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KURT April/Mai 2020

KURT - Dein Magazin für Gifhorn Ausgabe April/Mai 2020

KURT - Dein Magazin für Gifhorn
Ausgabe April/Mai 2020

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<strong>KURT</strong><br />

kostenfrei <strong>April</strong>/<strong>Mai</strong> <strong>2020</strong><br />

Dein Magazin für Gifhorn<br />

So arbeiten die Gifhorner Unternehmen weiter<br />

So können Sie jetzt mit Ihrem Einkauf helfen<br />

18 Sonderseiten Einzelhandel, Dienstleistungen, Gastronomie und mehr


Seitenkopf<br />

Kreisverband<br />

Gifhorn e.V.<br />

Engagement hat viele Gesichter.<br />

Lerne uns kennen!<br />

Gruppennachmittage<br />

• Heranführung an<br />

die Erste Hilfe und<br />

Rotkreuzwissen<br />

Spiel und Spaß<br />

Und plötzlich ist nichts mehr so,<br />

wie es einmal war...<br />

Was macht ein Stadtmagazin, das zum übergroßen<br />

Teil von Veranstaltungen und Gastronomie<br />

lebt, wenn es keine Veranstaltungen<br />

und keine Gastronomie mehr gibt? Die<br />

Einschränkungen zur Eindämmung der<br />

Corona-Pandemie haben auch <strong>KURT</strong><br />

völlig kalt erwischt. Unsere neue<br />

Ausgabe ist dennoch genauso prall<br />

gefüllt wie eh und je: Die monatliche<br />

Umfrage unserer Mitarbeiterin<br />

Solveig Böhme fand diesmal nicht in<br />

Gifhorns Fußgängerzone statt, sondern<br />

digital. Die Veranstaltungs-Highlights auf den<br />

Seiten 4 und 5 sind tollen Aktionen für unser<br />

aller Gemeinwohl gewichen. Martin Wrasmann<br />

schreibt in seiner monatlichen Kolumne<br />

„Glauben & Zweifeln“ diesmal über die neuen<br />

Bedeutungen der Begriffe Freiheit und Isolation.<br />

Sophie Isabell Bremer hat sich mit vier<br />

Gifhorner Therapeut*innen über mögliche psychische<br />

Folgen der Isolation unterhalten – und<br />

deren Alltagstipps für mentale Gesundheit<br />

zusammengetragen. Und der Gastro-<br />

Test von Malte Schönfeld fand glücklicherweise<br />

noch vor dem Shutdown<br />

statt – schon jetzt sind wir ganz<br />

hungrig auf die Cappu-Wiedereröffnung.<br />

Zudem haben Marieke Eichner,<br />

Çagla Canıdar und mehrere der bereits<br />

Genannten mit 50 Betrieben in Gifhorn<br />

gesprochen – und zeigen Euch in unserer großen<br />

Titelstory, wie Gifhorn nun zusammenhält.<br />

Bastian Till Nowak<br />

Herausgeber und Chefredakteur<br />

nowak@kurt-gifhorn.de<br />

Editorial<br />

Schulsanitätsdienst<br />

Das <strong>KURT</strong>-Team<br />

ist für Dich da<br />

Juliane Werthmann<br />

Mediaberaterin für<br />

Anzeigenschaltungen<br />

Du bist 16 Jahre jung?<br />

Werde Gruppenleiter!<br />

Telefon: 05371 804 870<br />

Email: bruells@drk-gifhorn.de<br />

DRK Kreisverband Gifhorn e.V. • Am Wasserturm 5 • 38518 Gifhorn • www.drk-gifhorn.de<br />

²<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Dany Stephan<br />

Volontärin in der<br />

Redaktion<br />

Aileen Kristen<br />

Mediengestalterin<br />

<strong>KURT</strong> Design<br />

Magazin <strong>KURT</strong><br />

Celler Straße 1, 38518 Gifhorn<br />

Tel. 05371 - 9418001<br />

E-<strong>Mai</strong>l mail@kurt-gifhorn.de<br />

2<br />

<strong>KURT</strong><br />

<strong>KURT</strong> 3


Die 5 <strong>KURT</strong> Highlights<br />

1<br />

#ghz – Gifhorn<br />

hält zusammen!<br />

Lassen Sie die Gifhorner Betriebe,<br />

Geschäfte und Gastronomen in der<br />

Corona-Krise nicht im Stich. Helfen<br />

Sie mit Ihrem Einkauf. Denn gemeinsam<br />

sind wir stark! Von dieser Überzeugung<br />

getrieben hat <strong>KURT</strong> das neue<br />

Portal www.gifhorn-hält-zusammen.de<br />

freigeschaltet – unser 16-jähriger Web-Entwickler<br />

Ben Weber (Foto) hat‘s programmiert.<br />

„Zahlreiche Handwerksbetriebe, Geschäfte und<br />

Gastronomen arbeiten unter veränderten Bedingungen weiter, manche bieten Außer-<br />

Haus-Verkauf, andere einen Lieferservice“, erklärt <strong>KURT</strong>-Chefredakteur Bastian Till<br />

Nowak. „Wichtig ist jetzt nur, dass potentielle Kundinnen und Kunden auch von alldem<br />

erfahren.“ Das Portal bietet die Chance dazu. „Und in all den Beiträgen über die Betriebe<br />

spielt natürlich auch das Mut machen eine ganz große Rolle!“ Die ersten 50 Beiträge<br />

sind auf den Seiten 30 bis 47 nachzulesen. Und im Internet werden es täglich mehr.<br />

Helfen Sie Gifhorns Betrieben oder beteiligen Sie sich selbst: www.gifhorn-hält-zusammen.de<br />

2<br />

Fridays-For-Future-Gruppe und St. Altfrid<br />

übernehmen Fahrten für Risikogruppen<br />

Dass die Gifhorner Fridays-For-Future-Gruppe ihre Stimme dazu nutzt, um auf die<br />

Klimakrise hinzuweisen, hat ihr schon viel Zuspruch eingebracht. Doch auch in den Zeiten<br />

der Corona-Pandemie verschaffen sich die Schüler Gehör – und sorgen nun zusammen mit<br />

Gifhorns St. Altfrid-Gemeinde dafür, dass Menschen<br />

der Risikogruppen wie Alte oder Kranke<br />

nicht übermütig und unnötig das Haus verlassen<br />

müssen. „Es ist ein Telefon eingerichtet, bei<br />

dem ein Lieferdienst erreichbar ist“, berichtet<br />

FFF-Sprecher Philip Knotz und begründet: „Wir<br />

möchten praktisch unterstützen, indem notwendige<br />

Fahrten zum Supermarkt, zur Apotheke<br />

oder zum Hausarzt von Jugendlichen übernommen<br />

werden.“ Das würde auch der Gastronomie<br />

helfen, die aktuell auf einen Großteil ihrer Kunden<br />

verzichten muss, so Philip Knotz.<br />

Foto: Çağla Canıdar<br />

Hotline: täglich 9 bis 12 Uhr, Tel. 05371-12684<br />

Foto: Çağla Canıdar<br />

Foto: Çağla Canıdar<br />

3<br />

4<br />

Kirchen<br />

Stadtelternrat startet Spendenruf für Kinder<br />

Hier stehen die Spenden-Boxen: Im Meinecken Sohl 67b und Fischerweg 58, Gifhorn, direkt vor der Haustür<br />

richten<br />

Seelsorge gegen<br />

Einsamkeit ein<br />

Die katholische Kirche Gifhorn und<br />

der evangelische Kirchenkreis Gifhorn<br />

richten kostenfreie Telefon-Hotlines<br />

für seelsorgerische Gespräche gegen<br />

die Corona-Einsamkeit ein. Pastoralreferent<br />

Martin Wrasmann: „Wir wollen<br />

so Kontaktmöglichkeiten schaffen.“<br />

Tel. 0800-2066800 (täglich 15 bis 18 Uhr)<br />

Tel. 0800-3844000 (Mo. - Sa. 18 bis 21 Uhr<br />

sowie So. 9 bis 12 Uhr)<br />

Foto: Çağla Canıdar<br />

Der Stadtelternrat der Kindertagesstätten und<br />

die Gifhorner Tafel arbeiteten Hand in Hand,<br />

um Kindern ein schönes Osterfest zu bereiten.<br />

Dafür riefen sie zu Sachspenden auf – und das<br />

lief so gut, dass die Aktion jetzt weitergeht.<br />

Wie der Stadtelternrat um die Vorsitzenden<br />

Birthe von Einem (links) und Lisa Habenicht<br />

bemerkt hat, gibt es einen großen Bedarf an<br />

Haferflocken, Grießbrei, Fruchtriegeln, Keksen<br />

und mehr. Genauso sind Bastelmaterial, Pixi-<br />

Bücher und andere Überraschungen gefragt.<br />

Wer die Aktion unterstützen möchte, darf seine<br />

Spende kontaktfrei in zwei Boxen hinterlegen.<br />

5<br />

RedNRock: Zumba<br />

gibt‘s nun online<br />

„Auch zu Hause fit bleiben und Spaß haben“:<br />

Das ist das Motto von Claudia Evers (links)<br />

und Katharina Kunnert, die derzeit keine<br />

Zumba-Fitness-Kurse geben dürfen. Prompt<br />

haben die beiden Meinerserinnen ihren eigenen<br />

YouTube-Kanal ins Leben gerufen. Sie<br />

suchen sich schöne Orte in der Gemeinde und<br />

filmen sich bei ihrem Programm! So können<br />

die Teilnehmer online zuschauen und ganz<br />

easy im eigenen Wohnzimmer mittanzen.<br />

Einfach bei YouTube „RedNRock“ eingeben,<br />

den Sport-BH anziehen und los geht‘s!<br />

4<br />

<strong>KURT</strong> <strong>KURT</strong> 5


GANZ NACH IHREM GESCHMACK<br />

Wir beziehen<br />

und arbeiten Ihre<br />

Polstermöbel auf.<br />

<strong>KURT</strong>s Umfrage des Monats<br />

Wie geht Ihr mit der Isolation um?<br />

<strong>KURT</strong>-Mitarbeiterin Solveig Böhme hat sich bei den Leuten in und um Gifhorn umgehört<br />

Leider entfällt bei mir eine geplante Reise und<br />

ich kann auch nicht all meine Hobbys – wie<br />

das Golfen – ausüben, aber dafür spiele ich PC<br />

und fahre mit dem Fahrrad. Das bringt mir etwas<br />

Alltag und die Zeit geht schneller vorbei.<br />

Marcel Linse (21) aus Gifhorn,<br />

Schüler an der Johannes-Selenka-Schule<br />

… wenn die kleinen<br />

Engel toben<br />

6<br />

Cardenap 3 · Gifhorn<br />

Telefon 05371 12589<br />

www.schoener-einrichten.de<br />

Wir suchen für die Diakonische Jugend- und<br />

Familienhilfe Kästorf GmbH für die Regionen<br />

Gifhorn und Braunschweig in Voll- oder Teilzeit<br />

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Fachkräfte (d/m/w)<br />

(Diplom-Sozialpädagogen / Erzieher)<br />

Berufspraktikanten (d/m/w)<br />

Wir bieten Ihnen ein verantwortungsvolles<br />

und abwechslungsreiches Aufgabengebiet<br />

mit individuellen Weiterbildungsmöglichkeiten.<br />

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Infos finden Sie unter<br />

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Wir freuen uns auf Ihre Online-Bewerbung!<br />

Telefonische Auskünfte erhalten Sie unter<br />

0 53 71 - 721 310.<br />

Dachstiftung<br />

Diakonie<br />

Den Großteil der Zeit<br />

verbringe ich damit, die<br />

Aufgaben der Fachhochschule<br />

im Selbststudium oder<br />

bei Online-Veranstaltungen<br />

zu erledigen. Es fehlt mir,<br />

Zeit mit meinen Leuten zu<br />

verbringen, aber dank moderner<br />

Wunder ist man doch<br />

gar nicht so alleine wie man<br />

vielleicht denkt.<br />

Dorothea Schrader (19) aus<br />

Gifhorn, BWL-Studentin<br />

Zur Arbeit gehe ich noch, weil ich kein Home-Office<br />

machen kann. Es ist teilweise gespenstisch, weil es<br />

eigentlich eine Firma mit vielen Leuten ist, aber man<br />

jetzt manchmal in Hallen reinkommt, die ganz leer sind.<br />

Zu Hause mache ich nicht mehr organisatorischen Kram<br />

als sonst auch. Sonst denkt man immer so, man kann<br />

superviel vorbereiten, aber das ist irgendwie Quatsch.<br />

Johannes Nortmann (19) aus Gamsen, Modellbau-Azubi<br />

Das Leben hat sich stark verändert – zum Beispiel<br />

in der Schule: Wir bekommen nun Online-Aufgaben<br />

von unseren Lehrern, die wir selbständig<br />

erarbeiten müssen. Angesichts der aktuellen<br />

Lage ist man zwar etwas eingeschränkter,<br />

aber wenn man das Beste aus der Situation<br />

macht, dann ist das Leben nicht schlechter.<br />

Tim Schwechheimer (16) aus Gifhorn,<br />

Schüler am Otto-Hahn-Gymnasium<br />

Normalerweise bin ich jeden Tag unterwegs, aber jetzt kann<br />

ich nichts davon machen. Jetzt male und lese ich tatsächlich<br />

wieder viel, wofür ich lange keine Zeit hatte. Jeden<br />

Tag telefoniere ich mit Leuten und wir spielen<br />

auch Spiele übers Telefon oder Internet. Es<br />

ist halt was anderes über Videochat und<br />

Telefon, als sich in Person zu treffen, aber<br />

wir müssen alle das Beste draus machen.<br />

Paulina Savignano (17) aus Gifhorn,<br />

Schülerin am Otto-Hahn-Gymnasium<br />

Ich beschäftige mich ganz<br />

viel mit Haus, Garten und<br />

allem, was so liegen geblieben<br />

ist. Auch in der Schule<br />

ist es noch relativ entspannt:<br />

Wir räumen unsere Klassen<br />

auf und sehen zu, dass wir<br />

den ganzen Bürokram und<br />

unsere Arbeitszeit im Home-<br />

Office bewältigt bekommen.<br />

Sigrun Borkenhagen (52)<br />

aus Vordorf,<br />

Grundschullehrerin<br />

<strong>KURT</strong> <strong>KURT</strong> 7


<strong>KURT</strong> Media<br />

<strong>KURT</strong> Media<br />

<strong>KURT</strong> gehört jetzt zu<br />

Gifhorns Gedächtnis<br />

Das Stadtarchiv hat <strong>KURT</strong> als erstes Magazin in seine Sammlung aufgenommen –<br />

