prima! Magazin – Ausgabe Jänner 2024
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JÄNNER <strong>2024</strong><br />
An einen Haushalt / Österreichische Post AG P.b.b. / RM 06A036811 K / Verlagspostamt 7400 Oberwart<br />
Gesundes<br />
neues Jahr!<br />
Frauenherzen, Angst- und<br />
Panikstörungen, Schnarchen,<br />
Bodybuilding, Kopfschmerzen<br />
Gesundheitsthemen im Fokus
OHO<br />
UNTERSTÜTZER:IN<br />
WERDEN<br />
OHO-MITGLIEDSCHAFT<br />
>> € 30,00 PRO JAHR<br />
Als OHO-Mitglied erhalten Sie auf alle OHO-Veranstaltungen den ermäßigten Eintrittspreis<br />
innerhalb von 12 Monaten ab Ausstellungsdatum. Sie können den Verein<br />
mit gestalten, indem Sie auf der Generalversammlung Ihr aktives und passives<br />
Stimmrecht nutzen.<br />
OHO-KARTE „SPECIAL INFRAROT“<br />
>> € 80,00 im Jahr<br />
Mit der OHO-Karte „special infrarot“ erhalten Sie vier Eintrittskarten zu OHO-Veranstaltungen<br />
gratis innerhalb von 12 Monaten ab Ausstellungsdatum <strong>–</strong> bei allen übrigen<br />
Veranstaltungen erhalten Sie den ermäßigten Eintrittspreis. Inkl. OHO-Mitgliedschaft.<br />
OHO-KARTE „SPECIAL ULTRAVIOLET“<br />
>> € 150,00 im Jahr<br />
Mit der OHO-Karte „special ultraviolet“ haben Sie zu allen OHO-<br />
Veranstaltungen freien Eintritt für eine Person innerhalb von<br />
12 Monaten ab Ausstellungsdatum. Inkl. OHO-Mitgliedschaft.<br />
Die drei OHO-<br />
Karten können<br />
auch von Unternehmen<br />
gekauft<br />
werden!<br />
OHO-KARTE „EXTRAORDINARY LUMINOUS“<br />
>> € 450,00 im Jahr<br />
Mit der OHO-Karte „extraordinary luminous“ unterstützen Sie das Haus wesentlich<br />
bei seiner Arbeit für Kunst und Kultur. Als Unterstützer:in des Hauses haben Sie zu<br />
allen OHO-Veranstaltung freien Eintritt für eine Person innerhalb von 12 Monaten<br />
ab Ausstellungsdatum. Zusätzlich erhalten Sie einen Kunstdruck zu Ihrem Förderbeitrag.<br />
Künstlerinnen und Künstler stellen pro Jahr eine kleine Auswahl an Drucken für<br />
die fördernden Mitglieder zur Verfügung. Inkl. OHO-Mitgliedschaft.<br />
Wir laden alle Unterstützer:innen 1x im Jahr zu<br />
einer eigens für Sie gestalteten Veranstaltung ein! Nähere Infos: info@oho.at, www.oho.at oder 03352-38555<br />
Erleben Sie ein aufregendes Wochenende im<br />
idyllischen Südburgenland mit den einzigen<br />
drei Elektro-Hybrid-Pferdekutschen Österreichs.<br />
Genießen Sie drei Entdeckungstouren rund<br />
um Güssing und lernen Sie die Schönheit und<br />
Kulinarik der Umgebung kennen.<br />
Programm<br />
GEFÜHRTE E-KUTSCHENRUNDFAHRTEN<br />
inkl. abwechslungsreicher Kulinarik:<br />
Freitag, 26. April<br />
„Güssing Stadt & Ramsargebiet Fischteiche“<br />
Samstag, 27. April<br />
„Kellerviertel Heiligenbrunn“<br />
Sonntag, 28. April<br />
„Freilichtmuseum Gerersdorf“<br />
Unser Angebot für Sie:<br />
• 1x Kutschenfahrt nach Wahl<br />
inkl. Genussangebot<br />
• 2x Nächtigung inkl. Frühstück (Gästehäuser)<br />
EUR 99,00 p.P.<br />
Jede weitere Kutschenfahrt EUR 33,00 p.P.<br />
INFOS UND BUCHUNGEN: Tourismusverband<br />
Südburgenland, Telefon +43 57 610 oder<br />
auf www.ekutsche.info 26. bis 28.<br />
E-Kutschen-Wochenende<br />
im Südburgenland!<br />
April <strong>2024</strong><br />
in und um<br />
Güssing<br />
3 E-KUTSCHEN * 3 TOUREN * 3 TAGE<br />
Tierschutz * Naturschutz * Klimaschutz<br />
Foto: Fotografie RobertB
www.<strong>prima</strong>-magazin.at<br />
GESAMTER BEZIRK OBERWART UND<br />
OSTSTEIERMARK MIT GROSSRAUM HARTBERG<br />
Ein gesundes<br />
neues Jahr<br />
Foto © LEXI<br />
Frauenherzen, Angstund<br />
Panikstörungen,<br />
Schnarchen ...<br />
Gesundheitsthemen im Fokus<br />
Ein Leben<br />
mit Behinderung!<br />
Lebenswert?<br />
Was es heißt, mit behinderten Tieren zu<br />
leben. Ein Einblick in den Alltag.<br />
Eine alte Scheune<br />
wird zum modernen<br />
Zuhause<br />
Homestory: Pharmazeutin Doris Pieler hat<br />
ihr Herzensprojekt verwirklicht.<br />
Rotenturm<br />
Bauprojekt im Finale:<br />
Kindergarten und<br />
Kinderkrippe neu<br />
JÄNNER <strong>2024</strong>
WERBUNG<br />
Top Ausbildung am Business Campus Oberwart<br />
Gemeinsam stark, wenn es um Berufsbildung geht, ob Studium oder sofortiger Berufseinstieg.<br />
Seit dem Beginn des heurigen<br />
Schuljahres präsentieren sich die<br />
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gemeinsam als Business Campus<br />
Oberwart mit einer breiten Palette<br />
an attraktiven 5- und 3-jährigen<br />
berufsbildenden Schulen.<br />
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und HOTELFACHSCHULE, wie<br />
man eine Karriere in der<br />
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TAGE DER<br />
OFFENEN TÜR<br />
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SCHULE UND HOTELFACHSCHULE,<br />
HLW<br />
DO, 11. <strong>Jänner</strong> <strong>2024</strong>, 18 <strong>–</strong> 20 Uhr<br />
FR, 12. <strong>Jänner</strong> <strong>2024</strong>, 10 <strong>–</strong> 18 Uhr<br />
Unsere Schüler:innen<br />
lernen ...<br />
... in der HÖHEREN LEHRAN-<br />
STALT FÜR PRODUKTMANAGE-<br />
MENT & PRÄSENTATION (HLP),<br />
wie man neue Produkte über<br />
alle Kanäle richtig in Szene<br />
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Masterstudiengänge<br />
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und HANDELSSCHULE in den<br />
Ausbildungsformen HAK Classic,<br />
HAK ENGLISH PLUS und HAS, wie<br />
ein Unternehmen funktioniert und<br />
wie man dieses managt (Konzept<br />
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aus der Region).<br />
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ONLINE<br />
BERATUNG<br />
9. JÄNNER<br />
18 <strong>–</strong> 19 Uhr<br />
GESUNDHEIT<br />
STUDIEREN<br />
• Ergotherapie<br />
• Gesundheitsmanagement und Gesundheitsförderung<br />
• Gesundheits- und Krankenpflege<br />
• Hebammen<br />
• Logopädie<br />
• Physiotherapie<br />
• Gesundheitsförderung und Personalmanagement<br />
• Gesundheitsmanagement und Integrierte Versorgung<br />
... in der HLW AKTIV+, REIT-<br />
HLW und FACHSCHULE FÜR<br />
WIRTSCHAFTLICHE BERUFE,<br />
wie man sich gesund ernährt,<br />
körperlich und mental fit hält <strong>–</strong><br />
auch mit einer Reitausbildung<br />
möglich!<br />
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HANDELSAKADEMIE &<br />
HANDELSSCHULE<br />
FR, 12. <strong>Jänner</strong> <strong>2024</strong>, 13 <strong>–</strong> 18 Uhr<br />
Eine Anmeldung zu einem<br />
individuellen Schnuppertag ist<br />
jederzeit möglich, um unsere<br />
umfassende praxisorientierte<br />
Ausbildung kennenzulernen.<br />
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Jobs mit Sinn im<br />
Gesundheitsbereich<br />
Jobsicherheit, eine abwechslungsreiche Tätigkeit sowie der Wunsch mit<br />
Menschen zu arbeiten und ihnen zu helfen <strong>–</strong> das sind die Hauptgründe<br />
dafür, im Gesundheitsbereich arbeiten zu wollen. Für Interessierte hat die<br />
FH Burgenland im Department Gesundheit mehrere Bachelor- und<br />
Masterstudiengänge im Angebot. Eine wissenschaftlich fundierte,<br />
praxisorientierte Berufsausbildung ist garantiert.<br />
Der Fokus der Studiengänge liegt auf den Bereichen Gesundheitsförderung,<br />
Gesundheits- und Versorgungsmanagement sowie Pflege, Physiotherapie<br />
und Hebammen. Neu ab Herbst <strong>2024</strong> wird es <strong>–</strong> vorbehaltlich der<br />
Genehmigung durch die AQ Austria <strong>–</strong> auch die Möglichkeit geben,<br />
Logopädie und Ergotherapie zu studieren.<br />
In allen Studiengängen wird die Vermittlung von fachlich-methodischen,<br />
sozialen und berufsfeldbezogenen Kompetenzen groß geschrieben. Sehr<br />
attraktiv ist die Möglichkeit für Studierende<br />
des Bachelorstudiengangs<br />
Gesundheits- und Krankenpflege, sich<br />
anstellen zu lassen und somit schon im<br />
Studium Geld zu verdienen und voll<br />
versichert zu sein.<br />
Nähere Infos und Online-Anmeldung<br />
unter www.fh-burgenland.at<br />
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INHALTSVERZEICHNIS<br />
EDITORIAL<br />
34<br />
16<br />
6<br />
Gesundes neues Jahr!<br />
Nur zwölf Prozent der männlichen<br />
Bevölkerung nehmen laut ÖGK eine<br />
Vorsorgeuntersuchung in Anspruch.<br />
Frauen sind da nur ein klein wenig<br />
besser, was die Achtsamkeit gegenüber<br />
ihrer Gesundheit anbelangt. Sie gehen<br />
zwar ein wenig öfter zur Vorsorgeuntersuchung,<br />
aber auf Reha gehen in erster<br />
Linie immer noch Männer.<br />
Wir fühlen uns unverwundbar. Bis einem<br />
das Leben den Boden unter den Füßen<br />
wegreißt. Diese <strong>Jänner</strong>ausgabe haben<br />
wir daher speziellen Gesundheitsthemen<br />
gewidmet <strong>–</strong> auch den psychischen, denn<br />
leider zögern viele Menschen viel zu<br />
lange, bevor sie sich Hilfe holen. Diese<br />
Tendenz steht im krassen Widerspruch<br />
zu den Aussagen von Expertinnen und<br />
Experten, die betonen: Es gibt bereits<br />
Hilfe für viele Gesundheitsprobleme, die<br />
oft als unabänderlich hingenommen<br />
werden.<br />
Die wichtigste Botschaft dabei ist also<br />
folgende: Gesundheit ist ein kostbares<br />
Gut, das es zu schützen gilt. Auch die<br />
psychische. Es ist keine Schwäche, sich<br />
Unterstützung zu suchen, sondern ein<br />
Zeichen von Stärke und Selbstverantwortung.<br />
Für das Jahr <strong>2024</strong> haben wir uns viel<br />
vorgenommen: <strong>prima</strong>! wird eine<br />
Lehrredaktion und Partner der<br />
renommierten Österreichischen<br />
Medienakademie.<br />
Das Motto der Akademie „Wir machen<br />
guten Journalismus besser“ spiegelt<br />
genau das wider, wofür auch <strong>prima</strong>! steht:<br />
kontinuierliche Weiterbildung und die<br />
Wahrung von Qualität im Journalismus.<br />
Wir feuen uns auf diesen wichtigen<br />
Schritt und berichten natürlich laufend<br />
darüber.<br />
Die <strong>prima</strong>! Redaktion wünscht Ihnen ein<br />
gesundes, wunderbares <strong>2024</strong>. Wir<br />
danken Ihnen für Ihre Treue.<br />
Nicole Mühl<br />
Porträt<br />
6 <strong>–</strong> Generation Fitness<br />
Die Facetten der Bodybuilding-Szene<br />
Interview<br />
10 <strong>–</strong> „Jedes einzelne Blatt ist für mich<br />
eine Art Kniefall vor der Schöpfung“<br />
Ausstellung von Angela Andorrer im OHO<br />
24 <strong>–</strong> Herzgesundheit<br />
Warum Frauen achtsamer sein müssen<br />
28 <strong>–</strong> An Panikattacken stirbt man nicht<br />
Wie sie sich manifestieren und wie man<br />
sie therapiert<br />
Kommentar<br />
12 <strong>–</strong> Ein Leben mit Behinderung!<br />
Lebenswert?<br />
Was es heißt, mit behinderten Tieren<br />
zu leben<br />
26 <strong>–</strong> „Der unerträgliche Kopfschmerz<br />
kann gut behandelt werden“<br />
Hoffnungsvolle Perspektiven durch<br />
moderne medizinische Entwicklungen<br />
12<br />
Reportage<br />
14 <strong>–</strong> „Mein Traum war es immer<br />
schon, Hausärztin zu werden“<br />
Die Hausarztpraxis in Unterwart<br />
16 <strong>–</strong> Eine alte Scheune wird<br />
zum modernen Zuhause<br />
Traditionelle Architektur trifft<br />
modernes Wohnklima<br />
32 <strong>–</strong> Ein Herzstück umgeben<br />
von Natur<br />
Rotenturm an der Pinka<br />
Bericht<br />
23 <strong>–</strong> Schlaf gut!<br />
Schnarchen und Atemaussetzer<br />
30 <strong>–</strong> „Reden allein ist nicht ausreichend“<br />
Angststörungen<br />
IMPRESSUM: <strong>prima</strong>! <strong>Magazin</strong>, Herausgeberin: Nicole Mühl MA • 0664-4609220, redaktion@<br />
<strong>prima</strong>-magazin.at, www.<strong>prima</strong>-magazin.at, Verwaltung, Anzeigenberatung: Tina Trobits • 0676-4114531,<br />
verwaltung@<strong>prima</strong>-magazin.at; Anzeigenberatung: Rebeka Troha • 0664-9198969,<br />
anzeigen@<strong>prima</strong>-magazin.at; Christina Stefanits • 0664-9208637, werbung@<strong>prima</strong>-magazin.at;<br />
Redaktionsleitung: Nicole Mühl; Redaktion: Eva Maria Kamper BA MSc; Mag. Roland Weber;<br />
Saskia Kanczer BA; Chiara Pieler; Kommentar: Feri Tschank; Gesundes Rezept: Karin Weingrill MA;<br />
Gartentipp: Regina Dunst; Titelfoto: LEXI • Verlags- und Herstellungsort: 7400 Oberwart • Büro:<br />
Röntgengasse 28 Top 1, 7400 Oberwart • Offenlegung §25 Mediengesetz unter www.<strong>prima</strong>-magazin.at<br />
Druck: Styria GmbH & Co KG • Nachdrucke nur mit schriftl. Genehmigung des Verlages.<br />
Für Manuskripte und Fotos von Dritten übernehmen wir keine Haftung und Garantie für ihr Erscheinen.<br />
Bezahlte Artikel sind oben und unten mit einer Linie begrenzt und unten mit der Bezeichnung „Werbung“<br />
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Satzfehler vorbehalten. Fotos werden teilweise von www.shutterstock.com verwendet. Die Kennzeichnung<br />
ist neben dem Foto platziert.<br />
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JÄNNER <strong>2024</strong> 5
PORTRÄT<br />
Generation Fitness<br />
Die Fitnessszene boomt auf der ganzen Welt. Das Ziel der zahlreichen Sportbegeisterten: ein<br />
trainierter, definierter Körper. Einhergehend damit machen sich die Leute nicht nur Gedanken um ihr<br />
Aussehen, sondern auch um ihre Ernährung. Denn hier wird oft darauf geachtet, dass diese aktiv zum<br />
Muskelaufbau beiträgt. In der Fitnessszene, wie zum Beispiel dem Bodybuilding, setzt man sich<br />
schon lange mit der Verwendung von Ersatz- und Zusatzprodukten (Supplements) auseinander.<br />
Hannes Tallian, aus dem Bezirk Oberwart, war professioneller Bodybuilder und verfolgt bis heute die<br />
Leidenschaft, seinen Körper fit zu halten. Er bietet Einsicht darauf, was es mit dem Protein-Hype auf<br />
sich hat und wie er die vielen Facetten der Bodybuilding-Szene erlebt hat.<br />
Saskia Kanczer<br />
Der Sport war schon immer ein wichtiger Bestandteil von<br />
Hannes Tallians Leben. Bereits im Alter von fünf Jahren hat er<br />
angefangen, Fußball in einem Verein zu spielen. Zum Gewichtstraining<br />
ist er als junger Teenager gekommen, als er von einem<br />
Freund bis zur allerletzten Sekunde gezwungen wurde, ihn ins<br />
Fitnessstudio zu begleiten. „Anfangs war es ein Hobby, das man<br />
verfolgte, um „gut“ auszusehen, um mehr ging es anfangs auch<br />
nicht“, so Hannes Tallian. Aber mit ca. 18 Jahren wurde das<br />
Hobby ernst und das Training wurde intensiver verfolgt. Er war<br />
jahrelang selbst bei der IFBB (International Federation of<br />
Bodybuilding & Fitness) Austria und hat an Wettkämpfen<br />
teilgenommen. 2016 hat er das wettbewerbliche Bodybuilding<br />
hinter sich gelassen und seit 2020 führt er sein eigenes Unternehmen<br />
„Austrian Cookie Dealer“.<br />
Supplement Protein(pulver), warum?<br />
Damit der Körper Muskulatur aufbauen kann, braucht er<br />
Krafttraining, aber auch eine angemessene Regenerationsphase.<br />
