prima! Magazin - Ausgabe Dezember 2023
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DEZEMBER <strong>2023</strong><br />
Foto: Markt in Oberwart<br />
Foto: Eine Illustration von Willy Puchner aus seinem neuen Buch „Ich bin ...“<br />
An einen Haushalt / Österreichische Post AG P.b.b. / RM 06A036811 K / Verlagspostamt 7400 Oberwart<br />
Der trommelnde<br />
Holzwurm<br />
Die nachhaltigen Christbäume des Achim Flemisch<br />
„Ich bin ...“ – Geschichten<br />
eines Tagträumers<br />
Das neue Buch von Willy Puchner –<br />
eine Reise in die Welt der Fabelwesen
So regional &<br />
besonders<br />
Obstgarten Nikles, Kukmirn<br />
Unser Betrieb vertritt die Philosophie, dass Obst wie auch Weintrauben nur aus Eigenanbau<br />
stammen dürfen. Nur so können wir Gewissheit über die Herkunft und Inhaltsstoffe unserer<br />
Produkte haben. Daher werden für unsere Fruchtsäfte, Weine und Edelbrände auch nur Früchte<br />
aus den eigenen Obstgärten verwendet. Unsere Edelbrände basieren auf einem sehr strengen<br />
Auswahlkriterium der zu veredelnden Früchte. Das ist unerlässlich, wenn es um guten Schnaps<br />
geht. Bereits unsere Ahnen wussten die kleinen Hügel in Kukmirn zu nutzen und bepflanzten sie<br />
mit Weinreben. In unserem 2,3 ha großen Weingarten finden unsere Trauben die beste<br />
Voraussetzung für einen kräftigen, fruchtigen, ausdrucksstarken Wein.<br />
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großen Erdenbürgern der Region alles zu bieten, was man im Zuge der Familiengründung braucht:<br />
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BABYLAND HARTBERG | Raimund-Obendrauf-Straße 56/2 | 8230 Hartberg<br />
Tel. 03332/65510 | office@babyland.at | www.babyland.at<br />
Am 25. November und an den Weihnachtssamstagen von 9.00–17.00 Uhr geöffnet<br />
Obstgarten Nikles<br />
7543 Kukmirn | Apfelstraße 35<br />
MO–FR: 8-12 und 13–18 Uhr<br />
SA: 9–12 und 13–16 Uhr<br />
03328/32081 | info@nikles.at | www.nikles.at<br />
Familie Höllerbauer,<br />
Unterrohr<br />
Geräuchertes, Gekochtes oder bereits als Wurst<br />
oder Aufstrich verarbeitet – die Fleischprodukte<br />
vom Familienbetrieb Höllerbauer werden bereits<br />
in dritter Generation hergestellt und vermarktet.<br />
Der Betrieb stellt außerdem echtes Kernöl aus<br />
der Oststeiermark her.<br />
Besonderer Tipp: Geschenkkörbe, -kartons oder<br />
Sackerl mit den Produkten aus dem Hause<br />
Höllerbauer können je nach Anlass verpackt<br />
werden. Für Feiern jeglicher Art gibt es schmackhaft<br />
belegte Cateringplatten.<br />
Familie Höllerbauer | 8294 Unterrohr 12<br />
03332 8858 | MO–FR: 7–18 Uhr; SA: 1150 Wien<br />
Am Meiselmarkt, Außenbereich 6-12 Uhr<br />
www.hoellerbauer.eu<br />
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Braukunst. Unsere Brauerei bietet eine verlockende Auswahl an exquisiten Biersorten, darunter das<br />
authentische Hausbier, das erfrischende Helle und das malzaromatische Bernstein.<br />
Derzeit verzaubert unser saisonales Highlight, das Bock Bier, die Gaumen unserer Gäste.<br />
Freuen Sie sich auf genussvolle Stunden in unserer Brauerei, die freitags ab 17 Uhr ihre Pforten<br />
öffnet. Erleben Sie, wie Qualität und Leidenschaft in jeder Flasche stecken. Die Ungarnstraße 10 ist<br />
nicht nur eine Adresse, sondern ein Ort, an dem sich Biergenuss und Gemütlichkeit vereinen.<br />
Hianzenbräu | Ungarnstraße 10 | 7503 Großpetersdorf | 0660 664 24 31<br />
office@hianzenbraeu.at | www.hianzenbraeu.at<br />
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GESAMTER BEZIRK OBERWART UND<br />
OSTSTEIERMARK MIT GROSSRAUM HARTBERG<br />
Friedvolle<br />
Weihnachten<br />
Foto © Jens Krauss<br />
Der trommelnde<br />
Holzwurm<br />
Die nachhaltigen Christbäume<br />
des Achim Flemisch<br />
„Ich bin ...“<br />
Geschichten eines<br />
Tagträumers<br />
Das neue Buch von Willy Puchner –<br />
eine Reise in die Welt der Fabelwesen<br />
Gewalt ist keine<br />
Privatsache<br />
Gewalt hat viele Gesichter. Ein Gespräch darüber,<br />
wie wir sie erkennen und wo es Hilfe<br />
gibt. Wege, um aus einer Gewaltbeziehung zu<br />
kommen<br />
Kinder &<br />
Tiere<br />
Bitte keine Tiere<br />
unterm<br />
Christbaum<br />
DEZEMBER <strong>2023</strong>
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INHALTSVERZEICHNIS<br />
EDITORIAL<br />
14<br />
16<br />
38<br />
Friedvolle Weihnachten<br />
Jede fünfte Frau ist in Österreich von<br />
Gewalt durch ihren Partner betroffen. In<br />
der Realität bedeutet das, dass wir alle<br />
diese Freundin bzw. Freundinnen in<br />
unserem Umfeld haben. Es sind nicht<br />
(nur) die blauen Flecken, die darauf<br />
hinweisen. Es ist der herablassende<br />
Umgang ihres Partners, abwertende<br />
Äußerungen über sie, die uns aufhorchen<br />
lassen müssen. Vielleicht auch ihre<br />
Zurückgezogenheit.<br />
Zwei Studienabschlüsse hat eine meiner<br />
Freundinnen. Zwei Söhne hat sie<br />
großgezogen. Beiden eine top Ausbildung<br />
finanziert. Nach ihrer Krebserkrankung<br />
hat sie sich nicht nur ihre<br />
Position im Unternehmen wieder<br />
zurückerarbeitet, sondern die Führung<br />
des Teams übernommen. Außerdem ist<br />
sie einer der aufmerksamsten und<br />
empathischsten Menschen, die ich kenne.<br />
Sie ist eine, die Spuren in der Welt<br />
hinterlässt. Aber sie weiß es nicht. Jede<br />
postive Äußerung, jedes Lob über ihre<br />
Leistungen schwächt sie ab, weil sie viel<br />
zu oft das Gegenteil gehört hat. Was sie<br />
fürs Leben mitbekommen hat, sind<br />
Selbstzweifel und das Gefühl, dass es nie<br />
reicht. Dass sie nie gut genug sein wird.<br />
Viele Frauen, die Gewalt erleben,<br />
definieren das gar nicht als solche, weil<br />
sie es so gewohnt sind. Gewalt hat viele<br />
Gesichter und findet sich in allen<br />
Altersgruppen und allen Gesellschaftsund<br />
Bildungsschichten.<br />
Am Ende dieses Jahres blicken wir auf<br />
jene Frauen, die getötet wurden, weil sie<br />
Frauen sind. Das Leben, das dem Femizid<br />
voranging, muss ein leidvolles gewesen<br />
sein.<br />
Weihnachten steht vor der Tür. In vielen<br />
Familien eskaliert es. Aber Gewalt ist<br />
keine Privatsache. Wenn jede fünfte Frau<br />
in Österreich von Gewalt betroffen ist,<br />
sollten wir uns fragen: Welche ist es in<br />
meinem Umfeld? Wem dazu keine<br />
Antwort einfällt, der sollte vielleicht doch<br />
ein wenig genauer hinsehen.<br />
Nicole Mühl<br />
Interview<br />
6 – Gewalt ist keine Privatsache<br />
Gewalt hat viele Gesichter. Ein Gespräch<br />
darüber, wie wir sie erkennen<br />
Porträt<br />
12 – Ein Leben für den Glauben UND<br />
die Liebe<br />
Die besondere Berufung von Franz Horvath<br />
16 – „Ich bin ...“<br />
Geschichten eines Tagträumers.<br />
Das neue Buch von Willy Puchner<br />
44 – „Sei Teil der Lösung, nicht des<br />
Problems“<br />
Die Tierschutz-Aktivistin Sandy P. Peng<br />
Bericht<br />
18 – Ein gefährlicher Trend<br />
Warum der regelmäßige Konsum von<br />
Energy Drinks dem Körper schadet<br />
Kommentar<br />
20 – Kinder und Tiere<br />
12<br />
Reportage<br />
14 – Der trommelnde Holzwurm<br />
Die nachhaltigen Christbäume des<br />
Achim Flemisch<br />
22 – Bad Waltersdorf<br />
Gemeinde mit einem belebten Ortskern<br />
26 – Große Pläne brauchen Platz<br />
Elektro-Energietechnik Pichler und<br />
S&P Plan siedeln um<br />
30 – Rechnitz<br />
Zwischen Geschichte, Gemeinschaft und<br />
nachhaltigen Ideen<br />
34 – Familienhaus und Gebetsort<br />
Eine Kapelle im eigenen Zuhause<br />
38 – Zwischen Wasserrädern und<br />
Kulturschätzen<br />
Die Obere Mühle in Unterwart<br />
IMPRESSUM: <strong>prima</strong>! <strong>Magazin</strong>, Herausgeberin: Nicole Mühl MA • 0664-4609220, redaktion@<br />
<strong>prima</strong>-magazin.at, www.<strong>prima</strong>-magazin.at, Verwaltung, Anzeigenberatung: Tina Trobits • 0676-4114531,<br />
verwaltung@<strong>prima</strong>-magazin.at; Anzeigenberatung: Rebeka Troha • 0664-9198969,<br />
anzeigen@<strong>prima</strong>-magazin.at; Christina Stefanits • 0664-9208637, werbung@<strong>prima</strong>-magazin.at;<br />
Redaktionsleitung: Nicole Mühl; Redaktion: Eva Maria Kamper BA MSc; Mag. Roland Weber;<br />
Saskia Kanczer BA; Chiara Pieler; Kommentar: Feri Tschank; Rubriken: „Rede & Antwort“: Walter Reiss;<br />
„So geht vegan“: Karin Weingrill MA; Titelfoto: LEXI • Verlags- und Herstellungsort: 7400 Oberwart •<br />
Büro: Röntgengasse 28 Top 1, 7400 Oberwart • Offenlegung §25 Mediengesetz unter www.<strong>prima</strong>-magazin.at<br />
Druck: Styria GmbH & Co KG • Nachdrucke nur mit schriftl. Genehmigung des Verlages.<br />
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Satzfehler vorbehalten. Fotos werden teilweise von www.shutterstock.com verwendet. Die Kennzeichnung<br />
ist neben dem Foto platziert.<br />
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DEZEMBER <strong>2023</strong> 5
INTERVIEW<br />
Foto © shutterstock.com/Tinnakorn jorruang<br />
Gewalt ist keine Privatsache<br />
Im heurigen Jahr sind in Österreich bereits 26 Femizide begangen worden.<br />
Außerdem gab es 41 Mordversuche an Frauen. Die Täter sind in der Regel (Ex)Partner.<br />
Der gefährlichste Ort für Frauen ist ihr eigenes Zuhause.<br />
Jede fünfte Frau in Österreich ist von Gewalt durch ihren eigenen Partner betroffen.<br />
Und nun steht Weihnachten vor der Tür. Das Fest der Liebe? Für viele Frauen ein Ereignis,<br />
dem sie mit Sorge entgegensehen, denn an solch emotionalen Feiertagen eskaliert die<br />
Situation daheim häufig. Wobei: Viele Frauen wissen gar nicht, dass sie in einer Gewaltbeziehung<br />
stecken. Was das bedeutet und was der erste Schritt in ein selbstbestimmtes,<br />
gewaltfreies Leben sein könnte, erklärt Michaela Fassl, fachliche Leiterin der<br />
Frauen-, Mädchen- und Familienberatung im Südburgenland.<br />
Nicole Mühl<br />
Was bedeutet Femizid?<br />
Mag. Michaela Fassl: Femizid bedeutet, dass eine Frau aufgrund<br />
ihres Geschlechts getötet wird. Von Femizid, also Frauenmord,<br />
spricht man, wenn eine Frau getötet wird, weil sie eine Frau ist.<br />
Einem Frauenmord geht ja oftmals eine toxische Beziehung<br />
voraus. Was ist das?<br />
Es bedeutet, dass Frauen bzw. Mädchen in Beziehungen sind, wo<br />
sie sich nicht frei entfalten können. Wo sie eingeschränkt sind.<br />
Wo sie Opfer von Gewalt in den unterschiedlichsten Formen sind.<br />
Oftmals würden sie selbst das gar nicht als Gewalt bezeichnen.<br />
Wie erkennt man, dass man in einer Gewaltbeziehung ist?<br />
Der Femizid ist die Spitze des Eisbergs. Oft gibt es davor eine<br />
Biografie oder Erlebnisse, wo die Frau schon andere Gewalterfahrungen<br />
gemacht hat. Das kann ökonomische Gewalt sein,<br />
wenn beispielsweise nur der Partner über die Zugangsdaten zum<br />
Konto verfügt oder vielleicht sogar nur er ein Konto hat – da<br />
geht es um Macht. Oder wenn der Partner bestimmt, mit wem<br />
sich die Frau treffen darf. Gewalt in der Beziehung bedeutet<br />
auch, dass die Frau isoliert wird. Oder wenn der Mann bestimmt,<br />
ob die Frau berufstätig sein darf und in welchem Beruf. Man<br />
glaubt gar nicht, wie oft das auch bei jüngeren Frauen der Fall ist.<br />
6 DEZEMBER <strong>2023</strong><br />
www.<strong>prima</strong>-magazin.at
INTERVIEW<br />
Wie kann man das durchbrechen? Schützt Bildung davor?<br />
Was man nicht sagen kann, ist, dass diejenigen, die besser<br />
ausgebildet sind, nicht Opfer von Gewalt sind. Das ist ein Mythos.<br />
Gewalt gibt es in allen sozialen Schichten. Für jene mit höherem<br />
Bildungsabschluss ist es manchmal sogar schwieriger, sich an<br />
eine Einrichtung zu wenden, weil hier die Scham nochmal ein<br />
anderes Thema ist.<br />
Aber ist nicht die Selbstständigkeit notwendig, um aus<br />
einer solchen Beziehung rauszukommen?<br />
Die formale Abhängigkeit ist größer, wenn man keine Ausbildung<br />
oder keinen Führerschein hat. Natürlich. Aber mir ist wichtig<br />
festzuhalten, dass Gewalt in ihren verschiedenen Formen überall<br />
vorhanden ist.<br />
Was können Betroffene also tun, um aus der Gewaltbeziehung<br />
rauszukommen? Was ist der erste Schritt?<br />
Wenn man akut von Gewalt betroffen ist, dann ist es wichtig, die<br />
Polizei zu rufen. Bitte nicht zögern! Wenn es aktuell nicht akut<br />
ist, dann sind unsere Beratungsstellen zu empfehlen und hier<br />
gilt: Keine Angst! Es wird nichts sofort in Gang gesetzt. Oft ist<br />
nämlich die Sorge da, dass sofort Anzeige erstattet wird, wenn<br />
man eine Einrichtung aufsucht. Das ist nicht der Fall. Bei vielen<br />
Frauen und Mädchen, die zu uns in die Beratung kommen, zeigt<br />
sich, dass schon allein das darüber Reden hilfreich sein kann,<br />
also dass sie einmal ihre Geschichte erzählen können. Wir haben<br />
ein multiprofessionelles Team und viel Erfahrung im Gewaltbereich<br />
– wir stülpen niemandem etwas über und machen keinen<br />
Druck. Manche Prozesse brauchen Zeit und wir können gemeinsam<br />
mögliche Wege aus der Gewalt erarbeiten. Die Beratung ist<br />
vertraulich und kostenlos.<br />
Oft wissen Frauen gar nicht, dass sie Gewalt erleben. Was<br />
sind solche Warnsignale?<br />
Wenn man Angst hat. Wenn man sich eingeengt fühlt. Frauen sind<br />
das leider manchmal so gewohnt, vielleicht aufgrund der eigenen<br />
Biografie und auch aufgrund geschlechtsspezifischer Sozialisation.<br />
Deshalb ist das neutrale Gegenüber von außen wichtig, das<br />
ihnen hilft, zu erkennen, dass das nicht normal ist, was sie erleben.<br />
Und dass sie nicht schuld sind!<br />
Oft sind es ja gerade Freunde oder Angehörige, die dazu<br />
raten, dass man „aushalten“ muss, oder?<br />
Ja, das familiäre Umfeld ist nicht immer hilfreich, denn oft wird<br />
den Frauen die Schuld zugeschoben. Und auch in der Zivilgesellschaft<br />
erleben wir immer noch, dass die Leute wegschauen.<br />
Dafür haben wir das Projekt „StoP – Stadtteile ohne Partnergewalt“<br />
laufen. Da gibt es viele Aktionen, wo es um die Sensibilisierung<br />
der Zivilbevölkerung geht. Nachbarinnen und Nachbarn<br />
beispielsweise sind oft diejenigen, die mitbekommen, wenn Gewalt<br />
im Spiel ist. Da geht es darum zu vermitteln, dass man etwas tun<br />
muss und auch darum, wie man einschreiten kann.<br />
Was kann man denn tun, wenn man beim Nachbarn Gewalt<br />
mitbekommt?<br />
Rezepte gibt es nicht, aber ein paar Ideen. Wichtig ist immer, dass<br />
man auf den eigenen Schutz achtet. Aber man kann zum Beispiel<br />
Mag. Michaela Fassl ist fachliche Leiterin<br />
der Frauen-, Mädchen- und Familienberatungsstellen<br />
Oberwart, Güssing und<br />
Jennersdorf. „Jede Frau hat das Recht<br />
auf ein Leben ohne Gewalt.“<br />
anklopfen und nach Milch fragen. Also kreative Wege suchen,<br />
ohne direkt zu konfrontieren. Man gibt damit zu verstehen, dass<br />
man etwas mitbekommen hat. Wichtig ist auch, die Frau<br />
anzusprechen, wenn sie alleine ist und ihr beispielsweise einen<br />
Folder einer Beratungsstelle in die Hand zu geben. Man zeigt<br />
damit, dass man achtsam ist, ohne sich selbst zur Beraterin zu<br />
machen. Man vermittelt, dass man etwas wahrnimmt. Eines ist<br />
wichtig: Gewalt ist keine Privatsache!<br />
Was sagen Sie einer Frau, die überzeugt ist, dass ihr Mann<br />
die Gewalt bereut und ihr versprochen hat, dass es nie<br />
wieder vorkommt?<br />
Es ist häufig der Fall, dass Frauen trotz Gewaltvorfällen zum<br />
Partner zurückgehen. Wir sagen der Frau nicht, was sie tun soll.<br />
Wir versuchen zu ergründen, was gerade möglich ist. Wir<br />
schauen, was sie für Ressourcen hat und was ihr Ziel ist.<br />
Natürlich versuchen wir immer gemeinsam Alternativen zu<br />
erarbeiten. Aber wir sagen nicht, was zu tun ist. Wir wissen um<br />
die Gewaltspirale, wo sich Spannung aufbaut und in Form von<br />
Gewalt entlädt – in dieser Phase sind Frauen am ehesten<br />
empfänglich für Unterstützung. Wir wissen aber auch, dass<br />
danach die Honeymoon-Phase folgt, wo das Paar oftmals<br />
zusammenfindet, bis sich die Situation wieder auflädt und<br />
erneut eskaliert. Mit diesem Wissen muss natürlich auch die<br />
Beratung arbeiten. Wir zeigen Alternativen auf, aber holen die<br />
Frau dort ab, wo sie gerade im Prozess ist.<br />
Wie kann man Gewalt und letztendlich Frauenmorde<br />
verhindern? Was halten Sie für sinnvoll?<br />
Sind Sie von Gewalt betroffen?<br />
Wichtige Beratungsstellen (kostenlos)<br />
