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Religion und Wissenschaft II - SIFAT Heft 3/2019 - Leseprobe

Wie bereits angekündigt, findet das Thema „Religion und Wissenschaft“ hier seine Fortsetzung. Neben dem Abschluss einiger Artikel aus dem letzten Heft enthält dieses Heft Beiträge, die sich der Annäherung von Wissenschaft und Religion, Glauben, Spiritualität und Mystik widmen. Mit der Entdeckung der Relativität von Raum und Zeit und den Erkenntnissen der Quantenphysik setzte ein Umdenken bei bedeutenden Naturwissenschaftlern ein. Dieses Umdenken brachte ihnen die Sichtweise führender Mystiker ihrer Generation näher und mündete schließlich in einen gemeinsamen Dialog. Mehr Infos: www.verlag-heilbronn.de

Wie bereits angekündigt, findet das Thema „Religion und Wissenschaft“ hier seine Fortsetzung.
Neben dem Abschluss einiger Artikel aus dem letzten Heft enthält dieses Heft Beiträge, die sich der Annäherung von Wissenschaft und Religion, Glauben, Spiritualität und Mystik widmen. Mit der Entdeckung der Relativität von Raum und Zeit und den Erkenntnissen der Quantenphysik setzte ein Umdenken bei bedeutenden Naturwissenschaftlern ein. Dieses Umdenken brachte ihnen die Sichtweise führender Mystiker ihrer Generation näher und mündete schließlich in einen gemeinsamen Dialog. Mehr Infos: www.verlag-heilbronn.de

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Zeitschrift für Universalen Sufismus<br />

47. Jg.<br />

<strong>Heft</strong> 3<br />

Dezember <strong>2019</strong><br />

<strong>Religion</strong> <strong>und</strong><br />

<strong>Wissenschaft</strong> <strong>II</strong>


<strong>SIFAT</strong> 1 / 2016<br />

<strong>SIFAT</strong> Impressum 3 / <strong>2019</strong><br />

Sufismus<br />

ist eine uralte Weisheit <strong>und</strong> zugleich eine Methode der geistigen Schulung,<br />

die Menschen befähigen soll, diese Weisheit in ihrem täglichen Leben zu<br />

verwirklichen.<br />

Wer dem Universalen Sufismus<br />

folgen will, wie ihn Hazrat Inayat Khan <strong>und</strong> seine Nachfolger gelehrt haben<br />

<strong>und</strong> lehren, ist nicht auf bestimmte Dogmen, Rituale oder spirituelle Techniken<br />

festgelegt.<br />

Der Universale Sufismus baut eine Brücke über die Unterschiede <strong>und</strong> Grenzen<br />

hinweg, die die Menschen <strong>und</strong> <strong>Religion</strong>en voneinander trennen. Er ermöglicht<br />

Menschen auch, ihre eigene <strong>Religion</strong> besser zu verstehen <strong>und</strong> zu leben, weshalb<br />

jeder diesen Weg gehen kann, unabhängig von seiner <strong>Religion</strong>szugehörigkeit.<br />

Hazrat Inayat Khan<br />

wurde am 5. Juli 1882 in der indischen Stadt Baroda<br />

geboren. Seine hoch angesehene Familie war durchdrungen<br />

vom Geist mystischer Religiosität <strong>und</strong> von der<br />

Liebe zur klassischen indischen Musik. Inayat Khan war<br />

von Kind auf in Kontakt mit den geistigen Traditionen<br />

des Islam wie des Hinduismus, in einer Atmosphäre<br />

fre<strong>und</strong>licher Toleranz über alle konfessionellen Grenzen<br />

hinweg. Im Jahre 1910 bekam er von seinem spirituellen<br />

Lehrer, Abu Hashim Madani, der der Sufi-Tradition der<br />

Chishtis angehörte, den Auftrag, den Sufismus in den Westen zu bringen. Hier<br />

wurde er der Begründer <strong>und</strong> das geistige Oberhaupt (Pir-o-Murshid) der Sufi-<br />

Bewegung <strong>und</strong> ihrer esoterischen Schule, des Inayati-Ordens, <strong>und</strong> er schuf den<br />

Universellen Gottesdienst. Längere Zeit lebte er in Suresnes bei Paris, von wo er<br />

oft zu Reisen in die ganze westliche Welt aufbrach. Seine Vorträge füllen die 13<br />

Bände seiner „Sufi Message“. Er starb am 5. Februar 1927 in New Delhi.<br />

Hazrat Inayat Khans Lehre <strong>und</strong> die seiner Nachfolger ist geprägt von einer<br />

umfassenden Toleranz, einer Verehrung <strong>und</strong> Liebe zu allen Propheten <strong>und</strong> Heiligen<br />

der Menschheit <strong>und</strong> einem Verständnis gegenüber der Vielfalt der religiösen<br />

Traditionen <strong>und</strong> Lebenserscheinungen.<br />

2


<strong>SIFAT</strong> 3 / <strong>2019</strong><br />

Inhaltsverzeichnis<br />

<strong>Religion</strong> <strong>und</strong> <strong>Wissenschaft</strong> – Teil 2<br />

Vorwort der Redaktion 4<br />

Hazrat Inayat Khan: Der Wunsch nach Wissen 5<br />

Winfried Wilhelmy: Natur- <strong>und</strong> Heilk<strong>und</strong>e im 12. Jahrh<strong>und</strong>ert 7<br />

am Beispiel Hildegard von Bingen<br />

Hildegard von Bingen: Die Dritte Schau:<br />

Von der Natur des Menschen 13<br />

Michael Blume: Darwin, Evolution <strong>und</strong> Gottesfrage:<br />

Wider die seltsamen Allianzen 15<br />

Shamcher Bryn Beorse: Der Mensch <strong>und</strong> das<br />

geheimnisvolle Universum 19<br />

Michael Grün: Über das Miteinander von Physik <strong>und</strong> <strong>Religion</strong> 24<br />

Hans-Dieter Mutschler: Über Stephen Hawking<br />

Woher kommen die Naturgesetze 27<br />

Stephen Hawking: Gibt es einen Gott? 29<br />

Yuval Noah Harari: <strong>Religion</strong> ohne Gott 30<br />

Frauen in der <strong>Wissenschaft</strong>: Eine kleine Zitatensammlung 33<br />

Wilfried Siddiq Marx: Wissen <strong>und</strong> Glauben 36<br />

Peter Schütt: Meine Shahada 45<br />

Blick aus dem Fenster: Roots of Empathy 49<br />

Sufi Zentrum Omega <strong>und</strong> Wallis 53<br />

Buchbesprechung: Wali van der Zwan:<br />

Einheit <strong>und</strong> Verschiedenheit 56<br />

Jubiläums-Edition Band 2: Die Mystik des Klangs 59<br />

Buch <strong>und</strong> Mystik e. V.: Jubiläums-Edition Band 3 –<br />

The Art of Personality 60<br />

Impressum | Preisanpassung 2020 61<br />

Projekte 62<br />

3


Vorwort der Redaktion<br />

<strong>SIFAT</strong> 3 / <strong>2019</strong><br />

Liebe Leserinnen <strong>und</strong> Leser,<br />

Wie bereits angekündigt, findet das Thema „<strong>Religion</strong> <strong>und</strong> <strong>Wissenschaft</strong>“<br />

hier seine Fortsetzung.<br />

Neben dem Abschluss einiger Artikel aus dem letzten <strong>Heft</strong> enthält dieses <strong>Heft</strong><br />

Beiträge, die sich der Annäherung von <strong>Wissenschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Religion</strong>, Glauben,<br />

Spiritualität <strong>und</strong> Mystik widmen. Mit der Entdeckung der Relativität von Raum<br />

<strong>und</strong> Zeit <strong>und</strong> den Erkenntnissen der Quantenphysik setzte ein Umdenken bei<br />

bedeutenden Naturwissenschaftlern ein. Dieses Umdenken brachte ihnen die<br />

Sichtweise führender Mystiker ihrer Generation näher <strong>und</strong> mündete schließlich<br />

in einen gemeinsamen Dialog.<br />

Renée Weber, Professorin für Naturwissenschaften an der Princeton-Universität,<br />

deren Gedanken wir hier gerne aufnehmen, stellt in ihrem wieder neu<br />

erschienenen Buch* fest, dass seit den Tagen von Descartes die Schere zwischen<br />

Spiritualität einerseits <strong>und</strong> Naturwissenschaft andererseits immer weiter auseinandergegangen<br />

ist mit verheerenden Folgen für die Menschheit. Jetzt ist die Zeit<br />

gekommen, um die beiden Welten wieder zu verbinden <strong>und</strong> zu erkennen: Die<br />

Welt ist eins! Wir suchen Antworten auf die großen Fragen des Lebens: Wahrheit,<br />

Gott, das Gute, die Seele, unser Schicksal nach dem Tod, die Erleuchtung,<br />

den Ursprung des Universums, Transzendenz <strong>und</strong> Immanenz von etwas, was<br />

sich jenseits von uns befindet. Die modernere Philosophie ignoriert die Natur<br />

nahezu vollständig. Im letzten Jahrh<strong>und</strong>ert ist die Suche nach den tieferen<br />

Strukturen der Dinge zu einem Bereich der Naturwissenschaften geworden. Die<br />

Physik rückte so einen Schritt näher an die Natur. Am nächsten dran jedoch<br />

befindet sich die Mystik. Abstrakter <strong>und</strong> stärker nach innen gerichtet, ist sie<br />

von Einfachheit <strong>und</strong> Einheit durchdrungen. Als Teil ihrer jeweiligen religiösen<br />

