNST UND KULTUR - MÜNSTER
Joseph Mallord William Turner (1775–1851), Southern Landscape with an Aqueduct and Waterfall ,
1828, © Tate: Accepted by the nationas part of the Turner Bequest 1856, Photo ©Tate, 2019
Er gilt als Wegbereiter der Moderne
und als Meister des Lichts und der
Farbe: Joseph Mallord William Turner,
der 1775 in einfachen Verhältnissen in
London geboren wurde und dort 1851 als
anerkannter und wohlhabender Künstler
starb. Fast 20 Jahre nach der letzten großen
Turner-Ausstellung in Nordrhein-Westfalen
bringt das LWL-Museum für Kunst und Kultur
in Kooperation mit der Tate in London
rund 80 seiner Werke nach Münster. Die
Ausstellung „Turner.
Horror and Delight“ zeigt die Entwicklung
des Künstlers von seinen Anfängen bis zu
seinem Spätwerk, das ihm bei vielen Zeitgenossen
Spott einbrachte und ihn doch zum
unvergesslichen Landschaftsmaler machte.
„Die Faszination für das Werk Turners ist
ungebrochen. Seine Bilder berühren die
Menschen, weil sie die Schönheit und Gewalt
der Natur so lebensecht wiedergeben“,
erklärt LWL-Direktor Matthias Löb. Mit der
Ausstellung setze das Museum des Landschaftsverbandes
Westfalen-Lippe (LWL)
eine Reihe mit anglo-amerikanischer Kunst
fort, die seit der Neueröffnung vor fünf
Jahren nun zu einem Erkennungszeichen
werde. „Dieser deutsch-britische Kulturaustausch
ist ein deutliches Statement für
Europa und für Kulturarbeit, die Grenzen
überschreitet. Die erneute Kooperation mit
der Tate in London bereichert unser Muse-
8
WINTER | 2020
Joseph Mallord William Turner (1775–1851), Morning
amongst the Coniston Fells, Cumberland, Exhibited 1798,
© Tate: Accepted by the nationas part of the Turner Bequest
1856, Photo ©Tate, 2019
um und vernetzt es international.“, so Löb.
Im Zentrum der Ausstellung stehen die
zahlreichen Reisen Turners auf den europäischen
Kontinent. Der Künstler kommt
in seiner Heimatstadt London schon früh
zu Ruhm und Erfolg: Mit nur 32 Jahren
erhält er an der renommierten Royal Academy
eine Professur für Perspektive, hat
Einfluss und versäumt keine Gelegenheit,
seine Werke auszustellen. Doch die Reisen
sind für den als wortkarg geltenden Künstler
die Basis seines Schaffens. Er will die
Natur mit eigenen Augen sehen und Wind
und Wetter hautnah spüren. Unterwegs
füllt Turner Hunderte von Skizzenbücher,
hält alles fest, was ihn bewegt und was er
später im Atelier zu Gemälden ausarbeitet:
peitschende Wellen, tiefe Bergschluchten,
aufkommende Gewitter. „Was zuvor in der
Kunst nur Hintergrund war, wird bei Turner
zum Hauptmotiv. Es ist der Durchbruch der
Landschaftsmalerei“, erklärt Dr. Hermann
Arnhold, Direktor des LWL-Museums für
Kunst und Kultur.
In Turners Bildern gibt es keinen wolkenlosen
Himmel. Manchmal sind es nur ein
paar zarte Schönwetterwolken, manchmal
drohende, dunkle Gebilde, aber immer
strukturieren sie den Himmel und laden das
Dargestellte atmosphärisch auf. Schlechtes
Wetter ist für den Künstler ein Glücksfall,
um die ungestüme Natur festzuhalten. Gewaltig
und brutal schlagen die Elemente zu,
Turner hält alle Katastrophen fest: Schiffbruch,
Lawinen, Stürme. „Seine Bilder lösen
beim Betrachten einen wohligen Schauer
aus, ,Horror and Delight’, von dem der britische
Schriftsteller Edmund Burke (1729
– 1797) in seinem Konzept des Erhabenen
spricht und damit die gesamte Epoche der
Romantik prägt“, so die Kuratorin der Ausstellung,
Dr. Judith Claus.
In sechs Räumen führt Claus die Entwicklung
Turners vor Augen: Wie er in seinen
frühen Werken noch ganz traditionell mit
dunklen Farben romantische Landschaften
malt, wie sich die erste Schweizer Reise auf
9
DER KUNSTBLITZ | LWL-MUSEUM FÜR KUNST UND KULTUR - MÜNSTER
Joseph Mallord William Turner
(1775–1851), Steamer and
Lightship; a study for ‘The
Fighting Temeraire’ , c. 1838-9,
© Tate: Accepted by the nationas
part of the Turner Bequest 1856,
Photo ©Tate, 2019
seinen Stil auswirkt, welche Eindrücke er
aus dem arkadischen Italien mitbringt, wie
er schließlich Bilder von Naturkatastrophen
schafft, in denen sich alles Formgebende
auflöst und die ihn als Vorläufer der modernen
Kunst erscheinen lassen. Ergänzt
hat Claus die Ausstellung durch 30 Werke
von Vorbildern und Zeitgenossen Turners,
darunter Caspar Wolf (1735 – 1783), John
Constable (1776 – 1837) und John Martin
(1789 – 1854). „Damit wollen wir zeigen,
welche Künstler Turner geprägt haben und
wie er sich von seinen Zeitgenossen abhebt“,
erklärt die Kuratorin.
Die Turner-Sammlung in der Tate umfasst
30.000 Arbeiten auf Papier, 300 Gemälde
und 280 Skizzenbücher. In seinem Testament
verfügt der Künstler, dass die 1824
gegründete National Gallery seine Werke
erhält, wenn sie dafür eine Galerie errichtet
und zwei seiner Bilder neben die seines großen
Vorbildes Claude Lorrain (1600 – 1682)
hängt. Das Selbstmarketing von Turner war
ganz auf seinen Nachruhm ausgerichtet.
Und das hat funktioniert. „Als Künstler gehört
er mittlerweile der Welt. In seiner Heimatstadt
liegt er in der St. Paul’s Cathedral
begraben, einer weitaus größeren Kirche als
jene, in der er getauft wurde. Seiner wird
durch Statuen gedacht, durch ein Denkmal
in der Maiden Lane und durch den Nachlass
seiner Werke, der in den Besitz der Nation
überging und der eines der prachtvollsten
Beispiele für Großbritanniens künstlerisches
Erbe ist – genau wie Turner es sich erhofft
hatte“, erklärt der Turner Spezialist und Senior
Curator of British Art 1790-1850 der
Tate, Dr. David Blayney Brown.
10
WINTER | 2020
11
DER KUNSTBLITZ | LWL-MUSEUM FÜR KUNST UND KULTUR - MÜNSTER
Die 80 Werke des Künstlers aus der Ausstellung
„Horror and Delight“ waren zuvor
im Kunstmuseum Luzern zu sehen und wandern
nach Ende der Ausstellung in Münster
weiter nach Nashville und Quebec.
Gefördert wird die Ausstellung vom
NRW-Ministerium für Kultur und Wissenschaft,
der LWLKulturstiftung und der
Stiftung Kunst³, dem Stifterkreis des LWL-
Museums, der die Ausstellung ermöglichte
und dafür sorgte, dass eine weitere Ansicht
von Venedig aus dem Bestand der Tate ausgeliehen
werden konnte. Weitere Förderer
sind die Rudolf-August Oetker-Stiftung,
die Stiftung der Sparkasse Münsterland Ost
und die Firma Brillux. Schirmherr der Ausstellung
ist der britische Botschafter.