Leiterin Heike Klaus-Nelles schätzt darin die ausführlichen Hintergrundberichte<br />

Das erste Gifhorner Ratsbuch von 1413, amtliche Rats- und Ausschussprotokolle,<br />

Adressbücher, Erbschatzregister, meterweise<br />

alte Regionalzeitungen... und <strong>KURT</strong>? Richtig! Unser bescheidenes<br />

Magazin hat Eingang in den Bestand des Gifhorner Stadtarchivs<br />

gefunden. „Das Archiv hat die Aufgabe, das Gedächtnis unserer<br />

Stadt zu bilden“, erklärt Archivarin Heike Klaus-Nelles. Die Bestände<br />

sollen die lokale Gesellschaft aus verschiedenen Perspektiven abbil-<br />

den – „und das für die Ewigkeit“, betont sie. Die Leiterin des Stadtarchivs<br />

zeigt die Schätze im Bestand, informiert darüber, welche<br />

Kriterien diese erfüllen müssen, um ins Archiv aufgenommen zu<br />

werden – und was genau nun <strong>KURT</strong> zu einer wertvollen Ergänzung<br />

der Gifhorner Stadt- und Landkreisgeschichte macht.<br />

Von Sophie Isabell Bremer<br />

Das <strong>KURT</strong>-Team trifft Heike<br />

Klaus-Nelles im Stadtarchiv,<br />

um ihr die noch fehlenden<br />

Ausgaben zu übergeben. Jetzt<br />

ist die Sammlung komplett<br />

und alles kann liebevoll archiviert<br />

werden. Aber wie kommt<br />

<strong>KURT</strong> nun überhaupt zu der<br />

Ehre, in die ewigen vier Wände<br />

des Gifhorner Stadtarchivs<br />

aufgenommen zu werden?<br />

„Wir wählen unseren Bestand<br />

nach formalen und inhaltlichen<br />

Kriterien aus“, berichtet<br />

Heike Klaus-Nelles. Nach den<br />

formalen Kriterien ist etwa<br />

relevant, wie gut erhalten die<br />

Unterlagen sind und ob die<br />

Nutzungsrechte vorliegen. Die<br />

inhaltlichen Kriterien stellen<br />

den Bezug zu Gifhorn in den<br />

Vordergrund: „Die Inhalte<br />

müssen bedeutungsvoll für<br />

die Stadt sein.“ Was <strong>KURT</strong> so<br />

besonders für das Gifhorner<br />

Stadtarchiv macht, ist laut<br />

Heike Klaus-Nelles der „zusammenfassende<br />

Charakter“<br />

des Monatsmagazins. <strong>KURT</strong><br />

biete „wertvolle, ausführliche<br />

Hintergrundberichte“.<br />

Ein prägnantes Beispiel sei<br />

etwa die Gifhorner Ortsgruppe<br />

von Fridays For Future,<br />

über die <strong>KURT</strong> umfangreich<br />

berichtete und dabei in den<br />

Fokus nahm, wie die jungen<br />

Aktivisten selbst ihren Protest<br />

und ihre Gegner wahrnehmen.<br />

„<strong>KURT</strong> erzählt aus einer eigenen<br />

Perspektive, auf eine<br />

andere Art und Weise, die zugänglicher<br />

für viele Leserinnen<br />

und Leser ist – im Vergleich zu<br />

amtlichen Unterlagen“, erklärt<br />

Heike Klaus-Nelles. „Wenn<br />

die nächsten Generationen in<br />

50 Jahren oder noch später<br />

einmal fragen, was wir denn<br />

für das Klima damals getan<br />

haben, dann können sie diesen<br />

<strong>KURT</strong>-Artikel neben anderen<br />

Dokumenten im Stadtarchiv<br />

zurate ziehen.“<br />

Auch im politischen Kontext<br />

des Brexits können die nächsten<br />

Generationen auf <strong>KURT</strong>s<br />

Portrait des aus Schottland<br />

stammenden Gifhorners Morris<br />

Sharpe zurückblicken –<br />

im Angesicht des drohenden<br />

Austritts Großbritanniens aus<br />

der Europäischen Union beantragte<br />

er vorsichtshalber<br />

die deutsche Staatsbürgerschaft,<br />

um problemlos auch<br />

weiterhin in Gifhorn leben<br />

zu können. Und Stadtarchivarin<br />

Heike Klaus-Nelles<br />

richtet ihren Blick noch auf »<br />

Heike Klaus-Nelles und Bastian Till Nowak<br />

präsentieren frohen Herzens den jüngsten<br />

Neuzugang im Gifhorner Stadtarchiv.<br />

8<br />

<strong>KURT</strong> <strong>KURT</strong> 9


<strong>KURT</strong> Media<br />

<strong>KURT</strong> Media<br />

„The Sex Pistols Experience“<br />

spielen in Gifhorns Nordkreis<br />

<strong>KURT</strong> verlost Tickets für die Live-Musik-Nacht:<br />

Gifhorn feiert das<br />

Das Stadt-, Kultur- und Szenemagazin für die Region Gifhorn<br />

onky-Tonk-Festival<br />

Die Hip-Hop-Crew N‘Stylz<br />

zeigt ihre neue Show auf<br />

der großen Rathaus-Bühne<br />

Gifhorn feiert<br />

Anarchie<br />

in Gifhorn:<br />

40 Jahre<br />

» Sonderseiten 43 bis 47<br />

Punk!<br />

» Seite 18<br />

Polizei: Immer mehr<br />

Einbrüche in Gifhorn<br />

» Seite 5<br />

Jetzt ist es offiziell:<br />

Wolfsrudel bei Gifhorn<br />

» Seite 5<br />

Mit dem Motorrad in die<br />

schottische Partnerstadt<br />

ltstadtfest<br />

» Seite 6<br />

Oldtimer-Rallye macht<br />

Station in Gifhorn<br />

» Seite 25<br />

s volle Programm zur Party des Jahres » Sonderseiten 36 bis 63<br />

kostenfrei ∙ 10/2016<br />

Das Stadt-, Kultur- und Szenemagazin für die Region Gifhorn<br />

Super-Oma<br />

Gifhorn sucht<br />

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für Dich, Deine Oma und Deine Freunde » Seite 69<br />

kostenfrei ∙ 08/2017<br />

<strong>KURT</strong><br />

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für die Gifhorner<br />

Stadthalle zum<br />

Vorteilspreis<br />

» Seite 70<br />

Queere Wespen<br />

kostenfrei · Juli/August 2019<br />

Das Stadt-, Kultur- und Szenemagazin für die Region Gifhorn<br />

<strong>KURT</strong><br />

kostenfrei März/<strong>April</strong> <strong>2020</strong><br />

Lesbisch, schwul, bi, trans – Gifhorn hat<br />

nun eine Gruppe für queere Jugendliche<br />

Dein Magazin für Gifhorn<br />

» viele weitere Portraits in unserem<br />

Magazin – wie auf das große<br />

Interview mit der neuen<br />

Gleichstellungsbeauftragten<br />

unserer Stadt, Sevdeal Erkan-<br />

Cours. „Aber auch historische<br />

Artikel wie der Rückblick auf<br />

die Gifhorner Kaufhaus-Familie<br />

Döpke oder die Entwicklung<br />

des Heidesees sind interessant“,<br />

fügt sie hinzu. Nicht<br />

zuletzt sind Artikel über Jubiläen<br />

von Unternehmen wie<br />

Giesecke Catering, dem Cappu<br />

oder den beiden geschichtsträchtigen<br />

Eisdielen Dolomiti<br />

und Coletti sowie von Vereinen<br />

wie dem Gifhorner Männerchor<br />

wertvolle Ergänzungen<br />

für das Stadtarchiv. „Das<br />

sind alles Themen, die findet<br />

man in amtlichen Überlieferungen<br />

so nicht wieder“, betont<br />

Heike Klaus-Nelles. Und auch<br />

die in <strong>KURT</strong> abgebildeten Werbeanzeigen<br />

dürften in ferner<br />

Zukunft „durchaus von Interesse<br />

sein“. Schließlich bilden<br />

auch sie die heutige Lebenswirklichkeit<br />

ab.<br />

<strong>KURT</strong> ist mitnichten die einzige<br />

journalistische Veröffentlichung<br />

im Gifhorner Stadtarchiv:<br />

Die „Aller-Zeitung“ wird bereits<br />

seit 1851 archiviert, die<br />

„Gifhorner Rundschau“ seit<br />

1979. Und auch die „Gifhorner<br />

Tageszeitung“ ist im Bestand<br />

des Archivs zu finden – ihre<br />

letzte Ausgabe erschien 1935 in<br />

der Zeit des Nationalsozialismus,<br />

dann wurde sie eingestellt.<br />

Als viertes Medium kommt nun<br />

<strong>KURT</strong> hinzu – als erstes archiviertes<br />

Gifhorner Stadtmagazin. Da ist<br />

<strong>KURT</strong>-Herausgeber und Chefredakteur<br />

Bastian Till Nowak ganz aus dem<br />

Häuschen: „Für uns ist es eine riesige<br />

Ehre und Auszeichnung, neben den drei<br />

Tageszeitungen ins Archiv<br />

einzugehen. Das ist absoluter<br />

Wahnsinn!“ Dieser Erfolg unterstreiche,<br />

welch tolle Arbeit<br />

das gesamte <strong>KURT</strong>-Team in<br />

den vergangenen Jahren geleistet<br />

hat. „Von Seiten der<br />

Stadt so eine Anerkennung zu,<br />

erhalten, bedeutet enorm viel.“<br />

Wie wichtig diese Ergänzung<br />

ist, erläutert wiederum<br />

Heike Klaus-Nelles: „<strong>KURT</strong>s<br />

Berichterstattung unterscheidet<br />

sich auch noch mal von<br />

den Tageszeitungen“, merkt<br />

die Stadtarchivarin an. „Dort<br />

fand etwa die Berichterstattung<br />

zu den Bürgermeisteroder<br />

Europawahlen über einen<br />

längeren Zeitraum und mit tagesaktuellem<br />

Bezug statt. Im<br />

<strong>KURT</strong>-Magazin konnte dieses<br />

Thema in einem größeren Umfang<br />

in zwei Magazinbeiträgen<br />

behandelt werden.“<br />

Chefredakteur Bastian Till<br />

Nowak erklärt: „Dadurch,<br />

dass wir ein Monatsmagazin<br />

sind, können wir uns auf eine<br />

intensive Recherche konzentrieren<br />

und vieles vor der Veröffentlichung<br />

nachbessern und<br />

korrigieren.“ Ihm liegen auch<br />

die Familienportraits am Herzen,<br />

die im Rahmen des Wettbewerbs<br />

„Gifhorn sucht die<br />

Super-Oma“ entstanden sind:<br />

„Diese spiegeln die heutige<br />

Gesellschaft wieder“, überlegt<br />

er. „Würden wir dies nicht dokumentieren,<br />

könnte all das<br />

im kulturellen Gedächtnis unserer<br />

Stadt wohl mit der Zeit<br />

verschwinden.“ Und das wäre<br />

doch sehr schade.<br />

Die <strong>KURT</strong>-Ausgaben sind<br />

unter der Signatur S – für<br />

Sammlung – im Stadtarchiv<br />

zu finden. Die Aller-Zeitung<br />

Willkommen daheim! Neben der Aller-Zeitung, der eingestellten Gifhorner Tageszeitung sowie der Gifhorner<br />

Rundschau hat auch <strong>KURT</strong> ein Zuhause in den ewigen Regalen des Stadtarchivs gefunden.<br />

Fotos: Çağla Canıdar<br />

trägt dort die Signatur S-1/1,<br />

die eingestellte Gifhorner<br />

Tageszeitung die S-1/2, die<br />

Gifhorner Rundschau die<br />

S-1/3 – und das <strong>KURT</strong>-Magazin<br />

die S-4. Die einzelnen<br />

Jahrgänge werden fortlaufend<br />

nummeriert. In der Archivdatenbank<br />

werden die Inhalte<br />

der einzelnen Magazine<br />

stichwortartig erfasst, damit<br />

besonders historisch und kulturell<br />

relevante Artikel leichter<br />

zu finden sind. Die Hefte werden<br />

in genormten Archivkartons<br />

aufbewahrt, die säurefrei<br />

sind und das Papier vor dem<br />

Zerfall sowie vor äußeren Einflüssen<br />

schützen.<br />

„<strong>KURT</strong> ist eine wertvolle<br />

Ergänzung für den Bestand<br />

unserer Sammlung“, betont<br />

Heike Klaus-Nelles. „Und das<br />

Magazin wird auch die eine<br />

oder andere Überlieferungslücke<br />

schließen.“<br />

„Ich hatte mich nie zu träumen<br />

gewagt, dass <strong>KURT</strong> einmal<br />

Eingang ins Gifhorner<br />

Stadtarchiv finden könnte“,<br />

zeigt sich Herausgeber Bastian<br />

Till Nowak verblüfft. „Und das<br />

nach gerade mal fünfeinhalb<br />

Jahren!“ <strong>KURT</strong>s erste Ausgabe<br />

erschien im August 2014 – mit<br />

44 Seiten, davon sechs zum<br />

Gifhorner Altstadtfest und<br />

einer Titelstory über sexy Pinup-Mode<br />

made in Gifhorn.<br />

„Der Eingang unseres Magazins<br />

ins Gifhorner Stadtarchiv<br />

schärft unseren Blick für<br />

die Verantwortung, die wir bei<br />

der Auswahl unserer Themen<br />

und der Formulierung unserer<br />

Inhalte tragen“, betont Bastian<br />

Till Nowak. Transparenz<br />

und Gewissenhaftigkeit gehören<br />

seit eh und je zu unseren<br />

Werten – letztlich hat sich<br />

das <strong>KURT</strong>-Team diese bei<br />

einer zweitägigen Tagung als<br />

wichtigste Pfähle seines neuen<br />

Leitmotivs selbst auferlegt.<br />

„Wir sind froh und unglaublich<br />

stolz, dass unsere Arbeit nicht<br />

verloren geht“, sagt der Chefredakteur.<br />

„Durch das Archiv<br />

werden <strong>KURT</strong>s Inhalte für die<br />

Ewigkeit bewahrt. Super toll!“<br />

Nach der Corona-Pandemie<br />

hat das Stadtarchiv wieder wie<br />

gewohnt geöffnet:<br />

Stadtarchiv<br />

Cardenap 1, Gifhorn<br />

Mo, Mi: 8.30 bis 12 Uhr<br />

Di: 14 bis 17 Uhr<br />

Tel. 05371-932154<br />

E-<strong>Mai</strong>l: stadtarchiv@<br />

stadt-gifhorn.de<br />

10<br />

<strong>KURT</strong> <strong>KURT</strong> 11


Kriminalität<br />

Kriminalität<br />

Polizisten werden immer<br />

häufiger selbst zu Opfern<br />

Neue Kriminalstatistik: Landkreis Gifhorn ist einer der sichersten in Niedersachsen<br />