• Frauen- und Mädchenberatung Bezirk Oberwart, Güssing & Jennersdorf<br />
03352 33855 | www.frauenberatung-burgenland.at<br />
• Frauen- und Mädchenberatung Hartberg:<br />
03332 62862 | www.frauenberatung-hf.at<br />
• Gewaltschutzzentrum Burgenland: 03352 31420 | www.gewaltschutz.at<br />
• Gewaltschutzzentrum Steiermark:<br />
0316 77 41 99 | www.gewaltschutzzentrum-steiermark.at<br />
• Frauenhaus Burgenland: 05 09 44 4000<br />
• Frauenhäuser Steiermark: 24/7 Notruf: 0800 202017<br />
• Hotline: Frauenhelpline gegen Gewalt 24 h: 0800 222 555<br />
• HelpChat: Onlineberatung: www.haltdergewalt.at<br />
• Polizei: 133<br />
Foto © zVg<br />
>> weiter auf Seite 8<br />
DEZEMBER <strong>2023</strong><br />
7
INTERVIEW<br />
Man müsste an so vielen Ecken und Enden anfangen. Ich selbst<br />
komme aus der Pädagogik und sehe, dass auch die Schulen hier<br />
einen enormen Bedarf haben zum Thema Gewalt. Oft ist ein<br />
Erklärungsmuster, warum Männer in Partnerschaften Gewalt an<br />
Frauen ausüben jenes, dass sie mit ihren Gefühlen nicht umgehen<br />
können. Es wäre wichtig, schon von klein auf mit Kindern zu<br />
arbeiten, wie man mit eigenen Gefühlen umgeht. Aggression ist ja<br />
an sich eine notwendige Emotion. Aber die Frage ist, wie findet<br />
sie ihre Wege und da ist Gewalt kein adäquater und nicht zu<br />
akzeptieren.<br />
Ein weiteres großes Potenzial seh ich beim Thema Geschlechterrollen.<br />
Das ist für mich die Basis für viele Ungleichheiten in<br />
unserer Gesellschaft. Beim Thema häusliche Gewalt steckt ja<br />
dahinter, dass Männer Macht ausüben. Sie gehen davon aus, dass<br />
sie über die (Ex)Partnerin verfügen dürfen. Es ist ein Ungleichgewicht<br />
zwischen Männern und Frauen. Das resultiert zum Teil aus<br />
der Geschichte, denn es war tatsächlich lange Zeit so, dass<br />
Männer über den Frauen standen. Das wirkt sich bis heute aus,<br />
auch wenn die Gesetze diese Haltung nicht mehr repräsentieren.<br />
Da müssen wir ansetzen: dass Burschen mehr darin gefördert<br />
werden, über ihre Gefühle zu reden. Und Mädchen gestärkt<br />
werden, sich nichts gefallen zu lassen und ihren Weg zu gehen.<br />
Weihnachten steht vor der Tür und das Fest der Liebe ist in<br />
vielen Familien eine enorm spannungsgeladene Zeit. Was<br />
empfehlen Sie Frauen, die Angst davor haben, dass es<br />
eskalieren könnte?<br />
Wenn Gewalt immer wieder ein Thema ist, dann empfehlen wir<br />
betroffenen Frauen, dass sie die wichtigsten Dokumente und<br />
Geld bereit halten. Dass sie Notfallnummern einspeichern – die<br />
Nummer der Polizei fällt einem oft in der Akutsituation nicht ein,<br />
daher vorbeugen. Dass sie aus dem nahen sozialen Umfeld eine<br />
Person haben, der sie sich anvertrauen können und wo sie<br />
eventuell hinkönnen. Und ich kann es nur nochmals betonen: In<br />
ein Beratungs- und Krisenzentrum zu kommen bedeutet nicht,<br />
dass sofort etwas in Gang gesetzt wird. Es bedeutet oftmals nur,<br />
sich auszusprechen, erste Informationen zu bekommen und hier<br />
auch gemeinsam einen Notfallplan zu erstellen. Wir können<br />
gemeinsam vorsorgliche Maßnahmen treffen.<br />
Themenabend Femizide in Österreich<br />
„Heimat bist du toter Töchter“ Lesung mit Yvonne Widler<br />
Im Anschluss an die Lesung diskutiert die Autorin gemeinsam mit<br />
KARIN GÖLLY (Gewaltschutzzentrum), ROBERT GAMEL (Männerberatung)<br />
und JENNIFER WATZDORF (Projekt StoP – Stadtteile ohne<br />
Partnergewalt) die unumgänglichen Fragen: Wer sind die Täter und<br />
was haben sie gemeinsam? Wo liegen die Wurzeln der Frauenfeindlichkeit<br />
in Österreich? Und vor allem: Wo müssen wir im Kampf gegen<br />
systemische Gewalt gegen Frauen ansetzen?<br />
Dienstag, 5. <strong>Dezember</strong> <strong>2023</strong>, 17 Uhr, Moderation: Michaela Fassl<br />
Frauenberatungsstelle Oberwart | Prinz Eugen-Straße 12<br />
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8 DEZEMBER <strong>2023</strong><br />
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Hartberg finden laufend Vorführungen<br />
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Das Warten hat ein Ende – der Duft von Weihnachten liegt in der Luft!<br />
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Am 9. <strong>Dezember</strong> sorgt die schwedische Ankarsrum für herrlichen<br />
Brotgeruch. Die Ankarsrum ist DIE Maschine für Brotbäcker, da sie bis zu<br />
4 kg Teig darin verarbeiten können, aber auch viele Zusatzfunktionen<br />
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Dagegen ist<br />
ja nicht wirklich was einzuwenden.<br />
Aber müssen die alle<br />
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Mit einer Glitzerfolie und einer<br />
Riesenmasche dran? Dabei<br />
hab ich schon so oft gesagt:<br />
„Mein<br />
Wunsch<br />
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Christkind:<br />
...viele Geschenke<br />
und wenig Verpackung“<br />
Ihr könnt mein Geschenk auch<br />
in ein Geschenksackerl oder<br />
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gar keinen Müll. Denn gleich<br />
nach dem Auspacken geb’<br />
ich das Sackerl zurück und<br />
sage: Die nächsten Weihnachten<br />
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Der Garten ist im Winter wichtiger Lebensraum für Kleintiere<br />
Das Jahr neigt sich dem Ende zu und unsere Gärten und Beete bereiten sich auf<br />
den Winterschlaf vor. Da heißt es ohne Zweifel: zudecken! Um im Frühjahr gute<br />
ertragreiche Erde vorzufinden, muss diese vor der Sonne und den Temperaturen<br />
geschützt sein. Unser Tipp: Nichts tun!<br />
Unser Videokanal<br />
www.sonnenerde.at/de/erdgefluester<br />
Die beste Erde fürs Frühjahr<br />
Im Herbst und Winter gilt das<br />
Motto: Alles liegen und stehen<br />
lassen! Der „unaufgeräumte“<br />
Garten ist wichtig für Vögel und<br />
Insekten und das Laub und<br />
anderweitige Pflanzenreste, die<br />
die Beete bedecken, sorgen für<br />
Schutz und garantieren die<br />
bestmögliche Erde im neuen Jahr.<br />
Das Bio-Produkt 2024<br />
Die Moorbeeterde von SONNEN-<br />
ERDE wurde als Bio-Produkt<br />
2024 ausgezeichnet, denn auch<br />
diese Erde ist – wie alle Erden<br />
von SONNENERDE – torffrei!<br />
Durch den Torfabbau werden<br />
nicht nur Feuchtbiotope<br />
unwiederbringlich zerstört,<br />
sondern es wird der darin<br />
enthaltene Kohlenstoff auch in<br />
Form von CO 2<br />
freigesetzt.<br />
Die innovative torffreie Komposterde<br />
von SONNENERDE<br />
ermöglicht somit klimaschonendes<br />
Gärtnern für alle Gartenfreunde.<br />
Unser Tipp:<br />
Die Bio Moorbeeterde<br />
Durch den hohen Kompostanteil<br />
gewährleistet diese Spezialerde<br />
eine sehr hohe Nährstoffversorgung.<br />
Eine Nachdüngung im<br />
Freiland ist frühestens ab dem<br />
zweiten bzw. dritten Jahr<br />
erforderlich.<br />
Die fertige Bio Moorbeeterde ist<br />
für alle säureliebenden Pflanzen<br />
wie Rhododendren, Azaleen und<br />
Heidelbeeren perfekt geeignet.<br />
Kompost vorbereiten<br />
Jetzt kann man den eigenen<br />
Kompost für die Blühzeit im<br />
Frühling vorbereiten. Alle Tipps<br />
für die genaue Herstellung von<br />
eigenem qualitativen Kompost<br />
sind auf dem SONNENERDE-Videokanal<br />
„Erdgeflüster“ (www.<br />
sonnenerde.at/de/erdgefluester)<br />
in der vierteiligen Serie „Kompostierung<br />
im Hausgarten“ zu sehen!<br />
Wer jetzt den eigenen Kompost<br />
aufsetzt, kann sich zurücklehnen<br />
und abwarten, denn im Frühjahr<br />
ist er fertig.<br />
Unser Tipp:<br />
Der Bio Kompostaktivator<br />
Organische Abfälle können<br />
einfach mit dem SONNENERDE<br />
Kompostaktivator vermischt<br />
werden und schon hat man die<br />
perfekte Grundlage für den<br />
eigenen Dünger. Auch sonst<br />
stehen alle Erdenrezepturen<br />
online zur Verfügung, so kann<br />
sich jeder die Erde nachbauen.<br />
Grüner Wohnen<br />
Die Bodenversiegelung ist leider<br />
weiterhin ein großes Thema. Das<br />
ist umso unverständlicher, weil es<br />
bereits genug Alternativen gibt.<br />
Denn vieles, an das wir gar nicht<br />
denken, kann bei einem Gebäude<br />
begrünt werden: Neben dem<br />
eigenen Rasen und Garten<br />
können auch Wände und Dächer<br />
zu grünen Flächen werden. Für<br />
Parkplatzflächen gibt es auch die<br />
Möglichkeit, Pflastersteine zu<br />
verwenden, deren Zwischenräume<br />
mit Sand oder Kies gefüllt<br />
werden können.<br />
Ein besonders interessantes<br />
System für den städtischen<br />
Bereich ist das „Stockholmer<br />
Baumpflanzsystem“. Dabei<br />
werden Stadtbäume beispielsweise<br />
neben Straßen gepflanzt.<br />
Das Prinzip beruht auf durchwurzelbaren<br />
Baumgruben, die<br />
zugleich auch riesige Wassermengen<br />
speichern können. So<br />
wird als positiver Nebeneffekt<br />
sogar das Kanalsystem der<br />
Städte langfristig entlastet.<br />
Gemeinden könnten dieses<br />
System sehr kostenschonend im<br />
Zuge von infrastrukturellen<br />
Bauprojekten gleich mitumsetzen.<br />
Infos: www.sonnenerde.at<br />
SONNENERDE<br />
www.sonnenerde.at<br />
7422 Riedlingsdorf, T: 03357 / 42198<br />
Mo – Fr von Mo 7 – – Fr 18 von Uhr, 8 – Sa 15 von Uhr 8 – 12 Uhr<br />
Die beste Erde unter der Sonne<br />
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10<br />
DEZEMBER <strong>2023</strong> www.<strong>prima</strong>-magazin.at
KOMMENTAR<br />
KOMMENTAR<br />
... und Friede den<br />
Menschen auf Erden<br />
Weihnachten – und immer noch hat sich der Wunsch nach Frieden auf<br />
Erden nicht erfüllt. Über die Menschen, die Hoffnung und das Licht von<br />
Bethlehem.<br />
EIN KOMMENTAR VON FERI TSCHANK.<br />
Und schon wieder ist es <strong>Dezember</strong> und<br />
schon wieder hat sich die Menschheit<br />
um nichts gebessert. Es werden immer<br />
noch Kriege geführt. Mütter weinen um<br />
ihre Kinder, Frauen um ihre Männer,<br />
Männer um ihre Frauen und die Welt<br />
sieht fassungslos zu und so mancher,<br />
dem es nicht zusteht, erlaubt sich das<br />
Ganze auch noch zu kommentieren.<br />
Die „Ja, aber ...“ sind mir persönlich<br />
dabei ja die Liebsten. Keine Ahnung,<br />
aber immer die Klappe offen. Was sind<br />
wir doch im Grunde für eine scheußliche<br />
Spezies. Halten uns für die Krone<br />
der Schöpfung und töten unsere Frauen,<br />
erschießen kleine Kinder, zerstückeln<br />
alte Menschen, vergewaltigen und<br />
verstümmeln und trotzdem gibt es noch<br />
immer fehlgeleitete Individuen, die das<br />
Ganze auch noch verstehen und gut<br />
finden. Ach ja. Die Nazis haben auch<br />
Kinder erschossen, um zu zeigen, dass<br />
sie keine Weicheier sind. Haben Familien<br />
zusammengebunden und in Flüsse<br />
geworfen, zwei, drei getötet, damit sie<br />
den Rest unter Wasser ziehen. Wir sind<br />
die Letzten, die sich als moralische<br />
Instanz aufspielen dürfen und ich<br />
schäme mich, solange ich lebe für diese,<br />
meine Mitmenschen, die noch nicht<br />
einmal für ihre Taten bestraft wurden<br />
und deren Geist immer noch unter uns<br />
weilt.<br />
Weihnachten ist nicht mehr fern. „Last<br />
Christmas“ schallt uns aus allen Rohren<br />
und Röhren entgegen. Ehrlich gesagt, ein<br />
paar Tage find ich es sogar schön. Ich<br />
mag Weihnachten. Mochte es schon<br />
immer und jetzt ist es auch schon zu<br />
spät, etwas daran zu ändern. Es gibt für<br />
mich zwei Arten von Menschen. Die, die<br />
schon mit fünf nicht mehr ans Christkind<br />
glauben, und die, die so wie ich dies<br />
auch noch mit 70 tun.<br />
Natürlich im metaphorischen Sinne<br />
gemeint.<br />
Da hängen so viele schöne, aber auch<br />
traurige Erinnerungen dran. Die Freude<br />
innerhalb der Familie über die Geschenke<br />
und das gemeinsame Feiern und<br />
Essen. Die Trauer, wenn einer nicht<br />
mehr unter uns war und wir ihn ganz<br />
besonders am 24. <strong>Dezember</strong> vermisst<br />
haben und unter Tränen und mit<br />
erstickter Stimme „Stille Nacht …“<br />
gesungen haben.<br />
Die Hoffnung von Frieden auf Erden, die<br />
sich von Jahr zu Jahr leider nicht erfüllt<br />
hat, aber trotzdem immer in unseren<br />
Herzen ist. Der Duft von frisch gebackenen<br />
Keksen und die Vorfreude auf<br />
Vanillekipferl, deren erste Tranche<br />
zumeist den dritten Adventsonntag nicht<br />
erlebt und nachproduziert werden<br />
musste.<br />
Der Geruch von Weihrauch, frischem<br />
Reisig, das gemeinsame Binden des<br />
Adventkranzes. Die Freude, die man<br />
schon beim Kauf der Geschenke für<br />
seine Liebsten hat und die Hoffnung, das<br />
Richtige getroffen zu haben.<br />
Die Christkindlmärkte und gebratenen<br />
Kastanien. Fünf Stück für einen Euro.<br />
Mindestens zwei davon sind schlecht,<br />
aber auch das gehört dazu, ebenso wie<br />
der widerliche Glühwein, den ich jedes<br />
Jahr wieder versuche und jedes Jahr mit<br />
Sodbrennen dafür gestraft werde.<br />
Vor vielen Jahren bin ich mit dem<br />
Friedenslicht von Bethlehem durch die<br />
Ortschaften gefahren. Unwahrscheinlich,<br />
wie viele Leute es sich geholt haben.<br />
Ich hab es in Schulen, in Kirchen und<br />
Gemeinden gebracht und die Menschen<br />
sind zu Tausenden gekommen und<br />
haben sich das Licht nach Hause geholt,<br />
es auf die Friedhöfe gebracht ihren<br />
Nachbarn, ihren Kindern weitergegeben.<br />
Immer mit dem Wunsch, damit etwas für<br />
den Frieden auf dieser Welt zu tun. Hat<br />
nicht geklappt, aber wir werden es auch<br />
heuer wieder versuchen und auch heuer<br />
wieder hoffen. Weihnachten ist einmal<br />
im Jahr. Anlass, sich vorzunehmen ein<br />
besserer Mensch zu werden. Neid und<br />
Hass und Vorurteile hinter sich zu<br />
lassen, denn damit schadet man sich in<br />
erster Linie ohnehin nur selbst.<br />
Den Menschen ihre Meinung lassen,<br />
auch wenn sie noch so verkehrt ist. Ein<br />
„Schwurbler“ ist nicht zu bekehren. Soll<br />
er, wenn es ihn glücklich macht. Aufpassen<br />
vor den Lügnern, denn Lügen<br />
erscheinen dem Verstand häufig viel<br />
einleuchtender und anziehender als die<br />
Wahrheit, weil der Lügner den großen<br />
Vorteil hat, im Voraus zu wissen, was das<br />
Publikum zu hören wünscht. Zitat<br />
Hannah Arendt.<br />
Schöne Weihnachten und da wir uns<br />
erst im nächsten Jahr wieder treffen,<br />
auch noch einen guten Rutsch!<br />
Mögen die guten Geister, so es sie gibt,<br />
mit uns sein.<br />
DEZEMBER <strong>2023</strong><br />
11
PORTRÄT<br />
Ein Leben für den Glauben UND die Liebe:<br />
Die besondere Berufung<br />
von Franz Horvath<br />
Franz Horvath verbrachte 15 erfüllte Jahre als Pfarrer in Litzelsdorf und Kemeten. Doch dann<br />
trat eine Wendung in seinem Leben ein, die den bisherigen Weg auf den Kopf stellte: die Liebe<br />
zu einer Frau. In einem mutigen Schritt entschied er sich für die Liebe und verließ seinen<br />
priesterlichen Beruf, aber nicht seine Berufung. Heute, als verheirateter Familienvater, geht der<br />
Seelsorger einen neuen Weg, um seine Liebe zu Gott und den Glauben auf eine andere Weise<br />
mit Menschen zu teilen. Im Interview mit <strong>prima</strong>! erzählt er zum ersten Mal seine<br />
bemerkenswerte Geschichte.<br />
Chiara Pieler<br />
Ein vorgezeichneter Weg<br />
„Ein bisschen war es bei mir so: Genau<br />
wie andere Kinder Lokführer werden<br />
wollten, habe ich schon immer den<br />
Pfarrberuf im Kopf gehabt“, schmunzelt<br />
Franz Horvath. Aufgewachsen in einer<br />
großen Familie in Zagersdorf war er von<br />
Kindheit an mit den Traditionen und<br />
Gottesdiensten der katholischen Kirche<br />
vertraut. Die Nähe zum Glauben entwickelte<br />
sich vor allem durch seine Rolle als<br />
Ministrant. Das Ritual der Heiligen Messe,<br />
damals noch in lateinischer Sprache, übte<br />
eine besondere Faszination auf ihn aus.<br />
„Der kindliche Zugang war, dass es sich<br />
um etwas Magisches handelt. Es geht um<br />
ein Geheimnis, das macht Spiritualität<br />
aus. Was das für ein Geheimnis ist,<br />
verstehe ich erst mit zunehmendem<br />
Alter“, so der Seelsorger. Der Weg, den<br />
Pfarrberuf zu verwirklichen, war geebnet<br />
nach dem Besuch des Kleinen Seminars<br />
in Mattersburg. Ein besonderes Ereignis<br />
in seiner Kindheit, das den Berufswunsch<br />
nachhaltig geprägt hat, war ein zufälliges<br />
Zusammentreffen im Bus auf dem Weg<br />
zur Schule. Ein älterer Mann sprach<br />