Joseph Mallord William Turner (1775–1851),
Peace – Burial at Sea , Exhibited 1842,
© Tate: Accepted by the nationas part of the Turner Bequest
1856, Photo ©Tate, 2019
LWL-Museum für Kunst und Kultur
Domplatz 10
48143 Münster
T +49 251 5907 01
F +49 251 5907 210
E-Mail: museumkunstkultur@lwl.org
Für die Ausstellung geltende
erweiterte Öffnungszeiten:
Di – Do 9 bis 18 Uhr
Fr – So 10 bis 20 Uhr
Am zweiten Freitag im Monat bis 24 Uhr
John Constable (1776-1843), Rainstorm over the Sea,
1824-1828 © Royal Academy of Arts, London; photographer:
John Hammond
12
WINTER | 2020
FRANCISCO
DE GOYA
DIE SCHRECKEN
DES KRIEGES
3.11.2019-23.2.2020
WILHELM-FABRY-MUSEUM
BENRATHER STRASSE 32A | 40721 HILDEN
13
DER KUNSTBLITZ | FONDATION BEYELER
Edward Hopper
26. Januar – 17. Mai 2020
14
WINTER | 2020
Edward Hopper, Railroad Sunset, 1929, Öl auf Leinwand, 74,5 x 122,2 cm, Whitney Museum of American Art,
New York; Josephine N. Hopper Bequest, Inv. N.: 70.1170. © Heirs of Josephine Hopper / 2019, ProLitteris, Zürich
Foto: © 2019. Digital image Whitney Museum of American Art / Licensed by Scala
15
DER KUNSTBLITZ | FONDATION BEYELER
In ihrer Frühjahrsausstellung 2020 zeigt
die Fondation Beyeler Werke von Edward
Hopper (1882–1967), einem der
bedeutendsten amerikanischen Maler des
20. Jahrhunderts. Hopper wurde in Nyack,
New York, geboren. Nach einer Ausbildung
zum Illustrator studierte er bis 1906 Malerei
an der New York School of Art. Neben
der intensiven Beschäftigung mit deutscher,
französischer und russischer Literatur boten
besonders Maler wie Diego Velázquez,
Francisco de Goya, Gustave Courbet und
Édouard Manet dem jungen Künstler wichtige
Orientierungspunkte.
Obwohl Hopper lange Zeit hauptsächlich
als Illustrator arbeitete, ist er heute
vor allem für seine Ölgemälde bekannt, die
von seinem grossen Interesse an der Farbwirkung
und seiner Virtuosität in der Darstellung
von Licht und Schatten zeugen.
Hoppers Gemälde sind Ausdruck seines
einzigartigen Blicks auf das moderne Leben:
Tankstellen, Häuser, Bars, Leuchttürme
und Schiffe, aber auch Innenansichten
von Wohnungen, Hotels und Kinos. Die
wenigen Personen, die auf seinen Werken
zu sehen sind, scheinen oftmals aus den
Bildern herauszublicken, als ob das, was
auf den Gemälden „passiert“, für den Betrachter
gar nicht sichtbar sei. Unsichtbare
Edward Hopper, Second Story Sunlight, 1960, Öl auf Leinwand, 1
02,1 x 127,3 cm, Whitney Museum of American Art, New York; Purchase,
with funds from the Friends of the Whitney Museum of American Art., Inv. N.:
60.54.,© Heirs of Josephine Hopper / 2019, ProLitteris, Zürich, Foto: © 2019.
Digital image Whitney Museum of American Art / Licensed by Scala
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WINTER | 2020
Edward Hopper, Cape Cod Morning, 1950, Öl auf Leinwand, 86,7 x 102,3 cm
Smithsonian American Art Museum, Gift of the Sara Roby Foundation
© Heirs of Josephine Hopper / 2019, ProLitteris, Zürich
Foto: Smithsonian American Art Museum, Gene Young
Geschehnisse scheinen sich ausserhalb des
Bildes zu ereignen. Den Schwerpunkt der
Ausstellung in der Fondation Beyeler bilden
Hoppers ikonische Darstellungen der unendlichen
Weite amerikanischer Landschaft
und Stadtlandschaft. Es handelt sich dabei
um ein Thema, das bisher kaum in den Fokus
von Ausstellungen zu Edward Hopper
gerückt wurde, aber von zentraler Bedeutung
für das Verständnis und die Rezeption
seines Werks ist. Die Ausstellung umfasst
Aquarelle und Ölgemälde der 1910er- bis
1960er-Jahre und gewährt damit einen umfänglichen
und spannenden Einblick in den
Facettenreichtum der Hopper’schen Malerei.
Hoppers künstlerische Formensprache
entwickelte sich unabhängig von populären
zeitgenössischen Tendenzen. Seine charakteristische
Darstellungsweise war nicht nur
für bedeutende Maler der Gegenwart wie
Peter Doig von grossem Einfluss; sie stand
auch in einem geradezu symbiotischen Verhältnis
zum Medium Film, vor allem boten
Hoppers Gemälde Inspiration für Meilensteine
des Films wie Alfred Hitchcocks Der
unsichtbare Dritte (1959), Wim Wenders’
Paris, Texas (1984) oder Kevin Costners Der
mit dem Wolf tanzt (1990).
Als weiteres Highlight wird in einem Aus-
17
DER KUNSTBLITZ | FONDATION BEYELER
stellungsraum der 3D-Kurzfilm „The Light of
Solitude“ des renommierten Regisseurs und
Fotografen Wim Wenders (Der Himmel über
Berlin; Don’t Come Knocking) gezeigt. Die
von Edward Hoppers ‚American Spirit‘ angeregten
Aufnahmen sind in spektakulärer
3DProjektion zu sehen.
Organisiert von der Fondation Beyeler in
Kooperation mit dem Whitney Museum of
American Art, New York, in dessen Beständen
sich die weltweit grösste Hopper-Sammlung
befindet.
Die Ausstellung wird grosszügig unterstützt
durch: Beyeler-Stiftung - Hansjörg Wyss,
Wyss Foundation - Fondation BNP Paribas
Suisse - LUMA Foundation - Terra Foundation
for American Art
Fondation Beyeler,
Beyeler Museum AG,
Baselstrasse 77,
CH-4125 Riehen
Öffnungszeiten täglich 10.00–18.00
Uhr, mittwochs bis 20.00 Uhr
www.fondationbeyeler.ch
Edward Hopper, Gas, 1940, Öl auf Leinwand, 66,7 x 102,2 cm, The Museum of Modern Art, New York, Mrs. Simon
Guggenheim Fund, © Heirs of Josephine Hopper / 2019, ProLitteris, Zürich, Foto: © 2019 Digital image, The Museum
of Modern Art, New York / Scala, Florence
18
WINTER | 2020
3333 CAMP BOWIE BOULEVARD - FORT WORTH, TEXAS 76107 - USA
19
DER KUNSTBLITZ | BUCERIUS KUNST FORUM
David Hockney: George Lawson and Wayne Sleep, 1972–5, Tate, London, © David Hockney, © Foto: Tate, London 2019
20
WINTER | 2020
Bucerius Kunst Forum
DAVID HOCKNEY.
DIE TATE ZU GAST
01.FEBRUAR BIS 10. MAI 2020
Im Frühjahr 2020 widmet das Bucerius Kunst Forum
mit David Hockney. Die Tate zu Gast einem der
bedeutendsten Gegenwartskünstler eine umfassende
Schau. Die retrospektiv angelegte Ausstellung
entstand in Kooperation mit der Tate London und
umfasst rund 100 Werke, die größtenteils aus der
Sammlung des britischen Museums stammen. Im
Fokus steht David Hockneys vielseitiges Schaffen
als Maler, Zeichner und Grafiker. Mit Gemälden
wie The First Marriage (A Marriage of Styles I), Mr
and Mrs Clark and Percy oder My Parents sind einige
der Hauptwerke des Künstlers zum ersten Mal in
einer Ausstellung in Deutschland versammelt.
21
DER KUNSTBLITZ | BUCERIUS KUNST FORUM
David Hockney: Man in Shower in Beverly Hills, 1964, Tate,
London, © David Hockney, © Foto: Tate, London 2019
Mit David Hockney (geb. 1937)
präsentiert das Bucerius Kunst
Forum Anfang 2020 einen der
bedeutendsten Künstler der Gegenwart. Die
Schau zeigt Werke aus über sechzig Jahren
seines künstlerischen Schaffens – von
den frühen Arbeiten als Kunststudent bis
hin zum großformatigen Panorama In The
Studio von 2017. Sie gibt einen einmaligen
Einblick in Hockneys Vielseitigkeit als
Maler, Grafiker und Zeichner. David Hockney.
Die Tate zu Gast ist eine Reise durch
die zahlreichen Methoden, mit denen er seit
seinen Tagen als Student am Londoner Royal
College of Art bis heute die Natur des
Sehens und Darstellens hinterfragt. Dabei
steht sowohl Hockneys ständige Suche
nach neuen Ausdrucksformen, als auch das
Experimentieren mit der Darstellung von
Perspektive, Wahrnehmung und Realität
im Zentrum. Aber auch sein feines Gespür
für zwischenmenschliche Beziehungen und
sein Interesse am männlichen Körper wird
in zahlreichen Porträts und Aktdarstellungen
deutlich. Auftakt der chronologisch angelegten
Ausstellung ist Woman with a Sewing
Machine von 1954, eine von Hockneys
22
WINTER | 2020
passepartout
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David Hockney: The First Marriage (A Marriage of Styles I), 1962, Tate, London, © David Hockney,
© Foto: Tate, London 2019
piriert von Picasso löst er sich bereits in dieser
Zeit von der gängigen Vorstellung des
einzigartigen Stils eines Künstlers.
