KURT April/Mai 2020
KURT - Dein Magazin für Gifhorn Ausgabe April/Mai 2020
KURT - Dein Magazin für Gifhorn
Ausgabe April/Mai 2020
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<strong>KURT</strong><br />
kostenfrei <strong>April</strong>/<strong>Mai</strong> <strong>2020</strong><br />
Dein Magazin für Gifhorn<br />
So arbeiten die Gifhorner Unternehmen weiter<br />
So können Sie jetzt mit Ihrem Einkauf helfen<br />
18 Sonderseiten Einzelhandel, Dienstleistungen, Gastronomie und mehr
Seitenkopf<br />
Kreisverband<br />
Gifhorn e.V.<br />
Engagement hat viele Gesichter.<br />
Lerne uns kennen!<br />
Gruppennachmittage<br />
• Heranführung an<br />
die Erste Hilfe und<br />
Rotkreuzwissen<br />
Spiel und Spaß<br />
Und plötzlich ist nichts mehr so,<br />
wie es einmal war...<br />
Was macht ein Stadtmagazin, das zum übergroßen<br />
Teil von Veranstaltungen und Gastronomie<br />
lebt, wenn es keine Veranstaltungen<br />
und keine Gastronomie mehr gibt? Die<br />
Einschränkungen zur Eindämmung der<br />
Corona-Pandemie haben auch <strong>KURT</strong><br />
völlig kalt erwischt. Unsere neue<br />
Ausgabe ist dennoch genauso prall<br />
gefüllt wie eh und je: Die monatliche<br />
Umfrage unserer Mitarbeiterin<br />
Solveig Böhme fand diesmal nicht in<br />
Gifhorns Fußgängerzone statt, sondern<br />
digital. Die Veranstaltungs-Highlights auf den<br />
Seiten 4 und 5 sind tollen Aktionen für unser<br />
aller Gemeinwohl gewichen. Martin Wrasmann<br />
schreibt in seiner monatlichen Kolumne<br />
„Glauben & Zweifeln“ diesmal über die neuen<br />
Bedeutungen der Begriffe Freiheit und Isolation.<br />
Sophie Isabell Bremer hat sich mit vier<br />
Gifhorner Therapeut*innen über mögliche psychische<br />
Folgen der Isolation unterhalten – und<br />
deren Alltagstipps für mentale Gesundheit<br />
zusammengetragen. Und der Gastro-<br />
Test von Malte Schönfeld fand glücklicherweise<br />
noch vor dem Shutdown<br />
statt – schon jetzt sind wir ganz<br />
hungrig auf die Cappu-Wiedereröffnung.<br />
Zudem haben Marieke Eichner,<br />
Çagla Canıdar und mehrere der bereits<br />
Genannten mit 50 Betrieben in Gifhorn<br />
gesprochen – und zeigen Euch in unserer großen<br />
Titelstory, wie Gifhorn nun zusammenhält.<br />
Bastian Till Nowak<br />
Herausgeber und Chefredakteur<br />
nowak@kurt-gifhorn.de<br />
Editorial<br />
Schulsanitätsdienst<br />
Das <strong>KURT</strong>-Team<br />
ist für Dich da<br />
Juliane Werthmann<br />
Mediaberaterin für<br />
Anzeigenschaltungen<br />
Du bist 16 Jahre jung?<br />
Werde Gruppenleiter!<br />
Telefon: 05371 804 870<br />
Email: bruells@drk-gifhorn.de<br />
DRK Kreisverband Gifhorn e.V. • Am Wasserturm 5 • 38518 Gifhorn • www.drk-gifhorn.de<br />
²<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Dany Stephan<br />
Volontärin in der<br />
Redaktion<br />
Aileen Kristen<br />
Mediengestalterin<br />
<strong>KURT</strong> Design<br />
Magazin <strong>KURT</strong><br />
Celler Straße 1, 38518 Gifhorn<br />
Tel. 05371 - 9418001<br />
E-<strong>Mai</strong>l mail@kurt-gifhorn.de<br />
2<br />
<strong>KURT</strong><br />
<strong>KURT</strong> 3
Die 5 <strong>KURT</strong> Highlights<br />
1<br />
#ghz – Gifhorn<br />
hält zusammen!<br />
Lassen Sie die Gifhorner Betriebe,<br />
Geschäfte und Gastronomen in der<br />
Corona-Krise nicht im Stich. Helfen<br />
Sie mit Ihrem Einkauf. Denn gemeinsam<br />
sind wir stark! Von dieser Überzeugung<br />
getrieben hat <strong>KURT</strong> das neue<br />
Portal www.gifhorn-hält-zusammen.de<br />
freigeschaltet – unser 16-jähriger Web-Entwickler<br />
Ben Weber (Foto) hat‘s programmiert.<br />
„Zahlreiche Handwerksbetriebe, Geschäfte und<br />
Gastronomen arbeiten unter veränderten Bedingungen weiter, manche bieten Außer-<br />
Haus-Verkauf, andere einen Lieferservice“, erklärt <strong>KURT</strong>-Chefredakteur Bastian Till<br />
Nowak. „Wichtig ist jetzt nur, dass potentielle Kundinnen und Kunden auch von alldem<br />
erfahren.“ Das Portal bietet die Chance dazu. „Und in all den Beiträgen über die Betriebe<br />
spielt natürlich auch das Mut machen eine ganz große Rolle!“ Die ersten 50 Beiträge<br />
sind auf den Seiten 30 bis 47 nachzulesen. Und im Internet werden es täglich mehr.<br />
Helfen Sie Gifhorns Betrieben oder beteiligen Sie sich selbst: www.gifhorn-hält-zusammen.de<br />
2<br />
Fridays-For-Future-Gruppe und St. Altfrid<br />
übernehmen Fahrten für Risikogruppen<br />
Dass die Gifhorner Fridays-For-Future-Gruppe ihre Stimme dazu nutzt, um auf die<br />
Klimakrise hinzuweisen, hat ihr schon viel Zuspruch eingebracht. Doch auch in den Zeiten<br />
der Corona-Pandemie verschaffen sich die Schüler Gehör – und sorgen nun zusammen mit<br />
Gifhorns St. Altfrid-Gemeinde dafür, dass Menschen<br />
der Risikogruppen wie Alte oder Kranke<br />
nicht übermütig und unnötig das Haus verlassen<br />
müssen. „Es ist ein Telefon eingerichtet, bei<br />
dem ein Lieferdienst erreichbar ist“, berichtet<br />
FFF-Sprecher Philip Knotz und begründet: „Wir<br />
möchten praktisch unterstützen, indem notwendige<br />
Fahrten zum Supermarkt, zur Apotheke<br />
oder zum Hausarzt von Jugendlichen übernommen<br />
werden.“ Das würde auch der Gastronomie<br />
helfen, die aktuell auf einen Großteil ihrer Kunden<br />
verzichten muss, so Philip Knotz.<br />
Foto: Çağla Canıdar<br />
Hotline: täglich 9 bis 12 Uhr, Tel. 05371-12684<br />
Foto: Çağla Canıdar<br />
Foto: Çağla Canıdar<br />
3<br />
4<br />
Kirchen<br />
Stadtelternrat startet Spendenruf für Kinder<br />
Hier stehen die Spenden-Boxen: Im Meinecken Sohl 67b und Fischerweg 58, Gifhorn, direkt vor der Haustür<br />
richten<br />
Seelsorge gegen<br />
Einsamkeit ein<br />
Die katholische Kirche Gifhorn und<br />
der evangelische Kirchenkreis Gifhorn<br />
richten kostenfreie Telefon-Hotlines<br />
für seelsorgerische Gespräche gegen<br />
die Corona-Einsamkeit ein. Pastoralreferent<br />
Martin Wrasmann: „Wir wollen<br />
so Kontaktmöglichkeiten schaffen.“<br />
Tel. 0800-2066800 (täglich 15 bis 18 Uhr)<br />
Tel. 0800-3844000 (Mo. - Sa. 18 bis 21 Uhr<br />
sowie So. 9 bis 12 Uhr)<br />
Foto: Çağla Canıdar<br />
Der Stadtelternrat der Kindertagesstätten und<br />
die Gifhorner Tafel arbeiteten Hand in Hand,<br />
um Kindern ein schönes Osterfest zu bereiten.<br />
Dafür riefen sie zu Sachspenden auf – und das<br />
lief so gut, dass die Aktion jetzt weitergeht.<br />
Wie der Stadtelternrat um die Vorsitzenden<br />
Birthe von Einem (links) und Lisa Habenicht<br />
bemerkt hat, gibt es einen großen Bedarf an<br />
Haferflocken, Grießbrei, Fruchtriegeln, Keksen<br />
und mehr. Genauso sind Bastelmaterial, Pixi-<br />
Bücher und andere Überraschungen gefragt.<br />
Wer die Aktion unterstützen möchte, darf seine<br />
Spende kontaktfrei in zwei Boxen hinterlegen.<br />
5<br />
RedNRock: Zumba<br />
gibt‘s nun online<br />
„Auch zu Hause fit bleiben und Spaß haben“:<br />
Das ist das Motto von Claudia Evers (links)<br />
und Katharina Kunnert, die derzeit keine<br />
Zumba-Fitness-Kurse geben dürfen. Prompt<br />
haben die beiden Meinerserinnen ihren eigenen<br />
YouTube-Kanal ins Leben gerufen. Sie<br />
suchen sich schöne Orte in der Gemeinde und<br />
filmen sich bei ihrem Programm! So können<br />
die Teilnehmer online zuschauen und ganz<br />
easy im eigenen Wohnzimmer mittanzen.<br />
Einfach bei YouTube „RedNRock“ eingeben,<br />
den Sport-BH anziehen und los geht‘s!<br />
4<br />
<strong>KURT</strong> <strong>KURT</strong> 5
GANZ NACH IHREM GESCHMACK<br />
Wir beziehen<br />
und arbeiten Ihre<br />
Polstermöbel auf.<br />
<strong>KURT</strong>s Umfrage des Monats<br />
Wie geht Ihr mit der Isolation um?<br />
<strong>KURT</strong>-Mitarbeiterin Solveig Böhme hat sich bei den Leuten in und um Gifhorn umgehört<br />
Leider entfällt bei mir eine geplante Reise und<br />
ich kann auch nicht all meine Hobbys – wie<br />
das Golfen – ausüben, aber dafür spiele ich PC<br />
und fahre mit dem Fahrrad. Das bringt mir etwas<br />
Alltag und die Zeit geht schneller vorbei.<br />
Marcel Linse (21) aus Gifhorn,<br />
Schüler an der Johannes-Selenka-Schule<br />
… wenn die kleinen<br />
Engel toben<br />
6<br />
Cardenap 3 · Gifhorn<br />
Telefon 05371 12589<br />
www.schoener-einrichten.de<br />
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Familienhilfe Kästorf GmbH für die Regionen<br />
Gifhorn und Braunschweig in Voll- oder Teilzeit<br />
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Telefonische Auskünfte erhalten Sie unter<br />
0 53 71 - 721 310.<br />
Dachstiftung<br />
Diakonie<br />
Den Großteil der Zeit<br />
verbringe ich damit, die<br />
Aufgaben der Fachhochschule<br />
im Selbststudium oder<br />
bei Online-Veranstaltungen<br />
zu erledigen. Es fehlt mir,<br />
Zeit mit meinen Leuten zu<br />
verbringen, aber dank moderner<br />
Wunder ist man doch<br />
gar nicht so alleine wie man<br />
vielleicht denkt.<br />
Dorothea Schrader (19) aus<br />
Gifhorn, BWL-Studentin<br />
Zur Arbeit gehe ich noch, weil ich kein Home-Office<br />
machen kann. Es ist teilweise gespenstisch, weil es<br />
eigentlich eine Firma mit vielen Leuten ist, aber man<br />
jetzt manchmal in Hallen reinkommt, die ganz leer sind.<br />
Zu Hause mache ich nicht mehr organisatorischen Kram<br />
als sonst auch. Sonst denkt man immer so, man kann<br />
superviel vorbereiten, aber das ist irgendwie Quatsch.<br />
Johannes Nortmann (19) aus Gamsen, Modellbau-Azubi<br />
Das Leben hat sich stark verändert – zum Beispiel<br />
in der Schule: Wir bekommen nun Online-Aufgaben<br />
von unseren Lehrern, die wir selbständig<br />
erarbeiten müssen. Angesichts der aktuellen<br />
Lage ist man zwar etwas eingeschränkter,<br />
aber wenn man das Beste aus der Situation<br />
macht, dann ist das Leben nicht schlechter.<br />
Tim Schwechheimer (16) aus Gifhorn,<br />
Schüler am Otto-Hahn-Gymnasium<br />
Normalerweise bin ich jeden Tag unterwegs, aber jetzt kann<br />
ich nichts davon machen. Jetzt male und lese ich tatsächlich<br />
wieder viel, wofür ich lange keine Zeit hatte. Jeden<br />
Tag telefoniere ich mit Leuten und wir spielen<br />
auch Spiele übers Telefon oder Internet. Es<br />
ist halt was anderes über Videochat und<br />
Telefon, als sich in Person zu treffen, aber<br />
wir müssen alle das Beste draus machen.<br />
Paulina Savignano (17) aus Gifhorn,<br />
Schülerin am Otto-Hahn-Gymnasium<br />
Ich beschäftige mich ganz<br />
viel mit Haus, Garten und<br />
allem, was so liegen geblieben<br />
ist. Auch in der Schule<br />
ist es noch relativ entspannt:<br />
Wir räumen unsere Klassen<br />
auf und sehen zu, dass wir<br />
den ganzen Bürokram und<br />
unsere Arbeitszeit im Home-<br />
Office bewältigt bekommen.<br />
Sigrun Borkenhagen (52)<br />
aus Vordorf,<br />
Grundschullehrerin<br />
<strong>KURT</strong> <strong>KURT</strong> 7
<strong>KURT</strong> Media<br />
<strong>KURT</strong> Media<br />
<strong>KURT</strong> gehört jetzt zu<br />
Gifhorns Gedächtnis<br />
Das Stadtarchiv hat <strong>KURT</strong> als erstes Magazin in seine Sammlung aufgenommen –<br />
Leiterin Heike Klaus-Nelles schätzt darin die ausführlichen Hintergrundberichte<br />
Das erste Gifhorner Ratsbuch von 1413, amtliche Rats- und Ausschussprotokolle,<br />
Adressbücher, Erbschatzregister, meterweise<br />
alte Regionalzeitungen... und <strong>KURT</strong>? Richtig! Unser bescheidenes<br />
Magazin hat Eingang in den Bestand des Gifhorner Stadtarchivs<br />
gefunden. „Das Archiv hat die Aufgabe, das Gedächtnis unserer<br />
Stadt zu bilden“, erklärt Archivarin Heike Klaus-Nelles. Die Bestände<br />
sollen die lokale Gesellschaft aus verschiedenen Perspektiven abbil-<br />
den – „und das für die Ewigkeit“, betont sie. Die Leiterin des Stadtarchivs<br />
zeigt die Schätze im Bestand, informiert darüber, welche<br />
Kriterien diese erfüllen müssen, um ins Archiv aufgenommen zu<br />
werden – und was genau nun <strong>KURT</strong> zu einer wertvollen Ergänzung<br />
der Gifhorner Stadt- und Landkreisgeschichte macht.<br />
Von Sophie Isabell Bremer<br />
Das <strong>KURT</strong>-Team trifft Heike<br />
Klaus-Nelles im Stadtarchiv,<br />
um ihr die noch fehlenden<br />
Ausgaben zu übergeben. Jetzt<br />
ist die Sammlung komplett<br />
und alles kann liebevoll archiviert<br />
werden. Aber wie kommt<br />
<strong>KURT</strong> nun überhaupt zu der<br />
Ehre, in die ewigen vier Wände<br />
des Gifhorner Stadtarchivs<br />
aufgenommen zu werden?<br />
„Wir wählen unseren Bestand<br />
nach formalen und inhaltlichen<br />
Kriterien aus“, berichtet<br />
Heike Klaus-Nelles. Nach den<br />
formalen Kriterien ist etwa<br />
relevant, wie gut erhalten die<br />
Unterlagen sind und ob die<br />
Nutzungsrechte vorliegen. Die<br />
inhaltlichen Kriterien stellen<br />
den Bezug zu Gifhorn in den<br />
Vordergrund: „Die Inhalte<br />
müssen bedeutungsvoll für<br />
die Stadt sein.“ Was <strong>KURT</strong> so<br />
besonders für das Gifhorner<br />
Stadtarchiv macht, ist laut<br />
Heike Klaus-Nelles der „zusammenfassende<br />
Charakter“<br />
des Monatsmagazins. <strong>KURT</strong><br />
biete „wertvolle, ausführliche<br />
Hintergrundberichte“.<br />
Ein prägnantes Beispiel sei<br />
etwa die Gifhorner Ortsgruppe<br />
von Fridays For Future,<br />
über die <strong>KURT</strong> umfangreich<br />
berichtete und dabei in den<br />
Fokus nahm, wie die jungen<br />
Aktivisten selbst ihren Protest<br />
und ihre Gegner wahrnehmen.<br />
„<strong>KURT</strong> erzählt aus einer eigenen<br />
Perspektive, auf eine<br />
andere Art und Weise, die zugänglicher<br />
für viele Leserinnen<br />
und Leser ist – im Vergleich zu<br />
amtlichen Unterlagen“, erklärt<br />
Heike Klaus-Nelles. „Wenn<br />
die nächsten Generationen in<br />
50 Jahren oder noch später<br />
einmal fragen, was wir denn<br />
für das Klima damals getan<br />
haben, dann können sie diesen<br />
<strong>KURT</strong>-Artikel neben anderen<br />
Dokumenten im Stadtarchiv<br />
zurate ziehen.“<br />
Auch im politischen Kontext<br />
des Brexits können die nächsten<br />
Generationen auf <strong>KURT</strong>s<br />
Portrait des aus Schottland<br />
stammenden Gifhorners Morris<br />
Sharpe zurückblicken –<br />
im Angesicht des drohenden<br />
Austritts Großbritanniens aus<br />
der Europäischen Union beantragte<br />
er vorsichtshalber<br />
die deutsche Staatsbürgerschaft,<br />
um problemlos auch<br />
weiterhin in Gifhorn leben<br />
zu können. Und Stadtarchivarin<br />
Heike Klaus-Nelles<br />
richtet ihren Blick noch auf »<br />
Heike Klaus-Nelles und Bastian Till Nowak<br />
präsentieren frohen Herzens den jüngsten<br />
Neuzugang im Gifhorner Stadtarchiv.<br />
8<br />
<strong>KURT</strong> <strong>KURT</strong> 9
<strong>KURT</strong> Media<br />
<strong>KURT</strong> Media<br />
„The Sex Pistols Experience“<br />
spielen in Gifhorns Nordkreis<br />
<strong>KURT</strong> verlost Tickets für die Live-Musik-Nacht:<br />
Gifhorn feiert das<br />
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onky-Tonk-Festival<br />
Die Hip-Hop-Crew N‘Stylz<br />
zeigt ihre neue Show auf<br />
der großen Rathaus-Bühne<br />
Gifhorn feiert<br />
Anarchie<br />
in Gifhorn:<br />
40 Jahre<br />
» Sonderseiten 43 bis 47<br />
Punk!<br />
» Seite 18<br />
Polizei: Immer mehr<br />
Einbrüche in Gifhorn<br />
» Seite 5<br />
Jetzt ist es offiziell:<br />
Wolfsrudel bei Gifhorn<br />
» Seite 5<br />
Mit dem Motorrad in die<br />
schottische Partnerstadt<br />
ltstadtfest<br />
» Seite 6<br />
Oldtimer-Rallye macht<br />
Station in Gifhorn<br />
» Seite 25<br />
s volle Programm zur Party des Jahres » Sonderseiten 36 bis 63<br />
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» Seite 70<br />
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<strong>KURT</strong><br />
kostenfrei März/<strong>April</strong> <strong>2020</strong><br />
Lesbisch, schwul, bi, trans – Gifhorn hat<br />
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Dein Magazin für Gifhorn<br />
» viele weitere Portraits in unserem<br />
Magazin – wie auf das große<br />
Interview mit der neuen<br />
Gleichstellungsbeauftragten<br />
unserer Stadt, Sevdeal Erkan-<br />
Cours. „Aber auch historische<br />
Artikel wie der Rückblick auf<br />
die Gifhorner Kaufhaus-Familie<br />
Döpke oder die Entwicklung<br />
des Heidesees sind interessant“,<br />
fügt sie hinzu. Nicht<br />
zuletzt sind Artikel über Jubiläen<br />
von Unternehmen wie<br />
Giesecke Catering, dem Cappu<br />
oder den beiden geschichtsträchtigen<br />
Eisdielen Dolomiti<br />
und Coletti sowie von Vereinen<br />
wie dem Gifhorner Männerchor<br />
wertvolle Ergänzungen<br />
für das Stadtarchiv. „Das<br />
sind alles Themen, die findet<br />
man in amtlichen Überlieferungen<br />
so nicht wieder“, betont<br />
Heike Klaus-Nelles. Und auch<br />
die in <strong>KURT</strong> abgebildeten Werbeanzeigen<br />
dürften in ferner<br />
Zukunft „durchaus von Interesse<br />
sein“. Schließlich bilden<br />
auch sie die heutige Lebenswirklichkeit<br />
ab.<br />
<strong>KURT</strong> ist mitnichten die einzige<br />
journalistische Veröffentlichung<br />
im Gifhorner Stadtarchiv:<br />
Die „Aller-Zeitung“ wird bereits<br />
seit 1851 archiviert, die<br />
„Gifhorner Rundschau“ seit<br />
1979. Und auch die „Gifhorner<br />
Tageszeitung“ ist im Bestand<br />
des Archivs zu finden – ihre<br />
letzte Ausgabe erschien 1935 in<br />
der Zeit des Nationalsozialismus,<br />
dann wurde sie eingestellt.<br />
Als viertes Medium kommt nun<br />
<strong>KURT</strong> hinzu – als erstes archiviertes<br />
Gifhorner Stadtmagazin. Da ist<br />
<strong>KURT</strong>-Herausgeber und Chefredakteur<br />
Bastian Till Nowak ganz aus dem<br />
Häuschen: „Für uns ist es eine riesige<br />
Ehre und Auszeichnung, neben den drei<br />
Tageszeitungen ins Archiv<br />
einzugehen. Das ist absoluter<br />
Wahnsinn!“ Dieser Erfolg unterstreiche,<br />
welch tolle Arbeit<br />
das gesamte <strong>KURT</strong>-Team in<br />
den vergangenen Jahren geleistet<br />
hat. „Von Seiten der<br />
Stadt so eine Anerkennung zu,<br />
erhalten, bedeutet enorm viel.“<br />
Wie wichtig diese Ergänzung<br />
ist, erläutert wiederum<br />
Heike Klaus-Nelles: „<strong>KURT</strong>s<br />
Berichterstattung unterscheidet<br />
sich auch noch mal von<br />
den Tageszeitungen“, merkt<br />
die Stadtarchivarin an. „Dort<br />
fand etwa die Berichterstattung<br />
zu den Bürgermeisteroder<br />
Europawahlen über einen<br />
längeren Zeitraum und mit tagesaktuellem<br />
Bezug statt. Im<br />
<strong>KURT</strong>-Magazin konnte dieses<br />
Thema in einem größeren Umfang<br />
in zwei Magazinbeiträgen<br />
behandelt werden.“<br />
Chefredakteur Bastian Till<br />
Nowak erklärt: „Dadurch,<br />
dass wir ein Monatsmagazin<br />
sind, können wir uns auf eine<br />
intensive Recherche konzentrieren<br />
und vieles vor der Veröffentlichung<br />
nachbessern und<br />
korrigieren.“ Ihm liegen auch<br />
die Familienportraits am Herzen,<br />
die im Rahmen des Wettbewerbs<br />
„Gifhorn sucht die<br />
Super-Oma“ entstanden sind:<br />
„Diese spiegeln die heutige<br />
Gesellschaft wieder“, überlegt<br />
er. „Würden wir dies nicht dokumentieren,<br />
könnte all das<br />
im kulturellen Gedächtnis unserer<br />
Stadt wohl mit der Zeit<br />
verschwinden.“ Und das wäre<br />
doch sehr schade.<br />
Die <strong>KURT</strong>-Ausgaben sind<br />
unter der Signatur S – für<br />
Sammlung – im Stadtarchiv<br />
zu finden. Die Aller-Zeitung<br />
Willkommen daheim! Neben der Aller-Zeitung, der eingestellten Gifhorner Tageszeitung sowie der Gifhorner<br />
Rundschau hat auch <strong>KURT</strong> ein Zuhause in den ewigen Regalen des Stadtarchivs gefunden.<br />
Fotos: Çağla Canıdar<br />
trägt dort die Signatur S-1/1,<br />
die eingestellte Gifhorner<br />
Tageszeitung die S-1/2, die<br />
Gifhorner Rundschau die<br />
S-1/3 – und das <strong>KURT</strong>-Magazin<br />
die S-4. Die einzelnen<br />
Jahrgänge werden fortlaufend<br />
nummeriert. In der Archivdatenbank<br />
werden die Inhalte<br />
der einzelnen Magazine<br />
stichwortartig erfasst, damit<br />
besonders historisch und kulturell<br />
relevante Artikel leichter<br />
zu finden sind. Die Hefte werden<br />
in genormten Archivkartons<br />
aufbewahrt, die säurefrei<br />
sind und das Papier vor dem<br />
Zerfall sowie vor äußeren Einflüssen<br />
schützen.<br />
„<strong>KURT</strong> ist eine wertvolle<br />
Ergänzung für den Bestand<br />
unserer Sammlung“, betont<br />
Heike Klaus-Nelles. „Und das<br />
Magazin wird auch die eine<br />
oder andere Überlieferungslücke<br />
schließen.“<br />
„Ich hatte mich nie zu träumen<br />
gewagt, dass <strong>KURT</strong> einmal<br />
Eingang ins Gifhorner<br />
Stadtarchiv finden könnte“,<br />
zeigt sich Herausgeber Bastian<br />
Till Nowak verblüfft. „Und das<br />
nach gerade mal fünfeinhalb<br />
Jahren!“ <strong>KURT</strong>s erste Ausgabe<br />
erschien im August 2014 – mit<br />
44 Seiten, davon sechs zum<br />
Gifhorner Altstadtfest und<br />
einer Titelstory über sexy Pinup-Mode<br />
made in Gifhorn.<br />
„Der Eingang unseres Magazins<br />
ins Gifhorner Stadtarchiv<br />
schärft unseren Blick für<br />
die Verantwortung, die wir bei<br />
der Auswahl unserer Themen<br />
und der Formulierung unserer<br />
Inhalte tragen“, betont Bastian<br />
Till Nowak. Transparenz<br />
und Gewissenhaftigkeit gehören<br />
seit eh und je zu unseren<br />
Werten – letztlich hat sich<br />
das <strong>KURT</strong>-Team diese bei<br />
einer zweitägigen Tagung als<br />
wichtigste Pfähle seines neuen<br />
Leitmotivs selbst auferlegt.<br />
„Wir sind froh und unglaublich<br />
stolz, dass unsere Arbeit nicht<br />
verloren geht“, sagt der Chefredakteur.<br />
„Durch das Archiv<br />
werden <strong>KURT</strong>s Inhalte für die<br />
Ewigkeit bewahrt. Super toll!“<br />
Nach der Corona-Pandemie<br />
hat das Stadtarchiv wieder wie<br />
gewohnt geöffnet:<br />
Stadtarchiv<br />
Cardenap 1, Gifhorn<br />
Mo, Mi: 8.30 bis 12 Uhr<br />
Di: 14 bis 17 Uhr<br />
Tel. 05371-932154<br />
E-<strong>Mai</strong>l: stadtarchiv@<br />
stadt-gifhorn.de<br />
10<br />
<strong>KURT</strong> <strong>KURT</strong> 11
Kriminalität<br />
Kriminalität<br />
Polizisten werden immer<br />
häufiger selbst zu Opfern<br />
Neue Kriminalstatistik: Landkreis Gifhorn ist einer der sichersten in Niedersachsen<br />
Polizeisprecher Thomas Reuter<br />
(von links), Inspektionsleiter<br />
Thomas Bodendiek,<br />
Kripo-Chefin Christin Bartels<br />
und Analyst Martin Hesse<br />
präsentierten der Gifhorner<br />
Presse ihre Statistik.<br />
Fotos: Çağla Canıdar<br />
Thomas Bodendiek, Leiter der Polizeiinspektion Gifhorn, freut<br />
sich über die starke Deliktaufklärung im Jahr 2019 und dankt der<br />
gesamten Mannschaft für ihren tollen Einsatz: „Ich bin hochzufrieden<br />
mit dem, was wir erreicht haben.“ Die Gifhorner Polizei konnte<br />
rund 66 Prozent aller Taten aufklären, 2018 lag die Quote bei rund<br />
64 Prozent. Von den vergangenen zehn Jahren kann nur 2010 der<br />
Spitzenquote von 2019 das Wasser reichen – mit rund 65 Prozent.<br />
„Mit der tollen Aufklärungsrate liegen wir über dem Landesdurchschnitt“,<br />
stellt der Polizeichef fest. Das ist nicht alles: Der Landkreis<br />
Gifhorn gehört somit laut Martin Hesse, Leiter der Analysestelle, zu<br />
den drei sichersten Landkreisen in ganz Niedersachsen.<br />
Von Sophie Isabell Bremer<br />
und Bastian Till Nowak<br />
Die Kriminalstatistik der Polizei<br />
klärt über aktuelle Brennpunkte<br />
in der Polizeiarbeit auf,<br />
gibt Einblicke in gesellschaftliche<br />
Veränderungen und<br />
warnt vor neuen Betrugsstrategien.<br />
So präsentierte die Gifhorner<br />
Polizeiinspektion jetzt<br />
die Zahlen des vergangen Jahres<br />
und zeigte wesentliche<br />
Entwicklungen im Landkreis<br />
auf. Zwei Beispiele: Das Anzeigeverhalten<br />
im Bereich der<br />
häuslichen Gewalt hat sich in<br />
den vergangenen Jahren verändert,<br />
wodurch mehr Delikte<br />
ans Licht kommen. Und immer<br />
häufiger werden Polizeibeamte<br />
selbst zu Opfern – ein seit<br />
Jahren stetiger Trend.<br />
Insgesamt 6969 Straftaten<br />
wurden 2019 registriert – ein<br />
Anstieg um 80 Straftaten<br />
(+1,16 Prozent) im Vergleich<br />
zum Vorjahr. Betrachtet man<br />
die Anzahl der Straftaten gemessen<br />
an der Einwohnerzahl,<br />
gehöre der Landkreis Gifhorn<br />
„zu den sichersten Regionen<br />
in Niedersachsen“, heißt es im<br />
Bericht der Polizeiinspektion.<br />
Rückläufig ist die Anzahl<br />
der Straftaten in den Bereichen<br />
der Polizeistationen<br />
Isenbüttel, Weyhausen und<br />
Brome. In den Kommissariaten<br />
Meinersen und Wittingen<br />
sowie den Stationen Westerbeck<br />
und Wesendorf haben<br />
sie hingegen zugenommen.<br />
Die Inspektion Gifhorn, das<br />
Kommissariat Meine und die<br />
Station Hankensbüttel blieben<br />
in etwa auf ihrem jeweiligen<br />
Vorjahresniveau.<br />
Insgesamt 1274 Rohheitsdelikte wurden 2019 festgestellt – das sind acht Fälle<br />
mehr als im Vorjahr. „Hier hat sich nicht viel getan“, so Martin Hesse, Leiter<br />
der Analysestelle der Gifhorner Polizeiinspektion. Darunter fallen Raub und<br />
räuberische Erpressung sowie räuberischer Diebstahl, Körperverletzung,<br />
Stalking und Freiheitsberaubung sowie Nötigung und Drohung. Auch die<br />
Geiselnahme und der Menschenhandel zählen zu den Rohheitsdelikten.<br />
Die Aufklärungsquote 2019 liegt bei rund 93 Prozent. 2018 waren es<br />
noch circa 93,5 Prozent. Die Rohheitsdelikte haben einen Anteil von 18,28<br />
Prozent an allen Straftaten im Landkreis Gifhorn – und besitzen damit laut<br />
dem Bericht der Polizeiinspektion „einen nicht unerheblichen Stellenwert“.<br />
Die Anzahl der Diebstahldelikte im Landkreis Gifhorn hat in den vergangenen<br />
Jahren abgenommen – sie befinde sich „seit mehr als zehn<br />
Jahren in einem Abwärtstrend“, heißt es im Bericht der Polizeiinspektion.<br />
Im Bereich des Diebstahls aus Wohnungen ist 2019 ein „enormer<br />
Rückgang“ im Landkreis zu verzeichnen, so Polizeirätin Christin<br />
Bartels. Die Polizei investiere in Präventionen und leiste viel Aufklärungsarbeit:<br />
„Die Leute lernen dazu.“ 2018 wurden 357 Einbruchdiebstähle<br />
verzeichnet, 2019 waren es lediglich 183. Da der Wohnungseinbruch<br />
eine enorme Verletzung der Privatsphäre darstelle, bleibe dieser<br />
nach wie vor ein polizeiliches Schwerpunktthema. „Wir leben von Zeugenhinweisen“, fügt Thomas Bodendiek,<br />
Leiter der Polizeiinspektion, hinzu. „Man merkt, dass die Aufmerksamkeit für diese Delikte gestiegen ist.“<br />
Die Anzahl der statistisch als Politisch motivierte Kriminalität<br />
eingeordneten Straftaten im Zuständigkeitsbereich der Polizeiinspektion<br />
Gifhorn weist 2019 gegenüber dem Vorjahr einen Anstieg von 30<br />
auf 36 Delikte auf. Aber: „Bei keiner der Taten handelte es sich um ein<br />
Gewaltdelikt“, berichtet Peter Maschur, als Leiter des Fachkommissariats<br />
4 zuständig für Staatsschutzangelegenheiten. Im Phänomenbereich<br />
„Rechts“ halbierte sich ihm zufolge das Straftataufkommen nahezu<br />
– von 25 Taten im Jahr 2018 auf 13 Taten im Jahr 2019. „Überwiegend<br />
wurden hierbei sogenannte Propagandadelikte wie Hakenkreuz-<br />
Schmierereien, „Heil-Hitler“-Rufe oder das Zeigen des Hitlergrußes<br />
begangen“, so Peter Maschur. Und: „Bei den letztgenannten Delikten war häufig Alkoholeinwirkung mitursächlich.“<br />
Dementgegen stiegen die Fallzahlen der politisch motivierten Kriminalität „Links“ von 5 im Jahr 2018 auf 18 im<br />
Jahr 2019. „Die links motivierten Straftaten richteten sich ausnahmslos gegen die AfD und deren Funktionsträger“,<br />
berichtet der Gifhorner Staatsschutz. Im Wesentlichen – in 13 der insgesamt 18 Fälle – waren die im Zuge des niedersächsischen<br />
Landtagswahlkampfes und des Europawahlkampfes angebrachten Wahlplakate der AfD das jeweilige<br />
Angriffsziel. „Insgesamt wurden weit mehr als 300 AfD-Wahlplakate entwendet oder zerstört“, so Peter Maschur.<br />
Im Phänomenbereich der islamistisch beziehungsweise religiös motivierten Kriminalität wurden – wie schon im<br />
Vorjahr – keine Fälle bekannt. Allerdings: Bei einer Veranstaltung im Landkreis Gifhorn sei ein verbotenes Symbol der<br />
„Arbeiterpartei Kurdistans“ (PKK) gezeigt worden, die in der Bundesrepublik Deutschland einem Betätigungsverbot<br />
unterliegt. „Phänomenübergreifend ist festzustellen, dass zunehmend soziale Netzwerke im Internet und Messenger-<br />
Dienste die Projektionsfläche für Hass-Postings, Beleidigungen, Bedrohungen, Volksverhetzungen und das Verbreiten<br />
von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen sind“, teilt der Leiter des Fachkommissariates mit.<br />
12<br />
<strong>KURT</strong> <strong>KURT</strong> 13
Kriminalität<br />
Kriminalität<br />
Gewalt und Widerstand gegen Polizeibeamte haben 2019 zugenommen – darunter<br />
fallen der Widerstand, tätlicher Angriff, Körperverletzung und Bedrohung. 2018<br />
kamen 35 Fälle vor, 2019 sind es 44. Zudem ist die Anzahl der Opfer stark angestiegen.<br />
Waren es 2018 noch 64 Beamte, die Opfer von Gewalt oder Widerstand wurden,<br />
sind es 2019 insgesamt 78 Beamte – ein Anstieg von 22 Prozent. „Die Statistik ist<br />
zu hoch!“, sagt Gifhorns Polizeichef Thomas Bodendiek entschlossen. Auf Seiten<br />
der Inspektion wisse man nicht, was die Entwicklung erklären könnte. So würden<br />
Situationen im tagtäglichen Einsatz der Polizeibeamten auf einmal eskalieren. „Manchmal sind Drogen und Alkohol<br />
entscheidende Faktoren“, überlegt Polizeisprecher Thomas Reuter. Aber dies ist nicht immer der Fall, so Thomas<br />
Bodendiek: „Es geht um eine allgemeine Abnahme von Respekt.“ Es sei traurig, dass die Helfer attackiert werden.<br />
Im Jahr 2019 wurden im<br />
Landkreis Gifhorn insgesamt<br />
347 Fahrräder gestohlen –<br />
im Vorjahr waren es 331<br />
gestohlene Räder. In<br />
dieser Kategorie liegt eine<br />
vergleichsweise niedrige Aufklärungsquote<br />
vor: Nur rund<br />
17 Prozent der Fahrraddiebstähle<br />
wurden in den Jahren<br />
2018 und 2019 aufgeklärt.<br />
2019 gab es im Bereich Häusliche Gewalt 250 Delikte, 2018 waren<br />
es 238. Im Vergleich dazu: 2010 wurden lediglich 135 Fälle registriert. „Das<br />
Thema Häusliche Gewalt ist besonders wichtig“, betont Kripo-Chefin Christin<br />
Bartels. „Wir müssen den Bereich aufhellen.“ Es bestehe eine große<br />
Dunkelfeldproblematik: Delikte werden nicht erkannt, weil Opfer die Täter<br />
nicht anzeigen. „Aber das hat sich innerhalb der vergangenen Jahre zum<br />
Besseren verändert“, berichtet Polizeichef Thomas Bodendiek. „Es gibt<br />
neue Maßnahmen, die Opfer auch erkennen. Früher<br />
wurden die Frauen noch abgeholt und ins Frauenhaus<br />
gebracht – heute gehen wir gegen<br />
die Person vor, die schlägt. Daher trauen<br />
sich Opfer eher anzuzeigen.“ Somit könne<br />
man mutmaßen, dass die Deliktquote<br />
schon vor zehn Jahren genauso hoch –<br />
oder noch höher – gewesen war, wie sie<br />
es 2019 ist. Die Taten wurden nur nicht<br />
registriert. 71 Prozent der Opfer häuslicher<br />
Gewalt im Jahr 2019 waren weiblich.<br />
78 Prozent der Täter waren männlich.<br />
2019 wurden 34 Kraftfahrzeuge gestohlen, 2018 waren es 46 Stück. „Viele<br />
hochwertige Fahrzeuge stehen draußen rum wie auf dem Präsentierteller...“,<br />
bemerkt Polizeisprecher Thomas Reuter. „Der beste Diebstahlschutz ist die Garage.“<br />
