Waffenmarkt-Intern Ausgabe 0419
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04/2019 · 18 Marketing & Wirtschaft<br />
Neuromarketing: Mit Düften „heimlich“ verführen<br />
„Wie kann ich die Verweildauer der Kunden in meinem Geschäft erhöhen?<br />
Was kann ich tun, um hier eine verkaufsstimulierende Atmosphäre<br />
zu schaffen? Was hilft dabei, dass meine Kunden sich bei mir wohlfühlen?<br />
Und wie lässt sich dadurch überhaupt der Umsatz steigern?“ – Es<br />
gibt sicherlich kaum einen Einzelhändler, der sich nicht diese oder ähnliche<br />
Fragen stellt.<br />
Duftfamilien, © Max Bachmeier<br />
Robert Müller-Grünow mit Olaf Köhne und Peter Käfferlein:<br />
Die geheime Macht der Düfte. Warum wir unserem<br />
Geruchssinn mehr vertrauen sollten<br />
Klappenbroschur, 304 Seiten, zahlreiche Abbildungen,<br />
Edel Books – Ein Verlag der Edel Germany GmbH,<br />
ISBN978-3-8419-0601-4, www.edel.com<br />
Auf der Suche nach verkaufsfördernden Maßnahmen liefert unter anderem<br />
die Wissenschaft immer wieder neue und interessante Erkenntnisse. So auch<br />
das Neuromarketing, das – abgeleitet aus der Neuroökonomie – auf verschiedene<br />
Teilwissenschaften wie Psychologie, Medizin oder Wirtschaftswissenschaften<br />
zugreift. Und so geht es beim Neuromarketing um den Blick ins Gehirn<br />
des Kunden, also um das Verständnis, wie Kaufentscheidungen gefällt<br />
werden, um diese Erkenntnisse dann für die Optimierung von Verkaufsprozessen<br />
zu nutzen.<br />
„Ganz pragmatisch formuliert, beschäftigt sich Neuromarketing damit, wie<br />
Wahl- und Kaufentscheidungen im menschlichen Gehirn ablaufen, und ganz<br />
wichtig für die Werbung: wie man sie beeinflussen kann. Gesucht wird also<br />
nach dem magischen ‚Kauf-Button‘“, wird Neuromarketing-Experte Dr. Hans-<br />
Georg Häusel gern zitiert. Er weiß: „Die Hirnforschung zeigt uns, dass der bewusste<br />
und rationale Kunde eine Illusion ist. Kaufentscheidungen fallen erstens<br />
weitgehend unbewusst und sind zweitens immer emotional.“ Der Diplom-Psychologe<br />
ist Vordenker des Neuromarketings, zählt international zu<br />
den führenden Experten in der Marketing-, Verkaufs- und Management-Hirnforschung<br />
und hat bereits mehrere Bestseller zum Thema geschrieben – unter<br />
anderem „Think Limbic! Die Macht des Unbewussten nutzen für Management<br />
und Verkauf“, „Brain View – Warum Kunden kaufen“ und „Top Seller – Was Spitzenverkäufer<br />
von der Hirnforschung lernen können“. Seine Bücher – alle erschienen<br />
bei Haufe – dienen dem Handel und speziell den Verkäufern hervorragend<br />
zur Einführung und zum besseren Verständnis des Neuromarketings.<br />
Sie liefern nicht zuletzt neue und faszinierende Erkenntnisse der Gehirnforschung<br />
(etwa über das limbische System) und zeigen, was im Kopf des Kunden<br />
wirklich vorgeht.<br />
Deutlich wird, dass Produkte oder Dienstleistungen, die keine Emotionen auslösen,<br />
für das Gehirn wertlos sind und somit eher selten zum Verkaufserfolg<br />
führen. Denn weit über 70 Prozent der Entscheidungen von Konsumenten fallen<br />
unbewusst, und selbst auf die verbleibenden 30 Prozent hat der Kunde nur<br />
einen geringen Einfluss. Dabei wird auch auf die Unterschiede von Frauenund<br />
Männer-Gehirnen sowie auf die Unterschiede des Konsumverhaltens abhängig<br />
vom Alter eingegangen. Des Weiteren gibt Häusel Verkäufern Tipps<br />
sowie verständliche und wirkungsvolle Werkzeuge an die Hand, um die Herzen<br />
ihrer Kunden nachhaltig zu gewinnen und so ihren Verkaufserfolg zu steigern.<br />
https://shop.haufe.de<br />
Wer sich über diese Buchempfehlungen hinaus intensiver mit dem Neuromarketing<br />
beschäftigen will, für den gibt es die Möglichkeit, einen Vortrag, ein<br />
Training oder ein Seminar zum Thema zu besuchen, die nicht nur von Hans-<br />
Georg Häusel selbst (www.haeusel.com), sondern auch von anderen Experten<br />
und Instituten angeboten werden, beispielsweise vom Deutschen Institut<br />
für Marketing (www.marketinginstitut.biz), der Haufe Akademie<br />
(www.haufe-akademie.de), der Münchner Marketing Akademie<br />
(www.akademie-marketing.com) oder dem Management-Institut Dr. A. Kitzmann<br />
(www.kitzmann.biz). Zudem veranstalten die Haufe Group und die Gruppe<br />
Nymphenburg gemeinsam den mittlerweile größten europäischen Neuromarketing-Kongress.<br />
In diesem Jahr findet die Veranstaltung in der BMW-<br />
Welt München bereits zum elften Mal statt – und zwar am 15. Mai 2019, mit<br />
dem Thema „Trust – Wo Vertrauen entsteht und wie es wirkt“. Nähere Informationen<br />
gibt es unter www.neuromarketing-wissen.de. „Durch die unterschiedlichen<br />
Schwerpunkte der beiden Unternehmen ergibt sich eine einzigartige<br />
Konstellation und Kompetenz im Bereich Neuromarketing, die sich in<br />
einer Vielfalt an Experten aus Wissenschaft und Praxis als Referenten auf dem<br />
jährlichen Kongress offenbart“, heißt es dort.<br />
So geht es beim Neuromarketing also stets darum, das menschliche Kaufverhalten<br />
besser zu verstehen, um dann beispielsweise Produktwerbung präziser<br />
darauf abstimmen zu können und die Erkenntnisse (z. B. Vorlieben bei<br />
Design, Farbe oder Geschmack) besonders bei der Neueinführung von Produkten<br />
zu berücksichtigen. Doch was genau bedeutet dieses Wissen über die<br />
Abläufe im menschlichen Gehirn im alltäglichen Verkauf? Kunden kaufen, wie<br />
bereits erwähnt, weil sie von unbewusst im Gehirn ablaufenden Prozessen<br />
gesteuert werden. Kaufen ist demnach emotional begründet und nicht rational.<br />
Fühlen Kunden sich wohl, kaufen sie mehr. Das Ziel ist es also, Atmosphäre<br />
zu schaffen, indem die Sinne der Kunden und potenziellen Käufer positiv<br />
angesprochen werden. Die musikalische Untermalung im Supermarkt, die<br />
angenehme Beleuchtung in der Boutique, das Dufterlebnis in der Parfümerie,<br />
der leckere Probierhappen im Lebensmittelgeschäft, nicht zu vergessen sämt-<br />
www.wm-intern.de<br />
Bilder: © Edel Books, © Max Bachmeier, © Die Dufterei