Horvath an und fragte, was er denn<br />
werden wolle, wenn er erwachsen sei. Als<br />
der junge Mann ihm mit „Pfarrer“<br />
antwortete, erhielt er 20 Schilling – verbunden<br />
mit dem Wunsch, für ihn zu<br />
beten, sollte alles so kommen. „Vielleicht<br />
war es auch ein Versprechen, das ich<br />
Mag. Franz Horvath bezeichnet sich selbst als Seelsorger auf Lebzeit.<br />
damals abgegeben habe, ich denke heute<br />
noch oft an diese Begegnung.“<br />
Der Pfarrberuf und<br />
seine Schwierigkeiten<br />
Den Pfarrberuf nach der Schulzeit sofort<br />
ansteuern, wollte Horvath vorerst nicht.<br />
„Vom Ministranten zum Pfarrer, das wäre<br />
mir dann doch zu glatt gegangen“, lacht<br />
er. Somit entschied er sich nach der<br />
Matura für ein Theologiestudium, mit der<br />
Absicht, einmal Religionspädagogik zu<br />
unterrichten. Nachdem das Studium<br />
bereits weit fortgeschritten war, wagte<br />
Horvath mit 25 Jahren den Schritt dann<br />
doch und besuchte das Priesterseminar.<br />
Diese Entscheidung traf er zum damaligen<br />
Zeitpunkt mit besten Absichten. „Dass<br />
ich keine 20, 30 Jahre meines Lebens<br />
vorausschauen konnte, ist aber klar.<br />
Foto © zVg.<br />
12<br />
DEZEMBER <strong>2023</strong> www.<strong>prima</strong>-magazin.at
PORTRÄT<br />
Ereignisse können auftreten, wo dieses<br />
Versprechen nicht mehr das Gewicht hat,<br />
das es zuvor hatte“, fügt Horvath im<br />
Hinblick auf das Zölibat hinzu. Dass er<br />
den Wunsch nach einer eigenen Familie<br />
hegte, hatte er immer im Hinterkopf. Nach<br />
der Priesterweihe ging es für ihn in die<br />
Dompfarre nach Eisenstadt, wo er als<br />
Kaplan anfangen konnte. Jahre später<br />
sehnte er sich nach einer Veränderung<br />
und kam in die beiden Pfarren Litzelsdorf<br />
und Kemeten. Mit Überzeugung übte er<br />
seinen Beruf aus, aber merkte, dass sich<br />
nach insgesamt 15 Jahren als Priester<br />
etwas verändert hatte: „Die zölibatäre<br />
Lebensform habe ich zwar gewählt, aber<br />
mit der Zeit nur noch in Kauf genommen.<br />
Es führte vom Alleinsein zur Einsamkeit<br />
und war letztendlich ein Balanceakt.“<br />
Zwischen Beruf und<br />
Berufung<br />
Bei einer spirituellen Reise nach Assisi<br />
lernte Franz Horvath schließlich seine<br />
spätere Frau kennen, und für ihn war klar:<br />
Es musste eine Entscheidung folgen. „Ich<br />
habe also bei Bischof Iby um eine einjährige<br />
Bedenkzeit gebeten“, erzählt er.<br />
Innerhalb dieses Jahres entschloss er sich<br />
dazu, den Beruf als Priester aufzugeben<br />
– aber nicht die Berufung, den Menschen<br />
den Glauben näherzubringen. Überwindung<br />
kostete es ihn damals, allen Bescheid<br />
zu geben, aus Angst vor Enttäuschung.<br />
Heute hat sich der Seelsorger mit dieser<br />
Ansicht versöhnt: „Jetzt kann ich sagen,<br />
dass ich diese zölibatäre Lebensform<br />
nicht eingehalten habe, aber das, was das<br />
Priester-Sein ausmacht, lebe ich heute<br />
noch – mit meinem Glauben.“ Horvath<br />
war danach noch 15 Jahre lang im<br />
kirchlichen Dienste, als Mitarbeiter im<br />
Hospizbereich der Caritas. Seit 2016<br />
arbeitet er nun als Seelsorger und<br />
Psychotherapeut am Sterntalerhof. Hier<br />
unterstützt und begleitet Horvath<br />
Familien mit schwerkranken Kindern.<br />
Dabei bearbeitet er existenzielle Fragen<br />
rund um Leid, Schuld und Tod.<br />
Foto © Franz Horvath<br />
Das liturgische Gewand trägt Horvath nicht mehr als<br />
Priester in der Kirche, aber auch heute noch zu<br />
besonderen Anlässen.<br />
Herausforderungen<br />
der Kirche<br />
„Wenn mich jemand nach meinem Beruf<br />
fragt, sage ich immer, dass ich Seelsorger<br />
bin und es auch immer war“, so Horvath.<br />
Dabei sieht er sich nach wie vor als<br />
Priester, obwohl er dieses Amt niedergelegt<br />
hat. Lediglich die Form hat sich<br />
geändert. Hier spricht er aber auch<br />
Schwierigkeiten an: „Solange man im<br />
System Kirche ist, befindet man sich in<br />
einer Filterblase und hat nicht den Blick<br />
für das, was schiefläuft. Der Glaube ist<br />
unverändert, was sich aber verändern<br />
sollte, ist die Kirche als Institution.“<br />
Horvath hält Religionen für essenziell,<br />
sagt aber auch, dass die Kunst darin<br />
besteht, zwischen dem Glaubensinhalt<br />
und den Institutionen, die davorstehen,<br />
zu unterscheiden. Die Kirche müsse sich<br />
angesichts der gesellschaftlichen<br />
Veränderungen weiterentwickeln, ohne<br />
jedoch die inhaltlichen Werte zu vernachlässigen.<br />
Horvath plädiert rückblickend<br />
auf seinen bisherigen beruflichen<br />
Werdegang dafür, dass jeder das machen<br />
sollte, wozu er sich berufen fühlt: „<br />
Wichtig ist, dass man sich den Fragen,<br />
die das Leben aufwirft, stellt. Denn<br />
letztendlich geht es darum, dem Geheimnis<br />
des Lebens auf die Spur zu kommen.<br />
Das ist der Sinn des Lebens“, schließt der<br />
Seelsorger daraus.<br />
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DEZEMBER <strong>2023</strong> 13
REPORTAGE<br />
Fotos © Eva Maria Kamper<br />
Achim Flemisch in seiner Werkstatt in Großpetersdorf,<br />
wo er besondere kreative Kunstwerke schafft.<br />
Der trommelnde Holzwurm<br />
Achim Flemisch war drei Jahre alt, als ihm sein Vater die ersten Holzstäbe in die<br />
Hände gab, damals in Form von zwei Schlagzeugstöcken. Das Instrument inzwischen<br />
perfektioniert, ist die Leidenschaft zum Holz im Erwachsenenalter in die<br />
handwerkliche Kunst „ausgeartet“.<br />
Eva Maria Kamper<br />
Die Säge kreischt und Holzspäne wirbeln in hohem Bogen durch<br />
den Raum. Achim Flemisch klopft sich beherzt den Staub von<br />
der Kappe. „Im Schulunterricht hab‘ ich Werken gehasst“, lacht<br />
Der Holzkünstler, der auch als Schlagzeuger bekannt ist: Achim Flemisch hat auch<br />
seine ‚Snaredrum‘ selber gebaut<br />
Achy – wie ihn seine Freunde nennen. Nun ist der 34-jährige<br />
Baufacharbeiter und Schlagzeugmusiker aus Großpetersdorf in<br />
der nebenberuflichen Freizeit des Öfteren in seiner Werkstatt<br />
anzutreffen, um Fichte, Eiche, Nuss und Co. in schmuckhafte<br />
Dekorationsstücke oder Zweckgegenstände zu verwandeln.<br />
Vom Restholz zum Kunstwerk<br />
Vor etwa fünf Jahren habe er plötzlich Lust bekommen, Holz zu<br />
bearbeiten und sein verborgenes Talent entdeckt. „Die größte<br />
Freude ist, wenn das unförmigste Stück Restholz zum schönsten<br />
Blickfang wird“, sagt er bescheiden und widmet sich wieder<br />
Hobel, Bandsäge, Ständerbohrmaschine etc., um sein Kunstwerk<br />
zu bearbeiten. Die Rockmusik aus dem Radio laut im Hintergrund,<br />
kann Achy in diesen Momenten ausnahmsweise ziemlich<br />
ruhig werden, wenn er sich konzentriert.<br />
Jedes Stück ein Einzelstück<br />
Seine markanten Skulpturen, Weinständer, Messerhalter, Vasen<br />
oder Schmuck aus Holz, oft auch mit Epoxidharz-Einsatz als<br />
besondere Note oder mit individueller Lasergravur, entstehen<br />
14 DEZEMBER <strong>2023</strong><br />
www.<strong>prima</strong>-magazin.at
REPORTAGE<br />
Foto © LEXI<br />
Fotos © Eva Maria Kamper<br />
Der Holz-Christbaum kann individuell aufgefächert und nach Weihnachten<br />
platzsparend verstaut werden. Auch die Uhr ist ein Einzelstück von Achy Flemisch.<br />
alle als Einzelstücke nach spontaner Idee. „Oft muss ich das Stück<br />
Holz nur anschauen, dann weiß ich schon, was das werden<br />
könnte“, zwinkert der Künstler. Der Verkauf seiner Produkte<br />
erfolgt dann über ausgewählte Vertriebspartner in der Region<br />
oder auch auf Christkindlmärkten.<br />
Nachhaltige Christbäume<br />
Passend zu Weihnachten hat er auch einen ganz besonderen und<br />
nachhaltigen Christbaum in seinem Repertoire. Aus Fichtenholz<br />
werden unterschiedlich lange Holzstücke gefertigt, aufgefädelt<br />
In der Werkstatt von Achim Flemisch entstehen aus Holzresten schöne naturbelassene<br />
Dekorations- und Nutzgegenstände.<br />
Fotos © Eva Maria Kamper<br />
und verschraubt, die dann individuell aufgefächert werden<br />
können. Dieser jährlich wiederverwendbare Baum ist nicht nur<br />
platzsparend aufzubewahren, sondern ein richtiger Hingucker in<br />
jedem weihnachtlichen Wohnzimmer.<br />
Stolz auf Holz<br />
Nach unzähligen gefertigten Holzkunststücken kann man sich<br />
bestimmt nicht an alle erinnern. Aber gibt es eines, auf das<br />
45<br />
Achim Flemisch besonders<br />
stolz ist? „Als Schlagzeuger<br />
wollte ich unbedingt einmal<br />
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DEZEMBER <strong>2023</strong> 15<br />
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PORTRÄT<br />
„Ich bin…“<br />
Geschichten eines Tagträumers<br />
Willy Puchner hat in seiner künstlerischen Selbstverwirklichung wahrscheinlich eines perfektioniert:<br />
das innere Kind stets an seiner Seite zu haben. In seinem neuen Buch „Ich bin…“ lässt er Emotionen<br />
und innerliche Herausforderungen in verschiedenen Fabelwesen aufleben und schafft damit nicht<br />
nur für Kinder eine unterhaltsame und vor allem tröstliche Lektüre.<br />
Eva Maria Kamper<br />
Es ist einer der späten warmen Herbsttage,<br />
als der namhafte Künstler und<br />
Wahlburgenländer Willy Puchner das<br />
geheimnisvolle Tor zu seinem Vierkanthof<br />
in Oberschützen erneut für <strong>prima</strong>!<br />
öffnet. „Mögen Sie Rosinen?“, ist die<br />
einhergehende Frage seinerseits. Er habe<br />
nämlich gerade einen Apfelstrudel<br />
gebacken. „Es ist aber wohl mehr ein<br />
Rosinenstrudel geworden“, lacht der<br />
71-jährige freischaffende Fotograf und<br />
Autor verschmitzt.<br />
Kindheitserinnerungen als<br />
Schlüssel zum Glück<br />
Grund des Besuches ist die Buchbesprechung<br />
seines neuen Werks „Ich bin…“ für<br />
das wir direkt im Wohnzimmeratelier von<br />
Willy Puchner Platz nehmen, mit grandiosem<br />
Ausblick ins Grüne durch das große<br />
Fenster des Obergeschoßes. „Inspirationen<br />
für meine Geschichten finde ich<br />
überall, bei Spaziergängen in der Natur<br />
oder bei momentanen Augenblicken“,<br />
schildert Willy Puchner und erzählt, dass<br />
er für seine Arbeit auch mit Workshops<br />
durch unterschiedliche gesellschaftliche<br />
Die Geschichten in seinem neuen Buch handeln vom<br />
Mut zum Anderssein.<br />
Auch unser aktuelles Titelblatt stammt aus dem neuen Buch von Willy Puchner<br />
Settings in Betrieben, in Altenheimen, Spitälern<br />
oder sogar Gefängnissen oder im<br />
Parlament zugegen war. Doch nichts sei<br />
ihm wichtiger, als wenn eine Kindheitserinnerung<br />
hochkommt. „Eine Erinnerung<br />
aus der Kindheit ernst zu nehmen, ist für<br />
mich eine Form von Glück“, ist ein Motto<br />
von Willy Puchner.<br />
Handgemachte Illustrationen<br />
Einhergehend mit der Entstehung der<br />
Geschichten im Buch sind auch die<br />
Illustrationen der Fabelwesen alle von<br />
Willy Puchner im Original selbst gemalt,<br />
per Pinsel oder Feder mit Acryl. Detailgetreu<br />
und für sämtliche Eigeninterpretationen<br />
gewappnet.<br />
Inspiration zur Selbstfindung<br />
So finden sich im neuen Buch 32 eigens<br />
illustrierte, wundersame Fabelwesen, die<br />
jeweils einen eigenen Zugang zu Gefühlen<br />
und zur Phantasie haben. „Ich bin…<br />
die Schmuckmaus. Ich lebe im dunklen<br />
Wald. Am liebsten trage ich ein Halsband<br />
mit goldgelben Blättern. Ich würde mich<br />
gerne in den Spiegel schauen, aber im<br />
Wald gibt es keinen. Darum schleiche ich<br />
mich manchmal in die Häuser der<br />
Menschen“, liest Willy Puchner laut aus<br />
seinem Buch vor.<br />
In Kurzgeschichten wie diesen kommen<br />
auch andere originelle Tiere wie der<br />
Angsthase, das Arbeitstier, die Leseratte,<br />
der Schneefisch und viele weitere mit<br />
„Ich bin…“ zu Wort, die kleinen und<br />
großen Leserinnen und Lesern dabei<br />
helfen sollen, sich selbst zu finden,<br />
verschiedene Gefühlswelten zu erkun-<br />
Fotos © Eva Maria Kamper<br />
16<br />
DEZEMBER <strong>2023</strong> www.<strong>prima</strong>-magazin.at
PORTRÄT<br />
den und das Selbstwertgefühl zu stärken.<br />
Die wichtigste Botschaft dabei sei: Jeder<br />
ist anders und jeder darf so sein, wie er<br />
ist. Oder jeder soll träumen können, wie<br />
er einmal sein möchte. Der Künstler<br />
Willy Puchner hat diesen Vorsatz längst<br />
zum Alltag gemacht, mit seinem eigenen<br />
Ich und seinen Träumen gut umzugehen:<br />
„Oft träume ich irgendetwas und wache<br />
auf und skizziere es.“ Aber noch besser<br />
sei der sogenannte Tagtraum, dessen<br />
Kunst es ist, ihn trotzdem zu bewahren.<br />
Projekt „Die Sehnsucht der Pinguine“. Er<br />
reiste mit den Polyester-Pinguin-Figuren<br />
Joe & Sally vier Jahre lang ans Meer und in<br />
die Wüste, nach New York, Sydney, Peking<br />
und Paris, nach Venedig, Tokio, Honolulu und<br />
Kairo, um sie dort im Bild festzuhalten.<br />
Seine gezeichneten und handgeschriebenen<br />
(Reise-)Materialbücher, erschienen als<br />
„Tagebuch der Natur“ (2001) und „Illustriertes<br />
Fernweh“ (2006), sind „eine ruhelose<br />
Vermessung der Welt“, vielleicht auch der<br />
Wunsch, seinen eigenen Platz im Koordinatensystem<br />
des Globus zu finden.<br />
Willy Puchner<br />
Geboren am 15. März 1952, wuchs er in der<br />
niederösterreichischen Bezirkshauptstadt<br />
Mistelbach als Sohn eines Fotografenehepaars<br />
auf. Von 1967 bis 1974 besuchte er die<br />
Graphische Bundes-Lehr- und Versuchsanstalt<br />
in Wien, Abteilung Fotografie. Seit 1978<br />
ist er freischaffender Fotograf, Zeichner,<br />
Künstler und Autor. Von 1983 bis 1988<br />
studierte er Philosophie, Publizistik,<br />
Geschichte und Soziologie.<br />
Berühmt wurde Willy Puchner mit dem<br />
Willy Puchner arbeitete viel mit alten<br />
Menschen, dabei entstanden die Projekte<br />
„Die 90-Jährigen“, „Dialog mit dem Alter“,<br />
„Die 100-Jährigen“, „Lebensgeschichte und<br />
Fotografie“ und „Liebe im Alter“.<br />
Willy Puchner ist Gewinner des Österreichischen<br />
Kunstpreises 2022 in der Sparte<br />
Kinder- und Jugendliteratur. Seine Materialbücher<br />
seien „kunstvolle Wunderkammern<br />
voller Eindrücke und Geschichten, die dazu<br />
anregen, die eigenen Wunderwelten und<br />
sich selbst in ihnen zu entdecken“, so die<br />
Jury.<br />
Ich bin ...: Originelle Fantasie-Tiere<br />
und wundersame Fabelwesen.<br />
Ein Kinderbuch ab 5 Jahren. Fördert die<br />
Identitätsentwicklung, den Umgang mit<br />
eigenen Emotionen und die kindliche<br />
Vorstellungskraft.<br />
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DEZEMBER <strong>2023</strong> 17
BERICHT<br />
Ein gefährlicher Trend<br />
Warum der regelmäßige Konsum von<br />
Energy Drinks dem Körper schadet<br />
Energy Drinks erfreuen sich weltweit einer immer größeren Beliebtheit,<br />
vor allem bei jüngeren Menschen. Sie versprechen, den Körper schnell<br />
mit Energie zu versorgen, die Leistungsfähigkeit zu steigern und Müdigkeit<br />
zu bekämpfen. Warum diese vermeintliche Wunderwirkung ihre<br />
Schattenseiten birgt und welche körperlichen Folgen bei regelmäßigem<br />
Konsum auftreten, zeigt Dr. Heinz Gyaky, Allgemein- und Ernährungsmediziner<br />
aus Bad Tatzmannsdorf, auf. Der Mediziner behandelt nämlich<br />
immer mehr Menschen, darunter hauptsächlich Jugendliche, die aufgrund<br />
ihrer Sucht nach Energy Drinks an Burnout-ähnlichen Symptomen<br />
leiden.<br />
Chiara Pieler<br />
Foto © pexels<br />
Trigger Warnung: Dieser Artikel enthält Inhalte über Depressionen und Selbstverletzung. Wir empfehlen<br />
besonders sensiblen Leserinnen und Lesern, diese Inhalte mit Vorsicht zu lesen oder zu überspringen.<br />
Jugendliche und Energy<br />
Drinks<br />
Die zucker- und koffeinhaltigen Getränke<br />
versprechen einen schnellen Energieschub<br />
und werden daher oft als Mittel zum<br />
Durchhalten in stressigen Situationen oder<br />
als Partygetränk konsumiert. „Wir haben<br />
das Problem, dass wir sehr viele Jugendliche<br />
haben, die unter einem bestimmten<br />
Grad an Erschöpfung leiden“, so Gyaky.<br />
Der Mediziner spricht gar von Erschöpfungsdepressionen<br />
bei jungen Menschen.<br />
„Das hat Corona gemacht, der Ukraine-<br />
Krieg und nicht zuletzt die Klima-Krise“,<br />
fügt er hinzu. Energy Drinks werden von<br />
Jugendlichen aber nicht nur aufgrund<br />
ihrer Wirkung im Körper konsumiert. „Es<br />
ist natürlich schon ein gehyptes Getränk<br />
