sanitär + heizungnews Jahrbuch 2019
Exklusiver Jahresrückblick der sanitärnews-Reaktion mit Daten, Fakten und spannenden Meldung aus der Sanitär,- Heizungs- und Klimabranche
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■ Interview
zu verlieren. Wenn wir es gemeinsam
mit diesen schaffen, die Branche weiterzuentwickeln
und bei wichtigen
Branchenthemen, wie z.B. Digitalisierung,
zu kooperieren, bietet sich uns
eine Menge Potential. Wir diskutieren
dies aktuell bereits mit einigen Handelspartnern
und sind für weitere Gespräche
offen.
Zu Zeiten von David J. Haines hat
sich Grohe gerne gerühmt, 1.000
Neuheiten im Jahr auf den Markt zu
bringen. Gilt diese Strategie noch?
Und geht dies im Armaturenbereich
überhaupt?
Ich bin überzeugt, dass die Marke
Grohe Innovationen braucht, um
den Markt weiterzuentwickeln. Eine
große Zahl von Innovationen spielt
dabei nicht die primäre Rolle. Wir
entwickeln Innovationen, die den Bedürfnissen
des Marktes und des Kunden
entsprechen. Die Frage im Kerngeschäft
lautet: Kann ich die Armatur
neu erfinden? Ich glaube, da gibt es
noch Potential. Mit der Icon 3D haben
wir auf der ISH als erste der führenden
Sanitärmarken Armaturen aus
dem 3D Metall-Drucker präsentiert.
Die Reduktion des Designs auf ein absolutes
Minimum und die Betonung
der puren Form spart nicht nur in der
Produktion wertvolle Ressourcen, sie
ermöglicht auch ein neues, interaktives
Erleben von Wasser. Mit GROHE
SmartControl bieten wir ein smartes
Duschsystem, das mit einer kombinierten,
frontal angeordneten Druckund
Drehknopfbedienung eine intuitive
Nutzung des Endverbrauchers
ermöglicht. Diese leichte Bedienung
bieten wir jetzt auch in der Küche,
mit der SmartControl Kitchen, an.
Drücken und Drehen für das Starten
des Wasserflusses und der präzisen
Einstellung der Wassermenge – mit
nur zwei Fingern.
Es gibt viele Möglichkeiten, den Endverbraucher
mitzunehmen und wir
haben als Teil der LIXIL Gruppe viele
Chancen, die Themen weiterzuentwickeln.
Wir werden weiter Innovationen
in den Markt bringen, aber sie
müssen smart sein.
Welche Bedeutung haben Küchenarmaturen
mittlerweile im Gesamtgeschäft?
Das Euphoria SmartControl
Duschsystem: „Wir werden weiter
Innovationen in den Markt bringen,
aber sie müssen smart sein.“
Bei den Küchenarmaturen – der Bereich
Küche ist ja mein „Steckenpferd“
aufgrund meiner beruflichen Vergangenheit
– hat Grohe ein sehr großes
Potential, eine relevante Alternative
im Markt zu sein. Der neue Geschäftsbereich
Watersystems, Filter and Kitchen
Channel, den Andrea Bußmann
verantwortet, macht dies besonders
deutlich. Mit einer kontinuierlichen
Erweiterung des Produktsortiments
wollen wir dabei weiter auf die Bedürfnisse
unserer Kunden eingehen.
Welchen Stellenwert hat Grohe mittlerweile
im LIXIL Konzern?
Grohe hat als Marke einen sehr hohen
Stellenwert im LIXIL Konzern.
Als Teil des LIXIL Portfolios haben
wir die Möglichkeit, die Position der
Marke GROHE weiter zu stärken. Im
Bereich der Forschung und Entwicklung
ergeben sich weitere Synergien,
die sich in der Erweiterung unserer
Produkt-Kategorien bereits sehr deutlich
zeigen.
In jüngsten Pressemitteilungen von
LIXIL hieß es, man wolle die japanische
Technologie auf den gesamten
Konzern ausbreiten. Gibt es eine japanische
Vorherrschaft?
Nein, es gibt keine technologische
„Vorherrschaft“. Es gibt aber eine
Vorreiter-Rolle im Bereich der Technologie
bei LIXIL, von der auch wir
als Marke profitieren. Nehmen wir
das Thema Dusch-WC, das in der japanischen
Kultur eine ganz wichtige
Rolle spielt. Hier können wir uns in
Europa noch weiterentwickeln. Die
Technik unseres Sensia Arena Dusch-
WCs kommt aus Japan, wurde aber
speziell für den europäischen Kunden
modifiziert. Trends im Markt und
Die Kürchenarmatur SmartControl
Kitchen: „Grohe hat ein sehr großes
Potenzial, eine relevante Alternative
im Markt zu sein.“
auch die Installationszahlen zeigen,
dass dieser Trend angenommen wird.
Ist beim Dusch-WC wirklich ein
Trend erkennbar? Genaue Zahlen
nennt niemand.
Der Trend ist sehr eindeutig, und unsere
Kommunikation dazu muss in
Zukunft noch stärker werden. Beim
Dusch-WC geht es um Hygiene und
den Toilettengang, über den man jedoch
nicht gerne spricht. Wir müssen
das Dusch-WC als ein selbstverständliches
und normales Produkt kommunizieren,
dann bauen wir Hemmschwellen
für den Berater und auch
für den Endverbraucher ab.
Nach dem Frühjahrsbeben bei LIXIL
hat es ja auch bei Grohe einige personelle
Veränderungen gegeben? Ist
dies jetzt abgeschlossen?
Es gab Veränderungen auf der Vorstandsebene,
wobei mit Thomas Fuhr
als CEO Grohe AG und Jonas Brennwald
als Deputy CEO Grohe AG und
CEO LWT EMENA, auch Kontinuität
beibehalten wurde. Natürlich wollen
wir uns nun als Marke weiterentwickeln,
und dies ist ein fortlaufender
Prozess.
Wo sehen Sie Grohe in den nächsten
fünf Jahren?
Wir als Grohe wollen ein verlässlicher
Partner für die Zukunft sein, der zuhört.
Die nachhaltige Weiterentwicklung
des Kerngeschäfts spielt dabei eine
sehr wichtige Rolle. Grohe wird auch
weiterhin für Produkt-Innovationen
stehen, die unseren Partnern und
auch dem Endverbraucher den Alltag
leichter machen und pure Freude an
Wasser bieten. ■
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