Um hier für eine optimale Heilung des Muskelgewebes und<br />
zugleich für Muskelaufbau zu sorgen, heißt es neben einer<br />
gesunden Ernährung vor allem: genug Protein (Eiweiß). „Der<br />
Richtwert für die tägliche Eiweißzufuhr liegt bei ca. 1,5 Gramm<br />
pro Kilogramm Körpergewicht“, erklärt Martin Reschl (Sportarzt<br />
und Gründer der Plattform „Healthdoctors“). Die Menge<br />
hört sich zuerst relativ plausibel an, aber es ist oft schwer, im<br />
alltäglichem Leben diese zu erreichen. „Da wir tendenziell zu<br />
wenig Eiweiß mit unseren Hauptmahlzeiten konsumieren,<br />
empfehle ich, Eiweiß regelmäßig in „kleinen“ Portionen (Zwischenmahlzeiten)<br />
zu sich zu nehmen“, so Doktor Reschl. Das<br />
Erreichen der notwendigen Eiweißmenge ist also für die<br />
allgemeine Gesundheit wichtig und vor allem auch beim Sport<br />
zu beachten, wenn das Ziel das Muskelwachstum ist. „Wenn man<br />
aktiv verfolgt, Masse aufzubauen, ist die Zufuhr von genug<br />
Protein nicht zu debattieren. Daher nutzen viele Supplements<br />
in Form von Proteinpulver. Es ist möglich, durch die normale<br />
Ernährung auf eine gewisse Menge zu kommen, aber um es<br />
einfacher zu machen, nutzen die meisten einen Zusatz“, sagt<br />
Hannes Tallian. Es gibt bereits viele Produkte, die mit „Protein“<br />
Foto: zVg Tallian<br />
Immer mehr Menschen, vor allem auch junge Leute finden Interesse am<br />
Kraftsport und gehen regelmäßig ins Fitnessstudio.<br />
Foto: Hannes Tallian mit Bodybuilding-Legende Arnold Schwarzenegger.<br />
bis <strong>–</strong>50%<br />
2. bis 22. <strong>Jänner</strong><br />
www.tavola.at<br />
6 JÄNNER <strong>2024</strong><br />
www.<strong>prima</strong>-magazin.at
PORTRÄT<br />
Foto: zVg Tallian<br />
Dem ehemaligen IFBB<br />
Bodybuilder und großen<br />
USA-Fan kam während<br />
der Pandemie die Idee,<br />
XXL-Food in Form von<br />
Cookies herzustellen<br />
<strong>–</strong> so wurde der<br />
„Austrian Cookie<br />
Dealer“ geboren, der<br />
auch Kekse mit höherem<br />
Protein-Gehalt anbietet.<br />
www.austriancookiedealer.com<br />
gekennzeichnet werden, hier soll aber<br />
auf die Qualität geachtet werden. „Je länger<br />
die Zutatenliste, desto höher die<br />
Wahrscheinlichkeit, dass es sich um ein<br />
ungesundes Proteinpulver handelt. Je<br />
natürlicher und reiner (wenig Zucker<br />
und kaum beigesetzte Süßstoffe), umso<br />
besser“, erklärt Reschl.<br />
Bodybuilding<br />
Bodybuilding ist seit Jahrzehnten eine<br />
Spitzendisziplin in der Fitnesswelt.<br />
Männer und auch immer mehr Frauen<br />
widmen sich dem Trainieren und<br />
Definieren ihres Körpers. Um zu den<br />
Besten zu zählen, wird dem Körper viel<br />
abverlangt. „Wenn man Bodybuilding im<br />
kompetitiven Bereich machen will, muss<br />
man sich bewusst sein, dass es viel<br />
Disziplin und Ehrgeiz braucht. Es<br />
beansprucht viel Zeit und das eigene<br />
soziale Leben leidet darunter. Man kann<br />
nicht einfach so essen gehen und aufs<br />
Training verzichten. Alles muss vor allem<br />
vor einem Wettbewerb nach strengem<br />
Plan laufen, sonst leiden die Ergebnisse<br />
darunter“, schildert<br />
„<br />
Hannes Tallian.<br />
Ratsam ist eine gute<br />
Balance zwischen<br />
Ausdauer- und<br />
Krafttraining.<br />
„<br />
Über ein Jahrzehnt nahm er an Wettkämpfen<br />
teil und verfolgte das Ziel, zu<br />
den Besten zu zählen. „Aber irgendwann<br />
wusste ich, dass ich körperlich mein<br />
Limit erreicht hatte, somit hat es, was<br />
Wettbewerbe betrifft, den Reiz verloren.<br />
Privat werde ich aber immer Bodybuilder<br />
sein“, meint Tallian. Er geht bis zu<br />
sechsmal die Woche ins Gym und<br />
trainiert dafür, seine Muskelmasse zu<br />
behalten. „Einen positiven Aspekt, den<br />
man vom Bodybuilding mitnimmt, ist<br />
definitiv die Disziplin. Eine Eigenschaft,<br />
die nicht nur mein Training, sondern<br />
auch mein privates und berufliches<br />
Leben geprägt hat. Ich wäre heute nicht<br />
so ehrgeizig und hätte wahrscheinlich<br />
auch kein eigenes Unternehmen gegründet,<br />
ohne diese Erfahrung“, so der<br />
Geschäftsführer von „Austrian Cookie<br />
Dealer“. Das Bodybuilding bringt aber<br />
nicht nur Positives mit sich. „Im Extremfall<br />
kommt es häufig dazu, dass zu<br />
unerlaubten, leistungsfördernden und<br />
muskelaufbauenden Medikamenten<br />
gegriffen wird. Dieser Dopingmissbrauch<br />
mit Steroiden und Anabolika<br />
kann unter anderem zu Nieren- und<br />
Leberschäden, Herzproblemen, psychischen<br />
Beeinträchtigungen und erektiler<br />
Dysfunktion führen“, erklärt Doktor<br />
Reschl. Trotz der bekannten Nebenwirkungen<br />
ist es kein Geheimnis, dass viele<br />
in der Szene dennoch „auf Stoff“ sind.<br />
„Auch wenn viele behaupten, dass sie<br />
naturell sind, kann man sich sicher sein,<br />
dass im klassischen Bodybuilding ab<br />
einem gewissen Level jede und jeder<br />
Steroide spritzt. Anders ist der Aufbau<br />
dieser Masse unmöglich“, meint Tallian.<br />
Wie viel Sport ist gesund?<br />
„Ich empfehle aus orthopädischer und<br />
sportärztlicher Sicht, sich regelmäßig<br />
und gezielt zu bewegen. Grundsätzlich<br />
hat gezieltes Krafttraining eine gesundheitsfördernde<br />
Wirkung auf unseren<br />
Körper. Wir stärken dadurch unseren<br />
Stütz- und Bewegungsapparat und<br />
festigen unsere Knochen, was präventiv<br />
gegen Osteoporose wirkt. Wird dieser<br />
Kraftsport oder Bodybuilding als<br />
Extremsport betrieben, kann es langfristig<br />
zu Schäden an Muskeln und<br />
Sehnen kommen“, so Doktor Reschl. Es<br />
ist also ratsam, eine gute Balance<br />
zwischen Ausdauer- und Krafttraining<br />
in die eigenen Sportpläne zu integrieren.<br />
Vor allem am Anfang kann es helfen,<br />
sich Unterstützung auf einer Gesundheitsplattform<br />
wie „Healthdoctors“ zu<br />
suchen, um Fehler zu vermeiden und<br />
konsequent zu bleiben.<br />
Dr. Martin Reschl, MSc<br />
Orthopäde, Sportarzt und Gründer der<br />
Gesundheitsplattform „Healthdoctors“,<br />
die Unterstützung in den Bereichen<br />
Ernährung, Bewegung und mentaler<br />
Gesundheit bietet.<br />
www.healthdoctors.at<br />
JÄNNER <strong>2024</strong> 7
BERICHT<br />
OP-Roboter Da Vinci bereits<br />
600-mal im Einsatz<br />
Da Vinci ist in der Klinik Oberwart mittlerweile ein gefragter Partner im OP-Saal:<br />
Mehr als 600-mal haben die Ärztinnen und Ärzte seit dem Start im Feber 2021<br />
bereits robotik-gestützt operiert.<br />
Foto: C. Neumann-Strobl/A. Heilmann<br />
Die meisten Eingriffe mit dem<br />
hochmodernen Da Vinci-Xi-<br />
Chirurgiesystem hat dabei die<br />
Abteilung Urologie geschafft<br />
<strong>–</strong> nämlich etwas mehr als 260.<br />
Die Oberwarter Urologie<br />
macht auch die meisten<br />
Tumor-Operationen mit dem<br />
Da Vinci. Rund 210-mal sind<br />
weiters die Ärztinnen und<br />
Ärzte der Allgemeinen<br />
Chirurgie an der Konsole<br />
gesessen, rund 140-mal<br />
Gynäkologinnen und Gynäkologen.<br />
In jeder dieser Abteilungen<br />
gibt es mittlerweile drei<br />
bis vier Medizinerinnen und<br />
Mediziner, die selbstständig<br />
damit operieren können.<br />
Urologie-Primar Dr. Gottfried<br />
Pfleger bedient selbst regelmäßig<br />
die Greifarme des<br />
Chirurgie-Roboters: „In<br />
meiner Abteilung werden<br />
klassischerweise die Prostatakarzinome<br />
mit dem Da Vinci<br />
operiert. Wir behandeln aber<br />
auch Nierentumore, die mit<br />
dem Roboter organerhaltend<br />
operiert werden können.“ Die<br />
Vorteile vom Da Vinci seien<br />
dabei vielfältig: „Wir haben ein<br />
besseres Bild vom Operationsgebiet.<br />
Außerdem bekommen<br />
wir eine 3D-Ansicht. Die<br />
Werkzeuge sind kleiner <strong>–</strong> damit<br />
können wir auch Stellen<br />
erreichen, die sonst nicht<br />
erreichbar wären.“ Mit Da<br />
Vinci werde die Kontinenz<br />
nach der Prostatakarzinom-<br />
OP oft früher erreicht als bei<br />
den bisherigen Methoden. Die<br />
Lebensqualität nach einer OP<br />
mit dem Da Vinci steigere sich<br />
also schneller als bei früher<br />
angewandten Methoden. Der<br />
Zugangsweg sei weniger<br />
verletzend wie bei einer<br />
offenen Operation, deswegen<br />
erholen sich Patientinnen und<br />
Patienten auch schneller. „Die<br />
Operationen sind auch<br />
wesentlich exakter, deshalb<br />
gibt es einen viel geringeren<br />
Blutverlust. Der postoperative<br />
Schmerzmittelbedarf ist auch<br />
geringer“, weiß der Operateur.<br />
Heizungstausch: bis zu<br />
24.000 Euro Förderung<br />
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Ab 01. <strong>Jänner</strong> <strong>2024</strong> erhalten Haushalte rund 75 Prozent<br />
Förderung beim Umstieg von einer Öl- und Gasheizung<br />
auf eine umweltfreundliche Pelletheizung<br />
oder Wärmepumpe. In Einzelfällen kann es sogar 100<br />
Prozent Förderung geben. Saskia Kanczer<br />
Mit 01. <strong>Jänner</strong> <strong>2024</strong> erhalten Haushalte bis zu 75 Prozent<br />
Förderung beim Umstieg von Öl- und Gasheizungen auf eine<br />
umweltfreundliche Pelletheizung oder Wärmepumpe. Fallweise<br />
könnte es sogar 100 Prozent Förderung geben. Die Voraussetzung<br />
für die Förderung ist, dass der gesamte Heizungstausch<br />
von der Antragstellung bis zur fertigen Installation in zwölf<br />
Monaten abgeschlossen sein muss. „Formal gelten diese Förderungen<br />
für zwei Jahre. Nachdem aber niemand genau sagen<br />
kann, wie es nach der nächsten Wahl weitergeht, sollten Interessierte<br />
wahrscheinlich nicht zu lange warten. Fest steht: So<br />
preiswert wird der Abschied von der alten Öl- oder Gasheizung<br />
nicht mehr werden“, sagt Stefan Ortner, Geschäftsführer von<br />
ÖkoFEN (Hersteller von Pelletheizsystemen).<br />
Alle Informationen zu den Förderungen und zur Antragstellung<br />
gibt es bei den mehr als 4.000 Installationsbetrieben in ganz<br />
Österreich.<br />
8 JÄNNER <strong>2024</strong><br />
www.<strong>prima</strong>-magazin.at
KOMMENTAR<br />
Rückblicke <strong>–</strong><br />
Ausblicke<br />
KOMMENTAR<br />
Und wieder ist ein Jahr vergangen unter Scherzen und Lachen!<br />
Wenns doch nur so wäre.<br />
EIN KOMMENTAR VON FERI TSCHANK.<br />
Viel zu lachen gabs ja nun wirklich nicht<br />
und wenn ich mir überlege, was besser<br />
wäre, ein Blick in die Zukunft oder ein<br />
Rückblick aufs vergangene Jahr, packt<br />
mich bei beiden Themen nicht wirklich<br />
die Euphorie. Schwarze Wolken über dem<br />
Jahr 2023 und schwarze im vor uns<br />
liegenden. Weihnachten war so weit ganz<br />
gut. Kaum Reibereien in der Familie, etwas<br />
Wehmut im Gedenken an die Freunde, die<br />
nicht mehr sind und auch das Gefühl, dass<br />
mein Blut auf Grund zahlreich leer<br />
gefressener Keksteller zäh wie Melasse<br />
ist, hat sich auch heuer wieder eingestellt.<br />
Aber man wird mit den ewig gleichen<br />
Vorsätzen bis in den Sommer ohne<br />
schlechtes Gewissen seinen Cholesterinspiegel<br />
zum Internisten tragen, der einem<br />
anhand des Blutbildes ganz genau sagt,<br />
wie schlimm man gewesen ist und dessen<br />
Absolution mir in der Zwischenzeit<br />
wichtiger ist als die bei den Beichten<br />
meiner Kindheit. Wo, so frag ich mich<br />
immer wieder, sind die Jahre hin? Wie<br />
unnötig hab ich sie mit ungeliebter Arbeit<br />
vertrödelt und wie wenige davon haben<br />
wirklich Spaß gemacht.<br />
Ehrlich gesagt, da lob ich mir das Alter<br />
und mein Rentendasein, von dem mein<br />
Kleiner der Meinung ist, das wäre der beste<br />
Job und ehrlich gesagt, kann ich ihm da<br />
gar nicht so unrecht geben.<br />
Keith Richards (Rolling Stones) hat<br />
kürzlich in einem Interview gesagt: „Wer<br />
die Angst vor dem Alter überwunden hat,<br />
kann es genießen.“ Wie wahr. Vor ein paar<br />
Jahren las ich in einem anderen Interview<br />
von ihm die denkwürdige Aussage: „Ich<br />
kriege monatlich Anfragen von Ärzten<br />
und Wissenschaftern, ob sie denn wohl<br />
nach dem Tode meinen Körper für<br />
wissenschaftliche Zwecke haben dürften,<br />
denn keiner von ihnen kann sich erklären,<br />
warum ich bei meinem Lebenswandel<br />
immer noch (hihihi) kein Engel bin.“<br />
Rückzublicken auf das letzte Jahr macht<br />
wohl nicht viel Sinn. Der Krieg in der<br />
Ukraine ging unvermindert weiter und<br />
dass die Hamas für das, was im Gaza<br />
passiert, selbst verantwortlich ist, kann<br />
ja wohl keiner leugnen.<br />
Welches Volk würde sich so was gefallen<br />
lassen. Wir haben wegen zwei Personen<br />
einen Weltkrieg vom Zaun gebrochen.<br />
Die Weltklimakonferenz in Dubai<br />
abzuhalten, ist wohl auch eine Verarsche<br />
der gesamten Menschheit. Das ist ja so,<br />
als würden sich die Vegetarier zu ihrer<br />
Jahreskonferenz in den Schlachthäusern<br />
von Chicago treffen.<br />
Und dann war das Jahr vorbei und wir<br />
warten, was die Wahlen wohl bringen<br />
werden. In Russland wird es knapp<br />
werden für Putin, aber mit großer<br />
Wahrscheinlichkeit wird er auch diesmal<br />
gewinnen. Wenn er Glück hat, dann wird<br />
Trump nochmals Präsident, ein Todesstoß<br />
für die Ukrainer und ein Dolchstoß ins<br />
Herz der Europäer, die sich immer noch<br />
nicht im Klaren sind, was auf uns zukommt,<br />
sollte Putin wirklich den Krieg<br />
gewinnen. Es gibt keinen Frieden, denn er<br />
gibt keinen Frieden.<br />
Ich kenne diesen Kasperl Trump ja schon<br />
seit den 70er-Jahren, als ich das erste Mal<br />
in Amerika war, und er wie ein „Duracelhase“<br />
durchs Fernsehbild, tiefste Witze<br />
von sich gebend, gehüpft ist. Was für<br />
mich am wenigsten verständlich ist: dass<br />
ihn sowohl die Armen als auch die<br />
Reichen als einen der Ihren sehen. In<br />
Wirklichkeit geht es Trump ebenso wie<br />
Putin, Orban oder Erdogan doch nur<br />
darum, so lange wie möglich an der Macht<br />
zu bleiben, damit keiner hinter ihre<br />
Machenschaften kommt, sie im Gefängnis<br />
landen und ihre Untertanen dann die<br />
goldenen Toiletten sehen, in die sie ihre<br />
Notdurft verrichtet haben und die<br />
goldenen Tellerchen und und und. Unsere<br />
Politiker müssen davor keine Angst<br />
haben, die können ungestraft lügen und<br />
betrügen, sich die Säckl füllen und am<br />
Ende des Tages vielleicht sogar eine Wahl<br />
gewinnen.<br />
Kaum eine Partei in der zivilen Welt kann<br />
heute noch ohne ein Umweltprogramm in<br />
eine Wahl gehen, las ich kürzlich in einer<br />
Deutschen Zeitung. Na, hallo! Bei uns<br />
braucht es so was Unnötiges aber wirklich<br />
nicht. Wir haben die Migranten und damit<br />
werden hierzulande die Schlachten<br />
geschlagen. Die alten und die neuen.<br />
Umwelt, dass ich nicht lache! Was ist ein<br />
ausgetrockneter Zicksee gegen hundert<br />
Illegale. Also wirklich!<br />
Bevor ich jetzt auch noch zynisch werde,<br />
