Der Betriebsleiter 3/2020
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ADDITIVE FERTIGUNG I SPECIAL<br />
01<br />
Den Dreh raus mit 3D-Druck<br />
Griffe für Schieberdrehgeräte werden jetzt additiv gefertigt<br />
Schieberdrehgeräte unterstützen<br />
die zuverlässige Wasserversorgung<br />
hunderttausender Haushalte. In der<br />
jüngsten Evolutionsstufe wurde der<br />
aufwändig zu fertigende Metallgriff<br />
durch einen Kunststoffgriff<br />
ersetzt. Bei dessen Herstellung<br />
spielt ein industrieller 3D-Drucker<br />
seine Stärken aus.<br />
Damit das kostbare Nass gezähmt werden<br />
kann, müssen diese Armaturen stets gangbar<br />
sein; das gilt übrigens auch für alle weiteren<br />
Rohrleitungen, etwa bei Gas- und<br />
Fernwärmeversorgung. Besonders bei älteren<br />
Armaturen kann hier viel Kraft nötig<br />
sein. „Dann müssen mehrere Mitarbeiter<br />
die Armatur mit hohem Kraftaufwand ein<br />
paar Mal auf- und zudrehen, um diese wieder<br />
gangbar zu machen“, erläutert Daniel<br />
250 Nm von nur einer Person bedienen.<br />
Dieser Kraftprotz ist kein Massenprodukt.<br />
3S Antriebe war damit vor die üblichen und<br />
damit einhergehenden Herausforderungen<br />
gestellt: Qualitätsschwankungen mit teuren<br />
Nacharbeiten, Herausforderungen beim<br />
Preis und mangelnder Transparenz bei der<br />
Preisgestaltung. Hinzu kam ein relativ hohes<br />
Maß an Komplexität der Baugruppe durch<br />
verschiedene Techniken und Materialien.<br />
<strong>Der</strong> Griff wird in einem „Druck“ gefertigt – die Anzahl der Teile<br />
reduzierte sich damit von neun auf ein einziges<br />
In Deutschland gab es 2016 laut Bundeskartellamt<br />
über 6 000 Wasserversorger. Sie<br />
stellen sicher, dass für Menschen und Unternehmen<br />
der so selbstverständlich gewordene<br />
Rohstoff nicht zur Neige geht. Die<br />
Wartung des Netzes hat daher eine hohe<br />
Priorität, denn es lässt sich leicht erahnen,<br />
wie wichtig die korrekte Funktionsweise etwa<br />
der benötigten Erdarmaturen ist: Lassen<br />
sie sich zum Beispiel nicht schließen, sind<br />
bei Rohrbrüchen ganze Straßen geflutet.<br />
Bohle, der beim Berliner Unternehmen<br />
3S Antriebe GmbH als Konstrukteur tätig<br />
ist. Mit einem Schieberdrehgerät und diversen<br />
Zubehörteilen lässt sich jedoch der Anteil<br />
an körperlicher Schwerstarbeit erheblich<br />
reduzieren.<br />
3S Antriebe hat ein solches Schieberdrehgerät<br />
für den weltweiten Einsatz entwickelt:<br />
Das 3S AIG XS kann bis zu 900 Nm Kraft an<br />
die Armatur bringen; dank entsprechender<br />
Hebelwirkung lässt sich die Maschine bis zu<br />
Mit diesen Herausforderungen drängte sich<br />
die additive Fertigung für das 3S AIG XS regelrecht<br />
auf – weil sie eben auch für kleinere<br />
Losgrößen wirtschaftlich und flexibel nutzbar<br />
ist. Nachdem das eigentliche Gehäuse<br />
wegen seiner Komplexität von Anfang an<br />
auf diese Weise hergestellt wurde, legte<br />
Daniel Bohle nach diesem Erfolg den Fokus<br />
auf den Griff des Schieberdrehgeräts: „Das<br />
Bauteil war früher aus Metall gefertigt, wofür<br />
wir mehrere Partner benötigten. Wir<br />
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