09.01.2020 Aufrufe

sanitär + heizungnews Jahrbuch 2019

Exklusiver Jahresrückblick der sanitärnews-Reaktion mit Daten, Fakten und spannenden Meldung aus der Sanitär,- Heizungs- und Klimabranche

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■ Wirtschaft

Vielfältige Herausforderungen

prägten 2019 –

Verhaltener Optimismus

für 2020

Während von der Konjunkturfront aktuell noch überwiegend positive Meldungen

kommen, nimmt die Ungewissheit mit Blick auf die weitere wirtschaftliche Entwicklung

deutlich zu. Gleichzeitig muss die Branche intensiv an ihrer zukünftigen

Positionierung arbeiten. Auf ihren Dachverband warten daher sowohl kurz- als auch

mittelfristige Aufgaben. Das war der Tenor der jüngsten Mitgliederversammlung der

Vereinigung Deutsche Sanitärwirtschaft (VDS). Entsprechend der Jahreszeit beginnen

wir bei unserem diesjährigen Jahresrückblick mit den Geschehnissen der Heizungsindustrie

und der aktuellen Einschätzung des BDH.

Die Heizungsindustrie blickt auf ein

dynamisches, energiepolitisches Jahr

zurück. Am 20. September veröffentlichte

die Bundesregierung die Eckpunkte

des Klimaschutzprogramms

2030 und rückte damit den Wärmemarkt

mit seinen enormen CO 2

-Einsparpoten

zialen deutlich stärker in den

Fokus. Neben einer CO 2

-Bepreisung

sieht das Papier die steuerliche Förderung

von energetischen Sanierungsmaßnahmen

vor. Voraussichtlich ab

Januar 2020 ist eine 20-prozentige Abzugsfähigkeit

der Investitionssumme

von der Steuerschuld über drei Jahre

hinweg vorgesehen. Die Politik folgt

damit der Forderung, die der Bundesverband

der Heizungsindustrie (BDH)

bereits 2017 zusammen mit den Verbänden

BDI, bdew, dena, DGB und

ZDH formuliert hatte. Zum Redaktionsschluss

befindet sich das Vorhaben

im Vermittlungsausschuss, der vom

Bundesrat angerufen wurde. Weiteres

Element ist die Zusammenführung und

Vereinfachung des KfW-CO 2

-Gebäudesanierungsprogramms

und des Marktanreizprogramms

(MAP) zur Bun des förderung

für effiziente Gebäude (BEG).

Bis das BEG voraussichtlich Januar

2021 in Kraft treten wird, hebt die

Bundesregierung zu Beginn des kommenden

Jahres zunächst die Förderzuschüsse

der derzeitigen Förderprogramme

um jeweils 10 Prozentpunkte

an. In Kombination mit der ebenfalls

neuen Austauschprämie für alte Ölheizungen

können die dann geltenden

Fördersätze nochmal um 10 Prozentpunkte

gesteigert werden. Gegenüber

der Politik wies der BDH darauf

hin, dass es nun dringend auf die

konsequente und zügige Umsetzung

der Vorhaben ankommt, um Stillstand

am Markt zu vermeiden.

Dass es im Sinne der Klimaziele dringend

einer stärkeren Adressierung des

Wärmemarktes durch die Politik bedarf,

machte in 2019 abermals der Blick

auf den Anlagenbestand und die

Marktentwicklung deutlich. Von 21

Mio. Anlagen in deutschen Heizungskellern

gelten rund 12 Mio. Stück als

technisch veraltet. Nachdem der Markt

für Wärmeerzeuger in 2017 und 2018

jeweils um rund 3 Prozent gewachsen

ist, wird auch für 2019 ein leichtes

Wachstum erwartet. Top Runner bleiben

nach wie vor gasbasierte Geräte mit

einem Plus von 4 Prozent. Der Rückgang

bei ölbasierten Systemen setzt

sich fort. Erneutes Wachstum verzeichnen

die Wärmepumpen, allerdings mit

plus 4 Prozent nicht so hoch wie erwartet.

Biomassekessel verzeichnen ein nahezu

stabiles Niveau durch das Wachstum

bei Pellet- und Kombikesseln, jedoch

ausgehend von niedriger Basis.

Das Auslandsgeschäft, das mehr als die

Hälfte des Umsatzes der im BDH organisierten

Unternehmen ausmacht, verlief

heterogen. Während Italien mit

minus 0,5 Prozent und Frankreich mit

minus 5,8 Prozent Markteinbußen zu

verzeichnen hatten, blieb der UK-Markt

stabil. Der spanische Markt schloss mit

plus 4,9 Prozent ab.

In 2019 dominierte darüber hinaus

das Thema Wasserstoff die politische

Debatte. Im Sinne der Zielerreichung

2050 bedarf es der Versorgung des

Wärmemarktes unter anderem auch

mit Green Gases und gegebenenfalls

Green Fuels. Im politischen Raum

sprach der BDH sich daher für eine

marktwirtschaftliche Ausrichtung der

heutigen und zukünftigen Energiepolitik

aus, die eine planwirtschaftliche

Allokation von Wasserstoff hin zu reinen

stofflichen Verwendungen von

vornherein ausschließt und die Nutzung

von Wasserstoff auch im Wärmemarkt

vorsieht.

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