was mir an sich ja gar nicht liegt, verabschiede<br />
ich mich in meine Leseecke und<br />
blättere nach vielen Jahren wieder in dem<br />
Büchlein „Ich bin o.k. Du bist o.k.“ von Eric<br />
Berne. Vielleicht stellt sich danach der<br />
<strong>2024</strong>er-Optimismus ein.<br />
Außerdem rinnt mir die Nase und juckt<br />
die Lunge, brennt der Hals und auch die<br />
Zunge <strong>–</strong> mit einem Worte krank.<br />
Ihr Feri Tschank<br />
Ach ja, alles Gute im neuen Jahr und<br />
passen Sie auf sich auf.<br />
JÄNNER <strong>2024</strong><br />
9
INTERVIEW<br />
Galerie der Reisenden Blätter No 317 (c) Andorrer 2023<br />
„Jedes einzelne Blatt ist für mich eine<br />
Art Kniefall vor der Schöpfung“<br />
Ihre Arbeiten beschreibt Angela Andorrer als eine Reise auf Blättern und in fremde Hände. In ihrer<br />
einzigartigen Kunst der „Blattscapes“ und „Handscapes“ werden die von ihr bemalten Hände und<br />
Blätter Gefährten auf einer Expedition durch das Gewebe der Natur, das von Bergen und Tälern,<br />
Pfaden und Abzweigungen erzählt. Am 12. <strong>Jänner</strong> beginnt ihre Ausstellung im OHO mit zwölf Blattwerken,<br />
die sie vor unterschiedlichsten Landschaftskulissen positioniert. Diese Blattscapes durchwandern<br />
im Zuge von Videoaufzeichnungen die Pfade von Wind, Schnee und Sonne. „Sie werden zu<br />
stummen Zeugen einer Welt, in der sich die Menschheit ihrer eigenen Lebensgrundlage beraubt.“<br />
Nicole Mühl<br />
Sie sammeln Blätter, die zum Teil von<br />
Pilzen, Schnecken und Insekten<br />
zerfressen sind, bearbeiten diese und<br />
haben mit den daraus entstehenden<br />
„Blattscapes“ eine ganz eigene<br />
Kunstform geschaffen. Wie darf man<br />
sich diesen Prozess vorstellen?<br />
Angela Andorrer: Der Prozess beginnt<br />
schon beim Wandern in der Natur, beim<br />
Entschleunigen und Beobachten. Ich<br />
nehme Blätter mit, konserviere sie,<br />
presse sie über einen längeren Zeitraum.<br />
Dann behandle ich die Rückseite der<br />
Blätter, damit sie lange haltbar sind und<br />
erst danach fängt der künstlerische-gestalterische<br />
Prozess an. Dabei beschäftige<br />
ich mich mit jedem einzelnen Blatt so<br />
wie in einem Dialog zwischen mir und<br />
einer anderen Person. Es entstehen<br />
immer neue Unterhaltungen. Wenn das<br />
Blatt bricht, nähe ich es wieder zusammen<br />
<strong>–</strong> ähnlich wie bei einem chirurgischen<br />
Eingriff. Es ist für mich eine<br />
Metapher für den Prozess des Heilens<br />
der Natur.<br />
Das ist ein sehr poetischer Zugang.<br />
Welchen Einfluss haben der Klimawandel<br />
und unser Umgang mit der<br />
Natur?<br />
Die Blätter sind die Grundlage allen<br />
Lebens auf der Erde. Sie produzieren<br />
CO2, ohne das wir nicht existieren<br />
könnten. Mir wird immer klarer, warum<br />
ich mich so sehr auf die Blätter konzentriere:<br />
Jedes einzelne Blatt ist für mich<br />
eine Art Kniefall vor der Schöpfung. Ein<br />
Ausdruck der Verehrung und des<br />
Respektes vor der Natur. Das ist auch<br />
der Grund, warum ich oft kleinere<br />
Blätter nehme und sie in Reliquienmonstranzen<br />
ausstelle, in denen sich<br />
normalerweise kleine Überreste von<br />
„Heiligen“ befinden, von denen man<br />
heute kaum mehr etwas weiß. Ich<br />
tausche diese aus und stelle die These<br />
auf, dass es heute mehr Sinn machen<br />
würde und zeitgemäßer wäre, die Natur<br />
zu verehren.<br />
10<br />
JÄNNER <strong>2024</strong> www.<strong>prima</strong>-magazin.at
INTERVIEW<br />
Bei Ihrer Ausstellung im OHO werden<br />
zwölf Blattscapes und zwölf Videos<br />
ausgestellt.<br />
Das sind Ausschnitte aus der Werkreihe<br />
„Galerie der Reisenden Blätter“. Die<br />
kleineren Blattscapes nehme ich dabei mit<br />
auf Wanderungen. Ich porträtiere sie vor<br />
unterschiedlichen Landschaften und<br />
filme sie. Die Blätter sind dabei der<br />
Witterung ausgesetzt. Ihre anfängliche<br />
Zerbrechlichkeit wirkt nach und nach<br />
immer stabiler. Die Blätter sind die<br />
Protagonisten, die in den unterschiedlichsten<br />
Jahreszeiten und Bedingungen im<br />
Fokus stehen. Man hört bei den Videos<br />
auch die Naturgeräusche. Bei der Ausstellung<br />
im OHO mit dem Titel „Leaf Stories“<br />
sind zwölf Videos und die jeweiligen<br />
Blätter im Original zu sehen. Es sind unter<br />
anderem auch Szenen aus Spanien und<br />
Griechenland festgehalten, wohin ich die<br />
Blätter mitgenommen habe. Bei längerer<br />
Betrachtung weicht die fragile Schönheit<br />
dieser Blätter einer zunehmenden Stärke<br />
und Überlegenheit über den Menschen.<br />
Die Blätter werden zum stummen Zeugen<br />
einer Welt, in der sich die Menschheit<br />
ihrer eigenen Lebensgrundlage beraubt.<br />
Sie sind als Künstlerin international<br />
tätig <strong>–</strong> Kanada, Berlin, München,<br />
natürlich Wien etc. <strong>–</strong> am 12. <strong>Jänner</strong><br />
kommen Sie ins OHO.<br />
Es passiert so viel tolle und spannende<br />
Kunst und Kultur in den ländlichen<br />
Regionen. Die Menschen sind da oft sogar<br />
viel offener der Kunst gegenüber,<br />
vielleicht weil das Überangebot nicht da<br />
ist. Ich habe einige burgenländische<br />
Freunde und weiß, dass das OHO<br />
legendär ist. Warum sollte Kunst und<br />
Kultur denn immer nur in den Hauptstädten<br />
stattfinden? Die Ausstellung am<br />
12. <strong>Jänner</strong> im OHO wird eine Art Teaser<br />
für eine größere, die geplant ist.<br />
Hoffentlich dann auch mit Ihren<br />
Handscapes, die diesmal ja nicht<br />
gezeigt werden.<br />
Das entscheiden die OHO-Galerie<br />
Managerin Eva Brandstätter und ich<br />
gemeinsam. Und ja, das ist ein sehr<br />
persönlicher Prozess. Die Person, deren<br />
Hände ich bemale, lässt sich auf eine<br />
gemeinsame Reise mit mir ein. Wir<br />
entdecken zusammen die Landschaft, die<br />
die Hand in sich birgt.<br />
ANGELA ANDORRER<br />
wurde in Kanada als Tochter eines Antarktisund<br />
Marsforschers geboren. Sie studierte<br />
Kunst bei Kiki Smith, in Montreal und<br />
München. Seit 2000 unterhält sie eine aktive<br />
künstlerische Praxis, einschließlich Teilnahmen<br />
an diversen internationalen Biennalen,<br />
Ausstellungen, Residencies (u.a. Los Angeles,<br />
Kopenhagen und Belgrad) und Projekten im<br />
öffentlichen Raum. Sie lebt und arbeitet in<br />
Klosterneuburg und Wien. Derzeit schließt sie<br />
einen großen Handscapes-Auftrag für das<br />
Stift Klosterneuburg ab. www.andorrer.at<br />
LEAF STORIES<br />
Vernissage: 12. <strong>Jänner</strong> <strong>2024</strong>, 19 Uhr, OHO<br />
Musik: Vera Maria Kessler / Uraufführung:<br />
„Ode an das Blatt“, Eintritt frei<br />
Foto: Angela Andorrer<br />
ARTIST LOUNGE <strong>–</strong> Talk & Wein: 18. <strong>Jänner</strong><br />
<strong>2024</strong>, 19.30 Uhr: Ein gemütlicher Abend mit<br />
Angela Andorrer im OHO.<br />
Gute Nachrichten<br />
in ungewissen Zeiten.<br />
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25,9 %<br />
30,6 %<br />
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im Radio<br />
23,5 %<br />
18,1 % 12,6 %<br />
16,3 %<br />
auf Social Media Plattformen<br />
15,7 %<br />
16,3 %<br />
8,2 %<br />
20,3 %<br />
in Außenwerbung<br />
15,5 %<br />
16,2 %<br />
19,4 %<br />
14,3 %<br />
Quelle: Werbeimage 2023, Verein Arbeitsgemeinschaft Media-Analysen, n=2.277<br />
VERBAND DER<br />
REGIONALMEDIEN<br />
ÖSTERREICHS<br />
JÄNNER <strong>2024</strong><br />
11
KOMMENTAR<br />
Foto: Alice Siebenbrunner<br />
Fotos: Nicole Mühl<br />
„Windel Kater“ Moritz hat nach einer Wirbelsäulenverletzung eine Harn- und Kotinkontinenz. Ohne Medikamente wäre er nicht lebensfähig. Ist sein Leben noch<br />
lebenswert? Nun, er genießt jede Sekunde davon. Also JA!, er will leben und sollte daher auch die Chance dazu haben. So wie die blinde Hanni und die halbblinde<br />
Fritzi. Beide lieben es, in ihrem gesicherten Garten zu spielen. Hanni ist inzwischen über zehn Jahre alt und auch sie genießt jeden Tag <strong>–</strong> und wird geliebt!<br />
Ein Leben mit Behinderung!<br />
Lebenswert?<br />
Eine reißerische, unmoralische und abzulehnende Überschrift, ginge es um Menschen.<br />
Komischerweise ist die Meinung, wenn es dabei um Tiere geht, nicht so eindeutig. Da erlebe ich Ausgrenzung,<br />
Anfeindung, Beschimpfung, Ekel, Verständnislosigkeit im Zusammenhang mit Hunden im<br />
Rollstuhl, Katzen mit Windeln, inkontinenten oder blinden Tieren.<br />
Alice Siebenbrunner, Obfrau des Tierschutzvereins „Wir fürs Tier“<br />
Woran liegt das? Glaubt man, ein Tier<br />
mit Behinderung hätte keine Lebensfreude<br />
mehr?<br />
Tiere leben im Hier und Jetzt <strong>–</strong> etwas, das<br />
wir nie so können werden wie sie. Sie<br />
schwelgen nicht in der Vergangenheit<br />
und sorgen sich nicht um die Zukunft. Ich<br />
habe es oft genug selbst erlebt, wie<br />
schnell sie sich letztendlich auf eine<br />
Behinderung einstellen und wie schnell<br />
sie richtig gut damit zurecht kommen.<br />
Für Außenstehende mag das manchmal<br />
nicht so wirken, doch als Halter erkennt<br />
man schnell, wie gut sie ihren Alltag<br />
bereits nach kurzer Zeit meistern, wie<br />
schnell sie ihre Behinderung kompensieren<br />
und neue Lebensfreude schöpfen.<br />
Sind nicht eher wir<br />
das Problem?<br />
Das Leben mit behinderten oder chronisch<br />
kranken Tieren kann oft sehr<br />
herausfordernd sein. Da gibt es natürlich<br />
erhebliche Unterschiede in der Art der<br />
Behinderung, also zum Beispiel, ob man<br />
eine dreibeinige Katze hat oder eine<br />
Katze mit chronischem Schnupfen, die<br />
einem täglich die Wand vollrotzt. Zusätzlich<br />
kommt dann auch noch kaum<br />
gesellschaftliche Rückendeckung, da<br />
viele Menschen Tiere nicht als fühlende<br />
Individuen wahrnehmen, sondern viel<br />
mehr als Sachen, deren man sich doch<br />
einfach entledigt, wenn sie nicht mehr<br />
funktionieren.<br />
Es ist zu leicht<br />
Entledigen kann man sich eines behinderten<br />
oder unangenehmen Tieres sehr<br />
schnell. Da kommt die Diagnose unheilbarer<br />
Krebs oder Lähmung und dann heißt<br />
es von allen Seiten, es sei besser das Tier<br />
12<br />
JÄNNER <strong>2024</strong> www.<strong>prima</strong>-magazin.at
zu „erlösen“. Für mich ist es die größte<br />
Verantwortung überhaupt, über ein<br />
anderes Leben zu entscheiden. Zu<br />
entscheiden, wann ein anderes Lebewesen<br />
nicht mehr leben soll, ist wohl die<br />
schwierigste Entscheidung, die jeder<br />
Tierhalter treffen muss. Und wir als<br />
Halter übernehmen dabei den wichtigsten<br />
Part. Denn keiner außer den täglichen<br />
Betreuern sieht, wie lebenswert das<br />
Leben ist. Die tierärztliche Meinung ist<br />
wichtig, auch Außenstehende können<br />
helfen, sich nicht vom eigenen Egoismus,<br />
ein geliebtes Familienmitglied nicht<br />
gehen lassen zu wollen, einvernehmen zu<br />
lassen. Letztendlich muss man sich aber<br />
diese Frage einfach selber stellen: Geht<br />
es um mich? Bin ich es leid, ständig<br />
nachzuputzen, nicht mehr wegfahren zu<br />
können, ständig von anderen kritisiert zu<br />
werden oder hat das Tier wirklich selbst<br />
entschieden, dass es einfach nicht mehr<br />
möchte.<br />
Ich musste in meinem Leben schon<br />
unzählige Tiere gehen lassen und diese<br />
Foto: Alice Siebenbrunner<br />
Rokko hatte im hohen Alter eine Lähmung der<br />
Hinterbeine und hat trotz seiner 14 Jahre den<br />
Rollstuhl gut akzeptiert. Er konnte damit noch zwei<br />
tolle Jahre verbringen und schöne Spaziergänge<br />
machen.<br />
Entscheidung viel zu oft treffen, doch<br />
wenn man sein Tier kennt, weiß man es<br />
letztendlich fast immer sicher, wann es so<br />
weit ist. Und dann, aber nur dann, ist eine<br />
Euthanasie ein Segen.<br />
Viel öfters erlebe ich sie in der Realität<br />
als Fluch, weil es sich allzu viele einfach<br />
zu leicht machen und statt ein Tier zu<br />
begleiten, einfach das Wort „erlösen“<br />
benutzen, um sich selbst vor der Verantwortung<br />
der Pflege zu drücken. Weil man<br />
es eben nicht „muss“ wie beim Menschen.<br />
Das klingt eigentlich furchtbar traurig<br />
und ist es auch.<br />
Ich habe den allergrößten Respekt vor<br />
Menschen, die behinderte oder kranke<br />
Menschen pflegen und begleiten. Ebenso<br />
aber auch vor jenen, die das für ihre<br />
Haustiere tun. Sie erfahren meistens<br />
keine Anerkennung, sondern Ablehnung.<br />
Doch kann es richtig sein, ein Leben zu<br />
beenden, weil es für einen selbst angenehmer<br />
ist <strong>–</strong> einfach weil man es kann?<br />
Die Realität mit<br />
behinderten Tieren<br />
Ja, sie ist herausfordernd. Ich habe<br />
derzeit zwei Katzen mit Windeln. Für<br />
mich momentan unter allen kranken und<br />
behinderten Tieren bei mir zuhause die<br />
größte Herausforderung. Allzu oft geht<br />
etwas daneben und geruchlich ist das<br />
schon oft sehr grenzwertig. Die Waschmaschine<br />
läuft eigentlich ununterbrochen.<br />
Es war auch anfangs anstrengend,<br />
bis sie die Windel akzeptiert hatten.<br />
Doch nur, weil mir etwas mühsam oder<br />
unangenehm vorkommt, kann das nicht<br />
ein Grund sein, ein anderes Leben zu<br />
beenden.<br />
Der Besuch, der wegen solcher Gründe<br />
ausbleibt, kann es ruhig. Da geben mir<br />
meine Tiere viel mehr zurück, als dass<br />
mich die Meinung solcher Menschen<br />
auch nur eine Sekunde kümmert.<br />
Umgekehrt sehe ich meine Katzen<br />
fröhlich spielen, genüsslich in der Sonne<br />
liegen, sich ihre Streicheleinheiten<br />
abholen, um Futter betteln. Die Tiere<br />
geben jeden Tag so viel zurück. Auch sie<br />
haben es verdient zu leben <strong>–</strong> einfach<br />
weil sie leben wollen.<br />
Am Ende des Tages <strong>–</strong> mag er auch noch<br />
so anstrengend sein <strong>–</strong> weiß man, das<br />
Richtige zu tun und das ist wohl das, was<br />
das Leben ausmacht.<br />
Tiere suchen<br />
ein Zuhause<br />
Der liebevolle Eric,<br />
9 Jahre, sehr<br />
zutraulich, hat nach<br />
dem Tod seines<br />
Herrls alles verloren,<br />
er ist gut mit<br />
anderen verträglich<br />
und ein sehr unkomplizierter Kater, der<br />
einfach nur geliebt werden will.<br />
Vermittlung: 0676 641 28 75<br />
Die tolle Starlight,<br />
ca. 4 Jahre, sie ist<br />
leider FelV positiv,<br />
aber bisher symptomlos.<br />
Nach ein<br />
wenig Eingewöhnungszeit<br />
ist sie sehr<br />
anschmiegsam und auch in der Regel mit<br />
anderen Katzen verträglich. Hunde kennt<br />
sie ebenso. Starlight sucht ein Platzerl bei<br />
einer anderen FelV positiven Katze oder<br />
ein gemeinsames Platzerl mit ihrem<br />
Katzenfreund Tadeus. Gibt es Tierfreunde,<br />
die ihr trotz ihrer Erkrankung eine<br />
Chance auf ein schönes Leben geben<br />
können? Infos: 0676 641 28 75<br />