Polizeirätin Christin Bartels erklärt, dass viele Besitzer dem gestohlenen<br />
PKW nicht hinterhertrauern: „Früher war es der Besitzanspruch: „Mein Auto!“<br />
Die gestohlenen PKW sind oft Leasing-Wagen. Das wird dann eben gemeldet.“<br />
Falsche<br />
Geldscheine<br />
werden über<br />
das Darknet<br />
verbreitet.<br />
„Da kommt<br />
man leicht<br />
ran“, weiß<br />
Kripo-Chefin<br />
Christin<br />
Bartels.<br />
Das Deliktfeld der Straftaten zum Nachteil Älterer, wozu etwa der Enkeltrick<br />
zählt, bleibt auch 2019 relevant. Die Fälle haben eine hohe Dynamik:<br />
„Ihre Geschichten passen die Straftäter je nach Zielgruppe und<br />
aktuellen Umständen an“, erklärt Kripo-Chefin Christin Bartels. So habe<br />
es <strong>2020</strong> auch schon Betrüger gegeben, die am Telefon vorgaben, an<br />
dem Corona-Virus erkrankt zu sein. 2019 gab es 52 Fälle des Enkeltricks,<br />
2018 noch 46 Fälle. 81 Täter gaben 2019 am Telefon für ihre Betrugsmasche<br />
vor, Polizeibeamte zu sein. 2018 taten dies lediglich 20 Betrüger.<br />
Im Jahr 2019 waren acht Delikte erfolgreich – insgesamt entstand ein<br />
Schaden von 314.000 Euro. Laut dem Bericht der Polizeiinspektion<br />
besteht jedoch ein großes Dunkelfeld, da viele<br />
Opfer die Straftaten aus Scham nicht anzeigen<br />
würden. „Wir versuchen besonders auf<br />
sozialen Medien aktiv zu informieren. Sind<br />
Täter im Umlauf, geben wir via Twitter Präventionstipps“,<br />
berichtet Polizeisprecher<br />
Thomas Reuter. „Damit wollen wir gezielt die<br />
jüngere Verwandtschaft erreichen, die dann<br />
wiederum die ältere Generation warnen kann.“<br />
Unter die Vermögens- und<br />
Fälschungsdelikte fallen der<br />
Betrug, also etwa das Erschleichen<br />
von Leistungen, und die Unterschlagung.<br />
2019 gab es 1114 Fälle<br />
und eine Aufklärungsquote von<br />
rund 81 Prozent. 2018 waren es<br />
1056 Fälle, die Aufklärung lag bei<br />
80 Prozent. Die Vermögens- und<br />
Fälschungsdelikte haben einen<br />
Anteil von rund 13 Prozent an den<br />
Gesamtstraftaten im Landkreis. Die<br />
Geldfälschung wird vor allem durch<br />
das Internet angetrieben. „Falschgeld<br />
kann online einfach über das<br />
Darknet bestellt werden“, erklärt<br />
Kripo-Chefin Christin Bartels. „Für<br />
uns ist es umso schwieriger, an die<br />
Hintermänner mit den Druckmaschinen<br />
zu kommen.“<br />
Sieben Tötungsdelikte gab es<br />
2019 im Landkreis Gifhorn – 2018<br />
waren es neun Fälle. Von den<br />
sieben Fällen waren vier versuchte<br />
Totschlagdelikte, zwei fahrlässige<br />
Tötungen und ein Mord. Alle Taten<br />
wurden aufgeklärt – „oft ist es ja so,<br />
dass der Täter direkt daneben sitzt,<br />
wenn wir an den Tatort kommen“,<br />
erklärt Polizeirätin Christin Bartels.<br />
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<strong>KURT</strong> <strong>KURT</strong> 15
Kriminalität<br />
Kriminalität<br />
Rund 50 Gramm Marihuana wurden im Juli 2019 bei einer großen Drogen-Razzia an<br />
der Braunschweiger Straße in Gifhorn beschlagnahmt, mehr als 30 Beamte waren<br />
im Einsatz, von 44 Personen wurden die Personalien aufgenommen – so wurde<br />
ein Zeichen gesetzt, „dass die Polizei es unter keinen Umständen dulde, dass<br />
vor ihren Augen Straftaten begangen werden“, sagte Polizeichef Thomas Bodendiek<br />
kurz nach der Razzia im <strong>KURT</strong>-Interview. „Die betroffene Szene soll<br />
deutlich erkennen, dass der Handel mit Betäubungsmitteln durch die Polizei<br />
rigoros verfolgt wird.“ Tatsächlich war die Anzahl der Rauschgiftdelikte im<br />
Landkreis Gifhorn im gesamten Jahr 2019 leicht rückläufig – 2018 waren es<br />
457 Fälle, 2019 trotz Groß-Razzia nur 431 Fälle. Die Aufklärungsquote ist von<br />
rund 97 Prozent im Jahr 2018 ganz leicht auf rund 95 Prozent im Jahr 2019 zurückgegangen.<br />
Die Gesamtzahl lässt sich aufschlüsseln: Von den 431 Fällen handelte es<br />
sich in 71 Fällen um unerlaubten Handel mit Rauschgiften gemäß Paragraph 29 des Betäubungsmittelgesetzes –<br />
66 davon wurden aufgeklärt, berichtet Polizei-Analyst Martin Hesse. In 15 Fällen ging es um Handel, Herstellung,<br />
Abgabe und Besitz nicht geringer Mengen – alle wurden aufgeklärt. Zusammen sind das 86 Fälle des Rauschgifthandels<br />
im Jahr 2019. Außerdem gab es 12 Fälle der Abgabe, Verabreichung oder Überlassung von Betäubungsmitteln<br />
an Minderjährige – auch diese wurden allesamt von der Polizeiinspektion Gifhorn aufgeklärt.<br />
Die Anzahl der Sexualdelikte ist stark angestiegen: 2018<br />
waren es noch 114 Fälle, 2019 sind es 162. „Diese Häufung<br />
kann mit den Ermittlungen gegen ein Ehepaar erklärt<br />
werden, das zahlreiche Kinder in ihrer Obhut sexuell missbrauchte“,<br />
so Polizeirätin Christin Bartels. Unter Sexualdelikte<br />
fallen die Vergewaltigung, die sexuelle Nötigung und<br />
sexuelle Belästigung sowie der sexuelle Missbrauch von<br />
Kindern und die Verbreitung von Kinder- und Jugendpornografie.<br />
2019 gab es 23 Vergewaltigungen, 2018 waren<br />
es 15. Die sexuelle Nötigung kam 2019 17 mal vor, 2018 nur 9 mal. Der sexuelle Missbrauch von Kindern<br />
hat um 14 Fälle im Vergleich zum Vorjahr zugenommen, die Verbreitung pornografischer Schriften um<br />
22 Fälle. Nur die sexuelle Belästigung ist von 26 Fällen im Jahr 2018 auf 14 Fälle im Jahr 2019 zurückgegangen.<br />
Aufgeklärt werden konnten 2019 rund 94 Prozent der Fälle – 2018 waren es rund 90 Prozent.<br />
Liane Jäger ist Leiterin des Präventionsteams der Polizeiinspektion Gifhorn. An Gifhorns Schulen klärt sie auf<br />
über alle kinder- und jugendpolizeilichen Themen und die sichere Nutzung von Medien.<br />
Fotos: Çağla Canıdar<br />
Häusliche Gewalt: Bei jedem Verdacht<br />
darf und soll die 110 gewählt werden!<br />
Hauptkommissarin Jäger spricht im Interview auch über Kinderpornos und den Enkeltrick<br />
www.wellness-sauna-gifhorn.de<br />
Welches Schloss kaufe ich am besten, um mein Fahrrad zu sichern?<br />
Und wie sollten Eltern reagieren, wenn auf den Handys ihrer Kinder<br />
in Gruppen-Chats plötzlich Kinderpornos auftauchen? Liane Jäger<br />
kennt die richtigen Antworten – sie ist die Leiterin des Präventionsteams<br />
der Polizeiinspektion Gifhorn. Zudem leistet sie als Beauftragte<br />
für Jugendsachen täglich Präventionsunterricht und besucht<br />
dazu alle Schulformen und Jahrgänge im Landkreis. Für Infos rund<br />
um die Kriminalitätsvorbeugung können sich Interessierte stets an<br />
sie wenden. Sophie Isabell Bremer und Bastian Till Nowak sprachen<br />
mit ihr über prägnante Deliktfelder aus der neuen Polizeistatistik.<br />
Im Bereich des Fahrraddiebstahls<br />
können viele Fälle nicht aufgeklärt<br />
werden. Was könnten wir alle tun,<br />
um unser Fahrrad besser vor Langfingern<br />
zu schützen – oder um<br />
der Polizei die Verfolgung eines<br />
Diebstahls zu erleichtern?<br />
Den besten mechanischen<br />
Schutz bieten stabile Bügel-<br />
oder Panzerkabelschlösser.<br />
Außerdem sollte man beim<br />
Kauf auf das Siegel „Geprüfte<br />
Qualität“, hochwertiges Material<br />
wie durchgehärteten »<br />
16<br />
<strong>KURT</strong> <strong>KURT</strong> 17
Kriminalität<br />
Kriminalität<br />
» Spezialstahl und massive<br />
Schließsysteme achten.<br />
Um die Verfolgung eines<br />
gestohlenen Fahrrads zu erleichtern,<br />
sollten Sie die Rahmennummer<br />
ihres Fahrrads<br />
stets zur Hand haben. Eine<br />
eingravierte, individuelle<br />
Fahrradcodierung kann Täter<br />
zudem abschrecken sowie eine<br />
Zuordnung des Fahrrads beim<br />
Fund erleichtern.<br />
Es gibt außerdem GPS-<br />
Tracker, die versteckt am Rad<br />
angebracht werden. Per SMS<br />
wird man benachrichtigt,<br />
wenn das abgestellte Fahrrad<br />
bewegt wird. Alleine sollte<br />
man sich jedoch nicht auf die<br />
Suche danach machen, sondern<br />
die Polizei einschalten.<br />
Die Fallzahlen häuslicher Gewalt<br />
steigen seit Jahren immer weiter<br />
an – bundesweit genauso wie im<br />
Landkreis Gifhorn. Die häufigste<br />
Erklärung dafür ist, dass immer<br />
mehr Opfer dies auch anzeigen –<br />
es aber dennoch weiterhin eine<br />
hohe Dunkelziffer gibt. Habe ich<br />
selber nun den Verdacht, dass<br />
Nachbarn oder Freunde von mir<br />
unter häuslicher Gewalt leiden<br />
– zeige ich dies bei der Polizei an<br />
oder muss sich das Opfer selbst<br />
zur Anzeige entscheiden?<br />
Nachbarn, Freunde und Familienangehörige,<br />
die den begründeten<br />
Verdacht auf häusliche<br />
Gewalt in ihrem Umfeld<br />
haben, sollten unbedingt einen<br />
Hinweis an die Polizei geben!<br />
Ein begründeter Verdacht ist<br />
gegeben, wenn ich mir Sorgen<br />
mache, weil ich beispielsweise<br />
aus der Nachbarwohnung akut<br />
Geschrei, weinende Kinder<br />
oder ungewöhnliche Geräusche<br />
höre, die möglicherweise<br />
Rückschlüsse auf Sachbeschädigungen<br />
zulassen. Für einen<br />
solchen Hinweis darf und soll<br />
der Notruf 110 genutzt werden!<br />
Man sollte sich darüber im<br />
Klaren sein, dass betroffene<br />
Frauen nicht selten den Weg<br />
zur Polizei scheuen, denn das<br />
erfordert viel Mut und erfolgt<br />
häufig erst nach einem langen<br />
Leidensweg und hohem Leidensdruck.<br />
Es gibt durchaus<br />
Fälle, in denen Frauen froh<br />
sind, wenn sie Hilfe von außen<br />
bekommen.<br />
Was geschieht, wenn sich mein<br />
Verdacht als unbegründet<br />
herausstellt?<br />
Schätzt die Polizei Ihren Hinweis<br />
nach der Kontrolle als<br />
unbegründet ein, ist dies für<br />
Sie als Hinweisgeber völlig unschädlich<br />
– eine Kostenrechnung<br />
der Polizei oder gar eine<br />
Anzeige wegen übler Nachrede<br />
oder ähnlichem muss keineswegs<br />
gefürchtet werden.<br />
leichtsinnigen Verbreitung von<br />
kinderpornografischen Inhalten<br />
durch Kinder und Jugendliche – in<br />
Freundesgruppen, Klassengemeinschaften<br />
und insbesondere<br />
über soziale Medien und Whats-<br />
App. In Gifhorn gab es im Jahr<br />
2019 einen Anstieg von 22 Fällen<br />
in der Verbreitung dieser illegalen<br />
Pornografien. Wie kann die Polizei<br />
auf den Schulhöfen und in den<br />
Klassenräumen im Landkreis<br />
Gifhorn dagegen vorgehen?<br />
Als Beauftragte für Jugendsachen<br />
gebe ich landkreisweiten<br />
Präventionsunterricht<br />
an allen Schulen und in allen<br />
Jahrgangsstufen zu jeglichen<br />
kinder- und jugendpolizeilichen<br />
Themen. Zudem gibt es<br />
Elternabende, bei denen auch<br />
dieses Phänomen angesprochen<br />
wird. Ich kläre in aller<br />
Deutlichkeit darüber auf, dass<br />
das Versenden von (kinder-)<br />
pornografischen Darstellungen<br />
überhaupt nichts mit einer<br />
Mutprobe zu tun hat. Es handelt<br />
sich häufig um Darstellungen<br />
echter, tatbetroffener<br />
Kinder, die eine unfassbare<br />
Leidensgeschichte erleben.<br />
Wichtig ist zu begreifen,<br />
dass es sich beim dargestellten<br />
Tatgeschehen sowie beim<br />
Nutzen und Weiterverbreiten<br />
derartiger Fotos und Videos<br />
um Straftaten handelt! Daraus<br />
folgen strafrechtliche und zivilrechtliche<br />
Rechtsfolgen.<br />
Die kostenfreien Aufsteller sollen älteren Menschen helfen. Neben dem<br />
Telefon platziert erinnern sie daran, nicht auf Betrüger hereinzufallen.<br />
Welche konkreten Tipps kann<br />
ich außerdem an meine älteren<br />
Verwandten weitergeben?<br />
Seien Sie misstrauisch, wenn<br />
sich Anrufer am Telefon nicht<br />
selber mit Namen melden.<br />
Raten Sie nicht, wer anruft,<br />
sondern fordern Sie Anrufer<br />
grundsätzlich dazu auf, ihren<br />
Namen selbst zu nennen.<br />
Seien Sie misstrauisch, wenn<br />
sich Personen am Telefon als<br />
Verwandte oder Bekannte ausgeben,<br />
die Sie als solche nicht<br />
erkennen. Erfragen Sie beim<br />
Anrufer Dinge, die nur der<br />
richtige Verwandte oder Bekannte<br />
wissen kann. Rufen Sie<br />
die jeweilige Person unter der<br />
Ihnen lange bekannten Nummer<br />
an und lassen Sie sich den<br />
Sachverhalt bestätigen.<br />
Geben Sie keine Details zu<br />
Ihren familiären und finanziellen<br />
Verhältnissen preis. Wenn<br />
ein Anrufer Geld oder andere<br />
Wertsachen von Ihnen fordert:<br />
Besprechen Sie dies mit Familienangehörigen<br />
oder anderen<br />
Ihnen nahe stehende Personen.<br />
Übergeben Sie niemals<br />
Geld oder Wertsachen wie<br />
Schmuck an unbekannte Personen.<br />
Kommt Ihnen ein Anruf<br />
verdächtig vor, informieren<br />
Sie unverzüglich die Polizei.<br />
Man hört immer häufiger von<br />
Im Oktober 2019 warnte das<br />
Bundeskriminalamt vor der<br />
Die Polizei im Landkreis Gifhorn dieses Kriminalitätsphänomen<br />
Drogen-Deals, die über das Darknet<br />
abgewickelt werden – umso<br />
leistet auch viel Aufklärungsarbeit<br />
sprechen und sie aufklä-<br />
schwerer dürfte die Aufklärung<br />
im Bereich der Straftaten zum ren. Angehörige können ihnen dieser Verbrechen sein. Welche<br />
Nachteil älterer Personen – wie Aufsteller geben, die kostenfrei<br />
Möglichkeiten hat die Polizei in<br />
beim sogenannten Enkeltrick.<br />
bei der Polizei erhältlich Gifhorn, um solchen Drogenhänd-<br />
Wie kann ich meine Großeltern sind – diese sollten ältere lern auf die Schliche zu kommen?<br />
selbst davor schützen?<br />
Menschen in der Nähe zum Aus ermittlungstaktischen Er-<br />
• Uhrmacherei<br />
TRAURINGE<br />
Das Wichtigste ist, dass Angehörige<br />
mit älteren Menschen rung und Mahnung, nicht auf inspektion Gifhorn hierzu kei-<br />
Telefon platzieren, als Erinne-<br />
wägungen gibt die Polizei-<br />
• Goldschmiede<br />
• Meisterbetrieb<br />
aus der eigenen Familie über Betrüger hereinzufallen. ne Stellungnahme ab.<br />
STEINWEG 28 • GIFHORN<br />
18<br />
<strong>KURT</strong> <strong>KURT</strong> 19
Land & Leute<br />
Land & Leute<br />
Wut, Angst, Depressionen<br />
sind Gefahren der Isolation<br />
So bleiben wir gesund in Zeiten von Corona: Vier Gifhorner Experten berichten<br />
über die möglichen psychischen Auswirkungen und geben Tipps für den Alltag<br />
Die häusliche Isolation<br />
birgt Gefahren – Wut,<br />
Angst und Abgeschlagenheit<br />
sind mögliche Folgen<br />
des Kontaktverbots in Zeiten<br />
der Corona-Pandemie.<br />
Praktische Alltagstipps<br />
können jedoch dabei<br />
helfen, unsere mentale<br />
Gesundheit zu stärken.<br />
Keine Restaurantbesuche oder Konzerterlebnisse, der Verwandtenbesuch<br />
am Wochenende fällt aus und der geplante Filmabend mit<br />
dem Freundeskreis reduziert sich auf ein bescheidenes Treffen zu<br />
zweit – an unterschiedlichen Enden der Couch. Die Abstands- und<br />
Isolationsregeln während der Corona-Pandemie stellen uns vor<br />
eine besondere Herausforderung. Das öffentliche Leben ist zum<br />
Stillstand gekommen, alle sollen zu Hause zu bleiben. Doch wie<br />
ergeht es uns in dieser Isolation? Reagieren wir mit Wut, Angst oder<br />
Abgeschlagenheit? Vier Gifhorner Therapeutinnen und Therapeuten<br />
klären auf über die Folgen, welche die Isolation für uns alle hat.<br />
Sie geben praktische Alltagstipps, mit denen wir unsere mentale<br />
Gesundheit stärken können. Und nicht zuletzt geht es auch um<br />
mögliche Auswirkungen der Isolation auf Kinder und Jugendliche.<br />
Von Sophie Isabell Bremer<br />
„In einer Krise haben Menschen<br />
das grundlegende Bedürfnis<br />
sich mit anderen<br />
zusammenzutun“, erklärt<br />
Karlheinz Lux (68). „Uns jetzt<br />
zu Hause abzuschotten widerspricht<br />
unserer menschlichen<br />
Natur.“ So werde die Isolation<br />
auf Dauer gewiss zum psychischen<br />
Kraftakt, vermutet<br />
der Diplom-Psychologe und<br />
Psychotherapeut aus Meine.<br />
Doch etwas Positives habe die<br />
bundesweite Isolation: Wir<br />
sind nicht alleine! „Es besteht<br />
ein gemeinschaftliches<br />
Leiden, weil jeder einzelne<br />
von uns von den Maßnahmen<br />
betroffen ist.“ So seien, unter<br />
normalen Bedingungen, viele<br />
Menschen mit psychischen<br />
Problemen gerade dadurch<br />
„Es ist wichtig, Angst zuzulassen!<br />
Und den Verstand einzuschalten, um<br />
die Gefährdung realistisch einzuschätzen.“<br />
Katharina Pöschel, Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie aus Gifhorn<br />
gehandicapt, dass sie denken,<br />
sie stünden alleine da. „Die<br />
Regelungen während der Corona-Pandemie<br />
betreffen aber<br />
alle, wodurch das Problem für<br />
viele erträglicher wird“, stellt<br />
Karlheinz Lux fest.<br />
Der Übergang von einem<br />
unbeschwerten Alltag zu einem<br />
eingeschränkten Leben<br />
unter strengen Regelungen ist<br />
kein leichter: Wir müssen uns<br />
neu organisieren, Eltern navigieren<br />
ihre Arbeit im Home-<br />
Office, während die Kinder<br />
im Nebenzimmer toben. Viele<br />
fühlen sich durch die neuen<br />
Regeln instinktiv eingeengt<br />
und machtlos. Lagerkoller und<br />
Grübeln drohen. Diese Emotionen<br />
seien aber ganz natürlich<br />
im Angesicht von Veränderungen,<br />
sagt Katharina Pöschel<br />
(56). „In der Psychologie<br />
nennen wir so eine Umstellung<br />
einen Anpassungsprozess“,<br />
erklärt die Fachärztin für Psychiatrie<br />
und Psychotherapie<br />
aus Gifhorn. Vor allem Angst<br />
ist eine menschliche Reaktion<br />
und mehr als angemessen in<br />
Zeiten der Corona-Pandemie<br />
– „sie kann sehr sinnvoll sein,<br />
damit wir uns auch an die<br />
neuen Regeln halten“. Daher<br />
sollten die eigenen Gefühle in<br />
der Krisenzeit nicht verdrängt<br />
werden: „Es ist wichtig, Angst<br />
zuzulassen!“, betont Katharina<br />
Pöschel. „Und den Verstand<br />
einzuschalten, um die<br />
Gefährdung realistisch einzuschätzen<br />
und die Angst nicht<br />
übermächtig und erdrückend<br />
werden zu lassen.“<br />
Wut sei hingegen eine Vorstufe<br />
zum Deprimiertsein:<br />
„Oft werden Menschen auch<br />
wütend, weil sie nicht zulassen<br />
wollen, dass sie ängstlich sind.<br />
Dabei geht es um eine Abwehrhaltung“,<br />
so die Fachärztin.<br />
Dies könne zu Aggressionen<br />
führen – und sich in Streit<br />
in den eigenen vier Wänden<br />
entladen. Auch eine Zunahme<br />
häuslicher Gewalt sei leider<br />
nicht auszuschließen, erklärt<br />
Katharina Pöschel.<br />
Während die Isolation<br />
eine hochemotionale Angelegenheit<br />
ist, sollten wir ihren<br />
tatsächlichen Nutzen nicht<br />
vergessen: Wir wollen die<br />
alten Menschen in unserer<br />
Gesellschaft und solche mit<br />
Vorerkrankungen schützen,<br />
das Sterberisiko im Falle einer<br />
Infektion mit dem Corona-Virus<br />
ist bei ihnen höher.<br />
„Sich diese Notwendigkeit der<br />
Isolation bewusst zu machen,<br />
ist besonders wichtig“, erklärt<br />
Maria Kalaitzi-Sigwarth.<br />
„Das gibt uns Energie, mit<br />
der ungewohnten Situation<br />
zurechtzukommen“, sagt die<br />
Diplom-Psychologin und Psychotherapeutin<br />
aus Gifhorn.<br />
Der Mensch ist von Natur aus<br />
in der Lage, mit einer Reihe<br />
von neuen und auch schmerzvollen<br />
Veränderungen umzugehen:<br />
„Tagtäglich müssen wir<br />
uns auf neue Dinge einstellen.<br />
Wie zum Beispiel auf eine<br />
neue Arbeitsstelle – oder den<br />
Verlust eines Jobs. Oder auch,<br />
im schlimmsten Fall, den Tod<br />
einer geliebten Person.“ Wenn<br />
das alles gelingt – warum<br />
sollten wir nicht auch mit einer<br />
Isolationsphase klarkommen?<br />
Um die Anpassung zu<br />
erleichtern, sollten wir zudem<br />
nicht stets von dem schlechtesten<br />
Zukunftsszenario der<br />
Corona-Pandemie ausgehen<br />
– das schüre unnötige Ängste,<br />
so Maria Kalaitzi-Sigwarth.<br />
Aber: „Wer dazu neigt, in dieser<br />
Situation ängstlich zu sein,<br />
sollte es auf keinen Fall in sich<br />
aufsaugen“, appelliert sie. „Es<br />
hilft, mit Vertrauenspersonen<br />
ganz offen über seine Ängste<br />
zu sprechen.“<br />
Während viele Menschen<br />
während der Corona-Pandemie<br />
mit angemessener Angst<br />
und natürlichen Gefühlen von<br />
Einengung reagieren, sind andere<br />
härter getroffen: Besonders<br />
labil seien laut Maria Kalaitzi-Sigwarth<br />
jene Personen,<br />
die ohnehin bereits mit Angststörungen<br />
und Zwangsstörungen<br />
zu kämpfen haben. Sie<br />
haben ein unnatürlich hohes<br />
Angstempfinden und reagieren<br />
sehr sensibel auf Impulse von<br />
außen, die auf mögliche Gefahren<br />
hinweisen. „Die Situation<br />
kann ihre Symptome verschlimmern“,<br />
berichtet Maria<br />
Kalaitzi-Sigwarth. So könnte<br />
eine zwangsgestörte Person<br />
auf irrationale Verhaltensweisen<br />
zurückfallen, wie zum<br />
Beispiel ein extremes Händewaschen<br />
– oft wird dieses »<br />
20<br />
<strong>KURT</strong> <strong>KURT</strong> 21
Land & Leute<br />
Land & Leute<br />
» ritualisiert und beispielsweise<br />
alle halbe Stunde wiederholt,<br />
ohne dass ein konkreter<br />
Grund wie eine Verunreinigung<br />
oder Außenkontakt vorliegt.<br />
Oder sie wollen das Haus<br />
gar nicht mehr verlassen – aus<br />
Angst jemanden anzustecken<br />
und schuld an dem Tod von<br />
Menschen zu sein. Für sie ist<br />
der Umgang mit der Corona-<br />
Pandemie eine erhebliche<br />
Herausforderung, da zu den<br />
normalen Sorgen sehr viele<br />
überbewertete, irrationale<br />
Ängste hinzukommen.<br />
Nicht nur Erwachsene haben<br />
mit der veränderten Situation<br />
zu kämpfen, ganz<br />
besonders auch Kinder und<br />
Jugendliche. Schulen, Kindergärten<br />
und selbst Spielplätze<br />
sind geschlossen – die Kinder<br />
haben, neben vereinzelten<br />
Notgruppen, nur ihre eigenen<br />
Familien als Kontaktpersonen.<br />
„Der eingeschränkte<br />
Kontakt zu ihren Freundinnen<br />
und Freunden ist für die Kinder<br />
ein großes Erschwernis“,<br />
erklärt Claudia Hunold-Meding<br />
(68). Soziale Kontakte<br />
sind schließlich wichtig für<br />
die Persönlichkeitsentwicklung:<br />
„Geschwisterbeziehungen<br />
sind nicht das Gleiche wie<br />
Freundschaften mit anderen<br />
Kindern, die sie lernen müssen<br />
zu halten“, sagt die Kinder-<br />
und Jugendlichenpsychotherapeutin<br />
aus Rethen.<br />
Jetzt sind die Eltern gefragt,<br />
den Kindern Halt zu geben.<br />
„Gelingt dies nicht, kommt es<br />
vermehrt zu Spannungen in<br />
der Familie“, so Claudia Hunold-Meding.<br />
„Dabei ist die<br />
Vorerfahrung mit den Eltern<br />
entscheidend.“ Andersherum<br />
„Der einge-<br />
schränkte Kontakt<br />
zu Freunden ist für<br />
Kinder ein großes<br />
Erschwernis. Jetzt<br />
sind die Eltern<br />
gefragt, ihnen Halt<br />
zu geben.“<br />
Claudia Hunold-Meding,<br />
Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin<br />
aus Rethen<br />
neigen die Kinder in Notsituationen<br />
dazu, sich um die<br />
eigenen Eltern zu sorgen und<br />
sich selbst zurückzunehmen.<br />
„Das kann negative Auswirkungen<br />
auf die Wahrnehmung<br />
ihrer eigenen Bedürfnisse haben“,<br />
erklärt die Therapeutin.<br />
„Sie können nicht mehr über<br />
das, was sie selbst beschäftigt<br />
oder was sie sich selbst<br />
wünschen, sprechen. Womöglich<br />
entwickeln die Kinder ein<br />
Falsches Selbst – das heißt, sie<br />
würden zum Beispiel versuchen<br />
für ihre Eltern so etwas<br />
wie Mama oder Papa zu sein.“<br />
Die Eltern sollten die<br />
Lage so neutral wie möglich<br />
erklären, rät Claudia<br />
Hunold-Meding – „sie nicht<br />
katastrophisieren, aber auch<br />
keine Schuldzuweisung aussprechen“.<br />
Gibt es finanzielle<br />
Sorgen etwa durch den Verlust<br />
eines Arbeitsplatzes, sollten<br />
Eltern dies nicht an ihre Kinder<br />
herantragen, sondern mit<br />
Partner, Partnerin oder Freunden<br />
darüber reden – „um sie<br />
nicht zu belasten“. Wiederum<br />
sollten Sorgen in der Familie<br />
nicht geleugnet werden, da der<br />
Nachwuchs eine negative Laune<br />
ohnehin aufspürt. Denn:<br />
„Kinder beobachten ihre Eltern<br />
den ganzen Tag über“, erklärt<br />
Claudia Hunold-Meding.<br />
Die Kinder müssen selbstverständlich<br />
über ihre eigenen<br />
Gefühle und Bedürfnisse reden<br />
können – und Eltern müssen<br />
ihnen das möglich machen.<br />
„Daher sollten sich Eltern<br />
jetzt bewusst auf sie einlassen“,<br />
empfiehlt die Therapeutin<br />
aus Rethen. „Sie fragen,<br />
was sie machen wollen und<br />
sich mit ihnen beschäftigen.“<br />
Bei gutem Wetter ist ein Familienausflug<br />
in den Park eine<br />
schöne Option. Gemeinsame<br />
Mahlzeiten und Spieleabende<br />
sind außerdem gute Möglichkeiten,<br />
das Zusammenleben<br />
angenehm zu gestalten.<br />
Die Abstands- und Isolationsregeln<br />
während der<br />
Corona-Pandemie betreffen<br />
letztlich jeden von uns. Ist davon<br />
auszugehen, dass sie eine<br />
prägnante Auswirkung auf die<br />
Gesellschaft haben werden –<br />
besonders, wenn sie über viele<br />
Monate anhalten sollten?<br />
Die vier Psychotherapeuten<br />
sind sich einig: So was sei<br />
noch für niemanden absehbar.<br />
Und Karlheinz Lux merkt an:<br />
„Ich kann mir aber nicht vorstellen,<br />
dass sie keinen Effekt<br />
haben würden...“<br />
Vier Tipps für den Corona-Alltag<br />
Das alles können wir tun, damit uns in der Isolation die Decke nicht auf den Kopf fällt<br />
1Dem Alltag Struktur geben<br />
„Es ist wichtig, den Alltag weiterhin zu strukturieren“, erklärt<br />
Psychotherapeutin Maria Kalaitzi-Sigwarth aus Gifhorn.<br />
„Früh aufstehen, als müsse man los zur Arbeit. Und sich auch<br />
richtig kleiden und nicht den Tag in der Jogginghose verbringen.“ Psychotherapeut<br />
Karlheinz Lux aus Meine empfiehlt ebenfalls, gewohnte Abläufe<br />
wie den Tag-Nacht-Rhythmus aufrechtzuerhalten: „Frühaufsteher sollten<br />
jetzt nicht auf einmal den Tag verschlafen, Nachteulen können Nachteulen<br />
bleiben.“ Familien könnten, wenn möglich, den Alltag gemeinsam<br />
gestalten: „Tagtägliche Arbeiten wie das Putzen, Wäsche waschen et cetera<br />
können zusammen organisiert<br />
werden“, so Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin<br />
Claudia<br />
Hunold-Meding aus Rethen. Auch<br />
gemeinsame Mahlzeiten seien eine<br />
schöne Möglichkeit, den Familienalltag<br />
jetzt normal zu gestalten.<br />
3<br />
Sich nicht verrückt machen<br />
„Zu viel Corona-Fernsehen ist nicht gut“, stellt Katharina<br />
Pöschel fest. „Dosierte Informationen sind wichtig, um<br />
einen objektiven Blick zu wahren –<br />
in Ängste verfallen sollte man dadurch aber<br />
nicht.“ Also lieber einmal mehr den Fernseher<br />
ausmachen oder den Facebook-<br />
Verlauf schließen und stattdessen an die<br />
frische Luft gehen oder ein gutes Buch<br />
lesen. Das hat noch keinem geschadet.<br />
Die freie Zeit sinnvoll nutzen<br />
„Wir sollten das Beste aus der Situation machen, wo immer es geht“,<br />
betont Katharina Pöschel. Jetzt haben viele von uns die Gelegenheit,<br />
4um „endlich etwas zu machen, was wir nie gemacht haben“. Darunter<br />
falle etwa das lang aufgeschobene Renovieren oder Entrümpeln. Oder<br />
wie wäre es mit einem neuen kreativen Hobby? Wer schon immer<br />
mal einen Roman schreiben wollte oder anstrebt, doch vielleicht der<br />
nächste Van Gogh zu werden, sollte jetzt zu Stift und Pinsel greifen.<br />
Kontakte pflegen<br />
und anderen helfen<br />
2Soziale Kontakte<br />
sollten jetzt trotz<br />
Kontaktverbot ganz<br />
besonders gepflegt<br />
und gestärkt werden –<br />
ganz egal ob via Telefon<br />
oder Videochat. Dabei sollte<br />
über die eigene Erfahrung mit den<br />
Corona-Regelungen und die eigenen<br />
Gefühle gesprochen werden,<br />
rät Psychotherapeutin Katharina<br />
Pöschel aus Gifhorn. Zudem sei<br />
es wichtig, Menschen zu helfen,<br />
die Hilfe brauchen – auch, um<br />
sich selbst damit etwas Gutes zu<br />
tun. Denn: „Die Solidarität und<br />
das Gemeinschaftsgefühl helfen<br />
uns durch die Krise“, erklärt<br />
Karlheinz Lux.<br />
22<br />
<strong>KURT</strong> <strong>KURT</strong>23
Land & Leute<br />
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Land & Leute<br />
Nach Corona kommt der Urlaub vom Alltag<br />
Danica Weiße und das Team ihrer Wellness Sauna freuen sich auf die Wiedereröffnung<br />
Anzeige<br />
„Die Heilung im Innern führt zum Seelenfrieden“ – Seelenwegweiserin Kerstin von Aswegen hilft allen Interessierten,<br />
ihr Leben nach den eigenen Wünschen sowie zum Wohle aller Mitmenschen zu gestalten.<br />
Körper, Geist und Seele in Einklang bringen<br />
Seelenwegweiserin Kerstin von Aswegen berät und coacht Menschen und Tiere<br />
Therapeuten, Neurologen, Psychiater – wir<br />
alle kennen sie. Aber was macht eigentlich eine<br />
Seelenwegweiserin? „Als Seelenwegweiserin<br />
arbeite ich mit Menschen, die in einem<br />
bestimmten Lebensaspekt wachsen<br />
wollen, jedoch Verstrickungen und<br />
Blockaden spüren“, erklärt die<br />
Gifhornerin Kerstin von Aswegen.<br />
So möchte sie helfen, diese Blockaden<br />
zu erkennen, sie anzunehmen<br />
und schließlich zu lösen – „indem die<br />
Glaubenssätze, Prägungen, Muster und<br />
Egoerscheinungen im Reifeprozess liebevoll angenommen<br />
werden“.<br />
Interessenten werde geholfen, ihre Sinne und<br />
ihr Gewahrsein nach Innen zu richten und mit<br />
dem Unterbewusstsein, der Intuition und den Instinkten<br />
in Kontakt zu treten. „Ich lehre sie, die<br />
Richtung des eigenen Seelenweges zu erkennen“,<br />
erklärt Kerstin von Aswegen. „Diesen Weg<br />
gilt es im Alltag in Einklang mit Seele, Geist<br />
und Körper auszuleben, um zu wahrer Größe<br />
zu gelangen und ungelebte Potentiale zu<br />
entfalten.“ Gerade in Übergangsphasen<br />
brauchen wir einen geschützten<br />
Entwicklungsraum und ein empathisches<br />
Gegenüber, so Kerstin von<br />
Aswegen: „Diesen Raum und eine<br />
mitfühlende Aufmerksamkeit möchte<br />
ich Kundinnen und Kunden bieten.“<br />
Alle Interessierten, die Unterstützung<br />
bei ihrer Seelenwahrnehmung wünschen, dürfen<br />
sich gerne an Kerstin von Aswegen wenden.<br />
Seelenwegweiserin Kerstin von Aswegen<br />
Rosmarinweg 8, Gifhorn<br />
Tel. 0163-7273747<br />
E-<strong>Mai</strong>l: info@seelenwegweiserin.live<br />
Danica Weiße freut sich auf die Wiedereröffnung der Wellness Sauna –<br />
und plant eine Überraschung für ihre Gäste.<br />
Archivfoto: Dany Stephan<br />
Zurzeit leider geschlossen,<br />
aber mehr denn je nötig: die<br />
Wellness Sauna in Gifhorn.<br />
Gerade jetzt wäre etwas Entspannung<br />
doch Balsam für die<br />
Seele, aber kein Verzagen –<br />
Pächterin Danica Weiße (36)<br />
plant bereits für die Wiedereröffnung.<br />
Das Schlagwort Wellness<br />
beschreibt die Angebote abseits<br />
der Saunen. Im Wellnessbereich<br />
engagieren sich zwei<br />
Masseurinnen und zwei Kosmetikerinnen<br />
für das Wohlergehen<br />
ihrer Gäste – egal ob<br />
es um spezielle Massagen, das<br />
breit gefächerte Kosmetikangebot<br />
oder die Fußpflege geht.<br />
„Wir bieten Urlaub vom<br />
Alltag“, fasst Danica Weiße<br />
das Konzept der Wellness<br />
Sauna zusammen. Und was<br />
wäre Urlaub ohne gutes Essen?<br />
Das gibt es im Bistro. Die<br />
Gäste können zwischen drei<br />
verschiedenen Frühstücken<br />
wählen, Snacks und Salate<br />
werden angeboten und es gibt<br />
ein wechselndes Wochenmenü.<br />
Gästen mit ganz großem<br />
Kohldampf wird die klassische<br />
Currywurst serviert.<br />
„Hier können Sie etwas für<br />
Ihre Gesundheit tun“, macht<br />
Danica Weiße neugierig. Vor<br />
allem die Salzgrotte ist bei<br />
Haut- und Atemwegsproblemen<br />