Traditionen vermag die Mystik den Gläubigen Wege aus den Verkrustungen<br />

anzubieten, die <strong>Religion</strong>en immanent sind.<br />

Im Gegensatz zu dem, was wir früher lernten, brauchen wir uns nicht zu entscheiden.<br />

<strong>Wissenschaft</strong> <strong>und</strong> Mystik verfolgen heute in ihren fortgeschrittensten<br />

Formen ein gemeinsames Ziel <strong>und</strong> bereichern sich gegenseitig auf eine Weise,<br />

die viele Menschen bisher ignoriert haben, bis heute.<br />

<strong>Wissenschaft</strong> stellt Hypothesen auf, die experimentell überprüft werden oder<br />

zunächst Theorien bilden. Sorgfältig gesammelte Daten bestätigen oder verwerfen<br />

diese Hypothesen bzw. Theorien.<br />

4


<strong>SIFAT</strong> 3 / <strong>2019</strong><br />

Hazrat Inayat Khan: Der Wunsch nach Wissen<br />

Den großen Gelehrten wie Kepler, Galilei, Newton, Schrödinger, Einstein,<br />

Planck, Heisenberg oder Bohm geht es darüber hinaus um Erfassung der Wirklichkeit,<br />

den Ursprung aller mathematischen Gleichungen.<br />

Mystik bedeutet die Erfahrung von der Einheit der Wirklichkeit <strong>und</strong> so sind<br />

beide Annäherungsversuche an die Natur, deren Geschichte dem Tanz Shivas<br />

ähnelt, die verbindende <strong>und</strong> trennende Kraft. „Alles hat Zeit <strong>und</strong> St<strong>und</strong>e, […]<br />

Zeit fürs Bewahren <strong>und</strong> Zeit fürs Fortwerfen […]“. (Kohelet 3, 1+7)<br />

Die Maxime der <strong>Wissenschaft</strong> könnte lauten: „Gott liegt in den Details verborgen.“<br />

Die Mystik antwortet: „Gott ist der Kreis, dessen Zentrum überall <strong>und</strong><br />

dessen Grenze nirgendwo liegt“.<br />

Die <strong>Wissenschaft</strong> arbeitet darauf hin, das Geheimnis des Seins zu erklären, die<br />

Mystik versucht es zu erfahren.<br />

Wir hoffen, dass die Auswahl der Texte auch dieses Mal das Interesse unserer<br />

Leserinnen <strong>und</strong> Leser findet <strong>und</strong> bedanken uns für die eingegangenen Artikel<br />

<strong>und</strong> Rückmeldungen.<br />

*Renée Weber: Alles Leben ist eins, Die Begegnung von Quantenphysik <strong>und</strong><br />

Mystik, Crotona-Verlag, Amerang, <strong>2019</strong>, ISBN: 978-3-86191-112-8.<br />

Das Redaktionsteam<br />

Hans-Peter Baum, Claudia Nüssen, Michael Nüssen, Regina Armaiti Winkler-<br />

Reber<br />

Hazrat Inayat Khan<br />

Der Wunsch nach Wissen<br />

D<br />

er Wunsch nach Wissen ist bei allen lebenden Wesen zu finden, in der<br />

niederen Schöpfung so gut wie beim Menschen. Beachtet man die Bewegungen<br />

der Vögel <strong>und</strong> Tiere im Wald, erkennt man, dass diese, neben der Nahrungssuche,<br />

dem Spiel mit ihren Gefährten, dem Schutz vor Feinden auch an<br />

jedem Sinneseindruck interessiert sind, der sie über ihre fünf Sinne erreicht.<br />

Klang, Farbe, Berührung, Geruch, jeder Eindruck hat eine Wirkung auf sie.<br />

5


Hazrat Inayat Khan: Der Wunsch nach Wissen <strong>SIFAT</strong> 3 / <strong>2019</strong><br />

Man kann bei den Tieren den natürlichen Wunsch nach Wissen wahrnehmen,<br />

<strong>und</strong> dieser Wunsch ist es, der in der menschlichen Entwicklung als Neugier zu<br />

erkennen ist. Von Kindheit an scheint diese Tendenz vorherrschend zu sein,<br />

<strong>und</strong> je mehr Wissensdrang ein Kind zeigt, desto vielversprechender ist es. Denn<br />

dies zeigt, dass der seelische Anteil des Kindes stärker hervortritt. Was uns in der<br />

Persönlichkeit von Erwachsenen am stärksten beeindruckt, abgesehen von all<br />

ihrer Güte <strong>und</strong> Tugendhaftigkeit, ist dieses Leuchten der Intelligenz. Wenn das<br />

also im Leben so wichtig ist, muss es zu einem wichtigen Resultat führen. Und<br />

was ist dieses Resultat? Es ist das Wissen um die höchste Wahrheit, die den Sinn<br />

des Lebens erfüllt.<br />

Eine neugierige Seele beginnt damit, alles, was sie sieht, <strong>und</strong> alles, womit sie<br />

in Kontakt kommt, genau wissen zu wollen. Zuerst möchte sie den Namen<br />

eines Objekts wissen, wie es genannt wird, wozu es da ist, was es ist, wofür es<br />

gebraucht wird, wie es gebraucht wird, woraus es gemacht ist, wie man das Beste<br />

aus der Sache macht, wie man den größten Nutzen aus ihr zieht. Dieses Wissen<br />

nennen wir Lernen. Die verschiedenen Lernbereiche sind durch unterschiedliche<br />

Namen gekennzeichnet <strong>und</strong> klassifizieren jenes Wissen, welches man sich<br />

durch das Studium der äußeren Welt aneignet. Aber das Leben ist so kurz <strong>und</strong><br />

das Feld dieses Wissens so weit, dass ein Mensch immer weiter <strong>und</strong> weiter studieren<br />

muss. Vielleicht studiert er einen Wissenszweig <strong>und</strong> erkennt, dass ein<br />

einziges Leben nicht ausreicht, um sich mit diesem besonderen Fachgebiet vertraut<br />

zu machen. Und dann ein anderer Mensch: Er gibt sich nicht zufrieden<br />

mit nur einem Zweig des Wissens; er möchte Einblick in viele Bereiche haben.<br />

Bis zu einem gewissen Grad macht er sich mit verschiedenen Aspekten des<br />

Wissens vertraut. Es macht aus ihm vielleicht, wenn er etwas erreicht, einen<br />

Menschen mit Allgemeinwissen. Doch dies wird den Sinn seines Lebens nicht<br />

erfüllen. Farabi, der große arabische <strong>Wissenschaft</strong>ler aus alter Zeit, behauptete,<br />

viele Wissensgebiete zu kennen; als er aber seine Kenntnisse in Musik vorstellen<br />

sollte, fehlte ihm der wesentliche Teil, das war nicht die Musiktheorie, sondern<br />

die musikalische Praxis.<br />

Wissen hat jedoch zwei Aspekte: ein Aspekt bezieht sich auf das Wissen, das<br />

wir als Lernen bezeichnen; der andere Aspekt meint das Erkennen, das innere<br />

Wissen. Lernen kommt aus dem Verstand, aus der logischen Schlussfolgerung:<br />

„es ist so, weil dies oder jenes gilt“; das ist Wissen. Daneben gibt es aber ein<br />

Wissen, das mit „weil“ nicht erklärt werden kann; man kann nur sagen, dass es<br />

so ist; es kann nicht anders sein. Das auf „weil“ gründende Wissen ist tausendfach<br />

widersprüchlich. <strong>Wissenschaft</strong>ler/innen, Erfinder/innen, gelehrte Personen<br />

haben eine Begründung; ein anderer kommt <strong>und</strong> sagt: „Das denke ich nicht; ich<br />

6


<strong>SIFAT</strong> 3 / <strong>2019</strong><br />

Hazrat Inayat Khan: Der Wunsch nach Wissen<br />

habe die Wahrheit dazu herausgef<strong>und</strong>en, welche mein Vorredner nicht richtig<br />

erkannte.“ So war es immer <strong>und</strong> so wird es immer sein mit dem äußeren Wissen.<br />

Aber bei jenem (inneren) Wissen, welches das zentrale Wissen ist, gab es nie<br />

eine Meinungsverschiedenheit <strong>und</strong> wird es nie eine geben. Die Heiligen, Weisen,<br />

Seher/innen, Mystiker/innen, Propheten <strong>und</strong> Prophetinnen aller Zeitalter,<br />

in welchem Teil der Welt sie auch geboren wurden, wenn sie diese Erkenntnisebene<br />

berühren, stimmen sie in dieser einen gleichen Sache überein. Aus diesem<br />

Gr<strong>und</strong> nennen sie es Wahrheit. Diese Wahrheit ist nicht die Anschauung eines<br />

einzelnen Menschen oder die Meinungsäußerung einer weiteren Person, sie ist<br />

nicht die Doktrin eines bestimmten Volkes oder die Lehre einer bestimmten<br />

<strong>Religion</strong>. Nein, diese Wahrheit ist die Erkenntnis jeder wissenden Seele. Jede<br />

Seele aus Vergangenheit, Gegenwart <strong>und</strong> Zukunft wird, wenn sie diese spezielle<br />

Ebene erreicht, das Gleiche erkennen. Daher findet sich in diesem Wissen die<br />

Erfüllung des Sinns, dessentwegen ein Mensch auf die Erde gekommen ist.<br />

Was ist dieses (innere) Wissen? Wie kann man es erlangen? Die erste Bedingung<br />

ist, das äußere Wissen vom inneren Wissen zu trennen. Falsch <strong>und</strong><br />

richtig, diese zwei gehen nicht zusammen. Dies bedeutet, das Wirkliche ist vom<br />