und man fühlt sich automatisch cool, wenn<br />
man es trinkt“, erzählt der 13-jährige Felix<br />
S. aus Oberwart.<br />
Auswirkungen auf den Körper<br />
Energy Drinks enthalten eine hohe<br />
Konzentration an Koffein. Während eine<br />
Tasse Kaffee nur 30 bis 50 mg der Substanz<br />
enthält, kann ein handelsüblicher<br />
Energy Drink 80 mg Koffein enthalten. Der<br />
hohe Koffeingehalt, gepaart mit der Menge<br />
an Zucker oder Süßstoff, die enthalten ist,<br />
macht sich im Körper bemerkbar. Es kann<br />
dabei zu Schlafstörungen, Herzrasen und<br />
erhöhtem Blutdruck kommen. Die Nebenniere<br />
als Stressverwaltungsorgan ist beim<br />
Konsum von Energy Drinks ein wichtiger<br />
Faktor. „Wenn die Nebenniere chronischen<br />
Stress hat, also ständig mit Energy Drinks<br />
bombardiert wird, schüttet sie ein Hormon<br />
aus. Dabei handelt es sich um das Langzeitstresshormon<br />
Cortisol, das die Entstehung<br />
von Serotonin, dem „Glückshormon“,<br />
blockiert“, berichtet Gyaky. Personen, die<br />
gestresst sind und zudem regelmäßig<br />
Energy Drinks konsumieren, neigen<br />
deshalb zu Depressionen, Panikattacken<br />
und Angststörungen. Dasselbe gilt im<br />
Übrigen bei einem übermäßigen Konsum<br />
von anderen koffeinhaltigen Getränken,<br />
die Dosierung bei Energy Drinks und die<br />
Suchtgefahr sind aber bedeutend höher.<br />
Adrenal-Fatigue-Syndrom<br />
Das Adrenal-Fatigue-Syndrom bezeichnet<br />
eine körperliche Erschöpfung, die<br />
durch den chronischen Konsum von<br />
Energy Drinks verursacht werden kann.<br />
„Adrenalin ist ein Hormon, das Stressreaktionen<br />
im Körper auslöst. Durch den<br />
Von der Kombination aus psychischem Stress und<br />
Energy Drinks wird von Ärzt*innen dringend<br />
abgeraten, da es zu gesundheitlichen Risiken<br />
kommen kann.<br />
übermäßigen Konsum von Energy Drinks<br />
wird dieses System überstimuliert, was<br />
zu einem Erschöpfungszustand führen<br />
kann“, so Gyaky. Die Symptome des<br />
Adrenal-Fatigue-Syndroms ähneln in<br />
gewisser Weise denen des Burnout-Syndroms<br />
(siehe Infokasten). Personen, die<br />
davon betroffen sind, fühlen sich ständig<br />
erschöpft und ausgelaugt, selbst wenn sie<br />
ausreichend Schlaf bekommen. Hier<br />
mahnt Gyaky: „Es gibt Dinge, mit denen<br />
man ständig konfrontiert ist und die<br />
psychisch belasten können. Aber hat eine<br />
Adrenal-Fatigue-Syndrom<br />
Symptome wie Müdigkeit, Erschöpfung,<br />
Schwindel, Konzentrationsschwierigkeiten,<br />
Schlafstörungen oder Reizbarkeit treten<br />
gleichermaßen bei einem Burnout sowie<br />
beim Adrenal-Fatigue-Syndrom auf.<br />
18<br />
DEZEMBER <strong>2023</strong> www.<strong>prima</strong>-magazin.at
Entdecke die Kraft der Steine!<br />
Dr. Heinz Gyaky zeigt die gesundheitlichen Risiken<br />
eines chronischen Konsums von Energy Drinks auf.<br />
Person Stress und ist merklich erschöpft,<br />
kann es fatale Folgen haben, wenn sie den<br />
Körper dann noch mit Energy Drinks<br />
‚pusht‘.“<br />
Ein Zusammenspiel<br />
zwischen Körper und Psyche<br />
Bei ständigem Konsum von koffeinhaltigen<br />
Getränken wie Energy Drinks werden<br />
sowohl Körper als auch Psyche enorm<br />
gestresst. „Ich musste allein im letzten Jahr<br />
zwei junge Menschen, die quasi nur Energy<br />
Drinks getrunken haben, auf die Herzüberwachungsstation<br />
schicken (Anm. d. Red.:<br />
Vorstufe der Intensivstation)“, so Gyaky.<br />
Der Mediziner erzählt auch von einer<br />
18-jährigen Patientin, die an Depressionen<br />
erkrankt war und als einzige Flüssigkeitszufuhr<br />
Energy Drinks trank. Der gemessene<br />
Serotoninspiegel war derart gering,<br />
dass in diesem Fall nur noch eine psychiatrische<br />
Einrichtung Abhilfe schaffen<br />
konnte, da die Patientin Suizid-Gedanken<br />
hegte. „Leider haben wir so viele Jugendliche,<br />
die in derselben Lage sind“, berichtet<br />
Gyaky. Ein Entzug verlaufe aber komplikationsfrei,<br />
so der Mediziner: „Der Entzug<br />
von Energy Drinks ist nichts im Vergleich<br />
zum Alkoholentzug. Es ist zwar eine<br />
körperliche Abhängigkeit, aber es gibt kein<br />
großes Potenzial, etwas im Gehirn nachhaltig<br />
zu verändern.“ Man müsse aber mit<br />
Kopfschmerzen in den ersten Tagen der<br />
Koffein-Abstinenz rechnen.<br />
Die Macht der Werbung<br />
Marken, die Energy Drinks verkaufen,<br />
vermitteln mit dem Konsum dieser auch<br />
Foto © Ordination Dr. Gyaky<br />
ein gewisses Lebensgefühl. Die Werbetexte<br />
und -filme suggerieren den Zuschauerinnen<br />
und Zuschauern, dass sie durch<br />
den Konsum von Energy Drinks besser<br />
„funktionieren“ können. Besonders<br />
auffällig ist auch die Präsentation der<br />
Getränke in den Supermärkten. Im<br />
Gegensatz zu anderen alkoholfreien<br />
Getränken bekommen Energy Drinks<br />
bessere Möglichkeiten, sich in den<br />
Geschäften zu präsentieren. Beobachtet<br />
man zudem die Situation in den Kühlregalen,<br />
so gibt es oft keine Möglichkeit,<br />
Wasser oder Säfte zu kaufen, da sie voll<br />
mit Energy Drinks sind. <strong>prima</strong>! hat bei<br />
SPAR und der REWE-Gruppe nachgefragt,<br />
warum die Situation in den Märkten<br />
so ist und ob Energy Drinks auch an<br />
Kinder verkauft werden. Während von<br />
der REWE-Gruppe keine Antwort kam,<br />
verweist SPAR auf das nicht vorhandene<br />
Verbot der koffeinhaltigen Getränke. Es<br />
handle sich hierbei um Eigenverantwortung<br />
der Kundinnen und Kunden, man<br />
wolle bewusst niemanden bevormunden.<br />
In den Niederlanden beispielsweise haben<br />
einzelne Discounter den Verkauf von<br />
Energy Drinks für Personen unter 18<br />
Jahren gestoppt. In Österreich haben<br />
Kinder und Jugendliche freien Zugang zu<br />
diesen Getränken. Es gibt aber bereits<br />
Überlegungen auf EU-Ebene, den Verkauf<br />
von koffeinhaltigen Getränken mit Zucker<br />
oder Süßstoff einzuschränken.<br />
Letztendlich macht aber auch hier die<br />
Menge das Gift, so Gyaky: „Es ist wichtig,<br />
dass Jugendliche über die Risiken und<br />
Folgen eines häufigen Konsums von<br />
Energy Drinks aufgeklärt werden und<br />
dass sie Unterstützung erhalten, um ihre<br />
Abhängigkeit zu überwinden.“<br />
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psychischen Gesundheit bewusst sind und<br />
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DEZEMBER <strong>2023</strong> 19
KOMMENTAR<br />
Foto © LEXI<br />
Alice Siebenbrunner und ihre drei Kinder leben<br />
mit zahlreichen Tieren im gemeinsamen Haushalt<br />
Kinder und Tiere<br />
Gerade zu Weihnachten rückt die Frage nach einem Haustier verstärkt in den Fokus. Ganz generell sei<br />
gesagt: Unter dem Weihnachtsbaum haben Tiere nichts verloren, denn es handelt sich um Lebewesen<br />
und die Entscheidung, ein Tier als Familienmitglied aufzunehmen, muss wohl überlegt sein.<br />
Dazu einige wichtige Gedanken.<br />
Alice Siebenbrunner (Obfrau „Wir fürs Tier“)<br />
„Kindern wird hier kein Haustier<br />
gegeben. Kinder könnten die Katze ja<br />
umbringen.“ Eine Kritik an unser<br />
Tierheim, die mich doch schmunzeln<br />
lässt.<br />
Ich finde solche Vorwürfe immer wieder<br />
sehr interessant, weil sie widerspiegeln,<br />
was von den ausführlichen Gesprächen<br />
und Beratungen, die wir mit Interessenten<br />
vorab führen, angekommen ist. In<br />
diesem Fall war es wohl leider nicht viel.<br />
Vorweg: Kinder sollten mit Tieren<br />
aufwachsen. Wer, wenn nicht ich mit<br />
einem Haus voller Tieren und Kindern,<br />
würde dafür plädieren.<br />
Aber, damit es wirklich gewinnbringend<br />
für beide Seiten ist, müssen die Rahmenbedingungen<br />
passen.<br />
Welches Haustier ist das<br />
richtige?<br />
Die Entscheidung für ein Kleintier ist<br />
wohl für die meisten Eltern eine praktische.<br />
Tiere, die in einem Käfig oder im<br />
Garten sitzen, machen keinen Schmutz<br />
im Haus, sind immer „unter Kontrolle“.<br />
Für die Tiere ist die vorgestellte Haltung<br />
meistens alles andere als artgerecht. Sie<br />
sind entgegen der Meinung vieler sehr<br />
anspruchsvoll und keinesfalls „billig“. Für<br />
die Kinder bieten Kleintiere wie Kaninchen,<br />
Hamster oder Meerschweinchen<br />
selten wirklich das, was sie durch ein<br />
Haustier erleben sollten: Einen wirklichen<br />
Freund zu haben, jemanden, mit<br />
dem sie gerne ihre Freizeit verbringen<br />
und Freude wie Kummer teilen können.<br />
Natürlich können Kleintiere auch tolle<br />
Haustiere sein, man kann viel Spaß<br />
haben beim Füttern, Gehegebauen oder<br />
Beobachten. Kuscheln ist aber nicht das,<br />
was Kleintiere brauchen oder haben<br />
wollen. Das muss eben mit den Kindern<br />
vorab ganz genau besprochen werden.<br />
Hunde und Katzen sind da anders. Sie<br />
suchen meistens von sich aus den Kontakt<br />
zu ihren Menschen. Sie agieren sehr<br />
empathisch, vor allem zu Kindern haben<br />
sie sehr oft eine innige freundschaftliche<br />
Beziehung. Den Erwachsenen muss aber<br />
bewusst sein: So etwas kann nur entstehen,<br />
wenn man die Tiere auch wirklich als<br />
Familienmitglieder behandelt und<br />
aufnimmt. Ein Familienmitglied würde<br />
man wohl kaum im Garten sitzen oder in<br />
der Garage hausen lassen. Man würde auf<br />
seine Bedürfnisse und Gefühle achten.<br />
Seine Eigenheiten respektieren. Mit so<br />
einem Zugang und dem vom Charakter<br />
20<br />
DEZEMBER <strong>2023</strong> www.<strong>prima</strong>-magazin.at
KOMMENTAR<br />
her wirklich geeigneten Tier steht dann<br />
dem harmonischen Miteinander nichts<br />
mehr im Weg.<br />
Die Rahmenbedingungen<br />
Wichtig ist natürlich, dass die Rahmenbedingungen<br />
passen. Überlegungen, ob<br />
man überhaupt genug Zeit hat oder<br />
ausreichend zuhause ist – vor allem bei<br />
der Überlegung für einen Hund – sind<br />
ebenso wichtig, wie die räumlichen<br />
Gegebenheiten. Hier spielt im Zusammenleben<br />
zwischen Kindern und Tieren<br />
auch eine Rolle, ob es genug Rückzugsmöglichkeiten<br />
gibt. Idealerweise ein<br />
eigenes Zimmer, wo das Haustier von<br />
sich aus auch einmal eine Auszeit vom<br />
Familienleben nehmen kann. Katzen kann<br />
man auch zusätzlich gut über die Höhe<br />
via Kratzbaum oder Cat Walk ausweichen<br />
lassen.<br />
Ebenso sollte man sich vorab genau über<br />
eine artgerechte Haltung informieren.<br />
Etwa, dass man Katzen immer zumindest<br />
zu zweit hält, oder für Hunde ein Garten<br />
keinen Ersatz für einen Spaziergang bietet.<br />
Kann man diese Rahmenbedingungen<br />
nicht erfüllen, sollte man auf ein eigenes<br />
Haustier verzichten und seinem Kind auf<br />
andere Weise positiven Kontakt zu<br />
Tieren ermöglichen. Über diverse<br />
Vereine oder Kontakte im Umfeld ist das<br />
sicher gut realisierbar.<br />
Ein Haustier unüberlegt aufzunehmen<br />
und zu riskieren, dass es dann im Tierheim<br />
landet, ist für das Tier wie auch das<br />
Kind eine sehr leidvolle Erfahrung, die<br />
jedenfalls ausgeschlossen werden sollte.<br />
Die Erwachsenen haben die<br />
Verantwortung<br />
Immer wieder höre ich Sätze wie „man<br />
wolle die Kinder Verantwortung lehren<br />
und deshalb ist es Zeit für ein Tier.“<br />
Nichts ist für mich abwegiger und<br />
absurder als der Gedanke, einem Kind<br />
die Verantwortung für ein Lebewesen<br />
aufzuerlegen. Wie soll man jemandem,<br />
dem man auch nicht zumuten würde,<br />
sich schon um sich selbst zu kümmern,<br />
die Verantwortung über ein anderes<br />
Lebewesen geben?<br />
Kinder lernen durch Nachahmung.<br />
Erwachsene leben also vor, wie man sich<br />
um ein Tier kümmert und wie man es<br />
behandelt. Kinder können natürlich<br />
Aufgaben erledigen – aber ihnen die<br />
Verantwortung für ein Tier übertragen<br />
zu wollen, ist niemanden gegenüber fair.<br />
Den Kindern nicht, denn sie können dem<br />
niemals gerecht werden. Und den Tieren<br />
gegenüber ebenso wenig, denn es geht<br />
um ihr Leben.<br />
„<br />
Bei einem Kennenlernen im Tierheim ist<br />
es für mich weniger entscheidend, wie<br />
sich Kinder den Tieren gegenüber<br />
verhalten, als wie die Erwachsenen<br />
darauf reagieren. Einem Kind kann man<br />
gut erklären, warum das Tier dieses und<br />
jenes nicht gut findet. Kleine Kinder sind<br />
sehr empathisch und können sich sehr<br />
gut in andere hineinversetzen, wenn man<br />
sie darauf aufmerksam macht. Das ist die<br />
Aufgabe der Erwachsenen.<br />
Die<br />
Tiere bedeuten<br />
eine langfristige<br />
Verantwortung.<br />
„<br />
Natur<br />
Tiere sind keine Geschenke<br />
Bevor man ein Tier adoptiert, sind viele<br />
Überlegungen nötig, die gemeinsam als<br />
gibt<br />
Familie vorab besprochen und geplant<br />
werden sollten. Tiere bedeuten eine<br />
langfristige Verantwortung. Ein Tier<br />
alles<br />
kann also niemals als Überraschungsgeschenk<br />
einziehen. Ein Umzug ist immer<br />
mit großem Stress verbunden. Es sollte<br />
vor.<br />
also nicht nur vorab alles vorbereitet<br />
sein, sondern auch sichergestellt sein,<br />
dass während der Eingewöhnung – diese<br />
kann durchaus über ein Monat betragen<br />
– Ruhe im Haus herrscht. Weniger ist da<br />
meistens mehr. Für große Feste ist also<br />
Dorfstetter<br />
in dieser Zeit kein Platz.<br />
Gerade nach den Feiertagen landen<br />
leider viele Tiere in Tierheimen. Doch die<br />
haben längst keine Kapazitäten mehr.<br />
Einmal mehr also die Bitte, kein Tier zu<br />
verschenken! Es ist das Glück eines<br />
fühlenden Lebewesens, das man zu<br />
verantworten hat, eine größere Verantwortung<br />
kann man ja kaum haben.<br />
Ein Tier aus dem Tierschutz<br />
Tiere „mit Vergangenheit“ können sich zu<br />
großartigen Familienmitgliedern<br />
entwickeln. Wichtig ist, sich gut beraten<br />
zu lassen und sich Zeit zu nehmen.<br />
Gerade bei nicht auf Profit, sondern auf<br />
das Tierwohl ausgerichteten Tierschutzorganisationen<br />
ist man bei der Beratung<br />
wohl am besten aufgehoben und sollte<br />
auf deren Erfahrung vertrauen.<br />
Ein kleiner Tipp am Rande: Nicht immer<br />
sind Jungtiere die beste Entscheidung.<br />
Oft sind ältere Tiere, deren Charakter<br />
man schon kennt, die weitaus bessere<br />
Wahl für Anfänger und die „sicherere“<br />
Entscheidung für ein Leben mit Kindern.<br />
Wichtig ist vor allem eines immer vor<br />
Augen zu haben: Wie man sich sein Kind<br />
nicht im Katalog bestellen kann, so sollte<br />
es eben bei Tieren auch nicht sein. Man<br />
sollte es wertschätzen, ein Individuum zu<br />
haben mit all seinen Stärken und Schwächen.<br />
Denn meistens ist es genau das,<br />
was die stärksten Beziehungen und die<br />
tiefsten Bindungen hervorbringt.<br />
Bindungen, die prägend für die geistige,<br />
soziale und emotionale Entwicklung sind.<br />
Genau darum sollte jedes Kind Kontakt<br />
zu Tieren haben.<br />
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DEZEMBER <strong>2023</strong><br />
21
REPORTAGE<br />
Gemeinde mit einem<br />
belebten Ortskern<br />
Bad Waltersdorf<br />
Fotos © Gemeinde Bad Waltersdorf<br />
Bad Waltersdorf ist eine Ruheoase mit viel Natur, die einiges an Infrastruktur zu bieten hat.<br />
Einen Ort, wo Tradition und Wohlbefinden<br />
großgeschrieben werden, findet man in<br />
Bad Waltersdorf. Neben dem regen<br />
Tourismus dank der Thermen- und<br />
Hotelangebote belebt mitunter die gute<br />
Infrastruktur den Ortskern und macht die<br />
Marktgemeinde zu etwas ganz Besonderem.<br />
Seit 20 Jahren ist Josef Hauptmann<br />
Bürgermeister von Bad Waltersdorf und<br />
weiß genau, was die Gemeinde und ihre<br />
Bevölkerung ausmacht.<br />
Saskia Kanczer<br />
Zugängliche Infrastruktur<br />
Die Gemeinde Bad Waltersdorf ist ein<br />
Ort der Ruhe und des Wohlfühlens. Die<br />
Bevölkerung des Ortes sowie zahlreiche<br />
Gäste können sich in einer der Thermen<br />
entspannen oder bei einem Spaziergang<br />
durch den Kurpark die Seele baumeln<br />
lassen. Die Straßen und Gassen sind<br />
teilweise mit Blumenschmuck verziert<br />
Der Hauptplatz in Bad Walterdorf<br />
ist stets mit vielen Blumen verziert.<br />
Josef Hauptmann ist seit 2004<br />
Bürgermeister der Marktgemeinde.<br />
Der Kurpark bietet die Möglichkeit<br />
für einen kurzen entspannten<br />
Spaziergang und ist gleichzeitig<br />
eine Abkürzung zum Hauptplatz.<br />
22<br />