1961 reist Hockney das erste Mal in die
USA. Zurück in London verarbeitet er die in
New York gewonnenen Eindrücke in einer
Serie von Radierungen, die er in Anlehnung
an William Hogarth A Rake’s Progress (Werdegang
eines Wüstlings) nennt. Dieser Serie
widmet die Ausstellung ein eigenes Kapitel,
ebenso wie seiner frühen Los Angeles-Phase
oder seinen Kavafi-Radierungen: 1964 zieht
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frühesten Druckgrafiken, in der als Modell
seine Mutter Laura Hockney erscheint, die
er noch zahlreiche Male porträtieren sollte.
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23
DER KUNSTBLITZ | BUCERIUS KUNST FORUM
Hockney das erste Mal an die Westküste der
USA. Es entstehen Darstellungen von intimen
häuslichen Szenen wie etwa in der
Arbeit Man in Shower, Beverly Hills (1964).
Hier beginnt auch Hockneys lebenslange
Faszination für die Schwierigkeiten der
Darstellung von transparenten Oberflächen
und Wasser. Ausgedehnte Reisen und lange
Auslandsaufenthalte schlagen sich von nun
an immer wieder auf die Wahl seiner Methoden,
wie auch auf die Wahl seiner oft
aus literarischen Quellen stammenden Themen
nieder. Um Ideen und Skizzen für Radierungen
zu Gedichten des ägyptisch-griechischen
Lyrikers Konstantinos Kavafis zu
sammeln, reist Hockney 1966 nach Beirut.
Es entstehen Radierungen, die mit ihrer feinen
Linienführung den zurückgenommenen
Sprachstil Kavafis’ spiegeln. Und auch inhaltlich
stellt Hockney die homoerotischen
Beziehungen, die dieser in seinen Gedichten
thematisiert hat, in gleicher Offenheit dar.
Anfang der 1970er Jahre wendet sich
Hockney den naturalistischen Doppelporträts
zu und vollendet 1971 nach häufigen
Übermalungen sein in Großbritannien beliebtestes
Werk Mr and Mrs Clark and Percy.
Zahlreiche Porträts aus dieser Zeit verdeutlichen
in der Ausstellung seine zunehmende
naturalistische Darstellung von menschlichen
Figuren, Licht und Schatten.
In den 1980er Jahren studiert Hockney
eingehend chinesische Rollbilder. Die daraus
gewonnenen Erkenntnisse bestätigen
ihn in seiner Auseinandersetzung mit der
Perspektive. Er schafft vom Kubismus geprägte
querformatige Kompositionen mit
perspektivisch gestreckten Panoramen von
Innen- und Außenräumen. Exemplarisch
dafür wird die Serie von Lithografien mit
dem Titel Hotel Acatlan in der Ausstellung
gezeigt. Das durch die fotografischen
Experimente angefachte Interesse an kubistischen
und dekonstruktivistischen Darstellungsweisen
überträgt er auch in seine
Porträts und Stillleben, denen ebenfalls ein
Kapitel der Schau gewidmet wird.
Wehrte sich Hockney zu Studienzeiten
noch gegen die Abstraktion, drückt er Anfang
der 1990er Jahre Gefühle und Geisteszustände
in abstrakten Formen aus, anstatt
sie figurativ zu illustrieren. Ende der
1990er Jahre widmet sich Hockney neben
den Landschaften seiner Heimat Yorkshires
auch dem Grand Canyon, der schon seit den
1980er Jahren sein Motiv ist. Eine Woche
lang fertigt er dort Ölpastell-Studien an.
Darauf basierend entsteht das großformatige
A Closer Grand Canyon (1998, Louisiana
Museum of Modern Art in Humlebæk), das
den Abschluss der Ausstellung darstellt.
David Hockney. Die Tate zu Gast ist eine
Zusammenarbeit mit der Tate London, aus
deren Sammlung der Großteil der gezeig-
24
WINTER | 2020
David Hockney: Mr and Mrs Clark and Percy, 1970–1, Tate, London,
© David Hockney, © Foto: Tate, London
ten Werke stammt. Darüber hinaus kommen
einzelne Leihgaben von der Hamburger
Kunsthalle, dem Louisiana Museum of
Modern Art in Humlebæk und dem Stedelijk
Museum voor Actuele Kunst in Gent. Konzipiert
wurde die Schau von der britischen
Kuratorin und Hockney-Expertin Helen
Little. Insgesamt zeigt das Bucerius Kunst
Forum rund 100 Arbeiten – Gemälde, Zeichnungen,
Lithografien und Radierungen –,
darunter Hauptwerke wie die Gemälde The
First Marriage (A Marriage of Styles I), Mr
and Mrs Clark and Percy oder My Parents,
die hier zum ersten Mal in einer Ausstellung
in Deutschland vereint sind. Sie alle machen
Hockneys Passion für das Experimentieren
mit verschiedenen Medien sichtbar und
verdeutlichen, wie sehr er sich gegen die
Zuschreibung zu einer bestimmten Stilrichtung
verwehrt.
Die Ausstellung entsteht in Zusammenarbeit
mit Tate London.
Bucerius Kunst Forum
Alter Wall 12,
20457 Hamburg
Tel.:+49 (0)40 36 09 96 0
www.buceriuskunstforum.de
25
DER KUNSTBLITZ | WILHELM-FABRY-MUSEUM – HILDEN
Francisco de Goya
und
„Die Schrecken des Krieges“
bis zum 23. Februar 2020
FRANCISCO DE GOYA „WAS IST DAS FÜR EIN GESCHREI?“, Reproduktion: Michael Ebert
26
WINTER | 2020
Vernissage der Ausstellung. Von links nach rechts: Joséphine Pilars de Pilar, Dr. Sandra Abend, Christian Füllgraf
und Prof. Hans Körner.
2020 jährt sich die Entstehung der ersten
Grafiken aus der Serie „Die Schrecken
des Krieges“ zum 200. Mal. Die Arbeiten
entstanden als Reaktion auf die napoleonische
Besatzung in Spanien – eine Invasion, die 1807
begann und bis 1814 andauerte. „Die verhängnisvollen
Folgen des blutigen Krieges gegen Bonaparte
in Spanien“ hielt der Maler Goya in 80
Aquatinta-Radierungen fest. In seinen Bildern
nimmt er keine Partei, sondern veranschaulicht
die menschliche Brutalität in archetypischer
Form. Somit stehen diese existenziellen Szenen
stellvertretend für alle Kriege und erscheinen in
ihrer darstellerischen Kraft nahezu zeitlos und
beklemmend aktuell. Sie zeigen abgründige Verhaltensmuster
menschlichen Handelns in extremen
Situationen.
Die Veröffentlichung von derart erschütternden
Arbeiten war im Klima dieser Zeit für den Künstler
zu gefährlich. So wurde die erste Auflage der
Radierungen erst 35 Jahre nach Goyas Tod, im
Jahr 1863, von der San-Fernando-Akademie
in Madrid unter dem Titel „Los Desastres de la
Guerra“ gedruckt. Zu Lebzeiten fertigte Goya einen
vollständigen Satz nummerierter Abzüge an,
die er seinem Freund Ceán Bermúdez zukommen
ließ. Diese Abzüge enthielten mit Bleistift eingefügte
Beschriftungen, die zum integralen Bestandteil
der Bilder wurden. Heute befinden sich
die Originaldruckplatten, von denen auch die im
Wilhelm-Fabry-Museum ausgestellten Radierungen
stammen, in der Calcografía Nacional
Madrid. Neben dem kompletten Satz der Serie
werden exemplarische Radierungen aus den „Los
Caprichos“ gezeigt. Die gesellschaftskritischen,
satirischen Stiche gingen dem „Los Desastres de
la Guerra“-Zyklus voran. In ihnen verschmelzen,
Träume, Fantasien und Realitätsbezüge.
Mit Goyas Werkschau feiert das Wilhelm-Fabry-
Museum gleichzeitig sein dreißigjähriges Bestehen.
Ein Haus, das dem Wundarzt und Begründer
der modernen Chirurgie gewidmet ist. Einem
27
DER KUNSTBLITZ | WILHELM-FABRY-MUSEUM – HILDEN
FRANCISCO DE GOYA - „DESASTRES DE LA GUERRA“
Reproduktion: Michael Ebert
FRANCISCO DE GOYA - „CAPRICHO,
SELBSTPORTRÄT“, Reproduktion: Michael Ebert
Mann, der auf dem Gebiet der Medizin Bahnbrechendes
geleistet hat, so wie Goya es in der
modernen Darstellung des Krieges getan hat.