Unwirklichen zu trennen. Das aus der äußeren Welt erworbene Wissen ist das<br />

Wissen von der Hülle um alle Dinge, nicht vom Geist aller Dinge. Daher kann<br />

es kein existenzielles Wissen sein. Es ist eben nicht jenes Wissen vom Geist aller<br />

Dinge, welches wir studieren <strong>und</strong> das wir Lernen nennen, <strong>und</strong> doch geben wir<br />

diesem Wissen die größte Wichtigkeit. Wir könnten fragen, „was soll man denn<br />

tun, wenn der Ruf des intellektuellen Verstandes nach Wissen <strong>und</strong> Lernen so<br />

stark ist, dass er den Glauben eines Menschen an die Möglichkeit der Erkenntnis<br />

durch das Selbst bedroht?“ In diesem Fall ist mit dem intellektuellen Wissen<br />

fortzufahren, bis derjenige sich zufrieden fühlt oder genug davon hat. Denn<br />

man soll, ohne hungrig zu sein, nicht nach Nahrung suchen. Solche Nahrung<br />

erweist sich als Gift. Das Wissen vom Selbst wird sich, wenn der natürliche, wie<br />

Feuer brennende Wunsch nicht da ist, nicht manifestieren.<br />

Sollten wir nicht versuchen, allen äußeren Dingen auf den Gr<strong>und</strong> zu gehen;<br />

<strong>und</strong> könnten wir auf diesem Weg nicht zu dem gleichen Wissen gelangen? Das<br />

ist nicht möglich. Der einfachste <strong>und</strong> gangbarste Weg ist es, das Wissen vom<br />

Selbst zu erlangen. Nachdem man dieses erreicht hat, entfaltet es eine zusätzliche<br />

Wirkung, die dem Menschen klare Sicht in die äußeren Dinge gewährt, in<br />

den Geist der äußeren Dinge. Die Frage dreht sich um einen selbst, das Wissen<br />

vom Selbst, was dieses Wissen ist. Kennen wir uns selbst? Niemand von uns<br />

glaubt auch nur einen Moment, dass er sich selbst nicht kennen würde. Darin<br />

liegt das Problem. Jeder sagt: „Ich kenne mich selbst besser als jeden anderen<br />

7


Hazrat Inayat Khan: Der Wunsch nach Wissen <strong>SIFAT</strong> 3 / <strong>2019</strong><br />

Menschen. Was könnte ich in mir selbst schon lernen? Etwa die Anatomie des<br />

Körpers?“<br />

Ja, als erstes müssen wir den Aufbau des Körpers verstehen; das ist die erste<br />

Lektion. Indem man sie studiert, erkennt man die fünf verschiedenen Aspekte,<br />

welche unseren physischen Körper ausmachen. Die Mystiker nennen sie einfachheitshalber<br />

Erde, Feuer, Wasser, Luft <strong>und</strong> Äther. Aber diese Begriffe dürfen<br />

nicht mit den naturwissenschaftlichen Begriffen verglichen werden; sie<br />

sind nur für Mystiker/innen zweckmäßig. Dann betrachtet man die verschiedenen<br />

Sinne, die Sinnesorgane; jeder Sinn repräsentiert eines dieser Elemente.<br />

Und was die natürlichen Neigungen <strong>und</strong> Bedürfnisse des Lebens betrifft, so<br />

steht jede Handlung, die ein Mensch unternimmt, in Beziehung zu einem der<br />

fünf Elemente. Die Untersuchung dieses Mechanismus‘ lässt einen Menschen<br />

begreifen, dass das, was er immer ich selbst nannte, nichts anderes ist, als ein<br />

aus fünf Elementen geschaffener Mechanismus, aus den Elementen, die von der<br />

äußeren Welt geborgt sind. Und er entdeckt, dass sein Geist, der mittels aller<br />

Sinnesorgane Erfahrungen macht, doch distanziert bleibt als ein Betrachter, der<br />

die äußere Welt durch die Medialität dieses Mechanismus‘, welchen er seinen<br />

Körper nennt, erkennt <strong>und</strong> versteht. Einem tiefsinnigen Denker wird durch<br />

dieses Wissen die Tatsache bewusst, dass er nicht sein Körper ist; trotzdem gibt<br />

es vielleicht einen unter einer Million Menschen, der klar erkennt: „Mein Körper<br />

ist mein Instrument; ich bin nicht mein Körper.“ Wem es gelingt zu verstehen,<br />

„mein Körper ist mein Instrument“, der kontrolliert sein Gefängnis; sie<br />

oder er ist die Ingenieurin dieser Maschinerie.<br />

Dann kommt die nächste Ebene der Selbstkenntnis, auf der erforscht wird,<br />

was wir denkenden Geist oder Gemüt (mind) nennen. Bei einer genauen Erforschung<br />

des Gemüts erkennen wir, dass diese fünf verschiedenen Qualitäten:<br />

Vernunft, Erinnerung, Denken, Fühlen <strong>und</strong> das Ego das Gemüt ausmachen.<br />

Wir finden heraus, dass das Gemüt eine oberflächliche <strong>und</strong> eine tief liegende<br />

Seite hat. Seine Tiefe ist das Herz; seine Oberfläche ist der denkende Geist. Jede<br />

Qualität des Gemüts verkörpert eine der fünf Elemente. Das wiederum bringt<br />

uns auf den Gedanken, dass sogar dieses über dem psychischen Körper rangierende<br />

Gemüt ein Mechanismus ist. Je besser wir mit diesem Mechanismus<br />

vertraut sind, umso fähiger werden wir, diesen zum Nutzen zu steuern; es ist die<br />

Unwissenheit über das Geheimnis dieses Mechanismus‘, die den Menschen sein<br />

eigenes Reich nicht gewahr werden lässt. Dieses Wissen lässt uns verstehen: „Ich<br />

bin weder mein Körper, noch bin ich mein Gemüt; ich bin der Ingenieur, der<br />

über diese beiden Besitztümer, über diese beiden Maschinerien, verfügt <strong>und</strong> sie<br />

zum besten Nutzen des Lebens arbeiten lässt.“ Dann fragt man sich: „Wer bin<br />

ich?“ Denn bis zu einem gewissen Grad ist auch das Gemüt ein von der äuße-<br />

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<strong>SIFAT</strong> 3 / <strong>2019</strong><br />

Hazrat Inayat Khan: Der Wunsch nach Wissen<br />

ren Sphäre geborgter Mechanismus, so wie der Körper ein von der physischen<br />

Ebene geborgter Mechanismus ist, der zusammengefügt <strong>und</strong> gestaltet wurde.<br />

Deshalb sind weder das Gemüt noch der Körper das Selbst. Man denkt, „ich bin<br />

es selbst“, nur weil man sich selbst nicht sehen kann. Daher sagt man von allem,<br />

was man sieht: „Das bin ich.“ Das Selbst wird mit allem vertraut, nur nicht<br />

mit sich selbst. So wird aus dem Gemüt, das vom Selbst benutzt wird, eine Art<br />

Schleier über dem Licht, welches den Sinn des Lebens erfüllt.<br />

Wenn dieses intellektuell verstanden wird, dann beginnt damit doch,<br />

obwohl es den Sinn des Lebens noch nicht erfüllt hat, die Reise eines<br />

Menschen zur Suche nach der Wahrheit. Diese Wahrheit muss im Prozess der<br />

Meditation erkannt werden, dem Prozess, durch den das Selbst sich vom Körper<br />

<strong>und</strong> danach vom Gemüt trennen kann. Denn das Selbst, während des ganzen<br />

Lebens irregeführt, ist nicht bereit zu verstehen, ist nicht vorbereitet, die Wahrheit<br />

zu begreifen. Es ist wie die Geschichte, die in meinem Divan erzählt wird,<br />

in der ein Löwe einst ein Löwenjunges in der Wildnis zusammen mit Schafen<br />

herumlaufen sah. Der Löwe war sehr erstaunt. Anstatt die Schafe zu jagen, lief<br />

er dem Löwenjungen nach. Der kleine Löwe zitterte <strong>und</strong> fürchtete sich sehr vor<br />

ihm. Der Löwe sagte väterlich: „Komm mit mir, mein Sohn; du bist ein Löwe.“<br />

„Nein“, sagte das Junge. „Ich zittere, ich zittere, ich habe Angst vor dir. Du bist<br />

anders als meine Spielkameraden. Ich möchte mit ihnen rennen <strong>und</strong> spielen;<br />

ich möchte mit ihnen zusammen sein.“ „Komm mit mir, mein Sohn“, sagte der<br />

Löwe, „du bist ein kleiner Löwe.“ „Nein“, sagte das Löwenjunge, „nein, ich bin<br />

kein Löwe. Du bist ein Löwe; ich habe Angst vor dir.“ Der Löwe sagte: „Ich lasse<br />

dich nicht gehen; du musst mit mir kommen.“ Er brachte das Junge zu dem<br />

Ufer eines Sees <strong>und</strong> sagte: „Schau nun ins Wasser <strong>und</strong> sieh mit eigenen Augen,<br />

ob du ein Löwe bist oder ein Schaf.“ Dies erklärt, was Einweihung bedeutet<br />

<strong>und</strong> was die Einweihenden ihren Schüler/innen als<br />

Meditation lehren. Wenn sich das Bild erst einmal<br />

im See des Herzens widerspiegelt, kommt die<br />

Selbsterkenntnis ganz von allein.<br />

Aus: Hazrat Inayat Khan, Meisterschaft – Spirituelle Verwirklichung<br />

in dieser Welt, Verlag Heilbronn, 2018, S. 252 - 256<br />

Hazrat Inayat Khan wurde 1882 in Baroda, Indien, geboren,<br />

wurde Musiker <strong>und</strong> ging 1910 in den Westen. Hier gründete<br />

er die Sufi-Bewegung <strong>und</strong> den Sufi-Orden <strong>und</strong> wurde deren<br />

geistiges Oberhaupt. Er starb 1927 in New Delhi.<br />

9


Winfried Wilhelmy: Natur- <strong>und</strong> Heilk<strong>und</strong>e in 12. Jh. – Hildegard von Bingen <strong>SIFAT</strong> 3 / <strong>2019</strong><br />

