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prima! Magazin – Ausgabe Jänner 2020

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GRÜNE, REGINA PETRIK LBL, MANFRED KÖLLY NEOS, EDUARD POSCH

Nicht leistbar ist aber scheinbar die Reaktivierung der Bahn im Bezirk Oberwart. Die Strecke Friedberg–Oberwart wurde in der SPÖ-

ÖVP Regierung 2011 bekanntlich eingestellt. Konkret gefragt: Unter Regierungsbeteiligung Ihrer Partei – wird es 2025 eine Bahnlinie für

den Personenverkehr im Bezirk Oberwart geben – ja? nein?

Gemeinsam mit der TU Wien haben die

GRÜNEN einen Klimaschutz-Verkehrsplan

erarbeitet. Das Herzstück ist ein modernes

Schienennetz für das ganze Burgenland, dazu

gehört sowohl der Strecken-Neubau wie auch

die Reaktivierung stillgelegter Strecken. Alle

zentralen Orte des Landes sollen über einen

Bahnhof mit dem Zug erreichbar sein. Von dort

sollen Busse die PendlerInnen zu ihren Wohnorten

bringen. Was finanzierbar ist, ist immer

politische Entscheidung. Daher werde ich mich

darum bemühen, für dieses Anliegen im Landtag

Mehrheiten zustandezubringen.

Jahrzehnte hat man im Süden nur versprochen,

den öffentlichen Verkehr auszubauen. Das

Gegenteil ist unter SPÖ+FPÖ und SPÖ+ÖVP

passiert. Schienen verrosten und werden abgebaut.

Wir haben uns immer dazu verwendet,

den öffentlichen Verkehr in ganz Burgenland

und im Speziellen im Südburgenland auszubauen

und zu attraktivieren. Solche Projekte

bedürfen mehr als 10 Jahre, daher ist eine

Bahnlinie bis 2025 nicht realisierbar. Der erste

Schritt, den wir in der nächsten Periode vorantreiben

würden, ist eine umfassende Verkehrskonzept-Planung.

Ja, natürlich wollen wir, dass die Pinkatalbahn

so schnell wie möglich wieder reaktiviert wird.

Seit Jahren treten wir NEOS dafür ein. Wir fordern

den raschen Ausbau mit Wiederaufnahme

des Personenverkehrs. Der Zug muss endlich

auch wieder im Südburgenland fahren. Wir sind

nach wie vor „Bahnstiefkind“ und am Abstellgleis

der Landespolitik, das ist eine Schande

und unverantwortlich. Generell ist der gesamte

öffentliche Verkehr auszubauen, ohne Auto ist

man im Südburgenland chancenlos.

Thema Grenzbahn, also die Bahnverbindung des Südburgenlandes mit Ungarn. Seit Jahren wird auf eine Überprüfung verwiesen. Dann

heißt es wieder, es scheitert an Ungarn. Wird die Sache zu halbherzig verfolgt, und für wie wichtig erachten Sie diese Bahnlinie für die

wirtschaftliche Verbindung mit unserem Nachbarn?

Wenn wir im Burgenland die Klimaziele

erreichen wollen, müssen wir die Bahnverbindungen

verstärken. Langfristig rechnet sich das

auch, weil sich an den Linien des öffentlichen

Verkehrs Betriebe ansiedeln und damit die

Wirtschaftsregion gestärkt wird.

Dass sich das Burgenland zum Bioland wandelt,

ist ein wichtiger Schritt in Richtung ökologische

Agrarwende, der von den GRÜNEN initiiert

wurde. Wenn die Landwirtschaft weniger

Dünger benötigt und weniger Lebensmittel

importiert werden, ist das auch ein wichtiger

Beitrag zum Klimaschutz. Das trifft natürlich

auch auf artgerechte Tierhaltung zu. Ich habe

selbstverständlich beide Volksbegehren unterschrieben.