Begleitprogramm:
Ausstellungsrundgang und Radierungsworkshop
für Erwachsene
Mit dem Künstler Jörg Kratz
18.01.2020, 14.00 - 17.00 Uhr
Mit Anmeldung
Radierungsworkshop für Jugendliche
„Tiere der Nacht“
Mit den Künstlern Jörg Kratz und Hans-Joachim
Uthke
19.01.2020, 14.00-17.00 Uhr
Mit Anmeldung
Kriegsbilder nach Goya
Vortrag von Michael Ebert
06.02.2020, 19.30 - 21.00 Uhr
Wilhelm-Fabry-Museum – Hilden
Öffnungszeiten:
Di, Mi, Fr 15-17 Uhr
Do 15-20 Uhr · Sa 14-17 Uhr
So 11-13 und 14-18 Uhr
www.wilhelm-fabry-museum.de
28
WINTER | 2020
VON DER HEYDT- MUSEUM
WUPPERTAL
Else Lasker-Schüler, Jussuf (Ausschnitt), Literatur- und Kunstinstitut Hombroich / Sammlung Kahmen, Neuss
ELSE L ASKER - SCHÜLER
„PRINZ JUSSUF VON THEBEN“ UND DIE AVANTGARDE
Ermöglicht durch:
29
DER KUNSTBLITZ | MUSEUM KUNSTPALAST DÜSSELDORF
Verrückt
nach Angelika
Kauffmann
30. Januar 2020 bis 24. Mai 2020
Angelika Kauffmann
Ganymed, den Adler des Jupiters tränkend, 1793
Öl auf Leinwand, 51,5 x 62 cm
vorarlberg museum, Bregenz
© vorarlberg museum, Bregenz / Foto: AKRP, Markus Tretter
30
WINTER | 2020
31
Angelika Kauffmann, Bildnis der Stegreifvirtuosin Teresa Bandettini-Landucci als Muse, 1794, Öl auf Leinwand, 128,2 x 93,6 cm, Kunstpalast, Düsseldorf,
Vermächtnis Werner G. Linus Müller © Kunstpalast, Düsseldorf / Foto: Horst Kolberg- ARTOTHEK
DER KUNSTBLITZ | MUSEUM KUNSTPALAST DÜSSELDORF
Angelika Kauffmann, Selbstbildnis mit Zeichengriffel, um 1768, Öl auf
Leinwand, 60,8 x 43,4 cm, Privatsammlung, © Privatsammlung/ Foto:
AKRP, Justin Piperger
Angelika Kauffmann, Kleopatra schmückt das Grab des Marcus
Antonius, um 1769/70, Öl auf Leinwand, 126,5 x 101,7 cm
The Burghley House Collection, © The Burghley House Collection,
Stamford/ Foto: AKRP, Inken Holubec
Angelika Kauffmann (1741–1807)
vertritt exemplarisch den neuen
Typus einer europaweit vernetzten
und welt-gewandten Künstlerin. Ihr breitgefächertes
Œuvre repräsentiert wesentliche
Aspekte des internationalen Klassizismus
im Zeitalter der Aufklärung und Empfindsamkeit.
Von den etwa 100 ausgestellten
Werken – darunter Gemälde, Grafiken und
Skulpturen – werden etliche erstmals öffentlich
zu sehen sein.
Schon in jungen Jahren wurde die gebürtige
Schweizerin als Wunderkind gefeiert;
ihren Durchbruch erlangte sie in London.
Protegiert vom englischen Hof setzte sie
sich bald in der englischen Kunstszene als
gefragte Porträtistin und Historienmalerin
durch und erhielt schließlich aus ganz Europa
Aufträge. Viele ihrer Werke prägten die
Kunst und Mode ihrer Zeit und lösten einen
regelrechten Kauffmann-Kult aus.
Vom 25. Juni bis 20. September 2020 wird
die Ausstellung in der Royal Academy of
Arts, London, gezeigt.
KUNSTPALAST
Ehrenhof 4-5
40479 Düsseldorf
Telefon: 0211 56642100
Web: www.kunstpalast.de
32
WINTER | 2020
MALKURSE in Wuppertal
Möchten Sie Ihre Maltechnik verbessern? Oder suchen Sie eine Geschenkidee für jemanden,
der kreativ ist? Kurse für Acryl- und Ölmalerei, Aquarell, Pastelle, Tempera & Gouache.
Kurse für Anfänger und Fortgeschrittene.
G. Medagli - „Yvonne - Abschweifungen von einem Thema“ Öl auf Leinwand
KURSLEITER: GIUSEPPE MEDAGLI - Im Gebrauch der verschiedensten Techniken
beweist er seine Virtuosität, die ein reifes und umfassendes und auf Jahren disziplinierter
Suche basierendes Wissen verrät.
ARTistica Malschule - Vohwinkeler Str. 154 - 42329 Wuppertal
Weitere Informationen über den Künstler und seine Malkurse finden Sie im Internet
unter: www.medagli.de
Kontakt:
art@arte-artistica.com oder telefonisch unter: 0157 88159041 (Herr Medagli).
33
DER KUNSTBLITZ | MITTELRHEIN-MUSEUM KOBLENZ
„Thaddäus und Johannes Hüppi“
Eröffnung: 14.02.2020 (großes Foyer)
15.02.2020 – 03.05.2020
34
WINTER | 2020
Thaddäus Hüppi und Johannes Hüppi
Ohne Titel, 2019
Öl auf Leinwand, 50 x 70 cm
Foto ©Johannes Hüppi
35
DER KUNSTBLITZ | MITTELRHEIN-MUSEUM KOBLENZ
Johannes Hüppi, „Ohne Titel“ 2001
Öl auf Holz 35 x 28 cm, VG-Bildkunst, Bonn 2020
Johannes und Thaddäus Hüppi entstammen
einer Künstlerfamilie, in der schon
die Eltern Alfonso Hüppi und Brigitta
Hüppi-Weber sowie die Großeltern künstlerisch
arbeiteten. Beide Brüder leben und
arbeiten in unmittelbarer Nähe zueinander,
aber ihr Werk zeigt denkbar verschiedene
Ansätze. Johannes Hüppis Werk bewegt
sich im Rahmen einer theoretisch reflektierten,
aber malpraktisch ganz klassisch gegenständlichen
Malerei, während Thaddäus
Hüppi Gattungen, Formen und Farben frei
kombiniert. Thaddäus Hüppi, geboren 1963
in Hamburg, studierte zunächst in Hamburg
bei den Professoren Kai Sudeck und Bernd
Koberling, um sein Studium 1992 an der
Städelschule in Frankfurt bei den Professoren
Ullrich Rückriem und Ludger Gerdes
zu beenden. Bevor er begann, sich ganz der
Kunst zu widmen, arbeitete er als Bau- und
Möbeltischler. Skulpturen und Installationen,
die bewusst figürlich und farbig gehalten
sind, gehören zu seinen Arbeiten wie
Gemälde mit narrativen, politischen und
poetischen Anteilen. Seine Werke sind in
öffentlichen und privaten Kunstsammlungen
vertreten; bundesweit realisierte der
Künstler zahlreiche Kunst-am-Bau Projekte
im öffentlichen Raum auf kommunaler wie
auch Landesebene. Von 2010 bis 2016 war
Hüppi Professor an der Kunsthochschule in
Berlin-Weissensee. Er lebt und arbeitet in
Baden-Baden.
Johannes Hüppi studierte von 1984 bis
1990 an der Kunstakademie Düsseldorf bei
Fritz Schwegler und Dieter Krieg. Von 1997
bis 2000 hatte er ein Atelier in New York,
danach in Miami. 2002 siedelte er nach
Italien über. Es schlossen sich Aufenthalte
in Basel von 2004 bis 2011 und 2012 in
Spanien und Korea an. Seit 2012 lebt und
arbeitet er in Baden-Baden. Johannes Hüp-
36
WINTER | 2020
Thaddäus Hüppi, „Bundeskanzlerinnenamt“, Acryl auf Karton, 27,5 x 37 cm, Privatsammlung VG-Bildkunst, Bonn 2020
pi war von 2004 bis 2007 Professor für Malerei
an der Hochschule für Bildende Künste
Braunschweig. Hüppis malerische Arbeiten
sind subtil in geradezu klassischer Manier
ausgearbeitet. Die sehr fein ausgeführte,
fast magische Beleuchtung der Szenen erzeugt
eine geheimnisvolle Atmosphäre, die
den Motiven, die auf den ersten Blick ganz
klar zugänglich scheinen, einen mehrdeutigen,
ja verwirrenden Charakter geben. So
wandelt sich die Wahrnehmung des Publikums
beim Betrachten der Bilder, die im
Grunde Malerei über die Möglichkeiten der
Malerei sind.