Winfried Wilhelmy<br />

Natur- <strong>und</strong> Heilk<strong>und</strong>e im 12. Jahrh<strong>und</strong>ert<br />

am Beispiel Hildegard von Bingen<br />

<strong>Wissenschaft</strong>lich-theoretische Bildung wird in Kloster- <strong>und</strong> Domschulen<br />

vermittelt. Aber weder die Heil- noch die Naturk<strong>und</strong>e werden hier<br />

gelehrt, da sie nicht zum Unterrichtskanon der „Sieben Freien Künste“ gehören.<br />

Das Wissen über die Natur gründet sich deshalb weitgehend auf Volksüberlieferung<br />

<strong>und</strong> auf die Enzyklopädien der Antike <strong>und</strong> des frühen Mittelalters.<br />

Eigene Beobachtung oder empirische Forschung findet kaum statt. Hildegard<br />

von Bingens naturk<strong>und</strong>liches Schrifttum bildet hier – in Teilbereichen – eine<br />

der wenigen Ausnahmen. In der Regel werden Menschen, Tiere, Pflanzen, Edelsteine<br />

oder Himmelserscheinungen lediglich sinnbildlich verstanden <strong>und</strong> interpretiert:<br />

Sie sind Abbild des göttlichen Heilsplanes. Gott offenbart sich fortwährend<br />

in seiner Schöpfung. Deshalb bezieht das Hochmittelalter folgerichtig<br />

alle Geschöpfe in seine Betrachtung mit ein, so auch Fabeltiere oder monströse<br />

Wesen wie Einhorn, Greif, Drache, Zentaur oder Mischwesen jeder Art. An<br />

ihnen lässt sich die Allmacht Gottes am augenfälligsten demonstrieren.<br />

Wichtigstes Teilgebiet der Heilk<strong>und</strong>e ist die Botanik. Hier tritt die theologische<br />

Deutung hinter der medizinischen Nutzanwendung zurück. In zahlreichen<br />

Traktaten wird die Heilwirkung der verschiedenen Pflanzen ausführlich<br />

beschrieben. Gr<strong>und</strong>lagen sind auch hier die pharmakologischen Bücher der<br />

Antike.<br />

Eine wissenschaftlich f<strong>und</strong>ierte Naturk<strong>und</strong>e kommt erst im 13. Jahrh<strong>und</strong>ert<br />

durch die Übersetzung griechischer <strong>und</strong> arabischer Werke ins christliche<br />

Europa. Die Heilkunst wird damals meist von Mönchen <strong>und</strong> Nonnen des Benediktinerordens<br />

ausgeübt.<br />

Hildegard von Bingens natur- <strong>und</strong> heilk<strong>und</strong>liches Schrifttum ist uns unter<br />

dem Titel „Buch vom inneren Wesen der verschiedenen Naturen der Geschöpfe“<br />

überliefert. Sie arbeitete von 1150-1158 daran: „Und es geschah im neunten Jahr,<br />

nachdem eine wahre Schau mir, einem einfältigen Menschen, jene wahrhaften<br />

Visionen gezeigt hatte, unter denen ich mich zehn Jahre lang abmühen musste.<br />

Es war das erste Jahr, nachdem dieses Gesicht mir folgende Schriften zu erklären<br />

gegeben hatte: Die Feinheiten der verschiedenen Naturen der Geschöpfe (sowie weitere<br />

Schriften, Anm. d. Verf.), unter denen ich insgesamt acht Jahre lang nach den<br />

erwähnten Visionen ausgeharrt hatte, durch viel Kranksein <strong>und</strong> starke körperliche<br />

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<strong>SIFAT</strong> 3 / <strong>2019</strong><br />

Winfried Wilhelmy: Natur- <strong>und</strong> Heilk<strong>und</strong>e in 12. Jh. – Hildegard von Bingen<br />

Erschwernisse belastet.“<br />

Die Originale dieser Schriften sind verloren gegangen. Sie sind nur durch die<br />

Abschriften späterer Jahrh<strong>und</strong>erte – zumindest indirekt – zu erschließen.<br />

Bereits der antike Arzt Galen (129-199 n. Chr.) betont unter Berufung auf<br />

vorchristliche Schriftsteller die Gleichwertigkeit der vier das Weltall bildenden<br />

Elemente (Feuer, Wasser, Luft <strong>und</strong> Erde) mit den vier Lebenssäften des Menschen<br />

(Blut, Schleim, gelbe <strong>und</strong> schwarze Galle). Hieraus ergibt sich die, das<br />

ganze mittelalterliche Weltbild prägende, Gleichsetzung von Mikrokosmos <strong>und</strong><br />

Makrokosmos: der Mensch (Mikrokosmos) <strong>und</strong> das Universum (Makrokosmos)<br />

sind in ihren jeweiligen Teilbereichen analog geordnet. So entspricht z.<br />

B. der Lauf der Planeten dem menschlichen Blutkreislauf. Beide sind lebendige,<br />

beseelte Organismen, deren Ordnungsprinzipien auf die schöpferische,<br />

lenkende Hand Gottes verweisen.<br />

Hildegard von Bingen übernimmt diese Sicht von Mensch <strong>und</strong> Kosmos<br />

<strong>und</strong> entwickelt auf dieser Gr<strong>und</strong>lage eines der bedeutendsten <strong>und</strong> in sich<br />

geschlossensten Weltbilder des Mittelalters. Mikrokosmos <strong>und</strong> Makrokosmos,<br />

alle Elemente, alle Säfte, die Temperamente, die Jahreszeiten <strong>und</strong> die Lebensalter,<br />

alles greift ineinander: „Gott schuf auch die Elemente der Welt. Alle Weltelemente<br />

befinden sich im Menschen, <strong>und</strong> mit ihnen wirket der Mensch. Sie heißen<br />

aber: Feuer, Luft, Wasser, Erde. Diese vier Gr<strong>und</strong>stoffe sind in sich dermaßen durchflochten<br />

<strong>und</strong> verb<strong>und</strong>en, dass keines vom anderen geschieden werden kann“.<br />

Mensch <strong>und</strong> Kosmos, Säfte <strong>und</strong> Elemente gehören unlösbar zusammen: „In<br />

der eben geschilderten Weise lebt der Mensch aus den vier Säften, wie auch das<br />

Weltall aus den vier Elementen besteht. Gott hat nämlich die Welt aus den vier<br />

Elementen so zusammengefügt, dass keines vom anderen getrennt werden kann; die<br />

Welt würde aufhören zu bestehen, wenn eins vom anderen getrennt zu existieren<br />

vermochte. Im Gegenteil: sie sind völlig unlöslich ganz ineinander verkettet.“<br />

Hildegard von Bingen unterscheidet zwischen zwei höheren (Luft <strong>und</strong> Feuer)<br />

<strong>und</strong> zwei niederen Elementen (Wasser <strong>und</strong> Erde). Die beiden letzteren bilden<br />

den Körper des Menschen, die ersteren sind für den Bestand der Seele, Vernunft<br />

<strong>und</strong> Sinne des Menschen entscheidend: „Mehr oder weniger als vier Elemente<br />

kann es nicht geben. Unter ihnen lassen sich zwei verschiedene Arten unterscheiden:<br />

die höheren <strong>und</strong> die tieferen. Die höheren sind himmlischer, die unteren irdischer<br />

Natur; die in der Höhe existieren, sind nicht mit Händen zu tasten; ihren Bestand<br />

haben sie aus Feuer <strong>und</strong> Luft. Was aber im unteren Bereich weilt, hat greifbare <strong>und</strong><br />

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Winfried Wilhelmy: Natur- <strong>und</strong> Heilk<strong>und</strong>e in 12. Jh. – Hildegard von Bingen <strong>SIFAT</strong> 3 / <strong>2019</strong><br />

gestaltete Körper; deren Bestandteile sind aus Wasser <strong>und</strong> aus Lehm. Die Geister<br />

sind feuriger <strong>und</strong> luftiger Art, der Mensch aber ist seinem Wesen nach wässriger <strong>und</strong><br />

erdhafter Natur.“<br />

Alle vier Elemente haben einen anderen Sitz im menschlichen Körper; das<br />

Feuer in Gehirn <strong>und</strong> Mark, die Luft in Atem <strong>und</strong> Vernunft, das Wasser in<br />

Flüssigkeit <strong>und</strong> Blut <strong>und</strong> die Erde im Gewebe bzw. den Knochen. Alle erfüllen<br />

unterschiedliche Funktionen <strong>und</strong> ermöglichen so das Leben: „Wie gesagt,<br />

befinden sich die Elemente im Menschen als Feuer, Luft, Erde, Wasser; mit ihren<br />

Kräften wirken sie in ihm, <strong>und</strong> in all seinen Handlungen bewegen sie sich wie ein<br />

