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FINDORFF GLEICH NEBENAN Nr. 13

FINDORFF GLEICH NEBENAN ist das Stadtteilmagazin für Findorff und Bremen für Handel, Dienstleistung, Kultur & Politik

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PROFILE<br />

q MARCO MICHAEL WANDA VON DER BAND »WANDA« IM INTERVIEW<br />

» Bindet mir der Erfolg meine Schuhbänder ? «<br />

POPMUSIKER<br />

<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 12<br />

WANDA<br />

I<br />

hr kommt aus Österreich. Warum habt Ihr<br />

Eure Band nach Wanda Kuchwalek benannt,<br />

die in den Siebzigerjahren unter ihrem Spitznamen<br />

»Wilde Wanda« als Wiens einzige<br />

weibliche Zuhälterin bekannt wurde ?<br />

Wir wollten in irgendeiner Weise gefährlich<br />

klingen. Sich nach einer unglaublich brutalen<br />

Frau zu benennen war die einzige Möglichkeit<br />

einen Namen zu haben, der sich mit den kraftvollen Auftritten<br />

und den Lederjacken versteht. Man darf nicht vergessen, egal<br />

wie groß das alles mittlerweile geworden ist: Wir kommen aus<br />

dem Wiener Underground, wir kommen aus den Kellerlokalen,<br />

aus Zigarettenrauch und aus Schlägereien. Wilde Zeit, lustig.<br />

»Wanda« sind schon mehrfach in Bremen aufgetreten. Was verbindet<br />

Ihr mit der wohl schönsten Hansestadt in Deutschland ?<br />

Es ist immer schön dort zu spielen. Wir freuen uns sehr darauf.<br />

Seit Eurem wilden Debütalbum »Amore« 2014 habt ihr nahezu<br />

jeden Preis in der Musikbranche abgeräumt, den es zu<br />

gewinnen gibt. Was sind Eure Ziele für die Zukunft, wenn<br />

man als Band eigentlich alles schon erreicht hat ?<br />

Erfolg ist nicht der Motivator und Preise schreiben keine gute<br />

Musik. Bindet mir der Erfolg meine Schuhbänder ? Nein, das<br />

muss ich selber tun. Ich habe viel gesehen die letzten Jahre. Ich<br />

habe das Geschäft kennengelernt. Ich habe mich hier und da<br />

verloren, aber ich habe meine Art zu leben nie geändert. Ich bin<br />

darum bemüht, derselbe Mensch zu bleiben, der damals eine<br />

Gitarre in die Hand genommen hat, um Lieder zu schreiben.<br />

Ich mache das alles für diese unglaublichen Momente bei den<br />

Konzerten. Zu sehen wie dort Tausende Menschen zusammenkommen,<br />

die sich nicht kennen und sich am Ende in den<br />

Armen liegen – dafür mache ich das alles.<br />

Mal ehrlich: Wie viele Stunden arbeitet Ihr pro Woche ? Wie<br />

oft trefft ihr Euch zum Proben ? Wie lange braucht Ihr, um<br />

neue Songs zu schreiben ?<br />

Wir sind die schlechteste Band der Welt im Proberaum. In<br />

den letzten zwei Jahren haben wir daher aufgehört zu proben.<br />

Das ist nur konsequent. Und wenn wir proben, was sehr selten<br />

passiert, dann hassen wir es. Ohne andere Menschen passiert<br />

keine Magie. Musik muss man mit vielen Menschen gemeinsam<br />

erleben. Darum geht es.<br />

Wie entstehen die Songs von »Wanda« ? Woher kommt die<br />

Inspiration für die Melodien und wie schreibt man immer<br />

wieder derartig leidenschaftliche Texte ?<br />

Lieder sind wie Geister. Sie kommen einen besuchen. Ein Glas<br />

Wein lockt einen Geist. Eine Flasche Wein stößt das Tor ins<br />

Jenseits auf und dann strömen die Geister in Scharen – und man<br />

kommt nicht nach, das aufzuschreiben, was sie durcheinander<br />

reden. Das sind Lieder: Was die Geister reden.<br />

Wenn Ihr auf Tour seid, geht es da wild oder eher ruhig zu ?<br />

Das Tourleben kann man nicht erklären. Wenige Bands auf<br />

dieser Welt erleben es so wie wir. Mit Trucks und mehreren<br />

Nightliner-Bussen. Es ist verrückt und ich liebe es – und vor<br />

meinem Tod werde ich mich an vieles erinnern.<br />

Was war Euer schlimmstes Konzert ?<br />

Wir sind entweder die beste Band oder die schlechteste Band.<br />

In diesem Spannungsfeld fühle ich mich wohl. Schlimm war es<br />

noch nie. Egal was passiert, es passiert etwas und die Menschen<br />

im Publikum entscheiden genauso wie wir, wie es ausgeht.<br />

Wenn Ihr zusammen mit anderen musikalischen Helden von<br />

heute oder aus der Vergangenheit einen Abend gemeinsam<br />

gestalten könntet: Welche wären das ?<br />

Ich hätte gerne gesehen wie die Beatles das Album »Sergeant<br />

Pepper« aufführen. Und Nirvana nie live gesehen zu haben ist<br />

ein trauriger Mantel, mit dem ich ewig herumlaufen muss.<br />

Viel Erfolg für Euer Konzert in Bremen !<br />

q ÜBER MARCO MICHAEL WANDA<br />

Nach »Amore«, »Bussi« und »Niente« kommen »Wanda« jetzt<br />

mit Album <strong>Nr</strong>. 4 »Ciao!« im Gepäck nach Bremen. Am Sonntag,<br />

den 8. März spielen Marco Michael Wanda, Christian Immanuel<br />

Hummer, Manuel Christoph Poppe, Reinhold Weber und<br />

Lukas Hasitschka im »Pier 2« – als eine Band aus Österreich,<br />

die in den letzten Jahren im Alleingang den deutschsprachigen<br />

Rock’n’ Roll revolutioniert hat. Ob im kleinsten Club, der großen<br />

Halle oder Open Air vor 100.000 Fans wie zuletzt in ihrer<br />

Heimatstadt Wien: Die Auftritte von »Wanda« sind epochal.<br />

Marco Wanda als Dompteur der Herzen treibt das Publikum<br />

gemeinsam mit der Band zu immer mehr Ekstase und Amore<br />

an und live gespielt bekommen die Lieder der bisherigen Alben<br />

eine ganz neue Dimension. www.wandamusik.com<br />

Interview: Mathias Rätsch with a little help from Simeon Buß,<br />

Foto: Wolfgang Seehofer ▲<br />

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0421 / 350 90 28 oder schreiben Sie<br />

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Herzlicht, Ihr<br />

<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | <strong>13</strong>

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