besonders wohltuend. Sie<br />
kann als Ruheraum zwischen<br />
den Saunagängen genutzt oder<br />
auch einzeln gebucht werden.<br />
Abseits von Bistro, Wellness-Bereich<br />
und Salzgrotte<br />
gibt es aber nicht nur eine<br />
Sauna – es ist eine ganze<br />
Saunalandschaft! Neben Farbund<br />
Kelosauna, Lehm-, Turmund<br />
Kräutersauna und der<br />
finnischen Außensauna gibt es<br />
auch noch ein Dampfbad.<br />
Das bei den Gästen beliebteste<br />
Angebot ist die Kelosauna.<br />
Dieser spezielle Schwitzraum<br />
wurde aus dem Holz<br />
alter Kiefern gezimmert. Die<br />
Beliebtheit dieser Sauna hat<br />
drei Gründe, meint Danica<br />
Weiße. Zum einen ist die Kelosauna<br />
eine Aufgusssauna und<br />
verströmt damit einen speziellen<br />
Duft. Zum anderen ist sie<br />
mit 90 Grad die heißeste aller<br />
Saunen. Darüber hinaus ist<br />
sie die größte, es herrscht gedämpftes<br />
Licht und man fühle<br />
sich so „wie in einer kleinen<br />
Höhle“, meint Danica Weiße.<br />
Die Gesundheit steht für<br />
das Team der Wellness Sauna<br />
an erster Stelle, deshalb hält<br />
man sich an die von der Regierung<br />
zur Eindämmung der<br />
Corona-Pandemie verordneten<br />
Schutzmaßnahmen. Sobald<br />
die Zwangspause jedoch<br />
aufgehoben ist, will das Team<br />
der Wellness Sauna die Saison<br />
mit einer Überraschung zur<br />
Wiedereröffnung beginnen.<br />
Aktuelle Infos zu den Öffnungszeiten,<br />
Eintrittspreisen<br />
und den speziellen Damentagen<br />
in der Saunalandschaft<br />
gibt‘s im Internet.<br />
Wellness Sauna<br />
Nordhoffstraße 3c, Gifhorn<br />
Tel. 05371-3388<br />
E-<strong>Mai</strong>l: wellness-sauna-gifhorn@<br />
web.de<br />
www.wellness-sauna-gifhorn.de<br />
24<br />
<strong>KURT</strong> <strong>KURT</strong> 25
Land & Leute<br />
Land & Leute<br />
Mit der Stahlkugel<br />
auf Highscore-Jagd<br />
Die beiden Gifhorner Steffen Grubert und Daniel Vicciantuoni rücken den Flipper<br />
zurück ins Rampenlicht und freuen sich auf die Pinball-Convention in der Stadthalle<br />
Vor zehn Jahren wollte sich Steffen Grubert ein neues Hobby zulegen.<br />
Der Motorradführerschein sollte es sein. „Aber meine Frau“,<br />
so der Winkeler schmunzelnd, „hat gesagt, dass ich dann ausziehen<br />
kann...“ Also suchte er weiter – und wurde im Familienurlaub<br />
auf Fehmarn fündig. „Im Hotel haben meine Tochter und ich einen<br />
Flipper entdeckt“, erklärt der 51-Jährige. „So ein Ding hatte ich<br />
lange nicht mehr in der Hand gehabt.“ Die Begeisterung war schnell<br />
geweckt. Mittlerweile gehört er zum Vorstand der German Pinball<br />
Association (GPA), die die einstmals so beliebten Spielgeräte<br />
wieder populärer machen will. Und im <strong>Mai</strong> <strong>2020</strong> soll in der Gifhorner<br />
Stadthalle eine Convention samt deutscher Meisterschaft steigen<br />
– zumindest war das der Plan noch vor der Corona-Pandemie.<br />
Der Winkeler Steffen Grubert gewährt in seinem kleinen Zockerparadies<br />
einen Einblick in einen seiner 15 Flipper-Automaten.<br />
Von Nick Heitmann<br />
Dass der familiäre Gegenwind<br />
seinen Motorrad-Wunsch vom<br />
Tisch gefegt hat, ist für Steffen<br />
Grubert längst kein Thema<br />
mehr. Deutlich wird das, wenn<br />
man das Gebäude betritt, das<br />
einst eine Doppelgarage war<br />
und von ihm zu einem kleinen<br />
Zockerparadies umgebaut<br />
wurde. Eine Theke steht<br />
darin, eine Sitzecke, vor allem<br />
aber, dicht an dicht,<br />
15 Flipper mit Namen wie<br />
„Terminator 2“, „Die Sopranos“<br />
oder „Transformers“, teilweise<br />
aus unterschiedlichen<br />
Jahrzehnten. Ein älteres elektro-mechanisches<br />
Gerät mit<br />
Zählwerk ist ebenso darunter<br />
wie modernere elektronische<br />
Modelle mit Digitalanzeige.<br />
Nimmt der Winkeler sein Inventar<br />
in Betrieb, erhebt sich<br />
eine Sinfonie aus Leuchten,<br />
Rattern und Blinken.<br />
Es ist eine ganz eigene Welt,<br />
die sich da auftut und in der<br />
sich auch Daniel Vicciantuoni<br />
pudelwohl fühlt. „Wenn<br />
zum Beispiel in einem Tatort<br />
ein Flipper auftaucht, werde<br />
ich hellhörig“, erzählt der<br />
Halbitaliener, der „mit fünf,<br />
sechs Jahren“ erstmals mit<br />
Es leuchtet, es rattert und es blinkt – an den Flipper-Automaten sind Steffen Grubert (links) und Daniel Vicciantuoni<br />
bert voll in ihrem Element und schießen die Stahlkugel auf Bumper, Targets und in die Holes. Fotos: Çağla Canıdar<br />
Flippern in Berührung kam.<br />
Neben dem elterlichen Eiscafé<br />
in Braunschweig befand sich<br />
eine Spielhalle, in der er sich<br />
als Steppke häufiger vergnügte.<br />
„Irgendwann war damit<br />
aber Schluss.“ Erst als seine<br />
beiden Söhne größer wurden,<br />
erinnerte er sich an die frühere<br />
Leidenschaft. „Inzwischen“,<br />
so der Gifhorner, „haben wir<br />
zu Hause 13, 14 Geräte.“<br />
Ganz billig ist diese Freizeitbeschäftigung<br />
nicht. Der<br />
„Big Bang Bar“ ist so etwas<br />
wie die Blaue Mauritius unter<br />
den Flippern: „Die erste Variante,<br />
die es davon gab, liegt<br />
bei 20.000 Euro“, sagt Steffen<br />
Grubert. „Ohnehin ist es<br />
schwer, heutzutage ein funktionsfähiges<br />
Gerät unter 1000<br />
Euro zu bekommen.“ Was<br />
auch daran liegt, dass kaum<br />
noch neue Flipper auf den<br />
Markt gelangen. Produziert<br />
wird ausschließlich in den<br />
USA, Stern Pinball ist dort als<br />
einziger großer Hersteller übriggeblieben,<br />
„dazu kommen<br />
noch zwei, drei kleinere“, erklärt<br />
Steffen Grubert.<br />
Um den Bedarf zu decken,<br />
ist die Szene vor allem auf<br />
Restbestände angewiesen, die<br />
zuweilen in Partykellern ihr<br />
Dasein fristen. Da ist Eigeninitiative<br />
gefragt. „Ich suche<br />
im Internet, inseriere immer<br />
mal wieder in Zeitungen“, so<br />
der Winkeler. Auch defekte<br />
Geräte sind willkommen –<br />
oder gerade die. „Das ist es,<br />
was dieses Hobby für mich<br />
ausmacht. Ich warte geradezu<br />
darauf, dass ein Gerät kaputtgeht“,<br />
berichtet Steffen<br />
Grubert schmunzelnd, „oder<br />
dass ein neues hereinkommt“.<br />
Dann wird das gute Stück<br />
fachmännisch in seine Einzelteile<br />
zerlegt. „Das erste Spiel<br />
nach der Reparatur ist dann<br />
eine echte Befriedigung.“<br />
Um die Bumper (Schlagtürme),<br />
Targets (Zielscheiben)<br />
oder Holes (Löcher) auf dem<br />
abschüssigen Spielfeld mit<br />
Flipperhebeln und Stahlkugel<br />
möglichst gewinnbringend »<br />
26<br />
<strong>KURT</strong> <strong>KURT</strong> 27
Land & Leute<br />
Land & Leute<br />
Offene deutsche<br />
Meisterschaft<br />
Die Qualifikation für die<br />
offene deutsche Flipper-<br />
Meisterschaft ist für Freitag,<br />
15. <strong>Mai</strong>, in der Gifhorner<br />
Stadthalle geplant – aber nur,<br />
wenn die Corona-Zwangspause<br />
dann vorüber ist.<br />
Wer teilnehmen möchte,<br />
kann sich dann vor Ort bis<br />
21 Uhr anmelden. Für Fragen<br />
steht Steffen Grubert unter<br />
Tel. 0157-58919194 oder per<br />
E-<strong>Mai</strong>l an steffengrubert@<br />
web.de zur Verfügung.<br />
Weitere Infos gibt‘s im Internet:<br />
www.flipperverein.de.<br />
MEISTERBETRIEB<br />
TRADITION<br />
» anzusteuern, ist eine bunte<br />
Palette von Fähigkeiten erforderlich.<br />
„Klar ist, dass die<br />
Maschine am Ende gewinnt“,<br />
betont Daniel Vicciantuoni.<br />
Letztlich geht es darum, die<br />
eigene Niederlage so lange<br />
wie möglich hinauszuzögern.<br />
„Natürlich kann man durch<br />
Training etwas bewirken“, so<br />
Steffen Grubert. „Aber Talent<br />
spielt eine Rolle, dazu kommen<br />
Geschicklichkeit und Reaktionsvermögen.“<br />
Zudem sollte man im Kampf<br />
um den Highscore das Regelwerk<br />
der Automaten aus dem<br />
Effeff kennen. „Es gibt zum<br />
Beispiel Spielfelder, in denen<br />
die Punkte mit sechs multipliziert<br />
werden“, erklärt Daniel<br />
Vicciantuoni. „Ein Laie,<br />
QUALITÄT<br />
der das nicht weiß, hat keine<br />
Chance, auch wenn er eine<br />
Stunde lang spielt und ich nur<br />
zehn Minuten.“ Steffen Grubert<br />
pflichtet seinem Mitstreiter<br />
bei: „Einen guten Spieler<br />
macht aus, dass er genau das<br />
trifft, was er treffen will.“<br />
In der GPA sind rund 700<br />
Spieler organisiert. Auch einen<br />
deutschlandweiten Ligabetrieb<br />
mit 28 Spielklassen<br />
gibt es, die Gifhorner mischen<br />
in der Hannover-Liga mit. Als<br />
Sportart ist das Flippern – anders<br />
als in Österreich – hierzulande<br />
nicht anerkannt. „Man<br />
ist dabei aber auf jeden Fall<br />
mehr in Bewegung als beim<br />
Schach“, sagt Steffen Grubert<br />
lachend. Das kann Daniel<br />
Vicciantuoni bestätigen.<br />
WAS WIR BIETEN:<br />
STEILDÄCHER • FLACHDÄCHER<br />
FASSADE • SPENGLERARBEITEN<br />
DACHFENSTER EIN- & AUSBAU<br />
ENERGETISCHE SANIERUNG<br />
REPARATUR & WARTUNGSARBEITEN<br />
Julius Sprengel • 38518 Gifhorn, Rotstraße 5<br />
Tel: 0160. 2553292 • Email: dachdeckerei.js@gmx.de<br />
www.sprengel-dach.de<br />
„Wenn man richtig kämpft, ist<br />
man am Ende durchgeschwitzt<br />
bis aufs Hemd“, betont der<br />
54-Jährige.<br />
Mutterland und Hochburg<br />
sind zwar die USA, wo in den<br />
40er Jahren die ersten richtigen<br />
Flipper aufkamen, aktueller<br />
Weltmeister ist jedoch der<br />
bayerische Teenager Johannes<br />
Ostermeier.<br />
Wenn bis dahin die Corona-<br />
Schutzvorkehrungen aufgehoben<br />
sein sollten, tummeln<br />
sich vom 15. bis 17. <strong>Mai</strong> in der<br />
Gifhorner Stadthalle viele<br />
starke Spieler aus dem In- und<br />
Ausland bei den offenen deutschen<br />
Meisterschaften.<br />
Die ersten 64 Startplätze<br />
werden nach der Weltrangliste<br />
vergeben, für die übrigen<br />
100 kann sich jedermann bewerben.<br />
„Am Auftakttag gibt<br />
es eigens eine Qualifikation“,<br />
so Daniel Vicciantuoni, der<br />
wie Steffen Grubert, Till Kolbe<br />
und Kai Renders zum Organisationsteam<br />
zählt. „Außerdem<br />
haben wir noch drei weitere<br />
Turniere im Angebot, eines<br />
für Kinder, eines für Firmen-<br />
Mannschaften und eines an<br />
Klassik-Geräten.“<br />
Das Hauptaugenmerk liegt<br />
– und das ist den Veranstaltern<br />
wichtig – auf der Convention,<br />
der Name Pinball 38 verweist<br />
auf die Postleitzahl. „Denn es<br />
sollen sich nicht nur Gifhorner<br />
angesprochen fühlen, sondern<br />
auch Braunschweiger<br />
und Wolfsburger“, so Steffen<br />
Grubert. „Wir hoffen auf mindestens<br />
500 Besucher.“ Denen<br />
stehen an drei Tagen 100 Flipper<br />
zur Verfügung, Tendenz<br />
steigend. Händler werden<br />
ebenfalls vor Ort sein, zudem<br />
Ist ein Gerät defekt, wird es fachmännisch zerlegt: „Das erste Spiel nach<br />
der Reperatur ist dann eine echte Befriedigung“, lacht Steffen Grubert.<br />
wird vor unserer Stadthalle<br />
mindestens ein Showtruck<br />
Station machen, in dem sich<br />
Passanten an bis zu fünf Geräten<br />
kostenfrei ausprobieren<br />
können. „Uns geht es darum,<br />
den Flipper wieder mehr ins<br />
Rampenlicht zu rücken“, betont<br />
Steffen Grubert – und<br />
sagt mit Blick auf das, was er<br />
vor zehn Jahren selbst entdeckt<br />
hat: „Wir wollen zeigen:<br />
Es gibt den Flipper noch!“<br />
Sollte die Corona-Zwangspause<br />
rechtzeitig beendet sein, steigt<br />
das Flipper-Event Pinball 38<br />
wie geplant:<br />
Freitag bis Sonntag, 15. bis 17. <strong>Mai</strong><br />
Stadthalle, Schützenplatz 2, Gifhorn<br />
Drei-Tages-Ticket: 15 Euro inkl.<br />
kostenfreier Nutzung von mehr<br />
als 100 Flippern (Eintritt frei für<br />
Kinder unter 12 Jahren in Begleitung<br />
eines Erwachsenen)<br />
28<br />
<strong>KURT</strong> <strong>KURT</strong>29
Sicher ans Ziel mit<br />
Gifhorns Taxi Nr. 1<br />
Rund um die Uhr –<br />
sieben Tage die Woche<br />
Tel. 05371 - 12333<br />
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per App bestellbar!<br />
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Gifhorn hält zusammen<br />
Gifhorn<br />
hält<br />
zusammen<br />
Mehr als 50 Betriebe nehmen an der von<br />
<strong>KURT</strong> ins Leben gerufenen Aktion teil<br />
Kontaktverbote, Baissephase an den Börsen,<br />
leergekaufte Regale in den Supermärkten: Die<br />
Corona-Pandemie greift global um sich und sorgt<br />
für akutes Unwohlsein in der Bevölkerung. Auch<br />
im kleinen Rahmen sind die ersten Folgen der<br />
bundesweiten Anordnungen auf Covid-19 zu<br />
spüren. Doch Gifhorn wäre nicht Gifhorn, wenn<br />
es sich nicht zu helfen wüsste! Unzählige Firmen<br />
und Betriebe werden in diesen Tagen kreativ, sie<br />
suchen sich neue Formen der Kommunikation und<br />
der Kundenakquise. Die von <strong>KURT</strong> ins Leben gerufene<br />
Aktion „Gifhorn hält zusammen“ sammelt und<br />
zeigt, wie solidarisch unsere Lieblingsstadt dieser<br />
Krise die Stirn bietet. 50 Betriebe, Geschäfte und<br />
Gastronomen beweisen ihr Durchhaltevermögen,<br />
und auf gifhorn-hält-zusammen.de sind es sogar<br />
noch viele mehr. Wollen Sie dabei sein? Schreiben<br />
Sie uns einfach an! Wir kümmern uns um Text und<br />
Foto für die Vorstellung Ihres Unternehmens –<br />
ergänzt um ganz konkrete Angaben, wie und wo<br />
Ihre Kunden Sie jetzt erreichen können.<br />
30<br />
<strong>KURT</strong><br />
Die Dachdeckerei Henke Bedachungen darf ihren Betrieb weitestgehend<br />
so fortführen wie bisher. „Wir müssen aber Schutzmaßnahmen beachten“,<br />
berichtet der Technische Leiter Thomas Henke (38). Aufgrund der neuen hygienischen<br />
Regelungen sei es leider zu Terminabsagen und Verzögerungen im<br />
Bauablauf gekommen – „dafür möchten wir uns bei unseren Kunden entschuldigen.“<br />
Die Kundschaft könne Henke Bedachungen weiterhin ganz normal<br />
erreichen.„Wir sind in Gedanken bei allen Gifhorner Bürgern, Geschäftsleuten,<br />
Gastronomen und Handwerkskollegen aus allen Bereichen, die eine beispiellos<br />
schwierige Zeit durchmachen müssen“, sagen Thomas Henke und sein Vater<br />
Fritz Henke (66), der Inhaber von Henke Bedachungen ist. Durch die Krise<br />
nehme man Dinge anders wahr, man lerne Dinge zu schätzen. Gemeinsam rufen<br />
Thomas und Fritz Henke auf: „Bereits jetzt und erst recht nach überstandener<br />
Krise, sollten wir die Gifhorner Geschäftsleute wo es nur geht unterstützen!<br />
Zusammen schaffen wir das!“<br />
Fallerslebener Straße 6, Gifhorn, Mo-Do. 7.30 bis 16.30 Uhr und Fr. 7.30<br />
bis 13.30 Uhr, Tel. 05371-12308, E-<strong>Mai</strong>l: mail@henke-bedachungen.de<br />
„Wir erleben gerade eine noch<br />
nie dagewesene globale<br />
Krisensituation, für die es<br />
keine Blaupause gibt“,<br />
stellt Andreas Otto fest.<br />
„Wir haben Vorsorge<br />
getroffen, das Infektionsrisiko<br />
einzudämmen“,<br />
erklärt der Vorstandsvorsitzende<br />
der Gifhorner<br />
Wohnungsbau-Genossenschaft (GWG). Der<br />
Service Point und das Service-Zentrum sind<br />
geschlossen. Die GWG ist weiterhin telefonisch erreichbar,<br />
Informationen für Kunden werden zudem<br />
über die Website und Social Media kommuniziert.<br />
Außerdem organisiert die GWG eine Nachbarschaftshilfe.<br />
Das Formular für Hilfebedürftige und<br />
willige Helfer ist auf der Internetseite zu finden.<br />
Des Weiteren hat der Dachverband der GWG – der<br />
Verband der niedersächsischen Wohnungsunternehmen<br />
vdw – ausgeschlossen, Wohnungskündigungen<br />
wegen Corona bedingten Zahlungsausfällen<br />
auszusprechen. Denn: „Das Wichtigste ist jetzt,<br />
das Virus einzudämmen, besonnen zu bleiben und<br />
Zusammenhalt zu zeigen“, betont Andreas Otto.<br />
Ganz nach dem genossenschaftlichen Prinzip: Was<br />
einer alleine nicht schafft, das schaffen viele.<br />
Alter Postweg 36, Gifhorn<br />
Tel. 05371-98980, Fax: 05371-989897<br />
E-<strong>Mai</strong>l: gwg@gwg-gifhorn.de<br />
www.gwg-gifhorn.de<br />
Gifhorn hält zusammen<br />
„Ich befürchte, dass sich die Situation noch hinziehen wird“,<br />
sagt Sven Wiese (49). „Trotzdem versuche ich immer positiv<br />
zu denken“, erklärt der Inhaber von Sven’s Schützen-Wiese.<br />
Zwar bleibt der Laden zu, aber die Gäste können telefonisch,<br />
per <strong>Mai</strong>l und sogar per WhatsApp bestellen und ihre Speisen<br />
abholen. Es gibt eine Außer-Haus-Speisekarte, die auf der<br />
Website des Gastro-Betriebes zu finden ist. Bestellungen<br />
können täglich von 11.30 bis 13.30 Uhr sowie von 18 bis 20.30<br />
Uhr abgeholt werden. Von 10 bis 14 Uhr und von 17 bis 21<br />
Uhr nimmt der Gastronomiebetrieb Bestellungen über die<br />
Festnetznummer entgegen. Und Sven Wiese selbst ist für Bestellungen<br />
seiner Kunden über seine Handynummer „jederzeit<br />
erreichbar“, wie er betont. „Die Solidarität der Gäste ist groß.<br />
Fast jeder Gast hat einen persönlichen Bezug zum Verein und<br />
versucht zu helfen und zu unterstützen“, freut sich Sven Wiese.<br />
„Ich bedanke mich jetzt schon mal bei allen, die zu uns halten!“<br />
Celler Straße 30, Gifhorn<br />
Tel. 05371-7247900 und 0172-5119317<br />
E-<strong>Mai</strong>l: zum.wiese@web.de<br />
www.schuetzen-wiese.de<br />
<strong>KURT</strong> 31
Gifhorn hält zusammen<br />
Gifhorn hält zusammen<br />
Das Team von Erdmann Vermessungen kann wie gewohnt weiter arbeiten –<br />
„natürlich unter Berücksichtigung der neuen Abstandsregelungen“, erklären Inhaber<br />
Johannes Erdmann (31) und sein Vater Jürgen Erdmann (70). Die Kundschaft kann<br />
sie und ihr Team nach wie vor erreichen und auch in den Außendienst fahren sie<br />
weiterhin. Besonders am Herzen liegt dem öffentlich bestellten Vermessungsingenieur<br />
Johannes Erdmann, dass der lokale Handel weiterhin unterstützt wird. „Es ist jetzt<br />
wichtig, dass wir uns gegenseitig helfen und Rücksicht aufeinander nehmen.“<br />
Knickwall 16, Gifhorn, Tel. 05371-98360<br />
E-<strong>Mai</strong>l: info@vermessung-erdmann.de, www.vermessung-erdmann.de<br />
„Ich coache vor allem Mitarbeiter und Führungskräfte dahingehend, dass sie mehr Spaß an dem haben, was<br />
sie tun“, erklärt Lutz Kadereit (53). „Da jetzt viele von ihnen im Home-Office sind, sind Trainings vor Ort in den<br />
Unternehmen nicht mehr möglich.“ Aber gerade jetzt würden sich viele Unternehmer Sorgen um ihre<br />
Mitarbeiter machen. Zum Glück könne ein Angebot von Lutz Kadereit auch online weitergeführt<br />
werden: „Die aktiven Übungen fallen zwar weg, aber es funktioniert auch so sehr gut.“ Lutz<br />
Kadereit hofft, dass die Menschen jetzt über sich selbst nachdenken. Er wünscht sich positive<br />
Veränderungen zu mehr Nachhaltigkeit im Leben und keine sinnlose Verschwendung – und<br />
dass man vielleicht öfter mal in all der Hektik die Bremse zieht.<br />
Tel. 05374-6718234, E-<strong>Mai</strong>l: kontakt@lutzkadereit.com, www.lutzkadereit.com<br />
Eckart Schulte (50) und Ina Hoffmann (52) von der<br />
Diakonischen Jugend- und Familienhilfe Kästorf berichten<br />
in der Zeit der Corona-Pandemie über erhebliche Veränderungen<br />
in ihrem Arbeitsalltag: „Unsere Kontakte zu den Jugendlichen<br />
und Familien können in der Regel nicht mehr Face-to-<br />
Face stattfinden“, erklärt die Sozialpädagogin. „Ausnahmen<br />
sind Kontrollaufträge vom Jugendamt oder Fälle, in denen eine<br />
Kindeswohlgefährdung vorliegen könnte. Aber das sind dann<br />
auch akut hilfsbedürftige Personen.“ Im Gegenzug nehme die<br />
telefonische Beratung stärker zu – diese steht Jugendlichen<br />
und Eltern zur Verfügung, die der Hilfestelle vom Jugendamt<br />
vermittelt wurden. „Wir merken, dass ein erhöhter Betreuungsbedarf<br />
unserer Kontaktpersonen vorliegt“, sagt Ina Hoffmann.<br />
„Einige sind labil und ängstlich.“ Fragen zum Umgang mit dem<br />
Corona-Virus und den damit einhergehenden Regelungen häufen sich. „Aber die Personen sind auch sensibler, was<br />
mögliche Hilfeleistungen für andere Menschen in ihrem Umkreis angeht und sind umsichtig.“ Die beiden Sozialpädagogen<br />
sind sich einig: „Mit Zusammenhalt und Nächstenliebe können wir diese Krise überwinden!“ Und Eckart<br />
Schulte fügt hinzu: „Man merkt zurzeit auch, dass der Hass in sozialen Netzwerken zurückgeht. Ich hoffe, dass unsere<br />
Gesellschaft gestärkt aus der Corona-Pandemie hervorgeht.“<br />
Hauptstraße 51, Kästorf, Tel. 05371-721310, E-<strong>Mai</strong>l: c.hahne@dachstiftung-diakonie.de<br />
„Wir halten durch!“,<br />
bekräftigt die<br />
Geschäftsführerin des<br />
Weltladens in Gifhorn,<br />
Christa Bausch (52).<br />
Der Weltladen bleibt<br />
geöffnet – Montag bis<br />
Freitag von 10 bis 18<br />
Uhr und samstags von<br />
10 bis 14 Uhr. Darüber hinaus gibt’s einen Lieferdienst auf<br />
Rechnung. Bestellungen werden werktags von 10 bis 14<br />
Uhr telefonisch entgegengenommen und rund um die Uhr<br />
per <strong>Mai</strong>l. Das Sortiment ist auf der Internetseite des Weltladens<br />
einsehbar. Der Weltladen bezieht seine Produkte<br />
vor allem von Produzenten aus ärmeren Ländern der Erde<br />
und die trifft die Corona-Krise stärker als das wirtschaftlich<br />
starke Deutschland. „Unsere Produzenten sind auf<br />
unseren Umsatz angewiesen“, fasst die Geschäftsführerin<br />
des Weltladens zusammen. „Es geht uns um ihr tägliches<br />
Einkommen“, appelliert Christa Bausch an die Solidarität<br />
der Gifhorner, „und das motiviert uns, weiterzumachen!“<br />
Cardenap 5, Gifhorn<br />
Tel. 05371-6365401<br />
E-<strong>Mai</strong>l: weltladen@cafe-aller.de<br />
www.cafe-aller.max-e.info/Weltladen<br />
www.der-hof-isenbuettel.de<br />
Öffnungszeiten<br />
neuer Hofladen:<br />
Mo., Di., Do., Fr.<br />
von 9.30 bis 12.30 Uhr<br />
und 14.30 bis 18 Uhr<br />
samstags 9 bis 13 Uhr<br />
Heilpädagogischer Bauernhof mit<br />
• Hofladen<br />
• Hofcafé<br />
• Wohnstätte<br />
• Pferdepension<br />
In unserem neuen Hofladen finden Sie gesundes Essen<br />
aus biologischem Anbau, Fleisch- & Gemüseprodukte<br />
aus eigener Herstellung & vieles mehr.<br />
Sie finden uns auch auf den Wochenmärkten in Meine,<br />
Gifhorn (mittwochs) und Isenbüttel (Freitagnachmittag).<br />
Öffnungszeiten<br />
neues Hofcafé:<br />
Sa., So.<br />
von 14.30 bis 18 Uhr<br />
Wir bleiben für<br />
Sie erreichbar<br />
Wir bleiben für<br />
Sie erreichbar<br />
per Telefon<br />
und E-<strong>Mai</strong>l<br />
per Telefon<br />
und E-<strong>Mai</strong>l<br />
Um gegen die<br />
Ausbreitung des<br />
Corona-Virus möglichst<br />
effizient vorzugehen,<br />
haben wir unser Büro<br />
für den persönlichen<br />
Kundenkontakt<br />
vorübergehend<br />
geschlossen. Wir<br />
beraten Sie gerne<br />
weiterhin per Telefon<br />
und E-<strong>Mai</strong>l.<br />
Um gegen die Ausbreitung des<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Bleiben Sie optimistisch und<br />
gesund.<br />
Bleiben Sie optimistisch<br />
und gesund.<br />
Holger Dittombee<br />
HUK-COBURG-Berater in Gifhorn<br />
Holger Dittombee<br />
HUK-COBURG-Berater in Gifhorn<br />
Kundendienstbüro<br />
Holger Dittombee<br />
38518 Gifhorn<br />
Telefon: 05371 53 666<br />
Whatsapp: 0170 40 80 906<br />
holger.dittombee@HUKvm.de<br />
www.HUK.de/vm/holger.dittombee<br />
Kundendienstbüro<br />
Holger Dittombee<br />
38518 Gifhorn<br />
Telefon 05371 53666<br />
holger.dittombee@HUKvm.de<br />
www.HUK.de/vm/holger.dittombee<br />
Sprechzeiten<br />
Mo. – Fr. 09:00 – 13:00 Uhr<br />
Mo., Do. 14:00 – 18:00 Uhr<br />
Di., Mi., Fr. 14:00 – 17:00 Uhr<br />
sowie nach Vereinbarung<br />
Sprechzeiten<br />
Mo. - Fr. 09:00 - 13:00 Uhr<br />
Mo., Do. 14:00 - 18:00 Uhr<br />
Di., Mi., Fr. 14:00 - 17:00 Uhr<br />
sowie nach Vereinbarung<br />
„Ich habe in dieser Situation<br />
eine besondere Verantwortung“,<br />
beschreibt<br />
Holger Dittombee (56)<br />
von der HUK Coburg<br />
in Gifhorn. Seine Mitarbeiter<br />
sind telefonisch<br />
zu erreichen: werktags<br />
von 9 bis 13 Uhr und von<br />
14 bis 17 Uhr, montags und<br />
donnerstags sogar bis 18 Uhr. Der<br />
Chef stellt seine Beratung elektronisch zur Verfügung, auf<br />
der Internetseite befindet sich ein Link zum Kontaktformular<br />
und zum Rückrufservice. Zudem gibt’s eine kostenfreie<br />
Hotline für Schadensfälle. „Für die derzeit laufende<br />
Mofa-Saison haben wir unsere Bürotür zur Schleuse<br />
umfunktioniert – so können unsere Mofa-, Moped- und<br />
E-Rollerfahrer ihre neuen Kennzeichen oder die Plakette<br />
abholen“, erläutert Holger Dittombee. „Meinem Team<br />
und allen Kunden möchte ich meinen Dank und meinen<br />
Respekt aussprechen. Weiter so – dann schaffen wir das!“<br />
Cardenap 2-4, Gifhorn<br />
Tel. Holger Dittombee: 05371-53666<br />
Tel. bei Schadensfall: 0800-2485445<br />
www.huk.de/vm/holger.dittombee<br />
DER HOF e.V. · Zum Hof 1 · 38550 Isenbüttel<br />
32<br />
<strong>KURT</strong> Tel. 0 53 74 / 95 570 · Laden: 95 57 132<br />
<strong>KURT</strong> 33
Gifhorn hält zusammen<br />
Gifhorn hält zusammen<br />
„Unsere Gastronomiebetriebe haben vorerst<br />
komplett zu. Im <strong>April</strong> wird es Überlegungen geben,<br />
ob und wie wir wieder öffnen können“, informiert<br />
Fatih Kilic (39), Inhaber des Cappu Bistros und<br />
der Cappu Cabana in Gifhorn. „Ehrlich gesagt, die<br />
persönliche Entschleunigung tut mir gut“, gibt er<br />
zu, „aber langsam wird mir doch etwas langweilig“.<br />
Trotzdem lässt er in dieser Lage nicht den Kopf<br />
hängen. „Wir sollten uns klar machen, dass wir kein<br />
Land wieder aufzubauen haben“, gibt Fatih Kilic zu<br />
bedenken, „jeder sollte sich vor Augen halten, dass<br />
es uns gut geht“. Er appelliert trotz aller Ungewissheit<br />
an die Geduld der Menschen in Gifhorn:<br />
„Aktuell ist das Wichtigste der Austausch – und:<br />
Ruhe bewahren! Außerdem ist doch schönes Wetter,<br />
das ist gut für die Seele“, sagt der Gastronom im<br />
Interview, „jetzt haben alle Zeit, sich zu entgiften“.<br />
Fatih Kilic freut sich über die Nächstenliebe, die jetzt<br />
gelebt werde – ganz unabhängig von der Religion.<br />
„Aber bei allem Optimismus“, gibt er zu bedenken,<br />
„es werden Menschen auf der Strecke bleiben.“<br />
Umso wichtiger sei es jetzt, die nötige Infrastruktur<br />
zu schaffen und<br />
zu stärken, die in<br />
dieser Ausnahmesituation<br />
gebraucht<br />
werde.<br />
Die Filialen von Schuhhaus Galipp bleiben während der Corona-Krise<br />
geschlossen, der Online-Shop ist jedoch geöffnet: „Wir möchten den Kunden<br />
hiermit ein virtuelles Schaufenster bieten“, erklärt Inhaber Hayo Galipp-Le<br />
Hanne. Gibt es Fragen, Wünsche oder Bestellungen, können sich Interessierte<br />
an das Schuhhaus Galipp wenden. Bestellungen können auch direkt im<br />
Geschäft abgeholt werden – die Termine hierfür werden individuell vereinbart.<br />
„Natürlich trifft es uns, dass die Geschäfte geschlossen sind“, sagt Hayo<br />
Galipp-Le Hanne. „Wir wollen es unseren Kunden trotzdem weiterhin ermöglichen,<br />
bei uns einzukaufen.“ Der Inhaber hofft, dass sie möglichst bald wieder<br />
öffnen können: „Wir freuen uns riesig darauf, den Kundinnen und Kunden<br />
wieder persönlich begegnen zu können, sie alle und unsere Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter fehlen uns.“<br />
Steinweg 63, Gifhorn, Mo - Fr: 10 bis 12 Uhr, Tel. 05371-5888810<br />
E-<strong>Mai</strong>l: info@galipp-schuhmode.de, www.schuhmode24.de<br />
Tel. 05371-935256<br />
E-<strong>Mai</strong>l: info@<br />
cappu-bistro.de<br />
www.cappubistro.de<br />
„Es ist ungewohnt ruhig im Home-Office“, berichtet<br />
Patricia Bach (28) von den Stadtwerken Gifhorn.<br />
Das Kundenbüro ist für den Kundenverkehr<br />
geschlossen, die Stadtwerke sind aber weiterhin<br />
für ihre Kunden über das Kundenportal, Telefon,<br />
E-<strong>Mai</strong>l sowie die sozialen Medien Facebook und<br />
Instagram erreichbar. Die Versorgungssicherheit<br />
bleibt also gewährleitet – jeder bekommt weiterhin<br />
Strom und Gas. Außerdem drohen Kunden keine<br />
Kündigungen. Zahlungsverpflichtungen bestehen<br />
zwar weiterhin, „allerdings können mit uns<br />
individuelle Lösungen gefunden werden“, betont<br />
Patricia Bach. Wichtig sei nur, sich rechtzeitig<br />
bei den Stadtwerken zu melden. „Es wird zu<br />
keinen Versorgungsunterbrechungen kommen,<br />
die auf Zahlungsausfälle durch die Corona-Krise<br />
zurückzuführen sind“, versichert Patricia Bach.<br />
Denn: „In Zeiten der Unsicherheit möchten wir eine<br />
Konstante sein, die Betroffene unterstützt.“<br />
Torstraße 7, Gifhorn<br />
Tel. 05371-8393789<br />
E-<strong>Mai</strong>l: service@stadtwerke-gifhorn.de<br />
www.stadtwerke-gifhorn.de<br />
Die Hospizarbeit Gifhorn ist seit über 20 Jahren<br />
für die Menschen im gesamten Landkreis Gifhorn<br />
bei der Begleitung schwerstkranker, sterbender<br />
Menschen da. Auch in der momentan schwierigen<br />
Zeit, in der vieles anders abläuft als normal, stehen<br />
die ehrenamtlichen Begleiter und Begleiterinnen<br />
weiterhin für die Menschen zur Verfügung. Durch<br />
die besonderen Regeln der Ausgangsbeschränkungen,<br />
des Versammlungsverbots, des allgemeinen<br />
Abstandshaltens ist es so wichtig wie nie,<br />
Nähe und Anteilnahme zu zeigen und zu leben.<br />
Auch die Hospizarbeit stellt sich dieser Herausforderung,<br />
die Ehrenamtlichen müssen – auch zum<br />
Selbstschutz – allerdings die allgemein gültigen<br />
Regeln und Hygienevorschriften einhalten. Doch<br />
sie sind kreativ, sind für ihre Begleitungen per<br />
Telefonbetreuung, per WhatsApp, per Skype, per<br />
<strong>Mai</strong>l und auch per Briefverkehr da. Die Schwerstkranken<br />
und ihre An- und Zugehörigen werden<br />
also auch in diesen herausfordernden Zeiten<br />
nicht allein gelassen. Das Büro ist zurzeit für den<br />
Publikumsverkehr geschlossen, die Mitarbeiter<br />
sind aber nach wie vor telefonisch erreichbar.<br />
Tel. 05371-9907901<br />
Der Feinkostladen Culinari möchte weiterhin mit allen Kundinnen und Kunden<br />
in Kontakt bleiben – und sie auf Wunsch mit Ware beliefern. „Wir bieten einen<br />
kostenlosen und kontaktlosen Bringdienst an“, berichtet die Geschäftsführerin<br />
Brigitte Kotulla (58). Bestellte Ware wird jeden Dienstag und Freitag verteilt.<br />
Kundinnen und Kunden können telefonisch ihre Bestellungen aufgeben. Die<br />
Lieferzeit und die Kosten werden ihnen dann mitgeteilt – der anfallende Betrag<br />
kann einfach in einem Umschlag vor die eigene Haustür gelegt werden. Seit dem<br />
1. <strong>April</strong> kann Brigitte Kotulla ihre Kundinnen und Kunden nun auch wieder in<br />
ihrem Geschäft bedienen – mittwochs von 10 bis 14 Uhr und samstags von 10 bis<br />
13 Uhr. „Ich hoffe, dass sich das Bewusstsein der Menschen füreinander durch<br />
die Corona-Pandemie verändert“, sagt Brigitte Kotulla. „Und dass die Hilfsbereitschaft<br />
bestehen bleibt, auch wenn das normale Leben wieder zurückkehrt.“<br />
Steinweg 60, Gifhorn<br />
Mi. 10 bis 14 Uhr und Sa. 10 bis 13 Uhr<br />
Tel. 0175-5048618 und 05371-6199286<br />
E-<strong>Mai</strong>l: info@culinari-gifhorn.de, www.culinari-gifhorn.de<br />
„Wir machen im Grunde ganz<br />
normal weiter, aber wir gehen<br />
neue Wege“, erklärt Immobilienmakler<br />
Andreas Biel<br />
(49). Das Büro von Century<br />
21 Immo-BIEL in Gifhorn ist<br />
zwar für Besucher gesperrt,<br />
telefonisch und per <strong>Mai</strong>l ist<br />
Andreas Biel jedoch weiterhin<br />
für seine Kunden da. Weil Wohnungsbesichtigungen<br />
vermieden werden sollen, werden<br />