Es wird wie der Ausbau der Bahn im Südburgenland

insgesamt halbherzig gearbeitet. Wir

haben einige Betriebsbesuche gemacht (Stipits,

Vossen, …), wo Schienen noch vorhanden

wären. Damit könnten sehr viele Transporte auf

die Schiene verlagert, Arbeitsplätze gesichert

und auch geschaffen werden. Um hier endlich

voranzukommen, bedarf es der Bewegung

Bündnis Liste Burgenland.

Bio und Regionalität darf kein Widerspruch

sein. Jedoch kann und soll man niemanden

zwingen, rein nur Bio zu produzieren oder zu

essen. Am Beispiel des Spitals Oberpullendorf,

wo ein langjährig verlässlicher Lieferant (2 km

Nähe) nicht mehr liefern darf, und ein um 50

km weiter entfernter Lieferant ohne Ausschreibung

zum Zug gekommen ist. Tierschutz

und Klimaschutz sind uns ganz wichtig. Wo

wir Verantwortung tragen, setzen wir auch die

richtigen Maßnahmen für den Klimaschutz

(Windenergie, Photovoltaik, Wasserstoff, …).

Für uns NEOS ist diese Bahnlinie für die wirtschaftliche

Verbindung mit unserem Nachbarn

sehr wichtig. Es ist vollkommen unverständlich,

warum die rot-blaue Landesregierung in

den letzten fünf Jahren sich nicht mehr dafür

eingesetzt hat. Ganz offensichtlich fehlt der

politische Wille dazu, obwohl eine IHS-Studie

sich für den Ausbau der Bahn bis nach Ungarn

ausspricht und dem Projekt eine überdurchschnittliche

Rentabilität und volkswirtschaftlichen

Nutzen bescheinigt. Wir werden uns für

die Grenzbahn einsetzen!

Das Burgenland soll zum Bioland Nr. 1 werden. Regionalität ist wichtig. Haben Sie das Klimaschutz- und das Tierschutz-Volksbegehren

unterschrieben?

Nachhaltigkeit ist einer unserer Kernwerte.

Wir setzen uns für eine Ökologisierung der

landwirtschaftlichen Förderpolitik ein. So

sollen auch Aspekte des Tierschutzes stärker

berücksichtigt werden. Dies würde Fleisch aus

Massentierhaltung verteuern und nachhaltige

Produktion begünstigen. Unser Konzept würde

für eine ökologische Steuerrevolution regionale,

mit hohen Standards produzierte Lebensmittel

aufgrund der kürzeren Transportwege und der

geringeren Emissionen fördern. Ja, das Volksbegehren

habe ich unterschrieben!

Welches Thema ist Ihnen eine Herzensangelegenheit und würde von Ihnen im Falle einer Regierungsbeteiligung vertreten werden?

Für mich steht der Klimaschutz und alle damit

verbundenden Bereiche ganz oben auf meiner

Prioritätenliste. Da der Verkehr im Burgenland

für fast zwei Drittel der CO2-Emissionen verantwortlich

ist, muss hier rasch gegengesteuert

werden. Als Verkehrslandesrätin würde ich

unseren Klimaschutz-Verkehrsentwicklungsplan

schrittweise umsetzen.

Verbesserung der Lebensqualität im Burgenland

(Schließung der sich immer weiter öffnenden

Gehaltsschere zwischen Beamten und den Arbeitern

und Angestellten in der Privatwirtschaft,

Senkung der Kosten für Pendler, Senkung der

Kosten für öffentliche Verkehrsmittel, Ausbau

des öffentlichen Verkehrs).

Mein Herzensanliegen ist ein gutes Leben

auch im Südburgenland. Dafür braucht es

mehr Arbeitsplätze und besseren öffentlichen

Verkehr. Ich werde mich für einen „Masterplan

Südburgenland“ einsetzen, eine integrierte

Gesamtstrategie für das Südburgenland. Noch

immer ist das Burgenland eine Region mit zwei

Geschwindigkeiten. Das Südburgenland hat in

vielen Bereichen nicht die gleichen Entwicklungschancen,

daher braucht es mehr Dynamik

und neue Akzente in der Regionalentwicklung.

Konkrete Taten sind gefragt!

JÄNNER 2020

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