Der entzücknde<br />
Mario, einer von 4<br />
aufgeweckten<br />
jungen Tigerkatzerln,<br />
die zumindest<br />
zu zweit ausziehen<br />
wollen. Sie sind sehr<br />
aufgeweckt, menschenbezogen und<br />
verschmust. 0676 641 28 75<br />
Die tapfere<br />
Kitekat, ca. 4 Jahre,<br />
sucht leider wieder,<br />
da sie sich im neuen<br />
Haushalt mit der<br />
dortigen Katze nicht<br />
verstanden hat. Sie<br />
ist vorsichtig, aber dann schnell zutraulich<br />
und sehr brav. Sie sucht ein Platzerl<br />
mit Freigang. 0676 641 28 75<br />
Die süße Mercedes,<br />
ca. 13 Wochen alt,<br />
hat ein kleines<br />
Handicap. Ihr<br />
rechtes Vorderpfötchen<br />
ist nach einer<br />
Verletzung gelähmt<br />
(Radialisparese), was ihrer Lebensfreude<br />
aber keinen Abbruch tut. Da sie sehr<br />
sozial und verspielt ist, hätte sie gerne ein<br />
Plätzchen mit einem ca. gleichaltrigen<br />
Spielgefährten. Kontakt: 0664 167 06 64<br />
JÄNNER <strong>2024</strong><br />
13
REPORTAGE<br />
Eine neue Kassenarztpraxis für Unterwart<br />
„Mein Traum war es immer schon,<br />
Hausärztin zu werden“<br />
In Unterwart wird ab dem 2. Januar eine neue Ära der medizinischen Versorgung eingeläutet.<br />
Dr. Ágnes Mészárics eröffnet ihre Hausarztpraxis im Ortskern. Das Projekt entstand gemeinsam mit<br />
der engagierten Gemeinde, die ein leerstehendes Gasthaus nach den Vorstellungen der Ärztin umgebaut<br />
hat. Hier erwartet die Patientinnen und Patienten nicht nur beste medizinische Versorgung,<br />
sondern auch eine barrierefreie und zeitgemäße Praxis.<br />
Chiara Pieler<br />
Gemeinsames Engagement<br />
für Unterwart<br />
„Unsere Praxis soll nicht nur medizinisch,<br />
sondern auch menschlich überzeugen“,<br />
erzählt Dr. Ágnes Mészárics<br />
stolz. Gemeinsam mit der Gemeinde<br />
Unterwart, die sich darum bemüht hat,<br />
die freie Kassenarztstelle von Oberwart<br />
in die eigene Gemeinde zu holen, hat die<br />
gebürtige Ungarin eine Praxis im<br />
Ortskern errichtet. Dabei wurde das<br />
leerstehende Gasthaus umgebaut und<br />
neu adaptiert. „Wir haben insgesamt<br />
mehr als 300.000 Euro in das Projekt<br />
investiert und sind sehr froh über die<br />
Besetzung der Stelle“, so Bürgermeister<br />
Hannes Nemeth. Nachdem die Stadtgemeinde<br />
Oberwart keine vierte Kassenarztstelle<br />
besetzen konnte, zeigte sich<br />
die Gemeinde Unterwart daran interessiert.<br />
„Ich stand sofort bereit“, sagt<br />
Mészárics, deren Traum es immer war,<br />
einmal eine eigene Praxis für Allgemeinmedizin<br />
führen zu können. Nach dem<br />
Ende ihres Studiums 2013 hat die Ärztin<br />
in den Krankenhäusern Oberpullendorf<br />
und Oberwart gearbeitet. Ihre Facharztausbildung<br />
für die Innere Medizin hat sie<br />
abgebrochen, um den Traum der<br />
eigenen Hausarztpraxis verwirklichen<br />
zu können.<br />
Innovative Praxisgestaltung<br />
für optimale Versorgung<br />
Die helle, 150 Quadratmeter umfassende<br />
Hausarztpraxis bietet neben einem<br />
barrierefreien Patienten-WC auch ein<br />
Labor für schnelle Diagnosen. Ein<br />
geräumiger Wartebereich sowie ein<br />
Ab dem 2. <strong>Jänner</strong> gibt es erstmalig eine Hausarztpraxis für Unterwart.<br />
kleinerer Raum mit Spielecke für junge<br />
Patientinnen und Patienten stehen zur<br />
Verfügung. Zwei parallel genutzte<br />
Behandlungsräume ermöglichen eine<br />
effiziente Betreuung der Patientinnen<br />
und Patienten, während ein separater<br />
Lagerhaus SüdBurgenland<br />
Erich Pieber<br />
Fachberater Fenster, Türen & Tore<br />
0664/4226672<br />
erich.pieber@sued.rlh.at<br />
Frag mich!<br />
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Beratungsgespräch zu kontatkieren.<br />
Therapieraum für Infusionen und<br />
ähnliche Anwendungen bereitsteht. Ein<br />
Aufzug soll den barrierefreien Zugang<br />
zur Praxis ermöglichen. Im privaten<br />
Bereich für das Personal, inklusive<br />
Küche und Umkleideraum, wird eine<br />
Foto: Chiara Pieler<br />
14<br />
JÄNNER <strong>2024</strong> www.<strong>prima</strong>-magazin.at
REPORTAGE<br />
Fotos: Chiara Pieler<br />
Am Marienplatz 5 in Unterwart errichtete die<br />
Gemeinde eine Ordination. Bürgermeister Hannes<br />
Nemeth ist erfreut: „Mit Dr. Ágnes Mészárics haben wir<br />
eine hervorragende ärztliche Versorgung für die<br />
Gemeinde gewonnen.“<br />
Mit den beiden Behandlungsräumen wird eine<br />
parallele Betreuung der Patientinnen und Patienten<br />
ermöglicht.<br />
angenehme Arbeitsumgebung geschaffen. Das Team, bestehend<br />
aus zwei Assistentinnen, einer Krankenschwester sowie einer<br />
Reinigungskraft, kommt aus der Umgebung.<br />
Wir haben gebaut<br />
Der erfolgreiche Umbau zur Hausarztpraxis wäre ohne die<br />
engagierte Zusammenarbeit mit verschiedenen Unternehmen<br />
nicht möglich gewesen. Folgende regionale Unternehmen<br />
unterstützten beim Umbau:<br />
Die Konstruktiva GmbH führte die Baumeisterarbeiten<br />
durch, während Elektrotechnik Szabo für die Elektroinstallationen<br />
verantwortlich war. Zapfel Haustechnik GmbH<br />
kümmerte sich um die Heizung und Wasserinstallationen.<br />
Der Aufzug wurde von der Weigl Aufzüge GesmbH & Co<br />
KG installiert. Als Architekt war das Architekturbüro<br />
Schwartz maßgeblich an der Gestaltung beteiligt. Die<br />
Malerei Marsch übernahm die Malarbeiten, während der<br />
Boden von Hoffmann GmbH gelegt wurde. Für Innentüren,<br />
Sonnenrollos und Glaselemente war das Lagerhaus<br />
Süd-Burgenland verantwortlich, die Fliesenarbeiten<br />
wurden von der Fliesen Strobl GmbH durchgeführt. Der<br />
Trockenbau lag in den Händen der Gleichweit & Co GmbH.<br />
Gemeinsam mit einer Krankenschwester und zwei Assistentinnen betreut die<br />
Ärztin künftig ihre Patientinnen und Patienten.<br />
Der großzügige Warteraum bietet genug Platz für alle Patient*innen.<br />
In den Räumlichkeiten befindet sich auch ein kleines Labor, in dem kleinere<br />
Untersuchungen an Blut und Harn vor Ort durchgeführt werden können.<br />
Mit diesem Zusammenspiel regionaler Unternehmen und dem<br />
Einsatz der Gemeinde wird Unterwart um eine moderne Hausarztpraxis<br />
bereichert. Ab dem 2. Januar öffnen sich die Türen,<br />
und Dr. Ágnes Mészárics freut sich darauf, gemeinsam mit ihrem<br />
Team zur Gesundheit in der Gemeinde beitragen zu können.<br />
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15
REPORTAGE<br />
Symbiose aus<br />
Alt und Neu<br />
PLANEN<br />
BAUEN<br />
WOHNEN<br />
Foto: Chiara Pieler<br />
Im Wohnzimmer des Erdgeschoßes gibt es noch einige Merkmale, die an die alte Scheune erinnern lassen.<br />
Mag. Doris Pieler ist Pharmazeutin und leitet seit einem Jahr die beiden Apotheken in Bad Tatzmannsdorf und Oberschützen.<br />
Eine alte Scheune wird<br />
zum modernen Zuhause<br />
Doris Pieler öffnet die Tür zu ihrem Zuhause in Kemeten, das durch eine Symbiose von alten und neuen<br />
Elementen geprägt ist. Die in sich geschlossene Wohneinheit im Elternhaus der Pharmazeutin<br />
erstrahlt heute in einem harmonischen Zusammenspiel von traditioneller Architektur und modernem<br />
Wohnkomfort. Der Ausbau der alten Scheune war eine persönliche Herzensangelegenheit.<br />
Chiara Pieler<br />
Aus einer Vision wird ein<br />
Zuhause<br />
Ursprünglich wollte Doris Pieler nach<br />
dem Pharmaziestudium Wien nicht<br />
mehr verlassen. Zu viel hatte sie sich in<br />
den mehr als 20 Jahren in der Hauptstadt<br />
aufgebaut. Als jedoch ihr Vater an<br />
Demenz erkrankte, war schnell klar, dass<br />
sie wieder nachhause zurückkehren<br />
wollte: „Ich war immer ein Papa-Kind.<br />
Aufgrund der Krankheit wollte ich nicht<br />
nur jedes zweite Wochenende vor Ort<br />
sein, sondern mehr unterstützen.“<br />
Schnell stand fest, dass ein großer<br />
Umbau der Scheune am Elternhaus<br />
stattfinden sollte.<br />
Pieler erzählt von fast vier Jahren<br />
intensiver Planung, gefolgt von einem<br />
zügigen halbjährigen Umbau, bei dem sie<br />
>> weiter auf Seite 19<br />
Foto <strong>prima</strong>!<br />
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einige Arbeiten eigenhändig<br />
oder mit der Unterstützung<br />
von Freunden durchführte.<br />
Foto: Chiara Pieler<br />
PLANEN<br />
BAUEN<br />
WOHNEN<br />
REPORTAGE<br />
Die 150 Quadratmeter des<br />
Hauses gliedern sich in ein<br />
Unter- und ein Obergeschoß.<br />
Das Erdgeschoß wird von<br />
einem offenen Wohnraum mit<br />
meterhohen Decken dominiert.<br />
Hier findet sich ein<br />
geräumiges Schlafzimmer mit<br />
Ankleide und Büro, ein Bad<br />
und der Mittelpunkt des<br />
Hauses <strong>–</strong> eine Küche, die mit<br />
einem antiken Küchentisch als<br />
zentralem Element die<br />
Verbindung von Alt und Neu<br />
perfektioniert. Pieler betont<br />
die Bedeutung der alten<br />
Gewölbe, für die sogar der<br />
ursprüngliche Architektenplan<br />
geändert wurde: „Ich<br />
wollte diesen Charme unbedingt<br />
behalten und in das<br />
moderne Ambiente<br />
>> weiter auf Seite 20<br />
Das Obergeschoß wird an den Wochenenden häufig von Freundinnen und Freunden Pielers bewohnt. Die Apothekerin hat<br />
lange in Wien gewohnt und pflegt ihre Freundschaften immer noch sehr.<br />
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Auszeichnung des Landes Steiermark<br />
REPORTAGE<br />
einfließen lassen. Der erste<br />
Plan sah die Erhaltung der<br />
Bögen nicht vor und kam somit<br />
nicht in Frage.“ Im August 2014<br />
war es endlich so weit und<br />
nach den Jahren der Planungsund<br />
Bauphase zog die Pharmazeutin<br />
zurück in ihr Heimatdorf.<br />
Obwohl ihr Vater den<br />
Einzug selbst nicht mehr erlebte,<br />
trägt jedes Detail in diesem<br />
Haus die Spuren von Liebe und<br />
den Erinnerungen an ihn.<br />
Genügend Platz für<br />
Gäste und Tiere<br />
Ein Blick durch die große<br />
Fensterfront im Wohnzimmer<br />
eröffnet den atemberaubenden<br />
Ausblick auf den 2.000<br />
Quadratmeter großen Garten<br />
an der Hinterseite des Hauses.<br />
Apfelbäume, Beerensträucher<br />
und Gemüsebeete prägen das<br />
grüne Paradies, das die<br />
Pharmazeutin mit ihrer Mutter<br />
gemeinsam pflegt. Im Sommer<br />
Foto: Chiara Pieler<br />
Der Blick von der Galerie auf der oberen Etage in das Wohnzimmer im Erdgeschoß. Die Raumhöhe beläuft sich auf mehrere<br />
Meter und bringt Helligkeit in das Gebäude.<br />
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BAUEN<br />
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Fotos: Chiara Pieler<br />
REPORTAGE<br />
diesen Jahres wurde bei der bestehenden<br />
Terrasse eine gläserne Überdachung<br />
installiert. Damit kann in den<br />
wärmeren Monaten auch bei schlechten<br />
Wetterbedingungen draußen gesessen<br />
werden. Die harmonische Integration<br />
von Wohnraum und Garten verleiht dem<br />
Haus eine besondere Lebendigkeit. Das<br />
Obergeschoß mit einer einladenden<br />
Galerie wird am Wochenende oft von<br />
Die beiden Hunde „Gucci“ und „Louis“ wohnen<br />
gemeinsam mit ihrem Frauchen in dem knapp 150<br />
Quadratmeter großen Haus.<br />
Die zur Garderobe umfunktionierte Sense ist ein<br />
Blickfang im Eingangsbereich und erinnert die<br />
Pharmazeutin stets an ihren Vater.<br />
Freundinnen und Freunden bewohnt<br />
und bietet ein helles Schlafzimmer mit<br />
angrenzendem Badezimmer, in dem eine<br />
Dampfdusche für Wohlfühl-Momente<br />
sorgt.<br />
Das Wohnzimmer der ersten Etage wird<br />
gerne von den beiden Hunden der<br />
Apothekerin genutzt, da der Raum<br />
besonders sonnig ist und ein großer<br />
Teppich zum Verweilen einlädt.<br />
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Schätze der<br />
Vergangenheit<br />
Das Bad im Erdgeschoß, einst<br />
Pielers Wochenenddomizil, ist<br />
der einzige Raum, der bereits<br />
existierte. Ursprünglich ein<br />
Schlafzimmer, wurde es durch<br />
geschickte Umgestaltung in<br />
ein modernes Bad verwandelt.<br />
>> weiter auf Seite 22<br />
JÄNNER <strong>2024</strong><br />
21
REPORTAGE<br />
Fotos: Chiara Pieler<br />
PLANEN<br />
BAUEN<br />
WOHNEN<br />
Der Arbeitsplatz von Doris Pieler besteht zur Gänze aus antiken, restaurierten Möbelstücken. Foto rechts: Der restaurierte Spiegel im Badezimmer wurde, wie vieles<br />
andere auch, auf dem Dachboden der Scheune entdeckt und im Zuhause integriert.<br />
Der Spiegel, der sich darin befindet, war<br />
ein Fundstück in eben jener Scheune, die<br />
zum Wohnraum umfunktioniert wurde.<br />
Diese Scheune, einst Heimat von<br />
Strohballen und Jahrzehnte alt, birgt<br />
aber auch andere Schätze vergangener<br />
Tage. Auf der Suche nach einer außergewöhnlichen<br />
Garderobe für den<br />
Eingangsbereich, stieß die Bauherrin<br />
hier auf eine alte Sense. Geschickt<br />
umfunktioniert, ziert diese Garderobe<br />
heute ein Hut ihres Vaters, der durch<br />
viele Fotos präsent im Haus ist. Auch<br />
wenn er es nicht mehr miterleben<br />
konnte. Möbelstücke wie diese verdeutlichen,<br />
wie die Pharmazeutin Kunstfertigkeit<br />
und Geschichte in ihrem modernen<br />
Heim miteinander verschmelzen<br />
lässt. Das Zuhause der in Kemeten<br />
lebenden Apothekerin ist nicht nur ein<br />
architektonisches Meisterwerk, sondern<br />
auch eine Huldigung an die Vergangenheit,<br />
die durch geschickte Integration<br />
von alten und neuen Elementen eine<br />
zeitlose Atmosphäre schafft. Jedes Detail<br />
erzählt eine Geschichte und jedes<br />
Zimmer zeigt die Liebe und Hingabe, die<br />
in den Ausbau dieses außergewöhnlichen<br />
Hauses geflossen sind.<br />
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BERICHT<br />
Schlaf gut!<br />
Einatmen. Ausatmen. Einatmen. „Krrrch.” Eine halbe Minute Stille. Schnarchen und darauffolgende<br />
Atemaussetzer. Angeblich ist jede bzw. jeder Zehnte von diesem Problem betroffen. Das Schlaflabor<br />
in Oberpullendorf hat sich auf dieses Thema spezialisiert. <strong>prima</strong>! hat nachgefragt.<br />
Eva Maria Kamper<br />
Foto: zVg<br />
Franz Stefanits trägt beim Schlafen<br />
eine Schlafmaske.<br />
Franz Stefanits aus Spitzzicken kennt<br />
dieses Thema nur zu gut. Seit der Pensionist<br />
an Corona erkrankt war, hat er<br />
Probleme mit der Luft, wie er sagt.<br />
„Selber merkt man es ja fast nicht. Bei<br />
einer Untersuchung kam heraus, dass ich<br />
sogar Schlafaussetzer hätte und ich<br />
einen Facharzt in der Schlafambulanz<br />
konsultieren soll. Dort in der Schlafambulanz<br />
angekommen, wurde ich aufgenommen,<br />
um zu schlafen. Das Testen<br />
passiert über Nacht, und ist völlig<br />
komplikationslos und schmerzfrei.“<br />
Franz Stefanits hatte laut Analyse<br />
angeblich regelmäßige Atemaussetzer<br />
bis zu 40 Sekunden. Nun trägt er eine<br />
Maske, die ihm regelmäßig Luftstöße gibt<br />