jetzt 360-Grad-Besichtigungen angeboten. Bei diesem<br />
virtuellen Rundgang können Kunden am Laptop, PC oder<br />
auch auf dem Smartphone 360-Grad-Bilder von Wohnungen<br />
einsehen und sich „durch die Räume klicken“,<br />
beschreibt der Immobilienmakler. Die Kunden seien<br />
weiterhin an Kauf und Verkauf von Immobilien interessiert<br />
und „die Stimmung ist ganz gut – alle sind zuversichtlich“,<br />
freut sich Andreas Biel. Das Immobilienunternehmen<br />
Century 21, zu dem auch Immo-BIEL in Gifhorn gehört,<br />
hat außerdem ein kostenfreies Hilfsangebot ins Leben<br />
gerufen. Auf der Internetseite www.century21.de/pagecentury21-hilft<br />
können Betroffene ein Formular ausfüllen<br />
und erhalten zeitnah telefonisch Rückmeldung über<br />
Unterstützungsmöglichkeiten durch Century 21. „Das<br />
Stichwort ist Solidarität statt Egoismus“, betont Andreas<br />
Biel. „Das müssen wir jetzt irgendwie packen!“<br />
Isenbütteler Weg 43a, Gifhorn<br />
Tel. 05371-7505750<br />
E-<strong>Mai</strong>l: biel@century-21.de<br />
www.immobiel.century21.de<br />
34<br />
<strong>KURT</strong> <strong>KURT</strong> 35
Gifhorn hält zusammen<br />
Gifhorn hält zusammen<br />
Das Team der Gifhorner Stadthalle arbeitet weiter, wenn<br />
auch vielfach im Home-Office. „Wir stehen gerade vor der<br />
dreifachen Herausforderung, die abgesagten Theatergastspiele<br />
der laufenden Saison 2019/20 neu zu terminieren,<br />
während wir gleichzeitig schon die Spielzeit <strong>2020</strong>/21 für den<br />
Vorverkaufsbeginn vorbereiten und – ganz nebenbei – auch<br />
das neue Programmheft druckfertig werden soll“, erklärt<br />
Stefanie Schrader, die bei der Stadthalle für die Eigenveranstaltungen<br />
und die Öffentlichkeitsarbeit zuständig ist. „Und<br />
natürlich bekommen wir nach wie vor viele telefonische<br />
Anfragen von Kartenkäufern, denen wir zum Glück zu den<br />
allermeisten Vorstellungen bereits einen Ausweichtermin<br />
nennen können, für den die gekauften Karten dann ihre Gültigkeit behalten.“ Während die Techniker in Zweiergruppen<br />
und mit gebotenem Abstand zueinander die lange Liste der Instandhaltungs- und Reparaturarbeiten abarbeiten,<br />
managen die drei Verwaltungsmitarbeiterinnen vom Home-Office aus alle Fragen, Terminverschiebungen und halten die<br />
Öffentlichkeit via Webseite, Facebook und Newsletter auf dem Laufenden. „Wir vertrauen darauf, dass möglichst viele<br />
Besucherinnen und Besucher die Ersatztermine annehmen werden“, so Stefanie Schrader.<br />
Tel. 05371-59470, E-<strong>Mai</strong>l: theater@stadthalle-gifhorn.de, www.stadthalle-gifhorn.de/news<br />
Im Moment arbeitet das Team<br />
von Metallbau Gieseke<br />
ganz normal weiter – „fragt<br />
sich nur, wie lange“,<br />
überlegt Inhaber Thomas<br />
Nesemann (59). Seinen<br />
Stahl beziehe das Unternehmen<br />
nämlich aus Italien –<br />
doch es werde garantiert zu<br />
Lieferengpässen kommen, erklärt Thomas Nesemann.<br />
„Ich habe jetzt Stahl für die nächsten sechs bis zehn<br />
Wochen vorbestellt, um den drohenden Engpass zu<br />
überbrücken.“ Das Unternehmen befinde sich dennoch<br />
in einer ungewissen Situation – „es kommt alleine auf<br />
die Lieferungen an“. Sollte es zu einem großen Ausfall<br />
kommen, müsste Thomas Nesemann seine Mitarbeiter<br />
in Kurzarbeit schicken: „Ich hoffe aber, dass es nicht so<br />
weit kommen wird.“ Demnächst möchte der Betrieb in<br />
größere Räume in Gamsen umziehen. „Dazu hätte ich<br />
mich nicht entschlossen, hätte ich das mit dem Corona-<br />
Virus geahnt“, sagt Thomas Nesemann. Jetzt steht<br />
Metallbau Gieseke vor einer großen Herausforderung.<br />
„Ich hoffe, dass die Wissenschaftler schnellstmöglich<br />
Medikamente oder einen Impfstoff gegen das Virus<br />
entwickeln.“<br />
Am Weinberg 2, Gifhorn<br />
Tel. 05371-9381618 und 0151-19684950<br />
E-<strong>Mai</strong>l: thomas.nesemann@metallbau-gieseke.de<br />
www.metallbaugieseke.de<br />
Gekocht wird im La Piazza weiterhin! Das italienische<br />
Restaurant am Gifhorner Marktplatz hat zwar<br />
geschlossen, aber es bietet einen Abholservice an,<br />
erklärt Inhaber Luciano Papavero (64). Seit 1981<br />
ist er in der Gifhorner Gastronomie aktiv – damals<br />
noch mit La Gondola. Per Telefon können Gerichte<br />
zur Abholung bei La Piazza bestellt werden. „Wir<br />
bieten verschiedene Salate sowie Pizza- und<br />
Nudelgerichte an. Eine spezielle Menükarte für die<br />
Abholung ist auf unserer Internetseite veröffentlicht.“<br />
Der Service ist täglich jeweils mittags sowie<br />
am Abend aktiv – außer dienstags, dem gewohnten<br />
Ruhetag. „Wir befinden uns in einer sehr schwierigen<br />
Situation“, stellt Luciano Papavero fest. „Natürlich<br />
hoffe ich darauf, dass es so schnell wie möglich<br />
vorbeigeht – aber wir<br />
müssen auch Geduld<br />
mitbringen und erst<br />
mal abwarten.“<br />
Marktplatz 1<br />
Gifhorn<br />
Mo, Mi - So:<br />
12 bis 15 Uhr und<br />
17.30 bis 20.30 Uhr<br />
Tel. 05371-56961<br />
und 05371-8959770<br />
www.lapiazzagifhorn.de<br />
„Wir stecken nicht den Kopf in den Sand“, betont Lothar<br />
Voges (61). Der Gastronomiebereich und die Küche seines<br />
Angels’ Share in der Gifhorner Innenstadt sind zwar<br />
geschlossen, alle Tastings und Reisen bis auf Weiteres abgesagt,<br />
aber das Spirituosenfachgeschäft öffnet weiterhin<br />
– von Dienstag bis Samstag von 11 bis 16 Uhr. Die Mitarbeiter<br />
arbeiten „selbstverständlich mit Handschuhen, Masken<br />
und sonstigen Vorsichtsmaßnahmen“, erläutert der Inhaber.<br />
Wer in Zeiten von Corona nicht auf Whisky, Bier, Zigarren,<br />
Gin oder Rum verzichten möchte, kann auch bequem per<br />
Telefon bestellen und sich die Ware nach Hause liefern<br />
lassen. Auch die Abholung direkt im Geschäft ist möglich.<br />
„Bald kommt Ostern“, merkt Lothar Voges an, „und wir<br />
werden unsere selbstgemachten Pralinen anbieten. Ein Teil<br />
des Erlöses geht wieder an das Kinderhospiz Löwenherz in<br />
Braunschweig.“ Er äußert Verständnis für die Sorgen der<br />
Menschen: „Ich verstehe die finanziellen Probleme, die vor<br />
uns liegen, aber im Gegensatz zu vielen anderen Menschen<br />
auf dieser Welt müssen wir keine Angst vor Bomben haben,<br />
wir müssen nicht in<br />
den Luftschutzkeller<br />
fliehen. Wir kriegen<br />
das hin – wenn wirklich<br />
alle mitziehen.“<br />
Steinweg 10, Gifhorn<br />
Di - Sa: 11 bis 16 Uhr<br />
Tel. 05371-9606666<br />
www.angelssharegifhorn.de<br />
„Kurz gesagt: Die Werkstatt hat zu, nur für Pannen,<br />
Abschleppdienste und Unfälle aller Art sind<br />
wir weiterhin da“, fasst Michael Hoffmann vom<br />
Abschleppdienst Hoffmann und Unfallservice<br />
zusammen. Wann die Werkstatt, die auch Tüvund<br />
Dekra-Prüfstelle ist, wieder öffnet, könne er<br />
noch nicht sagen. Trotzdem ist Michael Hoffmann<br />
weiterhin zur Stelle, wenn es um Autopannen und<br />
Unfälle geht oder ein Fahrzeug abgeschleppt<br />
werden muss. „Wir sind 24 Stunden am Tag,<br />
7 Tage die Woche am Ball – jederzeit!“, versichert<br />
er. Wichtig sei nun, dass ein jeder auf sich<br />
achtgebe und damit in erster Linie auch auf seine<br />
Mitmenschen. „Und natürlich zu Hause bleiben!“,<br />
fügt er lachend hinzu. „Dann passieren auch keine<br />
Unfälle und ich muss nicht auch noch ausrücken.“<br />
Zur Silbereiche 9, Gamsen<br />
Tel. 05371-74419<br />
Bei <strong>KURT</strong> sieht der Arbeitsalltag sehr anders aus: „Viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten im Home-Office“,<br />
erklärt Bastian Till Nowak (34). „Interview-Termine werden in der Regel nur noch per Telefon wahrgenommen“, sagt<br />
der Herausgeber und Chefredakteur des Gifhorner Stadtmagazins. „Auch die Stornierung von zahlreichen Anzeigen<br />
stellt uns vor eine große wirtschaftliche Herausforderung.“ Deswegen freuen wir uns enorm über die Unterstützung<br />
aller Leserinnen und Leser, die das neues Förder-Abo abgeschlossen haben. „Wir merken, dass sie <strong>KURT</strong> gern haben.<br />
Das bestärkt unser gesamtes Team!“ Auf <strong>KURT</strong>s Webseite ist vermerkt, in welchem Supermarkt oder in welcher Bank<br />
<strong>KURT</strong> ausliegt. „Oder Ihr nutzt das Abo und bekommt <strong>KURT</strong> nach Hause geschickt.“ Die weiteren Dienstleistungen<br />
von <strong>KURT</strong> Media werden nach wie vor angeboten. Darüber<br />
hinaus hat <strong>KURT</strong> das Projekt „Gifhorn hält zusammen“ auf die<br />
Beine gestellt: Auf www.gifhorn-hält-zusammen.de zeigen wir,<br />
wie die Unternehmen weitermachen – und wie die Gifhorner<br />
sie unterstützen können. „Ich wünsche mir, dass dieser<br />
spürbare Gemeinschaftssinn, der durch die Corona-Pandemie<br />
entstanden ist, auch bestehen bleibt“, hofft Bastian Till Nowak.<br />
Tel. 05371-9418001, Mo bis Do. 9 - 16 Uhr und Fr. 9 - 15 Uhr<br />
E-<strong>Mai</strong>l: mail@kurt-gifhorn.de, www.kurt-gifhorn.de<br />
www.gifhorn-hält-zusammen.de<br />
36<br />
<strong>KURT</strong> <strong>KURT</strong> 37
Gifhorn hält zusammen<br />
Gifhorn hält zusammen<br />
Das Taxiunternehmen Hoffmann bietet Einkaufsfahrten für<br />
Gifhornerinnen und Gifhorner an. Man kann sich auf der Internetseite<br />
von Taxi Hoffmann eine Einkaufsliste individuell zusammenstellen – die<br />
gewünschten Lebensmittel werden der Taxi-Zentrale über das Internet<br />
mitgeteilt, die Waren werden Kundinnen und Kunden dann nach Hause<br />
geliefert. Zu zahlen sind lediglich der Betrag für den Einkauf und die<br />
Kosten für die Fahrtstrecke. „Bislang wird der Service gerne von Schwangeren<br />
und Risikopatienten genutzt“, berichtet Inhaber Fabian Hoffmann<br />
(35). „Er steht aber grundsätzlich jedem zur Verfügung!“ Man sei<br />
außerdem weiterhin jeden Tag zu jeder Uhrzeit unterwegs. Die Hoffmannschen Taxen sind umgerüstet: Spuckschutz<br />
ist eingebaut, zudem kommen Desinfektionsmittel, Handschuhe und Schutzmaske in den Fahrzeugen zum Einsatz.<br />
„Bei Bedarf steht sogar eine komplette Schutzkleidung zur Verfügung – wir decken weiterhin lebensnotwendige Krankenfahrten<br />
ab. Natürlich wünsche ich mir, dass wir verschont bleiben. Jeder sollte, so weit es geht, zu Hause bleiben.“<br />
Tel. 05371-12333, www.taxi-hoffmann.com<br />
„Das ist für uns alle momentan eine sehr, sehr schwere Situation, aber wir tun was wir können“,<br />
versichert Sofia Charalambidou vom Restaurant Syrtaki in Gifhorn. Aufgrund der Ausgangsbeschränkungen<br />
ist das Lokal zwar geschlossen, aber die Küche arbeitet weiter.<br />
„Auch wenn es ein komisches Gefühl ist, im leeren Laden zu arbeiten“, so die Tochter<br />
des Inhabers Pablos Charalambidis (62). Komplett zu schließen sei keine Option, also<br />
würde man jetzt das Beste aus der Situation machen. Für alle hungrigen Kunden bietet<br />
das Syrtaki nun einen Liefer- und Abholservice an. Auf dem Instagram- und Facebook-<br />
Profil der Gastronomie kann man die Speisekarte aufrufen. Bestellungen werden montags<br />
bis samstags ab 17 Uhr und sonntags bereits ab 12 Uhr entgegengenommen. „Wir<br />
sind froh, dass wir noch weiter arbeiten können“, freut sich Sofia Charalambidou. In dieser<br />
sehr merkwürdigen Situation habe vor allem eines die Moral des Syrtaki-Teams gestärkt: „Wir<br />
hatten nicht erwartet, dass das Feedback der Gäste so positiv sein würde. Das hilft sehr. Danke dafür!“<br />
Alter Postweg 20, Gifhorn, Tel. 05371-6874474, www.facebook.com/syrtaki<br />
„Normalerweise ist am Sonntagmorgen viel Leben im Brauhaus.<br />
Doch jetzt haben wir die Pausetaste gedrückt“, berichtet Lothar<br />
Krauss, leitender Pastor der Kirche im Brauhaus. Jeden Sonntagmorgen<br />
wird um 8 Uhr der Gottesdienst auf dem YouTube-<br />
Kanal der Kirche online gestellt. Die Meetings finden jetzt via<br />
Zoom statt, einem Videochat-Programm. Die Jugend trifft sich im<br />
Instagram-Live-Chat und dem Videoprogramm Houseparty. Auch<br />
das Gebet am Mittwoch findet weiter zu gewohnter Zeit über<br />
einen Livestream statt. Außerdem hat die Kirche die Kampagne<br />
„Help-Your-Neighbour“ ins Leben gerufen. „Wer helfen möchte,<br />
ist herzlich eingeladen, seine Nachbarn, Freunde oder Bekannten<br />
zu unterstützen, die sich nicht alleine versorgen können. Manchmal reicht schon ein Anruf, ein netter Brief oder eine<br />
Karte“, so Lothar Krauss. „Eines hat sich nicht geändert – unser Vertrauen in Gott“, ermutigt der Pastor.<br />
Schützenplatz 1, Gifhorn, E-<strong>Mai</strong>l: info@kirche-im-brauhaus.de<br />
YouTube: www.youtube.de/KircheimBrauhaus<br />
Ob Wandbilder, Fototapeten, bedruckte Textilien oder Schilder – normalerweise<br />
ist Regina Waue (53) in ihrer Print Box für Geschäfts- und<br />
Privatkunden zur Stelle. „Aber jetzt ist alles zum Stillstand gekommen“,<br />
beschreibt die Gestalterin. Die Print Box in der Steinweg-Passage hat<br />
ihre Türen geschlossen, aber wer etwa zu Ostern ein Fotogeschenk<br />
braucht, kann Bestellungen weiterhin telefonisch oder per <strong>Mai</strong>l an<br />
Regina Waue übermitteln. Darüber hinaus bietet sie Möglichkeiten zum<br />
Einrichten von Schutzzonen an. Personalisierte Aufsteller, Roll-ups,<br />
Spuck- und Niesschutzwände oder Schilder können Geschäftskunden<br />
anfertigen lassen. Die Druckerzeugnisse werden deutschlandweit per<br />
Post verschickt – und im Großraum Gifhorn liefert Regina Waue zweimal<br />
pro Woche persönlich aus. „Es ist für mich kein unangenehmer Stillstand“,<br />
erklärt die Gestalterin. „Das Online-Geschäft läuft ganz normal<br />
weiter und bei Druckaufträgen<br />
jeder Art können die Kunden<br />
mich per Telefon oder Handy<br />
erreichen.“<br />
Steinweg 62, Gifhorn<br />
Tel. 05371-9403688 und<br />
0172-1759343<br />
E-<strong>Mai</strong>l: info@<br />
printbox-gifhorn.de<br />
www.printbox-gifhorn.de<br />
„Bislang ist die Situation bei RAUMConcepts Schubert unverändert<br />
und ich hoffe, dass wir auch weiterhin das Vertrauen der Kunden<br />
genießen“, meldet Alexander Schubert (37). Umso wichtiger sei es ihm,<br />
auf die bekannten Hygienemaßnahmen zu achten. Auch der Inneneinrichter<br />
ist erfinderisch geworden in diesen Zeiten: Da alle Baumärkte<br />
geschlossen haben, bietet Alexander Schubert nun Materialien wie<br />
Tapeten und Farben an. Über die Einrichtungspalette der Großhändler<br />
bezieht er „Profi-Materialien“, wie er betont, die er innerhalb von maximal<br />
48 Stunden zur kontaktlosen Abholung organisiert. Bestellungen<br />
werden per Telefon, Handy und auch auf der Facebook-Seite von<br />
RAUMConcepts entgegengenommen. „Ich hoffe, dass alle die Krise<br />
gut überstehen und ich wünsche allen Unternehmen und Selbständigen<br />
viel Kraft und Erfolg für die kommende Zeit“, äußert sich Alexander<br />
Schubert. Mit Blick auf die Solidarität der Gifhorner wünscht er sich,<br />
„dass dieses ‘support your local’ anhält, denn davon hängen alle lokalen<br />
Unternehmen und der<br />
lokale Einzelhandel ab“.<br />
Tränkebergstraße 22<br />
Gifhorn<br />
Tel. 05371-6366919<br />
und 0151-11644682<br />
E-<strong>Mai</strong>l: alexander.schubert@raumconcepts.de<br />
www.raumconcepts.de<br />
„Ich weiß, dass es gerade vor Ostern<br />
eine schwierige Zeit ist“, sagt<br />
Matthias Nerlich (47). Eigentlich sei<br />
jetzt die Zeit für Feiertage im Kreise der<br />
Familie. „Umso mehr möchte ich mich<br />
bei den Gifhornerinnen und Gifhornern<br />
bedanken, die bedacht, vorsichtig und<br />
zurückhaltend mit der Situation umgehen.<br />
99,9 Prozent halten sich an die<br />
Auflagen. Das finde ich toll!“ Für den<br />
Gifhorner Bürgermeister ist das Stichwort<br />
Zusammenhalt. So häufig wie<br />
möglich versucht er, die Außerhausdienste<br />
der lokalen Gaststätten, Gasthäuser<br />
und Lokale zu nutzen, um der<br />
Gastronomie in diesen Krisen-Tagen<br />
zur Seite zu stehen. „Es ist interessant,<br />
welche bekannten Gesichter man da<br />
Abend für Abend so trifft“, schmunzelt<br />
der Bürgermeister. Das gibt das Gefühl<br />
von Solidarität und Gemeinschaft.<br />
Matthias Nerlich hofft darauf, dass<br />
sich weiter diszipliniert an die Auflagen<br />
gehalten wird – das sei vorbildliche Arbeit.<br />
Und wer seine Lieblingsgeschäfte<br />
unterstützen möchte, den verweist<br />
der Gifhorner Bürgermeister auf das<br />
Online-City-Portal, wo man Gutscheine<br />
kaufen kann, um diese nach<br />
der Wiedereröffnung der Geschäfte<br />
einzulösen. „So können wir alle helfen“,<br />
macht er Mut – und verweist gleichsam<br />
auf die Wirtschaftsförderung und<br />
Stadtmarketing Gifhorn GmbH (Wista)<br />
als Ansprechpartner: „Wir haben<br />
immer ein offenes Ohr“, verspricht<br />
Gifhorns Bürgermeister.<br />
www.onlinecity-gf.de<br />
38<br />
<strong>KURT</strong> <strong>KURT</strong>39
Gifhorn hält zusammen<br />
Gifhorn hält zusammen<br />
„Ich war erst mal völlig überrascht“, erzählt Thomas<br />
Hepe (54). „Ich musste den Laden schließen und die<br />
Bratwurstbude vor Hagebau natürlich auch“, berichtet<br />
der Chef des Freizeitzentrums Malibu. „Dann<br />
habe ich überlegt, was ich jetzt machen kann – habe<br />
die Cocktailbar weggenommen und den Drive-In-<br />
Schalter ins Leben gerufen. Das funktioniert über<br />
Festnetz“, erklärt der bekannte Gifhorner Gastronom.<br />
„Sie bestellen vor, wir sagen Ihnen die Abholzeit und<br />
bringen das Essen dann zum Auto.“ Auch Kartenzahlung<br />
ist möglich. Die wechselnden Tageskarten<br />
veröffentlicht Thommy via Facebook und auf der<br />
Internetseite des Malibu. „Die Küche ist nicht die<br />
größte, aber wir tun unser Bestes“, versichert er.<br />
„Auch wenn es ein ganz schöner Aufwand ist – da<br />
sind schon mal die Töpfe geflogen“, lacht Thomas<br />
Hepe. Über die große Resonanz, die seine Aktion bei<br />
Facebook hervorgerufen hat, freut er sich sehr: „Wie<br />
die Leute das teilen, ist ganz, ganz toll!“ Thommy ist<br />
überrascht von den vielen netten Gesten, das motiviert<br />
ihn. „Ich habe schon die eine oder andere Krise<br />
überstanden, ich stecke den Kopf nicht in den Sand“,<br />
betont er.<br />
Sonnenweg 4-6<br />
Gifhorn<br />
Di - Fr: 12 bis<br />
14 Uhr und<br />
17 bis 20 Uhr<br />
Sa: 17 bis 20 Uhr<br />
Tel. 05371-<br />
990815<br />
www.kegelbahn-gifhorn.de<br />
www.facebook.<br />
com/Freizeitzentrum-Malibu<br />
„Seminare und Workshops weiter durchzuführen, ist aktuell leider unmöglich“, bedauert<br />
der Gifhorner Lifecoach und Erfolgstrainer Damian Richter (43). Mit seinem<br />
Videoteam arbeitet er an der Digitalisierung seiner Programme. „Nun haben wir<br />
schließlich genug Zeit, um mein Buch fertig zu schreiben und in aller Ruhe Eis bei<br />
Coletti zu bestellen“, lacht der Lebenstrainer. Ende August soll eine „Level Up<br />
Your Life“-Veranstaltung stattfinden und jedem, dem die Corona-Krise zu schaffen<br />
macht, wird ein Gratis-Platz angeboten. „Meldet Euch einfach per E-<strong>Mai</strong>l und wir<br />
setzen Euch auf die Gästeliste“, verspricht der Lifecoach.<br />
Hermann-Löns-Weg 1, Gifhorn, E-<strong>Mai</strong>l: kontakt@damian-richter.com<br />
www.instagram.com/damianlifecoach<br />
„Wir müssen mit deutlich verringerten Umsätzen<br />
klarkommen“, stellt Nils Leifert (26) klar. Trotzdem<br />
sieht der geschäftsführende Gesellschafter der<br />
Bäckerei Leifert in der aktuellen Krise auch<br />
eine Chance für den lokalen Einzelhandel. Da der<br />
Verzehr vor Ort nicht mehr möglich ist, haben das<br />
Schloss-Café in Gifhorn, die Filialen im Netto am<br />
Koppelweg und im Rewe in Fallersleben sowie<br />
die Waffelei in der Gifhorner Innenstadt vorerst<br />
geschlossen. Die Öffnungszeiten werden den<br />
Gegebenheiten angepasst. Auf der Internetseite<br />
gibt der „Filialfinder“ aktuelle Informationen zu geöffneten<br />
Standorten und den jeweiligen Öffnungszeiten.<br />
Bereits am 20. März hatte das Unternehmen<br />
ein Video auf Facebook veröffentlicht, in dem Nils<br />
Leifert und seine Mutter Anette Leifert appellierten,<br />
weiterhin den lokalen Einzelhandel zu unterstützen.<br />
„Wir hoffen auf mehr Verständnis für den lokalen<br />
Einzelhandel.“ Gerade die momentane Situation<br />
zeige, dass man nicht alles als selbstverständlich<br />
erachten könne.<br />
Celler Straße 108, Gifhorn<br />
Tel. 05371-740610, E-<strong>Mai</strong>l: info@leifert.de<br />
Aktuelle Informationen: www.leifert.de/ticker<br />
Filialfinder: www.leifert.de/filialfinder<br />
Facebook: www.facebook.com/leifert<br />
„Wir haben zunächst alle Veranstaltungen abgesagt“, informiert Hans-<br />
Joachim Wahl (71) von der Initiative für Lebens- und Glaubensfragen.<br />
Diese organisiert Vorträge, in denen christliche Glaubensinhalte auf<br />
weltliche Themen des Alltags treffen. „Wir wollen christlich-gesellschaftspolitische<br />
Fragen aufwerfen und beantworten“, erklärt Hans-<br />
Joachim Wahl. Doch der Vortrag „Das prophetische Wort“ am 9. <strong>Mai</strong>, die<br />
Veranstaltung zum Sabbat am 6. Juni und der Vortrag eines Arztes am<br />
10. Oktober sind zunächst abgesagt – es sind jedoch Ausweichtermine<br />
angedacht. „Aber telefonisch sind wir natürlich weiterhin erreichbar.“<br />
Luisenhof 4a, Gifhorn, Tel. 05371-8959945<br />
Die Immobilienmakler<br />
Dahler & Company führen<br />
ihren Betrieb während der<br />
Corona-Pandemie mit einigen<br />
Einschränkungen so normal<br />
wie möglich weiter: „Den<br />
Kundenverkehr in unserem<br />
Büro haben wir eingestellt,<br />
die meisten Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeiter sind im Home-Office“, berichtet Büroleiter<br />
Andrej Schick (30). „Leider sind unsere Besichtigungen<br />
von Wohnungen und Häusern aufgrund der Abstandsregeln<br />
zurzeit stark eingeschränkt“, bedauert er. „Wir sind<br />
dankbar, dass unsere Kunden dafür Verständnis haben.“<br />
Dahler & Company sind weiterhin für alle Kundinnen und<br />
Kunden jederzeit zu erreichen. „Es ist immer jemand da,<br />
um Eure Anfragen und E-<strong>Mai</strong>ls zu bearbeiten“, versichert<br />
Andrej Schick. Neben der Kundenberatung arbeite das<br />
Team intensiv daran, den Kauf von Immobilien vorzubereiten,<br />
indem sie sich um Themen wie die Finanzierung<br />
kümmern, Absprachen mit Banken führen und relevante<br />
Unterlagen beschaffen. „Wenn gewünscht, machen wir<br />
vereinzelt auch besondere Innenaufnahmen von den<br />
Häusern und Wohnungen in unserem Angebot“, so der<br />
Büroleiter. „Ich wünsche mir, dass wir alle die Corona-<br />
Krise gut und gesund überstehen“, sagt Andrej Schick.<br />
„Ich hoffe, dass jetzt niemand in ein Loch fällt und dass wir<br />
alle die Kraft haben, munter und positiv zu bleiben.“ Und<br />
er fügt an: „Wir freuen uns sehr darauf, unsere Kundinnen<br />
und Kunden bald wieder glücklich machen zu können mit<br />
einem tollen neuen Zuhause.“<br />
Bodemannstraße 13, Gifhorn<br />
Mo - Fr: 9.30 bis 18 Uhr<br />
Tel. 05371-9451860<br />
E-<strong>Mai</strong>l: gifhorn@dahlercompany.de<br />
www.dahlercompany.com/unternehmen/immobilienmakler/gifhorn<br />
„Wir arbeiten so gut es geht weiter“, sagt<br />
Christian Henning (39). „Alle Kunden können<br />
uns weiterhin telefonisch oder per <strong>Mai</strong>l<br />
erreichen“, verspricht der Inhaber von Henning<br />
Elektrotechnik in Gifhorn. Die Arbeiten auf<br />
größeren Baustellen gehen weiter, da man dort<br />
die erforderliche Distanz zu seinen Mitmenschen<br />
gut halten könne, erläutert er. Allerdings<br />
gebe es Einbrüche im Kundendienst: „Mitarbeiter<br />
fallen weg, weil sie sich um ihre Kinder<br />
zu Hause kümmern müssen – schade, dass<br />
es da noch keine Lösung gibt. Ich hoffe, dass<br />
wir das alles schnell und heile überstehen und<br />
das alles in die geregelte Bahn kommt“, betont<br />
Christian Henning. „Und ich wünsche mir, dass<br />
die Menschen auch entspannter werden – man<br />
merkt, dass viele sehr angespannt sind, unsere<br />
Kunden sind aber sehr verständnisvoll“, fügt<br />
er hinzu. „Wäre schön, wenn alle Kunden auch<br />
weiterhin Geduld mitbringen, wenn sich die<br />
Arbeitszeit etwas verzögert.“<br />
Sonnenweg 3, Gifhorn<br />
Tel. 05371-4544<br />
Mo - Fr: 8.30 bis 16.30 Uhr<br />
E-<strong>Mai</strong>l: info@henning-elektro.de<br />
40<br />
<strong>KURT</strong> <strong>KURT</strong>41
Gifhorn hält zusammen<br />
Gifhorn hält zusammen<br />
„Eine sehr herausfordernde Zeit gerade, sowas gab es noch nie“, stellt Dr. Florian Westphal<br />
(48) fest. „Für uns ist es zugleich allerdings auch eine Chance, online präsenter zu werden“,<br />
erklärt der Leiter der Museen des Landkreises Gifhorn. Das Schulmuseum in Steinhort<br />
zeigt mit der Sonderausstellung „Koedukation – Zur Geschichte der Mädchen- und<br />
Jungenbildung in Deutschland“ eine Reise durch 500 Jahre Schulgeschichte. Die<br />
Online-Ausstellung ist auf der Internetseite der Museen des Landkreises Gifhorn zu finden.<br />
Darüber hinaus werden auf der Facebook-Seite des Schulmuseums vertiefende Inhalte zum<br />
Thema Koedukation publiziert. Das Museum Burg Brome schickt die Burg-Maus auf Entdeckungsreise<br />
durch ihre Ausstellung. Diese findet auf ihrem Rundgang diverse Gegenstände, von<br />
denen Fotos auf der Facebook-Seite der Burg veröffentlicht werden. Wer errät, worum es sich bei den Gegenständen<br />
handelt, kann Eintrittskarten für das Museum gewinnen. EMMA – Museumswohnung im Kavalierhaus Gifhorn plant<br />
die Veröffentlichung eines digitalen Kochbuches. Emma Wrede, letzte Bewohnerin der Wohnung, hat gegen Ende<br />
des Zweiten Weltkrieges ihre Lieblingsrezepte zusammengestellt. Im Historischen Museum Schloss Gifhorn läuft zurzeit<br />
die Sonderausstellung „Ist das wirklich aus Papier? – Ein Streifzug durch die Welt des Papierkartonbaus“. Da auch<br />
dort die Türen geschlossen bleiben müssen, arbeite man an der Herausgabe von Papierbögen zum Nachbasteln der<br />
gezeigten Modelle. „Wir arbeiten daran, dass niemandem im Landkreis die Decke auf den Kopf fällt“, lacht Dr. Florian<br />
Westphal. „Daher auch diese Angebote der Museen – auch mit Blick auf die eigenen Kinder“, grinst der Familienvater.<br />
www.museen-gifhorn.de<br />
„Bis jetzt arbeiten wir unverändert weiter“, berichtet<br />
Stefan Raulfs (42). „Unser Büro ist weiterhin besetzt,<br />
also können unsere Kunden uns auch per Telefon und<br />
per <strong>Mai</strong>l erreichen“, erklärt der Geschäftsführer der<br />
Raum- und Farbenprofis Raulfs in Gifhorn. „Emotional<br />
habe ich das positive Gefühl, dass diese Lage<br />
uns alle eher näher zusammenrücken lässt. Unsere<br />
Mitarbeiter halten alle toll zusammen und halten sich<br />
an unsere betriebsinternen Sicherheitsmaßnahmen“,<br />
freut sich Stefan Raulfs. „Da kann man als Chef nur<br />
Danke sagen.“ Den Danksagungen an alle aus der<br />
Lebensmittelbranche und dem Gesundheitswesen<br />
schließt sich der Geschäftsführer an – und: „Einschließen<br />
möchten wir hier auch mal die Banken, die<br />
ja bei der letzten Wirtschaftskrise ordentlich ihr Fett<br />
abbekommen haben. Jetzt sind sie für so manchen<br />
die Retter in der Not.“<br />
Maybachstraße 1, Gifhorn<br />
Tel. 05371-8670 und 05371-86751<br />
E-<strong>Mai</strong>l: stefan.raulfs@raulfs.de, www.raulfs.de<br />
„Aufgrund der Corona-Krise können viele ihren Familien<br />
und Freunden keine Freude mit einer kleinen Aufmerksamkeit<br />
machen“, bedauert Bernd Rogalski (53).<br />
„Deswegen liefern wir Osterpräsente zu ihren Liebsten<br />
nach Hause!“, stiftet der Inhaber von Olio Verde helle<br />
Feiertagsvorfreude. Ob feine Spirituosen, Weine, Liköre,<br />
italienische Spezialitäten oder Feinkostschokolade –<br />
Interessierte können sich den Geschenkkorb individuell<br />
zusammenstellen lassen. Im Internet kann zudem mittels<br />
des Google-Maps-Dienstes ein virtueller Rundgang im<br />
Feinkostgeschäft gemacht werden, um das Angebot zu<br />
erkunden, die Bestellung erfolgt mobil. Neben diesem<br />
Spezial-Versand können die Köstlichkeiten zweimal<br />
pro Woche abgeholt werden. „Etwas Positives hat die<br />
Corona-Krise: Wir sind alle mal wieder geerdet“, befindet<br />
der Inhaber des Feinkostladens. „Viele reflektieren in<br />
dieser Zeit hoffentlich über ihre Verhaltensweisen und<br />
nehmen mehr Acht<br />
auf ihre Mitmenschen.<br />
Ich wünsche mir,<br />
dass keine großen<br />
wirtschaftlichen und<br />
sozialen Schäden<br />
entstehen.“<br />
Olio Verde<br />
Steinweg 2, Gifhorn<br />
Mi, Sa: 10 bis 14 Uhr<br />
Tel. 0151-75057441<br />
„Die Online City Gifhorn ermöglicht es den<br />
Gifhornerinnen und Gifhornern, bei ihren Lieblingsgeschäften<br />
einzukaufen und diese dadurch zu<br />
unterstützen“, erklärt Martin Ohlendorf, Geschäftsführer<br />
der Wirtschaftsförderung und Stadtmarketing<br />
Gifhorn GmbH (Wista). „Gutscheine helfen“, lautet<br />
das Motto. Und weiter: „Kein Mensch braucht Corona,<br />
aber Deine Lieblingsgeschäfte brauchen Dich!“ Das<br />
Portal Online City Gifhorn vertreibt Gutscheine aller<br />
registrierten Unternehmen zu einem beliebigen Wert.<br />
„Außerdem bietet Online City Gifhorn eine Auflistung<br />
über alle Gifhorner Unternehmen, die ihr Angebot<br />
noch zur Verfügung stellen“, erklärt Martin Ohlendorf.<br />
Vom Einzelhandel bis zur Gastronomie gibt es auf dem<br />
Portal mehrere Auswahlmöglichkeiten. Die hinterlegte<br />
Visitenkarte zu jedem Geschäft bietet eine Übersicht<br />
über die angebotenen Leistungen. Die Wista bietet<br />
zudem auf ihrer Internetseite für Händler, Unternehmen,<br />
Dienstleister und Freischaffende Informationen<br />
über Hilfsmaßnahmen der Stadt Gifhorn sowie der<br />
Wista selbst.<br />
Marktplatz 1<br />
Gifhorn<br />
Tel. 05371-<br />
6180890<br />
E-<strong>Mai</strong>l: info@<br />
wista-gifhorn.de<br />
www.onlinecitygf.de<br />
„Das normale Geschäft<br />
ist weniger geworden“,<br />
berichtet Marco Lehner<br />
(47). „Unsere Geschäftsräume<br />
sind aber<br />
weiterhin geöffnet.<br />
Auch hier haben wir<br />
unsere Schutzanlagen<br />
installiert“, erklärt der<br />
Inhaber von Glasbau<br />
Lehner in Gifhorn. „Wir<br />
sind viel unterwegs<br />
in Sachen Tröpfchenschutzanlagen.<br />
Wir haben sie bereits in Lokalen installiert,<br />
in Taxen, Arztpraxen, Büros, Bäckereien und auch im<br />
Rathaus – eben überall dort, wo Kundenverkehr herrscht<br />
oder Mitarbeiter zusammenkommen“, erklärt der Glasermeister.<br />
„Wir fertigen sie aber auch für Selbstabholer, die<br />
sie dann selbst aufbauen.“ Für Selbstabholer und andere<br />
Kunden ist das Team von Glasbau Lehner weiterhin in den<br />
Geschäftsräumen der Firma da – montags bis freitags von<br />
8 bis 17 Uhr und samstags von 8 bis 14 Uhr. Bestellungen<br />
werden außerdem per Telefon entgegengenommen. „In<br />
der Region Gifhorn sind die Tröpfchenschutzanlagen ganz<br />
kurzfristig lieferbar“, so Marco Lehner. Darüber hinaus ist<br />
der 24-Stunden-Notruf von Glasbau Lehner weiterhin aktiv.<br />
Hugo-Junkers-Straße 8, Gifhorn<br />
Tel. 05371-71816<br />
E-<strong>Mai</strong>l: info@glausbau-lehner.de<br />
www.glasbau-lehner.de<br />
„Das Büro bleibt zwar geschlossen, man erreicht uns aber rund um die Uhr telefonisch<br />
und auch per <strong>Mai</strong>l“, berichtet Roman Antczak (48), Leiter der Seniorenbetreuung<br />
Antczak. Der Familienbetrieb engagiert polnische Pflegekräfte und<br />
vermittelt diese in private Haushalte. Das Pflegepersonal lebt mit den Kunden in<br />
