prima! Magazin – Ausgabe Juni 2023
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JUNI <strong>2023</strong><br />
Foto: Markt in Oberwart<br />
An einen Haushalt / Österreichische Post AG P.b.b. / RM 06A036811 K / Verlagspostamt 7400 Oberwart Foto © LEXI<br />
Foto: Am Bauernmarkt in Oberwart<br />
Stadtentwicklung<br />
Welche Chancen haben Innenstädte?<br />
Unternehmer wollen<br />
sichtbar werden<br />
Konkurrenz durch das Land, ungenutzte Förderungen <strong>–</strong><br />
Teil 2 eines Stimmungsbildes
Aluminium-Stahl-Edelstahl<br />
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www.<strong>prima</strong>-magazin.at<br />
GESAMTER BEZIRK OBERWART UND<br />
OSTSTEIERMARK MIT GROSSRAUM HARTBERG<br />
Foto © LEXI<br />
Stadtentwicklung<br />
Welche Chancen haben Innenstädte?<br />
Unternehmer<br />
wollen sichtbar<br />
werden<br />
Konkurrenz durch das Land, ungenutzte<br />
Förderungen <strong>–</strong> Teil 2 eines Stimmungsbildes<br />
„Mein Heimatvolk,<br />
mein Heimatland ...“<br />
Landeshymne. Pathos und Politik im<br />
kritischen Blick.<br />
Ein Interview mit dem Historiker Herbert<br />
Brettl über Hintergründe und Zwischentöne.<br />
<strong>prima</strong>!<br />
Bauen<br />
Auf der Baustelle in<br />
Penzendorf<br />
JUNI <strong>2023</strong>
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4<br />
JUNI <strong>2023</strong> www.<strong>prima</strong>-magazin.at
INHALTSVERZEICHNIS<br />
EDITORIAL<br />
6<br />
20<br />
22<br />
Veränderungen<br />
Als ich am 29. März des Vorjahres mein<br />
Haus verließ und in die Redaktion fuhr,<br />
wusste ich nicht, ob ich an diesem Abend<br />
noch eine Firma haben werde. Die<br />
Situation in der Papierindustrie war<br />
eskaliert. Es kam nicht nur zu einer<br />
unkalkulierbaren Ausuferung der Preise.<br />
Es gab außerdem auch gar kein Papier<br />
mehr. Zumindest kein Hochglanz in dieser<br />
Auflage, auf dem <strong>prima</strong>! siebzehn Jahre<br />
lang gedruckt wurde. Es lähmt, wenn einen<br />
äußere Einflüsse handlungsunfähig<br />
machen.<br />
Ich habe an diesem 29. März den Verkaufsleiter<br />
der Styria Print Group getroffen. Es<br />
waren keine Verhandlungen, die wir<br />
geführt haben. Es war der gemeinsame<br />
Wille, <strong>prima</strong>! weiterzuentwickeln und<br />
dabei auch einem der größten Themen<br />
unserer Zeit <strong>–</strong> dem Klimaschutz <strong>–</strong> in einer<br />
verantwortungsvollen Haltung gegenüberzutreten.<br />
Es war die Entstehung eines<br />
neuen Formats: eine Zeitung, die in einen<br />
Premium-Umschlag gelegt wird. Das war<br />
vor einem Jahr. Heute, zum achtzehnten<br />
Geburtstag von <strong>prima</strong>!, kann ich sagen: Es<br />
war eine der wichtigsten Entscheidungen<br />
und Entwicklungen in unserer Firmengeschichte.<br />
Warum ich Ihnen das erzähle?<br />
Sie sehen auf dieser Seite jene Zeichen,<br />
die Ihnen und uns unser nachhaltiges<br />
Denken und unser Umweltbewusstsein<br />
bestätigen. <strong>prima</strong>! wird auf recyclebarem,<br />
hochwertigem Volumenpapier in Österreich<br />
umweltfreundlich gedruckt.<br />
Hochglanz ließe sich heute mit unserer<br />
Haltung gar nicht mehr vereinbaren.<br />
Und ein Detail am Rande: Um die beste<br />
Qualität im Zeitungsdruck zu bieten, wird<br />
<strong>prima</strong>! bereits zwei Tage vor Druck an die<br />
Styria geliefert, weil wir jedes Inserat und<br />
jedes Foto nochmals von den Expert*innen<br />
in der Druckvorstufe bearbeiten<br />
lassen. All dies entspricht der Marke<br />
<strong>prima</strong>!.<br />
Über Umweltbewusstsein zu schreiben,<br />
ist die eine Sache. Wir wollen zeigen, dass<br />
wir selbst auch danach handeln.<br />
Nachweislich. Nicole Mühl<br />
Interview<br />
6 <strong>–</strong> Stadtentwicklung<br />
Welche Chancen haben Innenstädte?<br />
20 <strong>–</strong> „Es geht immer um<br />
Beziehungen“<br />
Wege zu einem zufriedenen Leben.<br />
Das PERMA Modell.<br />
Reportage<br />
14 <strong>–</strong> Unternehmer wollen sichtbar<br />
werden<br />
Konkurrenz durch das Land, ungenutzte<br />
Förderungen <strong>–</strong> Teil 2 eines Stimmungsbildes<br />
22 <strong>–</strong> „Ich baue nichts, was mir nicht<br />
selbst gefällt!“<br />
Das besondere Bauprojekt von Gerhard<br />
Freitag in Penzendorf<br />
32 <strong>–</strong> Geselligkeit leben und<br />
Gemeinschaft schaffen<br />
Dechantskirchen<br />
40<br />
Rede & Antwort<br />
18 <strong>–</strong> „Mein Heimatvolk, mein<br />
Heimatland ...“<br />
Pathos und Politik im kritischen Blick<br />
Porträt<br />
26 <strong>–</strong> Mit Blumen die Welt retten<br />
Die Gartentage in Kohfidisch. Wer<br />
dahintersteckt. Wie alles begann.<br />
Bericht<br />
29 <strong>–</strong> Oberwart hat einen Garten<br />
Die Eröffnung des Stadtgartens<br />
30 <strong>–</strong> Ehe für alle<br />
Gleichgeschlechtliche Ehe. Wie Betroffene<br />
die gesellschaftliche Akzeptanz erleben<br />
IMPRESSUM: <strong>prima</strong>! <strong>Magazin</strong>, Herausgeberin: Nicole Mühl MA • 0664-4609220, redaktion@<br />
<strong>prima</strong>-magazin.at, www.<strong>prima</strong>-magazin.at, Verwaltung, Anzeigenberatung: Tina Trobits • 0676-4114531,<br />
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Nicole Mühl; Redaktion: Eva Maria Kamper BA MSc; Mag. Roland Weber; Saskia Kanczer BA;<br />
Kommentar: Feri Tschank; Rubriken: „Rede & Antwort“: Walter Reiss; „So geht vegan“: Karin Weingrill MA;<br />
Titelfoto: LEXI • Verlags- und Herstellungsort: 7400 Oberwart • Büro: Röntgengasse 28 Top 1, 7400<br />
Oberwart • Offenlegung §25 Mediengesetz unter www.<strong>prima</strong>-magazin.at Druck: Styria GmbH & Co KG •<br />
Nachdrucke nur mit schriftl. Genehmigung des Verlages.<br />
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EU Ecolabel :<br />
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JUNI <strong>2023</strong> 5
INTERVIEW<br />
Foto © LEXI<br />
Wieder mehr Leben in den Innenstädten. Das benötigt Angebote <strong>–</strong> wie etwa den beliebten Bauernmarkt am Marktplatz in Oberwart.<br />
Stadtentwicklung<br />
Welche Chancen haben Innenstädte?<br />
Während auf der einen Seite die Ortszentren <strong>–</strong> teilweise um viel Geld <strong>–</strong> belebt werden sollen, wird auf<br />
der anderen Seite an den Stadträndern weitergebaut und angesiedelt. „Ein Irrsinn“, meint Stadt- und<br />
Regionalentwickler Georg Gumpinger. Wovor er warnt, ist die Ansiedelung der Gesundheitsbereiche in<br />
der Peripherie. Denn was ist das Nächste? Die Behörden? Neue Konzepte sind gefragt, um die Innenstädte<br />
wieder zu beleben. Doch zuerst müsse das Bauen am Ortsrand reguliert werden.<br />
Nicole Mühl<br />
Vor wenigen Wochen hat Unternehmensberater<br />
und Prozessbegleiter<br />
Georg Gumpinger erneut die Kaufkraft<br />
im Burgenland analysiert. Oberwart<br />
liegt im Vergleich zu anderen Bezirkshauptstädten<br />
zwar immer noch vorne,<br />
aber Grund zum Jubeln gibt es für die<br />
Innenstadt nicht. Die Verkaufsfläche hat<br />
sich auf neun Prozent reduziert. Die<br />
Verlagerung des Handels an die Peripherie<br />
und der Internetkauf setzen<br />
österreichweit den Innenstädten zu.<br />
Mittlerweile sind es nicht nur die<br />
Fachmärkte, die in den Gewerbegebieten<br />
angesiedelt sind. Immer mehr<br />
Handelsgeschäfte wurden in den letzten<br />
Jahren in den Zentren geschlossen und<br />
an die Peripherie verlagert. Wie geht es<br />
weiter? Was ist das Nächste? Ärztezentren<br />
in den Gewerbegebieten am Ortsrand?<br />
Wichtige Infrastruktureinrichtungen?<br />
Wenn das passiert, hat man die<br />
Innenstädte völlig ausgehöhlt, warnt<br />
Georg Gumpinger.<br />
Die Verkaufsflächen in den Innenstädten<br />
werden weniger. Die bestehenden<br />
werden anders genutzt, zum<br />
Teil nicht mehr für den Handel. Das<br />
ist wohl ein österreichweites Problem<br />
der Innenstädte.<br />
Georg Gumpinger: Ja, es ist eine<br />
Entwicklung, die sich in ganz Österreich<br />
abzeichnet. Der innerstädtische Bereich<br />
verliert an Struktur und Substanz und<br />
vieles ist leider hausgemacht, weil man<br />
einfach zu viel außerhalb der Kernbereiche<br />
ermöglicht hat. Vor allem in Branchen,<br />
die für die Innenstadt wichtig<br />
wären <strong>–</strong> wie beim Konsum. Also bei der<br />
Bekleidung, Schuhe, Papier und Bücher,<br />
Schreibwaren etc. Diese Branchen<br />
erzeugen eine Aufenthaltsattraktivität<br />
eines Einzelhandelsstandortes. Die<br />
fehlen in den Städten.<br />
Was würden Sie einer Gemeinde<br />
empfehlen?<br />
Eine gewisse Sensibilität wäre von Seiten<br />
der Politik wichtig. Wenn eine Gemeinde<br />
zulässt, dass Betriebe von der Innenstadt<br />
an die Peripherie gesiedelt werden,<br />
dann erzeugen sie in der Innenstadt eine<br />
schmerzliche Lücke. Und vor allem wird<br />
6<br />
JUNI <strong>2023</strong> www.<strong>prima</strong>-magazin.at
INTERVIEW<br />
Bauen am Ortsrand<br />
Novelle im Burgenländischen Raumplanungsgesetz:<br />
Supermärkte und Einkaufszentren mit Lebensmitteln und anderen<br />
Waren des täglichen Bedarfs sollen in Zukunft nur mehr in Ortskernlagen<br />
errichtet oder erweitert werden dürfen. Im Zuge der<br />
Gesetzesnovelle soll es zu einer Präzisierung bei der Regelung von<br />
Supermärkten kommen <strong>–</strong> und zwar durch Definition einer Verkaufsfläche<br />
von 80 m² bis zu 500 m². Die Einkaufszentrenregelung soll in<br />
Hinkunft ab einer Verkaufsfläche von 80 m 2 greifen. Supermärkte<br />
dürfen nur mehr im Ortskern errichtet werden und dürfen eine Verkaufsfläche<br />
von max. 500 m 2 aufweisen (bisher 800 m 2 ).<br />
Mag. Ing. Georg Gumpinger ist Handels- und Sozialwissenschafter und Inhaber<br />
der Consulting-Firma Gut & Co. Er ist erfahrener Prozessbegleiter von LEADER-<br />
Projekten, Orts-, Stadt- und Regionalentwicklungs-Projekten sowie Agenda<br />
21-Initiativen. Überdies verfügt er über eine mehrjährige Beraterpraxis im<br />
Einzelhandel, Tourismus und im öffentlichen Marketing. Er hat über 150 Projekte<br />
in Gemeinden beratend begleitet <strong>–</strong> darunter viele Gründungsprojekte. Seit 2009<br />
führt er im Burgenland regelmäßig Kaufkraftanalysen durch.<br />
es schwierig, dort wieder etwas Neues reinzubringen. Da ist die<br />
Politik sicher gefordert.<br />
Aber wie? Wenn der Bürgermeister kein Einkaufszentrum<br />
zulässt, wird es in der Nachbargemeinde angesiedelt. Da<br />
geht es auch um Kommunalsteuer und Arbeitsplätze.<br />
Die Menge macht es. Ich rate jeder Gemeinde, eine langfristige<br />
Planung in der Raumordnung zu machen. Es geht darum, genau<br />
zu definieren, wie viel Fläche will man dem Handel außerhalb<br />
der Kernbereiche widmen. Da geht es um eine geordnete<br />
Raumordnungspolitik, die man längerfristig betrachtet.<br />
Vorarlberg ist da recht stark. Feldkirch hat etwa 35.000<br />
Einwohner. Sie verfolgen klar die Strategie, dass sie diese<br />
Verlagerungstendenzen in den peripheren Bereich nicht mehr<br />
wollen. Für bestimmte Sortimente gibt es keine Ansiedlung<br />
außerhalb des Kernbereiches.<br />
Was den Ansiedelungs-Wettbewerb zwischen Gemeinden<br />
betrifft, kann dieser etwa durch Interkommunale Abstimmung<br />
(beispielsweise bei den Betriebsgebieten) zumindest in puncto<br />
Standortentwicklung verringert werden. Die Wirtschaftsregion<br />
Hartberg hat diese gemeindeübergreifende Ansiedelung schon<br />
seit Längerem. Im Burgenland wird das ja nun auch durch das<br />
Regionale Entwicklungsprogramm angestrebt. Das ist grundsätzlich<br />
zu begrüßen. Trotzdem ist bei der Abwanderung der<br />
Handelsbetriebe von der Innenstadt an die Peripherie immer<br />
die Standortgemeinde zuerst gefordert, das zu regeln.<br />
Ich würde mir wünschen, dass im Regionalen Entwicklungsprogramm<br />
auch der (stationäre) Einzelhandel bzw. die Handelsentwicklung<br />
berücksichtigt wird. Vor allem um festzulegen, wo<br />
verstärkt in Zukunft auch Handel Raum finden soll. Dies kann<br />
den Gemeinden in ihren örtlichen Entwicklungskonzepten<br />
helfen.<br />
Also grob zusammengefasst wäre es sinnvoll: Nahversorgung<br />
und mittelfristige Güter wie Bekleidung, Papier- und<br />
Spielwaren, etc. im Kernbereich, sprich in den Ortszentren.<br />
In der Steiermark:<br />
Für den Handel gilt: Neubauten mit einer Verkaufsfläche ab 400 m²<br />
müssen mindestens zweigeschoßig sein.<br />
Baumärkte, Fachmarktzentren, Möbelgeschäfte an der<br />
Peripherie. Das passiert aber nicht.<br />
Es wird vielleicht besser. Es gibt mit der Novelle im Burgenland<br />
ja nun eine Regelung. Es ist ein Ansatz, wo man dem Thema<br />
zumindest eine gewisse Richtlinie gibt und festhält, dass<br />
außerhalb des Kernbereiches kein Nahversorger mehr errichtet<br />
oder großflächig ausgebaut werden darf (siehe Info oben). Das<br />
Burgenland hatte immer eine offene Raumordnungspolitik,<br />
über die sich Großanbieter gefreut haben. Wenn man alles darf,<br />
macht man auch alles. Oft haben die Bürgermeister nur im<br />
Visier, dass die Gemeinde groß werden soll und dass man<br />
Arbeitsplätze schaffen will. Dazu gibt es eine wichtige Kennzahl:<br />
Wenn ich auf einer Großfläche eines Einkaufszentrums<br />
einen Mitarbeiter habe, verliere ich auf derselben Fläche bei<br />
den kleineren Fachgeschäften mindesten drei.<br />
Was passiert, wenn nun auch Ärztezentren in der Peripherie<br />
angesiedelt werden.<br />
Aus Sicht der Stadtentwicklung sage ich dazu ganz klar: Nein!<br />
Eine Gemeinde, die die Entwicklung des Stadt- oder Ortszentrums<br />
im Auge hat, sollte die Verlagerung von Apotheken oder<br />
Ärzten auf keinen Fall zulassen. Ärztezentren sind wichtige<br />
Frequenzbringer, die dann in den Kernbereichen fehlen.<br />
Vielmehr könnte man leer stehende Flächen im Ort für Ärzte<br />
und Gesundheitsdienstleister adaptieren. Das wäre ein massiver<br />
Vorteil für die Innenstadt.<br />
Gehen wir kurz auf Oberwart ein. Wo sehen Sie die Stärke<br />
der Innenstadt?<br />
Oberwart ist ein sehr leistungsfähiger Wirtschaftsstandort.<br />
Ohne Zweifel. Und es gibt eine Positionierung als Gesundheitsund<br />
Schulstadt. Es sind schon einige Entscheidungen in eine<br />
positive Richtung gefallen. Ich denke da an den Stadtgarten.<br />
Diesem Bereich Leben einzuhauchen, finde ich charmant und<br />
es war auch eine gute Möglichkeit, Grünes in die Stadt hineinzubringen.<br />
Besonders wichtig ist der Marktplatz, der mit verschiedenen<br />
Marktthemen bespielt werden kann. Da passiert schon einiges.<br />
Aber da gibt es noch mehr Möglichkeiten, wo man eine andere<br />
>> weiter auf Seite 8<br />
JUNI <strong>2023</strong><br />
7
INTERVIEW<br />
WALDBESITZER!<br />
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Foto © LEXI<br />
Bauernmarkt in Oberwart. Jeden<br />
Samstag herrscht am Marktplatz reges<br />
Leben. Außerdem ist jeden Mittwoch<br />
Markttag in der Bezirkshauptstadt. Diese<br />
traditionelle Kultur könnte ausgebaut<br />
werden, meint Stadtentwickler Georg<br />
Gumpinger. Die Innenstadt würde davon<br />
profitieren.<br />
Art von Erlebnis hineinbringen kann. Die Leerflächen in der<br />
Stadt könnte man für andere Dienstleistungsbereiche nutzen.<br />
Für Ärzte zum Beispiel. Ich denke da auch an ergänzende<br />
Gesundheitsbereiche wie Physiotherapie etc. Jede Leerfläche<br />
„<br />
schmerzt und ist Kapitalvernichtung.<br />
Mit Co-Working-Modellen,<br />
branchenübergreifenden Angeboten,<br />
Pop-up-Systemen oderAngeboten im<br />
Low-Budget-Bereich könnte man<br />
Leerflächen bespielen.<br />
„<br />
8 JUNI <strong>2023</strong><br />
Aber der Gesundheitsbereich wird wohl nicht reichen, um<br />
den Handel zu ersetzen. Was würde denn sonst noch<br />
funktionieren?<br />
