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aspekt 2020-01 ES

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Ralf Dralle: Insgesamt sind es 27 Leistungen.

Sie reichen vom Babyschwimmen

über Kostenbeteiligungen bei der Professionellen

Zahnreinigung, Reiseschutzimpfungen,

Stressmanagement oder dem

Fitnesskurs. Eine Übersicht findet man

auf unseren Internetseiten oder man informiert

sich in einem unserer 44 Kundencenter.

aspekt: Gesundheitsleistungen sind seit

einiger Zeit auch ein wichtiges Thema

für Arbeitgeber. Wie wirkt sich das aus?

Ralf Dralle: Wir spüren ganz deutlich:

Beste betriebliche Gesundheitsvorsorge

sorgt für eine zufriedene Belegschaft. Das

wiederum ist angesichts des Fachkräftemangels

eines von vielen gewichtigen Argumenten,

Mitarbeiter zu binden. Nicht

zuletzt ist die Leistungsfähigkeit eines

Unternehmens auch an eine gesunde und

leistungsfähige Belegschaft gekoppelt.

Die AOK Sachsen-Anhalt hat in dieser

Hinsicht sehr viel getan. Unsere Spezialisten

informieren und beraten Unternehmen

ganz praktisch, was sie für die Gesundheitsvorsorge

tun können. Und das

reicht von der Ernährung bis hin zu ganz

praktischen Veränderungen vor Ort, um

beispielsweise Rückenbeschwerden oder

psychische Erschöpfung zu vermeiden.

René Bethke: Die betriebliche Gesundheitsvorsorge

ist uns ein besonderes Anliegen.

Immerhin betreut die AOK in

Sachsen-Anhalt über 45 000 Arbeitgeber

und fast 350 000 AOK-versicherte Beschäftigte.

Schwerpunkt der Erkrankungen

ist dabei nach wie vor der Bewegungsapparat

des Menschen, vor allem Rücken

und Gelenke. Aber auch Burn Out und

Depressionen steigen stark an.

aspekt: Wie kann man als Gesundheitskasse

solche Entwicklungen feststellen,

bevor es zu einem Krankheitsfall gekommen

ist?

Ralf Dralle: Dieser Gedanke war für uns

mit ein Anlass, eine Stiftungsprofessur an

der Hochschule Magdeburg-Stendal einzurichten.

Dabei geht es unter anderem

René Bethke, Leiter Gesundheitsmanagement

der AOK Sachsen-Anhalt.

darum, wissenschaftlich fundiert herauszufinden,

wie sich der demografische

Wandel bei den Beschäftigten und in der

Gesellschaft auf die allgemeine Gesundheit

auswirkt. Gemeinsam mit den teilnehmenden

Projektfirmen und der Hochschule

Magdeburg-Stendal möchten wir

neue Wege finden, die Gesundheit in den

Betrieben weiter zu verbessern. Dazu soll

ein Netzwerk entstehen, in dem Wissen

und Erfahrungen untereinander ausgetauscht

werden.

aspekt: Stichwort Demografie. Wir

wirkt sich der zunehmende Altersdurchschnitt

auf eine so breit aufgestellte Versicherung

wie die AOK aus?

Ralf Dralle: Wir beobachten seit nunmehr

fast fünf Jahren einen gegenläufigen

Trend. Die Angebote der AOK bewegen

offenbar viele junge Leute, sich bei uns

zu versichern. Insofern können wir auf

einen guten Altersquerschnitt verweisen.

Jedes Jahr kommen zehntausende neue

Versicherte dazu. Das ist eine gute Voraussetzung,

um auch in der Prävention

wirksam aktiv zu sein.

René Bethke: 25 Spezialisten der AOK

Sachsen-Anhalt sind in Sachen Prävention

vor Ort unterwegs. Sie beraten Kindergärten

ebenso, wie Schulen oder Betriebe.

Mit der Prävention in der Gesundheit

kann man nicht früh genug anfangen.

Darüber hinaus haben wir jährlich mit

Foto: AOK/Dirk Mahler

1500 Firmen in den Handlungsfeldern

Betriebliches Gesundheitsmanagement

und Betriebliche Gesundheitsförderung

Kontakt, unterstützen bei der Durchführung

von Gesundheitstagen, analysieren

und reduzieren die Belastungen der Arbeit

und stärken Gesundheitsressourcen.

Ralf Dralle: Nicht minder wichtig ist das

Thema Pflege. Die AOK Sachsen-Anhalt

arbeitet mit über 250 Pflegeeinrichtungen

zusammen, führt spezielle Fachtagungen

zu Themen, wie Gewalt in der Pflege, Belastungen

durch Schichtarbeit oder Hilfe

bei der Schichtplanung durch. Voraussetzung

ist immer, dass die Unternehmen das

auch wollen. Wir sind keine Missionare,

aber wenn Hilfe, Beratung oder Unterstützung

gewünscht wird, sind wir Partner.

aspekt: Viel diskutiert wird gegenwärtig

die ärztliche Versorgung auf dem Land.

Ist das für die AOK Sachsen-Anhalt ein

Thema?

Ralf Dralle: Natürlich. Wir arbeiten eng

mit der Kassenärztlichen Vereinigung

zur Hausarztversorgung gerade im ländlichen

Raum zusammen, entwickeln

Konzepte zur Einbindung vorhandener

medizinischer Einrichtungen. Das ist, so

kann man unumwunden sagen, für uns

ein Bekenntnisthema, denn wir sehen

uns mit in der Verantwortung für die regionale

Gesundheitsversorgung.

aspekt: Es gab ja Überlegungen in der

Berliner Politik, die regionalen Kassen

bundesweit zu öffnen...

Ralf Dralle: Das halten wir für einen falschen

Weg. Gesundheit ist für uns immer

regional. Wir sind immer in der Nähe –

sei es durch den persönlichen Ansprechpartner

in den Kundencentern, durch

den Gesundheitscoach im Unternehmen

oder die Präventionsangebote in der Kita.

Vor allem bedeutet es jedoch für uns,

dass wir die Gesundheitsversorgung in

Sachsen-Anhalt aktiv mitgestalten. Das

ist für uns ein Bekenntnis zur Region,

unsere gesellschaftliche Verantwortung.

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