einem Haushalt, die Mitarbeiterinnen sind gemeinsam mit den Senioren isoliert<br />
und können so weiterhin betreuen – 24 Stunden am Tag. „Der Aufenthalt der<br />
Damen ist durch die aktuelle Lage verlängert worden“, erläutert Kundenbetreuerin<br />
Ilona Zdrojewska (24). „Wir nehmen aktuell keine Kundentermine wahr, die<br />
Kundengewinnung erfolgt aber weiterhin mittels Telefon und <strong>Mai</strong>l“, sagt Roman<br />
Antczak. Im Bedarfsfall könne man jedoch auch weiterhin Damen engagieren,<br />
denn aktuell sind die Pflegekräfte nicht von der Ein- und Ausreisebeschränkung<br />
betroffen. „Wir sind auf jeden Fall weiterhin für unsere Kunden da und tun unser Möglichstes, um die Betreuung in den<br />
eigenen vier Wänden unserer Kunden sicherzustellen“, erklärt Roman Antczak. „Wir möchten uns für das Verständnis<br />
unserer Kunden bedanken und sind uns sicher, dass wir das gemeinsam schaffen.“<br />
Torstraße 4, Gifhorn, Tel. 05371-8134960, E-<strong>Mai</strong>l: mail@seniorenbetreuung-antczak.de<br />
www.seniorenbetreuung-antczak.de<br />
42<br />
<strong>KURT</strong> <strong>KURT</strong>43
Gifhorn hält zusammen<br />
Gifhorn hält zusammen<br />
Dass sie regelmäßig für den Klimaschutz<br />
auf die Straße gehen, dürfte<br />
inzwischen niemandem mehr entgangen<br />
sein. Darüber hinaus stellt Fridays<br />
For Future aber noch viele weitere<br />
Aktionen auf die Beine. „Wir möchten<br />
unterstützen, indem notwenige Fahrten<br />
von uns übernommen werden“, erklärt<br />
Philip Knotz (17) von der Gifhorner<br />
Ortsgruppe. „Gemeinsam mit der<br />
St. Altfrid-Gemeinde ist ein Telefon<br />
eingerichtet, mit dem auch der Fridays-<br />
For-Future-Lieferdienst erreichbar ist.“<br />
Wie in den heutigen Tagen brauche<br />
es auch Solidarität im gemeinsamen<br />
Kampf gegen die Klimakrise. „Es darf<br />
kein stumpfes Weiter-so geben. Ein<br />
entartetes Wirtschaftssystem, das auf<br />
grenzenloses Wachstum angewiesen<br />
ist, wird die Klimakrise immer<br />
weiter verschärfen. Es wäre absolut<br />
unsolidarisch, wenn Unternehmen<br />
und Menschen, die jetzt von unserer<br />
gemeinsamen Solidarität leben, in<br />
anderen Krisen plötzlich von Solidarität<br />
nichts mehr wissen wollen“, erklären<br />
die Klimaschützer und fordern Bedingungen:<br />
„Wirtschaftshilfen dürfen nur<br />
mit wirklich nachhaltiger Entwicklung<br />
verbunden sein. Wir fordern auch jetzt<br />
weiterhin ernsthafte Bemühungen die<br />
Klimakrise aufzuhalten. Ansonsten<br />
hangelt sich die Menschheit von einer<br />
Krise zur nächsten und wird irgendwann<br />
keine Luft mehr zum Atmen<br />
haben“, so Philip Knotz.<br />
Hotline für den Lieferdienst: 05371-<br />
12864, täglich 9 bis 12 Uhr<br />
www.wechange.de/project/fridaysforfuture-gifhorn<br />
„Es kommen ein paar Patienten, aber leider zu wenig“, berichtet<br />
Naturheilpraktikerin Sabine Linek (60). „Ich habe das Gefühl, viele<br />
wissen gar nicht, dass wir geöffnet haben. Unsere Immunspritzen<br />
bieten wir weiterhin an“, erklärt die Leiterin von drei Praxen, eine<br />
davon in Gifhorn, „auch beim Spritzen achten wir natürlich auf<br />
höchste Sicherheit“. Neben den gängigen Schutzmaßnahmen wurde<br />
eine Tröpfchenschutzanlage an der Rezeption installiert, darüber<br />
hinaus tragen Leiterin und Mitarbeiterinnen der Naturheilpraxis<br />
Mundschutz sowie Handschuhe – und regelmäßiges Desinfizieren<br />
gehört seit jeher zu den bekannten Umgangsformen in der Praxis.<br />
„Ich wünsche mir wirklich, dass die Naturheilkunde am Leben<br />
bleibt und einen größeren Raum einnimmt. Wir haben nie gegen<br />
die Schulmedizin gearbeitet“, sagt Sabine Linek. „Die Menschen<br />
brauchen Unterstützung in dieser Zeit“, gibt<br />
sie zu bedenken. „Es wäre schön, wenn<br />
mehr Patienten kämen. Wir freuen<br />
uns, wenn die Leute erfahren, dass<br />
wir geöffnet haben.“<br />
Naturheilpraxis Sabine Linek<br />
Konrad-Adenauer-Straße 11<br />
Gifhorn<br />
Tel. 05371-18830<br />
www.linek-naturheilpraxen.de<br />
„Der Laden am Schillerplatz hat geschlossen“, meldet Thomas Lüdde<br />
(53), Inhaber des Piaggio-Centers Küttner. „Der Verkauf läuft<br />
aber über Telefon und <strong>Mai</strong>l weiter und die Werkstatt ist weiterhin<br />
geöffnet.“ Termine können per Telefon und <strong>Mai</strong>l vereinbart werden.<br />
Das Fahrzeug-Sortiment ist auf der Homepage des Piaggio-Centers<br />
Küttner aufgelistet, inklusive aller technischen Daten sowie<br />
Zubehörkataloge. „Sie suchen sich ein Fahrzeug aus und wir liefern<br />
kontaktlos bis vor die Haustür“, erklärt Thomas Lüdde. Die Lieferung<br />
in der Region Gifhorn ist kostenfrei. „Das Customizing gestaltet sich<br />
allerdings über Telefon schwieriger, als beim Verkauf im Laden.“<br />
Der englische Begriff beschreibt die individuelle Anpassung eines<br />
Modells an die Wünsche des Kunden. „Dabei geht es vor allem<br />
um Emotionen“, erklärt Thomas Lüdde. „Es ist wie beim Kauf einer<br />
Louis-Vuitton-Tasche: Beim Kauf aus dem Katalog fehlt der visuelle<br />
Eindruck. Das ist dann nur das halbe Kauferlebnis.“ Aber: „Wir tun<br />
unser Bestes“, versichert Thomas<br />
Lüdde. „Deshalb auch der<br />
kostenfreie Lieferservice.“<br />
Schillerplatz 7, Gifhorn<br />
Mo. - Fr. 9 bis 12 Uhr und 14 bis<br />
18 Uhr, Sa. 9 bis 12 Uhr<br />
Tel. 05371-4344<br />
E-<strong>Mai</strong>l: info@kuettner24.de<br />
www.kuettner24.de<br />
„Gerade zur Osterzeit und bei dem erwarteten schönen Wetter hätten viele unsere<br />
touristischen Einrichtungen genutzt“, berichtet Jörn Pache, Geschäftsführer der<br />
Tourismusgesellschaft Südheide Gifhorn. Ausflugsziele, Museen und Beherbergungsbetriebe<br />
haben sich auf die neue Saison vorbereitet, aber das Corona-Virus<br />
hat ihnen einen Strich durch die Rechnung gemacht – das touristische Leben<br />
im Landkreis Gifhorn steht derzeit still. Die Touristinformationen in Gifhorn und<br />
Wittingen sind nur noch telefonisch und per E-<strong>Mai</strong>l erreichbar. Die Südheide<br />
Gifhorn ist im gesamten Landkreis aktiv und möchte touristische Partner unterstützen.<br />
Dafür bietet sie nun Gutscheine auf ihrer Internetseite an: „Jetzt kaufen<br />
und später einlösen“, beschreibt Jörn Pache die Aktion für Führungen, Ausflüge, Wellness und Kurzreisen. „So werden<br />
Einnahmen generiert und Gäste können sich auf einen erlebnisreichen Tag nach der Krise freuen.“ Buchung und Bezahlung<br />
erfolgen online, der Versand ist kostenfrei. Zudem bietet die Südheide Gifhorn GmbH auf ihrer Internetseite aktuelle<br />
Informationen zu den Schutzvorkehrungen in der Region, den Hilfen für Unternehmer sowie viele weiterführende Links.<br />
Marktplatz 1, Gifhorn, Tel. 05371-937880 und 05831-9934900, E-<strong>Mai</strong>l: info@suedheide-gifhorn.de<br />
www.suedheide-gifhorn.de<br />
„Es ist ein ungewohntes Arbeiten. Der normale Betrieb ist eingestellt“, sagt Ulrike<br />
Brandes-Kunkel (67). „Eigentlich wäre jetzt Hochsaison – die fällt weg. Dafür haben<br />
wir einen Abholservice, den gab es bisher nicht“, erklärt die Inhaberin des Gasthof<br />
Neuhaus in Sassenburg. Aktuell gibt es eine wöchentlich wechselnde Mittagskarte,<br />
Speisen können bestellt und abgeholt werden. „Erstmal nur mittags“, so Ulrike<br />
Brandes-Kunkel. Das könne sich aber auch ändern, wenn die Nachfrage steigt. Die<br />
Bestellungen können per Telefon, WhatsApp oder <strong>Mai</strong>l aufgegeben werden, der<br />
Abholservice steht dann von 11.30 bis 13.30 Uhr bereit. Die Inhaberin bittet darum,<br />
einen Tag im Voraus zu bestellen. Bezüglich des Essens versichert sie, dass nach<br />
wie vor alles frisch, regional und saisonal zubereitet wird: „Es wird weiterhin mit<br />
viel Liebe gekocht.“ Ihr Wunsch für die Zukunft: „Ich wünsche mir, dass alle gesund<br />
bleiben, auch meine Mitarbeiter – das belastet schon, wir sind eine große Familie.“<br />
Neuhaus 1, Sassenburg, Mo. - Fr. 11.30 bis 13.30 Uhr, Tel. 05371-61264 und<br />
0151-20105007, E-<strong>Mai</strong>l: info@gasthof-neuhaus.com, gasthof-neuhaus.com<br />
„In der Sparkasse Celle-Gifhorn-Wolfsburg gehen fast alle ihren regulären Aufgaben<br />
uneingeschränkt weiter nach“, berichtet Alexa von der Brelje. „Wir müssen<br />
im persönlichen Kontakt mit unseren Kunden zwar zurückhaltend sein, bleiben aber<br />
auf anderen Wegen mit ihnen eng verbunden“, erklärt die Sprecherin der Sparkasse<br />
Celle-Gifhorn-Wolfsburg. In der Region Gifhorn haben 14 Filialen weiterhin geöffnet,<br />
eine Liste ist im Internet abrufbar. „Der Großteil der Beratungen findet im Moment<br />
telefonisch statt“, sagt Alexa von der Brelje. „Vertrauliche Dokumente tauschen wir<br />
schnell und sicher über ein elektronisches Postfach aus. Wir sind natürlich auch per<br />
E-<strong>Mai</strong>l erreichbar und auf dem Smartphone oder Tablet mittels einer oder mehrerer<br />
Sparkassen-Apps. Wir hoffen natürlich sehr, dass alle möglichst unbeschadet durch diese schwierige Zeit kommen. Uns<br />
ist bewusst, dass es auch erhebliche Folgen für die regionale Wirtschaft geben wird“, stellt Alexa von der Brelje fest. „Wir<br />
wollen auch weiterhin unsere Verantwortung für unsere Kundinnen und Kunden bestmöglich wahrnehmen und unseren<br />
Geschäftsbetrieb uneingeschränkt aufrechterhalten. Und das schaffen wir auch.“<br />
Schlossplatz 3, Gifhorn, Tel. 05371-81499999, E-<strong>Mai</strong>l: info@sparkasse-cgw.de, www.sparkasse-cgw.de<br />
Geöffnete Filialen: www.spk-gifhorn-wolfsburg.de/informationen<br />
44<br />
<strong>KURT</strong> <strong>KURT</strong>45
Gifhorn hält zusammen<br />
Gifhorn hält zusammen<br />
„Für unser Unternehmen haben sich nicht vorauszusehende Herausforderungen ergeben“,<br />
bedauert Armin Schega-Emmerich die aktuelle Lage. Zusammen mit seiner Frau Ulrike<br />
Schega-Emmerich leitet er seit 1990 die Geschicke des Hotel Deutsches Haus. Das<br />
Restaurant musste bereits zumachen. Und auch wenn touristische Reisen nicht mehr<br />
angenommen werden dürfen, so bleibt doch immerhin Geschäftsleuten die Option,<br />
sich ein Hotelzimmer zu nehmen. „Es ist für uns natürlich auch eine Herausforderung,<br />
unsere Auszubildenden optimal auf die Abschlussprüfung vorzubereiten“, gibt Geschäftsführerin<br />
Mirjam Müggenburg zu Bedenken. Und doch bleibt die Hotel-Führung<br />
optimistisch. „Wir geben unser Bestes und zählen die Tage und Stunden bis wir die Gäste<br />
wieder empfangen dürfen“, macht Ulrike Schega-Emmerich Hoffnung. Dennoch bleibt das<br />
Hotel Deutsches Haus für Nachfragen und Angebote als Ansprechpartner bereit. „Meine Eltern<br />
und unsere Geschäftsführerin haben Großes geleistet. Ich schaue optimistisch in die Zukunft für unser Unternehmen und<br />
Gifhorn“, sagt Jan-Hendrik Schega-Emmerich, der ebenfalls im Familienbetrieb arbeitet.<br />
„Das normale Alltagsgeschäft können wir derzeit<br />
nicht mehr durchführen“, gesteht Michael Effe (55).<br />
Und trotzdem gibt der Inhaber von Faber, dem<br />
feinen Lederwarengeschäft auf dem prominenten<br />
Schillerplatz, nicht klein bei: „Unsere Kunden können<br />
uns über Facebook, telefonisch oder per <strong>Mai</strong>l<br />
erreichen. Und einige Informationen stehen auch bei<br />
uns in den Schaufenstern. Online können die Kunden<br />
Teile unseres Angebots einsehen, und wir schicken<br />
ihnen das Produkt dann zu. Schließlich haben die<br />
Leute Lust auf neue Modelle.“ Und allgemein ist die<br />
Laune bei Michael Effe eher heiter als wolkig: „Wir<br />
putzen uns für den großen Neustart heraus. Die Frühjahrsware<br />
kommt, alles soll dann hübsch glänzen.“<br />
Etwas Neues wagt Faber in diesem Jahr auch zum<br />
ersten Mal mit Damen-Lederjacken in tollen Farben<br />
und Passformen. Michael Effe: „Da gehen wir mal<br />
andere Wege und wollen die Kundin überraschen.“<br />
Faber – Trends in Leder<br />
Schillerplatz 4, Gifhorn<br />
Tel. 05371-3151, www.leder-faber.de<br />
www.facebook.com/FaberLederGifhorn<br />
Hotel Deutsches Haus, Torstraße 11, Gifhorn, Tel. 05371-8180<br />
E-<strong>Mai</strong>l: info@deutsches-haus-gifhorn.de, www.deutsches-haus-gifhorn.de<br />
Der Gifhorner Männerchor hat seinen Übungsbetrieb<br />
vorläufig eingestellt. Das Konzert mit dem<br />
Musikzug der Freiwilligen Feuerwehr Gifhorn wurde<br />
abgesagt. Als neuer Termin ist Sonntag, 5. September,<br />
vereinbart worden. Auch alle anderen Auftritte<br />
sind zunächst bis zum 19. <strong>April</strong> abgesagt. Man<br />
plane und hoffe, dann den Übungsbetrieb wieder<br />
aufnehmen und auftreten zu können. „Jetzt sind<br />
wir alle gefordert, notwendige Maßnahmen zu beachten“,<br />
betont Wilfried Meinecke (76), Leiter des<br />
Gifhorner Männerchores. Trotz allem bleibt er aber<br />
optimistisch, denn: „Der Gifhorner Männerchor hat<br />
in wechselvoller Geschichte auch alle schwierigen<br />
Zeiten erfolgreich überwunden, vielen Generationen<br />
von Sängern eine sinnvolle Betätigung in froher<br />
Gemeinschaft ermöglicht und mit seinen Konzerten<br />
und Veranstaltungen ungezählten Menschen<br />
immer wieder Freude, Entspannung und Anregung<br />
geschenkt.“ Ein Virus könne die Welt verändern,<br />
gibt Wilfried Meinecke zu bedenken. „Wir sollten<br />
nach diesem Einschnitt in unserem Dasein auch<br />
einmal darüber nachdenken, welche wahren Werte<br />
im Leben wichtig sind.“<br />
www.gifhorner-maennerchor.de<br />
„Wenn auch mit einer Rumpfmannschaft – natürlich<br />
arbeiten wir weiter“, berichtet Udo von<br />
Ey (52). „Unsere Kunden können telefonisch<br />
oder online bei uns eine Bestellung aufgeben.<br />
Die Abholung findet bei der Warenannahme<br />
statt. Das ist alles völlig kontaktlos ist“, erklärt<br />
der Inhaber der Schüttewelt. Es sei eine schwierige<br />
Situation, sagt er und fügt an: „Ostern ist für<br />
uns ja das kleine Weihnachten.“ Schütte steht<br />
mit seinem gesamten Angebot von Spielzeugwaren,<br />
Modellbahnen, Heimwerkerbedarf und<br />
Gartenartikeln, aber auch Haushaltswaren nicht<br />
nur für einen kurzen Bummel in der City, sondern<br />
für einen ereignisreichen Ausflug, bei dem man<br />
sich neben einem cremigen Cappuccino im Café<br />
auch mal eine Auszeit gestatten sollte. „Dieses<br />
Erlebnis darf leider gerade nicht sein. Aber wir<br />
werden die Zeit überstehen“, bleibt Udo von Ey<br />
stets optimistisch. Und mit großer Vorfreude<br />
wartet der Schütte-Inhaber schon jetzt auf<br />
die Tage, an denen sich alles wieder der Normalität<br />
zuwendet. „Und vielleicht werden die Kindergeburtstage<br />
ja auch nachgefeiert“, schmunzelt<br />
Udo von Ey.<br />
Steinweg 29, Gifhorn<br />
Mo. - Sa. 9 bis 17 Uhr<br />
Tel. 05371-588850<br />
www.schuettewelt.de<br />
www.facebook.<br />
com/schuettewelt<br />
„Wir gehen angemessen mit der aktuellen Situation um“, meint Jürgen Völke (61). Politik betreibe die<br />
Unabhängige Liste Gifhorn (ULG) aktuell über Videokonferenzen, sagt der Ratsherr und Fraktionsvorsitzende. Jürgen<br />
Völke organisierte diese neue Form der Kommunikation, machte in seiner Zeit als Volkswagen-Mitarbeiter damit gute<br />
Erfahrungen. „Nach ein, zwei Videokonferenzen hat das bereits<br />
geklappt. Wir beschränken uns auf das, was gesagt werden muss,<br />
alle hören aufmerksam zu. Wir sind auf dem Laufenden, auch<br />
wenn wir in den Ausschüssen natürlich auf Sparflamme arbeiten“,<br />
erklärt der ULG-Vorstand. „Trotz der Mittel aus Bund und Länder<br />
leiden alle Gifhorner Betriebe. Umso mehr danken wir allen, die mit<br />
vollem Einsatz im Gange sind. Es ist nicht hoch genug anzurechnen,<br />
was alle leisten. Es beruhigt mich zu sehen, wie sich alle auf<br />
das Wichtigste besinnen. Auch auf Familien, die Zeit miteinander<br />
verbringen und kochen. Das ist ein kleiner Touch an Positivem.“<br />
www.ulgifhorn.de<br />
„Gerade in solchen außergewöhnlichen Zeiten zeigt sich,<br />
ob eine Gesellschaft funktioniert“, sagt Ingrid Pahlmann<br />
(62). Die CDU-Bundestagsabgeordnete für Gifhorn und<br />
Peine merkt, wie die Leute zusammenrücken. „Viele sind<br />
da und helfen, wo sie gebraucht werden, sie sehen die<br />
Not der Betriebe vor Ort, die um ihr Überleben kämpfen<br />
und sind bereit für andere mit einzukaufen, auch den<br />
lokalen Einzelhandel zu nutzen, die eine oder andere<br />
Mahlzeit in ihrem Restaurant vor Ort abzuholen“, lobt sie.<br />
Doch nicht nur an die Inhaber und Unternehmer denkt<br />
die Politikerin. Auch der soziale Alltag ist ihr ein Thema:<br />
„Familien haben wieder mehr Zeit füreinander und<br />
lernen, neu ihren Alltag zu gestalten. Das ist eine große<br />
Chance für mehr Nähe. Kontakt halten – gerade in diesen<br />
schwierigen Zeiten. Das ist das, was gelingen muss.“<br />
Bei Fragen und Sorgen steht auch Ingrid Pahlmann mit<br />
ihrem Home-Office-Team zur Verfügung.<br />
Tel. 05371-7406928<br />
E-<strong>Mai</strong>l: ingrid.pahlmann.ma04@bundestag.de<br />
www.ingrid-pahlmann.de<br />
46<br />
<strong>KURT</strong> <strong>KURT</strong> 47
Anzeige<br />
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<br />
Tipps & Termine<br />
Bereitstellung von Hilfsmitteln in Milliardenhöhe,<br />
Abschaffung von Geisterflügen und<br />
Investition in EU-weite Forschungsteams, die<br />
an Medikamenten gegen das Corona-Virus<br />
arbeiten – das sind nur einige der Vorhaben,<br />
die das Europäische Parlament in Zeiten der<br />
Corona-Krise beschließt. Die Gifhorner<br />
Abgeordnete im Europäischen Parlament,<br />
Lena Düpont (CDU), berichtet über ihren<br />
Alltag in der Ausnahmesituation – und<br />
welche Themen auf EU-Ebene jetzt wirklich<br />
wichtig sind.<br />
„Mittlerweile arbeite ich im Home-Office<br />
und sprinte von einer Telefonkonferenz zur<br />
nächsten Videokonferenz“, berichtet Lena<br />
Düpont. Seit Ende März fallen alle Entscheidungen<br />
per „remote voting“ (engl. Fernabstimmung).<br />
„Letztens hatten wir unsere erste<br />
Fraktionssitzung per Videokonferenz, an der<br />
mehr als 200 Teilnehmer aus der gesamten<br />
Union teilnahmen!“, ist die Abgeordnete<br />
angetan. „Mit diesen Kapazitäten sind wir zu<br />
100 Prozent arbeitsfähig.“ Des Weiteren<br />
telefoniere die Gifhorner EU-Abgeordnete<br />
mit vielen Unternehmen in ihrem Betreuungsbereich,<br />
der sich von Harburg bis<br />
Göttingen erstreckt. In den Gesprächen<br />
horcht sie nach, wo konkrete Probleme<br />
anfallen. „Meine Arbeitszeiten sind sehr<br />
fließend“, berichtet sie. „Auch am Wochenende<br />
sitze ich am Schreibtisch.“<br />
Vor allem werde zurzeit an Gesetzen gearbeitet,<br />
die den EU-Staaten durch die<br />
Corona-Krise helfen sollen: Die EU hat<br />
37 Milliarden Euro freigegeben, die besonders<br />
stark betroffenen Staaten helfen sollen.<br />
Außerdem: „Viele Staaten haben riesige<br />
Hilfspakete geschnürt, die Unternehmen<br />
zugutekommen, deren Umsatz wegen der<br />
Corona-Pandemie einbricht“, berichtet Lena<br />
Düpont. „Damit diesen Hilfspaketen keine<br />
EU-Vorschrift im Wege steht, haben wir<br />
diese ebenfalls angepasst.“ Des Weiteren<br />
stand beim Flugverkehr das Thema der<br />
Geisterflüge im Vordergrund: So waren<br />
bislang zahlreiche Flüge ohne Passagiere<br />
gestartet, da eine EU-Vorschrift besagte, dass<br />
sie sich nur so den genutzten Zeit-Slot auch<br />
für die Zukunft sichern können. „Diese<br />
Vorschrift haben wir abgeschafft“, stellt Lena<br />
Düpont klar.<br />
Trotz dieser Hilfen war immer wieder die<br />
Frage laut geworden, was die EU denn zur<br />
Überwindung der Corona-Krise beitragen<br />
würde. „Leider ist es uns in vielen Bereichen<br />
nicht möglich, EU-weite Gesetze zu<br />
verabschieden und Hilfen zu mobilisieren“,<br />
erklärt Lena Düpont. „So sind das Krisenmanagement<br />
und das Gesundheitswesen<br />
Angelegenheit der Nationalstaaten. Die EU<br />
kann diese Bereiche nur ergänzend koordinieren.“<br />
Vieles, was von der Öffentlichkeit<br />
nun von der Europäischen Union gefordert<br />
werde, liege nicht in ihrem Kompetenzbereich.<br />
„Aber da, wo wir helfen dürfen, machen<br />
wir viel!“<br />
<br />
einreisen durften.“ Für diese Probleme seien<br />
auf EU-Ebene bereits Lösungen gefunden<br />
worden: „Die Green Lanes (engl. Grüne<br />
Strecken) werden kommen und den<br />
Transport zwischen den Ländern garantieren“,<br />
erklärt Lena Düpont. Es werde<br />
außerdem wieder einem Anteil der Saisonarbeiter<br />
erlaubt sein, nach Deutschland<br />
einzureisen. Die Arbeiter seien besonders für<br />
Niedersachsen wichtig, so die CDU-Politikerin.<br />
Denn in unserer Region werden vor allem<br />
Spargel und Obst angebaut, für weite Teile<br />
des großen Bedarfs in ganz Deutschland.<br />
Und auch im Rahmen der Wissenschaft rund<br />
um das Corona-Virus sei das Europäische<br />
Parlament aktiv geworden: „Rund 50 Millionen<br />
Euro aus dem EU-Haushalt kommen<br />
130 Forschungsteams in der EU zugute, die<br />
an Impfstoffen oder Medikamenten<br />
arbeiten“, berichtet Lena Düpont. „Außerdem<br />
bemühen wir uns um die Beschaffung<br />
und EU-weite Verteilung von medizinischem<br />
Schutzmaterial“, ergänzt sie. „Das funktioniert<br />
besser, als wenn alle Länder auf dem<br />
Wenn die Corona-Pandemie und der<br />
Gesundheitsnotstand erst mal überwunden<br />
sind, sei laut Lena Düpont eine „kritische<br />
Bestandsaufnahme“ nötig. „Wir müssen uns<br />
darüber unterhalten, was die EU machen<br />
kann, was sie machen darf und was sie<br />
machen soll.“ So könne eine höhere EU-<br />
Kompetenz im Rahmen der Krisenbewältigung<br />
von Vorteil sein. „Die Zusammenarbeit<br />
der Staaten ist in Krisenzeiten unabdingbar“,<br />
ist sich die Abgeordnete sicher. „Wir<br />
brauchen Entscheidungen auf EU-Basis. Nur<br />
so erreichen wir einen Mehrwert für alle.“<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Sich teils gegenüber stehende Eigeninteressen<br />
mancher Staaten führten zu Spannungen,<br />
so die Gifhorner Abgeordnete. „Das Problem<br />
haben wir gesehen, als Polen seine Grenzen<br />
<br />
geschlossen hat und sich die Tiertransporte<br />
<br />
kilometerweit davor stauten“, erklärt Lena<br />
Düpont. „Oder weil Ungarn sehr strikt<br />
reagiert hatte und viele Saisonkräfte in der<br />
Landwirtschaft nicht nach Deutschland<br />
Weltmarkt miteinander konkurrieren.“<br />
48 <strong>KURT</strong><br />
<strong>KURT</strong>49
Jobs & Karriere<br />
Jobs & Karriere<br />
Heilerziehungspflege –<br />
für Niclas ein Traumberuf<br />
Die Fachschule in Neuerkerode bietet jetzt auch Ausbildungsplätze mit Vergütung<br />
Südöstlich von Braunschweig liegt ein Dorf, das seit 1886 Menschen<br />
mit geistigen, seelischen und/oder körperlichen Beeinträchtigungen<br />
ein Zuhause bietet. Mittlerweile leben dort knapp 800 Bürgerinnen<br />
und Bürger – und in dem Dorf befindet sich auch eine Fachschule<br />
für angehende Heilerziehungspfleger. Der Wasbütteler Niclas Klen-<br />
ner (20) ist einer von ihnen. <strong>KURT</strong> hat ihn in Neuerkerode besucht.<br />
Von Marieke Eichner<br />
Bei herrlichem Sonnenschein<br />
strahlt Neuerkerode mit seinem<br />
kleinen Bach, den alten<br />
Fachwerkhäusern und modernen<br />
Bauten sowie den parkähnlich<br />
angelegten Grünanlagen<br />
schönste Dorfidylle aus.<br />
„Wir haben hier alles, was ein<br />
Dorf früher hatte“, erzählt<br />
Fachschulleiterin Annegret<br />
Jäkel (56) auf dem Weg zum<br />
Schulgebäude. „Seit 45 Jahren<br />
sind wir außerdem ein Ausbildungsbetrieb.“<br />
Im Schulgebäude<br />
blickt man aus nahezu<br />
allen Fenstern auf Gärten und<br />
Rasenflächen – mehrere Pfauen<br />
sind zu sehen.<br />
Niclas Klenner mit Schulleiterin Annegret Jäkel vor dem Schulgebäude in<br />
Neuerkerode. Die Pfauen waren zu scheu fürs Foto.<br />
Fotos: Çağla Canıdar<br />
Niclas Klenner trifft man<br />
montags bis mittwochs in seiner<br />
Klasse und donnerstags<br />
und freitags in seiner Praxisstelle.<br />
Der Wasbütteler ist<br />
im dritten Ausbildungsjahr<br />
zum Heilerziehungspfleger.<br />
„Das ist quasi eine Mischung<br />
aus Pädagogik und Medizin“,<br />
erklärt der 20-Jährige.<br />
Dass er diesen Beruf ergreifen<br />
will, war Niclas schon<br />
lange klar. Bereits in der achten<br />
Klasse sagte er, dass er<br />
Heilerziehungspfleger werden<br />
möchte. „Meine Oma und<br />
meine Mutter arbeiteten auf<br />
dem heilpädagogischen Bauernhof<br />
Der Hof in Isenbüttel“,<br />
erläutert er den Hintergrund.<br />
„Als Kind hat meine Mutter<br />
mich oft im Kinderwagen mit<br />
auf den Hof genommen. Die<br />
kennen mich da immer noch<br />
mit Namen“, freut er sich.<br />
Die Ausbildung zum Heilerziehungspfleger<br />
zeichnet<br />
sich durch eine Mischung aus<br />
Theorie und Praxis aus. In<br />
der Fachschule in Neuerkerode<br />
lernen die Schüler die Inhalte,<br />
die sie in den jährlich<br />
wechselnden Praxisstellen<br />
anwenden. Zu der Arbeit in<br />
den Praxisstellen kommen vier<br />
Wochen Praktikum im Jahr.<br />
Niclas‘ erste Praxisstelle war<br />
die Lebenshilfe in Gifhorn.<br />
„Ich wollte in der Region<br />
bleiben“, erklärt er. Dort hat<br />
Hier wird viel diskutiert: Die kleinen Klassen an der Fachschule für Heilerziehungspflege kommen den Schülern<br />
zugute. Erfahrungen aus den Praxisstellen werden im Plenum aufgearbeitet und mit dem Lernstoff verknüpft.<br />
er Angebote zur basalen Stimulation<br />
entwickelt. „Es geht<br />
darum, den eigenen Körper zu<br />
spüren“, erläutert Niclas. Jeder<br />
Auszubildende erarbeitet<br />
pro Jahr eine Angebotsfolge<br />
aus fünf Einheiten.<br />
In seinem zweiten Jahr arbeitete<br />
Niclas in einer Pflegewohngruppe,<br />
daher hatte<br />
sein Einsatz dort einen<br />
hohen medizinisch-pflegerischen<br />
Anteil. Heilerziehungspfleger<br />
erwerben im ersten<br />
Ausbildungsjahr den Medizin-<br />
und Spritzenschein und<br />
dürfen so Medikamente wie<br />
Insulin, Heparin und Morphine<br />
verabreichen. In der<br />
Pflegewohngruppe hat Niclas<br />
Menschen im Alltag begleitet,<br />
bei der Körperpflege assistiert<br />
und ein Angebot aus dem<br />
Bereich der Körperwahrnehmung<br />
organisiert.<br />
Auf die Dynamik in einer<br />
Wohngruppe geht er genauer<br />
ein: „Alles steht und fällt mit<br />
dem Team“, betont Niclas.<br />
Deshalb gibt es in der Ausbildung<br />
zum Heilerziehungspfleger<br />
auch einen Theorieblock<br />
zur Teamarbeit. „Wir werden<br />
gut vorbereitet“, freut sich<br />
der Wasbütteler. „Das ist das<br />
Schöne am dualen System.“<br />
Im Gespräch mit Niclas<br />
wird klar, dass ihm sein momentaner<br />
Einsatz in seiner<br />
dritten Praxisstelle besonders<br />
am Herzen liegt. Er arbeitet<br />
mit Kindern und Jugendlichen<br />
in einer Wohngruppe<br />
im Braunschweiger Stadtteil<br />
Querum. „Es ist das komplette<br />
Kontrastprogramm zu meiner<br />
zweiten Praxisstelle. Hier<br />
ist kein Tag wie der andere“,<br />
schmunzelt Niclas. Er unternimmt<br />
Ausflüge mit den »<br />
Die Ausbildung<br />
Dauer: drei Jahre<br />
Woche: drei Tage Fachschule,<br />
zwei Tage Praxisstelle<br />
Praktikum: vier Wochen<br />
im Jahr<br />
Schulgeld: 95 Euro pro Jahr<br />
Voraussetzungen:<br />
• psychische Stabilität,<br />
Selbstreflexion, Verantwortungsbewusstsein<br />
und<br />
Empathie<br />
• Hauptschulabschluss und<br />
zwei Jahre Berufsfachschule<br />
beziehungsweise abgeschlossene<br />
Berufsausbildung<br />
oder Realschulabschluss und<br />
ein Jahr Berufsfachschule<br />
oder Abitur und mindestens<br />
400 Stunden praktische<br />
Erfahrung in der Behindertenhilfe<br />
50<br />
<strong>KURT</strong> <strong>KURT</strong> 51
Jobs & Karriere<br />
» Kindern und Jugendlichen,<br />
etwa in den Harz oder in<br />
die Autostadt. Wie in der<br />
Altersgruppe üblich,<br />
sind Konflikte an der<br />
Tagesordnung. Niclas<br />
muss oft als Streitschlichter<br />
fungieren:<br />
„Man kommt an seine<br />
Grenzen“, gibt er zu.<br />
„Es ist teilweise sehr<br />
herausfordernd.“ Und<br />
trotzdem ist ihm die Begeisterung<br />
anzumerken.<br />
Seine Faszination ist<br />
nachvollziehbar, wenn er über<br />
seine Klienten, seinen Alltag<br />
und seine Angebote spricht:<br />
„Jede Gruppe hat ihre eigene<br />
Dynamik. Die Arbeit ist nie<br />
langweilig. Ganz im Gegenteil,<br />
es ist ein sehr abwechslungsreicher<br />
Beruf!“<br />
Trotzdem hat der Fachkräftemangel<br />
im Bereich der<br />
Heilerziehungspflege in den<br />
vergangenen Jahren zugenommen<br />
und er werde noch drastisch<br />
steigen, prognostiziert<br />
Schulleiterin Jäkel. „Deshalb<br />
übernimmt die Evangelische<br />
Stiftung Neuerkerode ihre<br />
Auszubildenden nach deren<br />
Abschluss“, erklärt sie. „Wir<br />
suchen interessierte Menschen,<br />
die diesen Beruf ergreifen<br />
wollen – und hier in<br />
Neuerkerode bekommen sie<br />
quasi eine Jobgarantie.“ Um<br />
den Beruf bekannter zu machen,<br />
bietet die Stiftung nun<br />
auch Praktika für Schüler an.<br />
Am meisten freut sich Annegret<br />
Jäkel aber über die fünf<br />
neuen Ausbildungsstellen,<br />
Einfühlsam. Vielseitig. Kreativ.<br />
Be HEPpy<br />
Ausbildung in der<br />
HeilErziehungsPflege<br />
starten.<br />
Im Gewächshaus werden Azubi<br />
Niclas Klenner, Mitarbeiterin<br />
Johanna Trillhose und das<br />
<strong>KURT</strong>-Team herzlich von den<br />
Bürgerinnen und Bürgern<br />
begrüßt. Diese arbeiten<br />
dort unter Anleitung von<br />
Heilerziehungspflegern.<br />
geschaffen als Pilotprojekt<br />
innerhalb der<br />
normalen Klasse, die im<br />
August besetzt werden<br />
sollen. Die sind nämlich<br />
erstmals mit einer knapp<br />
1000 Euro umfassenden Ausbildungsvergütung<br />
verbunden.<br />
Bewerbungen willkommen!<br />
Evangelische Stiftung<br />
Neuerkerode<br />
Fachschule Heilerziehungspflege<br />
Kastanienweg 3, Neuerkerode<br />
Schulleiterin: Annegret Jäkel<br />
E-<strong>Mai</strong>l: annegret.jaekel@<br />
neuerkerode.de<br />
Sekretariat: Christine Neurath<br />
Tel. 05305-201763<br />
E-<strong>Mai</strong>l: christine.neurath@<br />
neuerkerode.de<br />
www.neuerkerode.de<br />
Regions-Portal bietet Radrouten und mehr<br />
Die Tourismusgesellschaft Südheide Gifhorn hat viele Frischluft-Tipps für die Region<br />
Das schöne Wetter macht<br />
Lust, die Sonne und den<br />
blauen Himmel zu genießen<br />
– endlich wieder raus, endlich<br />
wieder frische Luft. Also rauf<br />
aufs Rad und ab in die Natur!<br />
Denn die ist bei uns in der<br />
Region besonders vielfältig:<br />
Heideflächen, Moore, Wälder,<br />
Flüsse und Seen können mit<br />
dem Fahrrad oder zu Fuß entdeckt<br />
werden. Durch Gifhorn<br />
und Umgebung schlängelt<br />
sich ein ausgedehntes Radwegenetz.<br />
Die Wege führen<br />
zu den schönsten Sehenswürdigkeiten<br />
und entlang<br />
der eindrucksvollen<br />
Landschaften. Außerdem<br />
gibt es<br />
viele Themenwege<br />
und Naturlehrpfade<br />
wie Otter-Pfade,<br />
Heidjer-Pfade<br />
und Walderlebnispfad.<br />
Wer Lust auf eine Radtour<br />
oder eine Wanderung hat<br />
und nach Tourenvorschlägen<br />
sucht, wird auf dem Regionsportal<br />
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fündig. Dort gibt<br />
es eine Auswahl von rund 30<br />
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Zu jeder Tour können<br />
umfangreiche Infos abgerufen<br />
Entdecke die Region!<br />
Wer sich per GPS leiten lassen und die Strecke auf seinem Smartphone<br />