DEZEMBER <strong>2023</strong> www.<strong>prima</strong>-magazin.at
REPORTAGE<br />
und auch der Rest der Umgebung hat viel Grün und Natur zu<br />
bieten. So gut wie alle Geschäfte von Kleinunternehmen und<br />
Nahversorgern bis hin zu traditionellen Gastronomiebetrieben,<br />
sind zu Fuß erreichbar. „In Bad Waltersdorf war es uns immer<br />
ein Anliegen, die verfügbaren Flächen im Ortskern zu nutzen<br />
und am Leben zu halten. Es stehen genügend Parkplätze zur<br />
Verfügung und alles ist in nur ein paar kurzen Gehminuten<br />
voneinander entfernt, das ist uns auch wichtig“, erklärt Bürgermeister<br />
Josef Hauptmann. Natürlich wird auf das Angebot für<br />
die Jüngsten der Gemeinde auch geschaut – in der Gemeinde<br />
entspannter<br />
ADVENT<br />
www.heiltherme.at/advent<br />
Die Gemeinde hat mit der Heiltherme und der H2O Therme gleich zwei<br />
Wellnessoasen zu bieten.<br />
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gibt es einen Kindergarten, eine Volksschule – beide ganztägig<br />
– und eine Musikschule. „Wir haben auch weiterhin Projekte<br />
geplant, die die Infrastruktur im Ort erhalten und verbessern<br />
sollen. Vor Kurzem haben wir den neuen Turnsaal für die<br />
Schulkinder fertiggestellt und für nächstes Jahr haben wir die<br />
>> weiter auf Seite 24<br />
Nachhaltige Wärme<br />
Die OTVG nutzt die aus dem Thermalwasser<br />
gewonnene Wärme zum<br />
Beheizen von Hotels.<br />
Im Jahre 1981 wurde die erste geothermische Fernheizung<br />
Österreichs durch die OTVG errichtet, welche die Schulen, den<br />
Kindergarten, Sozialeinrichtungen und im Sommer das Freibad<br />
beheizen.<br />
Im Jahre 1991 wurde eine 2. Tiefenbohrung niedergebracht und<br />
seither werden zusätzlich Hotels mit geothermischer Wärme<br />
versorgt. Durch die geothermische Nutzung wird ein wertvoller<br />
Beitrag für die Reinhaltung der Luft geleistet.<br />
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DEZEMBER <strong>2023</strong><br />
23
REPORTAGE<br />
Das Winzerfest findet seit 20 Jahren statt<br />
und wird immer von Tausenden Leuten<br />
besucht.<br />
Im Kulturhaus befinden sich ein Cafe und<br />
die Musikschule. Im hinteren Außenbereich<br />
befindet sich eine große Parkfläche mit<br />
Zugang zum Kurpark.<br />
Foto © Gemeinde Bad Waltersdorf<br />
Die Hauptpfarre Bad Waltersdorf ist ein<br />
Blickfang in der Gemeinde.<br />
Foto © Saskia Kanczer<br />
Foto © Saskia Kanczer<br />
Sanierung der Volksschule geplant“, so der Bürgermeister. Für<br />
die Zukunft ist auch immer wieder vorgesehen, Wohnmöglichkeiten<br />
für die Bevölkerung zu schaffen, denn in Bad Waltersdorf<br />
ist stets Zuwanderung zu erkennen. „Die Menschen zeigen<br />
immer Interesse, sich hier aufgrund der guten Anbindung an<br />
die Autobahn A2 und der Ruhe vor Ort niederzulassen. Daher<br />
forcieren wir, leistbare Optionen bieten zu können“, so Josef<br />
Hauptmann.<br />
Das macht uns aus<br />
Aktives Vereinsleben und reger Tourismus mit knapp 500.000<br />
Besucherinnen und Besuchern pro Jahr führen gesellige Menschen<br />
im Ort zusammen. Über 30 Vereine, vom Musikverein<br />
24 DEZEMBER <strong>2023</strong><br />
Inserat <strong>prima</strong>! <strong>Magazin</strong> <strong>2023</strong>.indd 1 15.11.<strong>2023</strong> 09:30:00<br />
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REPORTAGE<br />
über die Feuerwehr bis hin zu Sportvereinen bestehen teilweise<br />
seit Jahrzehnten und sorgen für Gemeinschaft innerhalb der<br />
Bevölkerung. Das wird durch die zahlreichen Veranstaltungen,<br />
die organisiert werden, sichtbar. Ein Highlight seit rund 20<br />
Jahren ist das traditionelle Winzerfest, das jedes Jahr am letzten<br />
Sonntag im September stattfindet und Tausende Besucherinnen<br />
und Besucher anlockt. „An diesem Tag kommen alle zusammen<br />
und feiern gemeinsam. Dabei wird getanzt und regionale<br />
Kulinarik genossen“, schildert Hauptmann.<br />
Geheimtipp<br />
Der Christkindlmarkt in Bad Waltersdorf „Genussreise zur<br />
Adventszeit“. Bis zu 15 Stände bieten regionale Leckereien, weihnachtliche<br />
Dekoration, musikalische Unterhaltung und noch<br />
vieles mehr. Vom 07. bis 10. <strong>Dezember</strong> <strong>2023</strong> im Kurpark.<br />
„Genussreise“: Auch dieses Jahr gibt es im Kurpark<br />
wieder einen Christkindlmarkt.<br />
Foto © Gemeinde Bad Waltersdorf<br />
„Genussreise zur Adventszeit“<br />
Christkindlmarkt in Bad Waltersdorf<br />
Öffnungszeiten:<br />
Donnerstag, 7. <strong>Dezember</strong>, ab 17:00 Uhr<br />
Freitag, 8. <strong>Dezember</strong>, ab 14:00 Uhr<br />
Samstag, 9. <strong>Dezember</strong>, ab 14:00 Uhr<br />
Sonntag, 10.<strong>Dezember</strong>, ab 14:00 Uhr<br />
Der Steirerhof<br />
Regionaler Arbeitgeber und<br />
Ausbildungsbetrieb<br />
Foto © Der Steirerhof<br />
Faszination Hotel<br />
Kein Ort ist vielseitiger, kein Ort erzählt<br />
spannendere Geschichten und kein Ort<br />
beherbergt eine größere Anzahl an unterschiedlichen<br />
Persönlichkeiten.<br />
1 Hotel. 5 Ausbildungsberufe<br />
Der Steirerhof im oststeirischen Bad<br />
Waltersdorf bietet das Fundament für Ihre<br />
berufliche Zukunft.<br />
Die profunde Ausbildung zum Koch bzw.<br />
zur Köchin, zur Gastronomie- und Tourismusfachkraft,<br />
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zur Hotelkauffrau, zum/zur Hotel- und<br />
Gastgewerbeassistent*in und die Doppellehre<br />
Koch/Köchin & Restaurantfachkraft<br />
ist ein sehr guter Einstieg in die Berufswelt.<br />
Als führendes Wellness- und Spa Hotel<br />
wissen wir um das Bedürfnis der Menschen<br />
nach Harmonie, Fairness und Stabilität<br />
am Arbeitsplatz. Diesen Anforderungen<br />
versuchen wir gerecht zu werden. Dafür<br />
brauchen wir Menschen, die mit Freude bei<br />
der Arbeit sind, kameradschaftlich miteinander<br />
umgehen, Persönlichkeit besitzen und<br />
gerne Gastgeber sind. Auf diese Menschen<br />
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DEZEMBER <strong>2023</strong><br />
25
REPORTAGE<br />
Große Pläne brauchen Platz –<br />
Elektro-Energietechnik Pichler GmbH<br />
und S&P Plan GmbH siedeln um!<br />
Dominik Pichler gründete vor vier Jahren das Unternehmen Elektro-Energietechnik Pichler GmbH in<br />
Rohrbach an der Lafnitz. Bereits 2022 kam am gleichen Standort eine zweite Firma in Zusammenarbeit<br />
mit Ingenieur Alexander Schlögl dazu: die S&P Plan Gmbh. Die Kundschaft und das Team wachsen<br />
stetig und das Geschäft läuft gut. Daher reicht schon seit einer Weile der Platz am jetzigen Standort<br />
im Zentrum der Gemeinde nicht mehr aus und die zwei Geschäftsführer teilen schon seit längerem<br />
die Vision eines neuen größeren Firmensitzes. Jetzt wird diese Realität. Die erfolgreiche Umsetzung<br />
des neuen Standortes kann im Frühjahr 2024 offiziell präsentiert werden: Elektro-Energietechnik<br />
Pichler GmbH und S&P Plan GmbH eröffnen ihre neuen Büro- und Lagerräumlichkeiten im rund zehn<br />
Kilometer entfernten Grafendorf bei Hartberg!<br />
Saskia Kanczer<br />
Die Erfolgsgeschichte der Elektro-Energietechnik Pichler GmbH<br />
(kurz E-ETECH) begann 2019, als Dominik Pichler die Firma<br />
gründete. Als Experte für Elektro- und Elektro-Energie Technik<br />
hat sich das Unternehmen in den vergangenen Jahren auf drei<br />
Kernbereiche spezialisiert: Elektrotechnik, Erneuerbare Energien<br />
und Automatisierungstechnik. Für reibungslose Abläufe bei<br />
der Umsetzung von Projekten fängt es schon bei der Planung an.<br />
Somit kam es 2022 gemeinsam mit Ingenieur Alexander Schlögl<br />
zur Gründung von S&P Plan GmbH. Das technische Planungsbüro<br />
kümmert sich als eigenständiges Unternehmen um die<br />
Planung von Projekten. Die beiden Firmen beschäftigen derzeit<br />
ein dreizehnköpfiges Team inklusive der beiden Geschäftsführer<br />
und setzen ihre Erfolgsgeschichte immer weiter fort. Durch die<br />
wachsende Anzahl an Teammitgliedern und die Umsetzung von<br />
größeren Aufträgen wurde der derzeitige Standort bald zu klein.<br />
„Die Räumlichkeiten bieten weder genügend Arbeits- noch<br />
Lagerfläche. Daher ist schon seit längerer Zeit ein neuer Standort<br />
geplant, um unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eine<br />
Geschäftsführer Dominik Pichler gründete 2019 die Firma E-ETECH und<br />
gemeinsam mit Ingenieur Alexander Schlögl folgte 2022 die S&P Plan GmbH.<br />
Foto © Saskia Kanczer<br />
26 DEZEMBER <strong>2023</strong><br />
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www.<strong>prima</strong>-magazin.at
Foto © Ziegelhaus Manufaktur<br />
Der zukünftige Standort wurde ganz nach den Vorstellungen und Wünschen der<br />
beiden Geschäftsmänner geplant.<br />
bessere Atmosphäre zu bieten und zukünftige Lieferungen von<br />
PV-Anlagen und andere elektrotechnische Materialien für<br />
unsere Kundschaft zu vereinfachen“, erklären Dominik Pichler<br />
und Alexander Schlögl.<br />
Mehr Platz für Planung und Umsetzung<br />
Das neue Firmengebäude bietet auf zwei Stockwerken insgesamt<br />
200 Quadratmeter Büro- und Verkaufsfläche und anschließend<br />
an das Hauptgebäude eine gleich große Lagerfläche.<br />
Der bisherige Standort hat mit insgesamt 100 Quadratmetern bis<br />
jetzt nur ein Viertel des Platzes geboten. In Rohrbach an der<br />
Lafnitz, direkt neben der Volksschule gelegen, gibt es momentan<br />
nicht genug Parkmöglichkeiten und Lieferungen von Materialien<br />
sind jedes Mal eine Herausforderung. Somit haben Pichler und<br />
Schlögl für den zukünftigen Standort das Betriebsgelände in<br />
Grafendorf bei Hartberg gewählt. Die Fläche bietet genug Platz<br />
für die fünf Firmenautos und die dazugehörigen E-Ladestationen.<br />
In der Lagerhalle gibt es dann auch Abstellmöglichkeiten<br />
für die vier Firmenbusse inklusive einer geräumigen Zufahrt für<br />
Lieferfahrzeuge. Durch die gute Anbindung an die B54 und den<br />
Firmensitz auf einem Betriebsgelände, wo mehrere junge<br />
Betriebe ihren Platz finden, erhöht sich das Potenzial auf neue<br />
Kundschaft“, schildern die beiden Geschäftsführer.<br />
Gewerbepark 6<br />
7423 Grafenschachen<br />
Tel. 03359 / 2837<br />
Wir haben gebaut<br />
REPORTAGE<br />
Die Ziegelhaus Manufaktur aus Markt Allhau übernahm die Planung<br />
des Projektes. Die Spörk ZT GmbH führte die Statik<br />
Berechnung durch. Die Ausführung, Bürobau und Fundamentierung<br />
wurden von Kager Massiv Bau GmbH erledigt. Die<br />
Erdbewegungsarbeiten wurden von der Schermann Erdbau &<br />
Recycling GmbH übernommen. Den Stahlbau hat die Grabner<br />
Stahl & Maschinenbau GmbH durchgeführt. Die Firma Rupo<br />
Fenstersysteme setzte die Fenster ein. Die Elektronik wurde<br />
von der Firma Postl Martin Elektrotechnik gemacht. Die<br />
THERM-TEC Putz-Estrich-Fassaden GmbH kümmerte sich um<br />
den Estrich und den Putz. Den Innenausbau hat Schieder<br />
Innenausbau aus Grafendorf übernommen. Die Ing. Haas<br />
Ges.m.b.H. führte die Installateurarbeiten durch. L&M Torcenter<br />
installierte die Garagentore für die Lagerräumlichkeiten. Die<br />
Agentur Siegfried Hammerl kümmerte sich um die Gestaltung<br />
der Innenmöbel.<br />
Foto © Lena Notter<br />
Im Juni startete der Bau des Projektes.<br />
Baustellenalltag<br />
Die Ziegelhaus Manufaktur aus Markt Allhau hat das Projekt<br />
geplant und im Juni <strong>2023</strong> startete die Baustelle für den neuen<br />
Firmensitz. Der Rohbau steht, die Bauarbeiten verlaufen nach<br />
Plan und bis zum Frühjahr 2024 soll das Projekt vollendet<br />
werden. Alle Firmen, die am Projekt mitarbeiten, haben Dominik<br />
Pichler und Alexander Schlögl bereits aus eigener Zusammenarbeit<br />
gekannt oder wurden auf Empfehlung von Firmen,<br />
denen man vertraut, ausgewählt. „Wir sind äußerst zufrieden<br />
mit den Partnern, die uns im Bau des zukünftigen Firmensitzes<br />
begleiten. Der Baustellenalltag wurde Teil meiner täglichen<br />
Arbeit. Als Zwischenmann kommuniziert man mit allen und<br />
stellt sicher, dass, sobald die eine Arbeit fertig ist, die Firma<br />
anfangen kann. Daher bedanken wir uns bei allen Firmen für<br />
die verlässliche und zeitlich akkurate Umsetzung des Projekts“,<br />
äußert Dominik Pichler.<br />
>> weiter auf Seite 28<br />
DEZEMBER <strong>2023</strong><br />
27
REPORTAGE<br />
Fotos © Saskia Kanczer<br />
Die Lagerhalle bietet mit 200 Quadratmetern<br />
zukünftig genug Stauraum.<br />
Die neuen Büros sind aufgeteilt und<br />
bieten mehr Platz und Licht.<br />
Das neue Firmengebäude erstreckt sich über zwei Stockwerke<br />
und ist um das Vierfache größer als das bisherige.<br />
Vorfreude auf Projekte und Jobs mit Zukunft<br />
Die Priorität des neuen Firmenstandortes war, für die Teammitglieder<br />
den passenden Raum zu schaffen, wo die Projekte beider<br />
Betriebe adäquat umgesetzt werden können. „Damit alle ungestört<br />
ihren Tätigkeiten nachgehen können und jede Person gerne<br />
zur Arbeit kommt, muss die Atmosphäre stimmen“, betonen<br />
Schlögl und Pichler. Die neuen Büros sind in Abteilungen getrennt<br />
und über die zwei Stockwerke verteilt. Große Fenster bieten<br />
genug Licht und auch für potenziellen Zubau wurde vorgesorgt.<br />
Direkt beim Eingang gibt es eine großzügige Empfangsfläche für<br />
Kundinnen und Kunden und im zweiten Geschoss wurde ein<br />
Besprechungszimmer eingeplant. „Der Meetingraum bietet<br />
endlich genug Platz, um mit Kundschaft oder Partnerfirmen die<br />
Umsetzung gemeinsamer Projekte besser zu planen.“ Auch die<br />
neue Lagerhalle vereinfacht logistische und organisatorische<br />
Abläufe in Zukunft. „Bis jetzt hatten wir nicht den Platz, PV-Anlagen<br />
und andere Materialien in der Firma zu lagern und die<br />
Lieferung fand immer direkt an die Endkundschaft statt. Zukünftig<br />
können wir in dem Bereich einen besseren Service bieten,<br />
indem wir die Bestellungen (PV-Anlagen, elektrotechnische<br />
Materialien) vor Ort aufbewahren und dann nach Absprache mit<br />
den Käuferinnen und Käufern die Hauszustellung planen. Im<br />
Allgemeinen bietet der neue Firmensitz reichlich Fläche, um in<br />
Zukunft auch Veranstaltungen wie einen „Tag der offenen Tür“ zu<br />
organisieren. So könnten Schulen und somit potenzielle Lehrlinge<br />
die Möglichkeit nutzen, sich die Tätigkeiten beider Firmen<br />
genauer anzuschauen“, erklären die Geschäftspartner.<br />
Die Vorfreude auf die Eröffnung und die neuen Möglichkeiten,<br />
die dadurch geschaffen werden, ist bei allen groß und im<br />
Frühjahr 2024 heißt es dann endlich: E-ETECH und S&P Plan<br />
eröffnen ihren neuen Firmenstandort – Untere Masenbergstraße<br />
227 in Grafendorf bei Hartberg.<br />
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HLW Pinkafeld / HLPS Pinkafeld<br />
Wo der Mensch zählt<br />
Das Motto „Wo der Mensch zählt“ findet sich in der HLW Pinkafeld nicht nur in<br />
den beiden Schultypen (HLW für Gesundheits- und Sozialmanagement +<br />
Höhere Lehranstalt für Pflege und Sozialbetreuung), sondern spiegelt auch die<br />
Atmosphäre und das harmonische Miteinander im täglichen Schulalltag wider.<br />
HLW Gesundheits- und Sozialmanagement:<br />
Neben der Allgemeinbildung bietet die HLW<br />
Pinkafeld eine sehr umfangreiche und<br />
praxisnahe Ausbildung.<br />
• Fremdsprachen: Englisch und Spanisch mit<br />
Freigegenstand Latein<br />
• Wirtschaftliche Ausbildung mit allen<br />
kaufmännischen Berufsberechtigungen<br />
• Einzigartige Vertiefung im Bereich Gesundheit<br />
mit Anrechnung des Basismoduls für Gesundheitsberufe<br />
und ideale Vorbereitung für Berufe<br />
im Gesundheitsbereich<br />
• Eine Tourismus-Ausbildung mit vielen Berufsund<br />
Gewerbeberechtigungen<br />
• Zudem ist die Schule als Entrepreneurshipschule<br />
zertifiziert, wodurch das unternehmerische<br />
Denken der Schülerinnen und<br />
Schüler gefördert wird.<br />
Weihnachtszauber<br />
in Hartberg<br />
Die Vorweihnachtszeit im Ambiente der<br />
historischen Innenstadt genießen!<br />
Höhere Lehranstalt für Pflege und<br />
Sozialbetreuung:<br />
• Erwerb praktischer und theoretischer<br />
Kenntnisse in den Bereichen Gesundheitswissenschaft<br />
und Humanwissenschaft<br />
• Medizinisch-pflegerische Basisbildung und<br />
verkürztes FH-Studium der Gesundheits- und<br />
Krankenpflege um 1 Jahr<br />
• Grundlagen und Fertigkeiten für die berufliche<br />
Tätigkeit im Gesundheits- und Sozialbereich<br />
