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Anatomie der Staatssicherheit Geschichte, Struktur und ... - BStU

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31<br />

"operative Spezialkräfte" sollten im Zusammenspiel mit an<strong>der</strong>en Diensteinheiten im<br />

Gefahrenfall Gewalttäter bekämpfen (Bereich 1). Der Bereich 2 sollte die Ausbildung<br />

dieser Spezialkräfte übernehmen. Eine "politisch-operative" Aufgabenstellung wäre dem<br />

Bereich 3 zugekommen, <strong>der</strong> - in vier Referate unterglie<strong>der</strong>t - "rechtsextreme" sowie<br />

"linksextreme" Gruppen in <strong>der</strong> B<strong>und</strong>esrepublik aufklären, nach "erkannten feindlichnegativen<br />

Kräften mit terroristischem Einschlag im Inneren <strong>der</strong> DDR" fahnden sowie<br />

anonyme Drohanrufe bearbeiten sollte. Hinzu kommen sollten noch ein Auswertungs- <strong>und</strong><br />

Informationsbereich (Bereich 4), ein Bereich Rückwärtige Dienste (Bereich 5) sowie das<br />

Sekretariat. 128 Da die operativen Aufgaben in <strong>der</strong> Folgezeit immer mehr in den<br />

Mittelpunkt rückten, wurden die geplanten Referate des Bereichs 3 beim tatsächlichen<br />

Aufbau <strong>der</strong> Diensteinheit zu eigenen Abteilungen aufgewertet. Lediglich auf die Bildung<br />

einer eigenen Abteilung mit ausschließlicher Arbeitsrichtung in die DDR wurde<br />

verzichtet.<br />

Auswertungs- <strong>und</strong> Kontrollaufgaben nahm von 1979 bis 1980 die seinerzeitige Abteilung<br />

2 wahr. Auf <strong>der</strong> Gr<strong>und</strong>lage des Befehls 6/78 wurden dann in allen operativen<br />

Diensteinheiten des MfS, so auch innerhalb <strong>der</strong> Abteilung XXII, Auswertungs- <strong>und</strong><br />

Kontrollgruppen gebildet. 129 In <strong>der</strong> "Terrorabwehr" geschah dies bei <strong>der</strong> Umstrukturierung<br />

im Jahre 1981; zugleich wurden in den operativen (Unter-)Abteilungen Referate<br />

mit Auswertungs- <strong>und</strong> Informationsaufgaben geschaffen. Die AKG <strong>der</strong> Abteilung XXII,<br />

die auch als (Unter-)Abteilung 6 bezeichnet wurde, stand zunächst unter <strong>der</strong> Leitung von<br />

Major Hans-Hermann Petzold, <strong>der</strong> dann stellvertreten<strong>der</strong> Leiter <strong>der</strong> Abteilung XXII/8<br />

wurde, bevor sie ab Januar 1985 von Oberstleutnant Dieter Weibrecht geführt wurde.<br />

Die Gründung selbständiger Arbeitsgruppen zur "Terrorabwehr" in den Bezirksverwaltungen<br />

war schon 1977 im Entwurf eines oben erwähnten, später nicht in Kraft gesetzten<br />

Befehls vorgesehen. 130 Wirklich aufgebaut wurden die Arbeitsgruppen XXII (AG XXII)<br />

dann zu Beginn <strong>der</strong> achtziger Jahre. Die Arbeitsgruppe XXII <strong>der</strong> Bezirksverwaltung<br />

Potsdam beispielsweise wurde am 1. September 1981 gebildet <strong>und</strong> galt ab 1. Januar 1982<br />

als "arbeitsfähig". 131<br />

128 Vgl. Entwurf Befehl 1977; Entwurf eines Befehls o.D. [1974/76], S. 4; <strong>BStU</strong>, ZA, HA XXII 865,<br />

o. Pag.; Nicht bestätigter Stellenplan des Leiters <strong>der</strong> selbständigen Abteilung XXII des MfS vom November<br />

1977, 6 S. (S. 2 f. fehlen); <strong>BStU</strong>, ZA, HA XXII 865, o. Pag.<br />

129 Vgl. Befehl 6/78 vom 3.4.1978 zur Gründung <strong>der</strong> AKG; <strong>BStU</strong>, ZA, DSt 102458.<br />

130 Vgl. Entwurf Befehl 1977.<br />

131 Vgl. Diskussionsbeitrag von Major Jessau auf <strong>der</strong> Dienstkonferenz am 25./26.1.1983; <strong>BStU</strong>, ZA,<br />

HA XXII 5842, Bl. 730-735.

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