verfolgen möchte, kann die gewählte Tour als GPX-Datei herunterladen.<br />
So schön<br />
ist‘s bei uns<br />
Diese Serie stellt Ausflugstipps<br />
in Stadt und<br />
Landkreis Gifhorn vor –<br />
sie ist eine Kooperation der<br />
Tourismusgesellschaft Südheide<br />
Gifhorn und <strong>KURT</strong>.<br />
werden: Wegbeschreibung,<br />
Höhenprofil, Sicherheitshinweise,<br />
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der Strecke und vieles mehr.<br />
Natürlich wird die Tour in einer<br />
übersichtlichen Karte dargestellt.<br />
Alle Infos können als<br />
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Südheide Gifhorn GmbH<br />
Touristinformation Gifhorn<br />
Marktplatz 1<br />
38518 Gifhorn<br />
Tel. 05371 937880<br />
PDF-Formular ausgedruckt<br />
werden. Und wer sich per GPS<br />
leiten lassen und die Strecke<br />
auf seinem Smartphone verfolgen<br />
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Darüber hinaus bietet das<br />
Portal viele weitere Freizeittipps:<br />
Es gibt einen Veranstaltungskalender,<br />
Gästeführungen<br />
und Tagesausflug können<br />
gebucht werden, man findet<br />
alle Museen und Freizeitangebote<br />
im Landkreis sowie Tipps<br />
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52<br />
<strong>KURT</strong><br />
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<strong>KURT</strong> 53
Schützenfest in Kästorf<br />
Schützenfest in Kästorf<br />
Absage wegen Corona-Pandemie:<br />
Schützenfest Kästorf erst wieder 2021<br />
Die Schützengesellschaft hofft, wenigstens das Frühschoppen ausrichten zu dürfen<br />
Das Warten hat ein Ende, denn der Hammer ist gefallen: Nach<br />
langen Diskussionen haben sich die leitenden Köpfe und Organisatoren<br />
dazu entschieden, das diesjährige Schützenfest in Kästorf<br />
abzusagen. „Wir hatten eine Kommandositzung. Der Hintergrund<br />
ist natürlich die aktuelle Lage“, erklärt Thomas Meister, Kassenwart<br />
der Schützengesellschaft. Vom 15. bis zum 17. <strong>Mai</strong> hätte die Party<br />
steigen sollen – und trotzdem richtet sich der Blick nach vorn.<br />
Von Malte Schönfeld<br />
Die bisherigen Auflagen – namentlich<br />
das Kontakt- und<br />
damit das Veranstaltungsverbot<br />
– scheinen auch noch<br />
mindestens bis in den <strong>Mai</strong><br />
zu greifen. Obendrein die<br />
Unsicherheit für die Sicherheitsdienste,<br />
den Schankwirt<br />
und die Schausteller. Die<br />
drei großen S! Wenn es hätte<br />
stattfinden können, dann<br />
unter welchen Bedingungen?<br />
Thomas Meister: „Wir wissen<br />
zurzeit einfach nicht, wie es<br />
weitergeht und wann eine Öffnung<br />
des öffentlichen Lebens<br />
stattfinden wird.“ Zu viele<br />
Variablen, kaum Konstanten.<br />
Wegen dieser und weiterer<br />
Ungewissheiten fehlt<br />
der Planung die<br />
Sichtweite. Und<br />
schlussendlich,<br />
so der Kassenwart:<br />
„Auch<br />
andere Schützenfest<br />
haben<br />
abgesagt. Es<br />
wäre auch einfach<br />
unfair anderen Dörfern<br />
gegenüber, würden wir<br />
aus der Reihe tanzen.“<br />
Da man aktuell nicht abschätzen<br />
kann, wann in den<br />
Alltag wieder sowas wie Normalität<br />
einkehrt, war auch<br />
eine reine Verschiebung des<br />
Schützenfestes auf einen späteren<br />
Zeitpunkt keine Option.<br />
„Der September ist den<br />
Erntedankfesten vorbehalten,<br />
im Oktober spielt das Wetter<br />
vielleicht schon nicht mehr<br />
mit“, weiß Thomas Meister.<br />
Alles keine Voraussetzungen<br />
für das größte Happening<br />
Kästorfs. Und<br />
Gut geschossen,<br />
dafür geehrt: Im<br />
vergangenen<br />
Jahr wurde<br />
Melvin Rucks<br />
(Mitte) Jungschützenkönig.<br />
Den Titel wird er bis<br />
2021 auch behalten.<br />
Bestens gelaunte Schützen vor grünem Idyll: Solche Aufnahmen wird man in diesem Jahr vermissen. Wegen der<br />
Corona-Pandemie ist das Kästorfer Schützenfest abgesagt.<br />
somit bleibt Jörg Düsterhöft<br />
de facto auch in diesem<br />
Jahr der Schützenkönig. „Die<br />
Übergabe findet dann 2021<br />
statt“, unterstreicht der Kassenwart.<br />
„Da gehen wir mit<br />
vereinter Kraft in die Planungen.“<br />
Ebenfalls in Amt und<br />
Würden bleiben Jungkönigin<br />
Chiara Düsterhöft, Jungkönig<br />
Timo Ernst, Kinderkönig<br />
Melvin Rucks und Seniorenkönig<br />
Jürgen Völke.<br />
Auch wenn die Entscheidung<br />
bei der Kommandositzung<br />
einstimmig ausfiel,<br />
Thomas Meister ist hin- und<br />
hergerissen. Einerseits sei da<br />
nun die Klarheit, das Thema<br />
ist endgültig vom Tisch. Andererseits<br />
gäbe es aber auch<br />
Erleichterung. Denn, und<br />
das beruhigt die Schützengesellschaft:<br />
„Klar, es ist nicht<br />
schön, dass Schützenfest absagen<br />
zu müssen. Aber finanziell<br />
sind wir gut aufgestellt.“<br />
Immerhin gibt der Kassenwart<br />
also dort Entwarnung.<br />
Dennoch wird dem Kästorfer<br />
Kulturleben in diesem Jahr<br />
etwas fehlen. Auch wenn die<br />
Vorbereitungen anstrengend<br />
seien, das Schützenfest passe<br />
gut in die Jahreszeit, findet<br />
Thomas Meister: „Es ist ein<br />
Höhepunkt, der trotzdem in<br />
diesem Falle verzichtbar ist.“<br />
Die Schützengesellschaft lässt<br />
also – fernab der möglichen<br />
Shutdown-Verlängerung –<br />
Vernunft walten. Und wer weiß,<br />
vielleicht lockern sich bald<br />
doch noch die ersten Auflagen.<br />
Thomas Meister hofft das ein<br />
wenig, denn dann könnte wenigstens<br />
das Frühschoppen<br />
der Schützengesellschaft, das<br />
für den Sommer geplant ist,<br />
regelkonform über die Bühne<br />
gehen. Ein kleiner Trost, aber,<br />
so der Kassenwart, „eventuell<br />
kommen dann dort ein paar<br />
Gäste mehr hin“. Prost!<br />
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<strong>KURT</strong> 55<br />
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Schützenfest in Gamsen<br />
Schützenfest in Gamsen<br />
Schützenfest in der Corona-Schwebe:<br />
Auch Gamsen droht die Absage<br />
Zu <strong>KURT</strong>s Redaktionsschluss ringt die Schützengilde noch um die Ausrichtung<br />
Sektchen<br />
gefällig? Die<br />
Gamsener Schützengilde<br />
hofft,<br />
dass sie auch in<br />
diesem Jahr wieder<br />
im Festzelt<br />
anstoßen darf.<br />
Wie groß der Aufwand ist, der jährlich für das Gamsener Schützenfest<br />
betrieben wird? Jan Wilke runzelt die Stirn. Schon Monate<br />
im Voraus laufen die Smartphones und E-<strong>Mai</strong>l-Postfächer bei den<br />
Organisatoren heiß. Und Wilke, 1. Vorsitzender der Schützengilde<br />
Gamsen, hat seine Augen und Ohren ständig offen, damit in der<br />
Vorbereitung auch ja alles glatt geht. Einiges kommt da zusammen.<br />
Die Verträge mit den Schaustellern, die Umzüge klug in den<br />
Event-Kalender einbetten, die Schießwettbewerbe, die Logistik, der<br />
Aufbau, die Zeltdisco. Das alles sei zu 100 Prozent abgeschlossen.<br />
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Von Malte Schönfeld<br />
Doch manchmal reichen auch<br />
diese 100 Prozent nicht. Die<br />
Verträge für das Schützenfest<br />
vom 22. bis zum 24. <strong>Mai</strong> seien<br />
zwar unterzeichnet, im Grunde<br />
ist damit in der Vorschau für<br />
alles gesorgt, jetzt geht es nur<br />
noch um die Umsetzung, doch<br />
gegen höhere Gewalt kann<br />
nicht mal der Vorsitzende etwas<br />
machen. An dieser Stelle<br />
Auch Krankentransporte (sitzend)<br />
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wird klar: Es geht um die Corona-Pandemie!<br />
„Wir hängen<br />
in der Schwebe“, sagt Jan Wilke.<br />
Denn noch ist nicht klar,<br />
wie lange die Bundesregierung<br />
und das Land Niedersachsen<br />
den Shutdown aufrecht erhalten.<br />
Das öffentliche Leben<br />
fährt in den Ruhemodus, es<br />
gibt Kontakt- und Versammlungsverbote,<br />
den Mindestabstand,<br />
sogar die Kanzlerin hält<br />
plötzlich eine TV-Ansprache.<br />
„Wir werden über die Medien<br />
informiert, das ist unsere<br />
Grundlinie“, erklärt der Vorstand.<br />
„Wie alle stellen wir uns<br />
die Frage: Wie soll man damit<br />
umgehen?“ Viele der Maßnahmen<br />
gelten bis zum 20. <strong>April</strong>.<br />
Danach? Die Antwort ist ernüchternd,<br />
aber ihr ist Folge<br />
zu leisten: Wird sich zeigen.<br />
Für die Schützengilde heißt<br />
das, dass die eigenen Wettbewerbe<br />
hinten anstehen müssen.<br />
So still war es schon lange<br />
nicht mehr im Vereinsgebäude.<br />
„Die Gesundheit geht vor“,<br />
nimmt Jan Wilke die Maßnahmen<br />
in Schutz und sein<br />
Organisationsteam in die Verantwortung.<br />
Mitte <strong>April</strong> sollen<br />
im Bund neue Gespräche<br />
über die Vorkehrungen geführt<br />
werden. „Diese Pressekonferenz<br />
ist unser Leitfaden“,<br />
so der Vorsitzende. „Meine<br />
Hoffnung ist, dass wir alle das<br />
Okay kriegen.“ Der Vorstand<br />
ist geteilter Meinung – Diskurs<br />
statt Trübsal blasen. Die<br />
Diskussion dreht sich um die<br />
eine zentrale Frage: Absagen<br />
oder abwarten? Jan Wilke: „Es<br />
ist noch Zeit, vielleicht kriegen<br />
wir die Kurve.“<br />
Trotzdem kann man ein<br />
Schützenfest nicht auf Kante<br />
nähen. Das hat natürlich auch<br />
mit den gültigen Verträgen zu<br />
tun, die schon lange abgeheftet<br />
in der Schublade liegen.<br />
Vielleicht müssen die nun wieder<br />
herausgekramt werden.<br />
Auch eine Verschiebung auf<br />
einen späteren Zeitpunkt kann<br />
ein Thema werden, doch da<br />
möchte Jan Wilke noch keine<br />
unnötige Unruhe aufkommen<br />
lassen. Auch hier hält sich die<br />
Schützengilde an die neuen<br />
<strong>April</strong>-Appelle aus Berlin. Jan<br />
Wilke: „Die Schausteller, die<br />
Musikzüge – haben die dann<br />
überhaupt Zeit, wenn wir das<br />
Schützenfest verschieben?“<br />
Fragen über Fragen, und leider<br />
gibt es derzeit keinen, der<br />
die Antworten kennt. Bund,<br />
Land, Ortsrat, Bürgermeister<br />
– die Infos müssen dann<br />
schnell durch die Institutionen.<br />
So kann es was mit dem<br />
Schützenfest werden. So wie<br />
im vergangenen Jahr, als Andreas<br />
Katsch-Herke Schützenkönig<br />
wurde, Jan Wilke<br />
selbst und Christoph Remus<br />
waren 1. und 2. Andermann.<br />
Bei den Frauen bewies <strong>Mai</strong>ke<br />
Licht Treffsicherheit, wurde<br />
Damenkönigin, während Silvia<br />
Dannheim zur 1. Prinzessin<br />
und Anja Schöttle zur 2. Prinzessin<br />
ernannt wurden. Mario<br />
Coling schoss sich damals zum<br />
Veteranenkönig, Hans-Jürgen<br />
Trippler und Hartmut Richter<br />
folgten ihm als Andermänner.<br />
Und auch für Jungschützenkönig<br />
Timo Wiesner war es ein<br />
erfolgreiches Jahr, die Prinzessinnen<br />
Nina Klickermann »<br />
Z I M M E R E I·T R O C K E N B A U<br />
56<br />
<strong>KURT</strong> <strong>KURT</strong> 57
Schützenfest in Gamsen<br />
Seitenkopf<br />
Rausgeputzt und in fabelhaftem Trachtenlook: Andreas Katsch-Herke (in der Mitte mit der Königschärpe) bewies<br />
im vergangenen Jahr Treffsicherheit, wurde Schützenkönig. Vielleicht bleibt er das auch bis ins Jahr 2021.<br />
meine Stadt<br />
» und Lisa Abruzzese lagen<br />
knapp dahinter.<br />
Schade wäre es um die Neuerungen,<br />
die das Komitee einführen<br />
wollte. Zuvorderst ist<br />
hier das Kinderschützenfest<br />
zu nennen, das mit etlichen<br />
frischen Spielen aufgepeppt<br />
werden sollte. „Da haben uns<br />
die Zuständigen viele Ideen<br />
auf den Tisch geworfen“, so<br />
Jan Wilke. Und anders als in<br />
den Vorjahren ist die Zeltdisco<br />
auf den Freitagabend verschoben,<br />
um mit anderen Dörfern<br />
und ihren Partys nicht in Konkurrenz<br />
zu treten. Schließlich<br />
gehe es darum, so viele Schützenfestler<br />
wie möglich anzusprechen.<br />
Der Vorsitzende:<br />
„Bei der Zeltdisco – da kommen<br />
die Leute zusammen!“<br />
Ernst nehmen — Kompetenz erleben.<br />
Bauplanung | Schlüsselfertiges Bauen<br />
Maurerarbeiten | Stahlbetonarbeiten<br />
Um- und Anbauten | Sanierung<br />
Diesmal würde sich Gerd Jahn<br />
mit seinem Festzeltverleih<br />
um die längsten Nächte des<br />
Gamsener Jahres kümmern.<br />
Eines steht für Jan Wilke<br />
fest: „Wir hatten uns viel erhofft.<br />
Aber wir werden jetzt<br />
nicht den Kopf in den Sand<br />
stecken!“ Die Situation sei<br />
zwar unglücklich. „Aber ich<br />
bin ein Optimist!“<br />
BITTE BLEIBEN SIE GIFHORN UND SEINEN GESCHÄFTEN TREU!<br />
LASSEN SIE UNS<br />
GEMEINSAM EIN<br />
ZEICHEN SETZEN –<br />
EIN ZEICHEN FÜR<br />
SOLIDARITÄT<br />
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Jeder Einzelne kann helfen,<br />
unsere lokalen Geschäfte,<br />
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am Leben zu erhalten.<br />
Durch die geschlossenen Geschäfte<br />
und Restaurants wird es für viele Be-<br />
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stabil durch die Corona-Krise<br />
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Aber vielleicht verschieben Sie auch<br />
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sehr darauf, Sie bald wieder in unse-<br />
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38518 Gifhorn<br />
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<strong>KURT</strong> <strong>KURT</strong>59<br />
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BITTE BLEIBEN SIE GIFHORN UND SEINEN GESCHÄF<br />
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Glauben & Zweifeln<br />
Glauben & Zweifeln<br />
Alle, die von Freiheit träumen...<br />
Isolation und Freiheit in Zeiten von Corona<br />
„Mir wird noch einmal mehr<br />
deutlich, wie sehr mein ganz<br />
persönliches Verhalten relevant<br />
ist für das Überleben von anderen“,<br />
sagt Martin Wrasmann.<br />
Menschen in Quarantäne, etliche, in Kontaktsperre alle,<br />
Social-Distance oder Physical-Distance sind die prägende Begriffe<br />
einer Zeit, die sich so unwirklich anfühlt, wie für heute Lebende<br />
keine Zeit zuvor, nach dem Krieg, in Europa und der Welt.<br />
Von Martin Wrasmann<br />
Es geschehen Dinge, die sich<br />
kaum einordnen lassen. Viele<br />
erzählen, dass ihnen Worte<br />
und Sprache fehlen, das<br />
zu beschreiben, was in ihnen<br />
vorgeht. Wem soll man glauben?<br />
Den Virologen, den Psychologen,<br />
den Ökologen, den<br />
Ökonomologen, den Theologen,<br />
den Politologen? Alles<br />
renommierte Berufssparten,<br />
die sich in ihrer Profession<br />
auf den Logos beziehen. Der<br />
Begriff Logos meint mehr als<br />
nur die flache Übersetzung<br />
„Wort“, es geht um mehr, um<br />
Weltvernunft, nicht mehr und<br />
nicht weniger, als der Frage<br />
nachzugehen, wie wir mit Vernunft<br />
so handeln, dass dabei<br />
die Würde aller Menschen im<br />
Blick bleibt.<br />
So ordnen sich dann Begriffe<br />
wie Isolation und Freiheit<br />
ganz anders.<br />
Für manche ist da das häusliche<br />
Verbleiben schon sehr<br />
einengend, während andere,<br />
Obdachlose, gar nicht wissen,<br />
wie sich Häuslichkeit anfühlt.<br />
Da fliegt die Regierung der<br />
BRD für mehr als 50 Millionen<br />
Euro deutsche Urlauber zurück,<br />
während der Landkreis<br />
Gifhorn es ablehnt, 20 Kinder<br />
aus Griechenland aufzunehmen.<br />
Die Sorge, wie die BRD aus<br />
der Covid-19-Krise herauskommt,<br />
lässt medial und sozial<br />
fast vergessen, wie die Hot-<br />
Spots der Armut, also der<br />
ärmsten Regionen der Welt<br />
förmlich untergehen. Länder<br />
schotten ihre Grenzen ab und<br />
sichern ihre Eigeninteressen,<br />
wie hat Europa noch über das<br />
„America First“ des US-Präsidenten<br />
gespottet.<br />
Aus all diesen Ambivalenzen<br />
wird deutlich: Es geht also<br />
um das große Ganze, den Logos,<br />
das ist ein Lernwert, wenn<br />
nicht sogar der wichtigste, den<br />
uns die Aufarbeitung der Virenkrise<br />
auferlegt.<br />
Und trotzdem bleibt das<br />
private Erleben von Freiheit<br />
und Isolation eine Wirklichkeit,<br />
der wir uns, jeder und<br />
Ökologisches Licht mit Solar<br />
<br />
<br />
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Weltladen Gifhorn<br />
Cardenap 5, Gifhorn<br />
Mo. - Fr. 10 - 18 Uhr<br />
Sa. 10 - 14 Uhr<br />
jede, einzeln und täglich stellen<br />
müssen.<br />
Während ich schreibe, sind<br />
gerade einmal zehn Tage der<br />
Kontaktsperre herum. Und<br />
ehrlich: Ich hätte bis hierhin<br />
nicht gedacht, dass unsere<br />
Zivilgesellschaft so viele<br />
Grundtugenden (Empathie,<br />
Solidarität, Wahrnehmung,<br />
Dialogfähigkeit, Verzicht et<br />
cetera) substantiell abrufen<br />
kann, diese Erfahrung kann ein<br />
Faustpfand für die zukünftige<br />
Gestalt unseres Zusammenlebens<br />
sein. Und mir wird noch<br />
einmal mehr deutlich, wie sehr<br />
mein ganz persönliches Verhalten,<br />
alltäglich, relevant ist<br />
für das Überleben von anderen,<br />
meine eigene Freiheit ist<br />
unwiderruflich verknüpft mit<br />
der Freiheit der anderen.<br />
Für unser Lernen in und<br />
nach der Krise wünsche ich<br />
mir, dass die Symbole der Krise<br />
präsent bleiben: der Mundschutz,<br />
der dafür sorgen kann,<br />
dass unsere Sprache sauber<br />
bleibt und andere nicht infiziert;<br />
die Handhygiene, die<br />
uns jetzt schon beim täglichen<br />
Waschen daran erinnert,<br />
dass niemand seine Hände in<br />
Unschuld waschen kann; ausreichend<br />
Abstand halten zu Positionen,<br />
mit denen ich nicht<br />
übereinstimme; Quarantäne,<br />
die mich daran erinnert, dass<br />
Entschleunigung mitunter<br />
sehr energievoll sein kann.<br />
Und dann ist da ja auch noch<br />
Ostern, das Fest der Auferstehung<br />
Jesu, das Fest, an dem<br />
Christen feiern, dass die Grenzen<br />
des Todes gesprengt sind<br />
und damit die Freiheit grenzenlos<br />
wird. Wer daran glaubt,<br />
ist über jeden Zweifel erhaben.<br />
Ich wünsche allen Leser*innen<br />
eine behütete Zeit.<br />
Martin Wrasmann, Pastoralreferent<br />
der katholischen St. Altfrid-<br />
Gemeinde in Gifhorn, schreibt die<br />
monatliche <strong>KURT</strong>-Kolumne „Glauben<br />
& Zweifeln“. Beipflichtungen<br />
wie auch Widerworte sind stets<br />
willkommen. Leserbriefe bitte an<br />
redaktion@kurt-gifhorn.de.<br />
60<br />
<strong>KURT</strong> <strong>KURT</strong>61
Letzte Ruhe<br />
Letzte Ruhe<br />
Bei Markus Seil ist jedes<br />
Grabmal ein Unikat<br />
Der Gifhorner Steinmetz übt einen der ältesten Handwerksberufe der Welt aus<br />
Markus Seil ist<br />
Steinmetz mit<br />
Leidenschaft – der<br />
Gifhorner ist einer<br />
der wenigen Handwerker<br />
seines Berufs<br />
in Deutschland.<br />
Fotos: Çağla Canıdar<br />
Seit mehr als 50 Jahren gibt es sie schon: Steinmetzerei Seil. Im Jahr<br />
1967 gründete der Steinmetzmeister Edi Seil das Unternehmen in<br />
seiner Garage an der Freiherr-vom-Stein-Straße. Sein Sohn Markus<br />
Seil übernahm die Metzerei 1996, nur vier Jahre nach dessen Umzug<br />
an die Lüneburger Straße. Er blickt zurück auf eine ereignisreiche<br />
Betriebsgeschichte – in einer Branche, die einem zunehmenden<br />
Wandel ausgesetzt ist und doch seit eh und je einen beständigen<br />
und traditionellen Platz in unserer Gesellschaft einnimmt.<br />
Von Christoph Peter Ehrlich<br />
Er ist einer von zwei Steinmetzen<br />
in ganz Gifhorn – Markus<br />
Seil ließ es sich nicht nehmen,<br />
vor 24 Jahren in die Fußstapfen<br />
seines Vaters zu treten.<br />
Heute dreht sich Markus Seils<br />
Arbeitsalltag überwiegend um<br />
die wachsenden individuellen<br />
Kundenwünsche, die vermehrt<br />
im künstlerischen oder sogar<br />
digitalen Bereich landen.<br />
„Mein Vater war der erste<br />
Steinmetz in der Region<br />
Gifhorn, der die Nadeltechnik<br />
beherrschte“, betont Markus<br />
Seil stolz. Per Hand wird mit<br />
einer diamantbesetzten Nadel<br />
in mehreren tausend leichten<br />
Stößen die Oberfläche des polierten<br />
Steins abgetragen.<br />
Auf diese Weise entstehen<br />
filigrane Portraits<br />
oder gar ganze<br />
Landschaftsbilder<br />
auf den Grabsteinen.<br />
Bekannter<br />
noch sind die betenden<br />
Hände oder<br />
Rosenblätter.<br />
Kaum zu glauben:<br />
Sogar QR-Codes<br />
sind auf Grabsteinplättchen<br />
inzwischen<br />
angesagt. Hinter diesen<br />
Codes sind Links<br />
eingebettet, die Informationen<br />
zum Verstorbenen<br />
bereithalten. Mit einer Codescanner-App<br />
kann so der Besucher<br />
auf einer Webseite zum<br />
Beispiel Fotos des Verstorbenen<br />
ansehen, aus seinem Leben<br />
lesen oder gar seine Lieblingsmusik<br />
anhören.<br />
„Ich habe nicht solch ein<br />
ruhiges Händchen wie mein<br />
Vater“, gesteht Markus Seil.<br />
„Dafür aber wurde meine<br />
Tochter in ganzer Breite von<br />
der Muse geküsst.“ Stefanie<br />
Froitzheim hat die Zeit im<br />
Mutterschutz genutzt,<br />
um sich dem künstlerischen<br />
Bereich der<br />
Steinbearbeitung zu<br />
nähern. Spezialisiert<br />
auf die Nadeltechnik<br />
wird sie demnächst<br />
ihrem Vater bei diesen<br />
Arbeiten zur<br />
Seite stehen. Lange<br />
vor Stefanies Zeit,<br />
Dieses Marmorwerk fertigte<br />
Seniorchef Edi Seil<br />
in den 90er Jahren. Es war<br />
Teil eines Grabsteins.<br />
als Edi Seil die Steinmetzerei<br />
gründete, lief vieles noch<br />
privat ab: In der Garage wich<br />
das Auto den Werkzeugen<br />
zur Steinbearbeitung und der<br />
Garten wurde langsam zu einer<br />
gut gefüllten Ausstellungsfläche.<br />
Wie ein Drittel aller<br />
in Deutschland bestehenden<br />
Steinmetzbetriebe wurde auch<br />
die Steinmetzerei Seil als Ein-<br />
Mann-Unternehmen geführt.<br />
Das Geschäft lief ganz gut –<br />
ähnlich wie beim Bestatter gilt<br />
auch für den Steinmetz der oft<br />
gehörte Satz: Gestorben wird<br />
immer.<br />
Damals machte Sohn Markus<br />
Seil die ersten Schritte<br />
in Richtung Steinmetzkunst:<br />
Von 1983 bis 1986 lernte er im<br />
Parsauer Granitwerk Lichtnack<br />
den Industriesteinmetz<br />
und besuchte in Königslutter<br />
eine von bundesweit nur fünf<br />
Berufsschulen für Steinmetze<br />
und Bildhauer. Daraufhin<br />
folgte zunächst eine für ihn<br />
schwere Zeit bei der Bundeswehr<br />
– obwohl er in Wesendorf<br />
stationiert war, hat er in den<br />
18 Monaten kaum nach Hause<br />
kommen können. Nach dem<br />
Dienst an der Waffe lebte er<br />
weiterhin im Elternhaus und<br />
half im Betrieb seines Vaters<br />
aus. 1992 sollte das Unternehmen<br />
dann endlich umziehen,<br />
raus aus dem Privatbereich.<br />
Ein geeignetes Grundstück<br />
an der Lüneburger Straße lag<br />
günstig. Der Kauf für 180.000<br />
D-Mark war beschlossen, als<br />
Edi Seil plötzlich ins Krankenhaus<br />
musste: Verdacht<br />
auf Lungenkrebs. Mehrere<br />
Monate fiel der damalige Geschäftsführer<br />
aus. Ein Kauf<br />
wäre zu diesem Zeitpunkt<br />
unsicher gewesen – Markus<br />
Seil fand selbst, dass er noch<br />
zu unerfahren für eine solche<br />
Verpflichtung war. Also wurde<br />
stattdessen gepachtet.<br />
Letztlich stand die Diagnose<br />
des Vaters fest: Silikose. Diese<br />
Erkrankung, auch Quarzstaublunge<br />
genannt, ist eine<br />
typische Steinmetzkrankheit.<br />
Nach einigen Monaten kehrte<br />
Edi wieder zurück. Deutlich<br />
geschwächt beschlossen sie<br />
gemeinsam, dass Markus seinen<br />
Steinmetzmeister machen<br />
sollte, damit er bald das »<br />
Bestattungen<br />
Würdevoll und<br />
zuverlässig.<br />
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Erledigung sämtlicher Bestattungsformalitäten<br />
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62<br />
<strong>KURT</strong> <strong>KURT</strong>63
Letzte Ruhe<br />
Seitenkopf<br />
Die bekannten filigranen Rosen werden mittels einer<br />
diamantbesetzten Nadel auf dem Stein verewigt.<br />
Das Wappen mit dem Pommerschen Greif fertigte<br />
Markus Seil an der Meisterschule in Königslutter.<br />
» Unternehmen übernehmen<br />
könne. 1994 ging er wieder zur<br />
Berufsschule in Königslutter<br />
und erwarb nach anderthalb<br />
Jahren den begehrten Meistertitel.<br />
Seitdem ist er der Betreiber<br />
von Grabmale-Seil in<br />
Gifhorn. Seniorchef Edi Seil<br />
verstarb im Dezember 2006.<br />
Aufgrund der Beständigkeit<br />
des alten Handwerksberufs<br />
möge angenommen werden,<br />
er sei besonders krisensicher<br />
– zumindest so lange, bis die<br />
Pille für das ewige Leben erfunden<br />
ist. Doch die Branche<br />
muss seit einiger Zeit einer<br />
drohenden Existenzkrise trotzen.<br />
Im Zuge der sich wandelnden<br />
Bestattungskultur kommen<br />
die klassischen Grabsteine<br />
zusehends aus der Mode.<br />
Urnengräber und individuelle<br />
Bestattungen – zum Beispiel<br />
im Friedwald – werden immer<br />
beliebter. Im 19. Jahrhundert<br />
passten noch Mausoleen, große<br />
Gräber und Erdbegräbnisse<br />
zum gesellschaftlichen Bewusstsein.<br />
Heute orientieren<br />
sich viele eher an den Fragen,<br />
welche Bestattungsform denn<br />
zu welchem Menschen in individueller<br />
Hinsicht passe und<br />
welche Wünsche und Bedürfnisse<br />
die Trauernden und Hinterbliebenen<br />
haben. Darunter<br />
fallen nicht zuletzt auch die<br />
Bestattungskosten.<br />
Hinzu kommt der Wandel<br />
seit den 90ern: Die Industrialisierung<br />
der Steinbearbeitung<br />
stellte sich als große Konkurrenz<br />
heraus. Immer mehr »<br />
Nehmen sie an einer unserer<br />
Waldführungen teil:<br />
Samstag, 18. <strong>April</strong> <strong>2020</strong>, 11 Uhr<br />
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Über eine Anmeldung<br />
würden wir uns freuen.<br />
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Gedenkens und der<br />
persönlichen Trauer.<br />
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Waldweg rechts<br />
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<strong>KURT</strong> 4<br />
<strong>KURT</strong>65<br />
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188<br />
Aller
Letzte Ruhe<br />
Balkon-Wettbewerb<br />
Markus Seil und Tochter Stefanie Froitzheim arbeiten in Zukunft gemeinsam<br />
in der Steinmetzerei – sie hat ein Händchen für die Nadeltechnik.<br />
» Steine wurden im Ausland<br />
günstig gefertigt und große<br />
deutsche Grabsteinhersteller<br />
schlossen für immer ihre Tore.<br />
Das Handwerk des Steinmetzes<br />
sieht sich seitdem immer<br />
mehr auf die Tätigkeit der<br />
Endmontage degradiert.<br />
Als eines der ältesten Handwerke<br />
der Menschheit konnte<br />
der Beruf des Steinmetzes<br />
trotz jeglicher Änderungen<br />
in der Gesellschaft bestehen.<br />
Laut dem Jahresbericht 2017<br />
des Bundesverbandes Deutscher<br />
Steinmetze waren gerade<br />
einmal 750 Auszubildende<br />
in mehr als 5100 Betrieben zu<br />
verzeichnen. Diese teilen sich<br />
aber noch mal in vier spezielle<br />
Berufsbilder auf, von<br />
denen der Entwurf, die Herstellung<br />
und das Aufstellen<br />
von Denkmälern, Grabsteinen<br />
und Grabanlagen lediglich ein<br />
Bruchstück darstellt.<br />
Grabmale-Seil<br />
Lüneburger Straße 3, Gifhorn<br />
Tel. 05371-3634<br />
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„Meine Stadt, mein Bezirk, mein Viertel, meine Gegend, meine Straße, mein Zuhause, mein Block“ – und: mein<br />
Balkon! Ob der Rapper Sido beim Texten dieser Zeilen wohl auch auf seinem Balkon chillte?<br />
Zeigt her Eure Balkone,<br />
zeigt her Eure Terrassen!<br />
<strong>KURT</strong> und die GWG belohnen Gifhorns grünste Daumen mit Gartenmarktgutscheinen<br />
Von Marieke Eichner<br />
Herrlichstes Wetter und strahlender<br />
Sonnenschein, ganz<br />
klar: Endlich hält der Frühling<br />
Einzug in Gifhorn – und<br />
wegen der Corona-Pandemie<br />
sitzt man zu Hause und weiß<br />
nichts mit sich anzufangen.<br />
Aber nicht verzagen!<br />
Wie schon einst Rapper<br />
Sido in seinem Song „Mein<br />
Block“ feststellte: „Meine<br />
Stadt, mein Bezirk, mein<br />
Viertel, meine Gegend, meine<br />
Straße, mein Zuhause, mein<br />
Block – Meine Gedanken,<br />
mein Herz, mein Leben, meine<br />
Welt reicht vom ersten bis<br />
zum sechzehnten Stock“. Dass<br />
hier kein Balkon erwähnt wird,<br />
liegt bestimmt nur daran, dass<br />
es im Deutschen leider nur<br />
unreine Reime auf das Wort<br />
„Balkon“ gibt. Das Lebensgefühl<br />
aller Balkon-Besitzer<br />
spricht trotzdem aus diesen<br />
Zeilen: Mein Balkon ist mein<br />
Reich, mein Hoheitsgebiet –<br />
mein ganz persönliches Fleckchen<br />
Heimat.<br />
Und dieses ganz persönliche<br />
Fleckchen Heimat wollen die<br />
Gifhorner Wohnungsbau-Genossenschaft<br />
(GWG) und das<br />
Stadtmagazin <strong>KURT</strong> ehren<br />
und haben deshalb den ersten<br />
Gifhorner Balkon-Wettbewerb<br />
ins Leben gerufen! »<br />
Stefan Vopel, Inhaber Email: grvopel@gmail.com<br />
Lüneburger Straße 3 · 38518 Gifhorn Giorner Straße 22 Tel: 05376 97 68 57<br />
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66<br />
<strong>KURT</strong> <strong>KURT</strong> 67
Balkon-Wettbewerb<br />
Seitenkopf<br />
» Mitmachen können dabei<br />
aber nicht nur die GWG-<br />
Mieter. Alle Gifhorner mit<br />
Balkon – und auch die mit<br />
einer Terrasse – können<br />
sich daran beteiligen. Natürlich<br />
gibt’s auch was zu<br />
gewinnen: Gartenmarktgutscheine<br />
zu jeweils 200,<br />
100 und 50 Euro winken<br />
den drei Bestplatzierten.<br />
Alle Balkon- und Terrassenbesitzer<br />
Gifhorns sind also<br />
herzlich eingeladen, sich per<br />
<strong>Mai</strong>l an <strong>KURT</strong> – mit Name,<br />
Adresse und Foto des gestalteten<br />
Plätzchens – für den<br />
Wettbewerb anzumelden.<br />
Frühling, Sommer und Herbst<br />
werden dazu genutzt, die Einsendungen<br />
im Stadtmagazin<br />
und online vorzustellen. Die<br />
Gifhorner werden dann abstimmen,<br />
wer den schönsten<br />
Balkon oder die schönste Terrasse<br />
hat.<br />
Anmeldungen für den<br />
1. Gifhorner Balkon-Wettbewerb:<br />
balkon@kurt-gifhorn.de<br />
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<strong>KURT</strong> <strong>KURT</strong>69
Sport<br />
Sport<br />
Pickleball-Fans planen<br />
neue Anlage in Gifhorn<br />
Nach Corona geht‘s mit dem US-Trendsport aber erst mal in der Eyßelheide weiter<br />
Ein waschechtes<br />
Pickleball-Turnier<br />
führte das<br />
Gifhorner Team<br />
mitsamt Stefan<br />
Kornhaß (2. von<br />
links) zur Spanish<br />
Open nach Madrid.<br />
Wenn Stefan Kornhaß sein Hobby erwähnt, blickt er meist in<br />
fragende Gesichter. „Als erste Reaktion kommt eigentlich immer:<br />
Was ist das denn?!“, berichtet der 46-Jährige. Er hat sich dem<br />
Pickleball verschrieben, einer Trendsportart aus den USA. „Wenn<br />
ich davon erzähle, sind die einen erst mal skeptisch, die anderen<br />
wollen es selbst ausprobieren.“ Bis zur Corona-Pandemie gab’s in<br />
der Eyßelheide die Möglichkeit zum Pickleball-Spielen, „und sobald<br />
das Kontaktverbot aufgehoben wird und die Tennishalle wieder<br />
geöffnet wird, sind wir wieder da“, verspricht der Gifhorner.<br />
In seiner Schublade liegen allerdings noch viel ehrgeizigere Pläne.<br />
Von Nick Heitmann<br />
Am Anfang des Pickleballs<br />
stehen drei US-amerikanische<br />
Familienväter und ein Vierbeiner.<br />
1965 erfanden Joel<br />
Pritchard, Bill Bell und Barney<br />
McCallum dieses Spiel für<br />
ihre Kinder in der Stadt Bainbridge<br />
Island. Benannt wurde<br />
es nach Pritchards Hund<br />
