aspekt 2020-01 ES
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1000 Verletzte täglich bei
Verkehrsunfällen
Organspender dringend
gesucht
Das Statistische Bundesamt geht davon aus, dass für 2019 die
Zahl der Verkehrstoten auf etwa 3090 sinken wird und damit
den niedrigsten Stand seit Beginn der Aufzeichnung vor 60 Jahren
erreicht. Auch die Zahl der Verletzten wird voraussichtlich
um drei Prozent auf rund 383 000 zurückgehen. Die Deutsche
Verkehrswacht wertet die Prognose als ein wichtiges Zeichen
für die Präventionsarbeit in Deutschland. Von einer Trendwende
könne jedoch noch nicht gesprochen werden.
2018 hatte sich nach einem historischen Tiefstand die Zahl der
Verkehrstoten wieder erhöht (3275 Verkehrsopfer). Nun errechnete
Destatis für das Vorjahr auf Grundlage der entsprechenden
Unfallzahlen von Januar bis September einen Rückgang bei
den Getöteten um etwa fünf Prozent auf einen neuen Tiefstand.
Trotzdem kämen im Straßenverkehr durchschnittlich immer
noch acht Menschen pro Tag ums Leben, etwa 1000 werden
verletzt. Auch die Zahl der polizeilich erfassten Unfälle erhöht
sich laut Schätzung auf über 2,6 Millionen.
Mehr als 100 000 Sachsen-Anhalter erhielten zum Jahresende
Informationen zur Organ- und Gewebespende. Mit einem
Sonderteil im aktuellen Mitgliedermagazin klärte die Techniker
Krankenkasse (TK) ihre Versicherten ab 16 Jahren im Bundesland
über das Thema auf.
In Sachsen-Anhalt waren mit Stand Juli 2019 insgesamt
329 Menschen auf der Warteliste von Eurotransplant registriert.
Besonders oft hoffen Betroffene, bei denen teilweise auch mehrere
Transplantationen erforderlich sind, auf eine neue Niere.
Allein in Sachsen-Anhalt benötigen 274 Patienten dieses Organ.
Um die Organspenderzahl zu erhöhen, informieren die Kassen
ihre Versicherten alle zwei Jahre.
Die TK plädiert dafür, den eigenen Willen nicht nur zu dokumentieren,
sondern auch mit dem persönlichen Umfeld zu besprechen.
„Diese ganz individuelle Entscheidung kann jederzeit
geändert werden, sollte aber nahestehenden Menschen bekannt
sein“, so Steffi Suchant, Leiterin der TK-Landesvertretung Sachsen-Anhalt.
Politisch werden aktuell zwei Gesetzesentwürfe zum Thema
Organspende diskutiert, um mehr Menschen als Spender zu gewinnen.
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn wirbt für eine
doppelte Widerspruchslösung. Demnach ist jeder Bundesbürger
nach seinem Tod automatisch Organspender, wenn er oder
seine Angehörigen nicht aktiv widersprechen. Andere setzen
sich für eine verbindliche wiederkehrende Abfrage ein, zum
Beispiel in den Bürgerämtern.
01/2020 47