Ich würde Leerflächen öffnen für junge Unternehmer, für junge<br />
Ideen. Das könnte über ein Stadtmarketing oder die Wirtschaftskammer<br />
passieren. Man müsste diese Flächen zu ganz<br />
geringen Mieten, wenn nicht sogar in den ersten Jahren gratis,<br />
anbieten. Das könnte man temporär nutzbar machen. Man<br />
könnte aus der Region Ideen sammeln und diesen hier eine<br />
Heimat geben. Nach dem Motto: „Ich biete Ideen Raum.“ Man<br />
kann auch etwas im Co-Working-Bereich machen. Etwa<br />
Ansätze für Dienstleister, die nicht die Infrastruktur haben und<br />
diese hier nutzen können <strong>–</strong> wie einen 3D-Drucker etc. Also<br />
Infrastrukturen, die einem erlauben, Ideen umzusetzen und<br />
etwas zu versuchen. Das geht in Richtung Wirtschaftsaktivierung.<br />
Es gibt auch spannende Ideen mit Pop-up Systemen, also<br />
mit temporären Modellen. Wir haben Beispiele, wo etwa zur<br />
Weihnachtszeit eine Weihnachtsbäckerei in einem Lokal drei<br />
bis vier Monate drinnen ist und dann wieder rausgeht. Aber die<br />
Leute sehen, dass sich etwas entwickelt.<br />
Was man auf der anderen Seite jetzt besonders merkt, ist der<br />
Second-Hand-Bereich. Der Low-Budget-Bereich. Für solche<br />
Konzepte muss man auch offen sein. Da kann man auch Flächen<br />
entsprechend bespielen.<br />
Aber wer bezahlt das?<br />
Es braucht sicher einmal einen offenen Diskurs: Zwischen<br />
Gemeinde, Unternehmern und Immobilieneigentümern. Oft<br />
schließen sich auch Unternehmer zusammen und treten an die<br />
Eigentümer heran wegen der Miete. Das erfordert schon auch<br />
Eigeninitiative. Und bei manchen Flächen muss auch die Stadt<br />
in Vorleistung gehen. Es wird aber nicht gehen, dass ein<br />
Immobilieneigentümer bei solchen Objekten die maximale Miete<br />
verlangt. Wer meint, dass er hier Rendite macht, der ist fehl am<br />
Platz. Man muss die Menschen finden, die ein offenes Ohr<br />
haben und die sagen: Mir ist es wichtig, dass diese Fläche<br />
bespielt wird. Und wenn das Unternehmen wächst, wachse ich<br />
mit. Dann bekomme ich Umsatzanteile. Der Prozess braucht<br />
eine Langfristigkeit.<br />
Wie wichtig ist die Gastronomie für die Innenstadt?<br />
Absolut notwendig und hier eine Variabilität zu finden, ist<br />
sicher wichtig. Die Gastro hat schwere Jahre hinter sich. Und<br />
viele jammern wegen Mitarbeitern. Auf der anderen Seite gibt<br />
es eine extrem hohe Dynamik auf diesem Sektor. Das heißt, es<br />
fangen sehr viele an und es hören auch sehr viele wieder auf.<br />
Aber auch hier gibt es immer wieder durchaus spannende<br />
Geschichten. Es gibt die Möglichkeit, dass man regionale<br />
Produkte mit der Gastro verbindet. Wir haben ein paar coole<br />
www.<strong>prima</strong>-magazin.at
INTERVIEW<br />
Beispiele von Crossover-Konzepten, wo wir Gastro und<br />
Lebensmittel mit anderen Branchen zusammenbringen. Wir<br />
haben in einer Gemeinde zum Beispiel einen Möbelhändler, der<br />
dort auch Whiskyverkostungen macht und daneben kleine<br />
Kanapees serviert. Das rennt gut. Manchmal sind auch Veranstaltungen<br />
dort. Das sind kleinteilige, schöne, neue Konzepte,<br />
die mit den Menschen leben, die das machen und die sehr<br />
überraschend sind. Mit alten Konzepten kann man jetzt nicht<br />
mehr viel anfangen.<br />
Oberwart plant, den Hauptplatz umzugestalten. Es kommen<br />
Bäume, Chill-Out-Bereiche, der Busbahnhof wird<br />
verlegt. Was sagen Sie dazu?<br />
Wenn mehr Grün in die Stadt kommt, dann ist das immer<br />
positiv. Eine gewisse Veränderung ist eine Chance, vor allem,<br />
wenn sie die Aufenthaltsattraktivität steigert. Nette Plätze für<br />
die Menschen mit Trinkbrunnen, Beschattungen, Sprayduschen<br />
etc. das ist unbedingt zu unterstützen. Wenn man den Menschen<br />
eine Attraktivität bietet, halten sie sich dort lieber auf.<br />
Außerdem würde da auch die Gastro wieder belebt werden.<br />
Man geht gerne raus. An vielen Standorten ist das sehr erfolgreich.<br />
Gehen wir noch kurz auf die Hartberger Innenstadt ein.<br />
Hartberg hat eine schöne Altstadt. Dennoch merkt man auch<br />
hier die Problematik der Innenstadt. Hartberg hat ja auch außerhalb<br />
der Kernbereiche am Stadtrand üppige Verkaufsflächen<br />
zugelassen <strong>–</strong> Stichwort Hatric. Das tut der Innenstadt natürlich<br />
genauso weh, denn auch hier sind Verlagerungstendenzen<br />
passiert. Da ist es schwierig, diese Flächen wie das ehemalige<br />
Roth-Geschäft neu zu beleben. Hartberg hat aufgrund der<br />
städtebaulichen Qualität durchaus Chancen, die Innenstadt in<br />
der Attraktivität zu bespielen <strong>–</strong> vielleicht mit anderen Nutzungsformen.<br />
Hartberg hat aber nicht die hohe Personenfrequenz<br />
in der Innenstadt durch Schulen, Behörden, Märkte etc.<br />
wie Oberwart. Der Vorteil liegt hier im Flair des Flanierens. Um<br />
dieses zu bewahren, ist es wichtig, nicht auf Filialisten zu setzen,<br />
die die Flächen füllen. Besser sind handelsbegleitende Dienstleister.<br />
Eine Reinigung, wie sie etwa in Oberwart erfolgreich<br />
geführt wird. Natürlich wären auch hier branchenübergreifende<br />
Geschäfte eine Chance. Die Frage ist nur hier wie überall:<br />
Wie findet man die Menschen?<br />
Was ist Ihrer Meinung nach jetzt der wichtigste Schritt in<br />
den Gemeinden?<br />
Die Gemeinden, sprich die politischen Entscheidungsträger,<br />
müssen klar den Rahmen setzen und sagen: Ab jetzt gibt es<br />
keine großflächige Ansiedelung außerhalb der Kernbereiche<br />
mehr. Man muss sich vor Augen führen, dass viele Gemeinden<br />
inzwischen einen Haufen Geld in die Innenstadt bzw. Ortszentren<br />
hineinbuttern, um sie zu beleben. Wenn sie aber trotzdem<br />
weiterhin alles an der Peripherie ermöglichen, ist das extrem<br />
kontraproduktiv und wirtschaftlich gesehen ein kompletter<br />
Irrsinn.<br />
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JUNI <strong>2023</strong><br />
9
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Firmengebäude warnen vor dem errichten? Klima-Zuge-<br />
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Menschen. <strong>–</strong> verwendet, Verursacht in haben dem<br />
und Produktionsstätte für die<br />
des<br />
fruchtbarsten Erden unter der<br />
wir Glauben, den Klimawandel dass das Gras selbst, schon weil<br />
Sonne bekannt. Alle Erden-Produkte<br />
werden laufend auf 2<br />
wir irgendwie zu viel Kohlendioxid von selbst wachsen (CO )<br />
in wird. die Doch Atmosphäre das ist ein ausstoßen. Irrglaube,<br />
Grundlage intensiver Forschungen<br />
verbessert.<br />
Unser denn Hausbesitzer*innen Ziel muss sein, dass und wir<br />
bis Firmengründer*innen zum Jahr 2050 den erleben CO<br />
Die Aussage „Gute Erde braucht 2-<br />
Ausstoß<br />
dann um in der 50 Regel Prozent ihr senken. „braunes“ In<br />
keinen Dünger“ ist ein Versprechen<br />
von SONNENERDE, denn<br />
Industrieländern Wunder. Die Anlage sogar wird um alles 80<br />
Prozent. andere als Nur grün. so können Das Ergebnis wir einen<br />
tatsächlich wird die Bio<br />
Klimakollaps ist meist ein Hirse-Unkraut-<br />
verhindern.<br />
Schwarzerde von Jahr zu Jahr<br />
Doch Gemisch, wie schaffen das sich unkontrolliert<br />
wir das?<br />
sogar fruchtbarer <strong>–</strong> vorausgesetzt,<br />
die Erde wird richtig<br />
Ein vermehrt wichtiger und Schritt einen verwahrlosten<br />
Eindruck Erde! hinterlässt. Gerald Dunst, Dabei<br />
liegt in der<br />
richtigen<br />
behandelt.<br />
Gründer sind und Garten Inhaber und die der Zufahrt Riedlingsdorfer<br />
zu einem Haus Firma bzw. SONNENERDE,<br />
Firmengebäude<br />
vor der über erste 25 Jahren unwiederbringli-<br />
diese Ent-<br />
Wie behandelt man Erde denn<br />
hat<br />
nun richtig?<br />
wicklung che Eindruck. vorausgesagt Und der sollte <strong>–</strong> und doch zu<br />
„Ganz einfach indem man sie vor<br />
forschen so gut wie begonnen. möglich sein.<br />
der Witterung schützt. Das<br />
Was kann man nun tun?<br />
Stichwort lautet: mulchen!“,<br />
Sie müssen nicht mit dem Unkraut<br />
leben. SONNENERDE hat<br />
betonen Die 4:5 die Regel, SONNENERDE-Geschäftsführer<br />
Welt zu retten Gerald und Dominik<br />
um die<br />
Erden entwickelt, die die Basis für<br />
Dunst. Man kann dazu auch den<br />
einen Verzicht gesunden, auf (4): grünen Rasen<br />
Rasenschnitt verwenden. Oder<br />
schaffen. 1. Erdöl Im | 2. <strong>Juni</strong> Erdgas ist die | 3. richtige fossile<br />
Kohle dafür, 4. diese Torf aufzutragen.<br />
(achten Sie<br />
Sie holen sich die Bio Faser von<br />
Zeit<br />
SONNENERDE <strong>–</strong> ein kleiner<br />
Der beim Juli und Kauf August der Erde sind darauf, schon zu<br />
Zaubertrank für die Erde, denn<br />
heiß, dass denn sie torffrei die Oberfläche ist!) erreicht<br />
dieses Produkt hat einen hohen<br />
in diesen Sommermonaten bis<br />
Stickstoffgehalt, Das ist zu tun der (5): mit den<br />
zu 60 Grad und der Rasensamen<br />
anderen 1. Bäume Nährstoffen pflanzen die | 2. Erde Holz<br />
verbrennt. Achten Sie daher auf<br />
wunderbar als Baustoff versorgt verwenden <strong>–</strong> komplett<br />
den richtigen Zeitpunkt!<br />
natürlich. 3. Organische In jedem Abfälle Fall muss stabilisieren<br />
bedeckt | 4. sein, Kompostieren<br />
um ihre<br />
die<br />
Der erste Schritt zum Traumgarten<br />
lautet: Weg mit dem Dreck!<br />
Erde<br />
Fruchtbarkeit und Pflanzenkohle zu entwickeln. herstellen<br />
Auch wenn es sich etwas harsch<br />
5. Humus aufbauen!<br />
anhört, aber mit der Ackererde<br />
Jahrzehntelang galt die Meinung,<br />
hat ein gesunder Rasen keine<br />
dass der Boden gedüngt werden<br />
SONNENERDE Chance zu wachsen. bedeutet Daher müssen<br />
etwa zehn Zentimeter der<br />
muss, damit er ertragreich und<br />
Gesundheit<br />
fruchtbar wird. Wieder einmal<br />
Für vorhandenen unsere Gesundheit Erde abgetragen ist ein<br />
hat der Mensch versucht, das<br />
vielfältiges und entfernt mikrobiologisches<br />
werden.<br />
natürliche, perfekt funktionierende<br />
System künstlich zu verändern<br />
System entscheidend <strong>–</strong> genannt<br />
Mikrobiom. Die richtigen Basis für Erden ein gesundes<br />
den Immunsystem Rasen ist die Erde,<br />
für<br />
und hat es zerstört.<br />
In der Bio Schwarzerde von<br />
auf Wenn der dies unsere erledigt Nahrungsmittel<br />
ist, ist die<br />
SONNENERDE ist die natürliche,<br />
gedeihen. Bahn frei für Diese die Erde nahezu muss unkrautfreie<br />
Humuserde mikrobiologische von SONNENeine<br />
fruchtbare und nährstoffreiche<br />
gesunde Viel-<br />
Richtig gießen!<br />
ERDE. Warum Das ist in ein den Kompost-Sandgemisch,<br />
„Fremdkörper“ aufweisen. das für Das große Mikrobiom Flächen enthalten Die sind. nährstoffreiche Erde ist nun<br />
Erden von SONNENERDE<br />
falt<br />
in perfekt der Erde geeignet ist verantwortlich und kostengünstig<br />
ist. Mikrobiom Wenn nur im kleine menschlichen Flächen wurde gesät <strong>–</strong> jetzt hängt alles<br />
für also aufgetragen, der Samen<br />
Die <strong>prima</strong>! Leserin Eva N. schreibt: „Leider ist die Erde in den letzten<br />
Jahren meiner Meinung nach nicht mehr so hochwertig. Es sind<br />
das<br />
Darm. ausgeglichen Man kann werden also sollen, sagen: ist Das vom richtigen Gießen ab! Die<br />
immer wieder Fremdkörper drinnen und größere Holzstückchen. Ich<br />
Mikrobiom die Rasenerde in der von Erde SONNENER- spiegelt Erde muss ein Mal ordentlich<br />
war eine Stammkundin und bin nun enttäuscht.“<br />
sich DE das im richtige Darm des Produkt. Menschen Diese grundbefeuchtet werden, also<br />
wider. hat eine Wenn feinere wir Siebung. die 4:5 Regel mindestens zehn Zentimeter<br />
Gerald Dunst antwortet: „Im Gegenteil. Unsere Erden werden immer<br />
(siehe Kasten links) einhalten, tief. Der Tipp von SONNENERDE<br />
hochwertiger. Bei den Fremdkörpern handelt es sich um Ziegelsplitter.<br />
verhindern „Geben<br />
Diese erhöhen<br />
wir wir Wiesenblumen<br />
nicht<br />
die Fruchtbarkeit<br />
nur den<br />
enorm<br />
lautet:<br />
und<br />
Ein<br />
steigern<br />
Mal ordentlich<br />
die Nährstoffversorgung<br />
bitte der mehr Erde. Auch Raum Diese unser <strong>–</strong> Erkenntnis Darm den kommt und dann aus etwa der Terra 14 Tage Preta-For-<br />
nicht.<br />
gießen<br />
Klimakollaps. doch<br />
und Insekten schung folglich und und unsere Terra Tieren Preta Gesundheit zuliebe!“ gilt als die fruchtbarste Wer täglich Erde immer der ein Welt. wenig Worauf<br />
bleiben Gerald sich unsere Dunst, im SONNENERDE Gleichgewicht. Kundinnen und Kein Kunden also gießt, immer sorgt verlassen dafür, dass können: sich die<br />
Virus, Wenn kein sich Pilz die Rezeptur und kein Bakterium<br />
Ein gunsten neues kann der Produkt sich Qualität. in einem von Das SONNEN- Umfeld ist ein SONNENERDE-Versprechen.“<br />
und austrocknen.<br />
unserer Erden Wurzeln verändert, nach dann oben immer verziehen zu-<br />
ansiedeln, ERDE liegt in Firmenchef dem ein gesundes<br />
Unser Videokanal<br />
Gerald<br />
www.sonnenerde.at/de/erd-gefluester<br />
Mikrobiom Dunst besonders vorherrscht. am Herzen:<br />
Biologie enthalten. Wenn diese<br />
„Sie können statt Humuserde<br />
Erde richtig behandelt wird <strong>–</strong><br />
SONNENERDE auch Wiesenhumus setzt diese verwenden.<br />
Wildblumen zu 100 Prozent wachsen um. Jede am<br />
4:5<br />
wenn sie mit Mulch oder mit Bio<br />
Regel<br />
Faser bedeckt wird <strong>–</strong> brauchen<br />
Erde, besten die auf hier mageren, produziert nährstoffarmen<br />
garantiert Böden. torffrei. Die abgewogene Mit der<br />
wird,<br />
Sie nie wieder düngen.<br />
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Im eigenen Videokanal von<br />
einzigartigen Mischung aus Pflanzenkohle-Anlage<br />
einem Europas hohen kann Anteil SONNENERDE<br />
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Kompost und SONNENERDE<br />
Sonnenerde <strong>–</strong> ErdGeflüster<br />
<strong>–</strong> zeigt Ihnen Gerald Dunst, wie<br />
zurecht gem Sand sagen, gewährleistet dass hier (nach ideale<br />
Sie diese fruchtbare Schwarzerde<br />
dem Wachstumsbedingungen Vorbild der Terra Preta) für die 7422 Riedlingsdorf, T: 03357 / 42198<br />
(Terra Preta) selbst herstellen Mo <strong>–</strong> Fr von Mo 7 <strong>–</strong><strong>–</strong> Fr 18 von Uhr, 7 Sa <strong>–</strong> 17 von Uhr 8 <strong>–</strong> 12 Uhr<br />
fruchtbarsten Schmetterlingsnahrung Erden unter und der<br />
(Video 10.03.2021).<br />
Die beste Erde unter der Sonne<br />
Sonne Bienenfutter.“ produziert werden.<br />
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10 JUNI <strong>2023</strong><br />
www.<strong>prima</strong>-magazin.at
KOMMENTAR<br />
Verstand und Herz<br />
KOMMENTAR<br />
SPÖ-Querelen, Gebühren, die Sache mit den Preisen und die Suche<br />
nach dem österreichischen Herz.<br />
EIN KOMMENTAR VON FERI TSCHANK.<br />
Was für ein Mai! Keine lieblichen Nächte,<br />
dafür Regentropfen, die auf meine Birne<br />
klopfen. Soll ja gut sein gegen Haarausfall,<br />
der Mairegen. Aber irgendwann ist<br />
es mit jeder Vegetation aus und vorbei.<br />
Der See und die ihn umgebenden Lacken<br />
hatten das Wasser echt nötig, auch wenn<br />
es unsereins schon genervt hat. Dazu die<br />
Temperaturen, die uns zu allem Unglück<br />
noch eine unnötige Heizsaisonverlängerung<br />
eingebracht haben.<br />
Dann noch die Querelen in der SPÖ mit<br />
uns Burgenländern als Hauptdarsteller,<br />
deren Ende allerdings so schnell nicht<br />
absehbar sein wird. Eine Regierung, die<br />
noch immer nicht imstande ist, im<br />
Interesse der Allgemeinheit zu handeln,<br />
sondern immer noch Klientelpolitik<br />
betreibt. Kein Mietpreisdeckel, um die<br />
Immobilienspekulanten nicht zu vergrämen,<br />