„Pickles“ (engl. eingemachte<br />
Gurken). Es vereint Elemente<br />
des Tennis, Badminton und<br />
Tischtennis, die Größe des<br />
Feldes entspricht etwa einem<br />
Drittel der Fläche eines Tennisplatzes,<br />
gespielt wird mit<br />
Bei grüner Umgebung und sonnigen Strahlen pickelt es sich wohl am Besten.<br />
einem Hartplastikball und<br />
einem leichten Schläger.<br />
Das Pickleball-Mutterland<br />
ist auch heute noch sein Hotspot,<br />
selbst Tennis-Stars wie<br />
Andy Roddick versuchen sich<br />
darin. „Das ist die am stärksten<br />
wachsende Sportart in den<br />
USA, in Nordamerika gibt es<br />
rund fünf Millionen Aktive“,<br />
so Stefan Kornhaß. Von derlei<br />
astronomischen Größenordnungen<br />
kann der deutsche<br />
Verband nur träumen, die<br />
hiesige Pickleball-Gemeinde<br />
kommt auf eine dreistellige<br />
Zahl an organisierten Anhängern.<br />
Doch der Gifhorner<br />
und seine Mitstreiter arbeiten<br />
emsig daran, den Bekanntheitsgrad<br />
ihres Hobbys stetig<br />
zu steigern. „Mich fasziniert,<br />
dass es sehr viel Spaß macht<br />
und dabei leicht zu spielen<br />
und zu erlernen ist“, sagt Stefan<br />
Kornhaß, der über den<br />
Sportartikel-Hersteller Gamma,<br />
für dessen Europa-Vertrieb<br />
er verantwortlich ist, vor<br />
vier Jahren mit Pickleball in<br />
Berührung kam. Sofort hatte<br />
ihn die Sportart in ihren Bann<br />
gezogen. „Vorkenntnisse sind<br />
nicht erforderlich, man muss<br />
kein Ballkünstler sein.“<br />
Aber es hilft natürlich ungemein,<br />
wenn man ambitioniert<br />
an die Sache herangeht.<br />
So wie Stefan Kornhaß. „Für<br />
mich persönlich ist der sportliche<br />
Charakter schon sehr<br />
wichtig“, sagt der Gifhorner,<br />
der seit längerem beim TC<br />
Grün-Weiß Gifhorn gekonnt<br />
den Tennisschläger schwingt.<br />
2019 erlebte er seine internationale<br />
Pickleball-Feuertaufe,<br />
als er bei den US Open im<br />
Küstenstädtchen Naples einer<br />
von 2500 (!) Teilnehmern war.<br />
Und die Premiere verlief<br />
sensationell. Im Doppel und<br />
im Mixed verabschiedete sich<br />
Stefan Kornhaß zwar schon<br />
früh, dafür erreichte er das<br />
Einzelfinale seiner Altersklasse.<br />
„Dabei musste ich fünf<br />
Spiele in fünf Stunden absolvieren<br />
– und das bei Temperaturen<br />
um die 35 Grad“, erinnert<br />
er sich. „Ich habe über<br />
den Tag hinweg zehn Liter<br />
getrunken, aber am Ende hat<br />
die Kraft gefehlt.“ So ging das<br />
Endspiel gegen Lokalmatador<br />
Hector Alvero mit 11:4, 5:11<br />
und 5:11 verloren.<br />
Lust auf mehr hat’s trotzdem<br />
gemacht, Mitte <strong>April</strong><br />
wollte Stefan Kornhaß erneut<br />
nach Florida jetten. Um für<br />
die klimatischen Herausforderungen<br />
gewappnet zu sein,<br />
„habe ich extra viel trainiert<br />
und sieben Kilo abgenommen“.<br />
Doch die Ausbreitung<br />
des Corona-Virus machte ihm<br />
wie auch allen anderen Sportlern<br />
einen dicken Strich durch<br />
die Rechnung. Die US Open<br />
wurden abgesagt, die nächste<br />
Auflage findet erst 2021 statt.<br />
Mit Stefan Kornhaß. „Es gab<br />
die Möglichkeiten, das Startgeld<br />
von 250 Dollar zurückzubekommen<br />
oder sich einen<br />
Startplatz fürs nächste Jahr<br />
zu sichern – ich habe natürlich<br />
die zweite Option gewählt.“<br />
Die Corona-Pandemie hat<br />
aber nicht nur weitreichende<br />
Folgen für internationale<br />
Großereignisse, auch der Trainingsbetrieb<br />
leidet darunter. »<br />
70<br />
<strong>KURT</strong> <strong>KURT</strong> 71
Sport<br />
Die Vorfreude auf das Pickleball-Turnier 2021 ist riesig – das diesjährige<br />
Turnier musste aufgrund des Corona-Virus leider abgesagt werden.<br />
» „Wir hatten ihn schon eingestellt,<br />
bevor es offiziell verlangt<br />
wurde. Ich weiß, dass<br />
manche viel zu leichtsinnig<br />
mit diesem Thema umgehen,<br />
ich gehöre nicht dazu“, betont<br />
Stefan Kornhaß. Bis Anfang<br />
März trafen sich Pickleball-<br />
Begeisterte immer sonntags<br />
in der Tennishalle Eyßelheide<br />
im Gewerbegebiet Heidland.<br />
„Werner Schuster hat uns zwei<br />
Plätze zur Verfügung gestellt,<br />
auf denen wir bis zu acht Netze<br />
aufbauen können“, so der<br />
Initiator. Rund 50 Spieler<br />
umfasst die Gifhorner Gruppe,<br />
„bei den Einheiten waren<br />
regelmäßig 30 Leute vor Ort“.<br />
Auch aus Pickleball-Sicht<br />
hofft er, dass sich die Lage<br />
möglichst bald wieder normalisiert<br />
und die Beschränkungen<br />
aufgehoben werden können.<br />
„Bei uns ist jeder willkommen,<br />
man muss nur Sportklamotten<br />
und Turnschuhe mitbringen,<br />
das Equipment wird gestellt“,<br />
so Stefan Kornhaß. „Und der<br />
Sonntag-Termin in der Eyßelheide<br />
bleibt auch im Sommer,<br />
wir haben ja leider keine Außenplätze.“<br />
Noch jedenfalls nicht. Gemeinsam<br />
mit seiner Schwester<br />
Sabine Dreger befindet er sich<br />
in der Planungsphase für eine<br />
Pickleball-Anlage, jeweils acht<br />
Indoor- und Outdoor-Courts<br />
sollen entstehen. „Das Ganze<br />
ist ein Wirtschaftskonzept,<br />
mit dem wir in ein paar Jahren<br />
auch Geld verdienen wollen“,<br />
stellt Stefan Kornhaß klar.<br />
Kontakt zu einem Hallenbauer<br />
haben die beiden bereits aufgenommen,<br />
die Stadt Gifhorn<br />
habe ihnen zudem ein Grundstück<br />
in Gamsen zugesichert.<br />
„Aber wir werden nach der<br />
Corona-Krise natürlich ein<br />
noch genaueres Auge darauf<br />
werfen, wie die Leute reagieren“,<br />
so der 46-Jährige.<br />
„Wir müssen prüfen, ob wir<br />
das finanzielle Risiko wirklich<br />
in Kauf nehmen wollen.“<br />
Schließlich ist ein hoher<br />
sechsstelliger Betrag für das<br />
Projekt veranschlagt. Einfach<br />
so begraben möchten die Geschwister<br />
ihren Traum von<br />
einem Gifhorner Pickleball-<br />
Mekka, in dem auch Turniere<br />
stattfinden sollen, freilich<br />
nicht. Sie kämpfen weiter.<br />
„Wir würden es gern machen“,<br />
versichert Stefan Kornhaß.<br />
„Im Idealfall soll die Anlage<br />
2021 stehen.“<br />
Nach der Corona-Krise geht das<br />
Pickleball-Training weiter:<br />
Tennishalle Eyßelheide<br />
Im Heidland 15, Gifhorn<br />
So. 11 bis 13 Uhr<br />
Mehr Infos bei Stefan Kornhaß:<br />
Tel. 0175-8977701<br />
Neue E-Football-Kreisliga: 22 Teams treten an<br />
Erst die Gruppenphase, dann die Finalrunde – und die Ehre steht sowieso auf dem Spiel<br />
Von Malte Schönfeld<br />
Es gibt diese Redewendung,<br />
Fußball sei mehr als nur ein<br />
Spiel. Ein Gefühl, eine Liebe,<br />
ja, sogar eine Religion. Fans<br />
weinen, wenn ihre Mannschaft<br />
verliert und absteigt – oder<br />
wenn sie gewinnt und Meister<br />
wird. Und doch ist Fußball nur<br />
ein Spiel, nämlich dann, wenn<br />
es um die neue E-Football-<br />
Kreisliga Gifhorn geht.<br />
22 Zweier-Teams treten in<br />
zwei Gruppen gegeneinander<br />
an, gezockt wird Fifa 20<br />
auf der Playstation 4 – also<br />
gleiches Recht für alle. „Wir<br />
haben mit maximal zwölf<br />
Mannschaften geplant“, so<br />
der E-Football-Beauftragte<br />
Steven Melzian, der in Corona-Zeiten<br />
aber niemandem<br />
absagen wollte. Die Nachfrage<br />
ist also riesig. Auf jedes Team<br />
fallen elf Spieltage zu, nach<br />
der Gruppenphase wird eine<br />
Finalrunde ausgespielt.<br />
E-Sport findet allgemein<br />
immer größere Beachtung und<br />
Bewunderung, auf großen internationalen<br />
Turnieren werden<br />
teilweise Preisgelder in<br />
Millionenhöhe ausgekämpft.<br />
Bei der E-Football-Kreisliga<br />
geht es dagegen erst mal nur<br />
um die Ehre. Aber jeder, der<br />
sich mal mit einer sechsköpfigen<br />
Runde die Nacht um die<br />
Ohren geschlagen hat, um im<br />
letzten Spiel des Abends wegen<br />
der schlechten Spielmechanik<br />
zu verlieren, weiß, wie<br />
viel die wert sein kann...<br />
Bei der E-Football-Kreismeisterschaft gab‘s noch dichtes Gedränge. Nun<br />
startet die erste Gifhorner E-Football-Kreisliga.<br />
Archivfoto: Solveig Böhme<br />
Teams und Spieler bei der E-Football-Kreisliga<br />
Gruppe A<br />
1. FC Wedelheine: Ken-Adrian<br />
Konnegen und Yannik Porada<br />
SV Abbesbüttel: Jan Büto und<br />
Andre Ratajczak<br />
SV Wagenhoff: Sören Wersal<br />
und Daniel Camehl<br />
TuS Neudorf-Platendorf: Alexander<br />
Krause und Adrian Kimmel<br />
SV Langwedel: Timo Schiller<br />
und Philipp Köllner<br />
FSV Adenbüttel Rethen: Daniel<br />
Drosdziok und Miles Witzel<br />
Wesendorfer SC: Tim Niehaus<br />
und Marcel Dosquet<br />
SV Triangel: Tim Daniel Spilleke<br />
und Philip Schulze<br />
VfR Wilsche/Neubokel: Jonas<br />
Höft und Sebastian Keier<br />
TSV Meine 09: Jonas Schaar und<br />
Jan-Ole Schulz<br />
JFV Boldecker Land: Timo<br />
Feuerhahn und Fabian Hanke<br />
SV Osloß: Sven Grußendorf und<br />
Sebastian Fochler<br />
Sport<br />
Gruppe B<br />
FC Brome: Stefanos Karavaras<br />
und Ahmed Chaaban<br />
SSV Kästorf: Paul Hartmann und<br />
Jonas Präger<br />
SV Tülau/Voitze: Dimitrios<br />
Sarigianidis und Tim Taeger<br />
MTV Gamsen: Marcel Dethlefs<br />
und Rick Seifert<br />
SV Leiferde: Max Hammermeister<br />
und David Schmalz<br />
VfL Knesebeck: Chris Lüning<br />
und Kevin Buchwald<br />
MTV Wasbüttel: Kevin Loos und<br />
Philipp Fröhlich<br />
JSG Gifhorn Nord: Leon<br />
Schwarz und Kelvin Scholten<br />
VfB Gravenhorst: Daniel Fleer<br />
und Hendrik Ahrens<br />
VfL Rötgesbüttel: Max<br />
Neumann und Niklas Kollay<br />
SV Steinhorst: Marcel Schmidt<br />
und Jan Möller<br />
SV Dannenbüttel: Noah Giesecke<br />
und Lukas Bärwald<br />
72<br />
<strong>KURT</strong> <strong>KURT</strong> 73
Essen & Trinken<br />
Essen & Trinken<br />
Liebe auf Türkisch:<br />
Das Cappu verführt<br />
<strong>KURT</strong>s Gastro-Serie: Noch vor der Corona-Zwangspause ging‘s ins Cappu Bistro<br />
Wir leben in schwierigen Zeiten. Aus Versorgungsstopp-Angst sind<br />
Vollkorn-Fusilli und ja!-Penne eine eiserne Reserve geworden. Man<br />
könnte meinen, so wie einst jedem Geldschein ein Körnchen Gold<br />
gegenüberstand, sei nun die lose Nudel das Richtobjekt. Menschen<br />
nahe der geistigen Totalauflösung sitzen heute auf Bergen von Nudeln,<br />
während andere mal wieder nichts abbekommen. Es hat sich<br />
also nicht viel verändert, das allgemein anerkannte Verteilungsproblem<br />
hat Bestand, es äußert sich in diesen Tagen bloß anders. Das<br />
Tragische daran: Die Nudel wird nicht mehr geschätzt, so wie das<br />
Essen allgemein nicht mehr geschätzt wird. Steinzeit-Renaissance,<br />
wo das Nahrungsmittel zum Zweck und dessen Zubereitung zur<br />
Zweckhandlung verkommt. Lazy cooking at it‘s best – or worst.<br />
Von Malte Schönfeld<br />
Noch bevor die Bundesregierung<br />
wegen der Corona-<br />
Pandemie die Gaststättenbetreiber<br />
auf ihre Arbeit als<br />
Bringdienst oder Abholstation<br />
minimierte, entschieden<br />
meine Begleitung und ich<br />
uns dazu, uns der auf unbestimmte<br />
Zeit angeordneten<br />
Going-Out-Apokalypse<br />
mit positivem<br />
Trotz gegenüberzustellen<br />
und vorerst ein letztes<br />
Mal auszugehen.<br />
Über das schöne<br />
Kopfsteinpflaster des<br />
Gifhorner Marktplatzes<br />
erreichen wir also das Cappu<br />
Bistro, in der großen Fensterfront<br />
spiegelt sich der Frühling.<br />
Drinnen begrüßt uns<br />
– auf Abstand, aber dennoch<br />
mit sonnigem Lächeln – Fatih<br />
Kilic. Gastronom, Politiker,<br />
Menschenfreund. Wer Fatih<br />
beschreibt, beschreibt auch<br />
das kurz gerufene Cappu, denn<br />
selbst wenn der Hausherr mal<br />
nicht im Lokal weilt, ist er<br />
immer da. Das liegt vor allem<br />
daran, dass Fatih ein ausgezeichneter<br />
Gesprächspartner<br />
ist, und in dem Moment, wo<br />
man das Cappu betritt, ploppen<br />
immer wieder Erinnerungsstücke<br />
auf. Unterhaltungen<br />
mit Fatih lockern den Tag<br />
auf, geben ihm eine beiläufige<br />
Seriosität. Selten spricht er<br />
über negative Dinge, in allem<br />
sieht Fatih etwas Positives.<br />
Sein optimistischer Charakter<br />
hellt damit auch das Cappu an<br />
sich auf.<br />
Meine Begleitung und ich<br />
stöbern durch die Karte. „Was<br />
darf es denn sein?“, fragt die<br />
freundliche Bedienung. Tja,<br />
eine gute Frage, denn das<br />
größte Problem im Cappu<br />
ist, sich für eines der vielen<br />
herausragenden Gerichte<br />
zu entscheiden. Unsere<br />
Wahl fällt auf die türkische<br />
Linsensuppe als<br />
Vorspeise, zum Hauptgang<br />
nimmt meine Be-<br />
Cremige Vorspeise mit Punch:<br />
Die Linsensuppe kommt mit<br />
Weißbrot und Zitronenschnitt.<br />
Samtiger Rotwein und rustikaler Anadolu-Käse: Im Cappu verführt Inhaber Fatih Kilic <strong>KURT</strong>-Gourmet Malte.<br />
gleitung die Pizza Vegetaria,<br />
ich dagegen den Anadolu-Käse,<br />
dazu ein Glas Rotwein, das<br />
in der politisch heiklen Lage<br />
Halt geben soll.<br />
Nach kurzer Wartezeit trifft<br />
die Suppe ein, strengstens zu<br />
empfehlen. Weißbrot ist beigelegt,<br />
genauso ein Zitronenschnitt,<br />
dessen feine Spritzigkeit<br />
der cremigen Suppe einen<br />
Punch verleiht. Ideal für die<br />
kälteren Monate, oder eben<br />
für zwischendurch, denn im<br />
Cappu herrscht ein heiteres<br />
Kommen und Gehen, und es<br />
gibt Gäste, die sich in eine Wochenzeitung<br />
vertiefen, genauso<br />
wie die kleinen Grüppchen,<br />
die sich ihre Alltagssorgen von<br />
der Seele plaudern. Draußen<br />
sitzen zwei junge Frauen und<br />
ein Typ, sie rauchen. Irgendwie<br />
ist das alles sehr parisien,<br />
und das gefällt.<br />
Direkt im Anschluss treffen<br />
die großen Mahlzeiten ein,<br />
groß trifft in diesem Falle auch<br />
den Geschmack: Auf der Pizza<br />
thronen frische Paprika, <strong>Mai</strong>s,<br />
Zwiebeln und Champignons,<br />
und meine Begleitung hebt<br />
dazu hervor, dass auch der<br />
Teig – häufig unterschätzt –<br />
vorzüglich ist. Außen knackig,<br />
innen fluffig. Wer möchte, kann<br />
zu einem kleinen Aufpreis natürlich<br />
auch noch anderen<br />
Belag hinzufügen. Wem also<br />
der Geschmack nach Artischocken,<br />
Ananas oder Lachs<br />
steht, braucht bloß zu fragen.<br />
Ich dagegen bin frei von<br />
Wünschen, denn der Anadolu-Käse<br />
ist sicherlich einer<br />
der besten Ofenkäse in und<br />
um Gifhorn. Angerichtet in<br />
einer rustikalen Auflaufform,<br />
umgeben von aromatischem<br />
Knoblauchöl. Die anatolische<br />
Zubereitung des Schafskäse<br />
führt einen in die faszinierende<br />
Ecke türkischer Kochkunst:<br />
Hier wird der Knoblauch »<br />
74<br />
<strong>KURT</strong> <strong>KURT</strong> 75
Essen & Trinken<br />
Essen & Trinken<br />
This is what love looks like: Verfeinert mit Paprika, Zwiebeln, Tomate und Petersilie kann man beim Anadolu-<br />
Käse nur schwach werden. Zum Nachtisch wartet mit dem himmlischen Apfelstrudel lieber etwas Süßes.<br />
» dazu genutzt, dem herzhaften<br />
Käse eine neue Dynamik<br />
zu geben; eigentlich als eine<br />
Art Vorspeise gelistet, wird der<br />
Anadolu-Käse zu einer vollwertigen<br />
Mahlzeit, was auch<br />
daran liegt, dass leicht angeknuspert<br />
Paprika, Zwiebeln,<br />
Tomaten und Petersilie noch<br />
anliegen. Nebendran wird dieser<br />
vortreffliche Schmaus garniert<br />
mit einem leichten Salat.<br />
Dass das Cappu noch mehr<br />
kann als Pizza, Ofenkäse,<br />
Croques, Pasta oder Baguettes,<br />
beweist der Blick auf<br />
die Nachspeisen. Belgische<br />
Waffeln oder Pfannkuchen<br />
mit Himbeer-Panna-Cotta-<br />
Füllung tauchen da auf, doch<br />
wir nehmen den Apfelstrudel<br />
mit einer Vanilleeiskugel,<br />
meine Begleitung ordert dazu<br />
Sahne. Ganz vortrefflich als<br />
Abrundung und Begrüßung<br />
des Nachmittags. Wie das<br />
Vanilleeis neben dem warmen<br />
Kuchenstück langsam zerläuft,<br />
ist immer ein kleines<br />
Kunstwerk!<br />
Auch wenn das Cappu nun<br />
wegen der Auflagen seinen<br />
Charme vorerst nicht mehr<br />
ausspielen darf, möchte man<br />
dringend eine Empfehlung<br />
aussprechen. Falls es im<br />
Landkreis noch eine Person<br />
gibt, die bisher nicht bei Fatih<br />
zu Gast war, gilt es nun, auf<br />
den Tag hinzufiebern, an dem<br />
die Pforten wieder geöffnet<br />
werden. Das Cappu ist ohne<br />
Frage eine der besten Adressen<br />
der Stadt. Nicht zuletzt<br />
der passionierte Kaffee- oder<br />
Teetrinker wird dort glücklich<br />
werden, denn die Auswahl<br />
reicht von klassischem<br />
Bohnenkaffee über Espresso<br />
Macchiato bis hin zu Chai-<br />
Latte-Variationen, Schwarzem<br />
Tee oder Früchtetee. Ebenfalls<br />
nicht unerwähnt bleiben dürfen<br />
die endlosen Optionen von<br />
Cocktails und Anti-Alcoholics.<br />
Meine persönliche Anregung:<br />
der Cocos Kiss mit den<br />
Säften von Ananas, Kirsche<br />
und Kokosnusscreme.<br />
Cappu Bistro<br />
Steinweg 4, Gifhorn<br />
Mo - Do: 9 bis 21.30 Uhr<br />
Fr - Sa: 9 bis 24 Uhr<br />
So: 13 bis 21 Uhr<br />
Die regulären Öffnungszeiten<br />
gelten wieder nach Ende der<br />
Corona-Zwangspause<br />
Deutsche<br />
Küche<br />
Deutsches Haus<br />
Torstr. 11<br />
Gifhorn<br />
Tel 05371 8180<br />
Mo: 18:00 - 22:00<br />
Di - Sa: 11:30 - 14:00<br />
und 18:00 - 22:00<br />
So: 11:30 - 14:00<br />
Flutmulde<br />
Winkeler Str. 2, Gifhorn<br />
Tel 05371 9373835<br />
Di - So: 11:00 - 14:00<br />
und 18:00 - 23:00<br />
Gasthof Neuhaus<br />
Neuhaus 1, Sassenburg<br />
Mo - Mi, Fr: 11:30 - 14:30<br />
und ab 17:30<br />
Sa: ab 18:00<br />
So: 11:30 - 14:30<br />
Gaststätte Evers<br />
Schulstr. 1<br />
Isenbüttel<br />
Tel 05374 1252<br />
Mo, Mi - Sa: 17:30 - 22:00<br />
So: 12:00 - 14:00<br />
und 18:00 - 21:00<br />
Das probieren wir mal aus!<br />
Essen und Trinken in Gifhorn und um Gifhorn herum<br />
BIER- & WEINKELLER<br />
Die Corona-Krise hat die Gastronomie voll erwischt. Die Öffnungszeiten<br />
auf diesen Seiten gelten in den meisten Lokalen erst wieder,<br />
wenn die Schutzmaßnahmen zur Eindämmung der Pandemie<br />
aufgehoben sind. Bis dahin bieten aber viele einen Lieferdienst oder<br />
Abhol-Service an. Einfach mal im Lieblingslokal anrufen und fragen!<br />
Mehrgenerationenhaus<br />
im Georgshof<br />
Wechselnder Mittagstisch<br />
Essen nach Hausfrauenart<br />
Steinweg 20, Gifhorn<br />
Mo - Fr: 12:00 - 14:00<br />
Sportgaststätte<br />
SV Gifhorn<br />
Am Sportplatz Eyßelheide 1<br />
Gifhorn<br />
Mo, Do: 08:30 - 14:00<br />
Di, Mi: 08:30 - 14:00<br />
und 17:00 - 20:00<br />
Fr: 08:30 - 14:00<br />
und 17:00 - 22:00<br />
Sa, So: 08:30 - open end<br />
Svens Schützen-Wiese<br />
Celler Str. 30<br />
Gifhorn<br />
Tel 05371 7247900<br />
Mo - Fr: 09:00 - 14:00<br />
und 16:30 - Ende<br />
Sa: 09:00 - Ende<br />
So: 09:00 - 15:00<br />
Zum Fuchsbau<br />
Kellerberg 1, Winkel<br />
Tel 05371 6873444<br />
Di, Mi, Fr, Sa: 17:00 - 24:00<br />
So: 11:30 - 20:00<br />
Zum Landhaus<br />
Allerstr. 4, Dannenbüttel<br />
Mo - So: 11:00 - 14:00<br />
und 18:00 - 21:30<br />
International<br />
Mr. Barman‘s<br />
Bier- und Weinkeller<br />
Braunschweiger Str. 15<br />
Gifhorn<br />
Mi - Sa: ab 18:00<br />
Speisen am Drive-In<br />
Unsere leckeren<br />
Speisen sind unter<br />
Tel. 05371 99 08 15<br />
vorzubestellen und<br />
dann abzuholen.<br />
Angels‘ Share –<br />
Bar, Café, Restaurant<br />
Schottische Küche<br />
Speicherhof<br />
Steinweg 10, Gifhorn<br />
Tel 05371 9606666<br />
Fr: 12:00 - 23:00<br />
Sa: 11:00 - 24:00<br />
Italienisch<br />
La Fontana<br />
Celler Str. 28, Gifhorn<br />
Tel 05371 9405270<br />
Mo - Mi, Fr - So:<br />
11:30 - 14:30<br />
und 17:30 - 22:30<br />
La Piazza<br />
Marktplatz 1, Gifhorn<br />
Tel 05371 8959770<br />
Mo, Mi - So: 11:30 - 14:15<br />
und 17:30 - 22:15<br />
Griechisch<br />
La Caféteria<br />
Braunschweiger Str. 32<br />
Gifhorn<br />
Tel 05371 15950<br />
Mo - So: 08:00 - 24:00<br />
Freizeitzentrum Malibu<br />
Mo. - Fr. ab 17 Uhr,<br />
Sa. - So. ab 15 Uhr, Dienstag Ruhetag<br />
Öffnungszeiten können vorübergehend abweichen!<br />
Tel. 05371 / 990815 • Mobil: 0171 / 5227143<br />
Computergesteuerte Bahnen mit<br />
40‘‘ Monitoren – bekannt vom Bowling.<br />
P UB | B AR | BISTR O<br />
Come to where<br />
the flavour is!<br />
MI | DO | FR | SA ab 18 Uhr<br />
Küche bis 22 Uhr<br />
76<br />
<strong>KURT</strong> Find us here: Braunschweiger Straße 15, 38518 Gifhorn ... or check on<br />
<strong>KURT</strong> 77
Essen & Trinken<br />
Essen & Trinken<br />
Syrisch<br />
Al-Dar<br />
Braunschweiger Str. 117<br />
Gifhorn<br />
Tel 05371 589400<br />
Di - So: 12:00 - 14:30<br />
und 18:00 - 23:00<br />
Thailändisch<br />
Bun Thai<br />
Hindenburgstr. 1a, Gifhorn<br />
Tel 05371 8956144<br />
Mo - Sa: 11:00 - 20:00<br />
So: 12:00 - 20:00<br />
Vietnamesisch<br />
Sushi Restaurant<br />
Viet Küche<br />
Braunschweiger Str. 4<br />
Gifhorn<br />
Tel 05371 6367456<br />
Mo - So: 11:00 - 22:30<br />
Chinesisch<br />
Tang Dynasty<br />
Braunschweiger Str. 139b<br />
Tel 05371 56021<br />
Mo, Mi - So: 12:00 - 15:00<br />
und 17:30 - 23:00<br />
Thang Long<br />
Limbergstr. 52, Gifhorn<br />
Tel 05371 866600<br />
Di - So: 11:30 - 15:00<br />
und 17:30 - 22:00<br />
Wokman<br />
Sonnenweg 20, Gifhorn<br />
Tel 05371 938057<br />
Di - So: 11:30 - 22:30<br />
Bistro, Imbiss<br />
& Brasserie<br />
Brasserie Paula‘s<br />
Steinweg 21, Gifhorn<br />
Tel 05371 7591412<br />
Di - Sa: 11:30 - 22:00<br />
Kult Diner<br />
Am Bahnhof Süd 9, Gifhorn<br />
Tel 0178 4480555<br />
Mo - Fr: 06:00 - 16:00<br />
Cappu Bistro<br />
Steinweg 4, Gifhorn<br />
Tel 05371 8180<br />
Mo - Do: 09:00 - 21:30<br />
Fr, Sa: 09:00 - 24:00<br />
So: 13:00 - 21:00<br />
Freizeitzentrum Malibu<br />
Sonnenweg 4-6, Gifhorn<br />
Tel 05371 990815<br />
Mo, Mi - Fr: ab 17:00<br />
Sa, So: ab 15:00<br />
Döner<br />
Buddhi Imbiss<br />
Hamburger Str. 71, Gifhorn<br />
Tel 0151 47582825<br />
Mo - Sa: 11:00 - 21:00<br />
So: 12:00 - 21:00<br />
Calberlaher<br />
Kebab Haus<br />
Hauptstr. 34, Calberlah<br />
Mo - Sa: 10:30 - 21:00<br />
So: 11:30 - 21:00<br />
Ceylan Imbiss<br />
Hamburger Str. 24, Gamsen<br />
Mo - So: 10:00 - 22:00<br />
Chilli Imbiss<br />
Braunschweiger Str. 5<br />
Gifhorn<br />
Tel 05371 6190404<br />
Mo - Do, So: 11:00 - 23:00<br />
Fr, Sa: 11:00 - 03:00<br />
Döner Haus<br />
Triangeler Hauptstr. 9<br />
Triangel<br />
Di - Sa: 11:00 - 21:00<br />
So: 12:00 - 21:00<br />
Imbiss Ali Baba<br />
Dorfstr. 17, Leiferde<br />
Tel 05373 930919<br />
Mo - So: 11:00 - 22:00<br />
Mevlana Grill<br />
Schillerplatz 5, Gifhorn<br />
Mo - Sa: 11:00 - 22:00<br />
So: 13:00 - 22:00<br />
Side Döner<br />
Calberlaher Damm 21<br />
Gifhorn<br />
Tel 05371 813683<br />
Mo - So: 10:30 - 22:00<br />
Tatses Imbiss<br />
Braunschweiger Str. 112a<br />
Gifhorn<br />
Tel 05371 813727<br />
Mo - So: 10:00 - 22:00<br />
Tatses Imbiss II<br />
Gifhorner Str. 2<br />
Wesendorf<br />
Tel 05376 890644<br />
Mo - Sa: 10:00 - 21:30<br />
So: 12:00 - 21:30<br />
Café<br />
Café Hüüs Hoff<br />
Försterweg 6, Wahrenholz<br />
Mo - Fr: 05:30 - 18:30<br />
Sa: 05:30 - 18:00<br />
So: 07:00 - 10:00<br />
und 13:30 - 17:00<br />
Bio-Hofcafé – Der Hof<br />
Zum Hof 1, Isenbüttel<br />
Sa, So: 14:30 - 18:00<br />
Café Heinrichs<br />
Hauptstr. 50, Calberlah<br />
Tel 05374 920099<br />
Mo - Fr: 09:00 - 17:30<br />
Sa: 09:00 - 13:00<br />
Café Lüdde<br />
Hauptstr. 10, Kästorf<br />
Tel 05371 73527<br />
Di - Fr: 06:00 - 18:00<br />
Sa: 06:00 - 12:00<br />
So: 08:00 - 11:00<br />
Café Magie<br />
Steinweg 32, Gifhorn<br />
Mo - Fr: 06:00 - 18:00<br />
Sa: 06:00 - 15:00<br />
So: 07:30 - 12:00<br />
und 13:30 - 17:00<br />
Culinari<br />
Steinweg 60, Gifhorn<br />
Tel 05371 6199286<br />
Mo - Fr: 10:00 - 18:00<br />
Sa: 10:00 - 14:00<br />
Garantiert gut!<br />
UNSER EIS-ABHOLSERVICE<br />
Tel. 05371 38 43<br />
WhatsApp: 0160 98 46 79 08<br />
Tägl. 12 bis 20 Uhr<br />
Im Leifert‘s<br />
Steinweg 64, Gifhorn<br />
Mo - Fr: 07:00 - 18:30<br />
Sa: 07:00 - 18:00<br />
So: 08:00 - 17:00<br />
Landcafé Neubokel<br />
Alter Kirchweg 2a, Neubokel<br />
Mi - So: 14:00 - 19:00<br />
Panorama-Café<br />
im Wasserturm<br />
Braunschweiger Str. 37a Tel<br />
05371 936033<br />
Di - So: 09:00 - 18:00<br />
Waffelei im Hof<br />
Steinweg 64, Gifhorn<br />
Mo - Fr: 11:00 - 18:00<br />
Sa: 10:00 - 17:00<br />
So: 13:00 - 17:00<br />
Wiertz Genussvoll<br />
Steinweg 12, Gifhorn<br />
Tel 05371 6369331<br />
Mo - Fr: 10:00 - 18:30<br />
Sa: 10:00 - 14:00<br />
Eiscafé<br />
Dolomiti<br />
Steinweg 38, Gifhorn<br />
Tel 05371 12886<br />
Mo - So: 09:00 - 22:00<br />
Bestellen Sie telefonisch unter<br />
Tel. 05371 72 47 900 oder<br />
mobil unter 0172 51 19 317 –<br />
gern auch über WhatsApp.<br />
Abholzeiten täglich:<br />
11:30 - 13:30 Uhr<br />
und 18:00 - 20:30 Uhr<br />
Wir wünschen Ihnen<br />
einen guten Appetit!<br />
Adria<br />
Schillerplatz 1, Gifhorn<br />
Tel 05371 52319<br />
Mo - Sa: 09:30 - 23:00<br />
So: 10:00 - 23:00<br />
Coletti<br />
Steinweg 24, Gifhorn<br />
Tel 05371 3843<br />
Mo - Sa: 09:00 - 22:00<br />
So: 10:00 - 22:00<br />
Bar, Pub,<br />
Club & Kneipe<br />
Bei Micha<br />
Sonnenweg 30, Gifhorn<br />
Tel 05371 3987<br />
Di - So: ab 17:00<br />
Steinweg 38<br />
38518 Gifhorn<br />
H1 Bier- & Rock-Bar<br />
Steinweg 26, Gifhorn<br />
Tel 05371 52348<br />
Mo, Di, Do: 11:00 - 24:00<br />
Mi: 10:00 - 24:00<br />
Fr: 11:00 - 02:00<br />
Sa: 10:00 - 02:00<br />
So: 11:00 - 23:00<br />
Latino Bar<br />
Lehmweg 2, Gifhorn<br />
Di - So: ab 17:00<br />
Fehlt<br />
eine Location,<br />
die wir vergessen<br />
haben? Dann schreibt uns<br />
eine <strong>Mai</strong>l an redaktion@<br />
kurt-gifhorn.de oder ruft<br />
an unter Tel. 05371-<br />
9418001.<br />
Weiterhin<br />
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Bestellungen für<br />
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täglich von 12 bis 20 Uhr.<br />
Lieferung gratis ab einem<br />
Bestellwert von 10 € –<br />
darunter zzgl. 2 €.<br />
78 <strong>KURT</strong><br />
Eis Coletti · Steinweg 24 · 38518 Gifhorn<br />
<strong>KURT</strong> 79
Kopfüber<br />
5. Social Distancing – Wenn, dann richtig<br />
Die Auswirkungen von Social Distancing dürfen nicht unterschätzt<br />
werden. Langeweile, Einsamkeit, allgemeine Antriebslosigkeit<br />
– alles mögliche Folgen. Gönnen Sie sich aber<br />
mal diese Pause von der Außenwelt, Entschleunigung ist das<br />
Zauberwort. Legen Sie das Handy beiseite – oder machen es<br />
einfach ganz aus. Schnappen Sie sich die Zeitschrift, die Sie<br />
vor Wochen gekauft, aber aus Zeitgründen nie gelesen haben.<br />
Sehen Sie draußen über dem Balkon dieses gelbe Ding? Das<br />
ist die Sonne, die nur für Sie scheint. Horchen Sie mal ernsthaft<br />
in sich rein – da bittet eine flüsternde Stimme. Das ist<br />
ihr beschleunigtes Ich, das sich gerade von den ganzen Alltagsstrapazen<br />
erholt und die Auszeit genießt. Können Sie<br />
ihm das verübeln?<br />
4. Chinakohl – oder: Der Mut zum Wok<br />
Begehen Sie nicht den Fehler, in dieser Zeit unnötig<br />
inaktiv zu werden. Tiefkühlreserven haben<br />
ihre Berechtigung, dürfen aber nicht der<br />
Hauptversorger werden. Eine ausgewogene<br />
Ernährung ist bei gleichzeitigem Faulenzen<br />
das Mindeste, was Sie Ihrem Körper<br />
und Geist zumuten wollen. Wagen Sie sich<br />
an das Chinakohl-Rezept, von dem Sie seit<br />
Monaten einen Screenshot im Handy haben!<br />
Das Reich der Mitte in der eigenen Küche? Mit der<br />
unberührten Tefal-Wokpfanne überhaupt kein Problem mehr.<br />
Dank der Quarantäne lernen Sie auch in der Kulinarik ganz<br />
neue Seiten an sich kennen.<br />
3. Der ewige Eckhart Tolle – oder: Müll gehört auf den Müll<br />
So toll wie die Regale da nun hängen, was stellt man da bloß<br />
rauf? Erinnern Sie sich noch dunkel an die Kisten im Keller?<br />
Die hat Ex-Freundin Maren da vor Jahren mal geparkt,<br />
höchste Zeit also, Tabula rasa zu machen. Diese ganzen spirituellen<br />
Wegweiser von Eckhart Tolle und Osho sind Quacksalberei,<br />
das haben Sie schon immer gesagt. Irgendwo liegen<br />
da auch noch Heilsteine und eine abgeschnittene Dreadlock<br />
– raus mit dem Hokuspokus, und stellen Sie lieber einen alten<br />
Hemingway oder Kafka auf das neue Regal.<br />
schrauben Sie zwei Winkel dran, denn: Hinter jedem langweiligen<br />
Brett steckt ein schöner Schwan, beziehungsweise ein<br />
schönes Regal. Kleine handwerkliche Aufgaben ordnen angenehm<br />
beiläufig den Tag, und endlich kann man auch mal<br />
wieder was wegstellen. Das führt uns zu Tipp Nummer drei.<br />
Kopfüber<br />
2. Das Regal – Mehr als nur ein Brett<br />
Was haben Sie sich im Februar noch den Buckel krumm gearbeitet,<br />
als Sie die Dielen aus dem Anbau rausgerissen haben.<br />
Seitdem liegen die Holzbretter hinterm Geräteschuppen und<br />
modern vor sich hin. Schnappen Sie sich die Holzlasur vom<br />
vergangenen Frühling, pinseln Sie einfach mal drauflos und<br />
1. Die Tagesthemen – oder: Das Vertrauen in Caren Miosga<br />
Ziehen Sie sich einfach mal raus aus der ganztäglichen Informationsflut<br />
und gehen Sie back to basics. Über die Tagesschau-App<br />
kann man frühmorgendlich problemlos das<br />
Spätprogramm des Vortags genießen. Getreu dem Motto: A<br />
Tagesthemen a day keeps the Panik away. Wenn irgendjemand<br />
den Überblick behalten hat, dann ist es Caren Miosga,<br />
die mit ihrer zielgerichteten Moderation für Ruhe und<br />
Sanftmut sorgt. Schluss mit der Reizüberflutung, her mit der<br />
wohlportionierten Krisen-Erklärung.<br />
So viel Input in so kurzer Zeit. Doch was ist wirklich relevant?<br />
Das Gastronomie-Sterben, das Menschen-Sterben oder das<br />
ausverkaufte Klopapier? Fragen über Fragen. Die beständige<br />
Parallelität der Information, die Co-Existenz<br />
von Information und Desinformation zu gleichen<br />
Teilen. Für jede gehaltvolle Information,<br />
gibt es eine dumme Information, so wie für<br />
jedes positive Teilchen ein negatives durch<br />
das Weltall surrt. Anstrengend wird‘s, wenn<br />
man das alles fein säuberlich trennen will.<br />
„Kopfüber“ wäre aber nicht der Top-Guide<br />
Gifhorns, wenn es nicht auch in dieser harten<br />
Krisenzeit mit fünf leicht anwendbaren Tipps<br />
für die nötige Übersicht sorgen würde:<br />
Schon morgens schreit einen das Handy an:<br />
8:15 Uhr: Das Corona-Virus zwingt Italien zum Schließen<br />
der Grenzen.<br />
8:27 Uhr: US-Präsident Trump könnte sich mit Covid-19<br />
infiziert haben.<br />
8:41 Uhr: Für den Mittag: Merkel plant Live-Ansprache aus<br />
dem Kanzleramt.<br />
9:02 Uhr: Bund und Länder diskutieren Ausgangssperre.<br />
9:09 Uhr: Bund und Länder einigen sich auf Kontaktverbot.<br />
9:27 Uhr: Entwarnung: US-Präsident Trump doch nur<br />
positiv auf Adderall getestet.<br />
Über das beschleunigte Ich,<br />
das zur Ruhe kommt<br />
Von Malte Schönfeld<br />
Indianer-Mythologie und dunkle Geheimnisse<br />
„Spiegelscherbenblut“ von Marieke Lau (19) aus Gifhorn ist der Auftakt zu einer Trilogie<br />
Von Marieke Eichner<br />
Kennern der Gifhorner Literaturszene<br />
ist der Name Rikki<br />
May mit Sicherheit ein Begriff.<br />
Hinter dem Pseudonym steckt<br />
die Autorin Marieke Lau (19),<br />
die mit dem Titel „Spiegelscherbenblut“<br />
ihr<br />
bereits zweites<br />
Buch veröffentlicht<br />
hat.<br />
Es ist der<br />
erste Band<br />
einer geplanten<br />
Trilogie.<br />
Die Protagonistin<br />
Reagan<br />
Cowans ist<br />
auf dem Weg zu<br />
ihrer ehemaligen<br />
Austauschschülerin<br />
