Neue Szene Augsburg 2020-02
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GERILLTES
53
SEPULTURA
Quadra
(Nuclear Blast)
Mit Grenzen hatten Sepultura schon
immer so ihre Probleme: Als es ihnen
im Thrash Metal der 80er zu eng
wurde, erfanden sie deshalb kurzerhand
ihren eigenen Stil. Vielleicht fiel
ihnen die magische Formel bei einer
Exkursion durch den brasilianischen
Regenwald zu – Fakt ist, dass Mitte
der 90er den härteren Spielarten der
Rockmusik plötzlich der Groove geboren
war. Dazu noch eine großzügige
Portion Percussions, ein paar auffällige
Tribal-Elemente und fertig war die
musikgewordene Unabhängigkeitserklärung
an Good Old Europe. Das
sechzehnte Studioalbum lädt in vier
Abschnitten nun zu einem Roadtrip
durchs raue Gelände der Bandgeschichte
ein. Anschnallen, festhalten,
mitwippen! (ah)
BOHREN & DER CLUB OF GORE
Patchouli Blue
(PIAS/Rough Trade)
Was war das für ein außergewöhnliches
Konzert damals, Ende der 90er-Jahre im
Kerosin. Zu Gast: Bohren & Der Club
Of Gore aus dem Ruhrgebiet. Bitte
nehmen sie Platz und entspannen sie,
Indie-Dark-Jazz meets Planetarium. Alleine
das Tremolo ihres Fender Rhodes
hat einen einmal um den Block gebeamt,
ganz ohne zusätzliche Substanzen.
Inzwischen sind zwei Jahrzehnte ins
Land gezogen, ich war gespannt, ob
und wo Bohren anknüpfen. Zu meiner
Überraschung ist die Intensität ihres
Ambient-Core die selbe geblieben,
ich kenne kaum eine Formation,
die mit so einem Minimalismus das
Maximale erreicht. „Patchouli Blue”
klingt wie die Großstadt morgens um
halb Fünf. (ws)
LE BUTCHERETTES
Don’t Bleed
(Rise Records)
Französischlehrerinnen heben an
dieser Stelle vielleicht missbilligend
die Augenbraue, doch profane Dinge
wie Grammatik interessieren Le Butcherettes
nun mal herzlich wenig. Und
überhaupt, der Name passt doch: „Le”
ganz einfach, weil die matriarchalische
Gruppe unter Frontfrau Teri Gender
Bender es offenbar liebt, Konventionen
über den Haufen zu werfen und „Butcherettes”,
weil sie Hörgewohnheiten
eben gerne mal mit dem Hackebeil
bearbeitet. Seit den Anfängen als Riot
Grrrl-Band in mexikanischer Ausgabe
hat sich viel getan auf dem Schlachthof,
der im farbenflirrenden Outfit mit
Anklängen an Pop und Artrock heute
wohl mehr bei Fans von Fever Ray oder
Aurora Anklang findet. (ah)
DER ENGLISCHE GARTEN
Bei Tag und Nacht
(Tapete Records)
Allein der Bandname macht selbst uns
Augsburgern trotz einiger München-
Phobien richtig Lust auf einen freshen
Spaziergang durch den größten Garten
der bayerischen Landeshauptstadt. Mit
dieser Mucke auf den Ohren muss man
dann sogar richtig aufpassen, nicht einfach
unverdrossen in Richtung Alpen
weiterzuhopsen. Der Englische Garten,
das ist Uptempo & Uplifting garniert
mit einer flotten Bläser-Portion. Das
Album ist ein mondänes Meisterwerk
und passt extrem gut zu unserem
Lieblings-Label Tapete Records. Alle,
die das letzte Album von der Liga der
gewöhnlichen Gentlemen gepeitscht
hat, dürften auch „Bei Tag und Nacht”
extremste Wonne verspüren. (max)
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