Polizeisprecher Thomas Reuter<br />

(von links), Inspektionsleiter<br />

Thomas Bodendiek,<br />

Kripo-Chefin Christin Bartels<br />

und Analyst Martin Hesse<br />

präsentierten der Gifhorner<br />

Presse ihre Statistik.<br />

Fotos: Çağla Canıdar<br />

Thomas Bodendiek, Leiter der Polizeiinspektion Gifhorn, freut<br />

sich über die starke Deliktaufklärung im Jahr 2019 und dankt der<br />

gesamten Mannschaft für ihren tollen Einsatz: „Ich bin hochzufrieden<br />

mit dem, was wir erreicht haben.“ Die Gifhorner Polizei konnte<br />

rund 66 Prozent aller Taten aufklären, 2018 lag die Quote bei rund<br />

64 Prozent. Von den vergangenen zehn Jahren kann nur 2010 der<br />

Spitzenquote von 2019 das Wasser reichen – mit rund 65 Prozent.<br />

„Mit der tollen Aufklärungsrate liegen wir über dem Landesdurchschnitt“,<br />

stellt der Polizeichef fest. Das ist nicht alles: Der Landkreis<br />

Gifhorn gehört somit laut Martin Hesse, Leiter der Analysestelle, zu<br />

den drei sichersten Landkreisen in ganz Niedersachsen.<br />

Von Sophie Isabell Bremer<br />

und Bastian Till Nowak<br />

Die Kriminalstatistik der Polizei<br />

klärt über aktuelle Brennpunkte<br />

in der Polizeiarbeit auf,<br />

gibt Einblicke in gesellschaftliche<br />

Veränderungen und<br />

warnt vor neuen Betrugsstrategien.<br />

So präsentierte die Gifhorner<br />

Polizeiinspektion jetzt<br />

die Zahlen des vergangen Jahres<br />

und zeigte wesentliche<br />

Entwicklungen im Landkreis<br />

auf. Zwei Beispiele: Das Anzeigeverhalten<br />

im Bereich der<br />

häuslichen Gewalt hat sich in<br />

den vergangenen Jahren verändert,<br />

wodurch mehr Delikte<br />

ans Licht kommen. Und immer<br />

häufiger werden Polizeibeamte<br />

selbst zu Opfern – ein seit<br />

Jahren stetiger Trend.<br />

Insgesamt 6969 Straftaten<br />

wurden 2019 registriert – ein<br />

Anstieg um 80 Straftaten<br />

(+1,16 Prozent) im Vergleich<br />

zum Vorjahr. Betrachtet man<br />

die Anzahl der Straftaten gemessen<br />

an der Einwohnerzahl,<br />

gehöre der Landkreis Gifhorn<br />

„zu den sichersten Regionen<br />

in Niedersachsen“, heißt es im<br />

Bericht der Polizeiinspektion.<br />

Rückläufig ist die Anzahl<br />

der Straftaten in den Bereichen<br />

der Polizeistationen<br />

Isenbüttel, Weyhausen und<br />

Brome. In den Kommissariaten<br />

Meinersen und Wittingen<br />

sowie den Stationen Westerbeck<br />

und Wesendorf haben<br />

sie hingegen zugenommen.<br />

Die Inspektion Gifhorn, das<br />

Kommissariat Meine und die<br />

Station Hankensbüttel blieben<br />

in etwa auf ihrem jeweiligen<br />

Vorjahresniveau.<br />

Insgesamt 1274 Rohheitsdelikte wurden 2019 festgestellt – das sind acht Fälle<br />

mehr als im Vorjahr. „Hier hat sich nicht viel getan“, so Martin Hesse, Leiter<br />

der Analysestelle der Gifhorner Polizeiinspektion. Darunter fallen Raub und<br />

räuberische Erpressung sowie räuberischer Diebstahl, Körperverletzung,<br />

Stalking und Freiheitsberaubung sowie Nötigung und Drohung. Auch die<br />

Geiselnahme und der Menschenhandel zählen zu den Rohheitsdelikten.<br />

Die Aufklärungsquote 2019 liegt bei rund 93 Prozent. 2018 waren es<br />

noch circa 93,5 Prozent. Die Rohheitsdelikte haben einen Anteil von 18,28<br />

Prozent an allen Straftaten im Landkreis Gifhorn – und besitzen damit laut<br />

dem Bericht der Polizeiinspektion „einen nicht unerheblichen Stellenwert“.<br />

Die Anzahl der Diebstahldelikte im Landkreis Gifhorn hat in den vergangenen<br />

Jahren abgenommen – sie befinde sich „seit mehr als zehn<br />

Jahren in einem Abwärtstrend“, heißt es im Bericht der Polizeiinspektion.<br />

Im Bereich des Diebstahls aus Wohnungen ist 2019 ein „enormer<br />

Rückgang“ im Landkreis zu verzeichnen, so Polizeirätin Christin<br />

Bartels. Die Polizei investiere in Präventionen und leiste viel Aufklärungsarbeit:<br />

„Die Leute lernen dazu.“ 2018 wurden 357 Einbruchdiebstähle<br />

verzeichnet, 2019 waren es lediglich 183. Da der Wohnungseinbruch<br />

eine enorme Verletzung der Privatsphäre darstelle, bleibe dieser<br />

nach wie vor ein polizeiliches Schwerpunktthema. „Wir leben von Zeugenhinweisen“, fügt Thomas Bodendiek,<br />

Leiter der Polizeiinspektion, hinzu. „Man merkt, dass die Aufmerksamkeit für diese Delikte gestiegen ist.“<br />

Die Anzahl der statistisch als Politisch motivierte Kriminalität<br />

eingeordneten Straftaten im Zuständigkeitsbereich der Polizeiinspektion<br />

Gifhorn weist 2019 gegenüber dem Vorjahr einen Anstieg von 30<br />

auf 36 Delikte auf. Aber: „Bei keiner der Taten handelte es sich um ein<br />

Gewaltdelikt“, berichtet Peter Maschur, als Leiter des Fachkommissariats<br />

4 zuständig für Staatsschutzangelegenheiten. Im Phänomenbereich<br />

„Rechts“ halbierte sich ihm zufolge das Straftataufkommen nahezu<br />

– von 25 Taten im Jahr 2018 auf 13 Taten im Jahr 2019. „Überwiegend<br />

wurden hierbei sogenannte Propagandadelikte wie Hakenkreuz-<br />

Schmierereien, „Heil-Hitler“-Rufe oder das Zeigen des Hitlergrußes<br />

begangen“, so Peter Maschur. Und: „Bei den letztgenannten Delikten war häufig Alkoholeinwirkung mitursächlich.“<br />

Dementgegen stiegen die Fallzahlen der politisch motivierten Kriminalität „Links“ von 5 im Jahr 2018 auf 18 im<br />

Jahr 2019. „Die links motivierten Straftaten richteten sich ausnahmslos gegen die AfD und deren Funktionsträger“,<br />

berichtet der Gifhorner Staatsschutz. Im Wesentlichen – in 13 der insgesamt 18 Fälle – waren die im Zuge des niedersächsischen<br />

Landtagswahlkampfes und des Europawahlkampfes angebrachten Wahlplakate der AfD das jeweilige<br />

Angriffsziel. „Insgesamt wurden weit mehr als 300 AfD-Wahlplakate entwendet oder zerstört“, so Peter Maschur.<br />

Im Phänomenbereich der islamistisch beziehungsweise religiös motivierten Kriminalität wurden – wie schon im<br />

Vorjahr – keine Fälle bekannt. Allerdings: Bei einer Veranstaltung im Landkreis Gifhorn sei ein verbotenes Symbol der<br />

„Arbeiterpartei Kurdistans“ (PKK) gezeigt worden, die in der Bundesrepublik Deutschland einem Betätigungsverbot<br />

unterliegt. „Phänomenübergreifend ist festzustellen, dass zunehmend soziale Netzwerke im Internet und Messenger-<br />

Dienste die Projektionsfläche für Hass-Postings, Beleidigungen, Bedrohungen, Volksverhetzungen und das Verbreiten<br />

von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen sind“, teilt der Leiter des Fachkommissariates mit.<br />

12<br />

<strong>KURT</strong> <strong>KURT</strong> 13


Kriminalität<br />

Kriminalität<br />

Gewalt und Widerstand gegen Polizeibeamte haben 2019 zugenommen – darunter<br />

fallen der Widerstand, tätlicher Angriff, Körperverletzung und Bedrohung. 2018<br />

kamen 35 Fälle vor, 2019 sind es 44. Zudem ist die Anzahl der Opfer stark angestiegen.<br />

Waren es 2018 noch 64 Beamte, die Opfer von Gewalt oder Widerstand wurden,<br />

sind es 2019 insgesamt 78 Beamte – ein Anstieg von 22 Prozent. „Die Statistik ist<br />

zu hoch!“, sagt Gifhorns Polizeichef Thomas Bodendiek entschlossen. Auf Seiten<br />

der Inspektion wisse man nicht, was die Entwicklung erklären könnte. So würden<br />

Situationen im tagtäglichen Einsatz der Polizeibeamten auf einmal eskalieren. „Manchmal sind Drogen und Alkohol<br />

entscheidende Faktoren“, überlegt Polizeisprecher Thomas Reuter. Aber dies ist nicht immer der Fall, so Thomas<br />

Bodendiek: „Es geht um eine allgemeine Abnahme von Respekt.“ Es sei traurig, dass die Helfer attackiert werden.<br />

Im Jahr 2019 wurden im<br />

Landkreis Gifhorn insgesamt<br />

347 Fahrräder gestohlen –<br />

im Vorjahr waren es 331<br />

gestohlene Räder. In<br />

dieser Kategorie liegt eine<br />

vergleichsweise niedrige Aufklärungsquote<br />

vor: Nur rund<br />

17 Prozent der Fahrraddiebstähle<br />

wurden in den Jahren<br />

2018 und 2019 aufgeklärt.<br />

2019 gab es im Bereich Häusliche Gewalt 250 Delikte, 2018 waren<br />

es 238. Im Vergleich dazu: 2010 wurden lediglich 135 Fälle registriert. „Das<br />

Thema Häusliche Gewalt ist besonders wichtig“, betont Kripo-Chefin Christin<br />

Bartels. „Wir müssen den Bereich aufhellen.“ Es bestehe eine große<br />

Dunkelfeldproblematik: Delikte werden nicht erkannt, weil Opfer die Täter<br />

nicht anzeigen. „Aber das hat sich innerhalb der vergangenen Jahre zum<br />

Besseren verändert“, berichtet Polizeichef Thomas Bodendiek. „Es gibt<br />

neue Maßnahmen, die Opfer auch erkennen. Früher<br />

wurden die Frauen noch abgeholt und ins Frauenhaus<br />

gebracht – heute gehen wir gegen<br />

die Person vor, die schlägt. Daher trauen<br />

sich Opfer eher anzuzeigen.“ Somit könne<br />

man mutmaßen, dass die Deliktquote<br />

schon vor zehn Jahren genauso hoch –<br />

oder noch höher – gewesen war, wie sie<br />

es 2019 ist. Die Taten wurden nur nicht<br />

registriert. 71 Prozent der Opfer häuslicher<br />

Gewalt im Jahr 2019 waren weiblich.<br />

78 Prozent der Täter waren männlich.<br />

2019 wurden 34 Kraftfahrzeuge gestohlen, 2018 waren es 46 Stück. „Viele<br />

hochwertige Fahrzeuge stehen draußen rum wie auf dem Präsentierteller...“,<br />

bemerkt Polizeisprecher Thomas Reuter. „Der beste Diebstahlschutz ist die Garage.“<br />

Polizeirätin Christin Bartels erklärt, dass viele Besitzer dem gestohlenen<br />

PKW nicht hinterhertrauern: „Früher war es der Besitzanspruch: „Mein Auto!“<br />