Shani Martinéz.<br />
Die wohnt mit ihrer Familie in<br />
Pierre, South Dakota, USA –<br />
doch bereits Reagans Anreise<br />
dorthin lässt nicht auf einen<br />
entspannten Urlaub bei ihrer<br />
Freundin hoffen. Ihr Flug hat<br />
Verspätung, ihr Sitznachbar<br />
im Flugzeug hört enervierend<br />
laut Musik und als<br />
sie ankommt, erwartet<br />
sie eine böse Überraschung:<br />
Ihre<br />
Freundin Shani<br />
hat anscheinend<br />
einen ganzen<br />
Batzen familiäre<br />
Probleme,<br />
und Reagan wird<br />
spontan aus der<br />
Wohnung der Familie<br />
Literatur<br />
Martinéz in das Hotel White<br />
River Ranch ausquartiert. Das<br />
liegt weit ab vom Schuss im<br />
Pine-Ridge-Reservat der Oglala<br />
Sioux Indianer.<br />
Auf dem Weg zur White<br />
River Ranch kann Reagan<br />
ein Gespräch zwischen Shani<br />
und Koda Evans, dessen<br />
Familie das Hotel betreibt,<br />
belauschen. Laut Koda geht<br />
es seiner Schwester nicht gut,<br />
doch Shani ist sich sicher:<br />
„Beide sind sicher im Hotel.“<br />
Als dann auch noch Matthew<br />
„Matt“ Nolan auftaucht, der<br />
Reagan einst verraten hat,<br />
wird klar: Die Protagonistin ist<br />
gefangen aus einem Wirrwarr<br />
aus alten Familiengeschichten<br />
und ungelösten Rätseln der<br />
Vergangenheit.<br />
Welches Geheimnis<br />
hütet<br />
Matt? Warum<br />
hat er<br />
sie belogen?<br />
Und<br />
was hat das<br />
alles mit der<br />
mystischen<br />
Geschichte der<br />
Indianer zu tun?<br />
Rikki May:<br />
„Spiegelscherbenblut“<br />
308 Seiten<br />
Preis: 13 Euro<br />
ISBN: 978-3-<br />
945713-67-9<br />
Die Gifhorner Autorin Marieke Lau – alias Rikki<br />
May – präsentiert „Spiegelscherbenblut“.<br />
Es ist bereits ihr zweites Buch. Foto: Çağla Canıdar<br />
80<br />
<strong>KURT</strong> <strong>KURT</strong>81
Musik<br />
Musik<br />
Seducer zeigen spielend,<br />
wer „The Ruler“ ist<br />
Die Heavy-Metal-Band aus Gifhorns Nordkreis veröffentlicht ihr drittes Album<br />
Fast 20 Jahre dabei und erst das dritte Album am Start? Im Falle der<br />
Heavy-Metal-Band Seducer aus Schweimke in Gifhorns Nordkreis<br />
(und aus Celle) bedeutet das aber nicht, dass die Musiker über<br />
längere Zeiträume untätig waren: Zahllose Konzerte, zwei Besetzungswechsel,<br />
diverse Akustik-Gigs mit namhaften Vertretern der<br />
härteren Musik und neue Kompositionen hielten die fünf neuen und<br />
alten Bandmitglieder auf Trab. „The Ruler“ heißt das Album, der Plan<br />
war, es beim IX. Mosh in den <strong>Mai</strong> im Schützenhaus in Knesebeck<br />
vorlegen zu können – doch ist dieses Festival wegen der Corona-<br />
Pandemie abgesagt. Der Veröffentlichung des Albums indes steht<br />
dies nicht im Wege, berichtet Gitarrist Dennis „Gennis“ Henson.<br />
Von Matthias Bosenick<br />
Der Titel des Albums ist explizit<br />
kritisch zu verstehen:<br />
Mit „The Ruler“ ist „der Herrscher“<br />
gemeint, „der die Finanzen<br />
im Griff hat“, verrät<br />
Gennis. Genauer: „Es geht um<br />
die Regulierer, darum, wie<br />
die Finanzen in der Welt<br />
strukturiert sind und<br />
wie Großmächte sich<br />
die Beute hin und her<br />
schieben.“ Die Band<br />
hinterfragt all diese<br />
Aspekte kritisch und<br />
regt darüber hinaus<br />
dazu an, „keinem<br />
blindlings hinterherzulaufen,<br />
sondern sich<br />
Seducer-Gitarrist Gennis bei der<br />
Halloween-Party im vergangenen<br />
Jahr.<br />
Foto: Lisa B. Photography<br />
eine eigene Meinung zu bilden“,<br />
betont der Gitarrist.<br />
Ein offenkundig politisches<br />
Statement also von einer<br />
Band, die sich ohnehin regelmäßig<br />
positioniert: Seducer<br />
spielten etwa bei Veranstaltungen<br />
wie „Bunt gegen<br />
Braun“ oder „Rock gegen Gewalt“<br />
und setzten damit Zeichen<br />
nicht nur gegen Rechts.<br />
Für Gennis liegt die Sache<br />
klar: „Wir haben ein Grundgesetz,<br />
das soll gelten.“ Zusammengefasst<br />
klingt das bei ihm<br />
so: „Mensch bleibt Mensch<br />
und Arsch bleibt Arsch.“ Dabei<br />
wolle die Band an sich<br />
„kein politisches Fass aufmachen“,<br />
so Gennis. Denn: „Mit<br />
Artikel 1 ist alles gesagt.“<br />
Das dritte Album nun erscheint<br />
satte zwölf Jahre<br />
nach dem zweiten: „Out Of<br />
My Way“ kam 2008 heraus,<br />
vier Jahre nach dem selbstbetitelten<br />
Debüt und sieben<br />
Jahre nach Bandgründung.<br />
„Wir hatten ein bisschen Personalwechsel“,<br />
gibt Gennis<br />
den Grund für die lange Lücke<br />
an. Ein Jahr nach der<br />
Tour zum zweiten Album<br />
stieg 2009 mit Dennis<br />
„Locke“ Hoffmann der<br />
Drummer aus, zwei<br />
Jahre später folgte ihm<br />
Gitarrist David Evang.<br />
Das riss eine Lücke:<br />
„Wir hatten drei Jahre<br />
Findungsphase und<br />
keinen festen Gitarristen“,<br />
berichtet Gennis.<br />
Den Posten übernahm nun<br />
endlich vor fünf Jahren Alexander<br />
„Alex“ Rossow. Und<br />
Dennis „Gennis“ Henson (von links), Stefan „Toff“ Dierks und Alexander „Alex“ Rossow stehen seit ihren Jugendtagen<br />
auf musikalisches Schwermetall. <br />
Foto: Lisa B. Photography<br />
Marcello Ebel stieß kurz darauf<br />
als neuer Schlagzeuger zu<br />
Seducer: „Wir mussten uns<br />
erst wieder einspielen.“<br />
Dieser Prozess ist nun<br />
längst abgelaufen, die Band<br />
hat sich gefunden, jetzt steht<br />
das neue Album in den Startlöchern.<br />
Die Songs darauf<br />
stammen teilweise noch aus<br />
der Zeit vor den Neuzugängen,<br />
viele Kompositionen der<br />
aktuellen Besetzung sind aber<br />
auch darunter. Gennis berichtet:<br />
„2018 ging es los mit<br />
Planungen und Vorproduktion.“<br />
Ganz schön viel Zeit! Er<br />
grinst: „Alte Männer können<br />
länger, deshalb dauert es ein<br />
paar Tage.“<br />
Das Ergebnis gibt ihm<br />
Recht: „Für uns ist es das<br />
straighteste Album, das wir<br />
gemacht haben“, findet Gennis.<br />
Das bedeutet: „Einfach<br />
Heavy Metal, oldschoolmäßig,<br />
auch ein paar ruhigere<br />
Stücke, aber die Hütte wird<br />
abgerissen!“ Neumodischen<br />
Schnickschnack lässt die Band<br />
gar nicht zu: „Kein Nu Metal,<br />
kein Doom – einfach back to<br />
the roots.“ Damit schließt<br />
„The Ruler“ direkt ans zweite<br />
Album an, ist aber das erste,<br />
das Seducer in einem Studio<br />
einspielten – im Institut für<br />
Wohlklangforschung in Hannover<br />
nämlich, wo es Hannes<br />
Huke aufnahm und mischte<br />
– und nicht wie die beiden<br />
Vorgänger im Proberaum. An<br />
denen hat Gennis deshalb<br />
aber noch lange nichts auszusetzen:<br />
„Wir haben das mit<br />
DAT aufgenommen und auch<br />
am PC gemixt“, sagt er. Doch<br />
die Songs komplett im Studio<br />
mitzuschneiden, sei nun etwas<br />
völlig anderes gewesen: „Wir<br />
hatten ein bisschen mehr Zeit<br />
und auch das Budget war höher.“<br />
Das Licht der Welt erblicken<br />
soll „The Ruler“ – wenn »<br />
82<br />
<strong>KURT</strong> <strong>KURT</strong>83
Musik<br />
Gennis (von links), Timme, Toff und Alex sind auf der Bühne in ihrem Element – Drummer Marcello im Hintergrund<br />
ist ebenso mit Herz dabei.<br />
Foto: TKH-Photography<br />
» alles gut geht – voraussichtlich<br />
am 1. Juni.<br />
Wie so viele Veranstaltungen<br />
zurzeit legt das Corona-<br />
Virus auch „Mosh in den <strong>Mai</strong>“<br />
zunächst auf Eis. Dieses Festival<br />
veranstaltet Marco Bussenius<br />
vom Team Biber-Metal<br />
aus Knesebeck. „Da spielen<br />
wir fast jedes Jahr“, schwärmt<br />
Gennis. „Wir sind gut mit ihm<br />
befreundet, das macht immer<br />
Laune.“ Außerdem träfen sich<br />
dort viele Freunde, „die Hütte<br />
ist voll“, sagt Gennis. Für ihn<br />
wäre es dieses Mal „echt fett“<br />
geworden, das verspräche ihm<br />
das Line-Up: Radiant, bei<br />
denen Herbie Langhans mitspielt,<br />
„der ist bei Avantasia<br />
und war bei Seventh Avenue“,<br />
dazu Dynamite Roadkill, die<br />
hätten „eine Reunion in Originalbesetzung“<br />
gespielt, außerdem<br />
D.cades sowie Last<br />
Instance aus Hankensbüttel,<br />
bei der der Sohn des Seducer-<br />
Sängers Timme am Schlagzeug<br />
sitzt. Kleine Welt!<br />
Der Sänger von Last Instance,<br />
Thorsten „Timme“<br />
Dierks, war auch schon bei<br />
Tempest am Start, einer der<br />
beiden Bands, aus denen Seducer<br />
2001 hervorgingen. Legendär<br />
sind die Heavy-Metal-<br />
Feten in Schweimke, bei denen<br />
Tempest schon in den 80ern<br />
ihren Heimvorteil ausspielten.<br />
Einmal ergab es sich, dass<br />
Tempest selbst nicht spielten,<br />
und genau da sagte auch eine<br />
der Vorbands der Fete ab.<br />
Gennis sprang mit seiner damaligen<br />
Band MAD spontan<br />
ein. „Nach dem Konzert haben<br />
Gitarrist Dave und mich drei<br />
Leute angequatscht, sie suchten<br />
einen Gitarristen“, erzählt<br />
Gennis. Es waren unter anderem<br />
Timme und Stefan „Toff“<br />
Dierks von Tempest. Mit diesen<br />
beiden sowie Dave aus der<br />
Band MAD gründete Gennis<br />
nun Seducer – und nicht die<br />
Fortsetzung von Tempest, wie<br />
es zunächst vorgesehen war,<br />
„sondern etwas Eigenständiges<br />
und Neues“. So kommt<br />
es also, dass Gennis als heute<br />
vierzigjähriges Küken mit<br />
Mittfünfzigern Musik macht.<br />
Mit MAD hatte Gennis<br />
davor auch diverse Auftritte<br />
in Gifhorn: „Wir haben im<br />
Music Hood gespielt, im H1,<br />
in der Sandmühle“, erinnert<br />
er sich. Auf Radio 21 lief damals<br />
sogar ihre erste Single<br />
„Unholy“: „Da war der Sender<br />
gerade neu.“ Zwar kommt<br />
Gennis aus Celle, genau wie<br />
Alex, wuchs aber in Steinhorst<br />
auf und leistete in Hankensbüttel<br />
seinen Zivildienst. »<br />
EIN WITTINGER AUF ALLE,<br />
DEREN FREUNDSCHAFT LÄNGER<br />
ALS EINEN SOMMER HÄLT.<br />
84<br />
<strong>KURT</strong> <strong>KURT</strong>85
Musik<br />
Musik<br />
Sänger Thorsten Dierks, genannt „Timme“, wuchst in Schweimke auf und<br />
war früher Mitglied der Mofa-Rocker-Gang „Baracuda“. Foto: Bernd H.<br />
» Marcello wohnt in Isenbüttel,<br />
Timme und Toff nach wie vor<br />
in Schweimke. Für das gemeinsame<br />
Proben nimmt Gennis<br />
von Celle aus „einen schönen<br />
Ritt“ auf sich: „Einmal<br />
die Woche 100 Kilometer“,<br />
aber die teilen sich Alex und<br />
er abwechselnd. Von den früheren<br />
Heavy-Metal-Feten in<br />
Schweimke wiederum „hab ich<br />
ein paar erlebt“, erzählt Gennis,<br />
und Tempest erstmals live<br />
gesehen hat er 1993 oder 1994<br />
in Hankensbüttel.<br />
Das brachte Gennis als Teil<br />
von Seducer unter anderem in<br />
die berauschende Situation,<br />
mit Jon Oliva‘s Pain 2009 auf<br />
„Welttournee“ zu gehen, wie<br />
er berichtet – und gleich augenzwinkernd<br />
relativiert: „Wir<br />
haben ein paar Shows mit denen<br />
gemacht, in Deutschland<br />
und Österreich.“ Diese Shows<br />
bestritten Seducer akustisch:<br />
„Das war eine tolle Erfahrung,<br />
etwas anderes“, schwärmt<br />
Gennis. Und betont: „Wir haben<br />
die Songs nicht einfach<br />
runtergedudelt, sondern uns<br />
Gedanken gemacht und sie<br />
umstrukturiert.“ Für eine<br />
Veröffentlichung festgehalten<br />
wurden die Gigs jedoch nicht:<br />
„Wir haben zwar ein paar alte<br />
Aufnahmen, aber damals war<br />
die Videotechnik noch nicht<br />
so toll wie heute.“<br />
Anders verhält es sich mit<br />
dem Gig von Seducer im Jahr<br />
2018 – als Support der US-<br />
Metalband Dragonforce in<br />
Köln bei der Gamescom: Der<br />
Auftritt wurde gestreamt und<br />
gespeichert. Für diese Veranstaltung<br />
spielten Seducer im<br />
Rahmen eines Wettbewerbs<br />
den Introsong des Spiels<br />
„World Of Tanks“ nach: „Wir<br />
haben das eingereicht – und<br />
gewonnen!“ So kam es zu<br />
dem gefilmten Auftritt, den<br />
Seducer jedoch lediglich zu<br />
viert bestreiten mussten: Der<br />
Drummer war nicht dabei,<br />
„aber wir haben den Vorteil,<br />
dass Timme auch Schlagzeug<br />
spielen kann“. Und dabei<br />
singen. Ein nachhaltig erinnerungswürdiger<br />
Auftritt für<br />
die Band, und auch die Party<br />
danach unter anderem mit Sabaton-Bassist<br />
Pär Sundström<br />
„war ziemlich cool“.<br />
Was Seducer nicht alles<br />
an Gigs mit Stars absolvierten!<br />
Gennis strahlt: „Für die<br />
schwedische Metal-Band Dionysus<br />
haben wir bei einem<br />
Konzert in Gifhorn die Vorgruppe<br />
gemacht und wir haben<br />
Bonfire auf einem Gig supportet,<br />
wir waren deren Opener in<br />
Uetze.“ Auch den Abend mit<br />
Hoax, den UK Subs und TV<br />
Smith vor fünf Jahren in Groß<br />
Oesingen hat er in bester Erinnerung.<br />
Da kommen einige<br />
Helden zusammen in der Bühnenbiografie<br />
des Quintetts!<br />
Eine eigene Tour, um das<br />
neue Album zu promoten, ist<br />
für Seducer indes noch nicht<br />
angedacht: „Wir wollen es erst<br />
mal fertig bekommen.“ Doch<br />
Gennis betont: „Wer Bock auf<br />
die Mucke hat, kann uns buchen!“<br />
Einige Festivals könnten<br />
anstehen: „Wir gucken, was<br />
kommt, und nehmen das mit.“<br />
Mit dem Album „haben wir<br />
etwas in der Hand“, freut sich<br />
Gennis, „das ist etwas anderes<br />
als eine selbstgebrannte CD“.<br />
Eine Veröffentlichung von<br />
„The Ruler“ auf Vinyl ist vorerst<br />
nicht vorgesehen: „Eventuell<br />
später mal, aber das<br />
ist in der Herstellung teuer.“<br />
Das neue und die zwei alten<br />
Alben sind über die Webseite<br />
der Band bestellbar, das neue<br />
soll über Spotify und andere<br />
Streamingportale zu hören<br />
sein. Ob das demnächst auch<br />
für die beiden Vorgänger gilt,<br />
ist dabei noch offen. Zu finden<br />
ist Secucer auch über Bandcamp,<br />
Facebook und YouTube.<br />
Einen Wunschort, an dem<br />
Gennis einmal mit Seducer<br />
spielen möchte, hat er nicht:<br />
„Aber cool wäre es, eine Support-Tournee<br />
einer größeren<br />
Band zu machen – das wäre<br />
geil.“ Seine Favoriten wären<br />
Sabaton und Kreator: „Das<br />
wäre fett!“<br />
Seducer veröffentlichen<br />
ihr drittes Album „The Ruler“<br />
voraussichtlich am 1. Juni.<br />
Infos: www.seducer-online.de<br />
Praxis mit<br />
zertifiziertem<br />
Curriculum<br />
Implantologie<br />
Praxis in Wittingen<br />
Hindenburgwall 21<br />
29378 Wittingen<br />
Tel. 0 58 31 – 80 01<br />
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86<br />
<strong>KURT</strong> <strong>KURT</strong> 87
Theater<br />
Theater<br />
Appell der Bühnenfreunde:<br />
Bitte geben Sie Karten nicht zurück<br />
So kann jeder etwas für den Erhalt der Theaterensembles tun – Ein Gastbeitrag<br />
Nicht nur die Gifhorner Stadthalle hat geschlossen – allerorten sind<br />
die Spielstätten nun erst mal dicht. Die Eindämmung der Corona-<br />
Pandemie bringt nicht nur das Geschäftsleben, sondern auch weite<br />
Teile des Kulturbetriebs zum Erliegen. Je länger dieser Zustand anhält,<br />
desto bedrohlicher wird es auch für die Existenz von Künstlern<br />
und Ensembles – vor allem für jene, die davon leben müssen. In einem<br />
Gastbeitrag schildert Peter Futterschneider (54) vom Gifhorner<br />
Theaterverein, welche Folgen das für Amateur- wie auch Profi-Bühnen<br />
haben könnte – und wie das Publikum jetzt selbst helfen kann.<br />
Von Peter Futterschneider<br />
Das Amateurtheater mit seinen<br />
geschätzt zwischen 2500<br />
und 3000 Bühnen in Deutschland,<br />
Österreich und der<br />
Schweiz ist eine feste Größe<br />
unseres Kulturangebotes, das<br />
jedes Jahr vielen Menschen<br />
vergnügliche Augenblicke bereitet.<br />
Darüber hinaus führt es<br />
Menschen von 5 bis 85 Jahren,<br />
von unterschiedlicher Herkunft<br />
und Hautfarbe und<br />
mit ganz vielfältigen Fähigkeiten<br />
zusammen, um<br />
gemeinsam auf ein Ziel<br />
hinzuarbeiten, nämlich<br />
den Zauber der<br />
Bühne zu erschaffen.<br />
Peter Futterschneider ist<br />
beim Gifhorner Theaterverein<br />
meist hinter den<br />
Kulissen aktiv. 2017 stand er<br />
in „Der letzte Amtmann“ aber<br />
auch mal selbst auf der Bühne.<br />
Die Corona-Krise trifft<br />
uns Kulturfreunde hart. Ich<br />
selbst bin auch als Autor unterwegs,<br />
stecke aber viel mehr<br />
Zeit in mein Theaterhobby,<br />
dem ich mich seit 1995 im<br />
Theaterverein Gifhorn von<br />
1891 widme. Mit Bedauern<br />
registrierte ich die ersten Absagen<br />
von Aufführungen der<br />
Bühnen aus Österreich und<br />
der Schweiz. Dann folgten die<br />
Absagen in Deutschland...<br />
Man hat vier bis fünf Monate<br />
geprobt, sogar die Kulisse<br />
aufgebaut – und dann kann<br />
man nicht aufführen. Natürlich<br />
hat uns Bühnen immer<br />
auch die Angst begleitet, dass<br />
mal ein Termin ausfällt, weil<br />
ein Hauptdarsteller erkrankt.<br />
Das kennen wir. Aber die momentane<br />
Entwicklung hat sich<br />
niemand von uns ausgemalt.<br />
Der Theaterverein Gifhorn<br />
kam eigentlich noch glimpflich<br />
davon, durften wir unser<br />
diesjähriges Stück „Pension<br />
Schöller“ immerhin dreimal<br />
zeigen, bevor wir die letzten<br />
beiden Aufführungen absagen<br />
mussten. Aber auch die Absagen<br />
trafen uns, war darunter<br />
doch der Höhepunkt der<br />
Saison, die Vorstellung in der<br />
hiesigen Stadthalle vor mehr<br />
als 400 Zuschauern unter<br />
profihaften Bedingungen.<br />
Ob wir dies nachholen<br />
können, wird momentan<br />
noch geprüft.<br />
Jetzt stockt alles.<br />
Die Märchenproben<br />
können nicht anlaufen.<br />
Das Märchen gegen<br />
Jahresende halte<br />
ich nicht für gesichert.<br />
Was kommt auf uns zu?<br />
Möglicherweise ein Zuschauerschwund?<br />
Auch wenn<br />
„Lachen bis der Arzt kommt“ hieß das Stück des hiesigen Theatervereins zum Gifhorner Altstadtfest im vergangenen<br />
Sommer – nach Lachen ist den meisten angesichts der Corona-Folgen nun jedoch weniger zumute.<br />
die Maßnahmen gelockert<br />
werden sollten, so glaube ich<br />
doch, dass sich möglicherweise<br />
einiges ändert. Ältere Leute<br />
werden aus Angst vor Ansteckung<br />
vielleicht unsere Veranstaltungen<br />
meiden. Müssen<br />
sich die Zuschauerreihen<br />
durch Abstandsregeln lichten?<br />
Wir Amateurbühnen sind derzeit<br />
unseres Hobbys beraubt.<br />
Doch viel schlimmer trifft es<br />
Berufsbühnen und diejenigen<br />
unter uns Theaterfreunden,<br />
die damit ihren Broterwerb<br />
betreiben. Wie sollen sie über<br />
die Runden kommen? Seien es<br />
Bühnen, freiberufliche Theaterpädagogen<br />
und die vielen<br />
anderen Hauptberufe und Nebenerwerbe<br />
in dem Sektor.<br />
Was ich mir als Theaterfreund<br />
wünsche? Vielleicht<br />
findet sich nach dieser Krise<br />
der eine oder andere neue<br />
Theaterfreund, der uns im<br />
Theaterverein Gifhorn unterstützt.<br />
Schauspieler haben wir<br />
momentan eine ganze Menge,<br />
die wir auch früher oder später<br />
wieder auf unser Publikum<br />
loslassen werden.<br />
Besonders würden wir uns<br />
aber über Engagierte freuen,<br />
die bereit sind, sich an den<br />
Aufführungstagen ganztägig<br />
für Bühnenbau, Licht- und<br />
Tontechnik zur Verfügung zu<br />
stellen. Das gilt auch für viele<br />
andere Amateurbühnen.<br />
Ich glaube, vielen von uns<br />
wird nun bewusst, dass es im<br />
Zweifelsfall eben nicht um höher,<br />
schneller oder weiter geht,<br />
sondern um das Gemeinwohl,<br />
zu dem auch ein funktionierendes<br />
Vereinswesen beiträgt.<br />
Und wenn Sie Karten für<br />
Aufführungen gekauft haben,<br />
die jetzt ausgefallen sind:<br />
Warten Sie bitte, ob es einen<br />
Ersatztermin gibt und ob Sie<br />
diesen wahrnehmen können.<br />
Die Karten können später<br />
immer noch rückabgewickelt<br />
werden. Und sollten Sie sich<br />
es finanziell leisten können,<br />
vielleicht verzichten Sie auf<br />
die Rückerstattung. Das wäre<br />
Ihr Beitrag dazu, dass die<br />
Kulturlandschaft durch die<br />
Corona-Krise nicht zu sehr<br />
ausgedünnt wird. Das kulturelle<br />
Angebot ist etwas, das<br />
unser Leben in Deutschland<br />
lebenswert macht.<br />
Allen Theaterschaffenden,<br />
sei es Amateur oder Profi,<br />
wünsche ich, dass sie die<br />
nächsten Wochen und Monate<br />
gesund überstehen. Das gilt<br />
natürlich auch für alle <strong>KURT</strong>-<br />
Leser und alle Gifhorner. Das<br />
ist das, was im Moment zählt.<br />
Und was das Theater angeht:<br />
Diese Krise wird überwunden.<br />
Wir werden uns die<br />
Bühne zurückerobern!<br />
88<br />
<strong>KURT</strong> <strong>KURT</strong>89
Theater<br />
Stadthalle organisiert Ersatzvorstellungen<br />
Fast alle der ausgefallenen Shows werden nachgeholt – Tickets behalten ihre Gültigkeit<br />
Foto: Klemens Ortmeyer<br />
Bald wieder für Sie da.<br />
Bleiben Sie gesund!<br />
Ihr Stadthallen-Team<br />
www.stadthalle-gifhorn.de<br />
Die mondäne 20er-Jahre-Show „Glanz auf dem Vulkan“ wurde abgesagt,<br />
wird aber am 11. September in Gifhorns Stadthalle nachgeholt. Foto: Andre Kezzyn<br />
Die Veranstaltungsbranche<br />
trifft die Corona-Krise besonders<br />
hart. Veranstaltungen<br />
müssen abgesagt oder – wenn<br />
möglich – Ersatztermine organisiert<br />
werden. So auch in der<br />
Gifhorner Stadthalle, wo allein<br />
während der aktuellen fünfwöchigen<br />
Schließung mehrere<br />
Tausend Ticketverkäufe betroffen<br />
sind. „Die Stadthalle<br />
hat Theatervorstellungen und<br />
andere Veranstaltungen in<br />
einem Umfang absagen oder<br />
verschieben müssen, der so in<br />
dieser Tragweite noch nie vorkam“,<br />
stellt Geschäftsführerin<br />
Dagmar Marcks-Lübberink<br />
fest. „Die aktuelle Situation<br />
ist für uns als Kulturbetrieb,<br />
für unsere Künstler und unsere<br />
Besucher derart singulär<br />
und einschneidend, dass wir<br />
Lösungen gesucht und gefunden<br />
haben, die möglichst allen<br />
Beteiligten gerecht werden.“<br />
Die elfköpfige Mannschaft<br />
der Stadthalle packt kräftig<br />
an, solange das Haus<br />
geschlossen bleiben muss.<br />
Während die Techniker in<br />
Zweiergruppen und mit gebotenem<br />
Abstand zueinander<br />
die Liste der Instandhaltungs-<br />
und Reparaturarbeiten<br />
abarbeiten, managen die drei<br />
Verwaltungsmitarbeiterinnen<br />
vom Home-Office aus alle<br />
Besucheranfragen, Terminverschiebungen<br />
und Belange von<br />
externen Veranstaltern. „Wir<br />
vertrauen darauf, dass möglichst<br />
viele Abonnentinnen<br />
und Abonnenten die Ersatztermine<br />
annehmen werden“,<br />
erklärt Kulturmanagerin Stefanie<br />
Schrader.<br />
Viele der Ersatztermine hat<br />
die Stadthalle so weit in die<br />
Zukunft gelegt, dass die Besucher<br />
sie noch gut einplanen<br />
können. „Es standen tolle Vorstellungen<br />
auf dem Programm,<br />
die wir unserem Publikum<br />
nach wie vor zeigen möchten.<br />
Niemandem ist damit geholfen,<br />
Vorstellungen einfach ersatzlos<br />
abzusagen“, ergänzt<br />
Dagmar Marcks-Lübberink.<br />
„Denn eines steht jetzt schon<br />
fest: Die Kulturlandschaft in<br />
Deutschland, auch die Szene<br />
der Gastspieltheater und ganz<br />
besonders der freischaffenden<br />
Ensembles und Künstler wird<br />
nach Corona nicht mehr so<br />
vielfältig aussehen wie vorher.<br />
Ersatztermine helfen insofern<br />
auch, Existenzen zu sichern.“<br />
Inzwischen konnte das<br />
Stadthallen-Team zu fast allen<br />
Vorstellungen einen Ausweichtermin<br />
organisieren, für den<br />
die gekauften Karten ihre Gültigkeit<br />
behalten – bis auf die<br />
Vorstellung von „Robbi, Tobbi<br />
und das Fliewatüüt“, die ersatzlos<br />
entfällt. Und hier alle<br />
neuen Termine im Einzelnen:<br />
Workshop: „Berliner Musiktheater<br />
in den 1920er Jahren“<br />
Dienstag, 23. Juni, 14 Uhr<br />
„Im weißen Rössl“<br />
Mittwoch, 24. Juni, 18 Uhr<br />
„Glanz auf dem Vulkan“<br />
Freitag, 11. September, 20 Uhr<br />
„Dreimal König“<br />
Sonntag, 13. September, 14.30 Uhr<br />
„Die Wanderhure“<br />
Mittwoch, 28. Oktober, 20 Uhr<br />
Weitere Infos:<br />
www.stadthalle-gifhorn.de<br />
90<br />
<strong>KURT</strong> <strong>KURT</strong>91
Tipps & Termine<br />
Tipps & Termine<br />
Wo<br />
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Di. 21.04.<br />
Blutspende in Triangel<br />
16 bis 19.30 Uhr, Sportund<br />
Freizeitstätte,<br />
Hasenbuschweg 50,<br />
Triangel.<br />
Mi. 22.04.<br />
Blutspende in<br />
Wittingen<br />
14.30 bis 19.30 Uhr,<br />
Stadthalle, Schützenstraße<br />
21, Wittingen.<br />
Fr. 24.04.<br />
Blutspende in<br />
Schwülper<br />
15.30 bis 19.30 Uhr,<br />
Okerhalle, Hauptstraße 20a,<br />
Schwülper.<br />
Di. 28.04.<br />
Blutspende in Didderse<br />
17 bis 20 Uhr, Sporthalle,<br />
Pappelweg 5a, Didderse.<br />
Do. 30.04.<br />
Blutspende in Gifhorn<br />
15 bis 19.30 Uhr, Stadthalle,<br />
Schützenplatz 2, Gifhorn.<br />
Impressum<br />
So. 03.05.<br />
Tag der offenen Tür im<br />
Kultbahnhof<br />
13 bis 17 Uhr, Kultbahnhof,<br />
Am Bahnhof Süd 9, Gifhorn.<br />
Mo. 04.05.<br />
Blutspende in Stüde<br />
16 bis 19.30 Uhr,<br />
Bürgerhaus, Im Hägen 2,<br />
Stüde.<br />
Mi. 06.05.<br />
Blutspende in Rethen<br />
17 bis 20 Uhr, Feuerwehrgerätehaus,<br />
Heinrichstraße 5,<br />
Rethen.<br />
Fr. 08.05.<br />
Konzert: Christina<br />
Lux Duo<br />
20 Uhr, Einlass ab<br />
19 Uhr, Kultbahnhof,<br />
Am Bahnhof Süd 9,<br />
Gifhorn,<br />
Tickets: 19,62 Euro.<br />
Blutspende in<br />
Hankensbüttel<br />
16 bis 20 Uhr, Gymnasium,<br />
Amtsweg 11,<br />
Hankensbüttel.<br />
<strong>KURT</strong> ist Dein Magazin für Gifhorn. Es erscheint monatlich und liegt an rund 300 Stellen<br />
in und um Gifhorn aus. Herausgeber: Bastian Till Nowak. Redaktion: Bastian<br />
Till Nowak (Chefredakteur), Dany Stephan. Redaktionelle Mitarbeit: Solveig Böhme,<br />
Matthias Bosenick, Sophie Isabell Bremer, Christoph Peter Ehrlich, Nick Heitmann,<br />
Malte Schönfeld, Martin Wrasmann, Marieke Eichner (Praktikantin). Layout:<br />
Michael Arnold, Erwin Klein, Aileen Kristen, Bastian Till Nowak, Selina Sanft. Leitung<br />
der Fotoredaktion: Çagla Canıdar, Tel. 05371-9418001, canidar@kurt-gifhorn.de.<br />
Fotos (sofern nicht anders angegeben): Çagla Canıdar, Solveig Böhme, Adobe Stock<br />
sowie jeweilige Veranstalter. Auflage: 6000 Exemplare. Verantwortlich für den Anzeigenteil:<br />
Juliane Werthmann, Tel. 05371-9414151, werthmann@kurt-gifhorn.de.<br />
Anzeigen: Agentur <strong>KURT</strong> Media, Celler Straße 1, 38518 Gifhorn, Tel. 05371-9414151,<br />
mail@kurt-gifhorn.de. Leserbriefe: Magazin <strong>KURT</strong>, Redaktion, Celler Straße 1,<br />
38518 Gifhorn, redaktion@kurt-gifhorn.de. Internet: www.kurt-gifhorn.de.<br />
für <strong>April</strong> und <strong>Mai</strong><br />
So gähnend leer wie in diesem Monat war <strong>KURT</strong>s Terminkalender<br />
wohl noch nie. Die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-<br />
Pandemie haben Veranstaltungen fast unmöglich gemacht. Einige<br />
Termine führen wir hier dennoch auf – zum Beispiel die Blutspenden,<br />
die trotzdem stattfinden und jetzt mehr denn je auf Teilnehmer angewiesen<br />
sind. Und bei anderen Events, vor allem bei jenen in der<br />
zweiten <strong>Mai</strong>-Hälfte, besteht ja vielleicht noch Hoffnung....<br />
Sa. 09.05.<br />
Konzert: Duo<br />
Pflückfidel singt<br />
Plattdeutsch<br />
19.30 Uhr, Saal Brockmann,<br />
Im Dorfe 2, Schweimke.<br />
Mo. 11.05.<br />
Blutspende in<br />
Hankensbüttel<br />
16 bis 20 Uhr, Gymnasium,<br />
Amtsweg 11,<br />
Hankensbüttel.<br />
Di. 12.05.<br />
Blutspende in<br />
Knesebeck<br />
15.30 bis 19.30 Uhr,<br />
Grundschule, Kirchstraße 8,<br />
Knesebeck.<br />
Do. 14.05.<br />
Konzert: Micke Björklöf<br />
und Blue Strip<br />
20 Uhr, Einlass ab 19 Uhr,<br />
Kultbahnhof, Am Bahnhof<br />
Süd 9, Gifhorn, Tickets:<br />
16,52 Euro.<br />
Büroservice Heyer<br />
Mobiler Büroservice<br />
Katharina Heyer<br />
Fr. 15.05.<br />
Flipper-Turnier:<br />
„Flipper-Elite kommt<br />
nach Gifhorn“<br />
13 Uhr, Stadthalle,<br />
Schützenplatz 2,<br />
Gifhorn.<br />
Stadtführung durch<br />
Gifhorn<br />
17 Uhr, Treffpunkt: Brunnen<br />
am Marktplatz, Gifhorn.<br />
Sa. 16.05.<br />
Flipper-Turnier:<br />
„Flipper-Elite kommt<br />
nach Gifhorn“<br />
10 Uhr, Stadthalle,<br />
Schützenplatz 2,<br />
Gifhorn.<br />
Konzert des Kammerorchester<br />
Uelzen<br />
19 Uhr, St. Stephanuskirche,<br />
Marktplatz, Wittingen.<br />
Konzert: Party-Rock<br />
mit Rollin‘ Dice<br />
20 Uhr, Kulturzentrum,<br />
Am Eichenkamp 1,<br />
Meinersen, Vorverkauf: 8<br />
Euro, Abendkasse: 10 Euro.<br />
So. 17.05.<br />
Flipper-Turnier:<br />
„Flipper-Elite kommt<br />
nach Gifhorn“<br />
13 Uhr, Stadthalle,<br />
Schützenplatz 2,<br />
Gifhorn.<br />
Mo. 18.05.<br />
Blutspende in Hillerse<br />
16 bis 20 Uhr, Haus der Vereine,<br />
Rolfsbütteler Straße 2,<br />
Hillerse.<br />
Di. 19.05.<br />
Blutspende in<br />
Isenbüttel<br />
15 bis 19.30 Uhr,<br />
Schulforum, Schulstraße 31,<br />
Isenbüttel.<br />
ADFC Feierabend-<br />
Radtour<br />
17.30 Uhr, Treffpunkt: AOK-<br />
Parkplatz, Schleusendamm<br />
2, Gifhorn.<br />
Blutspende in<br />
Zasenbeck<br />
16 bis 19.30 Uhr, Dorfgemeinschaftshaus,<br />
Alte<br />
Schulstraße 4, Zasenbeck.<br />
Mi. 20.05.<br />
Blutspende in Gifhorn<br />
9 bis 19.30 Uhr, Stadthalle,<br />
Schützenplatz 2, Gifhorn.<br />
Sortierung und Strukturierung von<br />
Unterlagen sowie Buchführungsunterlagen<br />
für Unternehmen und<br />
Privatpersonen<br />
vorbereitende Buchführung<br />
für den Steuerberater<br />
So. 24.05.<br />
ADFC Radtour: Storchentour<br />
9.30 Uhr, Treffpunkt: Parkplatz<br />
Flutmulde, Winkeler<br />
Straße 2, Gifhorn.<br />
Musik-Kabarett: „Das<br />
Eich“ spielt Reinhard<br />
May<br />
18 Uhr, Stadthalle, Schützenstraße<br />
21, Wittingen.<br />
Di. 26.05.<br />
Blutspende in<br />
Allerbüttel<br />
16 bis 19.30 Uhr,<br />
Dorfgemeinschaftshaus,<br />
Molkereistraße 1,<br />
Allerbüttel.<br />
Fr. 29.05.<br />
Blutspende in Rühen<br />
15.30 bis 19.30 Uhr, Johannes-Gutenberg-Schule,<br />
An<br />
der Schule 7, Rühen.<br />
Stadtführung durch<br />
Gifhorn<br />
17 Uhr, Treffpunkt: Brunnen<br />
am Marktplatz, Gifhorn.<br />
Der nächste <strong>KURT</strong><br />
erscheint zum 15. <strong>Mai</strong>.<br />
Redaktions- und<br />
Anzeigenschluss<br />
ist am 25. <strong>April</strong>.<br />
Einsendungen per E-<strong>Mai</strong>l an<br />
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38518 Gifhorn Telefon 05371 59393<br />
Winkeler Straße 19 Telefax 05371 15678<br />
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www.notbom.de E-<strong>Mai</strong>l: info@notbom.de<br />
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<strong>KURT</strong>93
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Schon oft wurden wir danach<br />
gefragt – jetzt ist die richtige<br />
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gibt’s nun auch im Abo!<br />
Gerade zu Zeiten der Corona-Pandemie<br />
wollen sich<br />
die Menschen unnötige Wege<br />
ersparen. Die Regierung rät<br />
dazu, zu Hause zu bleiben.<br />
Und letztlich haben ja auch<br />
viele Geschäfte geschlossen,<br />
in denen <strong>KURT</strong> sonst stets zu<br />
haben ist. Also kommt <strong>KURT</strong><br />
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Gifhornerinnen und Gifhorner<br />
und natürlich auch alle Menschen<br />
in unserer Region und<br />
darüber hinaus es gemeinsam<br />
schaffen, unser Magazin über<br />
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