und die niemals zulässt, dass er zu atmen<br />
aufhört. „Mit der Schlafmaske gibt es<br />
keine Atemaussetzer mehr“, sagt er<br />
dankbar. Denn permanent für längere<br />
Zeit nicht zu atmen, sei sehr belastend<br />
für das Herz-Kreislaufsystem, schildert<br />
der Pensionist.<br />
Diese Maske, die sehr gut an jede Gesichtsanatomie<br />
der Patientinnen und<br />
Patienten angepasst werden kann, sollte<br />
demnach jede Nacht mindestens vier<br />
Stunden getragen werden. Im besten Fall<br />
über die Dauer des gesamten Nachtschlafs.<br />
Selber gewöhnt man sich schnell<br />
an das Tragen der Maske, sagt Franz<br />
Stefanits. „Nur meine Frau hat einen<br />
leichten Schlaf und hört die Geräusche<br />
des Sauerstoffgeräts.“ Weiterempfehlen<br />
würde er diese Behandlung in jedem Fall:<br />
„Jeder Mensch, der schnarcht, sollte sich<br />
analysieren lassen, ob nicht sogar<br />
Schlafaussetzer vorhanden sind. Ich habe<br />
sogar 41 Mal pro Nacht nicht ausreichend<br />
Luft bekommen. Mit der Maske hat sich<br />
die Schlafqualität erheblich verbessert.“<br />
Bei der konsequenten Anwendung trägt<br />
die Krankenkasse auch die Kosten der<br />
Behandlung. Und auch wenn bei der<br />
Behandlung Konsequenz und Geduld<br />
gefragt ist, bleibt der Mehrwert immer<br />
noch als Vorteil im Vordergrund. In<br />
diesem Sinne, schlafen Sie gut!<br />
Schlaflabor der Klinik Oberpullendorf<br />
Facharzt Dr. Stefan Binder, medizinischer Leiter des Schlaflabors der Klinik Oberpullendorf:<br />
„Jeder Patient mit Tagesmüdigkeit und beobachteten Atemaussetzern sollte<br />
auf jeden Fall den Weg ins Schlaflabor antreten.“<br />
In der Klinik Oberpullendorf sind drei Messplätze im Schlaflabor der Abteilung für<br />
Innere Medizin eingerichtet.<br />
Schlafbezogene Atmungsstörungen <strong>–</strong> sogenannte Schlaf-Apnoen, aber auch andere<br />
Schlafstörungen <strong>–</strong> nehmen zu. Es wird geschätzt, dass bis zu jeder Zehnte in Österreich<br />
darunter leidet. Die Diagnose- und Behandlungsmethoden der Schlafmedizin<br />
haben sich merkbar weiterentwickelt.<br />
In Oberpullendorf können rund 700 Patientinnen und Patienten pro Jahr per Polysomnographie<br />
untersucht werden.<br />
Die Polysomnographie ist die umfangreichste Untersuchung des Schlafes einer<br />
Person <strong>–</strong> über eine ganze Nacht werden Körperfunktionen wie Hirnstrombild, Herzrhythmus,<br />
Sauerstoffgehalt des Blutes, Atemfluss, Muskelspannung und Körperbewegungen<br />
gemessen und aufgezeichnet.<br />
Quelle: Gesundheit Burgenland<br />
Facharzt Dr. Stefan Binder, medizinischer Leiter des<br />
Schlaflabors der Klinik Oberpullendorf und BMA<br />
Elisabeth Handler, leitende biomedizinische<br />
Analytikerin des Schlaflabors<br />
Foto: Carmen Neumann-Strobl<br />
JÄNNER <strong>2024</strong> 23
INTERVIEW<br />
Herzgesundheit:<br />
Warum Frauen<br />
achtsamer<br />
sein müssen<br />
Foto: DenisNata / shutterstock.com<br />
Taucht man in die Welt der Herzgesundheit ein, wird deutlich, dass Frauen und Männer nicht nur<br />
unterschiedliche Herzen haben, sondern Frauen bei Herzkrankheiten andere Symptome als<br />
Männer aufweisen. Dieser Artikel beleuchtet nicht nur die subtilen Unterschiede im Erscheinungsbild<br />
von Herzproblemen bei Frauen, sondern ruft auch dazu auf, dass sie vermehrt Verantwortung<br />
für ihre eigene Gesundheit übernehmen müssen. „Immer noch sind in Reha-Einrichtungen vorwiegend<br />
Männer anzutreffen. Es ist höchste Zeit, dass Frauen aktiv Maßnahmen ergreifen, um ihre<br />
Gesundheit zu schützen <strong>–</strong> sei es durch bewusste Lebensführung oder den entscheidenden Schritt,<br />
selbst eine Reha in Betracht zu ziehen“, appelliert Univ.-Prof. Dr. Jeanette Strametz-Juranek. Sie ist<br />
Primaria im Reha-Zentrum für Herz-Kreislauferkrankungen der PV in Bad Tatzmannsdorf.<br />
Ein Aufruf zur Selbstverantwortung für ein starkes, gesundes Frauenherz.<br />
Nicole Mühl<br />
Frauenherzen schlagen anders. Wie anders und was hat es<br />
für eine Auswirkung?<br />
Prim. Univ.-Prof. Dr. Strametz-Juranek: Frauenherzen sind<br />
schon von der Anatomie und Biologie her anders. Sie sind<br />
kleiner als Männerherzen, haben weniger Herzgewicht. Ein<br />
Frauenherz reagiert über Stresshormone anders. Vor dem<br />
Wechsel haben Frauen einen natürlichen Schutzmantel, was<br />
Herz-Kreislaufprobleme betrifft. Das sind ihre körpereigenen<br />
Geschlechtshormone, die Östrogene. Nach dem Wechsel sinkt<br />
der Schutzmantel ab und am Ende der Menopause hat die Frau<br />
eigentlich das gleiche Risiko wie ein Mann, an einer Herz-Kreislauferkrankung<br />
zu leiden. Das heißt, dass es für Frauen nach<br />
dem Wechsel wichtig ist, regelmäßig Vorsorge zu betreiben<br />
und sich regelmäßig das Herz anschauen zu lassen und hier<br />
Eigenverantwortung zu übernehmen.<br />
Was bedeutet Herz-Kreislauferkrankung eigentlich?<br />
Das ist ein sehr weiter Begriff. Da ist zum einen der Herzinfarkt<br />
oder die koronare Herzkrankheit, also die Arteriosklerose. Das<br />
ist eine Erkrankung, die die Gefäße verstopft und wenn kein<br />
Blut mehr durchgeht, kommt es zum Herzinfarkt. Auch wenn<br />
ein Stent oder Bypass gesetzt wird, muss man trotzdem<br />
schauen, dass man einen herzgesunden Lebensstil hat, denn<br />
auch der Bypass und Stent können sich verschließen.<br />
Zu den Herz-Kreislauferkrankungen gehört auch die Herzschwäche<br />
oder Herzinsuffizienz. Hier gibt es zwei Arten:<br />
Erstens die Herzschwäche mit reduzierter Pumpleistung. Hier<br />
ist der Herzmuskel schwach und kann nicht genug Blut auswerfen.<br />
Das ist eher eine Erkrankung des Mannes.<br />
Und es gibt zweitens eine Herzschwäche mit erhaltener Pumpleistung.<br />
Das heißt, die Pumpfunktion des Herzmuskels ist gut,<br />
aber der Herzmuskel ist steif und dick und kann sich nicht<br />
richtig entspannen. Diese Herzschwäche mit erhaltener<br />
Pumpleistung (HEFpef) ist eine klassische Erkrankung der<br />
Frau. Die Frau hat dabei Atemnot und einen Druck am Herzen.<br />
Was auch noch zu den Herzerkrankungen gehört, ist der<br />
Schlaganfall <strong>–</strong> die Arteriosklerose im Gehirn <strong>–</strong>und auch die<br />
Durchblutungsstörung in den Beinen.<br />
Die Symptome bei einem Herzinfarkt sind bei Frauen<br />
andere als bei einem Mann. Welche?<br />
Die Wahrscheinlichkeit, dass man als Frau andere Symptome<br />
hat als ein Mann, ist sehr hoch. Frauen können natürlich auch<br />
den klassischen Infarktschmerz haben. Aber Daten aus den USA<br />
geben an, dass 40<strong>–</strong>50 Prozent der Frauen eine andere Symptomatik<br />
haben. Frauen haben eher Schmerzen im Bereich der<br />
Magengegend und im Armbereich. Sie haben auch Schmerzen in<br />
der Wirbelsäule, leiden unter Abgeschlagenheit, Müdigkeit und<br />
24 JÄNNER <strong>2024</strong><br />
www.<strong>prima</strong>-magazin.at
INTERVIEW<br />
und auch die Abnahme der Leistungsfähigkeit gehört zu den<br />
Symptomen bei Frauen (Symptome siehe Kasten). Es ist immer<br />
wichtig, die Ärztin bzw. den Arzt zu konsultieren. Aber es ist<br />
auch wichtig, dass sich Frauen bewusst sind, dass sie für ihre<br />
eigene Gesundheit verantwortlich sind. Sie managen meist die<br />
Gesundheit ihrer Familie. Aber sie sind auch für sich selbst<br />
verantwortlich.<br />
Prim. Univ.-Prof. Dr. Jeanette<br />
Strametz-Juranek appelliert<br />
an Frauen zu mehr<br />
Selbstverantwortung für<br />
ihre Herzgesundheit<br />
Foto©Nico Mühl<br />
Die koronare Herzkrankheit ist die häufigste Todesursache<br />
bei Frauen. Wirklich bewusst ist das der Gesellschaft<br />
aber nicht. Wie kann eine Frau vorsorgen, damit es nicht<br />
zu einer Herzerkrankung kommt?<br />
Frauen sollten die Möglichkeit der Vorsorgeuntersuchung<br />
nutzen. Das kann jede in Österreich versicherte Person über<br />
die Gesundheitskasse kostenfrei machen. Da hat man schon<br />
wesentliche Parameter wie Blutfette, Blutzucker, Größe,<br />
Gewicht und das Risiko abgecheckt. Das ist ein toller Zugang.<br />
Ich rate auch, ein Belastungs-EKG zu machen und einen<br />
Herz-Ultraschall. Das ist mit dem Hausarzt bzw. der Hausärztin<br />
zu besprechen und kann durch Überweisung bei der Internistin<br />
bzw. beim Internisten gemacht werden. Dabei wird erfasst, ob<br />
man bei Belastung einen Bluthochdruck hat und ob man<br />
Rhythmusstörungen hat. Wenn man keine Beschwerden hat,<br />
dann ist die Untersuchung alle zwei bis drei Jahre zu empfehlen.<br />
Wer ein Risikoprofil hat, also wer raucht, Diabetes hat, wer<br />
übergewichtig ist, keine Bewegung macht, viel Stress hat, wer<br />
eine hohe erbliche Vorbelastung hat, ein hohes LDL Cholesterin,<br />
sollte ein Mal im Jahr zum Internisten bzw. zur Internistin<br />
gehen. Aber mir ist vor allem jene Botschaft wichtig, dass man<br />
als Frau um das eigene Risikoprofil Bescheid wissen sollte, das<br />
eigene Risiko einschätzen kann und die Untersuchung anstrebt.<br />
Es gibt von der europäischen kardiologischen Gesellschaft<br />
Risikotabellen, um das eigene Risiko einstufen zu können.<br />
Sie appellieren sehr an die Eigenverantwortung von<br />
Frauen.<br />
Ich glaube, dass Eigenverantwortung bei jedem Menschen<br />
etwas ganz Entscheidendes ist und man diese auch niemandem<br />
abnehmen kann. Aber leider ist das auch mit der Grund, warum<br />
ganz viele tolle Vorsorge-Projekte nie funktioniert und gegriffen<br />
haben <strong>–</strong> weil die Eigenverantwortlichkeit nicht oder zu<br />
wenig vorhanden ist. Wenn Sie heute mit Menschen reden, die<br />
ein Hobby haben, beispielsweise einen Garten, dann stecken sie<br />
viel Zeit und Achtsamkeit da hinein und kümmern sich darum.<br />
Deshalb blüht der Garten auch wunderbar. Und so sollten wir<br />
auch mit unserem Körper umgehen. Wir alle wünschen uns,<br />
dass wir gesund älter werden, mit einer hohen Lebensqualität<br />
und Freude. Frauen werden zwar älter, aber die Anzahl der<br />
Jahre mit einer guten Lebensqualität ist im Vergleich zu den<br />
Männern deutlich geringer.<br />
Frauen nehmen sich nur nie Zeit für sich selber. Das ist auch<br />
für uns im Reha-Zentrum ein Ansatz, die Menschen in die<br />
Eigenverantwortung zu nehmen. Die Botschaft ist: „Wenn ich<br />
nicht für mich sorge, macht es niemand.“<br />
Ich kann nicht erwarten, dass irgendjemand für mich die<br />
Verantwortung für mein Leben übernimmt. Ich persönlich bin<br />
ein Freund von Gesundheits-Apps. Diese können wirklich dazu<br />
beitragen, mich daran zu erinnern, ob ich heute genug getrunken<br />
habe. Ob ich meine Schritte gegangen bin. Wenn man diese<br />
Apps gezielt einsetzt, kann man sehr viel Gutes tun.<br />
Rehabilitation ist immer noch männlich. Es kommen wenig<br />
Frauen auf Reha. Warum?<br />
Frauen kommen zu uns auf Reha, wenn sie von der Chirurgie<br />
geschickt werden. Also wenn sie schon erkrankt sind. Bei<br />
Männern sehen wir, dass sie von der Internistin bzw. vom<br />
Internisten geschickt werden, weil ein hoher Blutdruck vorhanden<br />
ist, Zucker oder ein hohes Cholesterin. Also wenn man ein<br />
großes Herz-Kreislaufrisiko hat und in diesen drei Wochen auf<br />
Reha versucht, den Lebensstil zu verbessern. Frauen sehen wir<br />
als Primärpräventionspatientin kaum. Ich appelliere daher<br />
nochmals an Frauen, die ein hohe Risikoprofil haben, mit ihrer<br />
Ärztin bzw. ihrem Arzt über eine Reha zu reden. Und auch an<br />
die Ärztinnen und Ärzte geht mein Appell, mit Frauen, die ein<br />
hohes Risiko aufweisen, über eine Reha zu reden und sie zu uns<br />
zu schicken.<br />
Aber Frauen sind daheim ja bekanntlich unersetzbar.<br />
Ich glaube, das ist auch etwas, das Frauen lernen müssen: Man<br />
muss Dinge loslassen können, um der Umgebung die Möglichkeit<br />
zu geben, zu wachsen. Es ist so wichtig, dass Frauen lernen,<br />
Grenzen zu setzen. Frauen sagen zu spät „Nein“ <strong>–</strong> leider meist<br />
erst dann, wenn sie schon krank sind.<br />
Herzinfarkt-Symptome<br />
Männer:<br />
• Präkordiales Druckgefühl (Druck in der Herzgegend) • Atemnot<br />
• Schmerz in den oberen Extremitäten • seltener: Schmerz in<br />
Rücken, Nacken und Kiefer, Angst.<br />
Frauen:<br />
Müdigkeit (70 %) • Schlafstörungen (48 %) • Atemlosigkeit (42 %)<br />
• Verdauungsstörung (40 %) • Angstgefühl (36 %) • thorakale<br />
Beschwerden <strong>–</strong> Beschwerden im Brustraum (30 %)<br />
Zögern Sie nicht! Rufen Sie den Notruf: 144<br />
© Reha-Zentrum der PV Bad Tatzmannsdorf<br />
JÄNNER <strong>2024</strong><br />
25
KOMMENTAR<br />
„Der unerträgliche<br />
Kopfschmerz kann<br />
gut behandelt<br />
werden“<br />
Foto: Andrei Korzhyts / shutterstock.com<br />
Betroffene haben einen enormen Leidensweg hinter sich. Ihre Lebensqualität ist massiv eingeschränkt.<br />
„Doch das müsste nicht mehr sein. Der unerträgliche Kopfschmerz kann gut behandelt<br />
werden“, sagt Dr. Hans Kirisits, Facharzt für Neurologie und Psychiatrie in Oberwart.<br />
Sein Gastkommentar wirft einen sachlichen Blick auf die Symptome unerträglicher Kopfschmerzen<br />
und hebt dabei die hoffnungsvollen Perspektiven hervor, die durch die modernen medizinischen<br />
Entwicklungen in Reichweite gerückt sind.<br />
EIN GASTKOMMENTAR VON DR. HANS KIRISITS,<br />
FACHARZT FÜR NEUROLOGIE UND PSYCHIATRIE<br />
Foto: zVg<br />
Noch immer leiden viele Menschen<br />
jahrzehntelang an heftigen bis unerträglichen<br />
Kopfschmerzen, ohne sich<br />
professionelle Hilfe zu holen. Dabei gibt<br />
es bereits sehr wirksame Therapien,<br />
sodass niemand mehr dauerhaft diese<br />
Schmerzen ertragen müsste.<br />
Der unerträgliche Kopfschmerz kann die<br />
Lebensqualität der Patienten, aber auch<br />
deren persönliches Umfeld zerstören. Die<br />
Menschen sind verzweifelt, haben<br />
Depressionen, können sich nicht gesellschaftlich<br />
strukturiert verhalten, weil sie<br />
nicht wissen, wann die Schmerzattacken<br />
kommen. Oft sind sie begleitet von<br />
Suizidgedanken. Das Privatleben und das<br />
Berufsleben sind vom Schmerz abhängig.<br />
Gerade in den letzten Jahren sind<br />
neue medikamentöse Therapien entwickelt<br />
worden, die sich auch bewähren.<br />
Der Clusterkopfschmerz ...<br />
... ist der unerträglichste Kopfschmerz,<br />
den man sich vorstellen kann. Er ist viel<br />
seltener als die Migräne, die aber auch im<br />
Grenzbereich zur Unerträglichkeit zu<br />
bewerten ist.<br />
Bis zu 0,2 Prozent der Bevölkerung in<br />
Österreich sind betroffen.<br />
Die Kopfschmerzattacken häufen sich<br />
dabei in einer bestimmten Zeit, pausieren<br />
dann wieder für eine längere Zeit<br />
um dann wieder erneut aufzutreten<br />
Die Dauer der Attacken beträgt 15<strong>–</strong>180<br />
Minuten.<br />
Dieses Verteilungsmuster der Attackenhäufung<br />