• Praktika in Sozial- und Pflegeeinrichtungen ab<br />
der 1. Klasse<br />
• Abschluss mit Matura und Pflegefachassistenz<br />
Tag der offenen Tür:<br />
15.12.<strong>2023</strong>, 10–18 Uhr<br />
Lange Nacht der Bildung in Pinkafeld:<br />
26.01.2024, 16–19 Uhr<br />
Schnuppern jederzeit möglich!<br />
Anmeldung telefonisch oder per E-Mail.<br />
+43 4457 42490 | office@hlw-pinkafeld.at<br />
Weihnachtszauber<br />
24. NOV – 23. DEZ <strong>2023</strong><br />
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Die bezaubernde Innenstadt<br />
bietet alljährlich im Advent ein<br />
einzigartiges, vorweihnachtliches<br />
Erlebnis mit dem Christkindlmarkt<br />
am Hauptplatz, dem Adventmarkt<br />
im Museum, kulinarischen Spezialitäten<br />
in der Fußgängerzone sowie<br />
Live-Auftritten verschiedener<br />
Musikgruppen. Mit einer stimmungsvollen<br />
Beleuchtung, der<br />
Weihnachtskrippe und einem<br />
wunderschönen Christbaum lädt<br />
der Hartberger Weihnachtszauber<br />
zum Verweilen ein.<br />
Den Kindern wird ein umfangreiches<br />
Programm geboten:<br />
Kostenloser Eislaufplatz, Krampusrummel<br />
am 3.12. und 5.12.,<br />
Autogrammstunde mit dem TSV<br />
Egger Glas Hartberg am 7.12.,<br />
„Warten auf das Christkind“ bei<br />
der Ringwarte, Christbaum<br />
schmücken in der Fußgängerzone,<br />
Zaubershows und Weihnachtsmärchen<br />
und -basteleien.<br />
Ein besonderes Highlight sind der<br />
Weihnachtszauber am 22. und<br />
23.12. bei der Ringwarte und<br />
romantische Pferdekutschenfahrten.<br />
Tipp - Weihnachtslosaktion<br />
der Einkaufsstadt Hartberg: Bei<br />
Weihnachtseinkäufen in Hartberg<br />
können Sie Einkaufsgutscheine im<br />
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www.oststeiermark.com,<br />
www.hartberg.at<br />
Christkindlmarkt<br />
am Hauptplatz:<br />
DO und FR von 15 bis 20 Uhr<br />
SA und SO von 14 bis 20 Uhr<br />
Gastronomie hat länger geöffnet!<br />
Adventmarkt im Museum<br />
DO 15 bis 18 Uhr,<br />
FR, SA, SO von 14.30 bis 18.30 Uhr<br />
Infos unter: www.hartberg.at<br />
✶ Stimmungsvolle Beleuchtung<br />
✶ Christkindlmarkt am Hauptplatz<br />
✶ Adventmarkt im Museum<br />
✶ Gratis-Eislaufplatz für Kinder<br />
✶ Warten auf das Christkind bei der Ringwarte<br />
✶ Krampusrummel am 3.12. und 5.12.<br />
✶ Live-Musik: jeden Samstag und am 8.12.<br />
✶ Kutschenfahrten am 2.12. und 16.12.<br />
✶ Weihnachtliches Kinderprogramm<br />
✶ Autogrammstunde TSV Egger Glas Hartberg<br />
✶ Weihnachtslosaktion der Einkaufsstadt,<br />
Preise im Gesamtwert von e 15.000,-<br />
✶ Candle-Light-Shopping am 24.11.<br />
bis 19.30 Uhr<br />
Foto: © Bernhard Bergmann<br />
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DEZEMBER <strong>2023</strong><br />
29
REPORTAGE<br />
Zwischen Geschichte, Gemeinschaft<br />
und nachhaltigen Ideen<br />
Rechnitz<br />
Rechnitz von oben<br />
Fotos © Gemeinde Rechnitz<br />
Rechnitz ist Grenzgebiet. Eine wunderbare<br />
Weinregion. Ein beliebtes Ausflugsziel,<br />
denn wer einmal den Naturbadesee im<br />
malerischen Faludital besucht hat, kommt<br />
immer wieder gerne her. Rechnitz ist<br />
vieles. Der Gemeinschaftsgeist und<br />
nachhaltige Initiativen sind der Motor, der<br />
die Gemeinde weiterentwickelt. Auch in<br />
dem Bewusstsein um eines der dunkelsten<br />
Kapitel in der Vergangenheit. Bürgermeister<br />
Martin Kramelhofer erzählt, was<br />
seine Gemeinde ausmacht.<br />
Chiara Pieler<br />
„Die gesamte Geschichte<br />
Rechnitz zu erzählen, würde<br />
Tage dauern“<br />
Mit diesem Satz deutet Bürgermeister<br />
Martin Kramelhofer auf die weitgehende<br />
Geschichte der Gemeinde hin, die nicht<br />
nur gute Zeiten hinter sich hat. Rechnitz<br />
beheimatet heute viele Betriebe und<br />
Lokalitäten und wird damit auch von<br />
vielen Touristinnen und Touristen<br />
geschätzt. Der Ort ist aber auch für<br />
eines der schlimmsten Kriegsverbrechen<br />
des Zweiten Weltkrieges bekannt.<br />
Heute erinnert an das Massaker von<br />
Rechnitz noch das Mahnmal beim<br />
Kreuzstadl. Mit der Gedenkstätte wurde<br />
ein Ort gestaltet, der die Taten in der<br />
Endphase des Krieges nicht in Vergessenheit<br />
geraten lässt.<br />
Das macht uns aus<br />
„Wir bewahren Traditionen“, erzählt<br />
Kramelhofer stolz. Die vielen Buschenschänke<br />
und drei Gasthäuser bieten die<br />
Möglichkeit, die Gemeinschaft zu feiern.<br />
Bereits zum dritten Mal findet in diesem<br />
Jahr im historischen Rechnitzer<br />
Schlosspark ein Weihnachtsmarkt statt.<br />
Der Markt wird am 16. und 17. <strong>Dezember</strong><br />
abgehalten, in diesem Jahr bereits mit 16<br />
Ausstellerinnen und Ausstellern. Neben<br />
Seit 2017 ist Martin Kramelhofer Bürgermeister<br />
von Rechnitz.<br />
kulturellen Highlights wie dem Neujahrskonzert<br />
der Trachtenmusikkapelle und<br />
dem Pfingstfest des Sportvereins zieht<br />
Rechnitz seit dem vorigen Jahr mit dem<br />
Burgenland-Trail, einem neuen Radweg,<br />
Naturfreunde und Touristen an. Die OSG<br />
hat in den vergangenen Jahren zudem den<br />
30<br />
DEZEMBER <strong>2023</strong> www.<strong>prima</strong>-magazin.at
REPORTAGE<br />
Der Kreuzstadl bei der Ortseinfahrt ist<br />
ein Mahnmal für das Massaker von<br />
Rechnitz, eines der schwersten<br />
„Endphaseverbrechen“ des Zweiten<br />
Weltkrieges.<br />
Fotos © Chiara Pieler<br />
Neue Vorhaben<br />
Der Bildungscampus in Rechnitz repräsentiert einen bedeutenden<br />
Schritt in der zukunftsorientierten Entwicklung der<br />
Gemeinde. „Seit September beherbergt der Campus eine<br />
Kinderkrippe, und in den kommenden Jahren ist die Erweiterung<br />
um einen Kindergarten geplant“, so Kramelhofer. Ab dem<br />
Schuljahr 2026/27 soll der Betrieb von Haupt- und Volksschule<br />
>> weiter auf Seite 32<br />
Ortskern wiederbelebt, indem das ehemalige Gasthaus Rose<br />
umgebaut wurde. Heute sind dort die Polizei und ein Eissalon<br />
beheimatet, 17 Wohnungen wurden zusätzlich in das Gebäude<br />
integriert. Weitere Projekte sind bereits im Bau, eine Reihenhausanlage<br />
wird im nächsten Jahr fertiggestellt. Die Herausforderungen<br />
der Gegenwart sind, wie in vielen anderen Gemeinden, aber<br />
auch in Rechnitz spürbar. Finanzielle Engpässe, die Inflation und<br />
die Auswirkungen der Pandemie haben die Realisierung vieler<br />
Projekte schwierig gemacht. Doch Bürgermeister Kramelhofer<br />
bleibt optimistisch und hofft auf bessere Zeiten für die Umsetzung<br />
wichtiger Vorhaben.<br />
Foto © OSG<br />
7471 Rechnitz | BahnhofstR. 12 a | www.theissl.com<br />
7471 Rechnitz | BahnhofstR. 12 a | www.theissl.com<br />
tz | BahnhofstR. 12 a | www.theissl.com<br />
a | www.theissl.com<br />
Aus einem leer stehenden Gasthof hat die OSG bereits vor Jahren das Wohnhaus<br />
Rose mit Polizei und Cafe Rose im EG errichtet und damit wesentlich zur<br />
Ortskernbelebung beigetragen.<br />
Die Dachterrassenwohnungen bieten einen wunderbaren Blick über Rechnitz.<br />
DEZEMBER <strong>2023</strong><br />
31
REPORTAGE<br />
Ing. Robert Rajkovats BEd kann als<br />
gute Seele der Gemeinde bezeichnet<br />
werden. Mit nachhaltigen Initiativen<br />
wie Baumpatenschaften trägt er zum<br />
Schutz der Umwelt im Ort bei.<br />
in den Bildungscampus verlagert<br />
werden. Diese zentrale<br />
Einrichtung ermöglicht nicht<br />
nur die optimale Nutzung der<br />
Infrastruktur, sondern erlaubt<br />
auch eine flexiblere<br />
Einsatzmöglichkeit des Personals.<br />
Ein weiteres neues Projekt<br />
wurde erst kürzlich vorgestellt:<br />
Ein neues Demenzzentrum, das<br />
erste seiner Art im Burgenland,<br />
ist in Planung. Speziell auf die Bedürfnisse von Menschen mit<br />
Demenz zugeschnitten, soll es Platz für knapp 60 Personen<br />
bieten. Der Spatenstich ist für den Sommer des nächsten Jahres<br />
geplant und markiert einen weiteren Schritt, das bestehende<br />
Betreuungsangebot in diesem Bereich sinnvoll zu erweitern.<br />
Die gute Seele der Gemeinde<br />
In jeder Gemeinde gibt es Menschen, die weit über das Alltägliche<br />
hinausgehen und als die „gute Seele“ bezeichnet werden können.<br />
„In Rechnitz ist das ganz klar Robert Rajkovats“, erzählt der<br />
Fotos © Gemeinde Rechnitz<br />
Der Badesee kann im Sommer zum Baden und im Winter zum Eislaufen genutzt<br />
werden und ist damit ein Treffpunkt für Alt und Jung das ganze Jahr über.<br />
Bürgermeister. „Sein umfassendes Umweltengagement, angefangen<br />
bei Baumpatenschaften bis hin zur Anlage von Blumenwiesen,<br />
hat die Gemeinde grüner und nachhaltiger gemacht“, fügt er<br />
hinzu. Mit 140 gesetzten Sträuchern und 120 Baumpatenschaften<br />
ist Rajkovats nicht nur Ideengeber, sondern packt auch tatkräftig<br />
bei der Umsetzung mit an. Ein 5-Jahres-Plan, der weitere<br />
umweltschonende Projekte beinhaltet, steht bereits.<br />
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DEZEMBER <strong>2023</strong><br />
33
REPORTAGE<br />
PLANEN<br />
BAUEN<br />
WOHNEN<br />
Familienhaus und Gebetsort –<br />
Eine Kapelle im eigenen Zuhause<br />
In der kleinen Gemeinde Eisenzicken findet sich eine besondere Kapelle im Herzen<br />
des Hauses von Noemi und Sunil Manuel. Die beiden Mitglieder der Eucharistischen<br />
Anbetungsgemeinschaft gewähren einen Einblick, wie sie das<br />
Familienleben mit ihren vier Kindern mit der Kapelle im eigenen Heim verbinden.<br />
Chiara Pieler<br />
Noemi und Sunil Manuel leben mit ihren vier<br />
Töchtern in einem knapp 350 Quadratmeter großen<br />
Haus in Eisenzicken. Das Herzstück dieses Hauses ist<br />
die Kapelle, in der die Eucharistische Glaubensgemeinschaft<br />
einen liturgischen Ort gefunden hat.<br />
Fotos © Chiara Pieler<br />
Ein Zuhause für die<br />
Eucharistische Anbetungsgemeinschaft<br />
Die Eucharistische Anbetungsgemeinschaft,<br />
im Jahr 2000 ins Leben gerufen,<br />
fand 2004 in Eisenzicken ihr neues<br />
Zuhause. Ursprünglich aus Indien<br />
stammend, wurde die Gemeinschaft von<br />
einem Familienvater gegründet, der in<br />
den deutschsprachigen Raum kam und<br />
hier Wurzeln schlug. Noemi Manuel und<br />
ihr Mann Sunil sind Mitglieder dieser<br />
Gemeinschaft. Die beiden lernten sich in<br />
Wien kennen, ehe es sie durch einen<br />
befreundeten Priester ins Burgenland<br />
zog. Schnell wurde klar, dass eine Kapelle<br />
in ihrem Zuhause integriert werden<br />
sollte.<br />
Vom Dachboden zur Kapelle<br />
„Die Kapelle ist nicht nur ein Ort des<br />
Gebets, sondern auch ein Ort der<br />
Zusammenkunft“, erzählt Noemi Manuel.<br />
Zu Beginn gab es viele Anbetungszentren<br />
für die Eucharistische Glaubensgemeinschaft,<br />
das ist heute nicht mehr der<br />
34<br />
DEZEMBER <strong>2023</strong> www.<strong>prima</strong>-magazin.at
REPORTAGE<br />
Die hauseigene Kapelle, die rund um die Uhr für alle Menschen geöffnet ist, soll ein „Wohnzimmerfeeling“ erzeugen.<br />
Fall. „Elementar für die Gemeinschaft ist es, dass es in einem<br />
Haus eine Kapelle gibt, die man rund um die Uhr besuchen<br />
kann. Vermutlich ist unser Zentrum bestehen geblieben, weil<br />
wir als Familie dahinterstehen“, so die Pastoralassistentin. Das<br />
mittlerweile etwa 350 Quadratmeter große Mietshaus haben<br />
die Eheleute mit ihren Vermietern, die sie inzwischen zur<br />
Familie zählen, gemeinsam umgebaut. Der leerstehende Dachboden<br />
wurde zum spirituellen Zentrum. Heute beherbergt das<br />
Haus nicht nur die sechsköpfige Familie, sondern auch zwei<br />
Einliegerwohnungen und eine eindrucksvolle Kapelle. „Ursprünglich<br />
war im Erdgeschoß ein Raum für die Kapelle<br />
geplant, aber wir wollten Beten und Familienleben trennen. So<br />
entschieden wir uns für den Dachboden“, erklärt Familie<br />
Manuel. Die Kapelle als liturgischer Raum hat eine Fläche von<br />
45 Quadratmetern und bietet Platz für mehr als 20 Menschen,<br />
die regelmäßig zu festen Gebetszeiten kommen. „Die Eucharistiefeiern<br />
gehen vom katholischen Glauben aus, und irgendwann<br />
gab es dann die Möglichkeit, die Hostie auszustellen und in<br />
>> weiter auf Seite 36<br />
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DEZEMBER <strong>2023</strong><br />
35
REPORTAGE<br />
einer Monstranz immer zu präsentieren.<br />
Es ist von Pfarre zu Pfarre unterschiedlich,<br />
wie das gelebt wird. Wenn man Zeit<br />
mit Jesus verbringen möchte, geht man<br />
vielleicht ungern in eine Kirche, bei uns<br />
ist es gemütlicher und gelassener. Wir<br />
möchten, dass man gerne Zeit hier<br />
verbringt“, fügt die Mutter von vier<br />
Kindern hinzu.<br />
Das Familienleben und den<br />
Glauben vereinbaren<br />
Die Kapelle ist über einen eigenen<br />
Eingang sieben Tage die Woche, rund<br />
um die Uhr, für jeden Menschen zugänglich.<br />
Es ist ein liturgischer Raum,<br />
den die Familie vom eigenen Zuhause<br />
abgrenzen möchte. „Natürlich kann es<br />
aber trotzdem vorkommen, dass man<br />
vom Familienleben auch etwas mitbekommt,<br />
wenn man die Kapelle besucht“,<br />
fügt das Paar hinzu. Eucharistiefeiern<br />
Foto © Chiara Pieler<br />
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die Eucharistie konzentrieren, Besichtigungen<br />
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die Eucharistische Anbetung, ab sofort bei der möglich! Gläubige<br />
vor dem ausgesetzten Allerheiligsten<br />
Sakrament, in einer Monstranz, beten und<br />
meditieren. Dieser Akt der Anbetung wird<br />
als eine Form der persönlichen Hingabe<br />
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finden regelmäßig statt, wobei sich<br />
pensionierte Pfarrer bei der Leitung der<br />
Gottesdienste abwechseln. Die Besucherinnen<br />
und Besucher der Kapelle<br />
schätzen die freie Atmosphäre. Als<br />
Pastoralassistentin lädt Noemi Manuel<br />
auch gerne Jugendgruppen ein, um ein<br />
besonderes „Wohnzimmer-Feeling“ in<br />
der Kapelle zu erleben. „Hin und wieder<br />
ist es schwer begreiflich für Menschen,<br />
weil es sich wie privater Wohnraum<br />
anfühlt, aber genau das macht<br />
es auch heimelig“, sagt sie mit<br />
einem Lächeln. In einer Zeit,<br />
in der die Suche nach spirituellem<br />
Halt oft im öffentlichen<br />
Raum geschieht, öffnet<br />
Familie Manuel ihre Türen,<br />
um eine einladende und<br />
familiäre Atmosphäre in ihrer<br />
Kapelle zu schaffen – einen<br />
Ort der Gemeinschaft und des<br />
Glaubens in Eisenzicken.<br />
36<br />
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DEZEMBER <strong>2023</strong><br />
37
REPORTAGE<br />
PLANEN<br />
BAUEN<br />
WOHNEN<br />
Zwischen Wasserrädern<br />
und Kulturschätzen:<br />
Die Obere Mühle in Unterwart<br />
Die Obere Mühle in Unterwart, ein Stück Geschichte entlang der Pinka, hat im Laufe der Jahrhunderte<br />
nicht nur das Rauschen des Wassers und das Drehen der Räder erlebt, sondern auch einen Wandel zu<br />
einem kulturellen Herzstück. Die Familiengeschichte der Balikos verwebt sich mit der Geschichte der<br />
Mühle, die seit ihrer ersten schriftlichen Erwähnung im Jahr 1651 die lokale Gemeinschaft stetig<br />
geprägt hat. Sylvia Szabo (früher Baliko), die ehemalige Eigentümerin, gibt Einblicke über den<br />
faszinierenden roten Faden, der sich über die Zeit hinweg durch die Obere Mühle zieht. Heute gehört<br />
ihrer Tochter bereits in dritter Generation ein Stück Unterwarter Geschichte.<br />
Chiara Pieler<br />
Fotos © Chiara Pieler<br />
Auf dem Areal der Oberen Mühle befindet sich das Sägewerk und das alte Mühlengebäude.<br />
Auch heute noch befindet sich hier mit der Freilichtbühne das Kommunikationszentrum der Gemeinde Unterwart.<br />
Eine turbulente<br />
Vergangenheit<br />
Inmitten der Gemeinde Unterwart<br />
befindet sich eine historische Mühle, die<br />
eine turbulente Geschichte durchlaufen<br />
ist. „Die Mühlen entlang der Pinka waren<br />
oft von den Gemeinden errichtet und<br />
dann verpachtet worden. Genauso war<br />
es auch mit unserer“, erzählt Sylvia<br />
Szabo. Bereits in dritter Generation sind<br />
die beiden Gebäude, zu denen die Mühle<br />
selbst und ein Sägewerk zählen, Eigentum<br />
ihrer Familie. Trotz zweier verheerender<br />
Brände während des 18. Jahrhunderts<br />
wurden sie immer wieder aufgebaut<br />
und es blieb ein Dorfmittelpunkt.<br />
Früher von Wasserkraft angetrieben –<br />
Geländer - Zäune - Paneele - Stahlbau - Sonderfertigungen<br />