kein Klimaschutzgesetz, obwohl wir<br />
bei den Klimazielen weit hinten nachhinken.<br />
Dafür Einschnitte bei den Kommunalausgaben,<br />
was wiederum die Gemeinden<br />
als existenzbedrohend sehen, obwohl,<br />
ehrlich gesagt, wir in den letzten Jahren<br />
in allen Bereichen ordentliche Gebührenerhöhungen<br />
zu schlucken hatten.<br />
Offenbar noch nicht genug, wenn man<br />
von einer Bedrohung der Infrastruktur<br />
und Ähnlichem redet. Ich mach mir da<br />
keine großen Sorgen, denn es wird<br />
andere Mittel und Wege geben, den<br />
Bürgern in die Tasche zu fahren. Es<br />
schaut ja auch keiner drauf, ob das alles<br />
gerechtfertigt ist oder nicht. Jede kleine<br />
Preiserhöhung, jeder Engpass bei<br />
irgendeinem Produkt irgendwo auf der<br />
Welt wird von den Goldnaseschnüfflern<br />
sofort zum Anlass genommen, um<br />
Preiserhöhungen zu rechtfertigen. Und<br />
schon dreht es sich wieder, das Teuerungskarussell<br />
und die Verursacher<br />
zeigen der Regierung die lange Nase<br />
<strong>–</strong> und die geht gebückt von dannen. Dann<br />
haben wir eine bombige Inflation, sind<br />
angeblich bereits das teuerste Land in<br />
der EU und haben sofort die Ursache<br />
dafür gefunden.<br />
Die Zinsen! Sie gehören erhöht und das<br />
obwohl eigentlich klar ist, dass der<br />
Inflationstreiber der unverschämt hohe<br />
Energiepreis ist und dass wir immer noch<br />
wie kein zweites Land EU-weit von<br />
russischem Gas abhängig sind und<br />
nichts, aber auch wirklich nichts dagegen<br />
tun. Warum auch, der Staat verdient<br />
prächtig und würde er es wirklich ernst<br />
nehmen mit dem Klimaschutz und<br />
erneuerbarer Energie, dann würde es<br />
nicht halbherzige Förderungen geben, die<br />
meist schon am ersten Tag der Auflage<br />
weg sind und wie in einem Lotteriespiel<br />
vergeben werden.<br />
Werden die Zinsen erhöht, wird sich das<br />
natürlich wieder in den Preisen wiederfinden.<br />
Jungunternehmer können ihre<br />
Firma nicht weiterentwickeln, junge<br />
Familien können sich weder Wohnung<br />
noch Haus leisten. Wer jetzt glaubt, der<br />
Sparer hat was davon, irrt ebenfalls.<br />
Und wir kennen das ja alle. Was einmal<br />
teuer ist, wird selten wieder billiger.<br />
Zumindest nicht in dem Ausmaß, das fair<br />
wäre. Schließlich haben wir uns ja<br />
gewöhnt an die Preise und haben nichts<br />
dagegen unternommen. Lebensmittel und<br />
Energie sind halt keine Coronaimpfstoffe<br />
und ungeeignet, sie populistisch auszuschlachten.<br />
Wir jammern über die hohen Preise,<br />
haben uns aber selbst den Supermarktketten,<br />
die über unsere Ernährung<br />
bestimmen, ausgeliefert. Dem kleinen<br />
Greißler, der eine 80-Stunden-Woche<br />
hatte und für ein paar hundert Einwohner<br />
die Nahversorgung bestritt, hat man<br />
seinen bescheidenen Wohlstand nicht<br />
gegönnt. Wegen ein paar Cent ist man<br />
lieber ins Auto gestiegen und hat den<br />
Anonymus reich gemacht. Kennt man<br />
nicht, muss man auch nicht neidig sein<br />
drauf. Und jetzt haben wir‘s und müssen<br />
das zahlen, was die wenigen Ketten<br />
verlangen. Selber schuld kann ich da nur<br />
sagen. Immer sind es ja die anderen, die<br />
die Schuld haben und die, die dieses<br />
zutiefst österreichische Gefühl am besten<br />
bedienen, sind in der Gunst der Wähler<br />
ganz oben. Mir fällt da immer Bert Brecht<br />
ein, der einst sagte: „Nur die dümmsten<br />
Kälber wählen sich ihren Schlächter<br />
selber.”<br />
Dann noch unsere Verteidigungsministerin<br />
und ihr Chef, die sich dagegen<br />
ausgesprochen haben, österreichische<br />
Entminungs-Spezialisten in die Ukraine<br />
zu schicken. Mit welchem Stimmenklientel<br />
rechnet man denn bei so einer<br />
kurzsichtigen, inhumanen und für unser<br />
Land beschämenden Entscheidung?<br />
Wenn es dereinst um den Wiederaufbau<br />
der Ukraine geht, wollen wir natürlich<br />
wieder dabei sein und werden uns<br />
wundern, warum man es anderen<br />
überlässt, das an Ressourcen reiche Land<br />
wieder aufzubauen. Wo ist das österreichische<br />
Herz? Wo sind die Politiker, die<br />
zu ihrer Meinung stehen, ohne auf<br />
Boulevard und Stammtischbrüder zu<br />
schielen? „Nichts macht uns feiger und<br />
gewissenloser als der Wunsch, von allen<br />
Menschen geliebt zu werden.” Marie von<br />
Ebner-Eschenbach hat das geschrieben.<br />
Aber jetzt genug der Jammerei, macht‘s ja<br />
nicht besser, aber gehört halt auch<br />
manchmal gesagt. Wir freuen uns auf<br />
einen schönen Sommer und endlich<br />
Frieden und Liebe unter den Menschen.<br />
Alles Gute und passen Sie auf sich auf!<br />
Ihr Feri Tschank<br />
JUNI <strong>2023</strong><br />
11
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Angegebene Werte wurden nach vorgeschriebenen Messverfahren ermittelt.<br />
Es handelt sich um die „WLTP-CO₂ -Werte“ i.S.v. Art. 2 Nr. 3 Durchführungsverordnung<br />
(EU) 2017/1153. Die Angaben beziehen sich nicht auf ein einzelnes Fzg. u.<br />
sind nicht Bestandteil des Angebots, sondern dienen allein Vergleichszwecken<br />
zwischen verschiedenen Typen. Tippfehler vorbehalten.<br />
Abbildung ist Symbolfoto.<br />
ReUse-Shops:<br />
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dieser ReUse-Shops <strong>–</strong> gibt’s eh<br />
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dieser euch, das ReUse-Shops ist eine wahre <strong>–</strong> gibt’s Fundgrube<br />
ganzen für Second-Hand-Freaks.<br />
Burgenland. Ich sage<br />
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12<br />
JUNI <strong>2023</strong> www.<strong>prima</strong>-magazin.at
UNTERNEHMENSPORTRÄT<br />
Der Berg ruft<br />
Der Berg setzt einfach Glückshormone frei. Wenn‘s<br />
im Tal regnet, scheint oben oft noch die Sonne. Die<br />
Leute sind gut drauf. Es ist der coolste Ort, um seine<br />
Freizeit zu verbringen. Warum also nicht hier auch<br />
arbeiten? Welcher Arbeitsplatz legt dir sonst noch<br />
die Welt zu Füßen?<br />
Der Arbeitplatz Erlebnisalm bietet täglich eine atemberaubende Aussicht<br />
Foto © Erlebnisalm Mönichkirchen<br />
Sommer auf der<br />
Erlebnisalm<br />
Mit dem Lift geht es gemütlich rauf<br />
auf die Erlebnisalm Mönichkirchen.<br />
Mit den Mountaincarts oder Rollern<br />
geht‘s den Berg wieder hinunter ins<br />
Tal. Und wer es liebt, in die Pedale<br />
zu treten, der schwingt sich auf das<br />
Mountainbike, denn in Mönichkirchen<br />
sind auch die Wexl-Trails zu<br />
finden. Mountainbike-Routen, die<br />
Anfängern und Profis das perfekte<br />
Bike-Erlebnis bieten.<br />
Arbeitsplatz „Berg“<br />
Am Berg ist man einfach glücklich.<br />
Wohl kaum ein anderer Arbeitsplatz<br />
bietet dir eine solch atemberaubende<br />
Aussicht. Umgeben von<br />
imposanter Natur, atmest du<br />
gesunde Luft und spürst das gute<br />
Gefühl der Freiheit.<br />
Das wirkt sich auch auf die Gäste<br />
aus, denn die Leute sind einfach<br />
gut drauf. Am Berg wird deshalb<br />
auch viel mehr miteinander<br />
geredet. Und wer glücklich und<br />
zufrieden ist, der fragt auch den<br />
anderen wie es ihm geht. Bei kaum<br />
einem anderen Beruf erhältst du<br />
daher so schnell Feedback zu<br />
deiner Arbeit und das ist zu<br />
beinahe 98 Prozent positiv.<br />
Die Uhren ticken am Berg halt ein<br />
wenig anders. Auch wenn es<br />
stressig zugeht, holt dich der Berg<br />
wieder runter und entschleunigt.<br />
Wenn deine Stimmung vom Wetter<br />
abhängig ist, dann bist du am Berg<br />
genau richtig, denn hier hast du<br />
einen Arbeitsplatz, der über der<br />
Nebelgrenze liegt. Du erlebst mehr<br />
Sonnenstunden als im Tal und im<br />
Hochsommer ist es am Wechsel<br />
kühler. Wenn‘ s im Tal regnet,<br />
scheint bei uns immer noch die<br />
Sonne. Klingt wie aus einer fernen<br />
Welt? Stimmt nicht. Die Erlebnisalm<br />
Mönichkirchen ist leicht<br />
erreichbar. Du kannst also deiner<br />
Familie und deinen Freunden ganz<br />
nahe sein. www.erlebnisalm.com<br />
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Das klingende Dorf<br />
Oberschützen<br />
Das Institut Oberschützen der Kunstuniversität Graz lädt am<br />
Sonntag, 11. <strong>Juni</strong> <strong>2023</strong>, wieder zu „Ein Dorf voll Musik“.<br />
Diesen musikalischen Rundgang in Oberschützen<br />
gibt es seit mittlerweile 28 Jahren.<br />
Er war ursprünglich als einmalige Veranstaltung<br />
anlässlich des 30. Geburtstages des<br />
Instituts Oberschützen geplant. Auf Grund<br />
des großen Erfolges hat sich dieser Event<br />
mittlerweile als Fixpunkt des Kulturlebens im<br />
Südburgenland etabliert und ein zahlreiches<br />
Stammpublikum erobert.<br />
Die klangvolle Wanderung durch das Dorf<br />
wird jedes Jahr im <strong>Juni</strong> sehnsüchtig erwartet<br />
und bei frühsommerlicher Stimmung können<br />
nun wieder im Originalformat kleine, aber<br />
feine Konzerte an verschiedenen Plätzen in<br />
Oberschützen dargeboten werden: Klassisches,<br />
Modernes und auch heiter Experimentelles<br />
<strong>–</strong> für jeden Geschmack ist etwas dabei.<br />
Lassen Sie sich verzaubern und besuchen<br />
Sie „Ein Dorf voll Musik“ am Sonntag, den<br />
11. <strong>Juni</strong> <strong>2023</strong>, bereits zum Gottesdienst<br />
um 09.30 Uhr in der Evangelischen<br />
Pfarrkirche Oberschützen.<br />
Nach dem Eröffnungskonzert um 14.00 Uhr<br />
im Kammermusiksaal des Kultur- und<br />
Universitätszentrums Oberschützen startet<br />
die Wanderung und endet mit dem Schlusskonzert<br />
um 18.00 Uhr im Haus der Volkskultur.<br />
Die Veranstaltung findet bei jedem Wetter<br />
statt. Änderungen vorbehalten.<br />
Fotos © Kunstuni<br />
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JUNI <strong>2023</strong><br />
13
REPORTAGE<br />
Unternehmer wollen<br />
sichtbar werden<br />
Was, wenn das Land in sämtlichen Branchen eigene Betriebe aufbaut? Wenn<br />
privat geführte Firmen plötzlich Rahmenbedingungen vorgesetzt bekommen, die<br />
sie nicht erfüllen können? Einblicke in die Stimmungslage der Unternehmer, was<br />
sie sich von ihrer Interessensvertretung <strong>–</strong> der Wirtschaftskammer <strong>–</strong> wünschen und<br />
über ungenutzte Serviceleistungen und Zuschüsse. Teil zwei der Diskussion.<br />
Nicole Mühl<br />
Mindestlohn, Vier-Tage-Woche, 32<br />
Stundenwoche und Mitarbeitermangel.<br />
Das waren zentrale Themen, die die<br />
Unternehmer in der <strong>prima</strong>! Mai <strong>Ausgabe</strong><br />
<strong>2023</strong> im Zuge der Diskussion in der<br />
Wirtschaftskammer (WK) Oberwart<br />
aufs Tapet gebracht haben.Von bürokratischen<br />
Hürden und globalen Krisen<br />
haben sie erzählt, die ihre Situation<br />
zusätzlich erschweren. „Die Politik<br />
bestimmt, der Unternehmer soll es<br />
ausbaden“, so die Stimmungslage unter<br />
den Diskussionspartnern. Was sie sich<br />
wünschen, ist ein Diskurs mit der Arbeitnehmerseite<br />
auf Augenhöhe. Doch was<br />
am meisten schmerzt: Die Wertschätzung<br />
fehlt völlig.<br />
In der aktuellen <strong>Ausgabe</strong> geht die Diskussion<br />
weiter <strong>–</strong> mit regionalen Unternehmerinnen<br />
und Unternehmern, die von der<br />
WK Oberwart als Stimmungsbarometer<br />
eingeladen wurden. Dabei stand vor allem<br />
ein großes Thema im Raum: Die Konkurrenz<br />
durch das Land.<br />
Richard Schuh ist seit 1994 Taxiunternehmer.<br />
Er hat zehn Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeiter. Zwei musste er bereits<br />
entlassen. Eigentlich wollte er heuer noch<br />
zwei neue Autos kaufen. Diese Investition<br />
wird er nun aufschieben. „Ich muss<br />
abwarten, weil ich nicht weiß, wie es<br />
weitergeht“, sagt er. Was er damit meint,<br />
ist die Konkurrenz durch die Verkehrsbetriebe<br />
Burgenland. Eine Gesellschaft<br />
des Landes. Mittlerweile hat das Burgenland<br />
rund 80 solcher Gesellschaften<br />
gegründet. Darunter sind wichtige<br />
Infrastrukturen wie eben auch die<br />
Verkehrsbetriebe, zu denen die landeseigenen<br />
Taxis gehören. Ein Viertel seines<br />
Umsatzes sei dadurch weggebrochen,<br />
sagt Richard Schuh, denn die Burgenländischen<br />
Krankenanstalten (KRAGES) hat<br />
er als Kunden bereits verloren. Das Land<br />
fährt selbst. „Beinahe wären auch die<br />
Heimtransporte weggefallen“,<br />
„<br />
sagt Schuh.<br />
Politiker sagen, sie<br />
unterstützen die<br />
burgenländische<br />
Wirtschaft und dabei<br />
sind sie selbst unsere<br />
größten Konkurrenten.<br />
„<br />
Aber da habe sich die WK eingeschaltet<br />
und der Patient kann nun nach wie vor<br />
selbst bestimmen, ob er mit einem<br />
Privatunternehmen oder dem Landestaxi<br />
fährt. Doch eine weitere Hürde kommt<br />
auf ihn zu. „Im Herbst werden durch die<br />
Busse des Landes wohl auch die Zubringerfahrten<br />
für mich wegfallen“, weiß er.<br />
Und dann ist da noch die Sache mit dem<br />
Mindestlohn. Die Unternehmerinnen und<br />
Unternehmer zahlen zum Teil weit über<br />
dem Kollektivvertrag. Ein Mindestlohn<br />
von 2.000 Euro, den das Land vorgibt,<br />
könne ein privat geführtes Unternehmen<br />
von sich aus jedoch nicht einführen. „Der<br />
Mindestlohn skaliert sich ja auf allen<br />
Ebenen. Da muss dann ein Facharbeiter<br />
natürlich dementsprechend weit mehr<br />
verdienen. Das ist für die privaten<br />
Betriebe nicht zu stemmen“, weiß WK<br />
Oberwart-Regionalstellenobfrau Tanja<br />
Stöckl. Wenn die Politik das fordere,<br />
brauche es Änderungen bei den Abgaben.<br />
Richard Schuh kann jedenfalls auf loyale<br />
Mitarbeiter zählen, sagt er. „Ein Glück,<br />
denn Abwerbungsversuchen und der<br />
Verlockung durch den Mindestlohn“<br />
könne er nur durch ein gutes Arbeitsklima<br />
standhalten, weiß er.<br />
Strategien<br />
Sicher vor der Konkurrenz des Landes<br />
fühlt sich Günter Ringhofer mit seiner<br />
Traditionsbäckerei, die seit 1862 besteht<br />
und als reiner Bio-Betrieb geführt wird.<br />
Sein Motto: „Qualität ist die Antwort des<br />
kleinen Gewerbes auf die großen<br />
Konzerne.“ Damit ist er bisher sehr gut<br />
gefahren. So gut, dass er sich in Wien im<br />
Delikatessen-Segment einen Namen<br />
gemacht hat. Mit seiner Qualitätsschiene<br />
setze er sich auch gegen Großbäckereien<br />
durch. Transparente Qualität sei besser<br />
als Güte-Siegel, die zum Teil ihre Glaubwürdigkeit<br />
verloren haben, ist er über-<br />
14<br />
JUNI <strong>2023</strong> www.<strong>prima</strong>-magazin.at
REPORTAGE<br />
Foto © Nicole Mühl<br />
Diskussionsrunde auf Einladung der WK Oberwart: Bäckerei-Inhaber Günter Ringhofer, Unternehmerin und<br />
Regionalstellenobfrau Tanja Stöckl, Inhaber des Taxi-Unternehmens „Taxi Richi“ Richard Schuh, Tischlerei-<br />
Inhaberin Nicole Fleck, Unternehmensberater Wilfried Drexler und WK Oberwart Regionalstellenleiter<br />
Peter Pratscher<br />
Diskutiert haben:<br />
Günter Ringhofer: Er führt die Traditionsbäckerei<br />
Ringhofer, die seit 1862 besteht und<br />
als Bio-Betrieb zertifiziert ist. Das Unternehmen<br />
hat seine Standorte in Pinkafeld,<br />
Oberwart und Wien. 60 Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeiter sind beschäftigt.<br />
Tanja Stöckl: Tanja Stöckl ist WK Oberwart<br />
Regionalstellenobfrau. Sie ist Inhaberin einer<br />
Tankstelle in Mariasdorf, die auch als Nahversorger,<br />
Poststelle und Kaffeehaus eine<br />
wichtige Infrastruktureinrichtung darstellt. Sie<br />
beschäftigt 5 Mitarbeiterinnen.<br />
Richard Schuh: Er hat sein Taxiunternehmen<br />
„Taxi Richi“ im Jahr 1994 in Hochart gegründet<br />
und beschäftigt 10 Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeiter.<br />
Nicole Fleck: Sie hat den Tischlereibetrieb<br />