(Cluster) gibt diesem Kopfschmerz<br />
den Namen. Nach Tagen und<br />
Monaten der Attacken kehrt wieder<br />
Ruhe ein. Die Patienten sind erschöpft,<br />
depressiv, haben Angst und sind in der<br />
Schmerzphase sogar suizidgefährdet.<br />
Der Clusterkopfschmerz wird auf der<br />
internationalen Schmerzskala (bewertet<br />
mit 0 = kein Schmerz, 10 Punkte =<br />
unerträglicher Schmerz) immer mit 10<br />
Punkten bewertet.<br />
Er ist immer streng einseitig an Schläfe<br />
oder Stirn, hinter dem Auge konzentriert<br />
und häufig mit gleichseitigem<br />
Tränenfluss, Nasenfluss und Rötung des<br />
Auges verbunden.<br />
Männer sind im Verhältnis zu Frauen<br />
häufiger betroffen <strong>–</strong> im Gegensatz zur<br />
Dr. Hans Kirisits ist Facharzt für<br />
Neurologie und Psychiatrie in Oberwart<br />
KOMMENTAR<br />
Migräne, bei der die Frauen häufiger<br />
betroffen sind. Die Patienten verspüren<br />
einen starken Bewegungsdrang, im<br />
Gegensatz zur Migräne. Nicht selten<br />
schlagen die Leidenden mit dem Kopf<br />
gegen die Wand.<br />
Folgende Therapie hat sich bewährt<br />
und wird von der Neurologie als<br />
Leitlinie empfohlen:<br />
1. Inhalation von 100 % Sauerstoff (wird<br />
wie ein Rezept verordnet und von<br />
einer Spezialfirma ins Haus geliefert)<br />
26<br />
JÄNNER <strong>2024</strong> www.<strong>prima</strong>-magazin.at
KOMMENTAR<br />
2. Sumatriptan Injektion unter die Haut oder<br />
3. Zolmitriptan (Zomig) <strong>–</strong> Nasenspray<br />
Der Therapieverlauf sollte vom Facharzt für Neurologie engmaschig<br />
begleitet werden. Sollte diese Standardtherapie nicht zum<br />
gewünschten Erfolg führen, werden vom Facharzt weitere<br />
medikamentöse, infiltrative und eventuell neurochirurgische<br />
Möglichkeiten erwogen.<br />
Die Migräne ...<br />
... erreicht zwar nicht die Intensität des Clusterkopfschmerzes,<br />
liegt aber auch im Grenzbereich zur Unerträglichkeit mit 7<strong>–</strong>9<br />
Punkten an der Schmerzskala. In Österreich leiden rund eine<br />
Million Menschen an Migräne.<br />
Betroffene klagen über einseitig pochende, drückende Kopfschmerzen,<br />
Licht-, Lärm- und Geruchsempfindlichkeit, Übelkeit<br />
und Erbrechen. Als Vorzeichen (Aura) kann es zu einer<br />
vorübergehenden zackenförmigen einseitigen Sehstörung kommen.<br />
Aber auch schlaganfallähnliche Symptome wie Sprechstörungen,<br />
halbseitige Arm- und Beinlähmungen können auftreten,<br />
bilden sich aber meistens zurück. Dabei besteht vor allem<br />
bei Patientinnen, die ein empfängnisverhütendes Mittel nehmen<br />
und rauchen, ein sehr hohes Schlaganfallrisiko (migränöser<br />
Gehirninfarkt). Der Migräneanfall kann von vier Stunden bis zu<br />
drei Tagen dauern.<br />
Weitere unerträgliche Kopfschmerzformen,<br />
die ebenfalls gut behandelt werden können:<br />
Der Donnerkopfschmerz …<br />
… erreicht innerhalb von Sekunden seine maximale explosionsartige<br />
heftigste Stärke und dauert mindestens fünf Minuten bis<br />
mehrere Stunden lang an. Dieser ist ein neurologischer Notfall.<br />
Der Betroffene sollte unverzüglich eine neurologische Abteilung<br />
aufsuchen <strong>–</strong> da ein Hirnarterienaneurysma mit einer Hirnblutungsgefahr<br />
ausgeschlossen werden muss. Erwähnenswert ist<br />
auch der heftige, explosionsartige Orgasmuskopfschmerz, der<br />
nicht als Notfall zu deuten ist, er sollte aber dennoch neurologisch<br />
abgeklärt und therapiert werden.<br />
Bei der Trigeminusneuralgie …<br />
… treten heftigste elektrisierende Schmerzen meistens einseitig<br />
im Gesicht auf, die durch Kauen, Zähneputzen oder leichte<br />
Berührung der Gesichtshaut ausgelöst werden.<br />
Beim Herpes zoster (Gürtelrose) im Kopfbereich …<br />
… treten Bläschen in Gruppen auf geröteter Haut, verbunden<br />
mit heftigen brennend glühend heißen Schmerzen (wie mit<br />
„Glüheisen“) auf.<br />
Unerträgliche Kopfschmerzen können gut behandelt werden.<br />
Niemand braucht mehr qualvoll daran zu leiden. Wenn Sie<br />
betroffen sind, zögern Sie nicht, Ihren Arzt oder Ihre Ärztin<br />
für Allgemeinmedizin und Neurologie aufzusuchen.<br />
Auch hier gilt, dass Betroffene den Schmerz nicht erdulden<br />
müssen! Viele wissen aber über ihre Diagnose nicht und<br />
nehmen die unerträglichen Schmerzen als gegeben hin. Es<br />
sollte so rasch als nur möglich mit der Therapie begonnen<br />
werden:<br />
• abgedunkelter Raum und Stille, hinlegen, ev. schlafen<br />
• bei Übelkeit Paspertin<br />
•aus eigener Erfahrung und Patientenberichten kalter Kaffee,<br />
kaltes Cola<br />
• herkömmliche rezeptpflichtige Schmerzmedikamente<br />
• Triptane wie Zomig, Eumitan, Relpax, Sumatriptan<br />
• bei anfänglichen Erbrechen Zomig-Nasenspray oder Sumatriptan-Injektionen<br />
Bei mehr als vier Migräne-Kopfschmerztagen pro Monat ist<br />
eine Vorbeugung begründet <strong>–</strong> zum Beispiel mit Betablocker.<br />
Sollte diese Vorbeugung nicht die gewünschte Wirkung<br />
bringen, gibt es seit einigen Jahren die sogenannte CGRP-Antikörperprophylaxe.<br />
Diese erfolgt ein Mal pro Monat durch<br />
Injektion mit einem PEN.<br />
Mit dieser neuen Form der Vorbeugung wurde ein wirklicher<br />
Durchbruch, ein Meilenstein, in der Migränetherapie erzielt.<br />
Viele Betroffene sagen mir: „Die Migräne ist kein Thema mehr“<br />
oder „Migräne beherrscht mich nicht mehr“.<br />
Die CGRP-Prophylaxe ist für Patientinnen in der Schwangerschaft<br />
und Kinder und Jugendliche nicht zugelassen. Dies wird<br />
bei der Aufklärung deutlich betont.<br />
RECRUITING<br />
NIGHT<br />
Neue<br />
Am 7. März <strong>2024</strong> öffnet der Neubau der<br />
Klinik Oberwart exklusiv seine Tore für<br />
medizinische Fachexpert_innen!<br />
Individuelle Führungen in die Fachbereiche<br />
und der persönliche Austausch<br />
stehen im Mittelpunkt.<br />
„Wo Spitzenmedizin auf<br />
burgenländische Herzlichkeit trifft.“<br />
gesundheit-burgenland.at<br />
am 7. März <strong>2024</strong><br />
ab 16 Uhr<br />
Klinik Oberwart<br />
Anmeldung bis 31.01.<strong>2024</strong> möglich.<br />
JÄNNER <strong>2024</strong><br />
27
INTERVIEW<br />
FFFoto: Motortion Films / shutterstock.com<br />
Bei Panikattacken haben Betroffene Todesangst, dass der eigene Körper versagt.<br />
„An Panikattacken stirbt<br />
man nicht“<br />
Inmitten unserer Gesellschaft verbirgt sich eine unsichtbare Realität, die viele Menschen im<br />
Stillen durchleben: Panikattacken. Sie sind auf keine Altersgruppe oder soziale Schicht beschränkt,<br />
sondern betreffen Menschen aus allen Lebensbereichen. Plötzlich und unerwartet.<br />
Wie sich Panikattacken manifestieren können und inwiefern sie therapierbar sind, erzählt<br />
Alexander Mladenow, Psychotherapeut aus Oberwart.<br />
Chiara Pieler<br />
Immer mehr Menschen leiden unter<br />
Panikattacken. Wann entstehen sie<br />
und vor allem wodurch?<br />
Alexander Mladenow: Eine klassische<br />
Panikattacke kommt aus dem heiteren<br />
Himmel. Alles schwankt und man hat das<br />
Gefühl, zu sterben. Aber auch das<br />
Hineinsteigern in Angstgedanken kann<br />
eine Attacke auslösen <strong>–</strong> wenn man die<br />
Spirale nicht unterbricht. Angst ist ein<br />
Schutzmittel, also grundsätzlich etwas<br />
Gutes. Wenn beispielsweise etwas<br />
Beängstigendes wie ein gefährliches<br />
Tier vor einem steht, beginnt der Mensch<br />
damit, Angsthormone auszuschütten<br />
<strong>–</strong> es passieren ganz viele Reaktionen im<br />
Körper. Wichtig ist, festzustellen, ob es<br />
sich um eine Panikattacke handelt. Das<br />
muss, wenn sie das erste Mal auftritt,<br />
häufig von einem Arzt begutachtet<br />
werden. Viele Betroffene denken vorerst,<br />
sie erleiden einen Herzinfarkt.<br />
Welche Rolle spielen genetische<br />
Faktoren bei Panikattacken? Gibt es<br />
eine Veranlagung dazu?<br />
Es scheint genetische Faktoren zu geben.<br />
Alle Lebewesen können Angst und Panik<br />
haben. Angst ist ein Schutzmechanismus,<br />
um das eigene Leben zu schützen.<br />
Als Gegenspieler dazu kommen Resilienzfaktoren<br />
ins Spiel. Man entwickelt<br />
diese, indem man sich selbst Gutes tut<br />
und Dinge macht, die Stress abbauen.<br />
Grundsätzlich ist die Angst also<br />
essenziell für das Leben. In welchen<br />
Situationen kann sie gefährlich<br />
werden und was führt dann zu einer<br />
Panikattacke?<br />
Das Thema ist komplex, weil es sich bei<br />
jedem Menschen anders äußert. Einer<br />
meiner Patienten hat im Auto eine<br />
Panikattacke erlitten. Da hilft nur:<br />
stehenbleiben und durchatmen. Auslöser<br />
für die Attacken gibt es viele, die man<br />
häufig nicht bewusst wahrnimmt. Es<br />
wirkt sich bei jedem anders aus.<br />
28<br />
JÄNNER <strong>2024</strong> www.<strong>prima</strong>-magazin.at
INTERVIEW<br />
Panikattacken sind plötzliche, intensive Wellen von Angst. Sie<br />
treten oft unerwartet auf und können ohne offensichtlichen<br />
Grund geschehen. Während einer Panikattacke kann eine Person<br />
Symptome wie Herzklopfen, ein Gefühl von Erstickung, Schwitzen,<br />
Zittern, Kurzatmigkeit, und ein Gefühl der Entfremdung von<br />
der Realität oder von sich selbst erleben. Panikattacken können<br />
sehr beängstigend sein und manche Menschen befürchten<br />
während einer Attacke, dass sie einen Herzinfarkt haben, die<br />
Kontrolle verlieren oder sogar sterben könnten. Nach einer<br />
Panikattacke fühlen sich viele Menschen erschöpft und besorgt<br />
darüber, wann die nächste Attacke auftreten könnte.<br />
Das Bewusstsein für<br />
psychische Erkrankungen<br />
ist seit der Pandemie<br />
deutlich mehr geworden. Ist<br />
die Anzahl der Menschen<br />
EIN PLUG-IN HYBRID, DER<br />
IMMER ELEKTRISCH FÄHRT<br />
DER MAZDA MX-30 R-EV. CRAFTED IN JAPAN.<br />
gestiegen, die unter Panikattacken<br />
leidet, oder wird<br />
einfach offener darüber<br />
gesprochen?<br />
Die Existenzängste, vor allem<br />
von Jugendlichen, haben sich<br />
während der Pandemie<br />
deutlich verstärkt. Die resilienzwirksamen<br />
Faktoren<br />
konnten nicht greifen, da es<br />
Treffen unter Gleichaltrigen<br />
nicht gegeben hat und durch<br />
Lockdowns diese soziale<br />
Komponente einfach weggefallen<br />
ist. Die Rückkehr in das<br />
normale Leben nach zwei<br />
Jahren war auch schwierig <strong>–</strong><br />
für einen 14-Jährigen ist das ein<br />
Siebentel seines Lebens, das<br />
„verloren“ gegangen ist. Dazu<br />
kommen Inflation und der<br />
Ukraine-Krieg. Wir machen<br />
uns große Sorgen, wie sich<br />
alles weiterentwickeln wird.<br />
Unsere Praxen sind voll.<br />
Panikattacken kann man<br />
behandeln. Wie sieht die<br />
Therapie aus?<br />
Panikattacken sind sogar sehr<br />
gut behandelbar. Je früher man<br />
kommt, umso leichter gestaltet<br />
sich die Therapie. Sind Menschen<br />
für Attacken beim<br />
Autofahren anfällig, so macht<br />
es keinen Sinn, zu fahren und<br />
es immer wieder erleiden zu<br />
müssen. Frühe Erkennung ist<br />
daher optimal. An einer<br />
Panikattacke stirbt niemand,<br />
auch wenn die Betroffenen<br />
dabei das Gefühl haben. Nach<br />
ein paar Sitzungen sind die<br />
meisten bereits therapiert.<br />
Foto: zVg<br />
Alexander Mladenow ist ist Psychotherapeut<br />
in Oberwart. Er ist außerdem<br />
Mitglied des Burgenländischen Landesverbandes<br />
für Psychotherapie.<br />
Ein großes Problem ist aber<br />
immer noch die Zugänglichkeit<br />
zu Therapieplätzen.<br />
Speziell im Südburgenland<br />
werden neue Therapeut*innen<br />
gesucht, um das Angebot<br />
erweitern zu können.<br />
Was wird sich hier in<br />
Zukunft etwas ändern?<br />
Das Problem liegt vor allem in<br />
der Ausbildung, da sie sehr<br />
kostenintensiv ist. Im Moment<br />
wird an einem Plan gearbeitet,<br />
der für Erleichterungen<br />
sorgen soll. Aber ob und wann<br />
es dazu kommt, steht noch<br />
nicht fest.<br />
Verbrauchswerte kombiniert lt. WLTP: 17,8 kWh + 1,0 l/100 km, CO2-Emissionen: 21 g/km.<br />
Symbolfoto. Stand: 09.2023.<br />
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Der Ausbau der kassenfinanzierten Psychotherapie wird auch<br />
im Burgenland vorangetrieben. Ziel ist es, den Patient*innen<br />
Psychotherapie ohne Eigenkostenanteil zur Verfügung zu<br />
stellen. Im Burgenland wird die Zahl der auf Kassenkosten<br />
verfügbaren Therapiestunden in den kommenden Jahren<br />
deutlich erhöht.<br />
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JÄNNER <strong>2024</strong><br />
29
BERICHT<br />
Foto: New Africa / shutterstock.com<br />
Expertinnen beziehungsweise Experten schätzen, dass in Österreich 16 Prozent an einer behandlungsbedürftigen Angstkrankheit leiden.<br />
„Reden allein ist<br />
nicht ausreichend“<br />
Angst, eine natürliche Emotion, kann unser Leben in gefährlichen Situationen schützen. Doch<br />
wenn sie ohne erkennbare Ursachen auftritt und das tägliche Leben einschränkt, wird sie zu<br />
einer Herausforderung. Dr. Erich Schenk, Geschäftsführer des Netzwerk Psychotherapie Steiermark,<br />
spricht im <strong>prima</strong>!-Interview über einen Patienten mit Angststörungen. Er erzählt dabei<br />
nicht nur, wie die Therapie des Betroffenen aussehen kann, sondern auch, wie das soziale<br />
Umfeld unterstützend wirkt. Der Psychotherapeut möchte eine wichtige Botschaft vermitteln:<br />
„Mit einer Angststörung braucht man nicht leben.“<br />
Chiara Pieler<br />
Ein Alltag, eingenommen von Angst.<br />
Wenn Manfred R. (Name von der<br />
Redaktion geändert) in den Urlaub fährt,<br />
steht ihm erst einmal ein langer Prozess<br />
zu Hause bevor. Er hat Angststörungen<br />
und muss, bevor er die Wohnung<br />
verlässt, sichergehen, dass alles abgeschaltet<br />
ist. Ein minutiöser Kontrollprozess.<br />
Begleitet von der Unsicherheit, ob<br />
wirklich alles sicher ist. Das Licht ist<br />
überall aus. Die Heizung auch. Das<br />
Kontrollieren allein reicht für ihn aber<br />
nicht. Er muss von allem ein Video<br />
machen, um es sich während der Reise<br />
immer wieder anzusehen. Das macht er<br />
alles, um im Urlaub selbst nicht ständig<br />
daran zu denken, was passieren könnte.<br />
Hätte er etwas vergessen.<br />
„Keine psychische<br />
Störung ist gleich“<br />
Angststörungen manifestieren sich auf<br />
unterschiedliche Weisen. Sachbezogene<br />
Phobien, wie die Angst vor Spinnen,<br />
haben einen Auslöser <strong>–</strong> eine Situation,<br />
in der man Angst verspürt hat. Generalisierte<br />
Ängste hingegen brauchen nicht<br />
den einen Auslöser, hier liegt die Angst<br />
tiefer: „Es sind nicht nur singuläre<br />
Ereignisse, sondern viele kleine, aufeinanderfolgende<br />
Ereignisse, die zur<br />
Entwicklung von Angststörungen<br />
beitragen können.“ Diese emotionale<br />
Belastung kann schon in der Kindheit<br />
