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Waffenmarkt-Intern Ausgabe 1019

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Büchsenmacher, Messer & Schere<br />

10/2019 · 29<br />

Mit der Modellreihe American Rifle lanciert Ruger seit einigen Jahren eine<br />

Low-Budget-Reihe. Hier die Version Predator.<br />

Zu den Klassikern im mittleren Preissegment gehört seit über 50 Jahren die<br />

Remington 700, hier die Ausführung 700 CDL SF.<br />

Preispolitik des Riesen macht dem kleinen Fachhändler immer mehr zu<br />

schaffen, aber das ist klaglos hinzunehmende Marktwirtschaft. Sorgen<br />

bereiten dem kleinen Familienbetrieb seit einigen Jahren vielmehr die<br />

ständig steigenden <strong>Intern</strong>etverkäufe. Insbesondere die jüngere Kundschaft<br />

verhält sich mehr als egoistisch und hat von dem bewährten<br />

Grundsatz „Leben und leben lassen“ scheinbar nichts gehört, denn schon<br />

in der Schule lernt man, dass Geiz geil ist. Wie sich das äußerst: Man geht<br />

zum örtlichen Fachhändler, lässt sich stundenlang beraten und ein Angebot<br />

für die gewünschte Waffe machen. Mit diesem gratis erworbenen Wissen<br />

geht es dann ins <strong>Intern</strong>et. Spätestens nach dem Googeln wird man<br />

fündig und bestellt zum bundesweit günstigsten Preis. Hat man dann<br />

noch Fragen, beehrt man wieder den Fachhändler vor Ort, der von manchem<br />

Käufer als nützlicher Idiot behandelt wird, wenn er es sich gefallen<br />

lässt. Das geht so weit, dass man Anfragen bekommt, ob man das nur<br />

persönlich entgegenzunehmende Paket nicht zum örtlichen Fachhändler<br />

schicken lassen kann, weil man selbst keinen Urlaub nehmen will. Das ist<br />

kein Märchen aus der Märchensammlung der Gebrüder Grimm, sondern<br />

mir selbst, der seit rund 25 Jahren ein Waffenfachhandelsgeschäft betreibt,<br />

vor wenigen Wochen passiert. Der Jagdscheininhaber war sich<br />

noch nicht einmal über die Rechtslage klar, dass der Fachhändler sich<br />

gegenüber dem Absender als Berechtigter ausweisen müsste. Wo bleibt<br />

da die Waffensachkunde. Aber vielleicht kann man das beim Programm<br />

„Jagdschein in drei Wochen“ auch nicht erwarten. Ich frage mich bei solchen<br />

Aktionen: Wo bleibt der Anstand im alltäglichen Geschäftsleben?<br />

Die nächste Baustelle sind die Phantasievorstellungen mancher Jäger,<br />

insbesondere der Jungjäger. Zu allen Zeiten gab es auch im unteren Preisgefüge<br />

Jagdwaffen. Frühere Generationen wussten jedoch, dass damit<br />

Kompromisse hinsichtlich der Qualität einhergehen müssen. Heute sucht<br />

ein beachtlicher Teil die eierlegene Wollmilchsau. Animiert werden diese<br />

Aus der Werkstatt von Volker Euring stammt diese Edelausführung einer 98er-Repetierbüchse.<br />

Käufer beispielsweise durch das riesige Angebot an Repetierbüchsen in<br />

der Low-Budget-Klasse, deutlich unter der Grenze von 1.000 Euro Anschaffungspreis.<br />

Fakt ist, dass die neue Low-Budget-Klasse brauchbare Repetierer<br />

für kleines Geld hervorgebracht hat. Wenn wir von ordentlicher<br />

Schussleistung an dieser Stelle sprechen, so sind damit Schussgruppen<br />

zu fünf Schuss auf die Distanz von 100 Meter von 25 bis 40 Millimeter gemeint,<br />

was aus jagdlicher Sicht für die meisten Jagdszenarien genügt.<br />

Machbar werden die neuen „Sparbüchsen“ aus mehreren Gründen. Da<br />

sind zunächst einmal moderne Fertigungstechniken, die zum einen eine<br />

kostengünstige Produktion bei großen Stückzahlen gestatten. Gleichzeitig<br />

sind die neuen Fertigungstechniken auch recht präzise und ergeben<br />

verhältnismäßig enge Toleranzen.<br />

Maßgeblich ist für eine kostengünstige Fertigung natürlich die Grundkons -<br />

truktion des Systems. Jedem Waffenfachmann ist klar, dass kompliziert<br />

herzustellende Systeme, wie beispielsweise das legendäre Mauser 98,<br />

ausscheiden. Den Kaufpreis für einen kompletten Low-Budget-Repetierer<br />

darf man da schon für einen neuen, aus dem vollen Material gefrästen<br />

HAGOPUR ® AG Vertriebspartner:<br />

FRANKONIA, GRUBE-KETTNER, AKAH, ALP JAGD, ALLJAGD<br />

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