Rad mit seinen Drehungen in raschem Kreislauf. Das Feuer sitzt im Gehirn <strong>und</strong><br />

im Mark des Menschen; denn bei der Verwandlung des ersten Menschen aus dem<br />

Lehm entbrannte durch Gottes Kraft ein rotleuchtendes Feuer in seinem Blut; daher<br />

ist das Blut rot. Diese Feuerskräfte manifestieren sich nun als Glut im Sehvermögen,<br />

als Kälte beim Riechen, als Feuchte im Geschmack, als Luft beim Hören <strong>und</strong> als<br />

Bewegung beim Tasten des Menschen.<br />

Die Luft mit ihren vier Kräften kommt, wie erwähnt, im Atem <strong>und</strong> in der Vernunft<br />

zum Ausdruck. Sie dient ja dem lebendigen Hauch, der Seele im Menschen,<br />

weil sie ihn trägt <strong>und</strong> weil sie der Flügel für sein Schwingvermögen ist, <strong>und</strong> zwar jedes<br />

Mal dann, wenn der Mensch den Atem in sich einzieht <strong>und</strong> ihn wieder ausströmen<br />

lässt, um so leben zu können. Die Seele ist das Feuer, das den Körper ganz <strong>und</strong> gar<br />

durchdringt <strong>und</strong> den Menschen belebt; die Luft entzündet auch das Feuer, <strong>und</strong> das<br />

Feuer brennt durch diese Luft im ganzen Organismus. Die Luftkräfte manifestieren<br />

sich als Tau beim Ausgießen, als Grünkraft beim Erregen, als Windhauch in der<br />

Bewegung <strong>und</strong> als Wärme in der Ausdehnung des Menschen. Das Wasser befindet<br />

sich in der Flüssigkeit <strong>und</strong> im Blut des Menschen. Das Wasser ist ja im Menschen, da<br />

auch das Blut in ihm nicht fehlt. Und dies verleiht dem Menschen die Feuchtigkeit,<br />

so dass die Grünkraft in ihm lebenskräftig bleibt <strong>und</strong> die Gerinnung der Knochen<br />

in ihm anhält. Durch die Kräfte aber wird das Gefäßsystem gestärkt; durch dieses<br />

fließt das Blut, hat seine Tropfenform <strong>und</strong> bewegt den ganzen Körper. […] Auf<br />

diese Weise manifestieren sich die Wasserkräfte im Blut: <strong>und</strong> zwar als Wärme beim<br />

Atmen, als Luft in allen Funktionen, als Feuchtigkeit bei den Reinigungsvorgängen,<br />

als Einschwemmung beim Wachstum, als Leichtbeweglichkeit beim Erstarken, als<br />

Saft beim Fruchtbarwerden, als Lustgeschmack bei der Erektion, als Grünkraft bei<br />

der Potenz, als Feuchtigkeit <strong>und</strong> Lieferant des feuchten Milieus in allen übrigen<br />

Gliederungen. […] Die Erde ist nun mit den obengenannten Kräften im Gewebe<br />

<strong>und</strong> im Knochensystem des Menschen vertreten; sein Gewebe aber ist feucht <strong>und</strong><br />

ständig wachsend. Wie aber die Erde mit Feuer <strong>und</strong> Wasser gestärkt wird, so ist auch<br />

12


<strong>SIFAT</strong> 3 / <strong>2019</strong><br />

Hildegard von Bingen: Die Dritte Schau: Von der Natur des Menschen<br />

das Fleisch des Menschen aus den Blutadern samt dem feuchten Milieu zusammengesetzt.<br />

Durch ihre Kälte aber kommt es zum Gerinnen der Knochen.“<br />

Quelle: Hildegard von Bingen 1098-1179: Ausstellungskatalog, Redaktion: Winfried Wilhelmy<br />

unter Mitwirkung von Gertrud P. Fels<br />

Hildegard von Bingen, 1098-1179, war Benediktinerin, Äbtissin, Dichterin, Komponistin <strong>und</strong><br />

eine bedeutende Universalgelehrte. Hildegard von Bingen gilt als erste Vertreterin der deutschen<br />

Mystik des Mittelalters. Ihre Werke befassen sich mit <strong>Religion</strong>, Medizin, Musik, Ethik <strong>und</strong><br />

Kosmologie (Wikipedia).<br />

Winfried Wilhelmy wurde 1962 in Cochem/Mosel geboren. Er studierte Kunstgeschichte,<br />

Klassische Archäologie <strong>und</strong> Neuere <strong>und</strong> Neueste Geschichte an den Universitäten Trier <strong>und</strong><br />

Bochum. 1991 kam Wilhelmy als <strong>Wissenschaft</strong>licher Mitarbeiter an das Bischöfliche Dom- <strong>und</strong><br />

Diözesanmuseum Mainz.<br />

Hildegard von Bingen<br />

Die Dritte Schau: Von der Natur des Menschen<br />

I<br />

ch schaute – <strong>und</strong> siehe: Der Ostwind <strong>und</strong> der Südwind setzten mit ihren<br />

Nebenwinden durch ihr gewaltiges Brausen das Firmament in Bewegung <strong>und</strong><br />

ließen es sich um die Erde vom Osten zum Westen hinwälzen. Hier im Westen<br />

wurde es vom Westwind <strong>und</strong> vom Nordwind mit ihren Nebenwinden aufgefangen,<br />

von deren Brausen es nunmehr fortgetrieben ward <strong>und</strong> vom Westen<br />

nach dem Osten unter der Erde zurückgeworfen wurde. […] Auch sah ich,<br />

wie in dem oberen Feuer ein Kreis erschien, der vom Osten zum Westen das<br />

ganze Firmament umgürtete. Aus diesem Kreis ging von der Westseite ein Wind<br />

aus, der die sieben Planeten zwang, entgegen der Bewegung des Firmaments zu<br />

wandeln. Er wie auch die übrigen Winde bliesen nicht gegen die Erde hin; sie<br />

mäßigten lediglich, wie gesagt, den Lauf der Planeten.<br />

Daraufhin bemerkte ich, wie die Säfte im menschlichen Organismus durch<br />

die verschiedenen Qualitäten der Winde <strong>und</strong> der Luft, sobald sie miteinander<br />

in Streit geraten, erschüttert <strong>und</strong> verändert werden, indem sie deren Qualitäten<br />

aufnehmen. Zu jedem der oberen Elemente gehört ja ein Luftanteil, der seiner<br />

Qualität entspricht <strong>und</strong> durch jenes Element mittels der Kraft der Winde zur<br />

Umwälzung angetrieben wird, sonst könnte es nicht bewegt werden.<br />

Mit Unterstützung von Sonne, Mond <strong>und</strong> den Gestirnen wird dann aus<br />

13


Hildegard von Bingen: Die Dritte Schau: Von der Natur des Menschen <strong>SIFAT</strong> 3 / <strong>2019</strong><br />

jedem von ihnen der Luftanteil ausgestoßen, der die Welt richtig leitet. Wenn<br />

aber einmal – sei es infolge der Glut der Sonnenbahn, sei es auf Gottes Geheiß<br />

– irgendeines der Elemente in Richtung einer der Weltgegenden hin angerührt<br />

wird, dann gerät es an der Stelle infolge der Eigenbewegung der Luft selber in<br />

Bewegung <strong>und</strong> entsendet aus dieser Luftschicht einen Hauch, den man Wind<br />

nennt, zu der erwähnten unteren Luftschicht. Dieser Wind mischt sich alsbald<br />

mit jener Luft, da er ja zu einem Teil aus dieser Luftsubstanz stammt <strong>und</strong> ihr<br />

einigermaßen ähnlich ist.<br />

Und so berührt er den Menschen. Bei einer solchen Berührung wurden oftmals<br />

auch die Säfte in diesem Menschen nach Art jenes Windes <strong>und</strong> der Luft,<br />

die beide von gleicher Beschaffenheit sind, verändert, sei es zu seiner Schwächung,<br />

sei es zur Stärkung.<br />

Und wiederum sah ich, wie einer der Winde der oben genannten Qualitäten,<br />

an irgendeiner Stelle der Erde, sei es infolge des regelwidrigen Verlaufs von<br />

Sonne <strong>und</strong> Mond oder durch Gottes Geheiß, erregt wurde, so dass er nach entsprechender<br />

Beimischung des Luftanteils seinen Hauch dorthin aussandte. Dieser<br />

Wind streicht alsdann durch die Welt. Und wie er mit seiner mäßigenden<br />

Kraft alles Leben in der Welt erhält, so gibt dieser Hauch auch dem Menschen<br />

zufolge seiner Säfteveränderung eine veränderliche Existenz. Wenn der Mensch,<br />

dessen natürliche Verfassung jenem<br />

Welthauch entspricht, diese veränderte<br />

Luft in sich aufnimmt <strong>und</strong> sie<br />

wieder ausstößt, <strong>und</strong> zwar so, dass die<br />

Seele den Hauch aufnimmt <strong>und</strong> ihn<br />

ins Körperinnere weiterleitet, dann<br />

werden die Säfte des Organismus verändert<br />

<strong>und</strong> bringen dem Menschen,<br />

wie weiter oben erwähnt, oftmals<br />

Krankheit oder Ges<strong>und</strong>heit.<br />

Quelle: Hildegard von Bingen, Welt <strong>und</strong><br />

Mensch, S. 61f.<br />

14


<strong>SIFAT</strong> 3 / <strong>2019</strong><br />

Michael Blume: Darwin, Evolution <strong>und</strong> Gottesfrage: Wider die seltsamen Allianzen<br />

Michael Blume<br />

Darwin, Evolution <strong>und</strong> Gottesfrage:<br />

Wider die seltsamen Allianzen<br />

Wieso ist es überhaupt von Bedeutung für die Evolutionstheorie, was Darwin über<br />

die Existenz von Göttern dachte?<br />

Es ist von Bedeutung für das „Verständnis“ von Evolutionstheorie. Wir Menschen<br />

reden uns ja gerne ein, völlig sachlich <strong>und</strong> rational an die Themen heranzugehen.<br />