beginnen und sich im Laufe des Lebens<br />
erst zeigen. Ein kontinuierlicher Druck,<br />
30<br />
JÄNNER <strong>2024</strong> www.<strong>prima</strong>-magazin.at
BERICHT<br />
EMDR<br />
EMDR (Eye Movement Desensitization<br />
and Reprocessing, zu<br />
Deutsch: Desensibilisierung<br />
und Neuverarbeitung durch<br />
Augenbewegungen) ist eine<br />
psychotherapeutische Methode,<br />
die durch Stimulation<br />
belastende Erinnerungen neu<br />
verarbeitet, um die emotionale<br />
Reaktion zu mildern.<br />
sei es durch schwierige<br />
familiäre Verhältnisse oder<br />
sozialen Stress, kann eine<br />
unsichtbare Last aufbauen<br />
und schließlich zur generalisierten<br />
Angststörung führen.<br />
Manfred R. denkt zum Beispiel<br />
oft über alle möglichen Dinge<br />
nach, die in der Zukunft<br />
passieren könnten. Manchmal<br />
macht er sich Sorgen darüber,<br />
wie die Dinge sein werden,<br />
auch wenn es noch nicht<br />
sicher ist, dass etwas Schlimmes<br />
passieren wird. Indem er<br />
Kontrolle über sein eigenes<br />
Zuhause hat, fühlt er sich<br />
sicher. Die generalisierte<br />
Angststörung kann wie bei<br />
Manfred aussehen. Sie betrifft<br />
Menschen, die ständig viele<br />
Sorgen und Ängste haben,<br />
auch wenn es keinen offensichtlichen<br />
Grund dafür gibt.<br />
Diese Ängste können sich um<br />
verschiedene Dinge drehen,<br />
wie die Arbeit, Freundschaften,<br />
Familie oder einfach die<br />
Zukunft im Allgemeinen.<br />
Die Macht des Unbewussten<br />
und die<br />
Rolle der Kindheit<br />
Das Unbewusste spielt eine<br />
entscheidende Rolle bei der<br />
Entstehung und Aufrechterhaltung<br />
von Angststörungen.<br />
„Viele Ängste entstehen<br />
bereits in der Kindheit und<br />
setzen sich im Unbewussten<br />
fest. Im Erwachsenenalter<br />
macht sich der ständige Druck<br />
oder das schlechte Umfeld, in<br />
dem man aufwachsen musste,<br />
dann bemerkbar“, so der<br />
Psychotherapeut. Schenk<br />
spricht dabei von Kontrollsystemen,<br />
die Patientinnen und<br />
Patienten mit einer Angststörung<br />
aufgebaut haben: „Man<br />
kann Emotionen nicht kontrollieren.<br />
Verspürt man Angst,<br />
ist sie bereits da und man<br />
kann im ersten Moment nichts<br />
daran ändern.“ Mit den<br />
Kontrollsystemen, wie das<br />
Absuchen und Filmen der<br />
Wohnung im Fall von Manfred<br />
R., glauben Betroffene, die<br />
Angststörung in den Griff<br />
bekommen zu haben. Um aber<br />
wirklich frei von Angst zu<br />
leben, braucht es eine psychotherapeutische<br />
Behandlung.<br />
„Reden allein ist<br />
nicht ausreichend“<br />
Lange Zeit war es Standard,<br />
auf Konfrontation mit den<br />
Ängsten zu gehen. Das ist<br />
heute nicht mehr so: „Die<br />
Konfrontationstherapie kann<br />
das Gegenteil von dem<br />
bewirken, das man erreichen<br />
möchte“, sagt Schenk. Er<br />
ermutigt dazu, die Hintergründe<br />
zu erforschen und zu<br />
lernen, wie man Situationen,<br />
in denen Angst auftritt,<br />
anders gestalten kann: „Es<br />
geht darum, zu verstehen,<br />
warum die Angst da ist, und<br />
Wege zu finden, sie zu<br />
überwinden. Für eine Therapie<br />
ist Reden allein nicht<br />
ausreichend.“ Der Psychotherapeut<br />
spricht dabei die<br />
Programmierung im Unbewussten<br />
an. Mit Methoden wie<br />
dem EMDR (siehe Infokasten)<br />
kann man die Bedeutung von<br />
Ereignissen im Unterbewusstsein<br />
ändern, damit man auf<br />
bestimmte Auslöser nicht<br />
mehr reagiert. Bei Manfred R.<br />
kann diese Therapie so<br />
aussehen, dass das Unterbewusste<br />
so stimuliert wird,<br />
dass er keine Angst mehr<br />
verspürt, wenn er im Urlaub<br />
an seine Wohnung denkt. Eine<br />
EMDR-Sitzung gleicht einer<br />
Reise mit dem Zug: Der Patient<br />
durchquert erneut das<br />
Erlebte, allerdings aus einer<br />
sicheren Entfernung und in<br />
Anwesenheit von Dr. Schenk.<br />
Im Verlauf der Sitzung<br />
verblassen nach und nach die<br />
belastenden Erinnerungen,<br />
und die Symptome des<br />
Traumas lösen sich auf. Damit<br />
erwirbt Manfred R. Fähigkeiten,<br />
um mit den früheren<br />
traumatischen Erinnerungen<br />
und Gedanken umzugehen<br />
und kann so eine neue,<br />
passendere Sichtweise auf das<br />
Geschehene entwickeln. „So<br />
kann die Angststörung nach<br />
mehreren Sitzungen bereits<br />
kein Thema mehr sein“,<br />
erzählt Schenk.<br />
Die Rolle des<br />
sozialen Umfelds<br />
„Bei Angststörungen ist es<br />
wichtig, ein soziales Umfeld zu<br />
haben, das darauf aufmerksam<br />
macht“, so Schenk. Er<br />
betont die Bedeutung von<br />
Gesprächen und professioneller<br />
Hilfe, um den Betroffenen<br />
Sicherheit zu geben. Dabei ist<br />
vor allem die Unterstützung<br />
durch die Familie wichtig.<br />
Manfred R. kann seine<br />
Angststörung unter anderem<br />
dadurch bekämpfen, indem er<br />
sich Familie und Freunden<br />
anvertraut. Der Umgang mit<br />
Angststörungen ist eine<br />
individuelle Reise. Betroffene<br />
können Hoffnung schöpfen,<br />
indem sie sich bewusst<br />
machen, dass die Angst nichts<br />
mit persönlichem Versagen zu<br />
tun hat. „Es handelt sich um<br />
eine Krankheit wie jede<br />
andere. Ratsam ist es, sich<br />
nicht zu verschließen, sondern<br />
das soziale Umfeld einzubeziehen<br />
und professionelle Hilfe in<br />
Anspruch zu nehmen“, sagt<br />
der Experte. Indem man die<br />
Vielfalt der Therapieansätze<br />
Foto: zVg<br />
Dr. Erich C. Schenk ist Psychotherapeut<br />
und Psychologe. Als Geschäftsführer<br />
des Netzwerk Psychotherapie<br />
Steiermark leistet er einen wichtigen<br />
Beitrag, um den Zugang zur kassenfinanzierten<br />
Psychotherapie zu<br />
erleichtern.<br />
erkundet und sich aktiv mit<br />
den Ursachen auseinandersetzt,<br />
können Wege gefunden<br />
werden, die zur Überwindung<br />
der Ängste führen. Auch<br />
Manfred R. befindet sich auf<br />
einem guten Weg, seine<br />
Krankheit zu überwinden.<br />
Angststörungen sind heilbar<br />
und es gibt die Unterstützung<br />
in Form von Therapieplätzen.<br />
„Bei der Psychotherapie als<br />
Sachleistung werden die<br />
gesamten Kosten von den<br />
Krankenkassen übernommen.<br />
Es ist ein Irrtum, dass man<br />
lange auf einen Therapieplatz<br />
wartet und sich dabei in<br />
Unkosten stürzt“, schließt<br />
Schenk.<br />
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Steiermark organisiert die<br />
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JÄNNER <strong>2024</strong> 31
REPORTAGE<br />
Ein Herzstück,<br />
umgeben von Natur<br />
Rotenturm an der Pinka<br />
Fotos: Saskia Kanczer<br />
Rotenturm an der Pinka bildet zusätzlich<br />
mit den Ortsteilen Spitzzicken und Siget<br />
in der Wart eine Gemeinde, die voller<br />
Überraschungen steckt. Umgeben von<br />
Wäldern und durchzogen von zahlreichen<br />
Wanderwegen finden sich rundum<br />
ruhige Plätzchen, die dazu einladen, sich<br />
die Füße in der Natur zu vertreten und<br />
dabei die Seele baumeln zu lassen. Eine<br />
Gemeinde, die den perfekten Wohnort<br />
ausmacht <strong>–</strong> über die charmanten und<br />
lebenswerten Qualitäten der Ortsteile<br />
erzählt Bürgermeister Manfred Wagner.<br />
Saskia Kanczer<br />
Aktive Gemeinschaft<br />
Die Gemeinde Rotenturm an der Pinka<br />
erschließt sich aus drei Ortsteilen <strong>–</strong> Rotenturm,<br />
Spitzzicken und Siget in der Wart.<br />
Die Menschen dieser Ortschaften bilden<br />
eine Einheit und Gemeinschaft wird hier<br />
großgeschrieben. „Wir sind eine sehr<br />
Das Weiße Kreuz ist ein toller Aussichtspunkt<br />
in der Gemeinde.<br />
aufgeschlossene und vereinsstarke<br />
Gemeinde. Bei uns legen alle viel Wert auf<br />
Gastfreundlichkeit und das spiegelt sich in<br />
der Geselligkeit der Bewohnerinnen und<br />
Bewohner wider“, so Bürgermeister<br />
Manfred Wagner. Bei einer Bevölkerung<br />
von rund 1.450 Personen kann sich die<br />
Anzahl von knapp 30 Vereinen sehen<br />
lassen. Die Vereinsmitglieder sind stets<br />
bemüht, sich aktiv um den Nachwuchs zu<br />
kümmern, das zeigt sich am Beispiel des<br />
Sportvereins oder auch bei der Kinderfeuerwehr.<br />
„Hier muss ich den Verantwortlichen<br />
wirklich meinen Dank aussprechen.<br />
Sie sind alle leidenschaftlich daran<br />
beteiligt, die Vereine zu beleben und diese<br />
langfristig zu erhalten“, schildert Manfred<br />
Wagner. Die Freude an der Gemeinschaft<br />
teilt die gesamte Bewohnerschaft miteinander.<br />
„Die Freundlichkeit der Menschen<br />
Manfred Wagner ist seit 2017 Bürgermeister der<br />
Gemeinde Rotenturm an der Pinka.<br />
Foto: Gemeinde Rotenturm<br />
Regionale Lebensmittel<br />
in Bioqualität<br />
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32<br />
JÄNNER <strong>2024</strong> www.<strong>prima</strong>-magazin.at
REPORTAGE<br />
Foto: Saskia Kanczer<br />
Foto: Christina Stefanits<br />
Foto: Saskia Kanczer<br />
Links: Das Kommunikationszentrum in Spitzzicken wurde vor ein paar Jahren gebaut und steht den<br />
Bewohnerinnen und Bewohnern für Veranstaltungen zur Verfügung. | Mitte: Mit der Kinderfeuerwehr ist<br />
bereits für Nachwuchs gesorgt. | Rechts: Das Schloss Rotenturm zählt zu den bedeutendsten<br />
historistischen Landschlössern und ist eine beliebte Veranstaltungslocation.<br />
macht unsere Gemeinde besonders<br />
lebenswert. Auch die Nähe zur Natur ist<br />
etwas, das die Leute hier schätzen und<br />
genießen“, erklärt der Bürgermeister.<br />
Vielzählige Wanderwege, umgeben von<br />
Wäldern und Feldern, durchziehen die<br />
Gemeinde und bieten stets die Möglichkeit,<br />
dem Körper und der Seele etwas Gutes zu<br />
tun. Rotenturm bietet die gewünschte<br />
Ruhe zum Wohnen, ohne dass man auf<br />
etwas verzichten muss. In zwanzig<br />
Minuten ist man mit dem Auto auf der<br />
Autobahn A2 oder in zehn Minuten im<br />
Industriegebiet Oberwart oder Unterwart<br />
mit zahlreichen Einkaufsmöglichkeiten.<br />
Für Familien ist auch besonders von<br />
Vorteil, dass die Gemeinde die Kinderbetreuung<br />
gut abdeckt. „Mir war wichtig,<br />
dass sich Eltern keine Gedanken darum<br />
machen müssen, wo ihre Kinder betreut<br />
werden, während sie arbeiten“, so Manfred<br />
Wagner. Daher gibt es einen Kindergarten<br />
inklusive Kinderkrippe vor Ort. Das<br />
Gebäude wurde heuer im Februar<br />
abgerissen und komplett neu gebaut. Im<br />
<strong>Jänner</strong> <strong>2024</strong> können die Kinder in den<br />
neuen Kindergarten ziehen. Auch in Siget<br />
ist ein Projekt am Laufen: Das Feuerwehrhaus<br />
wird umgebaut und saniert werden.<br />
Ebenfalls wurde vor knapp drei Jahren in<br />
Spitzzicken die ehemalige Volksschule in<br />
ein Kommunikationszentrum umgewandelt<br />
und für <strong>2024</strong> ist hier die Sanierung<br />
des Güterweges bei Neumarkt auf der<br />
Höhe der Hubertuskapelle geplant.<br />
Das macht uns aus<br />
Die aktive Gemeinschaft erweckt die<br />
Gemeinde zum Leben <strong>–</strong> Feierlichkeiten<br />
sind zahlreich besucht. „Vor allem unser<br />
Frühschoppen ist hier immer ein Hit!“,<br />
so Bürgermeister Wagner. Die Veranstaltungen<br />
der Feuerwehr oder des<br />
Sportvereins locken viele Besucherinnen<br />
und Besucher an. Ganz traditionell<br />
startet der Frühschoppen immer relativ<br />
früh gegen neun Uhr mit einer Messe.<br />
„An diesen Veranstaltungen genießen<br />
alle das Beisammensein und es wird oft<br />
bis in die frühen Morgenstunden<br />
gefeiert“, schildert Wagner. Für Gemeinschaft<br />
braucht es Leute, hier bemüht<br />
sich die Gemeinde, für Wohnmöglichkeiten<br />
zu sorgen. „Mit Abwanderung haben<br />
wir derzeit kein allzu großes Problem,<br />
dennoch möchten wir für potenzielle<br />
Zuwanderung vorsorgen und versuchen<br />
hier mit der OSG zukünftig Wohnungen<br />
oder Reihenhäusern zu schaffen“,<br />
erklärt der Bürgermeister.<br />
Gute Aussichten<br />
„In unserer Gemeinde muss man spazieren<br />
gehen. Zu Fuß kann man die Gegend am<br />
besten kennenlernen und dabei die Natur<br />
genießen“, meint Manfred Wagner. Neben<br />
den idyllischen Spazierwegen gibt es auch<br />
mehrere Feldkreuze zu betrachten. „Ich<br />
empfehle besonders das Weiße Kreuz,<br />
denn es ist gleichzeitig ein Aussichtspunkt,<br />
von dem man fast die ganze Gemeinde<br />
samt all ihrer Ortsteile bewundern kann“,<br />
empfiehlt der Bürgermeister.<br />
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JÄNNER <strong>2024</strong><br />
33
REPORTAGE<br />
Neuer Kindergarten inklusive Kinderkrippe<br />
für die Gemeinde Rotenturm<br />
Die Kinderbetreuung ist der Gemeinde Rotenturm ein großes Anliegen, daher hatte das Projekt<br />
„Neubau des Kindergartens inklusive Kinderkrippe“ höchste Priorität. Aufgrund von Platzmangel<br />
und Sanierungsbedarf wurde entschieden, das alte Gebäude komplett abzureißen und am<br />
selben Standort, in Kooperation mit der Projektentwicklung Burgenland (kurz PEB), neu zu<br />
bauen. Jetzt zu Jahresende kommt es zur Fertigstellung und die Kinder können ab 8. <strong>Jänner</strong><br />
<strong>2024</strong>, nach den Feiertagen, in ihren neuen Kindergarten inklusive Kinderkrippe einziehen.<br />
Saskia Kanczer<br />
Um den Eltern eine angemessene Kinderbetreuung zur Verfügung<br />
zu stellen, gibt es neben dem Kindergarten mit zwei Gruppen<br />
am selben Standort auch eine Kinderkrippe. Die Gemeinde<br />
entschloss sich das sanierungsbedürftige Gebäude abzureißen<br />
und komplett neu zu bauen. Für die Umsetzung wurde die PEB<br />
(Projektentwicklung Burgenland GmbH) als Bauträger festgelegt.<br />
Mit dem Ziel, den Neubau so schnell wie möglich zu vollziehen,<br />
starteten die Arbeiten schon im Februar 2023. In der Zwischenzeit<br />
sind die zwei Kindergartengruppen in der Mehrzweckhalle in<br />
Siget untergebracht und die Kinder der Kinderkrippe werden<br />
derzeit im Vereinshaus Rotenturm betreut. Die Umsiedlung der<br />
Kinder in das neue Gebäude ist im <strong>Jänner</strong> vorgesehen und die<br />
offizielle Eröffnung ist für Mai <strong>2024</strong> geplant.<br />
Fotos: Saskia Kanczer<br />
Mehr Platz für die kleinsten Bewohnerinnen<br />
und Bewohner<br />
Insgesamt wurden rund 2,5 Millionen Euro investiert, um im neuen<br />
Kindergarten inklusive Kinderkrippe zukünftig mehr Platz für die<br />
Kinder zu bieten und somit auch den Pädagoginnen und Pädagogen<br />
ihre Arbeit zu erleichtern. Das neue Gebäude erstreckt sich<br />
über zwei Stockwerke <strong>–</strong> es gibt insgesamt zwei Räume für die<br />
jeweiligen Kindergartengruppen, einen zusätzlichen als Ersatz und<br />
einen Raum für die Kinderkrippe. Das Bauprojekt wurde am<br />
selben Standort realisiert: „Ein großer Vorteil liegt darin, dass<br />
