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aspekt 2020-01 ES

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Das hat sich allerdings seither gravierend

geändert. Der Minister und seine

Staatssekretäre waren in den letzten Monaten

des zurückliegenden Jahres landauf

landab unterwegs, um Fördermittelbescheide

zum Breitbandausbau an die

Kommune zu bringen.

Sich ewig lang hinziehende Genehmigungsverfahren

waren nur ein Grund,

weshalb in der zurückliegenden Zeit

die Mittel kaum abgerufen wurden.

Hinzu kam der Kardinalfehler, als

deutscher Staat bei 4G Milliarden Euro

für die Versteigerung der Frequenzen

einzunehmen, ohne gleichzeitig die

Verpflichtung an die teilnehmenden

Anbieter zu stellen, den Ausbau des Internets

mobil und als Kabel flächendeckend

und nicht nach Anschlusszahlen

zu gestalten. Die Folge war, dass die

Großen unter den Kommunikationsunternehmen

vorerst nur dort investierten,

wo auch der größte Gewinn

winkte. Das waren die Ballungsgebiete

und, wie eine aktuelle Studie zeigt, vor

allem die Westländer. Im Osten ist der

Spitzenreiter beim Netzausbau Mecklenburg-Vorpommern

auf Platz 9 der

Bundesländer. Noch dahinter rangiert

Sachsen, während Sachsen-Anhalt, wie

bereits erwähnt, das Schlusslicht bildet.

Tatsache ist aber, dass ein funktionierendes

modernes Netz ein gewichtiger Wirtschaftsfaktor

ist. Jedes Unternehmen,

das investieren will, wird natürlich auch

in erster Linie prüfen, ob zu den Faktoren

einer modernen Infrastruktur nicht

auch ein entsprechender Breitbandanschluss

gehört.

Ein wenig hilflos wirkt da auch das Bemühen,

wie es ebenfalls Ende letzten

Jahres im Wirtschaftsministerium von

Sachsen Anhalt verkündet wurde, die

Genehmigungsverfahren zu verkürzen

und auf unkonventionelle Lösungen für

den ländlichen Raum zurückzugreifen.

Dazu gehörte beispielsweise Glasfaserkabel

in bestehenden Freilandleitungen

einzubinden, oder den Asphalt von Bundesstraßen

aufzufräsen, um Leitungen

darin unterzubringen.

Dem unvoreingenommenen Betrachter

unseres Bundeslandes fiele da vermutlich

sofort ein, dass Sachsen-Anhalt

lange das „Land der Frühaufsteher“ war,

das aber letztlich die Entwicklung zumindest

in der Digitalisierung offenbar

übermüdet verschlafen hat. Da bleibt

nur zu hoffen, dass aus der Idee für die

nächste Landeskampagne „Modern denken“

nicht „Handeln wie einst“ wird.

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