In Wirklichkeit haben wir jedoch – durch die Evolution! – sehr starke<br />

Gefühle, die auch die größten <strong>Wissenschaft</strong>ler <strong>und</strong> <strong>Wissenschaft</strong>lerinnen beeinflussen.<br />

Daher ist es meines Erachtens wichtig, sich auch immer wieder mit<br />

unterschiedlichen Auffassungen zu befassen <strong>und</strong> dadurch zu verhindern, dass<br />

man sich unbemerkt in die eigenen Vorurteile einmauert. Und noch mal: Das<br />

gilt gerade auch für Experten! Ein „schönes“ Beispiel sind selbst ernannte „Darwinisten“<br />

wie Richard Dawkins, die ganze Bücher über bzw. gegen <strong>Religion</strong><br />

schreiben, ohne dort wenigstens zu erwähnen, was Darwin selbst zur Evolution<br />

der <strong>Religion</strong> meinte. Verschweigen sie es, oder wissen sie es gar nicht? Und was<br />

wäre eigentlich schlimmer?<br />

Doch ist die Vereinnahmung Darwins durch atheistische Bewegungen aus kultur<strong>und</strong><br />

sozialwissenschaftlicher Perspektive nicht höchst plausibel? Jesus, der jüdische<br />

Erweckungsprediger, ist von der christlichen <strong>Religion</strong> vereinnahmt worden.<br />

Oh ja, <strong>und</strong> auch für das Christentum war es zum Beispiel zur Überwindung<br />

von Antisemitismus wichtig, dass dieser „Vereinnahmungsprozess“ historischkritisch<br />

beleuchtet <strong>und</strong> aufgearbeitet wurde <strong>und</strong> wird. Ebenso könnten „Darwinisten“<br />

von einem differenzierteren Blick auf ihren Begründer profitieren. Am<br />

Ende könnte ein wissenschaftlich reicheres <strong>und</strong> damit auch weniger vorurteilsbeladenes<br />

Bild auch von Darwin stehen. Das wäre ziemlich genau das, was ich<br />

mir in kühnen Träumen wünsche!<br />

Wie soll Ihr Buch also von Atheisten verstanden werden? Als Rechtfertigungsschrift<br />

für den religiösen Glauben?<br />

Als Chance, sich über den historischen, vielschichtigen Darwin zu informieren<br />

<strong>und</strong> daraus auch für sich selbst neue Informationen, Gedanken <strong>und</strong> Einsichten<br />

zu gewinnen. Als <strong>Religion</strong>swissenschaftler ist es weder mein Job noch Ziel,<br />

15


Michael Blume: Darwin, Evolution <strong>und</strong> Gottesfrage: Wider die seltsamen Allianzen <strong>SIFAT</strong> 3 / <strong>2019</strong><br />

religiösen Glauben zu „rechtfertigen“. Auch Musik- oder Sprachwissenschaftler<br />

„rechtfertigen“ ihre Forschungsbereiche ja nicht, sondern erk<strong>und</strong>en <strong>und</strong><br />

beschreiben, wie sie wurden <strong>und</strong> wie sie sich auswirken.<br />

Ist das denn schließlich nicht eigentlich nur ein guter alter Personenkult, um den sich<br />

die ganze Debatte zu Darwin dreht?<br />

Ja, wiederum aufgr<strong>und</strong> der Evolution interagieren die meisten Menschen lieber<br />

mit Personen als mit Sachen. Obamas Ges<strong>und</strong>heitsreform? Viel zu kompliziert.<br />

Obamas H<strong>und</strong>? Oh, super! Das gilt natürlich auch für <strong>Wissenschaft</strong>lerinnen<br />

<strong>und</strong> <strong>Wissenschaft</strong>ler, so dass sich um große Geister wie Darwin oder Einstein<br />

bald viele Erzählungen, Gedenktage usw. ranken. Und eine Aufgabe von <strong>Wissenschaft</strong><br />

ist es natürlich, hin <strong>und</strong> wieder nachzuschauen, ob die gängigen<br />

Annahmen über den Helden überhaupt noch historisch haltbar sind. Bei Darwin<br />

war ich überrascht, wie viele Leute sich auf ihn berufen – <strong>und</strong> wie wenige<br />

davon seine eigenen Aussagen überhaupt kannten.<br />

... was die Erkenntnisse zur Evolutionstheorie nach heutigem Stand freilich nicht<br />

beeinträchtigt, oder? Und diese lassen wenig Raum für Götter, aber viel Raum für ... ?<br />

Nach heutigem Stand der Evolutionsforschung gehören religiöse Glaubensüberzeugungen<br />

<strong>und</strong> Mythen ebenso zur menschlichen Wirklichkeit wie Literatur,<br />

Musik- <strong>und</strong> Kunststücke, wissenschaftliche Theorien, Sehnsucht nach Sinn<br />

usw.. <strong>Religion</strong>en scheinen sogar überlebensnotwendig zu sein – obwohl wir seit<br />

der griechischen <strong>und</strong> indischen Antike atheistische Bewegungen kennen, haben<br />

diese, vor allem mangels Kindern, bislang nie eine dauerhafte Gesellschaft<br />

begründen können. Ich sehe für Religiöse also keinerlei Gr<strong>und</strong>, den wissenschaftlichen<br />

Fortschritt zu fürchten. Wenn Gott der Schöpfer sei, warum sollte<br />

man dann die Erforschung der Schöpfung ablehnen?<br />

Das wäre aber nur bedingt ein Argument für die Glaubenssätze der Konfessionen<br />

<strong>und</strong> ihre Wahrheitsansprüche.<br />

Ja, sogar nur sehr bedingt. Freilich ist es erkenntnistheoretisch interessant:<br />

Nehmen wir Menschen über unsere je rationalen, emotionalen, narrativen,<br />

künstlerischen <strong>und</strong> eben auch spirituellen <strong>und</strong> religiösen Veranlagungen nur<br />

Illusion(en) wahr oder befinden wir uns auf dem Weg zu höheren Wahrheiten?<br />

Das kann die Evolutionsforschung aus sich selbst heraus nicht beantworten,<br />

aber anregen kann sie schon.<br />

16


<strong>SIFAT</strong> 3 / <strong>2019</strong><br />

Michael Blume: Darwin, Evolution <strong>und</strong> Gottesfrage: Wider die seltsamen Allianzen<br />

Die Vorstellung, Ihr Buch könnte einen Vorschub dazu leisten, dass Charles Darwin<br />

von einigen Kreationisten eingemeindet wird, könnte skeptischen Beobachtern eine<br />

Heidenangst einjagen. Wenn Sie das Bild von ihm als das eines säkular denkenden,<br />

wenig religiösen Menschen einreißen, bleibt vielleicht am Ende nur noch Richard<br />

Dawkins als Ikone für die – global besehen – nicht übermäßig zahlreichen Vertreter<br />

einer wissenschaftlichen Evolutionstheorie übrig. Die britische Tageszeitung<br />

The Guardian berichtete vor wenigen Tagen, dass derzeit in vier US-B<strong>und</strong>esstaaten<br />

darüber nachgedacht wird, religiöse Interpretationen der Evolution an Schulen zu<br />

lehren.<br />

Letztlich vertreten die religiösen Kreationisten <strong>und</strong> die ideologischen Atheisten<br />

das gleiche Programm – sie wollen die Menschen davon überzeugen, dass man<br />

nur entweder für Gott oder für die <strong>Wissenschaft</strong> sein könne. Das ist meines<br />

Erachtens nach nicht nur Schwachsinn, sondern gefährlicher Schwachsinn, weil<br />

er sowohl die <strong>Religion</strong>en wie die <strong>Wissenschaft</strong>en – <strong>und</strong> damit letztlich uns alle<br />

– beschädigt. Daher schlage ich mich da auf keine Seite, sondern erneuere, was<br />

schon Darwin selbst wusste: Wo Menschen bereit sind, ihre jeweiligen Vorurteile<br />

zu hinterfragen, können <strong>Wissenschaft</strong>en <strong>und</strong> <strong>Religion</strong>en gedeihen!<br />

Ein humanistisch klingendes Plädoyer, gegenüber dem manchen Menschen aber<br />

sicherlich erhebliche Zweifel beim Blick auf die tatsächlich gedeihenden <strong>Religion</strong>en<br />

aufkommen werden. Unberechtigterweise?<br />

Ich gehöre eher zu den Optimisten, die davon ausgehen, dass es gelingen<br />

kann, in einer freiheitlichen Gesellschaft religiöse <strong>und</strong> weltanschauliche Vielfalt<br />

zusammen zu bringen, in der die verschiedenen Milieus auch ihre Beiträge zum<br />

großen Ganzen leisten.<br />

Es ist interessant, aber eigentlich nicht weiter verw<strong>und</strong>erlich, dass sich zwischen<br />

religiösen Kreationisten (die die Evolutionstheorie zugunsten religiöser<br />

Dogmen ablehnen) <strong>und</strong> atheistischen Ideologen eine seltsame Allianz gebildet<br />

hat: Beide Seiten wollen der Öffentlichkeit <strong>und</strong> auch sich selbst glauben machen,<br />

bei Charles Darwin habe es sich um einen Atheisten gehandelt. Weiteres Nachdenken<br />

würde sich dann erübrigen. Doch der echte, historische Darwin war<br />

sehr viel demütiger, interessanter <strong>und</strong> nach Erkenntnis suchender, schrieb seitenweise<br />

nicht nur über die Fragen religiöser Wahrheit(en), sondern auch über<br />

die Evolution von Religiosität <strong>und</strong> <strong>Religion</strong>en. Charles Darwin macht es uns<br />

nicht leicht, weil er es sich selbst nicht leicht gemacht hat! – Michael Blume in<br />

seinem Blog „Natur des Glaubens“.<br />

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Buch <strong>und</strong> Mystik e. V. – Finanzierung Band 3 der Jubiläums-Edition <strong>SIFAT</strong> 3 / <strong>2019</strong><br />

