Dübener Wochenspiegel - Ausgabe 3 - Jahrgang 2020
Dübener Wochenspiegel - Ausgabe 3 - Jahrgang 2020 mit den gewerblichen Sonderthemen "Steuern & Recht" sowie "Schule & Ausbildung" (Teil 2)
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mit den gewerblichen Sonderthemen "Steuern & Recht" sowie "Schule & Ausbildung" (Teil 2)
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GEMISCHTES 19. Februar 2020
Andacht mit Pfarrer Andreas Ohle – Gast: Domprediger Jörg Uhle-Wettler aus Magdeburg
Schnaditzer Deckengemälde feierlich eingeweiht
(Schnaditz/Wsp/ny). „Wir wissen es
nicht“, lautet die Antwort auf gleich
mehrere Fragen, die sich ergeben, wenn
man das kreisrunde Deckengemälde in
der Schnaditzer Kirche betrachtet. Das
betrifft zum einen den ausführenden
Künstler, den oder die Auftraggeber
sowie das genaue Alter. Was man aber
weiß, ist die Tatsache, dass es sich bei
dem Bild um den oberen Ausschnitt
eines weltberühmten Wandgemäldes
handelt. Das Original mit dem Titel
„Das Jüngste Gericht“ stammt von Jacopo
Tinoretto (um 1556) und befindet
sich in Venedig in der gotischen Kirche
Madonna dell‘Orto.
Damals gab es keine Fotografie und
kein Internet, aber es existierten
Kupferstiche von den berühmtesten
Gemälden seinerzeit. „Also ist davon
auszugehen, dass der Künstler, der das
Schnaditzer Bild malte, es entweder
abmalte oder das Original aus Italien
kannte“, ist sich Chefrestaurator Wilfried
Sitte, der seinerzeit bereits die
Bad Dübener Stadtkirche auf Vordermann
brachte und die buntbebilderte
Decke sowie den Altar bemalte, sicher.
Er hatte sich das Gemälde, das im letzten
Quartal 2019 saniert wurde, bereits
2012 angesehen und war sich
schon damals nach eingehender
Untersuchung
sicher, ein ganz besonderes
Kunstwerk
entdeckt zu
haben. Doch für
Außenstehende
war da nur ein
großer brauner
Fleck. Dieser
wurde zunächst
notgesichert, um
dann sieben Jahre
später eine meisterliche
Restaurierung zu erfahren.
Neben Wilfried Sitte arbeiteten Claudia
Hartwich, Anke Noczinski und
Stefanie Matthes am Bild und die
Firma Klafki stellte das Innengerüst.
Dübener
WOCHENSPIEGEL
Nun hatte das Kirchspiel Tiefensee
zum Festgottesdienst zur Wiedereinweihung
des Deckengemäldes geladen
und Pfarrer Andreas Ohle aus Authausen
begrüßte nicht nur die evangelische
Gemeinde, sondern
freute sich, dass Menschen
aus allen umliegenden
Orten den
Weg in den Bad
Dübener Stadtteil
fanden. Er
begrüßte neben
dem Restaurator
auch seinen
Amtsvorgänger
und heutigen
Magdeburger
Domprediger Jörg
Uhle-Wettler sowie den
ehemaligen Denkmalpfleger
Hans-Joachim Böttcher aus Bad
Düben.
„Ich habe mich intensiv mit Wilfried
Sitte ausgetauscht“, sagte der Kurstädter.
So weiß man, dass die Schnaditzer
Kirche von 1714 bis 1717 in ihrer
jetzigen Erscheinung von Christoph
Liborius von Steuben umgebaut wurde.
Der Kirchensaal in barockem Stil
entstand völlig neu. Daher wird vermutet,
dass in diesem Atemzug auch
das Deckengemälde installiert wurde,
das einen Durchmesser von drei Metern
aufweist. „Hier war kein einfacher
Dorfmaler am Werk“, fügt Sitte hinzu,
der eher an einen profilierten Künstler
glaubt. Ob die Familie von Steuben das
Bild in Auftrag gab oder ob es gekauft
wurde und vielleicht sogar älter ist,
liegt im Dunkeln.
Auf alle Fälle schwebt über den
Schnaditzern das „Weltgericht“, was
sich als äußerst spannend erweist
und worauf Pfarrer Ohle in seiner
Predigt näher einging. Das Motiv
ist unerfreulich, denn es zeigt den
Zorn Gottes und seine Strafe, die die
Sünder am Ende aller Zeit erreichen
wird. Im 14 Meter hohen Venediger
Original ist das Motiv mit der Sintflut
gekoppelt – das Schnaditzer Bild
„begnügt sich“ mit dem oberen Teil
und lässt die Hoffnung zu, dass Gott
Gerechtigkeit walten lassen wird. Für
Jörg Uhle-Wettler auch wieder ein
interessanter Aspekt, da Schnaditz
bekanntlich aus dem Slawischen
übersetzt „Sippe der Traumdeuter“
heißt. Unabhängig jedoch, wie das
Gemälde nun nach Schnaditz kam, für
den Domprediger aus Magdeburg, der
20 Jahre als Pfarrer auch für Schnaditz
zuständig war, befindet sich im Bad
Dübener Stadtteil eines der bedeutendsten
Kunstwerke Nordsachsens.
Dem stimmt auch Hans Joachim
Böttcher zu.
Andreas Ohle bei der Predigt im voll besetzten Kirchensaal.
Fotos: (Wsp) Nyari
Til Schweiger hat ‘ne neue Freundin. Sie ist Grundschullehrerin.
Schade, ich habe so auf eine Logopädin gehofft.
Was ist ein Cowboy ohne Pferd?
Ein Sattelschlepper.
Sagt die Wirtin beim Frühstück zum Gast: „Sieht nach Regen aus.“
Daraufhin der Gast: „Ja, aber man merkt, dass es Kaffee sein soll.“
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