Die gestohlenen PKW sind oft Leasing-Wagen. Das wird dann eben gemeldet.“<br />

Falsche<br />

Geldscheine<br />

werden über<br />

das Darknet<br />

verbreitet.<br />

„Da kommt<br />

man leicht<br />

ran“, weiß<br />

Kripo-Chefin<br />

Christin<br />

Bartels.<br />

Das Deliktfeld der Straftaten zum Nachteil Älterer, wozu etwa der Enkeltrick<br />

zählt, bleibt auch 2019 relevant. Die Fälle haben eine hohe Dynamik:<br />

„Ihre Geschichten passen die Straftäter je nach Zielgruppe und<br />

aktuellen Umständen an“, erklärt Kripo-Chefin Christin Bartels. So habe<br />

es <strong>2020</strong> auch schon Betrüger gegeben, die am Telefon vorgaben, an<br />

dem Corona-Virus erkrankt zu sein. 2019 gab es 52 Fälle des Enkeltricks,<br />

2018 noch 46 Fälle. 81 Täter gaben 2019 am Telefon für ihre Betrugsmasche<br />

vor, Polizeibeamte zu sein. 2018 taten dies lediglich 20 Betrüger.<br />

Im Jahr 2019 waren acht Delikte erfolgreich – insgesamt entstand ein<br />

Schaden von 314.000 Euro. Laut dem Bericht der Polizeiinspektion<br />

besteht jedoch ein großes Dunkelfeld, da viele<br />

Opfer die Straftaten aus Scham nicht anzeigen<br />

würden. „Wir versuchen besonders auf<br />

sozialen Medien aktiv zu informieren. Sind<br />

Täter im Umlauf, geben wir via Twitter Präventionstipps“,<br />

berichtet Polizeisprecher<br />

Thomas Reuter. „Damit wollen wir gezielt die<br />

jüngere Verwandtschaft erreichen, die dann<br />

wiederum die ältere Generation warnen kann.“<br />

Unter die Vermögens- und<br />

Fälschungsdelikte fallen der<br />

Betrug, also etwa das Erschleichen<br />

von Leistungen, und die Unterschlagung.<br />

2019 gab es 1114 Fälle<br />

und eine Aufklärungsquote von<br />

rund 81 Prozent. 2018 waren es<br />

1056 Fälle, die Aufklärung lag bei<br />

80 Prozent. Die Vermögens- und<br />

Fälschungsdelikte haben einen<br />

Anteil von rund 13 Prozent an den<br />

Gesamtstraftaten im Landkreis. Die<br />

Geldfälschung wird vor allem durch<br />

das Internet angetrieben. „Falschgeld<br />

kann online einfach über das<br />

Darknet bestellt werden“, erklärt<br />

Kripo-Chefin Christin Bartels. „Für<br />

uns ist es umso schwieriger, an die<br />

Hintermänner mit den Druckmaschinen<br />

zu kommen.“<br />

Sieben Tötungsdelikte gab es<br />

2019 im Landkreis Gifhorn – 2018<br />

waren es neun Fälle. Von den<br />

sieben Fällen waren vier versuchte<br />

Totschlagdelikte, zwei fahrlässige<br />

Tötungen und ein Mord. Alle Taten<br />

wurden aufgeklärt – „oft ist es ja so,<br />

dass der Täter direkt daneben sitzt,<br />

wenn wir an den Tatort kommen“,<br />

erklärt Polizeirätin Christin Bartels.<br />

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<strong>KURT</strong> <strong>KURT</strong> 15


Kriminalität<br />

Kriminalität<br />

Rund 50 Gramm Marihuana wurden im Juli 2019 bei einer großen Drogen-Razzia an<br />

der Braunschweiger Straße in Gifhorn beschlagnahmt, mehr als 30 Beamte waren<br />

im Einsatz, von 44 Personen wurden die Personalien aufgenommen – so wurde<br />

ein Zeichen gesetzt, „dass die Polizei es unter keinen Umständen dulde, dass<br />

vor ihren Augen Straftaten begangen werden“, sagte Polizeichef Thomas Bodendiek<br />

kurz nach der Razzia im <strong>KURT</strong>-Interview. „Die betroffene Szene soll<br />

deutlich erkennen, dass der Handel mit Betäubungsmitteln durch die Polizei<br />

rigoros verfolgt wird.“ Tatsächlich war die Anzahl der Rauschgiftdelikte im<br />

Landkreis Gifhorn im gesamten Jahr 2019 leicht rückläufig – 2018 waren es<br />

457 Fälle, 2019 trotz Groß-Razzia nur 431 Fälle. Die Aufklärungsquote ist von<br />

rund 97 Prozent im Jahr 2018 ganz leicht auf rund 95 Prozent im Jahr 2019 zurückgegangen.<br />

Die Gesamtzahl lässt sich aufschlüsseln: Von den 431 Fällen handelte es<br />

sich in 71 Fällen um unerlaubten Handel mit Rauschgiften gemäß Paragraph 29 des Betäubungsmittelgesetzes –<br />

66 davon wurden aufgeklärt, berichtet Polizei-Analyst Martin Hesse. In 15 Fällen ging es um Handel, Herstellung,<br />

Abgabe und Besitz nicht geringer Mengen – alle wurden aufgeklärt. Zusammen sind das 86 Fälle des Rauschgifthandels<br />

im Jahr 2019. Außerdem gab es 12 Fälle der Abgabe, Verabreichung oder Überlassung von Betäubungsmitteln<br />

an Minderjährige – auch diese wurden allesamt von der Polizeiinspektion Gifhorn aufgeklärt.<br />

Die Anzahl der Sexualdelikte ist stark angestiegen: 2018<br />

waren es noch 114 Fälle, 2019 sind es 162. „Diese Häufung<br />

kann mit den Ermittlungen gegen ein Ehepaar erklärt<br />

werden, das zahlreiche Kinder in ihrer Obhut sexuell missbrauchte“,<br />

so Polizeirätin Christin Bartels. Unter Sexualdelikte<br />

fallen die Vergewaltigung, die sexuelle Nötigung und<br />

sexuelle Belästigung sowie der sexuelle Missbrauch von<br />

Kindern und die Verbreitung von Kinder- und Jugendpornografie.<br />

2019 gab es 23 Vergewaltigungen, 2018 waren<br />

es 15. Die sexuelle Nötigung kam 2019 17 mal vor, 2018 nur 9 mal. Der sexuelle Missbrauch von Kindern<br />

hat um 14 Fälle im Vergleich zum Vorjahr zugenommen, die Verbreitung pornografischer Schriften um<br />

22 Fälle. Nur die sexuelle Belästigung ist von 26 Fällen im Jahr 2018 auf 14 Fälle im Jahr 2019 zurückgegangen.<br />

Aufgeklärt werden konnten 2019 rund 94 Prozent der Fälle – 2018 waren es rund 90 Prozent.<br />

Liane Jäger ist Leiterin des Präventionsteams der Polizeiinspektion Gifhorn. An Gifhorns Schulen klärt sie auf<br />

über alle kinder- und jugendpolizeilichen Themen und die sichere Nutzung von Medien.<br />

Fotos: Çağla Canıdar<br />

Häusliche Gewalt: Bei jedem Verdacht<br />

darf und soll die 110 gewählt werden!<br />

Hauptkommissarin Jäger spricht im Interview auch über Kinderpornos und den Enkeltrick<br />

www.wellness-sauna-gifhorn.de<br />

Welches Schloss kaufe ich am besten, um mein Fahrrad zu sichern?<br />

Und wie sollten Eltern reagieren, wenn auf den Handys ihrer Kinder<br />

in Gruppen-Chats plötzlich Kinderpornos auftauchen? Liane Jäger<br />

kennt die richtigen Antworten – sie ist die Leiterin des Präventionsteams<br />

der Polizeiinspektion Gifhorn. Zudem leistet sie als Beauftragte<br />

für Jugendsachen täglich Präventionsunterricht und besucht<br />

dazu alle Schulformen und Jahrgänge im Landkreis. Für Infos rund<br />

um die Kriminalitätsvorbeugung können sich Interessierte stets an<br />

sie wenden. Sophie Isabell Bremer und Bastian Till Nowak sprachen<br />

mit ihr über prägnante Deliktfelder aus der neuen Polizeistatistik.<br />

Im Bereich des Fahrraddiebstahls<br />

können viele Fälle nicht aufgeklärt<br />

werden. Was könnten wir alle tun,<br />

um unser Fahrrad besser vor Langfingern<br />

zu schützen – oder um<br />

der Polizei die Verfolgung eines<br />

Diebstahls zu erleichtern?<br />

Den besten mechanischen<br />

Schutz bieten stabile Bügel-<br />

oder Panzerkabelschlösser.<br />

Außerdem sollte man beim<br />

Kauf auf das Siegel „Geprüfte<br />

Qualität“, hochwertiges Material<br />

wie durchgehärteten »<br />

16<br />

<strong>KURT</strong> <strong>KURT</strong> 17


Kriminalität<br />

Kriminalität<br />

» Spezialstahl und massive<br />

Schließsysteme achten.<br />

Um die Verfolgung eines<br />

gestohlenen Fahrrads zu erleichtern,<br />

sollten Sie die Rahmennummer<br />

ihres Fahrrads<br />

stets zur Hand haben. Eine<br />

eingravierte, individuelle<br />

Fahrradcodierung kann Täter<br />

zudem abschrecken sowie eine<br />

Zuordnung des Fahrrads beim<br />

Fund erleichtern.<br />

Es gibt außerdem GPS-<br />

Tracker, die versteckt am Rad<br />

angebracht werden. Per SMS<br />

wird man benachrichtigt,<br />

wenn das abgestellte Fahrrad<br />

bewegt wird. Alleine sollte<br />

man sich jedoch nicht auf die<br />

Suche danach machen, sondern<br />

die Polizei einschalten.<br />

Die Fallzahlen häuslicher Gewalt<br />

steigen seit Jahren immer weiter<br />

an – bundesweit genauso wie im<br />

Landkreis Gifhorn. Die häufigste<br />

Erklärung dafür ist, dass immer<br />

mehr Opfer dies auch anzeigen –<br />

es aber dennoch weiterhin eine<br />

hohe Dunkelziffer gibt. Habe ich<br />

selber nun den Verdacht, dass<br />

Nachbarn oder Freunde von mir<br />

unter häuslicher Gewalt leiden<br />

– zeige ich dies bei der Polizei an<br />

oder muss sich das Opfer selbst<br />

zur Anzeige entscheiden?<br />

Nachbarn, Freunde und Familienangehörige,<br />

die den begründeten<br />

Verdacht auf häusliche<br />

Gewalt in ihrem Umfeld<br />

haben, sollten unbedingt einen<br />

Hinweis an die Polizei geben!<br />

Ein begründeter Verdacht ist<br />

gegeben, wenn ich mir Sorgen<br />

mache, weil ich beispielsweise<br />

aus der Nachbarwohnung akut<br />

Geschrei, weinende Kinder<br />

oder ungewöhnliche Geräusche<br />

höre, die möglicherweise<br />

Rückschlüsse auf Sachbeschädigungen<br />

zulassen. Für einen<br />

solchen Hinweis darf und soll<br />

der Notruf 110 genutzt werden!<br />

Man sollte sich darüber im<br />

Klaren sein, dass betroffene<br />

Frauen nicht selten den Weg<br />

zur Polizei scheuen, denn das<br />

erfordert viel Mut und erfolgt<br />

häufig erst nach einem langen<br />

Leidensweg und hohem Leidensdruck.<br />

Es gibt durchaus<br />

Fälle, in denen Frauen froh<br />

sind, wenn sie Hilfe von außen<br />

bekommen.<br />

Was geschieht, wenn sich mein<br />

Verdacht als unbegründet<br />

herausstellt?<br />

Schätzt die Polizei Ihren Hinweis<br />

nach der Kontrolle als<br />

unbegründet ein, ist dies für<br />

Sie als Hinweisgeber völlig unschädlich<br />

– eine Kostenrechnung<br />

der Polizei oder gar eine<br />

Anzeige wegen übler Nachrede<br />

oder ähnlichem muss keineswegs<br />

gefürchtet werden.<br />

leichtsinnigen Verbreitung von<br />

kinderpornografischen Inhalten<br />

durch Kinder und Jugendliche – in<br />

Freundesgruppen, Klassengemeinschaften<br />

und insbesondere<br />

über soziale Medien und Whats-<br />

App. In Gifhorn gab es im Jahr<br />

2019 einen Anstieg von 22 Fällen<br />

in der Verbreitung dieser illegalen<br />

Pornografien. Wie kann die Polizei<br />

auf den Schulhöfen und in den<br />

Klassenräumen im Landkreis<br />

Gifhorn dagegen vorgehen?<br />

Als Beauftragte für Jugendsachen<br />

gebe ich landkreisweiten<br />

Präventionsunterricht<br />

an allen Schulen und in allen<br />

Jahrgangsstufen zu jeglichen<br />

kinder- und jugendpolizeilichen<br />

Themen. Zudem gibt es<br />

Elternabende, bei denen auch<br />

dieses Phänomen angesprochen<br />

wird. Ich kläre in aller<br />

Deutlichkeit darüber auf, dass<br />

das Versenden von (kinder-)<br />

pornografischen Darstellungen<br />

überhaupt nichts mit einer<br />

Mutprobe zu tun hat. Es handelt<br />

sich häufig um Darstellungen<br />

echter, tatbetroffener<br />

Kinder, die eine unfassbare<br />

Leidensgeschichte erleben.<br />

Wichtig ist zu begreifen,<br />

dass es sich beim dargestellten<br />

Tatgeschehen sowie beim<br />

Nutzen und Weiterverbreiten<br />

derartiger Fotos und Videos<br />

um Straftaten handelt! Daraus<br />

folgen strafrechtliche und zivilrechtliche<br />

Rechtsfolgen.<br />

Die kostenfreien Aufsteller sollen älteren Menschen helfen. Neben dem<br />

Telefon platziert erinnern sie daran, nicht auf Betrüger hereinzufallen.<br />

Welche konkreten Tipps kann<br />

ich außerdem an meine älteren<br />

Verwandten weitergeben?<br />

Seien Sie misstrauisch, wenn<br />

sich Anrufer am Telefon nicht<br />

selber mit Namen melden.<br />

Raten Sie nicht, wer anruft,<br />

sondern fordern Sie Anrufer<br />

grundsätzlich dazu auf, ihren<br />

Namen selbst zu nennen.<br />

Seien Sie misstrauisch, wenn<br />

sich Personen am Telefon als<br />

Verwandte oder Bekannte ausgeben,<br />

die Sie als solche nicht<br />

erkennen. Erfragen Sie beim<br />

Anrufer Dinge, die nur der<br />

richtige Verwandte oder Bekannte<br />

wissen kann. Rufen Sie<br />

die jeweilige Person unter der<br />

Ihnen lange bekannten Nummer<br />

an und lassen Sie sich den<br />

Sachverhalt bestätigen.<br />

Geben Sie keine Details zu<br />

Ihren familiären und finanziellen<br />

Verhältnissen preis. Wenn<br />

ein Anrufer Geld oder andere<br />

Wertsachen von Ihnen fordert:<br />

Besprechen Sie dies mit Familienangehörigen<br />

oder anderen<br />

Ihnen nahe stehende Personen.<br />

Übergeben Sie niemals<br />

Geld oder Wertsachen wie<br />

Schmuck an unbekannte Personen.<br />

Kommt Ihnen ein Anruf<br />

verdächtig vor, informieren<br />

Sie unverzüglich die Polizei.<br />

Man hört immer häufiger von<br />

Im Oktober 2019 warnte das<br />

Bundeskriminalamt vor der<br />

Die Polizei im Landkreis Gifhorn dieses Kriminalitätsphänomen<br />

Drogen-Deals, die über das Darknet<br />

abgewickelt werden – umso<br />

leistet auch viel Aufklärungsarbeit<br />

sprechen und sie aufklä-<br />

schwerer dürfte die Aufklärung<br />

im Bereich der Straftaten zum ren. Angehörige können ihnen dieser Verbrechen sein. Welche<br />