in Stuben vor 9 Jahren von ihrem Vater<br />
übernommen. Der Betrieb wurde 1991 gegründet.<br />
Derzeit sind hier 3 Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter beschäftigt.<br />
zeugt. Deshalb habe er auch keine Angst<br />
vor der Konkurrenz durch das Land.<br />
Doch was könnte dieses davon abhalten,<br />
die landeseigenen Betriebe demnächst<br />
selbst mit Gebäck zu versorgen und auch<br />
dafür eine eigene Gesellschaft zu<br />
gründen? „Mittlerweile könnte jede<br />
Branche diese Konkurrenz bekommen“,<br />
sagt Stöckl und betont, dass damit<br />
bestehende Strukturen zerstört werden.<br />
„Der Wettbewerb fällt weg, das führt zur<br />
Monopolisierung <strong>–</strong> und das kann keiner<br />
wollen“, zeigt Stöckl auf.<br />
Was also bleibt betroffenen Firmeninhabern<br />
zu tun, wenn die Politik selbst zum<br />
Unternehmer wird und neue, eigene<br />
Bedingungen schafft? „Verkleinern und<br />
abwarten“, sagt Unternehmensberater<br />
Wilfried Drexler. „Leider wird man auch<br />
Mitarbeiter abbauen müssen. Es gilt, die<br />
Zeit zu übertauchen und dann wieder<br />
hochzufahren, wenn sich das System<br />
ändert“, rät Drexler.<br />
Schlagzeilenpopulismus,<br />
und „falsche“ Slogans<br />
Über eine unausgewogene Berichterstattung<br />
ärgert sich Regionalstellenobfrau<br />
Tanja Stöckl in diesem Zusammenhang.<br />
Es gibt kein Medium, das dieses System<br />
neutral hinterfragt. Ein gesunder<br />
Informationsfluss fehle ihrer Meinung<br />
nach völlig. „Das Problem im Burgenland<br />
ist eine Mischung aus Fehlinfos, Schlagzeilenpopulismus<br />
und Desinteresse in<br />
der Bevölkerung auf der einen Seite und<br />
auf der anderen Seite wird permanent<br />
suggeriert, dass der Mindestlohn die<br />
Welt retten könne“, sagt sie. Dem Ganzen<br />
Widerstand entgegenzubringen, erlebe<br />
sie als aussichtslos.<br />
Nicole Fleck hat vor neun Jahren den<br />
Tischlereibetrieb ihres Vaters übernommen.<br />
Das Werben der Politik mit dem<br />
Begriff Regionalität stoße ihr immer<br />
wieder bitter auf. „Das ist nicht identisch<br />
mit den Handlungen“, sagt sie. Alle sagen,<br />
sie unterstützen die burgenländische<br />
Wirtschaft und dabei sind sie selbst<br />
unsere größten Konkurrenten. Die Zeiten<br />
seien ohnehin schwierig aufgrund der<br />
Preise, die weiterhin nach oben wandern.<br />
„Die Nachfrage ist zwar groß, aber es<br />
wird nicht alles in Österreich hergestellt,<br />
was wir brauchen. Und auf der anderen<br />
Seite karren wir Züge ins Ausland und<br />
verkaufen Material, das wir dann von<br />
dort wieder teuer einkaufen müssen“,<br />
gibt sie zu bedenken. Branchenübergreifende<br />
Kaufgemeinschaften wären<br />
Wilfried Drexler: Er ist Unternehmensberater<br />
und Obmann dieser Fachgruppe in der<br />
WK Burgenland. Er führt überdies Energieberatungen<br />
im Auftrag der WK Burgenland<br />
durch.<br />
Peter Pratscher: Er ist WK Oberwart<br />
Regionalstellenleiter und hat gemeinsam<br />
mit Regionalstellenobfrau Tanja Stöckl die<br />
angeführten Unternehmerinnen und Unternehmer<br />
zur Diskussion eingeladen. „Wir<br />
möchten als WK die Unternehmerinnen und<br />
Unternehmer wieder vermehrt zur Diskussion<br />
zusammenführen und schauen, wo wir<br />
Themenfelder abdecken und unterstützen<br />
können.“<br />
hilfreich. Das wäre einer ihrer Wünsche<br />
an die Wirtschaftskammer.<br />
Wunschliste<br />
Die Situation der Unternehmer hat sich in<br />
den letzten Jahren grundlegend verändert.<br />
Dabei seien die Voraussetzungen,<br />
die ein Kleinst-Unternehmer mitbringen<br />
muss, ohnehin enorm: Ein betriebswirtschaftliches<br />
Grundverständnis sei nach<br />
wie vor die Basis für eine gute Betriebsführung.<br />
Zudem soll sich der Unternehmer<br />
auch in juristischen Belangen<br />
>> weiter auf Seite 16<br />
JUNI <strong>2023</strong><br />
15
REPORTAGE<br />
auskennen. Er soll seine Mitarbeiter<br />
durch eine hohe Führungskompetenz<br />
motivieren und an das Unternehmen<br />
binden. In Finanzfragen sollte er sicher<br />
sein, um auch Krisen gut und schlau zu<br />
meistern und natürlich solle er auch<br />
steuerlich ein Grundverständnis mitbringen,<br />
um möglichst gut für sein Unternehmen<br />
und nicht nur für das Finanzamt zu<br />
arbeiten. „Das ist ganz schön viel für eine<br />
Person“, zählt WK-Regionalstellenleiter<br />
Peter Pratscher auf und appelliert an die<br />
Unternehmer, die Serviceleistungen der<br />
Wirtschaftskammer anzunehmen. „Wir<br />
versuchen diese sichtbarer zu machen“,<br />
ist er sich der Bringschuld der WK ihren<br />
Mitgliedern gegenüber bewusst. Viele<br />
wissen jedoch immer noch nicht, dass sie<br />
um ihren Mitgliedsbeitrag eine große<br />
Palette an Serviceleistungen nutzen<br />
können. Zudem sei es unverständlich,<br />
warum so viele Unternehmer Förderungen<br />
und Zuschüsse einfach liegen lassen<br />
und nicht beanspruchen. „Wir haben das<br />
beim Energiekostenzuschuss 1 und dessen<br />
Verlängerung gemerkt. Diese Förderung<br />
haben viele verschlafen. Auch die<br />
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Energieberatungen von der WK hätten<br />
von weitaus mehr Unternehmen beansprucht<br />
werden können“, sagt Pratscher.<br />
Auch bei der Konkurrenz durch das Land<br />
versuche man den Unternehmen zu helfen<br />
und wirke dagegen. „Wir tun dies über<br />
„<br />
Viele Unternehmer<br />
lassen Förderungen<br />
und Zuschüsse<br />
einfach<br />
„<br />
liegen.<br />
den formellen Weg <strong>–</strong> über das Wirtschaftsparlament<br />
und über Anträge an<br />
das Land“, erläutert WK Regionalstellenobfrau<br />
Stöckl. Und räumt aber gleichzeitig<br />
ein: „Es ist nur leider aussichtslos bei<br />
einer SPÖ Absolut-Regierung.“<br />
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Angekommen scheinen der Einsatz und<br />
die Serviceleistungen der WK bei den<br />
Unternehmern jedenfalls noch nicht<br />
ganz zu sein.<br />
Was sich diese von ihrer Vertretung<br />
wünschen, ist „mehr Kampfgeist nach<br />
außen“. Eine sichtbare Stärke. Und sie<br />
wünschen sich, dass ihr Image als<br />
Unternehmer wieder aufpoliert wird.<br />
„Wir, die Unternehmer, sind es, die<br />
Arbeitsplätze schaffen. Nicht die<br />
Politiker. Das Risiko haben wir. Und wir<br />
haften mit unserem Vermögen und<br />
stecken unser Herzblut in unsere<br />
Betriebe. Das muss sichtbar gemacht<br />
werden“, fordert Günter Ringhofer.<br />
Vielleicht brauchen die Unternehmer ja<br />
genau diesen Anstoß, um bei all den<br />
Krisen und Hürden die Motivation<br />
aufzubringen, neue Wege und Geschäftsmodelle<br />
auszuprobieren. Denn<br />
der Wunsch von Bezirksstellenobfrau<br />
Tanja Stöckl wird sich mit Garantie nicht<br />
erfüllen: „Einfach einen Reset-Knopf<br />
drücken und damit den Albtraum der<br />
Unternehmerinnen und Unternehmer<br />
beenden.“<br />
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ehemaligen Kolleginnen und<br />
Kollegen von damals denkt sie<br />
immer noch. Daher will sie ein<br />
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JUNI <strong>2023</strong> 17
REDE & ANTWORT<br />
„Mein Heimatvolk, mein<br />
Heimatland …“<br />
Pathos und Politik im kritischen Blick.<br />
Walter Reiss<br />
Foto © Burgenländisches Landesarchiv<br />
Peter Zauner (links) mit seiner Bauernkapelle auf<br />
Reisen zur NS-Messe in Leipzig. Zauner hat die Melodie<br />
der Burgenländischen Landeshymne geschrieben.<br />
Der Text „Mein Heimatvolk, mein Heimatland“ stammt<br />
von Ernst Joseph Görlich (Foto rechts), er war Lehrer an<br />
der katholischen Lehrerinnenbildungsanstalt in<br />
Steinberg.<br />
Ausgerechnet in den Tagen der<br />
Krönung von Charles III., als sich die<br />
halbe Welt royal-medial vom hymnischen<br />
„God save the King!“ begeistern<br />
ließ, tönte hierzulande Kritik der IG<br />
Autoren an einigen Landeshymnen:<br />
Niederösterreich, Kärnten, Oberösterreich,<br />
Salzburg und Tirol sollten<br />
antisemitische, deutschnationale,<br />
undemokratische und kriegsverliebte<br />
Textpassagen streichen. Dem Protest<br />
folgten Umfragen: „Lasst die Hymnen<br />
doch, wie sie sind!“ war mehrheitlich<br />
zu vernehmen. Dissonanzen in<br />
offiziellen Reimen und Klängen und<br />
die Nähe von Autoren und Komponisten<br />
zum Nationalsozialismus scheinen<br />
kaum aufzuregen. Die Burgenländische<br />
Landeshymne geriet <strong>–</strong> ebenso<br />
wie das „Dachsteinlied“ der Steiermark<br />
<strong>–</strong> nicht ins Visier der Kritik.<br />
„<strong>prima</strong>!“ wirft trotzdem gemeinsam<br />
mit dem Historiker Herbert Brettl<br />
Foto © Archiv Otto Tillhof<br />
einen Blick auf Hintergründe und<br />
Zwischentöne: „Mein Heimatvolk,<br />
mein Heimatland!“ ist ein pathetisch<br />
verfasstes und klingendes Ergebnis<br />
vaterländisch und patriotisch geprägter<br />
Politik. Den politischen Kräften im<br />
austrofaschistischen Ständestaat war<br />
es wichtig, die Verbundenheit des<br />
Burgenlandes mit Österreich zu<br />
betonen. Dem politischen Zeitgeist<br />
entsprechend hat man verordnetes<br />
Heimatbewusstsein in Reime und<br />
Noten verpackt.<br />
„Am Bett der Raab, am Heiderand …“<br />
<strong>–</strong> eine Art hymnisch klingender<br />
Nord-Süd-Verbindung <strong>–</strong> ist als<br />
Refrain der ersten Strophe wohl<br />
vielen Burgenländer*innen vertraut,<br />
von Schulzeit an. Der bei festlichen<br />
Anlässen meist unerlässliche Ausklang<br />
stammt aus der Feder des<br />
Pöttschinger Bauern und Musikers<br />
Peter Zauner (1886 <strong>–</strong> 1973), den Text<br />
hatte der in Steinberg lebende Lehrer<br />
Ernst Joseph Görlich (1905 <strong>–</strong> 1973)<br />
verfasst.<br />
Was weiß man über Leben, Wirken<br />
und Gesinnung des Dorfkapellmeisters<br />
Peter Zauner?<br />
Herbert Brettl: Zauner war ein<br />
Kleinbauer und Schuster. Als begeisterter<br />
Musiker war er mit seiner Pöttschinger<br />
Bauernkapelle sehr bekannt<br />
und hat den Wettbewerb für die<br />
Melodie des schon vorhandenen Textes<br />
zur Landeshymne gewonnen. Später <strong>–</strong><br />
nach 1945 <strong>–</strong> wird ihm von verschiedenen<br />
Seiten bescheinigt, dass er ein<br />
überzeugter Christlich-Sozialer<br />
gewesen sei. Er wird oft beschrieben als<br />
18<br />
JUNI <strong>2023</strong> www.<strong>prima</strong>-magazin.at
Der studierte<br />
Historiker Dr. Herbert<br />
Brettl ist gebürtiger<br />
Halbturner. Er lehrt<br />
u.a. an der Pädagogischen<br />
Akademie in<br />
Eisenstadt und ist<br />
renommierter<br />
Forscher zur burgenländischen Landesgeschichte.<br />
Von ihm stammt außerdem das Buch „Nationalsozialismus<br />
im Burgenland“. Gemeinsam mit dem<br />
Historiker Gerhard Baumgartner hat er das Buch<br />
„Einfach weg!“<strong>–</strong> Verschwundene Romasiedlungen<br />
im Burgenland veröffentlicht.<br />
https://www.brettl.at < blog<br />
Foto © Walter Reiss<br />
„typischer Schwarzer“. Allerdings hat<br />
er sich doch in gewissem Sinne politisch<br />
betätigt, und zwar im Bereich der<br />
Musik. Im März 1938 fand die erste<br />
sogenannte KdF-Fahrt <strong>–</strong> „Kraft durch<br />
Freude“ war ein Aktions- und Freizeitprogramm<br />
der Nationalsozialisten <strong>–</strong><br />
von 500 Personen aus dem Nordburgenland<br />
nach Leipzig statt. Peter<br />
Zauner hat mit seiner Musikkapelle<br />
diese Fahrt begleitet. Der Besuch der<br />
Leipziger Messe war eine Art Belohnung<br />
von Arbeitern und Aktivisten der<br />
NSDAP und im Rahmen der Messe ist<br />
auch Adolf Hitler mit einer Rede<br />
aufgetreten.<br />
War Peter Zauner in der NSDAP<br />
aktiv?<br />
Ja. Er hat selbst angegeben, dass er sich<br />
im Dezember 1938 als Anwärter bei der<br />
NSDAP gemeldet, also um Aufnahme in<br />
die Partei angesucht hat. Er hat nach<br />
1945 geschrieben, dass er dazu genötigt<br />
worden sei. Als Musikschullehrer,<br />
Kapellmeister und in seinen Funktionen<br />
als Obmann der örtlichen Winzergenossenschaft<br />
und der Tabakverwertungsgenossenschaft<br />
sei ihm nahegelegt<br />
worden, der Partei beizutreten. Außerdem<br />
hat er eine Funktion beim sogenannten<br />
„Reichsnährstand“, einem<br />
Programm zur Wiederverwertung von<br />
Nahrungsmitteln, übernommen.<br />
War Zauner ein Mitläufer des NS-Regimes?<br />
Er war sozusagen ein Opportunist, weil<br />
er durch die Mitgliedschaft in der<br />
NSDAP seine Funktionen weiter<br />
behalten durfte. Übrigens eine ganz<br />
typische Karriere zu dieser Zeit. Und<br />
auch nicht untypisch waren die nach<br />
dem Krieg bei verschiedenen Stellen<br />
wie z.B. dem Ortspfarrer eingeholten<br />
Bestätigungen, dass er nie ein Nazi<br />
gewesen sei. Er hatte sich aber trotzdem<br />
um Aufnahme in die NSDAP<br />
beworben.<br />
Was weiß man über die politische<br />
Gesinnung des Textautors der<br />
Landeshymne, des in Steinberg<br />
tätigen Lehrers Dr. Ernst Joseph<br />
Görlich?<br />
Es wird immer wieder behauptet, dass<br />
er ein Gegner der NSDAP war. Zur Zeit<br />
des austrofaschistischen, katholischen<br />
Ständestaates trat er oft als Festredner<br />
auf. Mitglied der NSDAP war er nicht.<br />
Die Burgenländische Landeshymne,<br />
vor allem deren Text, ist ja kein<br />
politisch neutrales Werk, sondern<br />
entstand auf Initiative einer politischen<br />
Gruppierung.<br />
Anfang der 1920er und 30er-Jahre war<br />
man im Land bemüht, sich von Ungarn<br />
abzugrenzen und eine eigene Identität<br />
zu finden. Dazu sind Symbole wie<br />
Landespatron oder Landesfarben und<br />
auch eine Hymne sehr wichtig. Interessanterweise<br />
ist die Hymne erst nach<br />
1930 durch das damalige Regime des<br />
Ständestaates initiiert worden. Eine<br />
Ausschreibung zum Wettbewerb für<br />
den Text der Landeshymne findet man<br />
1935 in der Parteizeitung „Das Burgenländische<br />
Volksblatt“. Es war also eine<br />
Initiative in einer autoritär geführten<br />
REDE & ANTWORT<br />
Kanzlerdiktatur. Das katholische<br />
Element „Gottes Vaterhand“ hat bei der<br />
Entscheidung der Jury ebenso eine<br />
Rolle gespielt wie die Begriffe „Heimatvolk“<br />
und „Heimatland“ und „mit<br />
Österreich verbunden“, um die Verbindung<br />
zum Bundesstaat Österreich zu<br />
betonen. Diese Diktion entsprach dem<br />
Ständestaat.<br />
Die Burgenländische Landeshymne<br />
war zunächst nur zwei Jahre (1936<br />
bis 1938) amtlich gültig, weil unter<br />
NS-Herrschaft das Burgenland<br />
ausgelöscht wurde. Blieb sie nach<br />
dem Krieg unverändert?<br />
Interessant ist, dass die Landeshymne<br />
mit Beschluss des Landtages vom 9.<br />
Oktober 1949 in ihrer bereits bestehenden<br />
Fassung wieder eingeführt wurde.<br />
Das zuständige Hochkommissariat der<br />
Sowjetischen Besatzung hatte keine<br />
Einwände, weil es im Text der Hymne<br />
keinerlei Verstöße „gegen demokratiepolitische<br />
Grundsätze“ feststellte. Im<br />
Text finden sich keine Deutschtümelei<br />
und auch kein Antisemitismus. Trotzdem<br />
lohnt es sich, den damals vor allem<br />
zur Zeit des Ständestaats dominierenden<br />
politischen Zeitgeist zu beachten,<br />
um die Landeshymne, den Komponisten,<br />
den Autor und ihre Entstehungsgeschichte<br />
besser zu verstehen.<br />
„Ham nach Fürstenfeld“<br />
und „Drunt’ im Burgenland“<br />
„Hoch vom Dachstein an …“ zählt <strong>–</strong> neben<br />
dem STS-Hit „I wü ham nach Fürstenfeld“<br />
<strong>–</strong> zu den steirischen Ohrwürmern schlechthin.<br />
An der Hymne (Text: Jakob Dirnböck,<br />
Melodie: Domorganist Carl Seydler) fanden<br />
die kritischen Autoren nichts auszusetzen.<br />
Lediglich an den dort besungenen Grenzen<br />
des „Steyrerlands“ hört man hin und wieder<br />