Mittelrhein-Museum Koblenz
Zentralplatz 1
56068 Koblenz
www.mittelrhein-museum.de
37
DER KUNSTBLITZ | SCHIRN KUNSTHALLE FRANKFURT
DIE SCHIRN
KUNSTHALLE
FRANKFURT WID-
MET DEM WEIB-
LICHEN BEITRAG
ZUM SURREALIS-
MUS ERSTMALS
EINE GROSSE
ÜBERBLICKSAUS-
STELLUNG FANTAS-
TISCHE FRAUEN
SURREALE WELTEN
VON MERET OP-
PENHEIM BIS FRIDA
KAHLO
38
WINTER | 2020
Dorothea Tanning, Voltage, 1942, Oil on canvas,
29 x 30,9 cm, Collection Ulla und Heiner Pietzsch,
Berlin, © The Estate of Dorothea Tanning/VG Bild-
Kunst, Bonn 2019, Photo: Jochen Littkemann, Berlin
39
DER KUNSTBLITZ | SCHIRN KUNSTHALLE FRANKFURT
Leonora Carrington, Self Portrait, 1936-1938, Oil on Canvas, 65 x 81.5 cm, Metropolitan Museum of Arts, New
York, © VG Bild-Kunst, Bonn 2019
Zu Beginn des Ausstellungsjahrs 2020
präsentiert die Schirn Kunsthalle
Frankfurt vom 13. Februar bis zum
24. Mai 2020 das groß angelegte Ausstellungsprojekt
„Fantastische Frauen. Surreale
Welten von Meret Oppenheim bis Frida
Kahlo“, das den Künstlerinnen des Surrealismus
gewidmet ist. Göttin, Teufelin, Puppe,
Fetisch, Kindfrau oder wunderbares Traumwesen
– die Frau war das zentrale Thema
surrealistischer Männerfantasien. Künstlerinnen
gelang es zunächst als Partnerin
oder Modell in den Kreis um den Gründer
der Surrealisten-Gruppe, André Breton
einzudringen. Allerdings zeigt sich bei genauerer
Betrachtung, dass die Beteiligung
von Künstlerinnen an der internationalen
Bewegung wesentlich umfassender war als
allgemein bekannt und bislang dargestellt.
Die Schirn beleuchtet erstmals in einer großen
Überblicksausstellung den weiblichen
Beitrag zum Surrealismus. Was die Künstlerinnen
von ihren männlichen Kollegen
vor allem unterscheidet, ist die Umkehr der
Perspektive: Durch Befragung des eigenen
Spiegelbilds oder das Einnehmen verschie-
40
WINTER | 2020
41
Frida Kahlo, Selbstbildnis mit Dornenhalsband, 1940, Oil on canvasmounted to board, Collection of Harry Ransom Center, TheUniversity of Texas at
Austin, Nickolas Muray Collection of ModernMexican Art © Banco de México Diego Rivera Frida KahloMuseums Trust/VG Bild-Kunst, Bonn 2019
DER KUNSTBLITZ | SCHIRN KUNSTHALLE FRANKFURT
Kay Sage, At the Appointed Time, 1942, Oil on canvas, 81,3 x 99,1cm, Newark Museum, Bequest of Kay Sage Tanguy,
1964 © Estateof Kay Sage/VG Bild-Kunst, Bonn 2019
DIE KÜNSTLERINNEN DER AUSSTELLUNG
Eileen Agar, Lola Álvarez Bravo, Rachel Baes, Louise Bourgeois, Emmy Bridgwater, Claude
Cahun, Leonora Carrington, Ithell Colquhoun, Maya Deren, Germaine Dulac, Nusch
Éluard, Leonor Fini, Jane Graverol, Valentine Hugo, Frida Kahlo, Greta Knutson, Jacqueline
Lamba, Sheila Legge, Dora Maar, Emila Medková, Lee Miller, Suzanne Muzard,
Meret Oppenheim, Valentine Penrose, Alice Rahon, Edith Rimmington, Kay Sage, Sophie
Taeuber-Arp, Jeannette Tanguy, Dorothea Tanning, Bridget Tichenor, Toyen, Remedios
Varo, Unica Zürn.
42
WINTER | 2020
dener Rollen sind sie auf der Suche nach
einem (neuen) weiblichen Identitätsmodell.
Auch das politische Zeitgeschehen, die Literatur
sowie außereuropäische Mythen und
Religionen sind Themen, mit denen sich die
Surrealistinnen in ihren Werken auseinandersetzen.
Die Ausstellung konzentriert sich auf
Künstlerinnen, die direkt mit der 1924 in
Paris gegründeten surrealistischen Bewegung
verbunden waren, wenngleich bisweilen
nur für kurze Zeit: Sie waren mit André
Breton persönlich bekannt, stellten mit der
Gruppe aus oder setzten sich mit den surrealistischen
Ideen theoretisch auseinander.
Mit rund 260 beeindruckenden Gemälden,
Papierarbeiten, Skulpturen, Fotografien und
Filmen von 34 Künstlerinnen aus 11 Ländern
bildet die Schau ein vielfältiges stilistisches
und inhaltliches Spektrum ab. Neben bekannten
Namen wie Louise Bourgeois, Claude
Cahun, Leonora Carrington, Frida Kahlo,
Meret Oppenheim oder Dorothea Tanning
sind zahlreiche unbekannte, aufregende
Persönlichkeiten wie Toyen, Alice Rahon
oder Kay Sage aus mehr als drei Jahrzehnten
surrealistischer Kunst zu entdecken. Sie
werden in der Schirn mit einer repräsentativen
Auswahl ihrer Arbeiten vorgestellt. Die
Ausstellung spiegelt zudem Netzwerke und
Freundschaften zwischen den Künstlerinnen
in Europa, den USA und Mexiko.
Für die Präsentation konnte die Schirn bedeutende
Leihgaben aus zahlreichen deutschen
und internationalen Museen, öffentlichen
wie privaten Sammlungen gewinnen
und in Frankfurt zusammenführen, u. a. aus
dem Metropolitan Museum of Art, New
York; der Tate, London; den National Galleries
of Scotland, Edinburgh; dem Centre
Pompidou, Paris; dem Musée d’art moderne
de la ville de Paris; dem Musée national Picasso,
Paris; dem Kunstmuseum Bern; dem
Kunstmuseum Basel; dem Moderna Museet,
Stockholm; dem mumok – Museum moderner
Kunst Stiftung Ludwig, Wien, und dem
Museum de Arte Moderno, Mexiko-Stadt.
Eine Ausstellung der Schirn Kunsthalle
Frankfurt in Kooperation mit dem Louisiana
Museum of Modern Art, Humlebæk.
SCHIRN KUNSTHALLE FRANKFURT,
Römerberg, 60311 Frankfurt
www.schirn.de
E-MAIL welcome@schirn.de
TELEFON +49 69 29 98 82-0
FAX +49.69.29 98 82-240
EINTRITT 14 €, 10 €; freier Eintritt
für Kinder unter 8 Jahren
43
DER KUNSTBLITZ | HORST JANSSEN MUSEUM
Brief an Gesche (mit Zitat von Heine), 1977, Tuschfeder, Aquarell © Horst Janssen, VG Bild-Kunst Bonn 2019
44
WINTER | 2020
KOSMOS
JANSSEN
wie er schreibt_
Sonderausstellung im Horst-Janssen-Museum
Oldenburg bis 15. März 2020
Das Horst-Janssen-Museum Oldenburg
zeigt ab dem 15. November 2019 die
Sonderausstellung „Kosmos Janssen:
wie er schreibt_“. Die Schau wird am 14. November,
dem 90. Geburtstag des Ausnahmekünstlers,
mit einer großen Feier eröffnet und
ist Teil einer Kooperation mit der Kunsthalle
Emden. Während das Horst-Janssen-Museum
Janssens Interesse an der Literatur in den Mittelpunkt
stellt, widmet sich die Kunsthalle
Emden Janssen und der Bildenden Kunst (seit
28. September). Gemeinsam zeigen die beiden
Ausstellungen ein eindrucksvolles Portrait des
Künstlers. „Wir freuen uns sehr, durch diese
Schau erstmals eine wenig bekannte Facette
Janssens präsentieren zu können“, so die Kuratorin
der Ausstellung, Antje Tietken, wissenschaftliche
Mitarbeiterin am Horst-Janssen-
Museum.