Nachteil älterer Personen – wie Aufsteller geben, die kostenfrei<br />

Möglichkeiten hat die Polizei in<br />

beim sogenannten Enkeltrick.<br />

bei der Polizei erhältlich Gifhorn, um solchen Drogenhänd-<br />

Wie kann ich meine Großeltern sind – diese sollten ältere lern auf die Schliche zu kommen?<br />

selbst davor schützen?<br />

Menschen in der Nähe zum Aus ermittlungstaktischen Er-<br />

• Uhrmacherei<br />

TRAURINGE<br />

Das Wichtigste ist, dass Angehörige<br />

mit älteren Menschen rung und Mahnung, nicht auf inspektion Gifhorn hierzu kei-<br />

Telefon platzieren, als Erinne-<br />

wägungen gibt die Polizei-<br />

• Goldschmiede<br />

• Meisterbetrieb<br />

aus der eigenen Familie über Betrüger hereinzufallen. ne Stellungnahme ab.<br />

STEINWEG 28 • GIFHORN<br />

18<br />

<strong>KURT</strong> <strong>KURT</strong> 19


Land & Leute<br />

Land & Leute<br />

Wut, Angst, Depressionen<br />

sind Gefahren der Isolation<br />

So bleiben wir gesund in Zeiten von Corona: Vier Gifhorner Experten berichten<br />

über die möglichen psychischen Auswirkungen und geben Tipps für den Alltag<br />

Die häusliche Isolation<br />

birgt Gefahren – Wut,<br />

Angst und Abgeschlagenheit<br />

sind mögliche Folgen<br />

des Kontaktverbots in Zeiten<br />

der Corona-Pandemie.<br />

Praktische Alltagstipps<br />

können jedoch dabei<br />

helfen, unsere mentale<br />

Gesundheit zu stärken.<br />

Keine Restaurantbesuche oder Konzerterlebnisse, der Verwandtenbesuch<br />

am Wochenende fällt aus und der geplante Filmabend mit<br />

dem Freundeskreis reduziert sich auf ein bescheidenes Treffen zu<br />

zweit – an unterschiedlichen Enden der Couch. Die Abstands- und<br />

Isolationsregeln während der Corona-Pandemie stellen uns vor<br />

eine besondere Herausforderung. Das öffentliche Leben ist zum<br />

Stillstand gekommen, alle sollen zu Hause zu bleiben. Doch wie<br />

ergeht es uns in dieser Isolation? Reagieren wir mit Wut, Angst oder<br />

Abgeschlagenheit? Vier Gifhorner Therapeutinnen und Therapeuten<br />

klären auf über die Folgen, welche die Isolation für uns alle hat.<br />

Sie geben praktische Alltagstipps, mit denen wir unsere mentale<br />

Gesundheit stärken können. Und nicht zuletzt geht es auch um<br />

mögliche Auswirkungen der Isolation auf Kinder und Jugendliche.<br />

Von Sophie Isabell Bremer<br />

„In einer Krise haben Menschen<br />

das grundlegende Bedürfnis<br />

sich mit anderen<br />

zusammenzutun“, erklärt<br />

Karlheinz Lux (68). „Uns jetzt<br />

zu Hause abzuschotten widerspricht<br />

unserer menschlichen<br />

Natur.“ So werde die Isolation<br />

auf Dauer gewiss zum psychischen<br />

Kraftakt, vermutet<br />

der Diplom-Psychologe und<br />

Psychotherapeut aus Meine.<br />

Doch etwas Positives habe die<br />

bundesweite Isolation: Wir<br />

sind nicht alleine! „Es besteht<br />

ein gemeinschaftliches<br />

Leiden, weil jeder einzelne<br />

von uns von den Maßnahmen<br />

betroffen ist.“ So seien, unter<br />

normalen Bedingungen, viele<br />

Menschen mit psychischen<br />

Problemen gerade dadurch<br />

„Es ist wichtig, Angst zuzulassen!<br />

Und den Verstand einzuschalten, um<br />

die Gefährdung realistisch einzuschätzen.“<br />

Katharina Pöschel, Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie aus Gifhorn<br />