38<br />
DEZEMBER <strong>2023</strong> www.<strong>prima</strong>-magazin.at
REPORTAGE<br />
An den ehemaligen Handwerksbetrieb erinnern noch heute alte<br />
Tischlereimaschinen.<br />
mithilfe einer Turbine wurde Elektrizität aus dem Mühlwasser<br />
gewonnen – musste die Mühle nach der Pinkaregulierung im<br />
Jahr 1962 die Stromproduktion aufgeben. Fünf Jahre später<br />
ersteigerten Szabos Eltern das gesamte Areal, um den Zimmereibetrieb<br />
von Wien ins Burgenland zu erweitern: „Mein Vater<br />
wollte das Holz, das er für den Bau von Dachstühlen verwendete,<br />
selbst zuschneiden und somit wurden Tischlereimaschinen in<br />
die Mühle implementiert.“<br />
Der rote Faden<br />
Bereits vor der Pinkaregulierung war die Obere Mühle ein<br />
Kommunikationszentrum, wo sich Kinder und Jugendliche gerne<br />
verabredeten. „Die meisten Kinder aus dem Ort haben damals<br />
hier das Schwimmen und auch das Eislaufen gelernt. Zwischen<br />
Mühl- und Sägewerksgebäude gab es eine ausreichende Tiefe,<br />
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Der Innenraum des Mühlengebäudes wird zur Lagerung aller Requisiten, die für<br />
die Aufführungen gebraucht werden, benutzt.<br />
sodass die Kinder von einer Brücke in die Pinka springen<br />
konnten“, erzählt Szabo. Sie selbst zog es im Alter von 35 Jahren<br />
der Liebe wegen von Wien nach Unterwart. „Mein Mann Ferdinand<br />
und ich beschlossen, ein Haus gegenüber der Mühle zu<br />
bauen“, so die ehemalige Bänkerin. Das kulturliebende Paar<br />
entschied sich dazu, diese Leidenschaft in der Mühle weiterleben<br />
zu lassen. Gemeinsam mit ihrem Mann, der zu diesem<br />
Zeitpunkt bereits Obmann des Unterwarter Theatervereins war,<br />
schuf Sylvia Szabo mit Hilfe des Vereins eine Freilichtbühne für<br />
Aufführungen. Der organisch gewachsene Wald steht heute da,<br />
wo früher ein Teich war und dient fortan als beeindruckende<br />
Kulisse für diverse Aufführungen, Theaterworkshops und auch<br />
Jubiläumsfeiern. „Es war also immer ein Kommunikationspunkt,<br />
man hat sich vor Jahrzehnten gerne hier getroffen und das ist<br />
auch heute noch so“, fügt Szabo stolz hinzu.<br />
Die Mühle als Herzstück der Gemeinschaft<br />
Als einer von wenigen Theatervereinen wird in Unterwart vor<br />
allem die Zweisprachigkeit immer wieder zelebriert. Dazu sagt<br />
die Kulturschaffende: „Im Verein arbeiten momentan zirka 50<br />
Personen. Heuer haben wir mit sehr großem Erfolg erstmalig<br />
Deutsch gespielt, das würden wir auch gerne wieder machen.“<br />
Damit dies weiterhin möglich ist, sei die Unterstützung seitens<br />
der Gemeinde gefragt. Nur mit öffentlicher Unterstützung<br />
können noch mehr Veranstaltungen organisiert und so die<br />
kulturelle Vielfalt in Unterwart weiterhin gewährleistet werden.<br />
Die Obere Mühle in Unterwart ist ein lebendiges Beispiel dafür,<br />
dass vereintes Engagement und Kultur eine Gemeinschaft<br />
bereichern und das Gemeindeleben stärken können.<br />
Der Platz zur linken Seite der Mühle wird für die Bühne genutzt.<br />
Die hohen Bäume im Hintergrund bieten dabei eine schöne Kulisse.<br />
DEZEMBER <strong>2023</strong><br />
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BERICHT<br />
Sonnenerde erhält Innovationspreis<br />
Der Erden produzierende Betrieb Sonnenerde aus Riedlingsdorf ist Gewinner des<br />
Innovationspreises Burgenland <strong>2023</strong>. Sonnenerde hat die Auszeichnung für die bahnbrechende<br />
Entwicklung der ersten industriellen Pflanzenkohleproduktionsanlage erhalten.<br />
Nicole Mühl<br />
In der Laudatio wird das Unternehmen<br />
Sonnenerde für seine Innovationskraft<br />
hervorgehoben. „Die Sonnenerde GmbH<br />
hat mit ihrer Innovation nicht nur einen<br />
wichtigen Schritt in Richtung nachhaltiger<br />
Landwirtschaft gemacht, sondern<br />
auch einen positiven Beitrag zum<br />
Umweltschutz geleistet. Ihre Pflanzenkohleproduktionsanlage<br />
hat das<br />
Potenzial, die Bodenqualität zu verbessern<br />
und die CO2-Bilanz zu reduzieren<br />
– ein wahrhaft zukunftsweisendes<br />
Projekt!“<br />
Bio-Produkt 2024<br />
Über eine weitere Auszeichnung darf<br />
sich Sonnenerde freuen. Die Bio Moorbeeterde<br />
ist „Bio-Produkt des Jahres<br />
2024“. Diese Erde eignet sich für alle<br />
typischen Moorbeetpfllanzen wie z.B. die<br />
Heidelbeeren und ist – wie alle Erden<br />
von Sonnenerde – torffrei.<br />
Wirtschaftsagentur, Wirtschaftkammer und Land<br />
Burgenland haben Dominik und Gerald Dunst den<br />
burgenländischen Innovationspreis überreicht.<br />
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Wieselburg), Barbara Friess („Natur im Garten“, Betreuung Partnerbetriebe und Gütesiegel), Elias Moisl und<br />
Gerald Dunst von Sonnenerde, Otto Gasselich (Obmann von BIO Austria Niederösterreich & Wien), DI Alexander<br />
Bernhuber, Mitglied des Europaparlaments und Thomas Weber (Herausgeber von Biorama & Juryvorsitzender)<br />
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DEZEMBER <strong>2023</strong> 41
UNTERNEHMENSPORTRÄT<br />
E.L.T. feiert Erfolge,<br />
Innovationen und<br />
Gemeinschaft<br />
Der Herbst <strong>2023</strong> war für das steirische<br />
Familienunternehmen E.L.T., mit Sitz in<br />
Friedberg und Sebersdorf geprägt von<br />
vielfältigen Aktivitäten.<br />
EINLADUNG ZUM<br />
WINTERZAUBER<br />
14. <strong>Dezember</strong> <strong>2023</strong><br />
17 Uhr<br />
Kirchplatz<br />
in Friedberg<br />
Die E.L.T. Geschäftsführerinnen Mag. Dagmar Ajtic und Esther Lang sind<br />
steirische Unternehmerinnen des Jahres.<br />
Foto © WK Steiermark<br />
Am 4. Oktober wurden die<br />
„Steirischen Unternehmerinnen<br />
des Jahres <strong>2023</strong>“ bei einer<br />
glanzvollen Gala geehrt.<br />
E.L.T. erhielt dabei den prestigeträchtigen<br />
Preis in der Kategorie<br />
„Beste Innovatorinnen“, der ihr<br />
beeindruckendes Engagement<br />
und ihre Führungsqualitäten<br />
auszeichnete.<br />
Die neuesten Innovationen<br />
wurden bald darauf bereits als<br />
Aussteller auf der 28. FAKUMA in<br />
Friedrichshafen, der führenden<br />
Fachmesse für Kunststoffverarbeitung<br />
präsentiert.<br />
Zusätzlich informierte das<br />
Unternehmen in der zweiten<br />
Jahreshälfte auf Bildungs- und<br />
Berufsinformationsmessen im<br />
Burgenland und der Steiermark<br />
die zukünftigen Fachkräfte über<br />
die vielfältige Ausbildungswege<br />
im Unternehmen.<br />
Zum Jahresende hin konzentriert<br />
sich E.L.T. auf Gemeinschaft und<br />
Besinnlichkeit, indem es den<br />
Verein „Chorios“ unterstützt,<br />
der zu einem gemütlichen<br />
„Winterzauber“ am 14. <strong>Dezember</strong><br />
<strong>2023</strong> ab 17 Uhr am Kirch-<br />
platz in Friedberg einlädt.<br />
Neben musikalischer Unterhaltung<br />
gibt es auch kulinarische<br />
Köstlichkeiten für die Gäste, um<br />
so gemeinsam die Vorfreude auf<br />
Weihnachten zu teilen.<br />
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Gesegnete<br />
Weihnachten<br />
und ein gesundes,<br />
erfolgreiches Jahr 2024<br />
wünschen<br />
die Gemeindevertretung und<br />
Bürgermeister<br />
Hannes Nemeth<br />
Bürgermeister<br />
Harald Kahr,<br />
der Gemeinderat<br />
und die<br />
Gemeindeverwaltung<br />
wünschen Ihnen<br />
frohe Weihnachten und<br />
alles Gute für 2024!<br />
Marktgemeinde<br />
Großpetersdorf<br />
Bürgermeister<br />
Daniel Ziniel und<br />
Franz<br />
die Gemeidevertreter<br />
Heiden und<br />
der wünschen Gemeinderat frohe<br />
wünschen und besinnliche frohe<br />
und Weihnachten besinnliche<br />
Bleiben Weihnachten<br />
Sie gesund!<br />
Gemeinde<br />
Badersdorf<br />
Frohe<br />
Weihnachten<br />
und einen<br />
guten Rutsch<br />
in das Jahr<br />
2017 2024<br />
wünschen<br />
Bgm. Wilfried Bruckner<br />
und die<br />
Gemeindevertretung<br />
der Marktgemeinde<br />
Riedlingsdorf!<br />
© Andi Bruckner<br />
Bürgermeister Hans Unger<br />
und der Gemeinderat<br />
wünschen frohe Weihnachten<br />
und alles Gute für 2024!<br />
Die <strong>prima</strong>! Redaktion<br />
wünscht Ihnen<br />
gesegnete Weihnachten<br />
und ein <strong>prima</strong> 2024<br />
42 DEZEMBER <strong>2023</strong><br />
www.<strong>prima</strong>-magazin.at
BERICHT<br />
Kleinkunst zur<br />
Weihnachtszeit<br />
Ab Sonntag, den 17. <strong>Dezember</strong> ab 17 Uhr, beginnt die Weihnachtsausstellung im<br />
Offenen Haus Oberwart. Auch heuer bietet das Kunst- und Kulturhaus die Möglichkeit,<br />
sich auf die Suche nach einem künstlerischen Weihnachtsgeschenk zu machen –<br />
zu leistbaren Preisen in gemütlicher Advent-Atmosphäre.<br />
Nicole Mühl<br />
Leistbare Kunstwerke (bis zu maximal 400 Euro)<br />
können auch heuer wieder im OHO in der Adventzeit<br />
gekauft werden. Die Ausstellung wird am 17.<br />
<strong>Dezember</strong> eröffnet. Welche Kunstschaffenden<br />
ausstellen ist auf www.oho.at nachzulesen.<br />
Werkausschnitt: Andrea Ochsenhofer<br />
Wie jedes Jahr bietet das OHO auch<br />
heuer wieder leistbare Kunstwerke<br />
burgenländischer Künstlerinnen und<br />
Künstler in der hauseigenen Weihnachtsausstellung.<br />
Das Besondere an<br />
dieser traditionellen Verkaufsausstellung,<br />
die sich von Jahr zu Jahr größerer<br />
Beliebtheit erfreut, sind besondere<br />
Kunstwerke, die zu einem Maximalpreis<br />
von 400 Euro angeboten werden. Welche<br />
Kunstschaffenden sich heuer wieder an<br />
dieser Ausstellung beteiligen und welche<br />
Werke sie zum Verkauf anbieten, können<br />
Sie ab dem 8.12. auf der Website des<br />
OHO erfahren (www.oho.at).<br />
Arbeiten der Kunstschaffenden werden<br />
auch den OHO-Weihnachtsbaum<br />
schmücken. Die kleinen Arbeiten und<br />
Leckereien können um 25 Euro erstanden<br />
werden. Der Erlös geht zu 100<br />
Prozent an den Sterntalerhof.<br />
Die Ausstellung ist vom 18. <strong>Dezember</strong> bis<br />
zum 23. <strong>Dezember</strong> zu besichtigen.<br />
Dienstag, Mittwoch, Freitag:<br />
09:00 – 17:00 Uhr<br />
Donnerstag: 09:00 – 20:00 Uhr<br />
Samstag: 09:00 – 13:00 Uhr<br />
Eintritt frei<br />
Vernissage zur Verkaufsausstellung<br />
17. <strong>Dezember</strong>, 17 Uhr<br />
Eröffnung: Eva Brandstätter, Galerie-<br />
Management OHO und Harald Jankovits,<br />
Geschäftsführer Sterntalerhof<br />
Musikalische Begleitung:<br />
Timea Hérics (Fagott)<br />
Marie France Silvestre (Klarinette, Saxofon)<br />
Teilnehmende Künstler*innen:<br />
www.oho.at<br />
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Weihnachten unvergesslich.<br />
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Mo–Fr: 8–12 und 15–18 Uhr<br />
Sa: 8–12 Uhr & nach Vereinbarung<br />
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DEZEMBER <strong>2023</strong><br />
43
PORTRÄT<br />
Fotos © zVg Sandy P. Peng<br />
Sandy P. Peng lebt für den Tierschutz-Aktivismus und nutzt ihren Bekanntheitsgrad, um auf Probleme aufmerksam zu machen.<br />
„Sei Teil der Lösung,<br />
nicht Teil des Problems“<br />
Öffentlicher Aktivismus polarisiert. Während immer mehr Jugendliche mit beispielsweise<br />
„Klimakleber-Aktionen“ auf die Problematik des Planeten aufmerksam machen möchten, sind andere<br />
Menschen wiederum von der radikalen Bereitschaft des „zivilen Ungehorsams“ empört. Sandy P. Peng<br />
geht einen ganz besonderen Weg. Sie hat ihr ganzes Leben dem Tierrechts-Aktivismus verschrieben,<br />
ist beim VGT (VEREIN GEGEN TIERFABRIKEN) aktiv und führt ihr eigenes fair-produziertes Label:<br />
SANDY P. PENG ® Tierschutz-Statement-Mode.<br />
Eva Maria Kamper<br />
Lange braune Haare und bunte Tattoos am ganzen Körper. Die<br />
junge Frau mit dem klingenden Künstlernamen „Sandy P. Peng“<br />
fällt auf. Sie lebt in Vorarlberg und hat sich als Aktivistin und<br />
Tierschützerin regional und international einen hohen Bekanntheitsgrad<br />
erarbeitet. Berühmt wurde Sandy vor rund 17<br />
Jahren als Tattoo- und Alternativmodel für <strong>Magazin</strong>e und<br />
Titelseiten. Darauf aufbauend nutzte Sandy ihre Bekanntheit,<br />
um aktiv und an der Front für den Tierschutz zu arbeiten und<br />
wird bis heute als Testimonial und Kampagnen-Model von<br />
verschiedenen Tierschutz-Initiativen eingesetzt.<br />
Model als Aktivistin<br />
„Angefangen hat es für mich, als ich damals die Videos von<br />
Baby-Robben aus Kanada, die wegen ihres Felles erschlagen<br />
44<br />
DEZEMBER <strong>2023</strong> www.<strong>prima</strong>-magazin.at
PORTRÄT<br />
wichtig, betont Sandy.<br />
„Aktivismus soll meist<br />
politischen Druck auf Entscheidungsträger*innen<br />
und<br />
Institutionen ausüben. Durch<br />
Aktivismus wird man von<br />
Medien und somit der Öffentlichkeit<br />
wahrgenommen und<br />
das Bewusstsein für ein<br />
Problem geschärft, was im<br />
besten Fall zu positiven<br />
Veränderungen führt, von der<br />
alle profitieren sollten.“<br />
wurde ich auch kritisiert,<br />
belächelt oder beschimpft.<br />
Man wird selten die Zustimmung<br />
von allen bekommen,<br />
aber es ist wichtig, den<br />
Großteil der Bevölkerung<br />
hinter sich zu haben, was die<br />
Forderung betrifft. Als junger<br />
Mensch hat man ganz stark<br />
den Wunsch, mitzugestalten.<br />
Man sieht Ungerechtigkeiten<br />
und ist überzeugt davon,<br />
etwas ändern zu können.<br />
Sandy P. Peng hat im Lauf der letzten 15 Jahre schon bei riskanten Tierschutz-<br />
Aktionen mitgewirkt – unter anderem zur Rettung der Wale<br />
wurden, gesehen habe. Das<br />
hat mich irrsinnig schockiert.<br />
Ich wusste, dass ich dagegen<br />
etwas machen muss. Ich habe<br />
begonnen, mich in diesem<br />
Bereich und bei anderen<br />
Tierschutz-Themen zu<br />
engagieren. Ich habe vom<br />
Leid bei Tierversuchen<br />
erfahren, ich habe gesehen,<br />
dass Hühner, Rinder und<br />
Schweine schlecht gehalten<br />
werden und die Tiere im<br />
Zirkus kein artgerechtes<br />
Leben führen“, erzählt Sandy<br />
über ihre Beginnzeiten als<br />
Aktivistin. Also machte sie<br />
sich zur Aufgabe, die Gesellschaft<br />
über den Kanal ihrer<br />
eigenen Bekanntheit über die<br />
Tierausbeutung zu informieren<br />
und aufzuklären. Und<br />
schreckte auch nicht davor<br />
zurück, sich selbst dabei in<br />
Gefahr zu bringen: „Besonders<br />
riskant waren Projekte,<br />
bei denen wir illegale Handlungen<br />
dokumentierten.<br />
Wilderei, Walmassaker,<br />
Hundetötungen, Jagd auf<br />
geschützte oder ausgesetzte<br />
Tiere. Da kam es über die<br />
Jahre mehrmals zu körperlichen<br />
Angriffen, Drohungen,<br />
Anfeindungen und Klagen.<br />
Doch wenn man ein Lebewesen<br />
bei Tierrettungen direkt<br />
vor Leiden und dem Tod<br />
bewahren kann und die<br />
Dankbarkeit spürt, ist das ein<br />
sehr starkes Gefühl“, schildert<br />
die mutige Aktivistin.<br />
Handlungsbedarf<br />
Dass sie sich dabei manchmal<br />
in riskante Situationen manövriert,<br />
ist Nebensache für sie.<br />
„Wenn ich etwas nicht für<br />
absolut notwendig halten<br />
würde, würde ich es nicht<br />
tun. Und ich sehe dringenden<br />
Handlungsbedarf auf vielen<br />
Ebenen. Wenn bestehende<br />
Gesetze und Kontrollen versagen,<br />
obwohl Missstände und<br />
Tierleid offensichtlich sind,<br />
dann ist es doch unsere<br />
Pflicht zu handeln und<br />
einzuschreiten. Aber natürlich<br />
dürfen weder Menschen<br />
noch andere Tiere gefährdet<br />
werden, auch bei spektakuläreren<br />
Aktionen. Und offen<br />
gesagt, ich war schon einige<br />
Male in Situationen, wo ich<br />
mich äußerst unwohl fühlte<br />
oder ich Angst hatte und ich<br />
mir ernsthaft dachte: ‚Wie bin<br />
ich hier gelandet?‘ Aber ich<br />
würde alles wieder genauso<br />
machen!“ Denn um auf<br />
wichtige gesellschaftliche<br />
Probleme oder soziale<br />
Ungerechtigkeiten aufmerksam<br />
zu machen, sind manchmal<br />
außergewöhnliche<br />
Praktiken oder ziviler Ungehorsam<br />
notwendig und<br />
Motivator für andere<br />
Sie rät auch allen entschlossenen<br />
Menschen dazu, sich<br />
nicht einschüchtern zu lassen,<br />
wenn es um Aktivismus geht:<br />
„Viele Aktionsformen stoßen<br />
anfangs auf Unverständnis,<br />
werden belächelt oder von<br />
der breiten Öffentlichkeit<br />
abgelehnt. Wenn ich bei<br />
provokanten Aktionen gegen<br />
die Tierindustrie mitwirkte,<br />
Diese Kraft ist wichtig für die<br />
Gesellschaft und deshalb<br />