Der Verein Buch <strong>und</strong> Mystik e. V. dankt allen<br />

Spenderinnen <strong>und</strong> Spender, die mitgeholfen<br />

haben, dass wir bereits Band 1 <strong>und</strong> 2 der Jubiläums-Edition<br />

von Hazrat Inayat Khan realisieren<br />

konnten.<br />

Im Frühjahr diesen Jahres haben wir den Auftrag<br />

für die Übersetzung von Band 3 erteilt:<br />

The art of personality:<br />

Leute findet man überall, aber wo findet man einen Menschen? Die Individualität<br />

ist angeboren, sagt Hazrat Inayat Khan, die Persönlichkeit dagegen muss entdeckt<br />

<strong>und</strong> entwickelt werden. In einer verwirklichten Persönlichkeit bringt die<br />

Seele in Gedanken, Worten <strong>und</strong> Taten ihre göttliche Erbschaft zum Ausdruck.<br />

Inayat Khan erklärt: "Persönlichkeit ist die Weiterentwicklung der Individualität.<br />

In der Persönlichkeit, die sich durch die Ausbildung des Charakters formt,<br />

wird der Geist geboren, der nichts anderes ist als die Neugeburt der Seele."<br />

Für Hazrat Inayat Khan ist Kunst in all ihren Formen der kreative Ausdruck<br />

der sich entfaltenden menschlichen Persönlichkeit. Kunst vervollständigt die<br />

Natur. Ein beeindruckendes Kunstwerk kann uns helfen, die Natur, die uns<br />

umgibt, mit neuen Augen zu sehen. Aber die Kunst, die uns am stärksten<br />

berührt <strong>und</strong> überwältigt, können wir nicht auf Leinwänden, die mit leuchtenden<br />

Farben bemalt wurden, oder in den Seiten einer Partitur mit wohlklingender<br />

Musik finden. Wir können sie nur in der Persönlichkeit von Menschen entdecken,<br />

die die w<strong>und</strong>ervolle Offenbarung der Selbsterkenntnis erlangt haben.<br />

"Wir können neue Lebensumstände schaffen, anstatt sie zu verschlimmern. Wir<br />

sind die Welt, wir müssen den Wert unserer Seele erkennen <strong>und</strong> unsere Verantwortung.<br />

Das Ziel der Sufis ist es, in der Menschheit für diese Dinge ein Bewusstsein zu<br />

wecken. Unser Geist kann uns helfen zu verstehen, was wir sind <strong>und</strong> welche Aufgaben<br />

wir in diesem Leben erfüllen sollten." Hazrat Inayat Khan<br />

(Auszug aus der Rückseite des Buches)<br />

Band 3 wird derzeit von Ischtar Marita Dvořák übersetzt <strong>und</strong> soll Ende 2020<br />

erscheinen.<br />

Für die Finanzierung dieser Übersetzungskosten bitten wir wieder um Eure<br />

Unterstützung. Spendenkonto: Buch <strong>und</strong> Mystik e.V.<br />

IBAN: DE33 7035 1030 0032 4554 61 | BIC: BYLADEM1WHM<br />

Weitere Informationen unter: www.buch<strong>und</strong>mystik.de<br />

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<strong>SIFAT</strong> 3 / <strong>2019</strong> Impressum | Preisanpassung 2020<br />

Impressum<br />

<strong>SIFAT</strong> – Zeitschrift für Universalen Sufismus<br />

ISSN 1420-1712<br />

Gegründet 1972 von Karima Sen Gupta, von 1997 - 2016 von Marita Ischtar Dvořák<br />

<strong>und</strong> Wolfgang Huraksh Meuthen herausgegeben<br />

Herausgeber <strong>und</strong> Redaktion:<br />

Hans-Peter Baum hpbaum@nord-com.net 0049-(0)421 353528<br />

Michael Nüssen michaelnuessen@t-online.de 0049-(0)40 357 33 006 (V.i.S.d.P.)<br />

Claudia Nüssen claudianuessen@t-online.de 0049-(0)40 215439<br />

Armaiti Winkler-Reber regina-winkler@web.de 0049(0)731-7187642<br />

<strong>SIFAT</strong><br />

Preise ab 2020:<br />

erscheint i. d. R. dreimal jährlich zum Selbstkostenpreis<br />

€ 18,00 pro Jahr für 3 <strong>Heft</strong>e inkl. Versand – Abonnement<br />

Geschenk-Abonnement – € 18,00 für 3 <strong>Heft</strong>e (1 Jahr)<br />

€ 23,70 pro Jahr für 3 <strong>Heft</strong>e als Printausgabe <strong>und</strong> als eBook<br />

€ 3,80 als PDF-Book Einzelkauf über unseren Shop | ABO € 11,00<br />

€ 6,00 zzgl. Versandkosten für Einzelhefte, soweit lieferbar<br />

Zahlbar in Euro: Konto Verlag Heilbronn, Josef Ries, Postbank<br />

IBAN: DE54 7001 0080 0714 0168 02 BIC: PBNKDEFF<br />

Vertrieb, Bestellungen <strong>und</strong> Abonnentenverwaltung:<br />

Verlag Heilbronn, Josef Ries, Kaiser-Heinrich-Straße 37, D-82398 Polling<br />

sifat@verlag-heilbronn.de www.verlag-heilbronn.de<br />

Tel. 0049 (0)881-9275351 Fax 0049 (0)881-9275352<br />

Bestellungen über unsere Homepage: www.verlag-heilbronn.de<br />

Email oder per Brief – bitte vollständige <strong>und</strong> deutliche Absenderangaben<br />

Abbestellungen zum Ende des bezahlten ABOs sind jederzeit möglich<br />

Preisanpassung ab 2020<br />

Aufgr<strong>und</strong> einer erheblichen Preiserhöhung für das Porto durch die Deutsche Post ab<br />

2020 sind wir gezwungen, den Preis für <strong>SIFAT</strong> zu erhöhen, um auch künftig kostendeckend<br />

zu sein. Kostete das Porto für <strong>SIFAT</strong> Anfang 2018 noch € 1,00, ab Juli 2018<br />

schon € 1,20 <strong>und</strong> ab Januar € 1,55. Der internationale Versand hat sich ebenfalls erhöht.<br />

Das <strong>SIFAT</strong>-Abonnement wird deshalb künftig € 18,00 kosten. Als PDF-Book € 11,00.<br />

Wir bitten unsere Leserinnen <strong>und</strong> Leser um Verständnis. Selbstverständlich haben Sie<br />

die Möglichkeit, jederzeit zu kündigen.<br />

Alle, die einen Dauerauftrag erteilt haben, bitten wir, diesen zu ändern.<br />

Denjenigen, die uns ein Lastschriftmandat erteilt haben, werden wir künftig € 18,00 vom<br />

Konto einziehen, wenn sie diesem Mandat nicht widersprechen.<br />

Bitte melden Sie uns etwaige Änderungen der Anschrift – wir haben bei jeder Aussendung<br />

Rückläufer wegen Unzustellbarkeit.<br />

Wir danken all unseren Leserinnen <strong>und</strong> Leser für ihre Treue.<br />

Ihr Josef Ries, Sufi-Verlag Heilbronn<br />

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Projekte <strong>SIFAT</strong> 3 / <strong>2019</strong><br />

Die Sufi-Saint-School in Ajmer / Indien<br />

Seit 25 Jahren vermittelt die Sufi-Saint-School Bildung <strong>und</strong> universelle ethische Werte<br />

für eine bessere Zukunft der Kinder, insbesondere auch für die Förderung von Mädchen.<br />

Dank der Unterstützer ist die Sufi-Saint-School eine „Privatschule für Arme“;<br />

denn die geringen Schulgebühren richten sich nach dem, was die meist armen Eltern<br />

bezahlen können. Die Schüler aus ganz armen Familien können die Sufi-Saint-School<br />

völlig kostenlos besuchen, dank Ihrer Patenschafts-Stipendien (84 Euro jährlich). Das<br />

Ziel der Sufi-Saint-School ist es, Kinder verschiedener gesellschaftlicher Gruppen<br />

zusammen zu bringen, ungeachtet ihrer Kaste, ihrer Hautfarbe, ihrer <strong>Religion</strong> <strong>und</strong> ihres<br />

Geschlechts, um ihnen eine kostenlose oder kostengünstige Bildung zu ermöglichen,<br />

als Basis für eine Zukunft, in der sie sich selbst erhalten können. Unsere Schule möchte<br />

den Schülern das Gefühl von Harmonie, Frieden <strong>und</strong> universeller Brüderlichkeit vermitteln,<br />

damit sie bessere Bürger dieser Welt werden können.<br />

Spendenkonto: Förderverein Sufi-Saint-School e. V.<br />

Kto.-Nr.:4026679400 • BLZ: 43060967 (GLS Bank)<br />

IBAN DE09 4306 0967 4026 6794 00<br />

Weitere Informationen finden Sie unter: www.sufi-saint-school-ev.de<br />

Das Hope Project in Basti / New Delhi<br />

Trotz der wachsenden Zahl von Menschen, die verzweifelt auf unsere Hilfe angewiesen<br />

sind, konnten wir meist helfen, ihre Lebensbedingungen zu verbessern. Die Mehrzahl<br />

der Hilfesuchenden sind Frauen <strong>und</strong> Mädchen. Von der Kinderkrippe über die Schule<br />

bis zu unseren Ausbildungsprogrammen nehmen wir Einfluss auf das Leben der armen<br />