Kritik: Die reichen nämlich laut Text bis<br />
weit nach Slowenien hinein.<br />
Stichwort Ohrwürmer: Mit „heimlichen“<br />
Hymnen gelingt es manchmal eher, so<br />
etwas wie Identität in den Bundesländern<br />
zu schaffen als mit den traditionsbelasteten<br />
Landesliedern. Nicht zufällig hat „Die<br />
schöne Burgenländerin“ die Landeshymne<br />
längst an Prominenz überholt. Apropos<br />
Bundesländer: Wien hat gar keine Hymne …<br />
JUNI <strong>2023</strong><br />
19
INTERVIEW<br />
Lesetipp:<br />
Das PERMA<br />
Modell bei Kindern<br />
und Jugendlichen<br />
von Pädagogin und<br />
Gesundheitswissenschafterin<br />
Michaela Resetarics auf<br />
www.<strong>prima</strong>-magazin.at<br />
(Interview)<br />
Foto © Alphavector/shutterstock.com<br />
Wir brauchen fördernde Beziehungen in unserem Leben. Menschen, die uns wertschätzen und Energie spenden. Die Grundlage dafür ist Respekt <strong>–</strong> allen Menschen gegenüber.<br />
„Es geht immer um Beziehungen“<br />
Wir brauchen sie wie die Luft zum Atmen. Ohne sie verkümmern wir. Sie stehen bei den meisten<br />
von uns auf der Wunschliste an erster Stelle: Beziehungen (Relationships) bilden die dritte Säule<br />
im PERMA-Modell. Dieses Konzept aus der Positiven Psychologie zeigt insgesamt fünf Bereiche<br />
auf, auf die wir achten müssen, um ein glückliches Leben zu führen. Dr. Erwin Gollner ist Leiter des<br />
Gesundheits-Departments an der FH Burgenland und beschäftigt sich intensiv damit.<br />
In diesem Teil der Serie reden wir mit ihm also über Beziehungen. Was sich Menschen am meisten<br />
wünschen, warum kleine Gesten so wichtig sind und worauf es beim Streiten ankommt.<br />
Nicole Mühl<br />
Sind Beziehungen eine Grundbasis<br />
zum Glücklichsein?<br />
Dr. Erwin Gollner: Ja, denn der Mensch<br />
ist ja bekanntlich ein soziales Wesen und<br />
als solches braucht er die Beziehung zu<br />
anderen Menschen. Es geht dabei um<br />
positive, also gut funktionierende<br />
Beziehungen. Nicht um jene, die Energie<br />
rauben und uns hinunterziehen. Der<br />
Begriff Relationship im PERMA Modell<br />
meint die Kraft der Beziehung. Fördernde<br />
Beziehungen führen zu positiven<br />
Erfahrungen. Es macht uns glücklich, auf<br />
jemanden zu treffen, bei dem wir uns<br />
verstanden fühlen, den wir riechen<br />
können <strong>–</strong> man sagt ja auch: Da passt die<br />
Chemie. Wir erleben das in der Familie,<br />
bei Freunden, oft auch bei Kollegen, auf<br />
die wir uns verlassen können. Viele<br />
kompensieren dieses Bedürfnis nach<br />
Beziehungen auch durch Vereine oder<br />
Tiere.<br />
Warum sind Beziehungen so wichtig?<br />
Sie sind ein Ausdruck gegenseitiger<br />
Wertschätzung. Wir erleben sie in der<br />
Arbeit, durch eine gute Beziehung zu den<br />
Kolleginnen und Kollegen, zur Führungskraft<br />
und es ist auch die Wertschätzung<br />
sich selbst gegenüber wichtig, indem wir<br />
auf eine gute Work-Life-Balance achten.<br />
Wertschätzung ist ein zentrales Bedürfnis<br />
des Menschen und hat gesundheitsfördernde<br />
Wirkung.<br />
Nun drückt sich diese Wertschätzung<br />
ja besonders über die Sprache aus. Wie<br />
kommuniziert man wertschätzend?<br />
Indem wir ein wenig mehr auf unser<br />
Wording, auf unsere Wortwahl, achten<br />
und generell aufmerksamer sind. Dinge,<br />
die Routine haben, nehmen wir oft als<br />
selbstverständlich hin. Wertschätzung<br />
drückt sich durch Kleinigkeiten aus.<br />
Durch ein „Danke“, durch eine Berührung<br />
20<br />
JUNI <strong>2023</strong> www.<strong>prima</strong>-magazin.at
INTERVIEW<br />
oder ein Lächeln. Daran merkt unser<br />
Gegenüber, dass wir sie bzw. ihn wertschätzen.<br />
Es ist wichtig, dass wir uns<br />
bewusst machen, dass wir das auch zum<br />
Ausdruck bringen müssen.<br />
Diese fehlenden kleinen Aufmerksamkeiten<br />
sind ja meist auch in Partnerschaften<br />
im Alltag das Problem.<br />
Ja. Da versucht man es dann oft durch<br />
Geschenke zu kompensieren. Aber die<br />
kleinen Gesten zwischendurch sind doch<br />
viel mehr wert als der anlassbezogene<br />
Blumenstrauß, oder? Miteinander zu<br />
kommunizieren ist wichtig. Und ein Tipp:<br />
Wenn einer damit beginnt, tut es das<br />
Gegenüber auch. Wer anderen Wertschätzung<br />
entgegenbringt, bekommt sie<br />
zurück. Das ist auch in Unternehmen bei<br />
Führungskräften so. So wie der Unternehmer<br />
führt, so sind die Mitarbeiter.<br />
Kann man wertschätzend streiten?<br />
Das sollte man sogar unbedingt. Denn<br />
wenn die Wertschätzung in einer<br />
Beziehung weg ist, ist auch die Beziehung<br />
zu Ende. Im Streit kommt das gut zum<br />
Ausdruck. Wertschätzend streiten heißt,<br />
nicht untergriffig werden. Auf der<br />
sachlichen Ebene bleiben. Wenn ich<br />
persönlich verletzend werde, ist eine<br />
Grenze überschritten. Das führt dann zu<br />
einer Reaktion und das wiederum zu<br />
einer Eskalation. Gerade im Streit ist es<br />
wichtig, nicht auf die emotional verletzende<br />
Ebene abzugleiten. Aber das ist<br />
natürlich meist herausfordernd.<br />
Ist Wertschätzung gleichzusetzen mit<br />
Respekt?<br />
Das PERMA-Modell: 5 Säulen für ein erfülltes Leben<br />
Die Grundlage der Wertschätzung ist<br />
Respekt. Ich glaube, dass wir uns auch<br />
darüber bewusst sein müssen, dass wir<br />
den sogenannten „geschuldeten“<br />
Respekt jedem Menschen entgegenbringen<br />
müssen. Egal, woher er kommt und<br />
wer er ist. Es ist der Respekt, den wir<br />
uns gegenseitig als Menschen schulden.<br />
Und es gibt auch den verdienten<br />
Respekt. Auch diesen sollten wir zum<br />
Ausdruck bringen, wenn wir jemanden<br />
für seine Leistung wertschätzen. Wir<br />
tun das leider viel zu<br />
„<br />
wenig.<br />
Führungskräfte<br />
sollten Energiespender<br />
und nicht<br />
Energieräuber sein.<br />
„<br />
In Zeiten der digitalen Kommunikation<br />
geht das wohl sehr leicht unter.<br />
Man redet ja viel weniger persönlich<br />
miteinander.<br />
Das ist richtig. Früher hat man diese<br />
Beziehungen im Ort viel mehr gelebt.<br />
Mein Großvater zum Beispiel ist im<br />
Oberwarter Obertrum oft abends seine<br />
Runde gegangen und hat dabei mitbekommen,<br />
wo jemand etwas braucht und<br />
benötigt. Während seiner Runde hat er<br />
dann gleich vermittelt. Dafür ist er<br />
wiederum mit Kuchen und dergleichen<br />
Das PERMA-Modell ist ein Konzept, das von Martin Seligman entwickelt wurde und steht für die<br />
folgenden fünf Bereiche:<br />
Positive Emotions (positive Emotionen) <strong>–</strong> die Fähigkeit, positive Gefühle zu empfinden bzw.<br />
beim Gegenüber auszulösen.<br />
Engagement (sich einbringen können) <strong>–</strong> die Fähigkeit, sich in Aktivitäten zu engagieren, die für<br />
einen selbst bedeutsam und erfüllend sind.<br />
Relationships (förderliche Beziehungen) <strong>–</strong> qualitative Beziehungen zu Menschen aufzubauen.<br />
Meaning (Sinnhaftigkeit) <strong>–</strong> ist das Gefühl, einen Zweck oder eine<br />
Bedeutung im Leben zu entwickeln.<br />
Accomplishment (Zielerreichung) <strong>–</strong> Ziele setzen und diese verfolgen.<br />
Das Modell betont, dass ein gutes Leben aus einer Balance dieser fünf Bereiche besteht und<br />
dass die Entwicklung und Stärkung jeder dieser Bereiche dazu beitragen kann, das Wohlbefinden<br />
zu verbessern.<br />
Prof.(FH) Mag.Dr. Erwin Gollner, MPH MBA<br />
Leiter des Departments Gesundheit an der<br />
FH Burgenland erläutert das PERMA-Modell.<br />
Dabei handelt es sich um einen Denkansatz aus der<br />
Positiven Psychologie für eine gesunde Lebensführung.<br />
beschenkt worden. Man hat sich<br />
umeinander gekümmert. Solches<br />
Kümmern braucht Personen, die diese<br />
Haltung leben. Mein Großvater war so<br />
einer. Heute müssen wir uns das viel<br />
mehr ins Bewusstsein rufen.<br />
Ihr Großvater wäre wohl auch eine<br />
gute Führungskraft gewesen.<br />
Ja, im weiteren Sinn und im engeren auf<br />
jeden Fall ein Vorbild. Eine gute Führungskraft<br />
sollte die Stärken der<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
kennen und schauen, wer im Team gut<br />
zusammenpasst. Denn das ist die Basis<br />
für eine gute Beziehung unter den<br />
Kollegen. Wenn sich zwei Menschen gut<br />
verstehen, ist man „im Flow“. Da läuft<br />
die Energie. Es gibt aber natürlich auch<br />
Energieräuber. Eine Führungskraft<br />
sollte ein Energiespender sein. Das<br />
wirkt im Team und kommt zurück. Doch<br />
die Realität sieht leider anders aus,<br />
denn zu 70 Prozent sind Führungskräfte<br />
aus Sicht der Mitarbeiter Energieräuber.<br />
Das wirkt sich auch wirtschaftlich<br />
auf den Betrieb aus. Denn ohne Wertschätzung<br />
gibt es keine Wertschöpfung.<br />
In einer Untersuchung der Boston<br />
Consulting Group von rund 500.000<br />
Personen in 197 Ländern wurde<br />
ermittelt, was sich Mitarbeiter am<br />
meisten wünschen. Das Ergebnis ist in<br />
allen Kulturen und Ländern gleich: Die<br />
Menschen wünschen sich Wertschätzung<br />
und eine gute Beziehung zu ihren<br />
Kollegen und Führungskräften. Es geht<br />
also immer um Beziehungen. Das ist<br />
allgemein gültig.<br />
Teil 5 lesen Sie in der Juli <strong>Ausgabe</strong> <strong>2023</strong><br />
Foto © FH Bgld.<br />
JUNI <strong>2023</strong><br />
21
REPORTAGE<br />
„Ich baue nichts,<br />
was mir nicht selbst gefällt!“<br />
Gerhard Freitag ist nicht nur Stuckateur- und Trockenbaumeister. Seit Oktober 2022 baut<br />
er zudem Einfamilienhäuser für die zukünftigen Ortsbewohnerinnen und -bewohner von<br />
Penzendorf. Ende Mai sind die ersten Häuser für eine Besichtigung verfügbar.<br />
Roland Weber<br />
Foto © Christina Stefanits<br />
Ausgestattet sind die Häuser mit Wärmepumpe, PV-Anlage und Fußbodenheizung. Stromüberschuss kann in das<br />
öffentliche Netz eingespeist werden. Die Voraussetzungen für eine Klimaanlage wurden außerdem geschaffen.<br />
Die Sonne scheint hell und warm an<br />
diesem Nachmittag. Ideales Bauwetter!<br />
Es wird geschraubt, gesägt, gebohrt und<br />
die letzten Handgriffe erledigt. Innen<br />
sind die Fliesen im Bad frisch verfugt<br />
und auf den Terrassen werden die<br />
Lampen montiert. Vom Bauplatz aus <strong>–</strong> er<br />
liegt in südwestlicher Richtung <strong>–</strong> bietet<br />
sich ein herrlicher Ausblick in das<br />
Hochwechselgebiet. Rundherum Einfamilienhäuser<br />
mitten im Grünen, windgeschützt<br />
und ruhig gelegen. Jeder Handgriff<br />
sitzt und das ist gut so, denn der<br />
Zeitplan sieht vor, dass bereits Ende Mai<br />
die ersten Häuser von den zukünftigen<br />
Eigentümerinnen und Eigentümern<br />
besichtigt werden können.<br />
Warum hat man sich für diesen Bauplatz<br />
entschieden? „Wir selbst sind Penzendorfer<br />
und wohnen im Ort. Man ist zwar<br />
am Land, hat aber trotzdem eine zentrale<br />
Anschlussstelle zur Autobahn. In Graz ist<br />
man in rund 35 Minuten und nach Wien<br />
fährt man etwa eine Stunde“, so Gerhard<br />
Freitag über die Entscheidung, in dieser<br />
Gegend Häuser zu bauen. Errichtet<br />
werden die Einfamilienhäuser von der<br />
KGF Projektentwicklungs GmbH.<br />
Auftraggeber ist Gerhard Freitag selbst.<br />
Neben regionaler Verbundenheit war<br />
auch die funktionierende Gesprächsbasis<br />
im Ort und die gute Kommunikation<br />
mit politisch Verantwortlichen eine<br />
Entscheidungsgrundlage für die Wahl<br />
des Bauplatzes. „Mit dem jungen Bürgermeister<br />
kann man jederzeit gut reden“,<br />
bestätigt Freitag. Dieser Bauplatz hat<br />
auch noch eine andere Bedeutung:<br />
Eigentlich sollten hier Siedlungsbauten<br />
errichtet werden, nun hat man sich aber<br />
für Einfamilienhäuser entschieden. Diese<br />
Entscheidung ist sowohl für die Anrainer<br />
als auch für die Gemeinde eine gute und<br />
zufriedenstellende Lösung.<br />
22<br />
JUNI <strong>2023</strong> www.<strong>prima</strong>-magazin.at
REPORTAGE<br />
Fotos © Christina Stefanits<br />
Ein fugenloser, hochwertige Terrassenboden, lichtdurchflutete Räume und auch das Badezimmer im Obergeschoß zeigen den besonderen Stil des Hauses.<br />
115 m 2 Wohnnutzfläche stehen den zukünftigen Eigentümerinnen<br />
und Eigentümern zur Verfügung. Die Grundstücke selbst<br />
haben eine Fläche zwischen 300 und 1.000 m 2 . Jedes Haus hat<br />
zudem einen Carport. Auf einen Umkehrplatz hat man bewusst<br />
verzichtet, um keine Gefahr und keinen Lärm durch reversierende<br />
Fahrzeuge zu erzeugen. Umso durchdachter und großzügiger<br />
ist eine zentrale Zufahrt zum Haus.<br />
Qualitätvolles und regionales Bauen<br />
war wichtig<br />
Jedes dieser Häuser entspricht dem Standard eines Niedrigenergiehauses.<br />
Verwendet wurden ausschließlich qualitativ<br />
hochwertige Materialien. Trotzdem ist der Objektpreis in einem<br />
leistbaren Rahmen geblieben. „Für mich ist Bauen Leidenschaft<br />
>> weiter auf Seite 24<br />
ENERGIEBEWUSST<br />
>> weiter auf Seite 16<br />
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JUNI <strong>2023</strong><br />
23
REPORTAGE<br />
Foto © Roland Weber Foto © zVg<br />
115 m 2 Wohnfläche haben die Häuser, die den Standard eines Niedrigenergiehauses aufweisen.<br />
Haben Sie<br />
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Gerhard und<br />
Karin Freitag<br />
und Herausforderung zugleich. Ich baue nichts, was mir nicht<br />
gefällt und ich kann mir auch keine Bausünden erlauben, denn<br />
ich fahre jeden Tag an der Baustelle vorbei“, so der Bauherr.<br />
Beauftragt wurden ausschließlich regionale Firmen. „Ich bin<br />
lange in der Branche, habe sehr gute Kontakte und kann mich<br />
auf die Firmen und ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
hundertprozentig verlassen. Durch die regionale Nähe der<br />
beschäftigten Unternehmen war die terminliche Absprache wesentlich<br />
leichter“, so Gerhard Freitag im Gespräch. Ausgestattet<br />
sind die Häuser mit Wärmepumpen, Photovoltaik-Anlagen und<br />
Fußbodenheizung. Zudem sind die technischen Voraussetzungen<br />
für eine eventuelle Klimaanlage geschaffen. Schon jetzt<br />
kann der Stromüberschuss in das öffentliche Netz eingespeist<br />
werden.<br />
Die Innenräume sind lichtdurchflutet und zweckmäßig angelegt.<br />
Neben einer zentralen Wohnküche im Erdgeschoß gibt es<br />
auch ein Gäste-WC, einen separaten Technikraum und eine<br />
großzügige Garderobe. Im Obergeschoß befinden sich drei<br />
getrennte Schlafräume und ein eigenes Badezimmer mit WC<br />
Gerhard und Karin Freitag. „Wir fahren täglich mehrmals bei<br />
den Häusern vorbei, weil wir in der Nähe wohnen.“ Eine von<br />
vielen Garantien für qualitätsvolles Bauen.<br />
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Platten- & Fliesenlegermeister<br />
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24 JUNI <strong>2023</strong><br />
www.<strong>prima</strong>-magazin.at
Auszeichnung des Landes Steiermark<br />
REPORTAGE<br />
sowie ein großer Balkon, der Richtung Süden ausgerichtet ist.<br />
Bei der Planung und Raumgestaltung hat Ehefrau Karin Freitag<br />
wichtige Aufgaben übernommen. Sie ist selbst im Unternehmen<br />
tätig und befasst sich unter anderem täglich mit den Bauplänen.<br />
„Hier habe ich einige Anregungen eingebracht, die dann<br />
umgesetzt wurden“, freut sie sich. So sind der fugenlose graue<br />
hochwertige Terrassenboden, die Marmorsteinwand in der<br />
Dusche oder die offenen Räume ihrem Einfluss zu verdanken.<br />
„Es wurde dann schon einmal eine Wand versetzt, damit die<br />
Räume heller und größer sind“, so Karin Freitag abschließend.<br />
Der Zeitplan konnte bis jetzt problemlos eingehalten werden,<br />
auch deshalb, weil es trotz globaler Krisen keine Lieferengpässe<br />