gehandicapt, dass sie denken,<br />

sie stünden alleine da. „Die<br />

Regelungen während der Corona-Pandemie<br />

betreffen aber<br />

alle, wodurch das Problem für<br />

viele erträglicher wird“, stellt<br />

Karlheinz Lux fest.<br />

Der Übergang von einem<br />

unbeschwerten Alltag zu einem<br />

eingeschränkten Leben<br />

unter strengen Regelungen ist<br />

kein leichter: Wir müssen uns<br />

neu organisieren, Eltern navigieren<br />

ihre Arbeit im Home-<br />

Office, während die Kinder<br />

im Nebenzimmer toben. Viele<br />

fühlen sich durch die neuen<br />

Regeln instinktiv eingeengt<br />

und machtlos. Lagerkoller und<br />

Grübeln drohen. Diese Emotionen<br />

seien aber ganz natürlich<br />

im Angesicht von Veränderungen,<br />

sagt Katharina Pöschel<br />

(56). „In der Psychologie<br />

nennen wir so eine Umstellung<br />

einen Anpassungsprozess“,<br />

erklärt die Fachärztin für Psychiatrie<br />

und Psychotherapie<br />

aus Gifhorn. Vor allem Angst<br />

ist eine menschliche Reaktion<br />

und mehr als angemessen in<br />

Zeiten der Corona-Pandemie<br />

– „sie kann sehr sinnvoll sein,<br />

damit wir uns auch an die<br />

neuen Regeln halten“. Daher<br />

sollten die eigenen Gefühle in<br />

der Krisenzeit nicht verdrängt<br />

werden: „Es ist wichtig, Angst<br />

zuzulassen!“, betont Katharina<br />

Pöschel. „Und den Verstand<br />

einzuschalten, um die<br />

Gefährdung realistisch einzuschätzen<br />

und die Angst nicht<br />

übermächtig und erdrückend<br />

werden zu lassen.“<br />

Wut sei hingegen eine Vorstufe<br />

zum Deprimiertsein:<br />

„Oft werden Menschen auch<br />

wütend, weil sie nicht zulassen<br />

wollen, dass sie ängstlich sind.<br />

Dabei geht es um eine Abwehrhaltung“,<br />

so die Fachärztin.<br />

Dies könne zu Aggressionen<br />

führen – und sich in Streit<br />

in den eigenen vier Wänden<br />

entladen. Auch eine Zunahme<br />

häuslicher Gewalt sei leider<br />

nicht auszuschließen, erklärt<br />

Katharina Pöschel.<br />

Während die Isolation<br />

eine hochemotionale Angelegenheit<br />

ist, sollten wir ihren<br />

tatsächlichen Nutzen nicht<br />

vergessen: Wir wollen die<br />

alten Menschen in unserer<br />

Gesellschaft und solche mit<br />

Vorerkrankungen schützen,<br />

das Sterberisiko im Falle einer<br />

Infektion mit dem Corona-Virus<br />

ist bei ihnen höher.<br />

„Sich diese Notwendigkeit der<br />

Isolation bewusst zu machen,<br />

ist besonders wichtig“, erklärt<br />

Maria Kalaitzi-Sigwarth.<br />

„Das gibt uns Energie, mit<br />

der ungewohnten Situation<br />

zurechtzukommen“, sagt die<br />

Diplom-Psychologin und Psychotherapeutin<br />

aus Gifhorn.<br />

Der Mensch ist von Natur aus<br />

in der Lage, mit einer Reihe<br />

von neuen und auch schmerzvollen<br />

Veränderungen umzugehen:<br />

„Tagtäglich müssen wir<br />

uns auf neue Dinge einstellen.<br />

Wie zum Beispiel auf eine<br />

neue Arbeitsstelle – oder den<br />

Verlust eines Jobs. Oder auch,<br />

im schlimmsten Fall, den Tod<br />

einer geliebten Person.“ Wenn<br />

das alles gelingt – warum<br />

sollten wir nicht auch mit einer<br />

Isolationsphase klarkommen?<br />

Um die Anpassung zu<br />

erleichtern, sollten wir zudem<br />

nicht stets von dem schlechtesten<br />

Zukunftsszenario der<br />

Corona-Pandemie ausgehen<br />

– das schüre unnötige Ängste,<br />

so Maria Kalaitzi-Sigwarth.<br />

Aber: „Wer dazu neigt, in dieser<br />

Situation ängstlich zu sein,<br />

sollte es auf keinen Fall in sich<br />

aufsaugen“, appelliert sie. „Es<br />

hilft, mit Vertrauenspersonen<br />

ganz offen über seine Ängste<br />

zu sprechen.“<br />

Während viele Menschen<br />

während der Corona-Pandemie<br />

mit angemessener Angst<br />

und natürlichen Gefühlen von<br />

Einengung reagieren, sind andere<br />

härter getroffen: Besonders<br />

labil seien laut Maria Kalaitzi-Sigwarth<br />

jene Personen,<br />

die ohnehin bereits mit Angststörungen<br />

und Zwangsstörungen<br />

zu kämpfen haben. Sie<br />

haben ein unnatürlich hohes<br />

Angstempfinden und reagieren<br />

sehr sensibel auf Impulse von<br />

außen, die auf mögliche Gefahren<br />

hinweisen. „Die Situation<br />

kann ihre Symptome verschlimmern“,<br />

berichtet Maria<br />

Kalaitzi-Sigwarth. So könnte<br />

eine zwangsgestörte Person<br />

auf irrationale Verhaltensweisen<br />

zurückfallen, wie zum<br />

Beispiel ein extremes Händewaschen<br />

– oft wird dieses »<br />

20<br />

<strong>KURT</strong> <strong>KURT</strong> 21


Land & Leute<br />

Land & Leute<br />

» ritualisiert und beispielsweise<br />

alle halbe Stunde wiederholt,<br />

ohne dass ein konkreter<br />

Grund wie eine Verunreinigung<br />

oder Außenkontakt vorliegt.<br />

Oder sie wollen das Haus<br />

gar nicht mehr verlassen – aus<br />

Angst jemanden anzustecken<br />

und schuld an dem Tod von<br />

Menschen zu sein. Für sie ist<br />

der Umgang mit der Corona-<br />

Pandemie eine erhebliche<br />

Herausforderung, da zu den<br />

normalen Sorgen sehr viele<br />

überbewertete, irrationale<br />

Ängste hinzukommen.<br />

Nicht nur Erwachsene haben<br />

mit der veränderten Situation<br />

zu kämpfen, ganz<br />

besonders auch Kinder und<br />

Jugendliche. Schulen, Kindergärten<br />

und selbst Spielplätze<br />

sind geschlossen – die Kinder<br />

haben, neben vereinzelten<br />

Notgruppen, nur ihre eigenen<br />

Familien als Kontaktpersonen.<br />

„Der eingeschränkte<br />

Kontakt zu ihren Freundinnen<br />

und Freunden ist für die Kinder<br />

ein großes Erschwernis“,<br />

erklärt Claudia Hunold-Meding<br />

(68). Soziale Kontakte<br />

sind schließlich wichtig für<br />

die Persönlichkeitsentwicklung:<br />

„Geschwisterbeziehungen<br />

sind nicht das Gleiche wie<br />

Freundschaften mit anderen<br />

Kindern, die sie lernen müssen<br />

zu halten“, sagt die Kinder-<br />

und Jugendlichenpsychotherapeutin<br />

aus Rethen.<br />

Jetzt sind die Eltern gefragt,<br />

den Kindern Halt zu geben.<br />

„Gelingt dies nicht, kommt es<br />

vermehrt zu Spannungen in<br />

der Familie“, so Claudia Hunold-Meding.<br />

„Dabei ist die<br />

Vorerfahrung mit den Eltern<br />

entscheidend.“ Andersherum<br />

„Der einge-<br />

schränkte Kontakt<br />

zu Freunden ist für<br />

Kinder ein großes<br />

Erschwernis. Jetzt<br />

sind die Eltern<br />

gefragt, ihnen Halt<br />

zu geben.“<br />

Claudia Hunold-Meding,<br />

Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin<br />

aus Rethen<br />

neigen die Kinder in Notsituationen<br />

dazu, sich um die<br />

eigenen Eltern zu sorgen und<br />

sich selbst zurückzunehmen.<br />

„Das kann negative Auswirkungen<br />

auf die Wahrnehmung<br />

ihrer eigenen Bedürfnisse haben“,<br />

erklärt die Therapeutin.<br />

„Sie können nicht mehr über<br />

das, was sie selbst beschäftigt<br />

oder was sie sich selbst<br />

wünschen, sprechen. Womöglich<br />

entwickeln die Kinder ein<br />

Falsches Selbst – das heißt, sie<br />

würden zum Beispiel versuchen<br />

für ihre Eltern so etwas<br />

wie Mama oder Papa zu sein.“<br />

Die Eltern sollten die<br />

Lage so neutral wie möglich<br />

erklären, rät Claudia<br />

Hunold-Meding – „sie nicht<br />

katastrophisieren, aber auch<br />

keine Schuldzuweisung aussprechen“.<br />

Gibt es finanzielle<br />

Sorgen etwa durch den Verlust<br />

eines Arbeitsplatzes, sollten<br />

Eltern dies nicht an ihre Kinder<br />

herantragen, sondern mit<br />

Partner, Partnerin oder Freunden<br />

darüber reden – „um sie<br />

nicht zu belasten“. Wiederum<br />

sollten Sorgen in der Familie<br />

nicht geleugnet werden, da der<br />

Nachwuchs eine negative Laune<br />

ohnehin aufspürt. Denn:<br />

„Kinder beobachten ihre Eltern<br />

den ganzen Tag über“, erklärt<br />

Claudia Hunold-Meding.<br />

Die Kinder müssen selbstverständlich<br />

über ihre eigenen<br />

Gefühle und Bedürfnisse reden<br />

können – und Eltern müssen<br />

ihnen das möglich machen.<br />

„Daher sollten sich Eltern<br />

jetzt bewusst auf sie einlassen“,<br />

empfiehlt die Therapeutin<br />

aus Rethen. „Sie fragen,<br />

was sie machen wollen und<br />

sich mit ihnen beschäftigen.“<br />

Bei gutem Wetter ist ein Familienausflug<br />

in den Park eine<br />

schöne Option. Gemeinsame<br />

Mahlzeiten und Spieleabende<br />

sind außerdem gute Möglichkeiten,<br />

das Zusammenleben<br />

angenehm zu gestalten.<br />

Die Abstands- und Isolationsregeln<br />

während der<br />

Corona-Pandemie betreffen<br />

letztlich jeden von uns. Ist davon<br />

auszugehen, dass sie eine<br />

prägnante Auswirkung auf die<br />

Gesellschaft haben werden –<br />

besonders, wenn sie über viele<br />

Monate anhalten sollten?<br />

Die vier Psychotherapeuten<br />

sind sich einig: So was sei<br />

noch für niemanden absehbar.<br />

Und Karlheinz Lux merkt an:<br />

„Ich kann mir aber nicht vorstellen,<br />

dass sie keinen Effekt<br />

haben würden...“<br />

Vier Tipps für den Corona-Alltag<br />

Das alles können wir tun, damit uns in der Isolation die Decke nicht auf den Kopf fällt<br />

1Dem Alltag Struktur geben<br />

„Es ist wichtig, den Alltag weiterhin zu strukturieren“, erklärt<br />

Psychotherapeutin Maria Kalaitzi-Sigwarth aus Gifhorn.<br />

„Früh aufstehen, als müsse man los zur Arbeit. Und sich auch<br />

richtig kleiden und nicht den Tag in der Jogginghose verbringen.“ Psychotherapeut<br />

Karlheinz Lux aus Meine empfiehlt ebenfalls, gewohnte Abläufe<br />

wie den Tag-Nacht-Rhythmus aufrechtzuerhalten: „Frühaufsteher sollten<br />

jetzt nicht auf einmal den Tag verschlafen, Nachteulen können Nachteulen<br />

bleiben.“ Familien könnten, wenn möglich, den Alltag gemeinsam<br />

gestalten: „Tagtägliche Arbeiten wie das Putzen, Wäsche waschen et cetera<br />

können zusammen organisiert<br />

werden“, so Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin<br />

Claudia<br />

Hunold-Meding aus Rethen. Auch<br />

gemeinsame Mahlzeiten seien eine<br />

schöne Möglichkeit, den Familienalltag<br />

jetzt normal zu gestalten.<br />

3<br />

Sich nicht verrückt machen<br />

„Zu viel Corona-Fernsehen ist nicht gut“, stellt Katharina<br />

Pöschel fest. „Dosierte Informationen sind wichtig, um<br />

einen objektiven Blick zu wahren –<br />

in Ängste verfallen sollte man dadurch aber<br />

nicht.“ Also lieber einmal mehr den Fernseher<br />

ausmachen oder den Facebook-<br />

Verlauf schließen und stattdessen an die<br />

frische Luft gehen oder ein gutes Buch<br />

lesen. Das hat noch keinem geschadet.<br />

Die freie Zeit sinnvoll nutzen<br />

„Wir sollten das Beste aus der Situation machen, wo immer es geht“,<br />

betont Katharina Pöschel. Jetzt haben viele von uns die Gelegenheit,<br />

4um „endlich etwas zu machen, was wir nie gemacht haben“. Darunter<br />

falle etwa das lang aufgeschobene Renovieren oder Entrümpeln. Oder<br />

wie wäre es mit einem neuen kreativen Hobby? Wer schon immer<br />

mal einen Roman schreiben wollte oder anstrebt, doch vielleicht der<br />

nächste Van Gogh zu werden, sollte jetzt zu Stift und Pinsel greifen.<br />

Kontakte pflegen<br />

und anderen helfen<br />

2Soziale Kontakte<br />

sollten jetzt trotz<br />

Kontaktverbot ganz<br />

besonders gepflegt<br />

und gestärkt werden –<br />

ganz egal ob via Telefon<br />

oder Videochat. Dabei sollte<br />

über die eigene Erfahrung mit den<br />

Corona-Regelungen und die eigenen<br />

Gefühle gesprochen werden,<br />

rät Psychotherapeutin Katharina<br />

Pöschel aus Gifhorn. Zudem sei<br />

es wichtig, Menschen zu helfen,<br />

die Hilfe brauchen – auch, um<br />

sich selbst damit etwas Gutes zu<br />

tun. Denn: „Die Solidarität und<br />

das Gemeinschaftsgefühl helfen<br />

uns durch die Krise“, erklärt<br />

Karlheinz Lux.<br />

22<br />

<strong>KURT</strong> <strong>KURT</strong>23


Land & Leute<br />

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Land & Leute<br />

Nach Corona kommt der Urlaub vom Alltag<br />

Danica Weiße und das Team ihrer Wellness Sauna freuen sich auf die Wiedereröffnung<br />

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„Die Heilung im Innern führt zum Seelenfrieden“ – Seelenwegweiserin Kerstin von Aswegen hilft allen Interessierten,<br />

ihr Leben nach den eigenen Wünschen sowie zum Wohle aller Mitmenschen zu gestalten.<br />

Körper, Geist und Seele in Einklang bringen<br />

Seelenwegweiserin Kerstin von Aswegen berät und coacht Menschen und Tiere<br />

Therapeuten, Neurologen, Psychiater – wir<br />

alle kennen sie. Aber was macht eigentlich eine<br />

Seelenwegweiserin? „Als Seelenwegweiserin<br />

arbeite ich mit Menschen, die in einem<br />

bestimmten Lebensaspekt wachsen<br />

wollen, jedoch Verstrickungen und<br />

Blockaden spüren“, erklärt die<br />

Gifhornerin Kerstin von Aswegen.<br />

So möchte sie helfen, diese Blockaden<br />

zu erkennen, sie anzunehmen<br />

und schließlich zu lösen – „indem die<br />

Glaubenssätze, Prägungen, Muster und<br />

Egoerscheinungen im Reifeprozess liebevoll angenommen<br />

werden“.<br />

Interessenten werde geholfen, ihre Sinne und<br />

ihr Gewahrsein nach Innen zu richten und mit<br />

dem Unterbewusstsein, der Intuition und den Instinkten<br />

in Kontakt zu treten. „Ich lehre sie, die<br />

Richtung des eigenen Seelenweges zu erkennen“,<br />

erklärt Kerstin von Aswegen. „Diesen Weg<br />

gilt es im Alltag in Einklang mit Seele, Geist<br />

und Körper auszuleben, um zu wahrer Größe<br />

zu gelangen und ungelebte Potentiale zu<br />

entfalten.“ Gerade in Übergangsphasen<br />

brauchen wir einen geschützten<br />

Entwicklungsraum und ein empathisches<br />

Gegenüber, so Kerstin von<br />

Aswegen: „Diesen Raum und eine<br />

mitfühlende Aufmerksamkeit möchte<br />

ich Kundinnen und Kunden bieten.“<br />

Alle Interessierten, die Unterstützung<br />

bei ihrer Seelenwahrnehmung wünschen, dürfen<br />

sich gerne an Kerstin von Aswegen wenden.<br />

Seelenwegweiserin Kerstin von Aswegen<br />

Rosmarinweg 8, Gifhorn<br />

Tel. 0163-7273747<br />

E-<strong>Mai</strong>l: info@seelenwegweiserin.live<br />

Danica Weiße freut sich auf die Wiedereröffnung der Wellness Sauna –<br />

und plant eine Überraschung für ihre Gäste.<br />

Archivfoto: Dany Stephan<br />

Zurzeit leider geschlossen,<br />

aber mehr denn je nötig: die<br />

Wellness Sauna in Gifhorn.<br />

Gerade jetzt wäre etwas Entspannung<br />

doch Balsam für die<br />

Seele, aber kein Verzagen –<br />

Pächterin Danica Weiße (36)<br />

plant bereits für die Wiedereröffnung.<br />

Das Schlagwort Wellness<br />

beschreibt die Angebote abseits<br />

der Saunen. Im Wellnessbereich<br />

engagieren sich zwei<br />

Masseurinnen und zwei Kosmetikerinnen<br />

für das Wohlergehen<br />

ihrer Gäste – egal ob<br />

es um spezielle Massagen, das<br />

breit gefächerte Kosmetikangebot<br />

oder die Fußpflege geht.<br />

„Wir bieten Urlaub vom<br />

Alltag“, fasst Danica Weiße<br />

das Konzept der Wellness<br />

Sauna zusammen. Und was<br />

wäre Urlaub ohne gutes Essen?<br />

Das gibt es im Bistro. Die<br />

Gäste können zwischen drei<br />

verschiedenen Frühstücken<br />

wählen, Snacks und Salate<br />

werden angeboten und es gibt<br />

ein wechselndes Wochenmenü.<br />

Gästen mit ganz großem<br />

Kohldampf wird die klassische<br />

Currywurst serviert.<br />

„Hier können Sie etwas für<br />

Ihre Gesundheit tun“, macht<br />

Danica Weiße neugierig. Vor<br />

allem die Salzgrotte ist bei<br />

Haut- und Atemwegsproblemen<br />

besonders wohltuend. Sie<br />

kann als Ruheraum zwischen<br />

den Saunagängen genutzt oder<br />

auch einzeln gebucht werden.<br />

Abseits von Bistro, Wellness-Bereich<br />

und Salzgrotte<br />

gibt es aber nicht nur eine<br />

Sauna – es ist eine ganze<br />

Saunalandschaft! Neben Farbund<br />

Kelosauna, Lehm-, Turmund<br />

Kräutersauna und der<br />

finnischen Außensauna gibt es<br />

auch noch ein Dampfbad.<br />

Das bei den Gästen beliebteste<br />

Angebot ist die Kelosauna.<br />

Dieser spezielle Schwitzraum<br />

wurde aus dem Holz<br />

alter Kiefern gezimmert. Die<br />

Beliebtheit dieser Sauna hat<br />

drei Gründe, meint Danica<br />

Weiße. Zum einen ist die Kelosauna<br />

eine Aufgusssauna und<br />

verströmt damit einen speziellen<br />

Duft. Zum anderen ist sie<br />

mit 90 Grad die heißeste aller<br />

Saunen. Darüber hinaus ist<br />

sie die größte, es herrscht gedämpftes<br />

Licht und man fühle<br />

sich so „wie in einer kleinen<br />

Höhle“, meint Danica Weiße.<br />

Die Gesundheit steht für<br />

das Team der Wellness Sauna<br />

an erster Stelle, deshalb hält<br />

man sich an die von der Regierung<br />

zur Eindämmung der<br />

Corona-Pandemie verordneten<br />

Schutzmaßnahmen. Sobald<br />

die Zwangspause jedoch<br />

aufgehoben ist, will das Team<br />

der Wellness Sauna die Saison<br />

mit einer Überraschung zur<br />

Wiedereröffnung beginnen.<br />

Aktuelle Infos zu den Öffnungszeiten,<br />

Eintrittspreisen<br />

und den speziellen Damentagen<br />

in der Saunalandschaft<br />

gibt‘s im Internet.<br />

Wellness Sauna<br />

Nordhoffstraße 3c, Gifhorn<br />

Tel. 05371-3388<br />

E-<strong>Mai</strong>l: wellness-sauna-gifhorn@<br />

web.de<br />

www.wellness-sauna-gifhorn.de<br />

24<br />

<strong>KURT</strong> <strong>KURT</strong> 25


Land & Leute<br />

Land & Leute<br />

Mit der Stahlkugel<br />

auf Highscore-Jagd<br />

Die beiden Gifhorner Steffen Grubert und Daniel Vicciantuoni rücken den Flipper<br />

zurück ins Rampenlicht und freuen sich auf die Pinball-Convention in der Stadthalle<br />

Vor zehn Jahren wollte sich Steffen Grubert ein neues Hobby zulegen.<br />

Der Motorradführerschein sollte es sein. „Aber meine Frau“,<br />

so der Winkeler schmunzelnd, „hat gesagt, dass ich dann ausziehen<br />

kann...“ Also suchte er weiter – und wurde im Familienurlaub<br />

auf Fehmarn fündig. „Im Hotel haben meine Tochter und ich einen<br />

Flipper entdeckt“, erklärt der 51-Jährige. „So ein Ding hatte ich<br />

lange nicht mehr in der Hand gehabt.“ Die Begeisterung war schnell<br />

geweckt. Mittlerweile gehört er zum Vorstand der German Pinball<br />

Association (GPA), die die einstmals so beliebten Spielgeräte<br />

wieder populärer machen will. Und im <strong>Mai</strong> <strong>2020</strong> soll in der Gifhorner<br />