bestärke ich auch viele junge<br />
Menschen, sich einzubringen<br />
und damit Verantwortung zu<br />
übernehmen. Die Stimme zu<br />
erheben gegen Ungerechtigkeiten<br />
oder auch die Zerstörung<br />
unserer Umwelt. Es liegt<br />
an uns allen, ob wir Teil der<br />
Lösung oder Teil des Problems<br />
sein wollen.“<br />
Im Jahr 2015 gründete Peng ihr Onlineunternehmen mit fair-produzierter,<br />
handbedruckter Tierschutz-Statement Mode. Alle Produkte sind frei von<br />
tierischen Materialien. https://www.sandyppeng-shop.com<br />
Fotos © zVg Sandy P. Peng<br />
DEZEMBER <strong>2023</strong> 45
UNTERNEHMENSPORTRÄT<br />
Fotos © Erlebnisalm Mönichkirchen<br />
Skigebiet Erlebnisalm<br />
Mönichkirchen am Wechsel<br />
Das Skigebiet für Familien aber auch für alle, die steile Pisten<br />
lieben. Jetzt noch bequemer erreichbar!<br />
Kein Stau bei der Anfahrt und<br />
Parkplatzsuche ersparen, wenn<br />
man mit den öffentlichen<br />
Verkehrsmitteln anreist.<br />
Ab 10. <strong>Dezember</strong> <strong>2023</strong> ist die<br />
Erlebnisalm mit dem Bus zu<br />
erreichen. Dann gilt: Verleih statt<br />
Schlepperei. Skimaterial online<br />
reservieren, Ticket vorab buchen,<br />
alles vor Ort abholen und<br />
bequem mit Zug und Bus<br />
anreisen.<br />
Wer den Aufstieg ohne Lift<br />
vorzieht, hat am Montag- und<br />
Donnerstagabend ab Liftschluss<br />
bis 21.30 Uhr beim<br />
Tourengeherabend die Gelegenheit<br />
dazu.<br />
Besonderes<br />
Firmenevent<br />
Tipp: Der besondere Firmenausflug<br />
wartet bei einem Skirennen<br />
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Partner. Gleich reinschauen:<br />
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Wexl Arena<br />
St. Corona am Wechsel<br />
Fotos © Wexl Arena<br />
Das Outdoor-Erlebnis für die ganze Familie.<br />
Ein Outdoorparadies nicht nur für<br />
kleine Pistenstürmer, die<br />
Abenteuer lieben, sondern auch<br />
für Eltern, die einen stressfreien<br />
Skitag erleben möchten.<br />
Für die Kids gemacht und an die<br />
Eltern gedacht. Einfache Lifte,<br />
flache Pisten - aber genug<br />
Funfaktor durch Funline, Zeitmesstrecke<br />
und nebenbei<br />
Rodelmöglichkeiten.<br />
Tipp: Freitag und Samstag wird<br />
das Flutlicht eingeschaltet. Bei<br />
den Tageskarten ist das Flutlicht<br />
sogar gratis inbegriffen.<br />
Neu ab diesem<br />
Winter<br />
Die Wexl Base, der Ausgangspunkt<br />
für alle Abenteuer.<br />
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und genug Fläche zum Shoppen<br />
nun in einem Gebäude vereint.<br />
www.wexlarena.at<br />
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46 DEZEMBER <strong>2023</strong><br />
www.<strong>prima</strong>-magazin.at
KOMMENTAR<br />
Im Garten<br />
mit Regina<br />
Unaufgeräumter Garten im Winter<br />
(wichtig für Vögel, Insekten, Igel usw.) wird<br />
zum Hingucker<br />
Über den Winter soll man den Garten auf keinen Fall abräumen<br />
und sauber machen!<br />
Denn die Vogel- und Insektenwelt und natürlich auch andere<br />
Tiere brauchen das dürre Gestrüpp sowie die trockenen,<br />
hohlen Stängel als Winterquartier.<br />
KÜCHEN-<br />
GÄRTEN<br />
Der Geschmack<br />
unserer<br />
Kindheit<br />
Gemüse, Kräuter und Blumen<br />
Frisches Gemüse aus dem eigenen Garten | leben und kochen<br />
mit den Jahreszeiten | Vorrathaltung & Haltbarmachen<br />
Füllen wir unsere Speisekammer mit Selbstgemachtem!<br />
Gesegnete<br />
Weihnachten<br />
An den vertrockneten Stauden und Blumen befindet sich<br />
noch jede Menge an Samen- sowie Fruchtständen, die über<br />
den Winter als Nahrungsmittel für die Tiere dienen. Gegen<br />
Ende des Winters brauchen die Vögel & Insekten noch das<br />
dürre Material, um ihre Nester zu bauen.<br />
Außerdem schauen die Samenstände von dem „Gestrüpp“<br />
zauberhaft aus, wenn sich der Raureif darüber legt – somit<br />
übernimmt die Natur die Dekorationsarbeit und verwandelt<br />
den Garten in einen geheimnisvollen Ort!<br />
In diesem Video zeige ich euch, wie ein unaufgeräumter<br />
Garten dennoch seinen Charme haben kann – auch wenn<br />
kein Raureif oder Schnee vorhanden ist!<br />
Mehr dazu im Sonnenerde-Videokanal ErdGeflüster:<br />
SONNENERDE „ErdGeflüster“-Video, 15. 11. <strong>2023</strong>:<br />
www.sonnenerde.at/de/erdgefluester<br />
Liebe Mitarbeiter:innen der Diakonie im Burgenland!<br />
Sie leisten einen unschätzbaren Beitrag zur Gesundheit und<br />
zum Wohlbefinden anderer Menschen.<br />
Ihre Fachkenntnisse, Empathie und Fürsorglichkeit machen<br />
den Unterschied im Leben derjenigen Menschen, die auf<br />
unsere Unterstützung angewiesen sind.<br />
Diese Leistung ist nicht nur zu dieser festlichen Jahreszeit,<br />
sondern das ganze Jahr über bewundernswert.<br />
Dafür möchten wir uns von ganzem Herzen<br />
bei Ihnen bedanken.<br />
Wir wünschen Ihnen und Ihren Familien ein<br />
besinnliches Weihnachtsfest, ruhige Feiertage und<br />
viel Gesundheit im Neuen Jahr!<br />
Der monatliche Gartentipp von<br />
SONNENERDE-Chefin Regina Dunst<br />
DEZEMBER <strong>2023</strong><br />
47
GESUNDER<br />
GENUSS<br />
von Karin Weingrill MA<br />
Diätologin<br />
www.enjoi.at<br />
VeGansl<br />
mit Bratensoße, Rotkraut und<br />
Semmel-Maroni-Knödel<br />
Foto © Karin Weingrill<br />
VeGansl – Zubereitung:<br />
1. Austernpilze putzen und in dünne<br />
Fäden rupfen (je dünner, umso besser)<br />
2. Austernpilze mit Sojasoße, Kreuzkümmel,<br />
Paprikapulver, Rapsöl und Knoblauchpulver<br />
gut verrühren und in der<br />
Pfanne für ca. 10 Minuten anbraten.<br />
3. Speisestärke mit Wasser vermischen,<br />
in die Pfanne geben und kurz mitanbraten,<br />
um die Masse etwas einzudicken.<br />
4. Reispapier mit Wasser befeuchten, ein<br />
Viertel der Pilzmasse jeweils in die Mitte<br />
geben und gut einpacken. Zusätzlich mit<br />
einem zweiten feuchten Reispapier<br />
umwickeln und auf ein Backblech legen.<br />
5. Für die Marinade alle Zutaten verrühren,<br />
die Pilzpäckchen mit einem Pinsel<br />
beidseitig bestreichen und für ca. 30<br />
Minuten bei 190 Grad im Backofen<br />
knusprig braten.<br />
Semmel-Maroni-Knödel –<br />
Zubereitung:<br />
1. Alle Zutaten in einer großen Schüssel<br />
gut vermengen und ca. 15 Minuten ruhen<br />
lassen.<br />
2. Aus der Semmelmasse acht kleine<br />
Knödel formen und in kochendes<br />
Salzwasser geben, bis sie auf der<br />
Oberfläche schwimmen. Dann vorsichtig<br />
herausheben.<br />
VeGansl – Zutaten:<br />
• 1 kg Austernpilze<br />
• Reispapier<br />
• 4 EL Speisestärke + 8 EL kaltes Wasser<br />
• 6 EL Sojasoße<br />
• 1 TL Kreuzkümmel<br />
• 2 TL Paprikapulver geräuchert<br />
Semmel-Maroni-Knödel – Zutaten:<br />
• 150 g Semmelwürfel<br />
• ½ Zwiebel weiß, gedünstet<br />
• 50 g Buchweizenmehl<br />
• ½ P. Backpulver<br />
• 20 g Rapsöl<br />
Rotkraut – Zutaten:<br />
• 1 kg Rotkraut<br />
• 1 Zwiebel rot<br />
• 1 EL Butter pflanzlich<br />
Bratensoße – Zutaten:<br />
• 500 g Suppengemüse<br />
• 1 Zwiebel rot<br />
• 2 Zehen Knoblauch<br />
• Je 1 TL Majoran und Thymian<br />
• 2 EL Rapsöl<br />
• Knoblauchpulver<br />
• Marinade: 3 EL Rapsöl<br />
• Salz, Pfeffer<br />
• 1 EL Tomatenmark<br />
• 1 EL Ahornsirup<br />
• 375 ml pflanzliche Milch<br />
• 100 g Maroni gegart, klein gehackt<br />
• 2 EL Petersilie, klein gehackt<br />
• 2 EL Speisestärke<br />
• Salz, Pfeffer, Muskat<br />
• 2 Lorbeerblätter<br />
• Thymianzweig<br />
• Salz<br />
• Pfeffer<br />
• 2 EL Rapsöl<br />
• 1 EL Mehl<br />
• 50 ml Tamari-Soße<br />
• 50 ml Rotwein<br />
Rotkraut – Zubereitung:<br />
1. Rotkraut und Zwiebel in feine Streifen<br />
hobeln und in pflanzlicher Butter<br />
andünsten.<br />
2. Zwei Lorbeerblätter, einen Thymianzweig,<br />
Salz und Pfeffer hinzufügen, gut<br />
durchrühren und für ca. eine Stunde<br />
dünsten lassen.<br />
3. Rotkraut abschmecken und vor dem<br />
Anrichten die Lorbeerblätter entfernen.<br />
Bratensoße – Zubereitung:<br />
1. Suppengemüse, Zwiebel und Knoblauch<br />
kleinwürfelig schneiden und in Öl<br />
anbraten.<br />
2. Nach 10 Minuten das Gemüse mit Mehl<br />
abstauben und mit Tamari-Soße und<br />
Rotwein ablöschen.<br />
3. Fein pürieren und abschmecken.<br />
ENJOI!<br />
Das Rezept von Samara Sanchez Pöll<br />
wurde im Zuge eines Kochevents der<br />
Günen Burgenland mit LAbg. Wolfgang<br />
Spitzmüller gekocht.<br />
48<br />
DEZEMBER <strong>2023</strong> www.<strong>prima</strong>-magazin.at
UNTERNEHMENSPORTRÄT<br />
3 HOCHWERTIGE<br />
EINFAMILIENHÄUSER<br />
in Bad Tatzmannsdorf,<br />
jeweils 125 m 2 , 3 SZ, WZ, Bad,<br />
2 WC, Küche, Nebenräume,<br />
Luftwärmepumpe, PV-Anlage,<br />
Kamin, Carport (für 2 Autos),<br />
800 m 2 Garten<br />
ab € 570.000,-<br />
bis € 590.000,-<br />
Rudi und Sabina Kasumovic von IBAU Kasumovic garantieren höchste Bauqualität.<br />
Es ist so weit! Die wunderschönen Einfamilienhäuser in<br />
Bad Tatzmannsdorf sind fertiggestellt und können übergeben<br />
werden. Die Objekte sind bis ins Detail durchgeplant – mit vielen Extras.<br />
Traumhaus voll Lebensqualität<br />
Als Sabina und Rudi Kasumovic<br />
vom Pinkafelder Bauunternehmen<br />
IBAU Kasumovic diesen Baugrund<br />
in leichter Hanglage in Bad<br />
Tatzmannsdorf entdeckt hatten,<br />
wussten sie: „Genau hier müssen<br />
wir drei ganz besondere Häuser<br />
bauen.“ Die Lage ist herrlich: Ruhig,<br />
sehr sonnig und doch ist man in<br />
wenigen Minuten im Zentrum des<br />
Gesundheitsortes, der alles bietet,<br />
was das Herz begehrt.<br />
Um sich harmonisch in das<br />
Ortsbild zu integrieren, wurde bei<br />
der Planung der Häuser der<br />
ländliche Stil berücksichtigt und<br />
dieser verbindet sich geschickt mit<br />
vielen modernen Elementen. So<br />
etwa besitzt jedes Haus ein<br />
abgeflachtes Dach und auch beim<br />
Carport (für zwei Autos) wurde<br />
Beton mit Holz kombiniert.<br />
Jedes Haus ist ein<br />
Einzelstück<br />
Für jedes Haus wurde ein eigener<br />
Plan entworfen. Alle Häuser haben<br />
drei Zimmer, aber jedes Haus hat<br />
eine andere Raumaufteilung und<br />
ist somit ein Einzelstück. Wofür<br />
die Häuser von Kasumovic<br />
bekannt sind: Es wurde an jedes<br />
Detail gedacht. „Wir überlegen im<br />
Vorfeld immer sehr genau und<br />
Raum für Raum, was die zukünfti-<br />
gen Hausbesitzer*innen benötigen<br />
und sich wünschen. Wenn man die<br />
alltäglichen Abläufe gut durchdenkt,<br />
dann weiß man, wo man<br />
noch ein Kabel einziehen oder<br />
lieber eine Steckdose mehr<br />
installieren muss“, weiß Sabina<br />
Kasumovic.<br />
Deshalb hat jedes Haus neben<br />
einer Klimaanlage, einer PV-Anlage<br />
und Luftwärmepumpe auch<br />
einen Kamin. Denn bei Kasumovic<br />
berücksichtigt man auch mögliche<br />
Gefahren wie etwa ein Blackout<br />
und möchte, dass die zukünftigen<br />
Hausbesitzer*innen so unabhängig<br />
wie möglich sind.<br />
Qualität vor Quantität<br />
Gebaut wurde ausschließlich mit<br />
den hochwertigsten Materialien.<br />
„Dafür stehen wir mit unserem<br />
Namen“, sind Sabina und Rudi<br />
Kasumovic überzeugt.<br />
Die Parkettböden sind naturbelassen,<br />
weil man bei Kasumovic auf<br />
gesundes Leben viel Wert legt.<br />
Die Häuser werden schlüsselfertig<br />
übergeben. Ohne versteckte<br />
Kosten. Selbst die Lichter sind<br />
bereits montiert, der Rasen im<br />
Garten ist angewachsen, Internet<br />
ist in jedem Raum vorbereitet. Es<br />
gilt nur mehr: Schlüssel umdrehen,<br />
einziehen und das Leben genießen.<br />
Nähere Infos:<br />
Sabina Kasumovic 0664 5312972<br />
Rudi Kasumovic 0664 9161074<br />
7423 Pinkafeld | Siemensstraße 10<br />
www.ibau-kasumovic.at<br />
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sO., 3.12. 17:00 Uhr<br />
JOHANNA SEBAUER: NINCSHOF * Lesung mit Musik<br />
Eintritt: VVK 5,– / AK 7,–<br />
SA., 9.12. 19:00 Uhr<br />
TRADITIONELLER ROMA-ADVENT / KHETANPERIPE ANDO ADVENT<br />
mit Buchpräsentation und Lesung. Musik: Hango-Roma<br />
Eintritt frei / Eine Veranstaltung des Vereins HANGO in Kooperation mit dem OHO<br />
MI., 13.12. 17:00 Uhr<br />
EIN WEIHNACHTSFEST FÜR TEDDY * Ein Weihnachtsfilm<br />
Eintritt: AK € 5,– (ermäßigt € 3,– / für Kinder unter 4 Jahren Eintritt frei)<br />
Eine Veranstaltung des OHO in Kooperation mit EU-XXL-Wanderkino<br />
sO., 17.12. 17:00 Uhr<br />
KUNST ZUM VERSCHENKEN<br />
Eröffnung der traditionellen Weihnachtsverkaufsausstellung<br />
Eintritt frei<br />
50<br />
DEZEMBER <strong>2023</strong> www.<strong>prima</strong>-magazin.at
So regional &<br />
einzigartig<br />
Loma Linda Fashion, Oberwart<br />
Mode mit italienischem Flair bei Loma Linda Fashion! Loma Linda Fashion bietet seinen<br />
Kundinnen Casual Mode mit italienischem Flair, Anlassmode für Bälle, Hochzeiten, Firmungen<br />
und Konfirmationen. Maturaballkleider und Brautmoden zählen ebenso zum Sortiment.<br />
Das Team von Loma Linda Fashion sorgt für das komplette Outfit seiner Kundinnen: von der<br />
Tasche, dem Schuh, bis zu den Accessoires. Eine fachmännische Stilberatung und Mode zu<br />
erschwinglichen Preisen sind dem Team und Mathias Lang ein Bedürfnis. Daher reduziert Loma<br />
Linda Fashion jedes Adventwochenende die Preise um -20 % (ausgenommen Anlassmode).<br />
Loma Linda Fashion | 7400 Oberwart | WIR SIND ÜBERSIEDELT:<br />
Wiener Straße 2 im Hochhaus | DI-FR: 9–18 UHR, SA: 9–17 UHR, durchgehend geöffnet!<br />
Buschenschank Bioweinbau Schmallegger<br />
Naturgenuss in höchster Bio-Qualität am Fuße des Ringkogels – hier gibt‘s steirische Weine<br />
aus kontrolliert biologischem Anbau! Jetzt steht bereits die zweite Generation in den Startlöchern,<br />
um Weinbau und Buschenschank nachhaltig erfolgreich zu betreiben. Während Tochter<br />
Magda sich voll auf den Buschenschank konzentriert, ist Bruder Lukas der neue Mastermind<br />
hinter den biologischen Weinkreationen. Genießen Sie den Sonnenuntergang auf einer sanften<br />
Anhöhe am Ring und verkosten Sie die verschiedenen Bio-Weine; dazu eine echt steirische<br />
Brettljause und einem perfekten Abendausklang kann nichts mehr im Wege stehen.<br />
Buschenschank Bioweinbau Schmallegger | 8230 Hartberg | Ab-Hof: Ring 178 | MO–FR von<br />
9–18 Uhr | Buschenschank: Kalvarienbergstraße 154 | www.weinbau-schmallegger.at<br />
Restaurant „Pannonia Roth“, Bernstein<br />
Das als Familienbetrieb geführte Restaurant steht seit 51 Jahren für sinnlichen Hochgenuss<br />
und Wohlfühlen im gemütlichen Ambiente. Seit jeher wird im Pannonia Roth die Gastfreundschaft<br />
großgeschrieben. Besonderes Augenmerk liegt auf der Zubereitung heimischer und<br />
saisonaler Produkte, wobei sich die gesamte Vielfalt des Südburgenlandes in der Speisekarte<br />
wiederfindet. Neben täglichen Mittagsmenüs und speziellen saisonalen Themenwochen<br />
werden den Gästen auch tolle Angebote für Weihnachtsfeiern, Hochzeiten, Feiern, Seminare<br />
oder Geburtstags- und Jubiläumsfeiern geboten. STEAKWOCHEN noch bis 31. <strong>Dezember</strong>!<br />
Öffnungszeiten der PUNSCHHÜTTE auf www.pannonia-roth.at<br />
-20 %<br />
Jedes Adventwochenende<br />
Riedlingsdorfer Bauernladen<br />
Geschmackvolle Weihnachtsfeiertage!<br />
Verzaubern Sie Ihren Gaumen mit unserem<br />
hausgemachten Bauerngeselchten.<br />
Unsere Produkte sind auch als Weihnachtsgeschenke<br />
verpackt erhältlich.<br />
Wir bitten um Vorbestellung unter der Telefonnummer<br />
03357 / 434 53<br />
Unsere Öffnungszeiten: Montag, Dienstag,<br />
Mittwoch, Freitag 8–12 Uhr und 15–18 Uhr,<br />
Samstag von 8–12 Uhr<br />
Donnerstag geschlossen.<br />
FROHE Weihnachten und besinnliche Feiertage<br />
wünscht das Bauernladen Team.<br />
Riedlingsdorfer Bauernladen<br />
7422 Riedlingsdorf | Sägegasse 6<br />
03357/434 53 | bauernladen.zapfel@aon.at<br />
www.bauernladen-zapfel.at<br />
Exklusiver Geschenktipp: „Pannonia Roth<br />
Gin“ – erhältlich im Restaurant.<br />
Infos auf www.pannonia-roth.at<br />
und auf Instagram @pannonia_roth<br />
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Auch am 8. <strong>Dezember</strong> <strong>2023</strong>,<br />
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Alfons Haider<br />
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DAS MUSICAL<br />
11. Juli bis 17. August 2024<br />
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SeIbErt<br />
als Professor Higgins<br />
Nach<br />
GEORGE BERNARD SHAWS<br />
„Pygmalion“<br />
Musik von<br />
FREDERICK LOEWE