45
DER KUNSTBLITZ | HORST JANSSEN MUSEUM
Nikolai Gogol, 1981, Blei- und Farbstift © Horst
Janssen, VG Bild-Kunst Bonn 2019
Im Mittelpunkt der Ausstellung „wie er
schreibt_“ steht Horst Janssen als „Wörterer“
– so Janssen selbst über sein literarisches
Schaffen. Seine Essays und Gedichte,
seine biografischen Texte und Tagebuchaufzeichnungen
zeugen von einer überbordenden
Ausdruckskraft, von fantasievollen
Wortschöpfungen und assoziativen Einfällen.
Nicht selten beinhalten sie auch
persönliche Lebensweisheiten des Autors.
Hinzu kommen zahlreiche Beispiele von
Janssen als Büchermacher: Für zahlreiche
Werke hat er Illustrationen geliefert, sowohl
für eigene Publikationen als auch für
Bücher anderer, wie die von Günter Grass
oder Peter Rühmkorf.
„Es ist spannend zu sehen, dass Janssen auch
in seinen Texten thematische Schwerpunkte
setzt, die wir aus seiner Bildproduktion kennen:
Selbstporträts und autobiografische
Texte, Kopien alter Meister und ‚Verwertungen‘
von literarischen Zitaten“, betont die
Leiterin des Horst-Janssen-Museums, Dr.
Jutta Moster-Hoos. So bilden nicht zuletzt
die einfühlsam gezeichneten Porträts verschiedener
Autoren des 19. Jahrhunderts
einen Schwerpunkt der Schau, etwa Heine,
Tolstoi, Kleist und Fontane. Versehen mit
zum Teil assoziativen Kommentaren Jans-
46
WINTER | 2020
Leo Tolstoi, 1981, Farbstift, Rötelkreide
© Horst Janssen, VG Bild-Kunst Bonn 2019
Theodor Storm (mit Textzitat), 1977, Tuschfeder,
laviert © Horst Janssen, VG Bild-Kunst Bonn 2019
sens, dokumentieren diese sein immerwährendes
Interesse am Thema Literatur und
den Literaten selbst.
„Es stellt für uns, als ein Museum für Zeichenkunst,
eine besondere Herausforderung
dar, mit Texten umzugehen und diese für die
Besucherinnen und Besucher ansprechend
zu präsentieren – eine Aufgabe, der wir uns
sehr gerne gestellt haben“, erklärt Tietken.
So können die Museumsgäste Zeichnungen
und Texte erkunden, aber auch an Hörstationen
Horst Janssen selbst lauschen. Auch
besondere Briefwechsel wurden eigens für
die Schau eingesprochen und lassen Janssens
umfangreiche Schriften lebendig werden.
Die Ausstellung wird gefördert von
der Stiftung Niedersachsen sowie der Niedersächsischen
Sparkassenstiftung und der
Landessparkasse zu Oldenburg (LzO).
Rahmenprogramm:
Die Ausstellung wird von einem umfangreichen
Rahmenprogramm begleitet. Neben
regelmäßigen Führungen findet unter anderem
ein literarisches Kneipenquiz statt, ein
literarischer Spaziergang auf den Spuren
Janssens in Oldenburg sowie ein Wörterfest
für die ganze Familie. Darüber hinaus gibt
es verschiedene kunstpraktische Angebote
für Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Das
vollständige Rahmenprogramm gibt es im Internet
unter www.horst-janssen-museum.de.
Horst-Janssen-Museum
Am Stadtmuseum 4-8,
26121 Oldenburg
Telefon: 0441 235-2891
info@horst-janssen-museum.de
www.horst-janssen-museum.de
47
DER KUNSTBLITZ | CITY-ART-KADEN 2019
City-ART-Kaden 2019
„Die leichteste ART, der KUNST zu begegnen“
16 KÜNSTLER/INNEN UND DREI PREISTRÄGERINNEN.
Ausgewählt aus circa 100 Bewerber/innen
aus NRW, zeigten sechzehn Künstler/innen
vom 26. Oktober bis zum 9. November ihre
Arbeiten in den City-Arkaden Wuppertal.
Die Juroren suchten drei Preisträger aus,
in diesem Fall drei Preisträgerinnen: Irina
Gatina-Obrusnik, Margit Wölk und Doris
Faassen.
Die Erstplatzierte schrieb das Zitat: „Kunst
schafft immer eine Beziehung zwischen
DER KUNSTBLITZ | NOTIZEN
dem Schaffenden und seinem Betrachter.
Wenn es dem Künstler gelingt, seine Gefühle,
Visionen oder auch Ängste an diesen zu
vermitteln oder wenigstens einen Denkanstoß
zu geben, hat er sein Ziel erreicht.“ Anscheinend
hat Irina Gatina-Obrusnik ihr Ziel
erreicht, denn die Jury zeichnete ihr Werk
mit dem ersten Preis aus.
Die Spardabank West, die auch den ersten
und zweiten Preis zur Verfügung stellte,
ehrte Margit Wölk mit einer Ausstellung
in ihren Räumen. Die Firma Boesner aus
Düsseldorf belohnte Doris Faassen mit dem
dritten Preis, einem Einkaufsgutschein für
Künstlerbedarf im Wert von 500 Euro.
Auch in diesem Jahr wurden Kunstwerke,
sowohl während, als auch nach Ende der
Schau verkauft. So erwarb ein Kunstsammler,
der sich für die Arbeiten von Doris Faassen
begeisterte, eins ihrer Werke.
Leider wird die „City-ART-Kaden“ nächstes
Jahr eine Pause einlegen. Wir werden unsere
Leser/innen rechtzeitig darüber informieren,
wann die nächste Ausstellung stattfindet.
Lothar Weuten - Aus der Serie „Puppets are watching you“,
Fotografie. Auch diese Arbeit wurde während der Ausstellung
verkauft
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WINTER | 2020
Doris Faassen - „Ohne Titel“
Acryl auf Leinwand, 100 x 70 cm.
Auf der „City-ART-Kaden“ hat ein aufmerksamer
Kunstsammler die Arbeiten der
Künstlerin entdeckt und das Bild in ihrem
Atelier erworben.
„Ein Kunstwerk zu verschenken
oder selbst zu
erwerben, ist wie das
Pflanzen eines Baumes,
der nicht nur denjenigen
belohnt, der ihn mit Sorgfalt
pflegt, sondern auch
den folgenden Generationen
seine Früchte gibt“
Das Bild „Novembertag“ von Irina Gatina-
Obrusnik (Aquarell, 39x58 cm) hat jetzt
einen Platz in der Kunstsammlung von Domingo
Estrani-Dreßler gefunden.
49
DER KUNSTBLITZ | KUNSTHAUS ZÜRICH
Otillia Giacometti -
Ein Portrait
Vom 7. Februar bis 3. Mai 2020 zeigt das
Kunsthaus Zürich Gemälde, Plastiken und
Zeichnungen von Giovanni und Alberto
Giacometti, die der Tochter beziehungsweise
Schwester Ottilia gewidmet sind.
«Ottilia Giacometti – Ein Porträt» stellt die
am wenigsten bekannte Figur der berühmten
Künstlerfamilie ins Zentrum, die im Alter
von nur 33 Jahren verstarb.
Ottilia (1904–1937) war die einzige
Tochter von Giovanni Giacometti und
Annetta Stampa und die Schwester
von Alberto, Diego und Bruno. Sie ist das am
wenigsten bekannte Mitglied dieser Familie,
die nicht nur wegen der zahlreichen Künstler,
die sie hervorgebracht hat außergewöhnlich
war, sondern auch wegen der großen Liebe
und Harmonie, die in ihr herrschten. Die Erziehung
der Eltern konzentrierte sich darauf,
ihren Kindern alle Möglichkeiten zu bieten,
damit sie ihr Leben erfolgreich zu meistern
vermochten. Sie konnten eine Ausbildung
absolvieren und wurden bei ihren Entscheidungen
finanziell unterstützt: Alberto und
Diego darin, in Paris eine künstlerische Laufbahn
und Bruno, in Zürich eine Karriere als
50
WINTER | 2020
bis 3. Mai 2020
Giovanni Giacometti, Die Lampe, 1912 Öl auf Leinwand, 130 x 150 cm Kunsthaus Zürich, 1912
51
DER KUNSTBLITZ | KUNSTHAUS ZÜRICH
Giovanni Giacometti, Ottilia, 1913, Öl auf Leinwand, 65 x 60 cm Privatbesitz
52
WINTER | 2020
Architekt einzuschlagen, während Ottilia die
Erziehung eines Mädchens aus gutem Hause
erhielt, erst in einem Internat in Horgen,
dann an der Frauenarbeitsschule in Bern und
schließlich in einem Pensionat in Lausanne.