keine neuen Bauflächen versiegelt wurden. Zusätzlich konnten<br />
bestehende Versorgungsleitungen wie Wasser, Strom, Kanal etc.<br />
genutzt werden“, schildert Wolfgang Dorner von der PEB.<br />
Der neue Kindergarten mit<br />
Kinderkrippe besteht aus<br />
zwei Stockwerken und einer<br />
großen Außenfläche.<br />
Große Fenster sorgen für viel<br />
Taglicht.<br />
Wir haben gebaut<br />
Die PEB Projektentwicklung Burgenland GmbH ist der Bauträger des Projektes. Architekt: Schwartz Architekt. Statiker: BHS Bau.<br />
HKLS-Planer: Lenz Engeneering GmbH. Elektro Planer: AnlagenPlan. Baustellenkoordinator: Baumeister Peter Fassl GmbH.<br />
Örtliche Bauaufsicht: Bau & Architektur Ges.m.b.H. Baumeister: Porr Bau GmbH. Abbrucharbeiten: EB Medl GmbH & Co KG.<br />
Elektrotechnik: Elektro Szabo. Haustechnik: Licht Loidl GesmbH. Dachdecker, Spengler: Paar GmbH. Trockenbauer: Kerschhofer<br />
Trockenbau GmbH. WDVS (Wärmedämmverbundsysteme) Fassade: Held & Francke Baugesellschaft m.b.H. Fenster/ Sonnenschutz:<br />
Katzbeck Fenster GmbH. Metallbauarbeiten/Schlosser/Einfriedung & Aluportale: Metallbau Hirt GmbH & Co KG. Zimmermeisterarbeiten/Holzbau:<br />
Strobl GmbH. Innentüren: Talos GmbH. Fliesenlegerarbeiten: Strobl & Strobl Fliesendesign GmbH.<br />
Bodenlegerarbeiten Holzboden: Gager Parkett & Stiegen. Bodenlegerarbeiten Epoxy & Malerarbeiten/ Beschichtungen: Maler<br />
Radakovics. Aufzug: Aufzüge Friedl GmbH. Sanitärwände: Schindl Sanitärwände Nfg. GmbH& Co KG.<br />
34 JÄNNER <strong>2024</strong><br />
www.<strong>prima</strong>-magazin.at
REPORTAGE<br />
Foto: Manfred Wagner<br />
Foto: Saskia Kanczer<br />
Foto: Manfred Wagner<br />
Helle Holzböden in den großen Räumen<br />
lassen den Bereich sehr warm wirken.<br />
Im Außenbereich gibt es einen Spielplatz für die Kinder.<br />
Neben dem Treppenaufgang<br />
gibt es auch einen Aufzug.<br />
Authentisches Projekt<br />
„Unsere Priorität war hier nicht ein Kunstprojekt, das unnötig viel<br />
Geld kostet, auf die Beine zu stellen, sondern einen Kindergarten<br />
und eine Kinderkrippe zu bauen, die die Bedürfnisse der Kinder<br />
und der Pädagoginnen und Pädagogen erfüllen“, erklärt Bürgermeister<br />
Manfred Wagner. Der Plan für den neuen Kindergarten<br />
inklusive Kinderkrippe war es, ein authentisches und realistisches<br />
Gebäude zu schaffen, das seinen Zweck bestmöglich erfüllt. Große<br />
Fenster bringen viel Licht in die Räumlichkeiten und warme Böden<br />
und Holzmöbel schaffen eine gemütliche Atmosphäre. „Mit dem<br />
Neubau steht den Kindern und deren Betreuung mehr Platz zur<br />
Verfügung, mit dem Ersatzraum haben wir vorgesorgt, falls<br />
zukünftig noch mehr Kinder kommen sollten“, schildert Manfred<br />
Wagner. Das Konzept des Projektes und die Anliegen der Kinder-<br />
gartenleitung und der Gemeinde wurden mit dem Bauträger<br />
laufend abgestimmt und angepasst. „Die offene Kommunikation<br />
mit der Gemeinde Rotenturm und die raschen Entscheidungen<br />
durch Bürgermeister Manfred Wagner haben die Planungsphase<br />
und die Abwicklung erleichtert“, sagt Wolfgang Dorner. Zusätzliche<br />
Anliegen wurden nach den kommunizierten Vorstellungen<br />
geplant und umgesetzt, wie ein Spielplatz außen und ein Bewegungsraum<br />
innen sowie Barrierefreiheit. Das komplette Projekt<br />
wurde rasch realisiert: „Die Terminschiene vom möglichen<br />
Baustart bis zur Fertigstellung wurde von uns im Vorfeld natürlich<br />
überlegt und ein entsprechender Konzeptterminplan ausgearbeitet“,<br />
erklärt Wolfgang Dorner. Somit ist es möglich, dass nach<br />
knapp einem Jahr Bauzeit die Kinder ihren Jahresbeginn bereits<br />
im neuen Kindergarten inklusive Kinderkrippe starten können.<br />
JÄNNER <strong>2024</strong><br />
35
Foto: Karin Weingrill<br />
Im Garten<br />
mit Regina<br />
Der Garten im Januar| Was ist alles zu tun?<br />
Welche Arbeiten muss man im <strong>Jänner</strong> im Garten verrichten? Wir<br />
haben sie für euch zusammengefasst und geben euch Tipps.<br />
GESUNDER<br />
GENUSS<br />
von Karin Weingrill MA<br />
Diätologin, www.enjoi.at<br />
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Zutaten für das Biskuit:<br />
150 g Pilze (Champignons,<br />
Shiitakepilze)<br />
1 EL Rapsöl<br />
3 Stk. Karotten<br />
½ Stange Lauch<br />
1 Liter Gemüsebrühe<br />
Salz, Pfeffer<br />
2 EL Misopaste<br />
200 g Tofu natur<br />
125 g Reisnudeln<br />
Kübelpflanzen gießen im Winterquartier, Vögel füttern, Gerätschaften<br />
in Schuss bringen, Samenkiste durchsortieren <strong>–</strong> das<br />
sind alles wichtige Arbeiten im <strong>Jänner</strong> und noch einige mehr.<br />
Nicht nur die Topfpflanzen im frostfreien Raum, sondern auch<br />
die Töpfe, die geschützt im Freien stehen (zB. unter einem<br />
Dachvorsprung) muss man gelegentlich gießen. Sehr oft verdursten<br />
einfach nur die Pflanzen, man ist aber im Glauben, sie<br />
sind erfroren!<br />
Jetzt in der frostigen Zeit, brauchen die Vögel besonders unsere<br />
Hilfe. Bitte jeden Tag füttern, die Futterstelle reinigen (wenn<br />
nötig) und eine Schale mit Wasser aufstellen.<br />
Im <strong>Jänner</strong> ist die Auswahl an Gemüse/Blumensamen in den<br />
Samengeschäften noch recht groß. Nutzt diese Zeit und schaut<br />
gleich einmal in eurer Samenkiste nach, welche Samen ihr fürs<br />
neue Gartenjahr braucht. Vielleicht auch einmal etwas Neues<br />
ausprobieren! Die Gartenscheren jetzt ölen und schleifen, damit<br />
sie wieder gut einsatzbereit sind.<br />
Im <strong>Jänner</strong> hat man noch genügend Zeit, um nachzudenken, was<br />
man sich vom neuen Gartenjahr erwartet, wünscht, umsetzen<br />
möchte. Vielleicht mehr Hochbeete, die Sommerblumenpalette<br />
erweitern, eine Rarität pflanzen, Wildsträucherhecke pflanzen,<br />
Gartenbeet kreativ einfassen, Topfgarten realisieren, originelle<br />
Gartentore machen usw. Es gibt unendlich viele Ideen zum<br />
Thema Garten.<br />
Mehr dazu im Sonnenerde-Videokanal ErdGeflüster:<br />
SONNENERDE „ErdGeflüster“-Video, 23. 01. 2022:<br />
www.sonnenerde.at/de/erdgefluester<br />
Zubereitung:<br />
1. Rapsöl erhitzen und die Pilze darin kurz anbraten.<br />
2. Karotten und Lauch in Scheiben schneiden und zufügen.<br />
3. Mit Gemüsebrühe aufgießen und das Gemüse bissfest garen.<br />
4. Tofu natur in Würfel schneiden und zur Suppe geben.<br />
5. Misopaste mit etwas Wasser cremig rühren und in die<br />
Suppe einrühren <strong>–</strong> nicht mehr kochen lassen!<br />
6. Suppe mit Salz und Pfeffer abschmecken und mit gekochten<br />
Reisnudeln servieren.<br />
ENJOI!<br />
Der monatliche Gartentipp von<br />
SONNENERDE-Chefin Regina Dunst<br />
36<br />
JÄNNER <strong>2024</strong> www.<strong>prima</strong>-magazin.at
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Das im Jahre 1988 von Baumeister Fritz Hammerl gegründete Planungsbüro<br />
wird in zweiter Generation von Baumeister Ing. Markus Hammerl sowie<br />
Baumeister Patrick Steiner unter dem neuen Firmennamen HPLAN<br />
fortgeführt. Beide sind erfolgreich in der Planung und Ausführung anspruchsvoller<br />
Bauprojekte tätig und so bietet HPLAN mit über 30-jähriger<br />
Berufserfahrung umfassende Dienstleistungen im Gewerbe-, Kommunalund<br />
privaten Wohnbau sowie bei Altbausanierungen und Revitalisierungen.<br />
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mit Reife- und Diplomprüfung)<br />
Die erfolgreich abgelegte Reife- und Diplomprüfung<br />
berechtigt zur Berufsausübung als<br />
Kindergartenpädagog*innen in Kindergärten,<br />
Krippen oder Tagesheimstätten sowie zu<br />
einem Studium an Universitäten, Akademien,<br />
Pädagogischen Hochschulen und Fachhochschulen.<br />
Mit der Zusatzausbildung zum bzw.<br />
zur Horterzieher*in ist auch eine Anstellung in<br />
der Nachmittagsbetreuung möglich.<br />
Pädagogische Fachassistenz<br />
(3-jährig)<br />
Dies ist ein neuer Schulzweig, der in Österreich<br />
bundesweit eingeführt wurde. Jugendliche,<br />
die zwar gerne mit Kindern arbeiten,<br />
die allerdings nicht unbedingt die Matura<br />
absolvieren möchten, erhalten dadurch die<br />
Möglichkeit einer zertifizierten Berufsausbildung.<br />
Kolleg für Sozialpädagogik<br />
(6 Semester, berufsbegleitend)<br />
Studierende werden hier zu diplomierten<br />
Sozialpädagog*innen ausgebildet, die u.a. in<br />
der Schulsozialarbeit, in der Nachmittagsbetreuung,<br />
in Wohngruppen, in Internaten und<br />
in verschiedenen Krisenzentren qualifizierte<br />
Tätigkeitsbereiche finden.<br />
Kolleg für Elementarpädagogik<br />
(4 Semester, Tagesform)<br />
Das Kolleg für Elementarpädagogik wendet<br />
sich an Maturant*innen sowie an Quereinsteiger*innen,<br />
die sich für den Bereich<br />
der Elementarpädagogik interessieren.<br />
Gerade in den städtischen Ballungszentren<br />
wird geprüftes Personal in diesem Bereich<br />
händeringend gesucht. Das Kolleg ist in vier<br />
Semester gegliedert und schließt mit einer<br />
Diplomprüfung ab. Absolvent*innen sind<br />
berechtigt, selbstständig eine Kindergartengruppe<br />
zu leiten.<br />
Tag der offenen Tür<br />
Freitag, 2. Feber <strong>2024</strong>, von 13.30 bis 17 Uhr<br />
Bildungsberatung bis 19 Uhr<br />
Schnuppertage sind ebenfalls möglich!<br />
Infos: 03352-32355<br />
Mail: s109810@bildung.gv.at<br />
www.bafep-oberwart.at<br />
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JÄNNER <strong>2024</strong><br />
37
UNTERNEHMENSPORTRÄT<br />
Foto: Samariterbund<br />
Große Freude über die Auszeichnung gab es unter den Mitarbeiter:innen des Samariterbundes<br />
Samariterbund: Bester Arbeitgeber im Bereich<br />
„Soziales und gesellschaftlicher Beitrag“<br />
Der Samariterbund Burgenland wurde im Rahmen der Studie „Bester Arbeitgeber 2023“<br />
mit dem „MARKET Quality Award“ für „Soziales und gesellschaftlichen Beitrag <strong>–</strong><br />
Burgenland 2023“ ausgezeichnet. Die Anerkennung würdigt das beeindruckende soziale<br />
Engagement des Samariterbundes.<br />
Als einer der größten Dienstleister im<br />
Gesundheits- und Pflegebereich setzt sich<br />
der Samariterbund Burgenland für pflegebedürftige<br />
Personen, ihre Angehörigen und<br />
das Wohlbefinden seiner Mitarbeiter:innen<br />
im Pflegedienst ein.<br />
Die Studie, basierend auf über 5.500 Interviews,<br />
bewertete verschiedene Kriterien für<br />
Unternehmen in Wien, Niederösterreich und<br />
im Burgenland. Neben Arbeitsbedingungen,<br />
Wohlbefinden und Reputation wurden auch<br />
Zukunftsfitness und regionale Relevanz betrachtet.<br />
Der Samariterbund Burgenland überzeugte<br />
nicht nur durch exzellente Arbeitsbedingungen<br />
und das Wohlbefinden der Mitarbeiter:innen,<br />
sondern erreichte den ersten Platz<br />
im Bundesland Burgenland für seinen hohen<br />
sozialen und gesellschaftlichen Beitrag.<br />
Andreas Balog von der Samariterbund Geschäftsführung<br />
betont: „Der Samariterbund<br />
hat es sich zur Aufgabe gemacht, wunderbare<br />
Lebensräume für Menschen zu schaffen.<br />
Mein Dank gilt allen, die mitgewirkt haben,<br />
das umzusetzen.“<br />
Für die Mitarbeiter:innen sind gute Aufstiegschancen,<br />
das flexible Arbeitszeitmodell<br />
und die Arbeitsplatzsicherheit wichtige<br />
Pluspunkte. Das Unternehmen gilt als erstklassige<br />
Referenz für den Lebenslauf seiner<br />
Mitarbeiter:innen.<br />
„Das gute Team, in dem ich arbeite, trägt<br />
entscheidend zur positiven Atmosphäre bei.<br />
Teamgeist, gegenseitige Unterstützung und<br />
ein offener Austausch prägen den Arbeitsalltag“,<br />
erklärt Herta Wagner, Pflegeassistentin<br />
im Pflegekompetenzzentrum Großpetersdorf.<br />
Ihre Kollegin Lisa Horvath, diplomierte<br />
Gesundheits- und Krankenpflegerin, hält<br />
fest, dass Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
des Samariterbundes nicht nur eine Aufgabe<br />
erfüllen, sondern eine gemeinsame Mission<br />
leben.<br />
„Beim Samariterbund Burgenland spürt man<br />
die hohe Verantwortung für die Menschen,<br />
die Region sowie die Begeisterung der Mitarbeiter!“,<br />
sagte Prof. Dr. Werner Beutelmeyer,<br />
Institutsvorstand des MARKET Instituts.<br />
Die Studie hob ebenfalls hervor, dass der<br />
Samariterbund Burgenland ein beeindruckendes<br />
ökologisches und nachhaltiges<br />
Engagement zeigt. Die Auszeichnung als<br />
„Bester Arbeitgeber 2023“ unterstreicht das<br />
ganzheitliche Wirken des Unternehmens.<br />
Haben Sie Interesse, bei einem der besten<br />
Arbeitgeber im Burgenland zu arbeiten?<br />
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38<br />
JÄNNER <strong>2024</strong> www.<strong>prima</strong>-magazin.at
Fotos© Burgenlandmesse<br />
Willkommen auf der 32. Baumesse in Oberwart<br />
Die Baumesse ist die Anlaufstelle für geballte Expertise in herausfordernden Zeiten! Der Ort, wo Bauherren<br />
und Baufirmen zusammentreffen. Wo informiert, angeboten, verglichen und vereinbart wird. Wo Lösungen<br />
gefunden und Wohnträume geschaffen werden. Vom 25. bis 28. <strong>Jänner</strong> <strong>2024</strong> im Messezentrum Oberwart.<br />
„Es ist vielleicht die bedeutendste Baumesse<br />
Oberwart, die wir je organisiert haben“,<br />
sagt Veranstalter Markus Tuider. Steigende<br />
Baukosten und die allgemeine Inflation<br />
machen den Traum vom Bauen und Renovieren<br />
komplizierter. Umso motivierter ist das<br />
Veranstaltungsteam der Burgenland Messe<br />
an die Organisaton der Baumesse Oberwart<br />
<strong>2024</strong> herangegangen. Das Ergebnis<br />
ist inspirierend: Rund 230 Ausstellerinnen<br />
und Aussteller zeigen innovative Lösungen,<br />
nachhaltige Ansätze und kreative Wege,<br />
um Wohnträume Wirklichkeit werden zu<br />
lassen. Beratung ist so wichtig wie noch nie<br />
und gerade das ist die Stärke der Baumesse<br />
Oberwart: Der persönliche Kontakt. Das Vier-<br />
Augen-Gespräch. Die Handschlagqualität.<br />
Die Möglichkeit, direkt mit den Expertinnen<br />
und Experten zu sprechen, um Lösungen zu<br />
finden, die den individuellen Bedürfnissen<br />
entsprechen. Von Energieberaterinnen über<br />
Baumeister bis hin zu Sanierungsexperten<br />
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vor Ort, um mit ihren Fachkenntnissen und<br />
wertvollen Ratschlägen zur Seite zu stehen.<br />
Der Besuch der Baumesse Oberwart ermög-<br />
licht es, Preise und Angebote zu vergleichen<br />
und sich in einem breiten Spektrum an<br />
Möglichkeiten umzusehen. Das Ziel des Veranstaltungsteams<br />
ist dabei klar: Eine Vielzahl<br />
an Angeboten zu schaffen, damit das Beste<br />
aus dem Bau-, Renovierungs- und Einrichtungsvorhaben<br />
herausgeholt werden kann.<br />
Die Vielfalt an Optionen <strong>–</strong> sei es in Bezug auf<br />
nachhaltige Baustoffe, energieeffziente Heizsysteme<br />
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