gegeben hat. Somit blieben die „Bauchweh-Momente“, die ein<br />
solches Projekt mitunter mit sich bringt, zum Glück aus. Dem<br />
Finale sieht man optimistisch entgegen. „Es ist schön, wenn man<br />
sieht, was hier entsteht. Wenn ich könnte, würde ich mir das<br />
Haus gleich selbst kaufen“, wirbt der Bauherr mit einem<br />
Augenzwinkern für das Projekt. Hier spürt man Liebe und<br />
Leidenschaft beim Bauen.<br />
FAKTEN<br />
10 Häuser kommissioniert, 8 weitere geplant<br />
Ausstattung Fliesen und Holzparkett, Südseitiger Balkon<br />
25 cm Ziegel als Tragwerk<br />
20 cm wärmedämmende Fassade, 30 cm Dachdämmung<br />
7 kw Photovoltaik-Anlage<br />
Am Bau beteiligte Unternehmen<br />
KAMMEL Ges.m.b.H. Grafendorf bei Hartberg<br />
Gebro-Tech. GmbH - Gebäude- und Rohrleitungstechnik, Greinbach<br />
ERST Elektro-Regeltechnik Steiner GmbH, Greinbach<br />
RUPO Fenstersysteme Ges.m.b.H, Grafendorf<br />
Cox-Patrick Hatwan, Platten und Fliesenlegemeister, Pinkafeld<br />
Andreas Mauerhofer, MBoden Pöllau<br />
Gleichweit Objektischlerei GmbH., Schildbach<br />
Anton Gleichweit Erdbau, Penzendorf,<br />
Freitag Stuckateur Gmbh., Penzendorf<br />
MT Kratzer GmbH., Greinbach<br />
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Architekturbüro Dipl. Ing. Anton Herman Handler, Hartberg<br />
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Eintritt: VVK € 20,<strong>–</strong> / AK € 25,<strong>–</strong> (*ermäßigt VVK € 18,<strong>–</strong> / AK € 23,<strong>–</strong>)<br />
So., 4.6. 10:00 bis 18:00 Uhr<br />
OFFEN. * POPUP-ATELIER KATRIN WEIDHOFER<br />
und Ausstellung Florian Lang<br />
Eintritt frei<br />
mo., 5.6. 20:00 Uhr * via STREAM<br />
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fr., 9.6. 19:30 Uhr<br />
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Eintritt frei<br />
do., 29.6. 17:30 Uhr<br />
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Lesung: Siegmund Kleinl * Jazz mit ADO ADO<br />
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JUNI <strong>2023</strong><br />
25
PORTRÄT<br />
Foto © Nicole Mühl/Rahmen shutterstock<br />
Tina Schabhüttl und Sarah Keil sind die Veranstalterinnen der Gartentage im Schloss Kohfidisch. Während sich Tina mit ihrem Gartennetzwerk einbringt, ist Sarah<br />
für die Gastronomie verantwortlich. Am 3. und 4. <strong>Juni</strong> findet die Veranstaltung bereits zum siebenten Mal statt. Das Motto heuer: „Rosige Zeiten“.<br />
Mit Blumen die Welt retten<br />
Sie tun es schon wieder. Zum siebenten Mal veranstalten Sarah Keil und Tina Schabhüttl die<br />
Gartentage im Schlosshof Kohfidisch. „Rosige Zeiten“ ist das heurige Motto. Warum die Veranstaltung<br />
genau den Puls der Zeit trifft. Wie alles begann und was hinter den Kulissen passiert.<br />
Nicole Mühl<br />
Wenn alles aufgebaut ist im<br />
Schlossgarten, wenn die rund<br />
100 Aussteller ihre Pflanzen,<br />
Sträucher und ihr Gartenallerlei<br />
ausgepackt und gut<br />
sichtbar arrangiert haben,<br />
dann kommen sie, die ersten<br />
Gäste. Vielleicht sogar die<br />
wichtigsten: die Hummeln und<br />
andere Insekten. „Da schwirrt<br />
und wuselt es so richtig. Da<br />
bekomme ich eine Gänsehaut.<br />
Für mich ist das der schönste<br />
Moment“, sagt Tina Schabhüttl<br />
und vor Aufregung<br />
fächert sie sich selbst mit<br />
ihren Handflächen Luft zu.<br />
Es ist Mitte Mai und die<br />
siebenten Gartentage im<br />
Schloss Kohfidisch gehen in<br />
die finale Planungsphase. Am<br />
3. und 4. <strong>Juni</strong> wird der<br />
Schlosshof unter dem Motto<br />
„Rosige Zeiten“ wieder zu<br />
einer Kulisse, die die Besucher<br />
in eine duftende, schöne und<br />
liebliche Welt mitnimmt.<br />
Rosig waren die Zeiten für die<br />
beiden Veranstalterinnen<br />
nicht immer. Aber sie würden<br />
es immer wieder machen.<br />
Was an Organisation im<br />
Hintergrund läuft, bekommt ja<br />
niemand mit, erklärt Sarah<br />
Keil. Ohne die Geräte und die<br />
Mannschaft des forstwirt-<br />
schaftlichen Schlossbetriebes<br />
wären die Events in dieser<br />
Größenordnung wohl kaum<br />
durchführbar. „Die Vorbereitungen<br />
für die Veranstaltungen<br />
sind enorm. Allein, dass wir<br />
den Graben um das Parkgrundstück<br />
für die Gartentage<br />
zuschütten müssen, damit die<br />
Autos reinfahren können und<br />
nach den Veranstaltungen<br />
wieder freilegen müssen, kostet<br />
Zeit und Arbeitskraft“, erzählt<br />
die Schlossherrin.<br />
Zwei Wochen vor dem Event ist<br />
der gesamte Betrieb eingespannt.<br />
20 Paletten Tische und<br />
Bänke müssen auf dem<br />
Gelände verteilt werden. Dazu<br />
kommen die behördlichen<br />
Wege, die genaue Planung und<br />
Organisation der Anschlüsse<br />
für Strom und Wasser. Denn<br />
100 Aussteller wollen ja auch<br />
ordentlich versorgt werden.<br />
Es sind Tausende Handgriffe<br />
vieler Menschen, bis dann am<br />
ersten Veranstaltungstag um<br />
10 Uhr das Tor aufgeht. Da<br />
haben die Standler schon<br />
ordentlich gefrühstückt <strong>–</strong> die<br />
Einladung ist eine Tradition des<br />
Hauses. Danach wird noch eine<br />
Runde gedreht. „Das gehört<br />
dazu, denn da entstehen auch<br />
tolle Gespräche. Für mich ist es<br />
26<br />
JUNI <strong>2023</strong> www.<strong>prima</strong>-magazin.at
immer besonders, wenn die Aussteller im<br />
Vorfeld gegenseitig ihre Standl besuchen<br />
und untereinander einkaufen“, sagt<br />
Sarah Keil.<br />
Es war einmal ...<br />
Was heute ein eingespieltes Team ist, hat<br />
im Jahr 2014 auf einer Hochzeit im<br />
Schloss Kohfidisch begonnen. Tina<br />
Schabhüttl war als DJane gebucht und<br />
Sarah Keil war als Schlossherrin mit der<br />
Gastronomie betraut. „Im Vorbeigehen<br />
habe ich Tina zugerufen, dass sie unbedingt<br />
bei meiner Geburtstagsfeier<br />
auflegen muss“, erinnert sich Sarah Keil.<br />
Es kam ein wenig anders. Ein Treffen<br />
später war die Idee der Gartentage<br />
geboren. „Ich hatte eine Vision im Kopf<br />
und ich wusste, mit Sarah als Gastronomin<br />
kann ich das verwirklichen“, erzählt<br />
Tina Schabhüttl. Sie wollte etwas wirklich<br />
Einzigartiges schaffen. „Du, Sarah, pass<br />
auf, das wird wirklich groß“, soll Tina im<br />
Zuge der ersten Planung gesagt haben.<br />
„Jaja, das kann ruhig groß werden“, hat<br />
Sarah Keil geantwortet. „Ich meine so<br />
richtig groß“, kam es von der Gartenfreundin<br />
zurück. Und so richtig groß<br />
wurde es dann auch. Im ersten Jahr war<br />
die Herausforderung, Aussteller ins<br />
Südburgenland zu bekommen. „Alle<br />
waren ein wenig skeptisch“ erinnert sich<br />
Tina Schabhüttl. Bereits ein Jahr später<br />
sagten so viele zu, dass daraus eine zweite<br />
Veranstaltung <strong>–</strong> das Kramuri <strong>–</strong> entstand.<br />
Ebenfalls mit rund 100 Ausstellern. Keiner<br />
hatte mit diesem Erfolg gerechnet.<br />
Die ersten Gartentage<br />
anno 2016<br />
„Meine ganze Familie ist bei den Gartentagen<br />
eingespannt. Die Kinder sitzen an<br />
der Kassa. Ich weiß noch, dass die ersten<br />
Gartentage am 20. <strong>Juni</strong> 2016 waren. An<br />
diesem Tag hat eine meiner Töchter<br />
Geburtstag“, erinnert sich Schlossherrin<br />
Sarah Keil. „Mein Mann und ich wollten<br />
uns mit ihr kurz zurückziehen und die<br />
Torte anschneiden, als mein Sohn anrief<br />
und ins Telefon schrie: „Mama, komm.<br />
Jetzt!“ Als ich um die Hausecke bog, habe<br />
ich gesehen, was los ist. Wir wurden mit<br />
dem Abstempeln der Besucher nicht<br />
fertig. Um 10 Uhr sollte die Veranstaltung<br />
beginnen. Um 9 Uhr waren die Leute vor<br />
dem Tor nicht mehr zu halten. Die Torte<br />
ist 24 Stunden später immer noch am<br />
selben Platz unberührt gestanden. Am<br />
ersten Tag war die Gastronomie um 13<br />
Uhr leer gegessen. Die Gastro-Standler<br />
mussten heimfahren und Ware holen<br />
oder nachliefern lassen.“ Das Konzept<br />
ging auf.<br />
Die tragenden Säulen<br />
Was dahinter steckt? Vielleicht lässt es<br />
sich so erklären: Es ist die große Liebe<br />
zum Detail von Tina Schabhüttl. Die<br />
sorgsame Auswahl der Standler, die<br />
genaue und wohl durchdachte Anordnung<br />
der Aussteller, die Bevorzugung des<br />
kleinen Handwerks. Es ist der gute<br />
Gastro-Mix von Sarah Keil mit regionalen<br />
Spezialitäten. Es ist die Wertschätzung<br />
der Vereine im Dorf, die diese Veranstaltung<br />
mittragen. Die Feuerwehr, das Rote<br />
Kreuz. Es sind die Nachbarn und die<br />
Gartenfreundinnen, die ihre Ideen<br />
einfließen lassen. Es steckt ganz viel<br />
Südburgenland in dieser Veranstaltung,<br />
„weil kein Fleck auf der Erde so schön ist<br />
wie dieser Landstrich“, sagen die beiden<br />
Veranstalterinnen.<br />
Es sind 365 Tage im Jahr, wo sie offen<br />
und neugierig durch die Welt gehen, um<br />
den Besuchern immer Neues zu bieten. Es<br />
sind ganz viel Freude und Herzblut dabei,<br />
getragen von dem Gedanken, dass<br />
Blumen die Welt retten oder sie zumindest<br />
um so viel schöner und besser<br />
machen.<br />
„Wenn dann die Besucherinnen und<br />
Besucher durch das Tor treten und<br />
allein beim Anblick des Ambientes kurz<br />
stehenbleiben, staunen und lächeln <strong>–</strong><br />
und eine eigene, friedliche Stimmung in<br />
der Luft liegt, dann ist das ein ganz<br />
besonderes Gefühl der Zufriedenheit“,<br />
erklären Sarah und Tina. Wohl auch,<br />
weil sie wieder ein wenig mehr Blumen<br />
in die Welt gebracht haben.<br />
Gartentage<br />
3. und 4. <strong>Juni</strong> <strong>2023</strong><br />
10<strong>–</strong>18 Uhr, Schloss Kohfidisch,<br />
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28 JUNI <strong>2023</strong><br />
www.<strong>prima</strong>-magazin.at
REPORTAGE<br />
Foto © LEXI<br />
Foto © Nico Mühl<br />
Bürgermeister Georg Rosner, Eveline Rabold (Agentur Rabold & Co), Vizebürgermeister Michael Leitgeb und Landschaftsarchitekt DI Markus Schiller im Stadtgarten.<br />
Oberwart hat einen Garten<br />
Der Stadtgarten in Oberwart wurde offiziell eröffnet und präsentierte sich als grüne Begegnungszone<br />
der Menschen. Verschiedene Bereiche sollen den Ansprüchen jeder Generation<br />
gerecht werden. Das Konzept scheint aufzugehen: Gartenfeeling mit vielen netten Menschen,<br />
herrlich alten Kastanienbäumen und ganz vielen Pflanzen um sich.<br />
Nicole Mühl<br />
6.000 Pflanzen hat Markus<br />
Schiller mit seinem Team im<br />
Stadtgarten Oberwart<br />
angesetzt. Bekannt ist seine<br />
gleichnamige Baumschule in<br />
Wolfau ja vor allem durch alte<br />
Obstsorten. Tatsächlich ist<br />
Markus Schiller aber auch<br />
studierter Landschaftsarchitekt<br />
und hat als solcher das<br />
Konzept von Heinz Gerbl in<br />
Oberwart umgesetzt.<br />
Vorausgegangen war der<br />
Umgestaltung des ehemaligen<br />
Kulturparks in einen Stadtgarten<br />
ein Bürgerbeteili-<br />
gungsprozess. „Die Teilnahme<br />
war wirklich hoch und ganz<br />
klar ist dabei rausgekommen,<br />
dass sich die Menschen viele<br />
Grünflächen und Begegnungszonen<br />
wünschen“,<br />
erklärt Eveline Rabold, die den<br />
Prozess mit ihrer Oberwarter<br />
Agentur Rabold & Co durchgeführt<br />
hat. Der Stadtgarten<br />
gliedert sich somit in verschiedene<br />
Kernbereiche.<br />
Einen Erholungsraum mit<br />
vielen Grünbereichen, eine<br />
eigene Hundezone, Spielplätze,<br />
ein Motorikpark, ein Platz<br />
der Denkmäler und <strong>–</strong> um dem<br />
Wunsch der Standler nachzukommen<br />
<strong>–</strong> einen eigenen<br />
befestigten Marktplatz.<br />
„Die Anforderung bei der<br />
Umsetzung war, den alten<br />
Baumbestand zu erhalten.<br />
Das ist auch gelungen“, sagt<br />
Markus Schiller. Besonders<br />
die alten Kastanienbäume<br />
wurden während der Bauphase<br />
so gut es geht geschützt,<br />
betont der Landschaftsarchitekt.<br />
Bereits bei der Eröffnung des<br />
Stadtgartens zeigte sich, wie<br />
sehr die Neugestaltung zur<br />
Belebung der Innenstadt<br />
beiträgt.<br />
„Wir haben hier im Stadtgarten<br />
versucht, den Ansprüchen<br />
der älteren Generation<br />
genauso nachzukommen wie<br />
jenen der Jugend. Der Stadtgarten<br />
stellt einen Generationenplatz<br />
zur Vernetzung von<br />
Alt und Jung dar“, freut sich<br />
Bürgermeister Georg Rosner<br />
über die zahlreichen Besucher<br />
und positiven Rückmeldungen.<br />
Investiert wurden für die<br />
Umgestaltung 1,6 Millionen<br />
Euro. Das Projekt wird über<br />
Leader-Mittel gefördert.<br />
Der Süden beginnt in Bernstein<br />
An diesem magischen Ort kann man nicht nur „einfach gut essen &<br />
trinken“, sondern auch die Seele so richtig baumeln lassen. Baden in<br />
reinem Quellwasser. Schlafen im Paradies 49.<br />
Der Duft von frisch Gekochtem streicht einem schon morgens um die<br />
Nase und mittags und abends wird der Genuss in seiner genialen<br />
Köstlichkeit gefeiert. Inspiriert von mediterranen und alten österreichischen<br />
Rezepten entsteht eine „Ich-bin-im-Urlaub“-Küche mit viel<br />
Liebe. Eine Wein- und Gin-Karte, die für sich spricht und der Kaffee<br />
so cremig fein wie man es sonst nur in Süditalien erwarten würde.<br />
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JUNI <strong>2023</strong><br />
29
BERICHT<br />
Ehe für alle<br />
Die Hochzeit ist für viele Paare die Krönung einer Liebe. Gesetzlich war das lange Zeit nur<br />
zwischen Mann und Frau möglich. Während Länder wie die Niederlande oder Belgien schon zu<br />
Beginn der Jahrtausendwende die gleichgeschlechtliche Ehe ermöglicht haben, reiht sich<br />
Österreich im Jahr 2019 erst an die 16. Stelle Europas. Inge und Lilly aus der Steiermark haben<br />
diesen Schritt dann dankend gewagt. Wie sie ihre offizielle Verehelichung in der Gesellschaft<br />
erleben, darüber haben sie mit <strong>prima</strong>! gesprochen.<br />
Eva Maria Kamper<br />
Foto © zVg<br />
„Vor meiner Ehe mit Lilly hatte ich eine sogenannte ‚Eingetragene<br />
Partnerschaft’”, erzählt Inge. „Da gilt man zwar als Paar, es<br />
hat sich aber eher als ‚Larifari’ angefühlt und nur Geld gekostet.”<br />
Ihre Partnerin Lilly kennt sie seit 2013. Ans Heiraten wollte<br />
man erst nicht denken. „Erst wenn es wirklich Ehe heißt in<br />
Österreich.” Der Erlass von dem Gesetz für die „Ehe für alle”<br />
war 2019 dann die Initialzündung für sie. „Da haben wir<br />
gewusst, wir ziehen das jetzt durch. Weil es sich jetzt echt<br />
anfühlt”, erinnern sich die beiden.<br />
Geheiratet wurde in Riegersburg, aufgrund der Corona-Krise<br />
erst im Jahr 2021. „Der Standesbeamte war wirklich sehr<br />
bemüht. Wir hatten nicht das Gefühl, dass er einen Unterschied<br />
macht, ob er nun Mann und Frau verheiratet oder ein gleichgeschlechtliches<br />
Paar”, schwärmt Lilly vom Tag der Hochzeit. Auch<br />
im Freundeskreis waren alle von der offiziellen Heirat begeistert.<br />
„Ausser ein Arbeitskollege wollte ab diesem Zeitpunkt nicht<br />
mehr mit mir zusammenarbeiten, er war der einzige, der damit<br />
nicht umgehen konnte”, erzählt Lilly vom Eindruck des gesellschaftlichen<br />
Umfelds. Auch sei ihr aufgefallen, dass ihre Firma,<br />
die ansonsten alle Verehelichungen per Inserat der Personalabteilung<br />
veröffentlicht, nur ihre Eheschliessung letztendlich doch<br />
nicht abgedruckt hat. Lilly bringt auch einen Sohn in die<br />
Beziehung mit: „Ich habe immer befürchtet, dass er Probleme in<br />
In Österreich dürfen gleichgeschlechtliche Paare seit 2019 heiraten. Inge und Lilly<br />
Assinger aus der Oststeiermark sind ein gesetzlich vermähltes Ehepaar.<br />
Foto: Bergmann<br />
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30 JUNI <strong>2023</strong><br />
www.<strong>prima</strong>-magazin.at
BERICHT<br />