<strong>und</strong> unterprivilegierten Menschen im Stadtteil Basti von Delhi. Wir sind zutiefst dankbar<br />

für die Spenden derer, die unsere Arbeit unterstützen.<br />

Spendenkonten des Dargah Hazrat Inayat Khan Hope Projects<br />

Deutschland: Verein Lebenshilfe Indien, IBAN DE25 4786 0125 1444 7305 00<br />

„Spende für Hope Project“<br />

Niederlande: Stichting Hazrat Inayat Khan Dargah, „Hope Project“,<br />

IBAN NL36TRIO0212484001, BIC TRIONL2U, Kennwort: „Hope Project"<br />

Schweiz: Förderverein „Hope Projekt“, CH11 8009 7000 0064 84307<br />

Raiffeisenbank Laufental-Thierstein, 4242 Laufen<br />

Österreich: Indienhilfe, IBAN AT17 1400 0032 2013 7570, BIC BAWAATWW<br />

„Spende für Hope Project"<br />

Viele weitere Informationen auf der Homepage des Hope Projekts:<br />

www.hope-project.de<br />

Die Abrahamic Reunion e. V. (früher: Global Hope F<strong>und</strong> e. V.)<br />

Die Abrahamic Reunion ist eine beständig wachsende Gruppe von religiösen <strong>und</strong> spirituellen<br />

Führungspersönlichkeiten in Israel <strong>und</strong> Palästina. Einige dieser Menschen sind<br />

62


<strong>SIFAT</strong> 3 / <strong>2019</strong><br />

Projekte<br />

hochrangige religiöse Würdenträger, andere wiederum engagierte spirituelle Friedensarbeiterinnen<br />

<strong>und</strong> Friedensarbeiter. Der Global Hope F<strong>und</strong> e. V. unterstützt die Abrahamic<br />

Reunion.Weitere Informationen finden Sie unter: www.abrahamicreunion.org<br />

Spendenkonto: Abrahamic Reunion e. V.<br />

GLS Bank • IBAN: DE53 4306 0967 7911 7358 00 • BIC: GENODEM1GLS<br />

Das Projekt „Musik für Frieden <strong>und</strong> Völkerverständigung“ ist eine internationale<br />

private Initiative, die im April 2017 die Form eines eingetragenen gemeinnützigen<br />

Vereins gef<strong>und</strong>en hat. Sie ist aus einer Reihe von Aufführungen der H-Moll-Messe<br />

von Johann Sebastian Bach hervorgegangen, die durch den Mystiker Vilayat Inayat<br />

Khan inspiriert wurden: 1996 in Dachau auf dem Gelände der KZ-Gedenkstätte, 1999<br />

in Ottobeuren, 2006 in Paris, 2010 in Frankfurt <strong>und</strong> zur Jahreswende 2016/2017 in<br />

Jerusalem, Bethlehem <strong>und</strong> Nazareth sowie 2018 in Wien. Ein Chor mit 120 Sängerinnen<br />

<strong>und</strong> Sängern <strong>und</strong> ein 30-köpfiges Orchester vereinte dort Menschen aus den Niederlanden,<br />

Belgien, Frankreich, Österreich, der Schweiz, Deutschland, England, den<br />

USA, Israel, Australien, Russland <strong>und</strong> Kolumbien.<br />

Die Durchführung der Friedenskonzerte wird von den Teilnehmern selbst <strong>und</strong> über<br />

Spenden finanziert. Allen Spendern unseren großen Dank. Schauen Sie doch auf unsere<br />

Website oder schreiben Sie einen Kommentar www.music-for-peace.net<br />

Musik für Frieden <strong>und</strong> Völkerverständigung e. V.<br />

Rheinuferstrasse 7 • D-79206 Breisach<br />

Vereins- <strong>und</strong> Spendenkonto:<br />

GLS Bank • IBAN: DE04 4306 0967 7045 6716 00 • BIC: GENODEM1GLS<br />

Verein „Buch <strong>und</strong> Mystik e. V.“<br />

Fre<strong>und</strong>e des Universalen Sufismus <strong>und</strong> Mitglieder des Inayati-Ordens sowie der Sufi<br />

Ruhaniat haben im Februar 2018 den Verein „Buch <strong>und</strong> Mystik“ gegründet, um die<br />

Verwirklichung für moderne zeitgemäße Publikationen (Print, Digital, Audio, Video),<br />

Websites, Blogs etc. nach Hazrat Inayat Khan <strong>und</strong> seiner Nachfolger in deutscher Sprache<br />

zu unterstützen. Buch <strong>und</strong> Mystik e. V. fördert die Finanzierung von Übersetzungen.<br />

Der Verein unterstützt oder organisiert ebenso Veranstaltungen zur Literaturvermittlung<br />

(z. B. Lesungen, Buchvorstellungen, Diskussionen). Wichtig ist ihm neben<br />

der Erweiterung von Medienkompetenz auch eine Lese- <strong>und</strong> Erzählkultur, die dem<br />

Verständnis <strong>und</strong> Respekt für verschiedene <strong>Religion</strong>en <strong>und</strong> Kulturen Rechnung trägt. Er<br />

kooperiert mit den Organisationen des Universalen Sufismus <strong>und</strong> anderen Organisationen<br />

zur Förderung von gesellschaftlicher Toleranz im Allgemeinen <strong>und</strong> besonders der<br />

Förderung der Toleranz zwischen Menschen verschiedener <strong>Religion</strong>en. Damit dient der<br />

Verein letztlich der Völkerverständigung <strong>und</strong> Friedensbildung.<br />

Buch <strong>und</strong> Mystik e. V. • Kontakt: info@buch<strong>und</strong>mystik.de • www.buch<strong>und</strong>mystik.de<br />

Spendenkonto: Vereinigte Sparkassen Weilheim,<br />

IBAN: DE33 7035 1030 0032 4554 61 • BIC: BYLADEM1WHM<br />

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Hinweise auf Veranstaltungen <strong>2019</strong> / 2020<br />

28. Dez. 19 – 01. Jan. 20 Retreat zum Jahreswechsel<br />

Schweigeretreat mit Aziz Dikeulias in familiärer Atmosphäre.<br />

Akademie Lichtung, Rangendingen, www.akademie-lichtung.de<br />

Info: Amaité, Tel: 07471-948019, info@akademie-lichtung.de<br />

28. Dez. 19 – 01. Jan. 20 Retreat zum Jahreswechsel mit Malik, Batin <strong>und</strong> Nirtan<br />

im Kloster Buddhas Weg, 69483 Siedelsbrunn<br />

Info: 0721 201 3090, seminare@zenith-ev.de<br />

29. Dez. 19 – 01. Jan. 20 Sufi-Meditationsseminar zum Jahreswechsel<br />

„Schönheit – Nahrung für die Seele“<br />

mit Ischtar, Basira, Fatiha, Kabir, Sarfaraz, Raaja Fischer<br />

in Bad Bevensen, Caduceus-Zentrum, www.caduceus.de<br />

Info: 05821-477 129, zentrum@caduceus.de<br />

27. Feb. – 01. März 2020 Zieh uns näher zu Dir<br />

Beginn einer Sufi-Jahresgruppe zu Hazrat Inayat Khan<br />

mit Wali & Arienne van der Zwan in Unterbirkholz<br />

Info: www.peaceinmotion.info<br />

28. Feb. – 01. März 2020 Das atmende Leben in allem<br />

Gesänge, Tänze u. Kontemplation mit dem Aramäischen Jesus<br />

mit Neil Douglas-Klotz im Kloster Bethanien, Sarnen (Schweiz)<br />

Info: www.abwoon.org<br />

06. – 08. März 2020 Heilsame Präsenz füreiander<br />

Teil der Raphael-Ausbildung<br />

Akademie Lichtung, Rangendingen, www.akademie-lichtung.de<br />

Info: Amaité, Tel: 07471-948019, info@akademie-lichtung.de<br />

20. – 22. März 2020 Retreatguide-Training mit Zumurrud Butta u. a.<br />

Für alle, die mehr über den Retreat-Prozess wissen wollen,<br />

Retreat-Guides werden wollen, Sufi-Retreat-Erfahrung erwünscht<br />

Akademie Lichtung, Rangendingen, www.akademie-lichtung.de<br />

Info: Amaité, Tel: 07471-948019, info@akademie-lichtung.de<br />

21. März – 04. April 2020 Wüstenreise (Sahara) für Frauen<br />

mit Ingrid Mettert <strong>und</strong> Eva Brand<br />

Info: evabrand@gmx.de <strong>und</strong> ccq@consulting-mettert.de<br />

09. – 13. April 2020 Osterseminar – Auferstehung<br />

mit Pir Zia Inayat-Khan in Gersfeld, www.inayatiorden.de<br />

Info: Silvia Nura Kunkies 05506-999 1169<br />

seminare@inayatiorden.de, Anmeldung: Javid Jochen Lieb<br />

07127-349 8297, sekretariat@inayatiorden.de<br />

16. – 17. Mai 2020 Das atmende Leben in allem<br />

Gesänge, Tänze u. Kontemplation mit dem Aramäischen Jesus<br />

mit Neil Douglas-Klotz in Hamburg, Kirche der Stille<br />

Info: www.abwoon.org

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