Stadthalle eine Convention samt deutscher Meisterschaft steigen<br />

– zumindest war das der Plan noch vor der Corona-Pandemie.<br />

Der Winkeler Steffen Grubert gewährt in seinem kleinen Zockerparadies<br />

einen Einblick in einen seiner 15 Flipper-Automaten.<br />

Von Nick Heitmann<br />

Dass der familiäre Gegenwind<br />

seinen Motorrad-Wunsch vom<br />

Tisch gefegt hat, ist für Steffen<br />

Grubert längst kein Thema<br />

mehr. Deutlich wird das, wenn<br />

man das Gebäude betritt, das<br />

einst eine Doppelgarage war<br />

und von ihm zu einem kleinen<br />

Zockerparadies umgebaut<br />

wurde. Eine Theke steht<br />

darin, eine Sitzecke, vor allem<br />

aber, dicht an dicht,<br />

15 Flipper mit Namen wie<br />

„Terminator 2“, „Die Sopranos“<br />

oder „Transformers“, teilweise<br />

aus unterschiedlichen<br />

Jahrzehnten. Ein älteres elektro-mechanisches<br />

Gerät mit<br />

Zählwerk ist ebenso darunter<br />

wie modernere elektronische<br />

Modelle mit Digitalanzeige.<br />

Nimmt der Winkeler sein Inventar<br />

in Betrieb, erhebt sich<br />

eine Sinfonie aus Leuchten,<br />

Rattern und Blinken.<br />

Es ist eine ganz eigene Welt,<br />

die sich da auftut und in der<br />

sich auch Daniel Vicciantuoni<br />

pudelwohl fühlt. „Wenn<br />

zum Beispiel in einem Tatort<br />

ein Flipper auftaucht, werde<br />

ich hellhörig“, erzählt der<br />

Halbitaliener, der „mit fünf,<br />

sechs Jahren“ erstmals mit<br />

Es leuchtet, es rattert und es blinkt – an den Flipper-Automaten sind Steffen Grubert (links) und Daniel Vicciantuoni<br />

bert voll in ihrem Element und schießen die Stahlkugel auf Bumper, Targets und in die Holes. Fotos: Çağla Canıdar<br />

Flippern in Berührung kam.<br />

Neben dem elterlichen Eiscafé<br />

in Braunschweig befand sich<br />

eine Spielhalle, in der er sich<br />

als Steppke häufiger vergnügte.<br />

„Irgendwann war damit<br />

aber Schluss.“ Erst als seine<br />

beiden Söhne größer wurden,<br />

erinnerte er sich an die frühere<br />

Leidenschaft. „Inzwischen“,<br />

so der Gifhorner, „haben wir<br />

zu Hause 13, 14 Geräte.“<br />

Ganz billig ist diese Freizeitbeschäftigung<br />

nicht. Der<br />

„Big Bang Bar“ ist so etwas<br />

wie die Blaue Mauritius unter<br />

den Flippern: „Die erste Variante,<br />

die es davon gab, liegt<br />

bei 20.000 Euro“, sagt Steffen<br />

Grubert. „Ohnehin ist es<br />

schwer, heutzutage ein funktionsfähiges<br />

Gerät unter 1000<br />

Euro zu bekommen.“ Was<br />

auch daran liegt, dass kaum<br />

noch neue Flipper auf den<br />

Markt gelangen. Produziert<br />

wird ausschließlich in den<br />

USA, Stern Pinball ist dort als<br />

einziger großer Hersteller übriggeblieben,<br />

„dazu kommen<br />

noch zwei, drei kleinere“, erklärt<br />

Steffen Grubert.<br />

Um den Bedarf zu decken,<br />

ist die Szene vor allem auf<br />

Restbestände angewiesen, die<br />

zuweilen in Partykellern ihr<br />

Dasein fristen. Da ist Eigeninitiative<br />

gefragt. „Ich suche<br />

im Internet, inseriere immer<br />

mal wieder in Zeitungen“, so<br />

der Winkeler. Auch defekte<br />

Geräte sind willkommen –<br />

oder gerade die. „Das ist es,<br />

was dieses Hobby für mich<br />

ausmacht. Ich warte geradezu<br />

darauf, dass ein Gerät kaputtgeht“,<br />

berichtet Steffen<br />

Grubert schmunzelnd, „oder<br />

dass ein neues hereinkommt“.<br />

Dann wird das gute Stück<br />

fachmännisch in seine Einzelteile<br />

zerlegt. „Das erste Spiel<br />

nach der Reparatur ist dann<br />

eine echte Befriedigung.“<br />

Um die Bumper (Schlagtürme),<br />

Targets (Zielscheiben)<br />

oder Holes (Löcher) auf dem<br />

abschüssigen Spielfeld mit<br />

Flipperhebeln und Stahlkugel<br />

möglichst gewinnbringend »<br />

26<br />

<strong>KURT</strong> <strong>KURT</strong> 27


Land & Leute<br />

Land & Leute<br />

Offene deutsche<br />

Meisterschaft<br />

Die Qualifikation für die<br />

offene deutsche Flipper-<br />

Meisterschaft ist für Freitag,<br />

15. <strong>Mai</strong>, in der Gifhorner<br />

Stadthalle geplant – aber nur,<br />

wenn die Corona-Zwangspause<br />

dann vorüber ist.<br />

Wer teilnehmen möchte,<br />

kann sich dann vor Ort bis<br />

21 Uhr anmelden. Für Fragen<br />

steht Steffen Grubert unter<br />

Tel. 0157-58919194 oder per<br />

E-<strong>Mai</strong>l an steffengrubert@<br />

web.de zur Verfügung.<br />

Weitere Infos gibt‘s im Internet:<br />

www.flipperverein.de.<br />

MEISTERBETRIEB<br />

TRADITION<br />

» anzusteuern, ist eine bunte<br />

Palette von Fähigkeiten erforderlich.<br />

„Klar ist, dass die<br />

Maschine am Ende gewinnt“,<br />

betont Daniel Vicciantuoni.<br />

Letztlich geht es darum, die<br />

eigene Niederlage so lange<br />

wie möglich hinauszuzögern.<br />

„Natürlich kann man durch<br />

Training etwas bewirken“, so<br />

Steffen Grubert. „Aber Talent<br />

spielt eine Rolle, dazu kommen<br />

Geschicklichkeit und Reaktionsvermögen.“<br />

Zudem sollte man im Kampf<br />

um den Highscore das Regelwerk<br />

der Automaten aus dem<br />

Effeff kennen. „Es gibt zum<br />

Beispiel Spielfelder, in denen<br />

die Punkte mit sechs multipliziert<br />

werden“, erklärt Daniel<br />

Vicciantuoni. „Ein Laie,<br />

QUALITÄT<br />

der das nicht weiß, hat keine<br />

Chance, auch wenn er eine<br />

Stunde lang spielt und ich nur<br />

zehn Minuten.“ Steffen Grubert<br />

pflichtet seinem Mitstreiter<br />

bei: „Einen guten Spieler<br />

macht aus, dass er genau das<br />

trifft, was er treffen will.“<br />

In der GPA sind rund 700<br />

Spieler organisiert. Auch einen<br />

deutschlandweiten Ligabetrieb<br />

mit 28 Spielklassen<br />

gibt es, die Gifhorner mischen<br />

in der Hannover-Liga mit. Als<br />

Sportart ist das Flippern – anders<br />

als in Österreich – hierzulande<br />

nicht anerkannt. „Man<br />

ist dabei aber auf jeden Fall<br />

mehr in Bewegung als beim<br />

Schach“, sagt Steffen Grubert<br />

lachend. Das kann Daniel<br />

Vicciantuoni bestätigen.<br />

WAS WIR BIETEN:<br />

STEILDÄCHER • FLACHDÄCHER<br />

FASSADE • SPENGLERARBEITEN<br />

DACHFENSTER EIN- & AUSBAU<br />

ENERGETISCHE SANIERUNG<br />

REPARATUR & WARTUNGSARBEITEN<br />

Julius Sprengel • 38518 Gifhorn, Rotstraße 5<br />

Tel: 0160. 2553292 • Email: dachdeckerei.js@gmx.de<br />

www.sprengel-dach.de<br />

„Wenn man richtig kämpft, ist<br />

man am Ende durchgeschwitzt<br />

bis aufs Hemd“, betont der<br />

54-Jährige.<br />

Mutterland und Hochburg<br />

sind zwar die USA, wo in den<br />

40er Jahren die ersten richtigen<br />

Flipper aufkamen, aktueller<br />

Weltmeister ist jedoch der<br />

bayerische Teenager Johannes<br />

Ostermeier.<br />

Wenn bis dahin die Corona-<br />

Schutzvorkehrungen aufgehoben<br />

sein sollten, tummeln<br />

sich vom 15. bis 17. <strong>Mai</strong> in der<br />

Gifhorner Stadthalle viele<br />

starke Spieler aus dem In- und<br />

Ausland bei den offenen deutschen<br />

Meisterschaften.<br />

Die ersten 64 Startplätze<br />

werden nach der Weltrangliste<br />

vergeben, für die übrigen<br />

100 kann sich jedermann bewerben.<br />

„Am Auftakttag gibt<br />

es eigens eine Qualifikation“,<br />

so Daniel Vicciantuoni, der<br />

wie Steffen Grubert, Till Kolbe<br />

und Kai Renders zum Organisationsteam<br />

zählt. „Außerdem<br />

haben wir noch drei weitere<br />

Turniere im Angebot, eines<br />

für Kinder, eines für Firmen-<br />

Mannschaften und eines an<br />

Klassik-Geräten.“<br />

Das Hauptaugenmerk liegt<br />

– und das ist den Veranstaltern<br />

wichtig – auf der Convention,<br />

der Name Pinball 38 verweist<br />

auf die Postleitzahl. „Denn es<br />

sollen sich nicht nur Gifhorner<br />

angesprochen fühlen, sondern<br />

auch Braunschweiger<br />

und Wolfsburger“, so Steffen<br />

Grubert. „Wir hoffen auf mindestens<br />

500 Besucher.“ Denen<br />

stehen an drei Tagen 100 Flipper<br />

zur Verfügung, Tendenz<br />

steigend. Händler werden<br />

ebenfalls vor Ort sein, zudem<br />

Ist ein Gerät defekt, wird es fachmännisch zerlegt: „Das erste Spiel nach<br />

der Reperatur ist dann eine echte Befriedigung“, lacht Steffen Grubert.<br />

wird vor unserer Stadthalle<br />

mindestens ein Showtruck<br />

Station machen, in dem sich<br />

Passanten an bis zu fünf Geräten<br />

kostenfrei ausprobieren<br />

können. „Uns geht es darum,<br />

den Flipper wieder mehr ins<br />

Rampenlicht zu rücken“, betont<br />

Steffen Grubert – und<br />

sagt mit Blick auf das, was er<br />

vor zehn Jahren selbst entdeckt<br />

hat: „Wir wollen zeigen:<br />

Es gibt den Flipper noch!“<br />

Sollte die Corona-Zwangspause<br />

rechtzeitig beendet sein, steigt<br />

das Flipper-Event Pinball 38<br />

wie geplant:<br />

Freitag bis Sonntag, 15. bis 17. <strong>Mai</strong><br />

Stadthalle, Schützenplatz 2, Gifhorn<br />

Drei-Tages-Ticket: 15 Euro inkl.<br />

kostenfreier Nutzung von mehr<br />

als 100 Flippern (Eintritt frei für<br />

Kinder unter 12 Jahren in Begleitung<br />

eines Erwachsenen)<br />

28<br />

<strong>KURT</strong> <strong>KURT</strong>29


Sicher ans Ziel mit<br />

Gifhorns Taxi Nr. 1<br />

Rund um die Uhr –<br />

sieben Tage die Woche<br />

Tel. 05371 - 12333<br />

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Sie uns<br />

an!<br />

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Kartenzahlung möglich –<br />

per App bestellbar!<br />

Seit 60 Jahren<br />

mit Qualität und Service<br />

Mehr Infos unter<br />

Gifhorn hält zusammen<br />

Gifhorn<br />

hält<br />

zusammen<br />

Mehr als 50 Betriebe nehmen an der von<br />

<strong>KURT</strong> ins Leben gerufenen Aktion teil<br />

Kontaktverbote, Baissephase an den Börsen,<br />

leergekaufte Regale in den Supermärkten: Die<br />

Corona-Pandemie greift global um sich und sorgt<br />

für akutes Unwohlsein in der Bevölkerung. Auch<br />

im kleinen Rahmen sind die ersten Folgen der<br />

bundesweiten Anordnungen auf Covid-19 zu<br />

spüren. Doch Gifhorn wäre nicht Gifhorn, wenn<br />

es sich nicht zu helfen wüsste! Unzählige Firmen<br />

und Betriebe werden in diesen Tagen kreativ, sie<br />

suchen sich neue Formen der Kommunikation und<br />

der Kundenakquise. Die von <strong>KURT</strong> ins Leben gerufene<br />

Aktion „Gifhorn hält zusammen“ sammelt und<br />

zeigt, wie solidarisch unsere Lieblingsstadt dieser<br />

Krise die Stirn bietet. 50 Betriebe, Geschäfte und<br />

Gastronomen beweisen ihr Durchhaltevermögen,<br />

und auf gifhorn-hält-zusammen.de sind es sogar<br />

noch viele mehr. Wollen Sie dabei sein? Schreiben<br />

Sie uns einfach an! Wir kümmern uns um Text und<br />

Foto für die Vorstellung Ihres Unternehmens –<br />

ergänzt um ganz konkrete Angaben, wie und wo<br />

Ihre Kunden Sie jetzt erreichen können.<br />

30<br />

<strong>KURT</strong><br />

Die Dachdeckerei Henke Bedachungen darf ihren Betrieb weitestgehend<br />

so fortführen wie bisher. „Wir müssen aber Schutzmaßnahmen beachten“,<br />

berichtet der Technische Leiter Thomas Henke (38). Aufgrund der neuen hygienischen<br />