der Schule bekommt. Die sind aber bis dato ausgeblieben. Wir<br />
haben immer darüber gesprochen, dass wir eben nicht so die<br />
typische Familie sind und sind immer offen damit umgegangen.”<br />
Inge kann sich auch noch an ihre letzte Beziehung und den<br />
gesellschaftlichen Status von vor 2010 erinnern. „Damals hatte<br />
ich teilweise Angst, dass mich jemand absticht”, sagt sie ganz<br />
offen über ihren früheren Wohnsitz in der Großstadt. Nun in<br />
ihrer Heimat in der Steiermark sei das nicht mehr so schwierig.<br />
„Manchmal sind noch Blicke im Umfeld spürbar“, sagt sie. „Aber<br />
niemand wird ausfällig oder persönlich.”<br />
Was sie anderen Menschen raten, wenn sie merken, dass sie<br />
sich zum gleichen Geschlecht hingezogen fühlen? „Wichtig ist,<br />
dass man auf seine Gefühle hört. Etwas zu verdrängen, das ist<br />
nicht gut. Es gibt ganz tolle Gruppen und Einrichtungen, wo<br />
man auch unter Gleichgesinnten darüber sprechen kann.<br />
(Anm.: Zum Beispiel www.queer-rainbow-family.lgbt) Gesellschaftlich<br />
wäre es auch wichtig, dass es schon in den Schulen<br />
mehr Aufklärung gibt. Damit die Kids sehen, dass es nicht nur<br />
Mann und Frau und Heteros und ‘Schwule’ gibt, sondern viel<br />
mehr. Und es ist wichtig, dass sich jeder in seiner Entwicklung<br />
selbst entdeckt, und dann nicht so sehr im Unklaren mit sich<br />
selber ist”, wünschen sich Inge und Lilly.<br />
WIR BAUEN FÜR SIE<br />
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UND INDUSTRIEBAUTEN IN JEDER<br />
GRÖSSENORDNUNG.<br />
Das Gesetz für die Ehe für alle<br />
Auch gleichgeschlechtliche Paare können in Österreich mittlerweile<br />
heiraten. Der Verfassungsgerichtshof hat mit Erkenntnis vom<br />
4. Dezember 2017 jene gesetzlichen Regelungen aufgehoben, die<br />
diesen Paaren den Zugang zur Ehe bisher verwehrte. Der Gerichtshof<br />
begründete diesen Schritt mit dem Diskriminierungsverbot des<br />
Gleichheitsgrundsatzes. Die Aufhebung trat bereits mit Ablauf des<br />
31. Dezember 2018 in Kraft. Gleichzeitig steht dann die eingetragene<br />
Partnerschaft auch verschiedengeschlechtlichen Paaren offen.<br />
Der Verfassungsgerichtshof hat die Bestimmungen über Ehe und<br />
eingetragene Partnerschaft von Amts wegen einer Prüfung unterzogen.<br />
Anlass des Verfahrens war die Beschwerde von zwei Frauen,<br />
die in eingetragener Partnerschaft leben und die Zulassung zur<br />
Begründung einer Ehe beantragt haben. Dieser Antrag wurde vom<br />
Magistrat der Stadt Wien und in der Folge vom Verwaltungsgericht<br />
Wien abgelehnt.<br />
Das Eingetragene Partnerschaft-Gesetz (EPG) wurde 2009 beschlossen<br />
und trat 2010 in Kraft. Der Gesetzgeber verfolgte damals<br />
das Ziel, die Diskriminierung gleichgeschlechtlicher Paare abzubauen,<br />
blieb aber vor dem Hintergrund eines „bestimmten traditionellen<br />
Verständnisses“ bei zwei verschiedenen Rechtsinstituten,<br />
eben der Ehe und der eingetragenen Partnerschaft. Die jüngere<br />
Rechtsentwicklung ermöglicht insbesondere eine gemeinsame Elternschaft<br />
auch gleichgeschlechtlicher Paare: Gleichgeschlechtliche<br />
Paare dürfen Kinder (gemeinsam) adoptieren und die zulässigen<br />
Formen medizinisch unterstützter Fortpflanzung gleichberechtigt<br />
nutzen. Quelle: www.vfgh.gv.at<br />
Im Jahr 2021 wurden im Burgenland von 1.198 Eheschliessungen 14<br />
von gleichgeschlechtlichen Paaren vorgenommen. In der Steiermark<br />
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JUNI <strong>2023</strong><br />
31
REPORTAGE<br />
Geselligkeit leben und<br />
Gemeinschaft schaffen<br />
Dechantskirchen<br />
Dechantskirchen und dahinter Vorau<br />
Foto © Franz Weidinger<br />
Wenn man Dechantskirchen mit nur<br />
einem Wort beschreiben könnte, dann<br />
wäre es die Geselligkeit. Davon ist auch<br />
Bürgermeisterin Waltraud Schwammer<br />
überzeugt. Inwiefern sich das in der<br />
Gemeinde zeigt, hat sich <strong>prima</strong>! vor Ort<br />
angeschaut.<br />
Saskia Kanczer<br />
Was war<br />
Wie der Name Dechantskirchen vielleicht<br />
schon verrät, war ums Jahr 1155 die<br />
Kirche, die dem Dechant unterstand, im<br />
Mittelpunkt, um die sich dann alles<br />
rundherum entwickelte. Die Tradition der<br />
Kirche wurde hochgehalten und besteht<br />
bis heute. Der Pfarrer der Gemeinde,<br />
Wolfgang Fank, legte schon immer viel<br />
Wert auf Nachhaltigkeit und Humanität<br />
und gab das auch so an die Bewohnerinnen<br />
und Bewohner weiter. Pfarrer Fank<br />
wird in der Gemeinde hochgeschätzt und<br />
feiert dieses Jahr seinen 80. Geburtstag.<br />
„Wenn man einen Pfarrer hat, der so<br />
menschen- und umweltfreundlich ist,<br />
dann lässt sich diese kirchliche Tradition<br />
relativ gut aufrechterhalten”, erklärt die<br />
Bürgermeisterin.<br />
Pfarrkirche<br />
Was ist<br />
„Dechantskirchen ist ein Ort für Menschen,<br />
die Gemeinschaft suchen”, so<br />
Waltraud Schwammer. Das zeigt sich in<br />
Form von 19 Vereinen, die sich um<br />
Nachwuchs keine Gedanken machen<br />
müssen. Jedes Fest, das im Dorf stattfindet,<br />
wird mit großer Begeisterung gefeiert.<br />
Das Engagement in der Gemeinde<br />
füreinander ist groß, das zeigt sich<br />
dadurch, dass es noch einen Nahversorger<br />
gibt, das Lokal am Dorfplatz wird bald<br />
wieder eröffnet und sogar einen eigenen<br />
Bäcker findet man im Dorf. Das Ansiedeln<br />
Foto © ShePhotography<br />
Foto © Nicole Mühl<br />
Waltraud Schwammer (ÖVP) ist seit 2005<br />
Bürgermeisterin der Gemeinde Dechantskirchen.<br />
von Betrieben wird unterstützt, neue<br />
Wohnmöglichkeiten werden geschaffen,<br />
der Kindergarten mit Kinderkrippe wurde<br />
neu gebaut und auch für die Kinderbetreuung<br />
wurde gesorgt. Es ist klar, dass<br />
man auf die Bedürfnisse der Einwohner<br />
achtet und stets daran gearbeitet wird,<br />
diese zu erfüllen. Auf gute Verkehrsanbindungen<br />
wird viel Wert gelegt, um den<br />
Bewohnerinnen und Bewohnern sowie<br />
Klein- und Mittelbetrieben das Pendeln zu<br />
erleichtern, dazu zählen der Bahnhof, die<br />
B54 und mehrere Busverbindungen.<br />
32<br />
JUNI <strong>2023</strong> www.<strong>prima</strong>-magazin.at
REPORTAGE<br />
Was sein wird<br />
Auch in zukünftigen Projekten erkennt man das Engagement<br />
für die Gemeinde wieder. Waltraud Schwammer ist es besonders<br />
wichtig, dass man sich in den Gemeinden mehr hilft, vor<br />
allem mit niederschwelligen Angeboten. „Wir müssen uns mehr<br />
Dinge überlegen, wie wir uns gegenseitig stärken können, ohne<br />
dass jemand dafür bezahlt wird.” Das Zeit-Hilfs-Netz ist ein<br />
Projekt, mit dem versucht wird, genau das zu tun. Man kann um<br />
Hilfe anfragen oder diese natürlich auch anbieten und ist dabei<br />
gleichzeitig versicherungstechnisch abgedeckt. Ebenfalls wird<br />
das Ausleihen eines Krankenbettes ermöglicht, kostenlos über<br />
die Gemeinde, ganze 25 Stück sind vorhanden. „Es ist wichtig,<br />
dass es das Angebot gibt und niemand einsam und allein<br />
zuhause sitzen muss”, so die Bürgermeisterin. Auch in Dechantskirchen<br />
wird am Glasfaserausbau gearbeitet und die<br />
Gemeinde ist Teil des Wexl-Trails Projekts für Sportbegeisterte,<br />
die das Wechselland mit dem Rad erkunden wollen.<br />
Typisch<br />
„Wenn man in den Ort kommt, dann muss man unbedingt rauf”,<br />
schwärmt die Bürgermeisterin. Es gibt viele Aussichtspunkte wie<br />
Flourl’s Schenke oder die Kapelle in Hohenau. Auch an Kultur<br />
fehlt es Dechantskirchen nicht. Der Thalburger Theaterverein<br />
wird auch diesen Sommer wieder in der Märchenarena Thalberg<br />
einige Theaterstücke aufführen. Der Verein „Kulturforum<br />
Wechselland“ bietet ein buntes Kulturprogramm im Rahmen von<br />
„Kultur im Wirtshaus“.<br />
Foto © ShePhotography<br />
Eindrücke von Dechantskirchen: Das Gemeindeamt mit Standesamt. Der<br />
Dorfbrunnen. Die 2005 sanierte Volksschule. Und ein wunderbarer Blick ins Tal.<br />
Foto © ShePhotography<br />
Foto © ShePhotography<br />
Foto © Franz Pichlhöfer<br />
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JUNI <strong>2023</strong><br />
33
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Bad Tatzmannsdorf: Klassik mit Klasse<br />
KLASSIKFESTIVAL<br />
Das Girardiquartett tritt am 2. Tag der PannoniArte in Bad Tatzmannsdorf auf<br />
Von 8. bis 11. <strong>Juni</strong> richtet Bad Tatzmannsdorf Tourismus mit der<br />
PannoniArte wieder ein Klassikfestival mit hochkarätigen KünstlerInnen<br />
und Werken bedeutender Komponisten aus. „Der Erfolg<br />
im letzten Jahr, inspirierte mich, für <strong>2023</strong> erneut ein vielfältiges<br />
Programm zusammenzustellen, das ganz im Zeichen der Romantik<br />
steht“, so die künstlerische Leitung Aima Maria Labra-Makk. Dieses<br />
Jahr mit dabei: Interpreten wie Ildikó Raimondi, Aleksandra Mikulska<br />
oder das Celloquartett der Wiener Philharmoniker. Als Ergänzung<br />
lädt ein Brunch mit exklusiver Kulinarik im Kurpark auch zu wahren<br />
Gaumenfreuden ein. <strong>2023</strong> gibt es die PannoniArte erstmals auch<br />
für Groß & Klein: Am Freitagnachmittag präsentieren Jörg Martin<br />
Willnauer und Musikschüler und -studierende „Der Nussknacker -<br />
Ein Weihnachtsmärchen zur Sommerzeit“. Nähere Informationen<br />
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UNTERNEHMENSPORTRÄT<br />
Fotos © Schwartz Immo<br />
In Rauchwart entstand ein Traumhaus der Schwartz Immo. Weitere Projekte: www.schwartz-immo.at<br />
Haus am See<br />
Wohntraum der Zukunft<br />
Schwartz Bau in Oberwart wurde als Bauunternehmen bekannt,<br />
Schwartz Immo steht mit Eigenprojekten für individuelles Wohnen mit<br />
Charme. Am Rauchwarter Badesee errichtete der Bauträger ein exklusives<br />
Musterhaus mit dem gewissen Etwas. Das Grundstück in südburgenländischer<br />
Top-Lage <strong>–</strong> in der Nähe aller relevanten Infrastruktureinrichtungen<br />
und doch mitten in der Natur, wählte Geschäftsführer<br />
Christian Jandrisevits persönlich aus.<br />
Abends auf der eigenen Terrasse den<br />
Sonnenuntergang am See genießen oder<br />
direkt durch den Garten ins Wasser zum<br />
Schwimmen gehen. Das ist Lebensgefühl pur,<br />
aber längst nicht alles, was diese Wohlfühloase<br />
zu bieten hat. Smart, energieeffizient und<br />
top ausgestattet, ist das „Haus am See“ ein<br />
Juwel im gehobenen Immobiliensegment.<br />
Architektur für den Menschen<br />
und die Natur im Wohnzimmer<br />
ge Hebe- und Schiebetüren in den Glasflächen<br />
miteinander. Dank fließender Übergänge<br />
mit Ein-, Aus- und Durchblicken hat Schwartz<br />
Immo die Natur in den Wohnraum geholt.<br />
Bis ins Detail geplantes<br />
Einrichtungskonzept<br />
Vom Bodenbelag bis zur Decke ausgestattet<br />
wurde das Musterhaus von der Tischlerei Joh.<br />
Safner Möbelwerkstätte GmbH aus Kaindorf<br />
bei Hartberg, der es gelungen ist, mit<br />
individuellen Maßmöbeln in höchster Qualität<br />
den Raum optimal zu nutzen.<br />
Neben vielen anderen regionalen Unternehmen<br />
setzte Geschäftsführer Christian<br />
Jandrisevits auch auf die Herco Bauprojekt<br />
GmbH <strong>–</strong> für JOSKO Fenster, Türen und<br />
Sonnenschutz <strong>–</strong> sowie bezüglich Energieeffizienz<br />
auf die futuregrid.energy Service GmbH<br />
Gemäß Unternehmensphilosophie stellte<br />
Schwartz Immo auch bei diesem Projekt den<br />
Menschen <strong>–</strong> den Wunsch nach Sicherheit,<br />
Behaglichkeit, Privatsphäre und Identität <strong>–</strong> ins<br />
Zentrum. Die moderne, ästhetische Architektur<br />
unterstützt mit ihrer Funktionalität das<br />
Konzept des „Smart Home“. Wohn- und<br />
Außenbereich verschmelzen durch großzügiund<br />
die Energie Kompass GmbH.<br />
Zu den Ausstattungs-Highlights zählen neben<br />
dem Seezugang ein Whirlpool, eine Sommerküche<br />
mit Grill im Freien, ein Schiedel Kingfire<br />
Kamin für gemütliche Winterabende sowie ein<br />
offener Wohn-, Ess- und Kochbereich<br />
inklusive „Dirty Kitchen“.<br />
Ökologisch, ökonomisch<br />
und regional<br />
Schwartz Immo nutzt Baumaterialien nach<br />
ökologischen und ökonomischen Kriterien.<br />
Rohstoffquellen in der Nähe und regionale<br />
Produktion ermöglichen kurze Transportwege.<br />
So bleibt auch die Wertschöpfung in der<br />
Region. Zudem sorgen begrünte Dachflächen<br />
für natürliche Kühlung und Regenwasserrückhaltung<br />
und leisten einen kleinen Beitrag zum<br />
Schutz von Flora und Fauna. Das Haus am<br />
See ist in jeder Hinsicht zukunftsweisend.<br />
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JUNI <strong>2023</strong><br />
35
INTERVIEW<br />
„Ein Musikfestival zu gründen,<br />
hat für mich etwas Heroisches“<br />
Edison Pashko ist seit 2010 im Orchester der Wiener Staatsoper und seit 2013 Mitglied der Wiener<br />
Philharmoniker. Der aus Albanien stammende Musiker erzählt im <strong>prima</strong>! Interview über seine<br />
Karriere bei den Wiener Philharmonikern, seine tägliche Arbeit als Musiker und sein Engagement<br />
beim PannoniArte Klassikfestival in Bad Tatzmannsdorf.<br />
Roland Weber<br />
Kommen Sie aus einer musikalischen<br />
Familie? Wurde Ihnen das Talent in<br />
die Wiege gelegt?<br />
Edison Pashko: Soweit meine Liebsten in<br />
die Vergangenheit meiner Vorfahren<br />
blicken können, bin ich der bislang einzige<br />
Musikschaffende. Hauptverantwortlich<br />
für meinen Werdegang ist meine Mutter,<br />
die als Musikliebhaberin das Fach<br />
Violoncello für mich gewählt hat.<br />
Seit 2010 gehören Sie dem Orchester<br />
der Wiener Staatsoper an und seit<br />
2013 sind Sie Mitglied der Wiener<br />
Philharmoniker. Für viele Musiker ist<br />
das die Erfüllung eines Kindheitstraumes.<br />
Wie haben Sie das damals<br />
erlebt, wie kam es zum Engagement?<br />
Meine tatsächlichen Anfänge bei den<br />
Wiener Philharmonikern waren direkt<br />
nach dem Studium im Jahr 1999 als<br />
Substitut. Dementsprechend war mir<br />
das Umfeld zum Zeitpunkt meines<br />
Engagements im Jahr 2010 nicht nur<br />
schon wohlvertraut, sondern auch ans<br />
Herz gewachsen. Trotz allem braucht<br />
man für den Tag des Probespiels alles<br />
Glück der Welt.<br />
Wie viel müssen Sie als ein Musiker<br />
bei den Philharmonikern üben?<br />
Das Üben hört niemals auf, selbstverständlich<br />
akribisch vor dem Probespiel.<br />
Danach wird spezifischer und zielgerichteter<br />
geprobt. Das ist auch bedingt<br />
durch das dichte Pensum, das man als<br />
Mitglied der Wiener Staatsoper und im<br />
Verein der Wiener Philharmoniker<br />
absolviert. Dazu kommt, dass die<br />
meisten von uns als Pädagogen tätig sind<br />
und außerdem eine sehr rege Tätigkeit<br />
Millionen Fernsehzuschauer erlebten Anfang des Jahres das Cello-Quartett der Wiener Philharmoniker beim<br />
Pausenfilm des berühmten Neujahrskonzerts. Nun werden die vier Cellisten <strong>–</strong> unter ihnen Edison Pashko<br />
<strong>–</strong> beim Abschlusskonzert des 2. PannoniArte Klassikfestivals in Bad Tatzmannsdorf live zu erleben sein.<br />
als Kammermusiker ausüben und das<br />
auf allen Bühnen der Welt.<br />
Die Idee des „PannoniArte“-Klassikfestivals<br />
in Bad Tatzmannsdorf ist ja,<br />
ein facettenreiches und qualitativ<br />
anspruchsvolles Musikerlebnis zu<br />
bieten, wo renommierte, aber auch<br />
junge Künstler auftreten. Was<br />
bedeutet es für Sie bei diesem<br />
regionalen Festival dabei zu sein?<br />
Ich gebe gerne zu, als einer von vielen<br />
wertgeschätzten Kollegen der Wiener<br />
MEIN ERSTES PINKAROCKEN<br />
OPEN-AIR BILDEIN<br />
24. JUNI <strong>2023</strong><br />
Infos: kids.pictureon.at<br />
Foto © Julia Wesely<br />
36<br />
JUNI <strong>2023</strong> www.<strong>prima</strong>-magazin.at
