Waffenmarkt-Intern Ausgabe 1019

Ein Hardy – eine Meinung!
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10/2019 · 15
Der Dunning-Kruger-Effekt
Kennen Sie auch so
einen Menschen,
auf den das Sprichwort
zutrifft: große
Klappe, nichts dahinter?
Also so einen,
dessen Selbstbewusstsein
durch nichts aus der
Ruhe zu bringen ist, der rüberkommt
wie ein Macher, wie einer,
der alles kann und alles reißt, der
aber im Grunde nur heiße Luft zustande bringt … und es zu unserem reinen
Unverständnis noch nicht einmal merkt. Ganz gemein gesagt: so jemanden
wie Donald Trump.
Dann haben wir ja wieder mal was gemeinsam. Also mich nerven solche Leute,
vor allem, wenn sie mit ihrer Art doch irgendwie faszinieren und mitreißen
und man erst mal dahinterkommen muss, dass die einfach nur glauben, was
auf dem Kasten zu haben.
Zu ihrer Entschuldigung: Sie können nichts dafür. Das ist wissenschaftlich
bewiesen.
Wie das bei Wissenschaften so üblich ist, gaben die beiden klugen Köpfe Justin
Kruger und Dave Dunning dem Phänomen ihren Namen, sodass wir ihn
nun unter Dunning-Kruger-Effekt als kluge Geheimwaffe nutzen können
(böse Köpfe können sich nun denken, wer von den beiden der mit der Luft
und wer der mit dem Hirn war … aber ich schweife ab). Kruger und Dunning
prüften ihre Probanden in Sachen Allgemeinwissen, gesundem Menschenverstand,
Intelligenz, Logik, Grammatik und … ja sieh an … Humor! Zuletzt
sollten diese ihre Eigenleistung gegenüber den anderen Teilnehmern bewerten.
Da wir das Problem nun schon benannt haben, liegt die Lösung auf der
Hand: Die mit den schlechtesten Ergebnissen bewerteten sich dabei am besten.
Es konnte also belegt werden, dass Leute mit, sagen wir, gering ausgeprägten
Kompetenzen – also die Luftballons – dazu neigen, ihre Fähigkeiten
stark zu überschätzen, deutlicher gesagt, dass die Dummen ihre Dummheit
nicht einmal erkannten, während die, die es wirklich drauf haben, sie korrekt
einschätzen oder sogar herunterschraubten. Auf den Punkt gebracht: Wirklich
kluge Leute kennen ihre Grenzen und sind auch in der Lage, sich Schwächen
und Fehler einzugestehen, daraus die richtigen Schlüsse zu ziehen und
im Fall des Falls auch mal um Hilfe zu bitten.
Natürlich gibt es unter den Selbstbewussten auf dieser Welt auch diejenigen,
die wirklich Scheiße zu Gold rühren können und deren breite Brust durch ihre
Erfolge gewachsen ist. Die müssen wir finden! Hier müssen wir die Spreu
vom Weizen trennen. Wie? Na, mit Allgemeinwissen, gesundem Menschenverstand,
Intelligenz, Logik, Grammatik und … ja Sie wissen sicher, was jetzt
kommt … Humor. Wir müssen Sherlock Holmes spielen, mit klugen Fragen
und Deduktion auf der einen Seite Kompetenz und Intelligenz erkennen, auf
der anderen Inkompetenz entlarven und die Ballons zum Platzen bringen.
Kurz und knapp: Wir müssen uns unbeliebt machen. Warum unbeliebt? Na,
weil die ganzen Dunning-Krugers überhaupt nicht verstehen werden, wieso
sie den Job nicht bekommen oder gar verloren haben, denn sie sind in ihren
Augen schließlich in ihrem Fachgebiet das Beste vom Besten. Damit müssen
wir leben. Aber das Gute ist, wir können es mit Humor sehen … die nicht.
Euer Hardy
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