OTTILIAS LEBEN ZWISCHEN STAMPA,
MALOJA UND GENF
Ottilia, die eine gute Schneiderin und geschickt
am Webstuhl war – eine Beschäftigung,
der viele Frauen im Bergell nachgingen
– sammelte Arbeitserfahrungen in Paris,
Ascona und Chur. Ihr Vorbild war die Mutter,
eine praktisch veranlagte, tiefgläubige Frau.
Da Ottilia bei ihren Eltern lebte, begleitete
sie diese oft auf ihren Reisen. In Maloja begegnete
sie Francis Berthoud, einem Genfer
Arzt, der ein passionierter Bergfreund und
Kunstliebhaber war, und verliebte sich in
ihn. Das Paar heiratete am 22. März 1933 in
Maloja und zog nach Genf. Dieser Moment
des Glücks endete abrupt durch den plötzlichen
Tod Giovannis im Juni 1933. Im März
1934 begaben sich Ottilia und Francis anlässlich
ihres ersten Hochzeitstags auf eine
Mittelmeer-Kreuzfahrt, die sie nach Italien,
Griechenland und Ägypten führte. Im März
1937 traf die frohe Nachricht ein, dass Ottilia
ein Kind erwartete, und alle sahen freudig
dem Tag der Geburt entgegen. Am 10.
Oktober, an Albertos Geburtstag, wurde zur
großen Freude aller Silvio Berthoud geboren.
Die von der Geburt erschöpfte Ottilia starb
jedoch einige Stunden später. Ihr Tod war
eine Tragödie für die Familie, aber da war
Silvio, ein neugeborenes Menschenwesen,
das Zuwendung brauchte. Annetta verließ
sogleich ihr Tal, um in Genf zu leben und
ihren Enkel aufzuziehen.
Giovanni Giacometti, Kniender Kinderakt von
vorn. Ottilia, 1911Holzschnitt, 24,9 x 20,1 cm-
Kunsthaus Zürich, Legat Bruno Giacometti, 2012
BILDNISSE DER FAMILIE
Giovanni weist eine besondere Sensibilität
in den Bildnissen seiner Kinder auf; er be-
53
DER KUNSTBLITZ | KUNSTHAUS ZÜRICH
tief empfundene Freude über ein Leben zum
Ausdruck, das im Begriff ist, sich zu entfalten,
bis hin zu den Porträts von 1923/24,
die eine erwachsene Ottilia von strahlender
Schönheit zeigen
STUDIE DER MENSCHLICHEN FIGUR
Unbekannter Fotograf, Alberto und Ottilia
Giacometti in den Wäldern von Stampa, um
1923/24 Privatbesitz
obachtet fasziniert, wie sie heranwachsen
und porträtiert alle vier, besonders im Kindesalter,
viele Male. Überdies setzt er sich
immer wieder mit dem Thema Mutterschaft
auseinander und greift, wie im Gemälde
«Die Mutter», auf das Kompositionsschema
der Madonnen des Quattrocento zurück,
um Annetta darzustellen, Ottilia in den Armen
haltend, zu ihren Füssen Alberto und
Diego. Das Gemälde «Die Lampe» zeigt, wie
sehr Giovanni die Intimität seines häuslichen
Lebens schätzte. Die Porträts Ottilias,
die er in festlicher Kleidung oder in einem
Moment der Ruhe darstellt, bringen seine
Auch der Sohn Alberto begann seine künstlerische
Arbeit im Kreis der Familie. Es war
allerdings sehr viel anstrengender und unangenehmer,
für ihn, der absolute Bewegungslosigkeit
forderte, Modell zu stehen,
als für den Vater. Ottilia wird von ihrem Bruder
häufig bei alltäglichen Beschäftigungen
oder zusammen mit den anderen Familienmitgliedern
dargestellt. Je mehr Albertos
Fähigkeiten wachsen, desto intensiver und
reifer wird der künstlerische Dialog mit dem
Vater, seinem ersten Lehrer. In den Porträts
Ottilias, die gegen 1925 entstanden sind, ist
zu erkennen, dass er viel von seinem Vater
gelernt hat. Seine Gipsbüste der Schwester
weist mehr Gemeinsamkeiten mit dem Werk
Charles Despiaus als mit dem Antoine Bourdelles
auf, seinem Professor an der Kunstakademie.
In den 1930er-Jahren, als er in
der Pariser Szene schon ein anerkannter
Künstler war, setzte er bei seinen Besuchen
im Tal seine Studien zur menschlichen Figur
fort. Interessant sind die nicht umgesetzten
Skizzen für die Einladung zur Hochzeit von
Ottilia und Francis, während das wohl gegen
54
WINTER | 2020
DIETER SCHWALM
Ölbilder, Zeichnungen und Skulpturen
„Hommage an Friedrich Engels“ Ölbild
DIETER SCHWALM
Tel.+49 202 7866160
www.arte-artistica.com
55
DER KUNSTBLITZ | KUNSTHAUS ZÜRICH
1934 wieder aufgenommene Porträt Ottilias
schon die Zeichen einer neuen Figuration in
sich trägt, einer künstlerischen Suche, die
im Februar 1935 zu seinem Ausschluss aus
der surrealistischen Bewegung führen wird
TOD UND LEBEN
Der berührendste Teil der Ausstellung sind
die mit dem Tod Ottilias verbundenen Werke.
Dramatisch ist der Kontrast zwischen
dem stillen Gesicht Ottilias auf dem Totenbett
und den Skizzenheften mit den Porträts
von Silvio in der Wiege, die sich zart
und liebevoll diesem neuen Lebewesen zuwenden,
das nichts von dem Schmerz weiß,
der es umgibt. Ein Kopf Ottilias, dem sich
Alberto gleich nach seiner Rückkehr nach
Paris bis zum März 1938 widmete, war der
letzte Versuch, seine Schwester darzustellen.
Er arbeitete nach der Erinnerung, von
Fotografien unterstützt, die Gesichtszüge
sind undeutlicher und das erste Mal ist die
Verkleinerung zu beobachten, ein Merkmal,
das alle seine Werke von 1939 bis in die
Nachkriegszeit auszeichnet. Drei Skulpturen
von Silvio aus den Jahren 1943 bis 1945
verkörpern diese fast obsessive künstlerische
Suche, mit der er sich während seines
unfreiwilligen Aufenthalts in Genf beschäftigte,
als er wegen des Krieges nicht nach
Paris zurückkehren konnte. Am Ende der
Ausstellung bezeugt eine Kinderzeichnung
Silvios den Fortgang des Lebens.
AUSSTELLUNGSUMFANG,
FÜHRUNGEN
Kunsthaus Zürich,
Heimplatz 1, CH–8001 Zürich
Tel. +41 (0)44 253 84 84,
www.kunsthaus.ch
Fr–So/Di 10–18 Uhr,
Mi/Do 10–20 Uhr.
Feiertage:
siehe www.kunsthaus.ch.
PUBLIKATION,
Die Ausstellung geht Ottilias Leben chronologisch
nach – beginnend mit den Gemälden
des Vaters und später mit Werken ihres
Bruders Alberto. Die Präsentation umfasst
hochkarätige Werke aus Schweizer Museen,
aus Privatbesitz und von der Fondation Alberto
et Annette Giacometti (Paris), die zum
Teil seit Jahrzehnten nicht zu sehen waren
– insgesamt 76 Gemälde, Plastiken sowie
Zeichnungen, Familienfotos und bisher noch
nie gezeigtes Material zu Ottilia und der
Familie Giacometti. Begleitet wird die von
Gastkurator Casimiro Di Crescenzo zusammengestellte
Präsentation von einem Katalog
(Verlag Scheidegger & Spiess, erhältlich
ab Ausstellungsbeginn im Kunsthaus-Shop).
Unterstützt von der Hulda und Gustav Zumsteg-Stiftung
und der Ars Rhenia Stiftung.