INTERVIEW<br />
Philharmoniker Absolvent der Musikuniversität Graz, Expositur<br />
Oberschützen zu sein. Für mich ist es daher mehr ein<br />
Nachhausekommen als eine Frage der Regionalität.<br />
Man hört oft, dass klassische Musik junge Menschen nicht<br />
mehr erreicht? Helfen regionale Festivals, mit diesem<br />
Vorurteil aufzuräumen und mehr junge Menschen zu<br />
begeistern?<br />
In der heutigen Zeit ein neues Musikfestival zu gründen, hat für<br />
mich etwas Heroisches. Abgesehen von Alter oder Ambition möchte<br />
ich gerne Riccardo Muti zitieren: „Music doesn’t know the difference<br />
between people, it only speaks to their hearts, it is the only form<br />
of communication that can bring this terrible world together.“<br />
(„Musik kennt den Unterschied zwischen den Menschen nicht, sie<br />
spricht nur zu ihren Herzen. Es ist die einzige Form der Kommunikation,<br />
die diese schreckliche Welt zusammenbringen kann.“)<br />
Wie kam es zum Kontakt mit der künstlerischen Leiterin<br />
Aima Maria Labra-Makk?<br />
Mit Aima Maria Labra-Makk pflege ich seit meiner Studienzeit ein<br />
sehr freundschaftliches Verhältnis. Sie und ihr Mann Nikolaus Makk<br />
haben sehr viel zu meinem musikalischen Erwachen beigetragen.<br />
Sie spielen bei diesem Festival eine Matinée mit einem<br />
eigenen Ensemble. Worauf darf sich das Publikum freuen?<br />
Das Besondere an meinem Ensemble ist, dass es aus vier<br />
Cellisten besteht und daher ein Garant für ein außergewöhnliches<br />
Hörerlebnis ist.<br />
Was soll die Besucher berühren?<br />
Ich hoffe sehr, dass dem Publikum die epochale Bandbreite von<br />
Bach bis Piazzolla in Erinnerung bleiben wird.<br />
PannoniArte Klassikfestival<br />
8.<strong>–</strong>11. <strong>Juni</strong> <strong>2023</strong>, Bad Tatzmannsdorf<br />
Celloquartett der Wiener Philharmoniker<br />
11. <strong>Juni</strong> <strong>2023</strong>, 11 Uhr, Katholische Kirche, Bad Tatzmannsdorf<br />
www.bad.tatzmannsdorf.at/pannoniarte<br />
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37
UNTERNEHMENSPORTRÄT<br />
Selbstliebe<br />
Deine Entfaltung als Frau<br />
2021 gründeten Sigrid Kopfer und Anika Kirnbauer ihr<br />
Unternehmen und veröffentlichten „LiLa <strong>–</strong> Das Lebensbuch“.<br />
Ein 8 Stufen-Programm, das Frauen in ihre Selbstliebe<br />
führt. Eine Schritt-für-Schritt-Anleitung, um alte<br />
Glaubensmuster aufzulösen und sich neue positive Denkweisen<br />
anzueignen.<br />
Anika Kirnbauer und Sigrid Kopfer<br />
Selbstwert ist der Schlüssel für unser Glück<br />
Wir finden es schade, dass so viele Frauen<br />
ihre wahre Schönheit und Einzigartigkeit<br />
nicht sehen können. Sich unwohl in ihrem<br />
Körper fühlen und an sich selbst zweifeln.<br />
Viele Frauen machen sich klein, kennen und<br />
schätzen ihren Wert nicht. Genau hier setzen<br />
wir mit unserer Expertise an.<br />
Authentisch, selbstbewusst & glücklich<br />
Unsere Mission ist es, so viele Frauen wie<br />
möglich in ihre Selbstliebe zu begleiten.<br />
Damit sie ihren wahren Wert kennen und<br />
selbstbewusst und strahlend durch diese<br />
Welt gehen. Und so zur besten Version ihrer<br />
selbst werden.<br />
Sobald du dich für dich entscheidest,<br />
beginnt der Weg in deine weibliche Kraft &<br />
Selbstliebe. Wir sind für dich da, und<br />
begleiten dich dabei.<br />
Workshop-Termine<br />
„Dein Selbstwert als Frau“<br />
in der Edlen Steinoase am<br />
03.06. und 24.06.<strong>2023</strong><br />
Anmeldung per E-Mail: hello@lilashop.at<br />
Alle Infos zum Buch, unseren Workshops<br />
& zur 1:1 Begleitung findest du<br />
unter www.lilashop.at und auf<br />
Instagram & Facebook<br />
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Burgspiele Güssing<br />
30 Jahre! Fast ein Märchen, vom Leben geschrieben.<br />
Fotos © Burspiele Güssing<br />
Der Große Houdini<br />
Sabine James lebt in Paris und bezaubert ihr<br />
Publikum mit Harfenmusik.<br />
Für die BURGSPIELE GÜSSING <strong>2023</strong> hat sie das<br />
Leben von Harry Houdini, dem Großmeister der<br />
Magie, in ein Theaterstück mit Musik und<br />
Gesang verarbeitet. Bei der Uraufführung am 11.<br />
Juli <strong>2023</strong> mit dem bewährten Ensemble führt<br />
sie wiederum Regie und steht auch selbst auf<br />
der Freilichtbühne der Festwiese. Die dramatischen<br />
Stationen im Leben des Protagonisten<br />
Houdini (verkörpert von Nikolai Csiszer)<br />
versprechen ein spannendes Theaterereignis<br />
im sommerlich idyllischen Ambiente des<br />
Festspielgeländes am Fuß der Burg Güssing.<br />
Die Schöne und das Biest<br />
Die BURGSPIELE GÜSSING bieten einen bunten<br />
Strauß an Märchen als Familienprogramm.<br />
Sabine James, künstlerische Leiterin des<br />
Theatersommers auf der FESTWIESE in<br />
Güssing, thematisiert außerdem im August<br />
<strong>2023</strong> mit dem französischen Märchen „La Belle<br />
et la Bête“ das stets präsente Problem der<br />
Ausgrenzung. Gilt es doch, auch in den<br />
schwierigsten Situationen positiv zu denken,<br />
um ein friedliches Zusammenleben möglich zu<br />
machen. Die Herzensgüte der Protagonistin<br />
Belle gibt mit ihrer Opferbereitschaft ein<br />
lebhaftes Beispiel dafür.<br />
Regisseurin Sabine James bringt den „Großen<br />
Houdini“ (gespielt von Nikolai Csiszer) zur Aufführung<br />
Spielplan<br />
Der Große HOUDINI <strong>–</strong> ein legendärer Magier<br />
Premiere: Dienstag, 11. Juli <strong>2023</strong><br />
weitere Spieltermine: 14., 15., 16., 21., 22., 23.,<br />
und 30. Juli<br />
Die Schöne und das Biest<br />
Premiere: Dienstag, 2. August <strong>2023</strong><br />
weitere Spieltermine sind der 5., 6., 12., 13.<br />
und 14. August<br />
Bühne FESTWIESE, am Fuß der Burg<br />
7540 Güssing, Schulstraße 2<br />
Alle Aufführungen beginnen um 19.30 Uhr<br />
info@burgspiele.eu | www.burgspiele.eu<br />
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38 JUNI <strong>2023</strong><br />
www.<strong>prima</strong>-magazin.at
BERICHT<br />
Kunst After Work<br />
Foto ©LEXI<br />
Man könnte an einem Donnerstag spätnachmittags nach der Arbeit nach<br />
Hause fahren. Man könnte aber noch etwas Besonderes erleben. Genau in<br />
diese Kerbe schlägt das OHO mit einem breit gefächerten Kunst-Angebot.<br />
Am 29. <strong>Juni</strong> heißt es ab 17.30 Uhr „Kunst After Work“ im OHO-Gastgarten.<br />
Das Programm bietet Jazz, Literatur und es ist zugleich die<br />
Finissage der Ausstellung des Kunst- und Kulturvereins „kukma“.<br />
Nicole Mühl<br />
Foto © zVg<br />
Stadtgemeinde Oberwart<br />
Willkommen im<br />
Stadtgarten<br />
KOLUMNE<br />
ADO ADO<br />
Literatur<br />
Siegmund Kleinl präsentiert an diesem<br />
Sommerabend sein neues Buch „frei<br />
gehen <strong>–</strong> eine Exodus-Dichtung“. Im<br />
Zentrum steht dabei die wohl bekannteste<br />
Freiheitsgeschichte der Weltliteratur:<br />
Exodus <strong>–</strong> die Massenwanderung<br />
oder besser bekannt als der Auszug der<br />
Israeliten aus Ägypten. Kleinl stellt in<br />
seinem lyrischen Werk Szenen des<br />
biblischen Exodus in Beziehung zu<br />
aktuellen Geschehnissen. Es geht um das<br />
Hinterfragen der eigenen Freiheit.<br />
Welche Hindernisse und Visionen dabei<br />
auftauchen. „Frei gehen“ bedeutet heute,<br />
von Abhängigkeiten und Zwängen frei<br />
zu werden, die wir durch technische<br />
Entwicklungen oder herrschende<br />
Ideologien erleben.<br />
Mehr zum Buch: www.edition-marlit.at<br />
Jazz<br />
Seit 1990 besteht die Jazz-Formation<br />
„Ado Ado“. Im OHO sind die gleichgesinnten<br />
Jazz-Idealisten und Profis zu<br />
hören mit Stefan Pelzl am Saxofon,<br />
Werner Mras am Schlagzeug, Wolfgang<br />
Schuller am Bass und Alois Geyer auf<br />
der Gitarre. Wie sehr Jazz Leidenschaft<br />
bedeutet, werden sie hörbar machen.<br />
Finissage<br />
Rund 70 Mitglieder zählt der Kunst- und<br />
Kulturverein kukma aus Markt Allhau.<br />
45 davon sind künstlerisch tätig. Seit 9.<br />
<strong>Juni</strong> konnte Ausstellung der Künstlervereinigung<br />
im OHO besichtigt werden.<br />
Am 29. <strong>Juni</strong> findet im Zuge der Veranstaltung<br />
„Kunst After Work“ die Finissage<br />
statt und damit die letzte Gelegenheit<br />
die Werke in dieser Formation<br />
nochmals zu sehen.<br />
KUNST AFTER WORK:<br />
JAZZ, WEIN UND LITERATUR<br />
Donnerstag, 29. <strong>Juni</strong> <strong>2023</strong>, 17.30 Uhr<br />
Eintritt frei<br />
Landschaftsarchitekt DI Markus Schiller<br />
hat den Stadtgarten in Oberwart mit<br />
seinem Team von der Baumschule Schiller<br />
aus Wolfau gestaltet. Sein Resümee:<br />
„Das Konzept des Stadtgartens von Heinz<br />
Gerbl ist extrem durchdacht. Die Umsetzung<br />
war Herausforderung und Freude zugleich.<br />
Der Wunsch der Bevölkerung war, viel Grün<br />
in die Stadt zu bringen und Begegnungszonen<br />
zu schaffen. Das ist gelungen. Sowohl<br />
Kinder, Hundebesitzer, Ruhesuchende,<br />
Naturgenießer, Sportler bis hin zu den<br />
Marktfahrern <strong>–</strong> jeder wurde berücksichtigt.<br />
Wir haben hier insgesamt 6.000 Pflanzen<br />
neu gesetzt. Die Vorgabe der Gemeinde,<br />
dass der Baumbestand erhalten werden<br />
soll, konnte bis auf einen einzigen Baum<br />
erfüllt werden. Entlang der Bundesstraße<br />
wurden anstelle der Zierkirschen sieben<br />
klimafitte Linden gesetzt. So viele Pflanzen<br />
gab es hier noch nie.<br />
Während der Bauarbeiten haben wir die<br />
Bäume mit einer Holzummantelung<br />
geschützt und alle Arbeiten wurden extrem<br />
sorgsam durchgeführt. Als Landschaftsarchitekt<br />
habe ich auf die genaue Durchführung<br />
aller dafür erforderlichen Maßnahmen<br />
geachtet. Bei den Arbeiten selbst Hand<br />
anzulegen, waren mir ein Bedürfnis und<br />
eine große Freude. Es ist schön zu sehen,<br />
dass der Stadtgarten ein blühendes<br />
Zentrum und Lebensraum für Insekten<br />
geworden ist und ich wünsche den<br />
Menschen und Tieren viel Freude damit.“<br />
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JUNI <strong>2023</strong> 39
Im Garten<br />
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eiweißreich, ballaststoffreich<br />
Zutaten für 4 Portionen:<br />
200 g Belugalinsen, getrocknet<br />
500 g grüner Spargel<br />
Für die Marinade:<br />
3 EL frische Petersilie<br />
3 EL frische Minze<br />
1 Stk. rote Zwiebel<br />
4 EL Olivenöl<br />
Foto © Karin Weingrill<br />
1 Stk. Zitrone groß, frisch<br />
gepresst<br />
2 TL Agavendicksaft<br />
Salz<br />
Pfeffer, frisch gemahlen<br />
Kreuzkümmel, gemahlen<br />
Toppings: Pinienkerne,<br />
Räuchertofu, Cocktailtomaten,<br />
frische Erdbeeren<br />
Schönes muss nicht viel Geld kosten. Ich zeige euch in diesem<br />
Beitrag, wie man um nur 1 Euro ein tolles Blumenkisterl inklusive<br />
Bepflanzung bekommt.<br />
Alte Bretter hat so ziemlich jeder irgendwo herumliegen. Diese<br />
einfach zusammenzimmern <strong>–</strong> selbst die Nägel sind bei meinem<br />
Kisterl gebraucht. Dann am Boden des Kisterls Löcher hineinbohren<br />
und ein Zeitungspapier hineinlegen, damit die Erde die<br />
Löcher nicht gleich verstopft. Übrigens: auch ein alter Tontopf<br />
kann anstelle eines Kisterls verwendet werden.<br />
Bei der Erde nehme ich eine alte Topferde und mische diese 1:1<br />
mit einer Maulwurfshügelerde, weil die Tierchen schon tolle<br />
Vorarbeit geleistet haben und diese Erde wunderbar krümelig<br />
und fein ist.<br />
Auch für die Bepflanzung habe ich für dieses Kisterl keinen<br />
Cent ausgegeben, weil alles die Natur liefert. Ich habe mich für<br />
das wunderschöne Pfennigkraut entschieden. Dieses ist ja<br />
eigentlich ein Bodendecker und ist so ziemlich in jedem Garten<br />
zu finden. Ich habe ein dunkelgrünes und ein helleres aus dem<br />
Garten behutsam ausgegraben, weil das einen tollen Kontrast<br />
ergibt. Es wird dann einfach ins Kisterl gepflanzt und sanft<br />
angedrückt. Wenn das Pfennigkraut mit seinen gelben Blütenknospen<br />
hinunterwächst, sieht das besonders schön aus. Was<br />
Ihr sonst noch einpflanzen und als Deko verwenden könnt,<br />
findet Ihr im Video dazu (und natürlich viele weitere Videos)<br />
auf unserem eigenen SONNENERDE- Kanal ERDGEFLÜSTER.<br />
SONNENERDE „ErdGeflüster“-Video, 25. 05. 2022:<br />
www.sonnenerde.at/de/erdgefluester<br />
Der monatliche Gartentipp<br />
von SONNENERDE-Chefin<br />
Regina Dunst<br />
Zubereitung: 1. Die Belugalinsen in ausreichend<br />
Wasser 15 bis 20 Minuten köcheln, dann über einem Sieb<br />
abgießen, unter fließend kaltem Wasser kurz abschrecken und<br />
gut abtropfen lassen. Die Linsen in eine Salatschüssel geben.<br />
2. Vom grünen Spargel die holzigen Enden abschneiden und in<br />
ca. 3 cm lange Stücke schneiden. Die Spargelstücke ca. 10 Min.<br />
im Dampf garen.<br />
3. Für das Dressing Olivenöl, Zitronensaft und Gewürze cremig<br />
rühren, danach die kleinwürfelig geschnittene Zwiebel und die<br />
gehackten Kräuter unterrühren.<br />
4. Das Dressing mit den warmen Belugalinsen und den Spargelstücken<br />
vermengen, gut durchmischen und anrichten.<br />
5. Als Topping passen je nach Geschmack: trocken geröstete<br />
Pinienkerne, Würfel vom Räuchertofu, Cocktailtomaten und<br />
frische Erdbeeren. ENJOI!<br />
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Sie gerne und steht Ihnen mit Rat und Tat zur Seite.<br />
Sehnen Sie sich auch nach dem sonnigen Süden, nach Pasta, Espresso und Dolce Vita?<br />
Wenn Sie sich das Urlaubsfeeling nach Hause holen wollen, schauen Sie bei Tavola vorbei!<br />
Wir haben für Sie trendige Nudelmaschinen, Espressobereiter, Tassen, Aperitivo Gläser und sogar<br />
das passende Reisegepäck, falls es Sie doch in den Süden zieht. Es ist für alle etwas dabei.<br />
Tavola <strong>–</strong> Kochen • Genießen • Schenken<br />
8230 Hartberg | Hatric | 03332 64080 | office@tavola.at | www.tavola.at<br />
GROCCERIA | 7400 Oberwart | Hauptplatz 7<br />
delikat-essen@grocceria.at<br />
Öffnungszeiten: DI und MI 9<strong>–</strong>20 Uhr<br />
DO und FR 9<strong>–</strong>22 Uhr | SA 9<strong>–</strong>17 Uhr<br />
Gruber’s Fruchtzauberei,<br />
Reigersberg bei Ilz<br />
Wir verarbeiten Ihr Obst, Gemüse oder Ähnliches.<br />
Und wenn Sie zu wenig haben, kein Problem <strong>–</strong><br />
wir haben genug.<br />
Ob zauberhafte Konfitüre, würziges Chutney,<br />
herrliches Pesto, pikanter Dip uvm.<br />
BIO, vegan, konventionell, alles kein Problem.<br />
Wir erledigen alles <strong>–</strong> vom Rezept, der Verarbeitung<br />
und Abfüllung bis zur Grafik, Druck und<br />
Etikettierung. Gerne mit Ihrem Logo.<br />
Alles aus einer Hand.<br />
Gruber’s Fruchtzauberei | 8262 Ilz<br />
Reigersberg 31 | 0664 402 50 63<br />
office@fruchtzauberei.at<br />
www.fruchtzauberei.at<br />
Restaurant „Pannonia Roth“, Bernstein<br />
FRÜHSTÜCKSBRUNCH - VERGISS DEN ALLTAG …<br />
... und erlebe einen Frühstücksbrunch wie im Urlaub <strong>–</strong> vom weichen Ei bis zu Ham and Eggs,<br />
frisch für Sie zubereitet. Eine Riesenauswahl von Frühstücksklassikern wie Wurst und Käse,<br />
Schinken, Lachs, Marmeladen, Cornflakes, Müsli, Joghurt, frischen Früchten etc. über<br />
Bratwürste, gegrillten Speck, Rührei, frische Säfte etc. Eine riesige Auswahl an frischem<br />
Gebäck, natürlich auch glutenfrei! <strong>–</strong> JEDEN ERSTEN SAMSTAG IM MONAT!<br />
Nächsten Termine: 03. <strong>Juni</strong> & 01. Juli <strong>–</strong> Reservierung unter 03354 6543 erforderlich!<br />
Weitere Infos auf www.pannonia-roth.at und auf Instagram @pannonia_roth.<br />
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René Mahlknecht<br />
Geschäftsführer der<br />
busycomm GmbH empfiehlt<br />
Privatkunden<br />
Magenta Breiter Brand.<br />
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