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WINTER | 2020
BRIGITTA PULEY
Ölbilder und Zeichnungen
BRIGITTA PULEY
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DER KUNSTBLITZ | LEOPOLD MUSEUM WIEN
DEUTSCHER
EXPRESSIO-
NISMUS
DIE SAMM-
LUNGEN
BRAGLIA UND
JOHENNING
Bis 20.04.2020
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WINTER | 2020
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AUGUST MACKE 1887–1914, Badende mit Lebensbäumen, 1910, Öl auf Leinwand
46 × 38 cm, Fondazione Gabriele e Anna Braglia, Lugano, Foto: Christoph Münstermann
DER KUNSTBLITZ | LEOPOLD MUSEUM WIEN
LYONEL FEININGER 1871–1956
Mann vor hohen Felsen, 1913, Öl auf Leinwand
44 × 36 cm, Fondazione Gabriele e Anna Braglia, Lugano, Foto: Christoph Münstermann
© Bildrecht Wien, 2019
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde
die Emotion zum Stilmittel: Beobachten
hieß Empfinden. Triebgesteuert
und jenseits von allen akademischen
Kanons bannten junge Rebellen aus der
Dresdner Künstlergemeinschaft „Brücke“
Seelenlandschaften auf die Leinwand. In
Auflehnung gegen die industrialisierte Gesellschaft
und ihre Konventionen strebten
sie zudem eine naturbezogene Lebensreform
an. Der Umkreis der Herausgeber des
Münchner Almanachs „Der Blaue Reiter“
begab sich währenddessen auf die Suche
nach einer neuen Innerlichkeit in der Kunst,
60
WINTER | 2020
Hausverwaltung
seit 1996 in Wuppertal und Umgebung
Wir beschränken uns nicht nur auf die professionelle
Verwaltung und Abrechnung, sondern übernehmen
für Sie die Vermietung und kümmern uns mit
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Wartung & Pflege Ihrer Immobilie.
Um Ihnen mit dem nötigen Fachwissen zur
Verfügung stehen zu können, nehmen wir als
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Nordrhein-Westfälischen
Immobilienverwalter E.V.,
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DER KUNSTBLITZ | LEOPOLD MUSEUM WIEN
EMIL NOLDE 1867–1956, Sommergäste,
1938–1945
Aquarell auf Japanpapier, 19 × 13,5 cm, Fondazione
Gabriele e Anna Braglia, Lugano,
Foto: Christoph Münstermann
© Nolde Stiftung Seebüll
kontraste als Hauptvehikel der Bilddramaturgie.
Werke des deutschen Expressionismus
haben an ihrer suggestiven Wirkung bis
heute nichts eingebüßt. In der Ausstellung
werden rund 100 Exponate aus der Schweizer
Sammlung Braglia und der deutschen
Sammlung Johenning erstmals in Wien
präsentiert, darunter Werke von Emil Nolde,
Max Pechstein, Ernst Ludwig Kirchner, Erich
Heckel, Wassily Kandinsky, Alexej von Jawlensky,
Marianne von Werefkin, August Macke,
Franz Marc, Paula Modersohn-Becker,
Paul Klee und Lionel Feininger.
Ergänzend werden rund zehn Werke aus
weiteren Sammlungen gezeigt, darunter
Werke der Nolde Stiftung Seebüll, des Leopold
Museum sowie der Privatsammlung
Leopold. Die Wege, welche die beiden passionierten
Sammler zum deutschen Expressionismus
geführt haben, waren unterschiedlich.
Erwarb Gabriele Braglia bereits
1950 ein Werk des Futuristen Mario Sironi,
entdeckte er den deutschen Expressionismus
in den 1980er-Jahren für sich. Paul
Klees Aquarell Erinnerung an Romanshorn
(1913) bildete den Auftakt dieser Sammeltätigkeit
Braglias. Bei Friedrich Johenning
bewirkte in den 1960er-Jahren der Erwerb
des Aquarells Alpenveilchen und Chrysanthemen
(1952–1955) von Emil Nolde eine
Initialzündung. Anna Braglia und Renate
Johenning teilten jahrzehntelang die Passidie
das rein Intuitive gleichermaßen gelten
ließ wie die kultivierte Vernunft.
Auch unabhängig von den beiden wichtigen
Gruppierungen wurde freilich der Schönheitsbegriff
hinterfragt und erweitert. Den
Farben kam dabei eine entscheidende Rolle
zu: Ob grell leuchtend oder dämmrig und
trüb, wirkten sie anstelle der Helldunkel-
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WINTER | 2020
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WUPPERTAL
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DER KUNSTBLITZ | LEOPOLD MUSEUM WIEN
AUGUST MACKE 1887–1914
Porträt Mathilde Macke, 1907 Öl, Bleistift auf
Karton 46,6 × 37,5 cm, Renate und Friedrich Johenning
Stiftung, Foto: Leopold Museum, Wien/
Manfred Thumberger
on ihrer Ehemänner. Die hohe Qualität der
Kollektionen beruht in beiden Fällen auf der
gemeinsamen Auswahl der Kunstwerke.
DER EXPRESSIONISMUS – EINE
KUNSTREBELLION
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts war eine
aufstrebende Generation von Kunstschaffenden
auf der Suche nach neuen Ausdrucksmitteln.
In Opposition zur akademischen
Tradition und in Auflehnung gegen
gesellschaftliche Normen kämpften sie für
die Freiheit des künstlerischen Ausdrucks.
Sie hinterfragten den Schönheitsbegriff,
enthoben die Farbe ihrer abbildenden Funktion,
bevorzugten lapidare Formen und bedienten
sich einer raschen und impulsiven
Malweise. Nicht mehr die naturalistische
Darstellung zählte, sondern die Vermittlung
innerer Zustände. Anfangs unverstanden
oder ignoriert, sahen sich die VertreterInnen
der neuen Kunstrichtung in der Zwischenkriegszeit
zunehmend mit Diffamierungen
konfrontiert. Die Nationalsozialisten beschlagnahmten
ihre Werke und entfernten
sie aus den Museen. Im Deutschland der
Nachkriegszeit wurde der Expressionismus
als scheinbar völlig „unbelastete“ Kunstrichtung
zum Symbol demokratischer, humaner
Werte. Heute ist die herausragende
internationale Bedeutung expressionistischer
Kunst unumstritten und sorgt für Rekordergebnisse
am Kunstmarkt.
„Von ihrer suggestiven Wirkung haben die
Werke des deutschen Expressionismus
bis heute nichts eingebüßt. Von diesem Gedanken
geleitet, widmet sich das Leopold
Museum diesem folgenreichen Kapitel der
europäischen Moderne.“
Hans-Peter Wipplinger
LEOPOLD MUSEUM Museums Quartier,
Museumsplatz 1, 1070 Wien
T+ 43 1 525 70 1584
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WINTER | 2020
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Bis 28. August 2019
Auguste Rodin
Der Schlaf, Büste einer jungen Frau, Musée
Rodin Paris, Fotoagentur des Rodin
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DER KUNSTBLITZ | NOTIZEN
KUNST UND KULTUR SOZIAL ENGAGIERT.
„RETTET OSCAR!“ (AUSGABE OKTOBER-DEZEMBER 2019)
In der letzten Ausgabe des Kunstblitz berichteten
wir von dem Schicksal eines kleinen
Jungen, Oscar, 6 Jahre, und dem unermüdlichen
Kampf seiner Eltern, den Krebs
ihres Kindes (Neuroblastom Stufe 4) mittels
verschiedener, teils auch kostspieliger Therapien
in den Griff zu bekommen. Erfolgversprechend
schien eine vom Sloan – Memorial
in New York entwickelte Therapie zu
sein, die innerhalb Europas momentan nur
in Barcelona und Kopenhagen und zudem
noch im Rahmen einer Studie durchgeführt
wird.
Doch plötzlich verschlechterte sich Oscars
Gesundheitszustand zunehmend, so
dass er leider keine Möglichkeit mehr hatte,
an dieser Studie teilzunehmen. Er schlief
friedlich zwischen seinen Eltern ein.
Am 09.11.2019 fand eine Trauerfeier in
Frankfurt statt.
Anstelle von Blumen und Kränzen baten
die Eltern um eine Spende an den Verein
„Hilfe für krebskranke Kinder Frankfurt
e.V.“, Frankfurter Sparkasse,
Iban DE 98 5005 0201 0000 6200 50.
Im Namen der Familie bedanken wir uns
bei allen Lesern, die sich an der in der letzten
Ausgabe des Kunstblitz initiierten Spendensammlung
beteiligten und auf Oscars
Gesundung hofften. Ihre Spenden werden
nun an Organisationen weitergeleitet, die
andere Kinder im Kampf gegen Krebs unterstützen.
Wir fühlen mit Oscars Familie und hoffen,
dass möglichst vielen Kindern in diesem
schwierigen Kampf geholfen wird.
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WINTER | 2020
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