Regelungen sei es leider zu Terminabsagen und Verzögerungen im<br />

Bauablauf gekommen – „dafür möchten wir uns bei unseren Kunden entschuldigen.“<br />

Die Kundschaft könne Henke Bedachungen weiterhin ganz normal<br />

erreichen.„Wir sind in Gedanken bei allen Gifhorner Bürgern, Geschäftsleuten,<br />

Gastronomen und Handwerkskollegen aus allen Bereichen, die eine beispiellos<br />

schwierige Zeit durchmachen müssen“, sagen Thomas Henke und sein Vater<br />

Fritz Henke (66), der Inhaber von Henke Bedachungen ist. Durch die Krise<br />

nehme man Dinge anders wahr, man lerne Dinge zu schätzen. Gemeinsam rufen<br />

Thomas und Fritz Henke auf: „Bereits jetzt und erst recht nach überstandener<br />

Krise, sollten wir die Gifhorner Geschäftsleute wo es nur geht unterstützen!<br />

Zusammen schaffen wir das!“<br />

Fallerslebener Straße 6, Gifhorn, Mo-Do. 7.30 bis 16.30 Uhr und Fr. 7.30<br />

bis 13.30 Uhr, Tel. 05371-12308, E-<strong>Mai</strong>l: mail@henke-bedachungen.de<br />

„Wir erleben gerade eine noch<br />

nie dagewesene globale<br />

Krisensituation, für die es<br />

keine Blaupause gibt“,<br />

stellt Andreas Otto fest.<br />

„Wir haben Vorsorge<br />

getroffen, das Infektionsrisiko<br />

einzudämmen“,<br />

erklärt der Vorstandsvorsitzende<br />

der Gifhorner<br />

Wohnungsbau-Genossenschaft (GWG). Der<br />

Service Point und das Service-Zentrum sind<br />

geschlossen. Die GWG ist weiterhin telefonisch erreichbar,<br />

Informationen für Kunden werden zudem<br />

über die Website und Social Media kommuniziert.<br />

Außerdem organisiert die GWG eine Nachbarschaftshilfe.<br />

Das Formular für Hilfebedürftige und<br />

willige Helfer ist auf der Internetseite zu finden.<br />

Des Weiteren hat der Dachverband der GWG – der<br />

Verband der niedersächsischen Wohnungsunternehmen<br />

vdw – ausgeschlossen, Wohnungskündigungen<br />

wegen Corona bedingten Zahlungsausfällen<br />

auszusprechen. Denn: „Das Wichtigste ist jetzt,<br />

das Virus einzudämmen, besonnen zu bleiben und<br />

Zusammenhalt zu zeigen“, betont Andreas Otto.<br />

Ganz nach dem genossenschaftlichen Prinzip: Was<br />

einer alleine nicht schafft, das schaffen viele.<br />

Alter Postweg 36, Gifhorn<br />

Tel. 05371-98980, Fax: 05371-989897<br />

E-<strong>Mai</strong>l: gwg@gwg-gifhorn.de<br />

www.gwg-gifhorn.de<br />

Gifhorn hält zusammen<br />

„Ich befürchte, dass sich die Situation noch hinziehen wird“,<br />

sagt Sven Wiese (49). „Trotzdem versuche ich immer positiv<br />

zu denken“, erklärt der Inhaber von Sven’s Schützen-Wiese.<br />

Zwar bleibt der Laden zu, aber die Gäste können telefonisch,<br />

per <strong>Mai</strong>l und sogar per WhatsApp bestellen und ihre Speisen<br />

abholen. Es gibt eine Außer-Haus-Speisekarte, die auf der<br />

Website des Gastro-Betriebes zu finden ist. Bestellungen<br />

können täglich von 11.30 bis 13.30 Uhr sowie von 18 bis 20.30<br />

Uhr abgeholt werden. Von 10 bis 14 Uhr und von 17 bis 21<br />

Uhr nimmt der Gastronomiebetrieb Bestellungen über die<br />

Festnetznummer entgegen. Und Sven Wiese selbst ist für Bestellungen<br />

seiner Kunden über seine Handynummer „jederzeit<br />

erreichbar“, wie er betont. „Die Solidarität der Gäste ist groß.<br />

Fast jeder Gast hat einen persönlichen Bezug zum Verein und<br />

versucht zu helfen und zu unterstützen“, freut sich Sven Wiese.<br />

„Ich bedanke mich jetzt schon mal bei allen, die zu uns halten!“<br />

Celler Straße 30, Gifhorn<br />

Tel. 05371-7247900 und 0172-5119317<br />

E-<strong>Mai</strong>l: zum.wiese@web.de<br />

www.schuetzen-wiese.de<br />

<strong>KURT</strong> 31


Gifhorn hält zusammen<br />

Gifhorn hält zusammen<br />

Das Team von Erdmann Vermessungen kann wie gewohnt weiter arbeiten –<br />

„natürlich unter Berücksichtigung der neuen Abstandsregelungen“, erklären Inhaber<br />

Johannes Erdmann (31) und sein Vater Jürgen Erdmann (70). Die Kundschaft kann<br />

sie und ihr Team nach wie vor erreichen und auch in den Außendienst fahren sie<br />

weiterhin. Besonders am Herzen liegt dem öffentlich bestellten Vermessungsingenieur<br />

Johannes Erdmann, dass der lokale Handel weiterhin unterstützt wird. „Es ist jetzt<br />

wichtig, dass wir uns gegenseitig helfen und Rücksicht aufeinander nehmen.“<br />

Knickwall 16, Gifhorn, Tel. 05371-98360<br />

E-<strong>Mai</strong>l: info@vermessung-erdmann.de, www.vermessung-erdmann.de<br />

„Ich coache vor allem Mitarbeiter und Führungskräfte dahingehend, dass sie mehr Spaß an dem haben, was<br />

sie tun“, erklärt Lutz Kadereit (53). „Da jetzt viele von ihnen im Home-Office sind, sind Trainings vor Ort in den<br />

Unternehmen nicht mehr möglich.“ Aber gerade jetzt würden sich viele Unternehmer Sorgen um ihre<br />

Mitarbeiter machen. Zum Glück könne ein Angebot von Lutz Kadereit auch online weitergeführt<br />

werden: „Die aktiven Übungen fallen zwar weg, aber es funktioniert auch so sehr gut.“ Lutz<br />

Kadereit hofft, dass die Menschen jetzt über sich selbst nachdenken. Er wünscht sich positive<br />

Veränderungen zu mehr Nachhaltigkeit im Leben und keine sinnlose Verschwendung – und<br />

dass man vielleicht öfter mal in all der Hektik die Bremse zieht.<br />

Tel. 05374-6718234, E-<strong>Mai</strong>l: kontakt@lutzkadereit.com, www.lutzkadereit.com<br />

Eckart Schulte (50) und Ina Hoffmann (52) von der<br />

Diakonischen Jugend- und Familienhilfe Kästorf berichten<br />

in der Zeit der Corona-Pandemie über erhebliche Veränderungen<br />

in ihrem Arbeitsalltag: „Unsere Kontakte zu den Jugendlichen<br />

und Familien können in der Regel nicht mehr Face-to-<br />

Face stattfinden“, erklärt die Sozialpädagogin. „Ausnahmen<br />

sind Kontrollaufträge vom Jugendamt oder Fälle, in denen eine<br />

Kindeswohlgefährdung vorliegen könnte. Aber das sind dann<br />

auch akut hilfsbedürftige Personen.“ Im Gegenzug nehme die<br />

telefonische Beratung stärker zu – diese steht Jugendlichen<br />

und Eltern zur Verfügung, die der Hilfestelle vom Jugendamt<br />

vermittelt wurden. „Wir merken, dass ein erhöhter Betreuungsbedarf<br />

unserer Kontaktpersonen vorliegt“, sagt Ina Hoffmann.<br />

„Einige sind labil und ängstlich.“ Fragen zum Umgang mit dem<br />

Corona-Virus und den damit einhergehenden Regelungen häufen sich. „Aber die Personen sind auch sensibler, was<br />

mögliche Hilfeleistungen für andere Menschen in ihrem Umkreis angeht und sind umsichtig.“ Die beiden Sozialpädagogen<br />

sind sich einig: „Mit Zusammenhalt und Nächstenliebe können wir diese Krise überwinden!“ Und Eckart<br />

Schulte fügt hinzu: „Man merkt zurzeit auch, dass der Hass in sozialen Netzwerken zurückgeht. Ich hoffe, dass unsere<br />

Gesellschaft gestärkt aus der Corona-Pandemie hervorgeht.“<br />

Hauptstraße 51, Kästorf, Tel. 05371-721310, E-<strong>Mai</strong>l: c.hahne@dachstiftung-diakonie.de<br />

„Wir halten durch!“,<br />

bekräftigt die<br />

Geschäftsführerin des<br />

Weltladens in Gifhorn,<br />

Christa Bausch (52).<br />

Der Weltladen bleibt<br />

geöffnet – Montag bis<br />

Freitag von 10 bis 18<br />

Uhr und samstags von<br />

10 bis 14 Uhr. Darüber hinaus gibt’s einen Lieferdienst auf<br />

Rechnung. Bestellungen werden werktags von 10 bis 14<br />

Uhr telefonisch entgegengenommen und rund um die Uhr<br />

per <strong>Mai</strong>l. Das Sortiment ist auf der Internetseite des Weltladens<br />

einsehbar. Der Weltladen bezieht seine Produkte<br />

vor allem von Produzenten aus ärmeren Ländern der Erde<br />

und die trifft die Corona-Krise stärker als das wirtschaftlich<br />

starke Deutschland. „Unsere Produzenten sind auf<br />

unseren Umsatz angewiesen“, fasst die Geschäftsführerin<br />

des Weltladens zusammen. „Es geht uns um ihr tägliches<br />

Einkommen“, appelliert Christa Bausch an die Solidarität<br />

der Gifhorner, „und das motiviert uns, weiterzumachen!“<br />

Cardenap 5, Gifhorn<br />

Tel. 05371-6365401<br />

E-<strong>Mai</strong>l: weltladen@cafe-aller.de<br />

www.cafe-aller.max-e.info/Weltladen<br />

www.der-hof-isenbuettel.de<br />

Öffnungszeiten<br />

neuer Hofladen:<br />

Mo., Di., Do., Fr.<br />

von 9.30 bis 12.30 Uhr<br />

und 14.30 bis 18 Uhr<br />

samstags 9 bis 13 Uhr<br />

Heilpädagogischer Bauernhof mit<br />

• Hofladen<br />

• Hofcafé<br />

• Wohnstätte<br />

• Pferdepension<br />

In unserem neuen Hofladen finden Sie gesundes Essen<br />

aus biologischem Anbau, Fleisch- & Gemüseprodukte<br />

aus eigener Herstellung & vieles mehr.<br />

Sie finden uns auch auf den Wochenmärkten in Meine,<br />

Gifhorn (mittwochs) und Isenbüttel (Freitagnachmittag).<br />

Öffnungszeiten<br />

neues Hofcafé:<br />

Sa., So.<br />

von 14.30 bis 18 Uhr<br />

Wir bleiben für<br />

Sie erreichbar<br />

Wir bleiben für<br />

Sie erreichbar<br />

per Telefon<br />

und E-<strong>Mai</strong>l<br />

per Telefon<br />

und E-<strong>Mai</strong>l<br />

Um gegen die<br />

Ausbreitung des<br />

Corona-Virus möglichst<br />

effizient vorzugehen,<br />

haben wir unser Büro<br />

für den persönlichen<br />

Kundenkontakt<br />

vorübergehend<br />

geschlossen. Wir<br />

beraten Sie gerne<br />

weiterhin per Telefon<br />

und E-<strong>Mai</strong>l.<br />

Um gegen die Ausbreitung des<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Bleiben Sie optimistisch und<br />

gesund.<br />

Bleiben Sie optimistisch<br />

und gesund.<br />

Holger Dittombee<br />

HUK-COBURG-Berater in Gifhorn<br />

Holger Dittombee<br />

HUK-COBURG-Berater in Gifhorn<br />

Kundendienstbüro<br />

Holger Dittombee<br />

38518 Gifhorn<br />

Telefon: 05371 53 666<br />

Whatsapp: 0170 40 80 906<br />

holger.dittombee@HUKvm.de<br />

www.HUK.de/vm/holger.dittombee<br />

Kundendienstbüro<br />

Holger Dittombee<br />

38518 Gifhorn<br />

Telefon 05371 53666<br />

holger.dittombee@HUKvm.de<br />

www.HUK.de/vm/holger.dittombee<br />

Sprechzeiten<br />

Mo. – Fr. 09:00 – 13:00 Uhr<br />

Mo., Do. 14:00 – 18:00 Uhr<br />

Di., Mi., Fr. 14:00 – 17:00 Uhr<br />

sowie nach Vereinbarung<br />

Sprechzeiten<br />

Mo. - Fr. 09:00 - 13:00 Uhr<br />

Mo., Do. 14:00 - 18:00 Uhr<br />

Di., Mi., Fr. 14:00 - 17:00 Uhr<br />

sowie nach Vereinbarung<br />

„Ich habe in dieser Situation<br />

eine besondere Verantwortung“,<br />

beschreibt<br />

Holger Dittombee (56)<br />

von der HUK Coburg<br />

in Gifhorn. Seine Mitarbeiter<br />

sind telefonisch<br />

zu erreichen: werktags<br />

von 9 bis 13 Uhr und von<br />

14 bis 17 Uhr, montags und<br />

donnerstags sogar bis 18 Uhr. Der<br />

Chef stellt seine Beratung elektronisch zur Verfügung, auf<br />

der Internetseite befindet sich ein Link zum Kontaktformular<br />

und zum Rückrufservice. Zudem gibt’s eine kostenfreie<br />

Hotline für Schadensfälle. „Für die derzeit laufende<br />

Mofa-Saison haben wir unsere Bürotür zur Schleuse<br />

umfunktioniert – so können unsere Mofa-, Moped- und<br />

E-Rollerfahrer ihre neuen Kennzeichen oder die Plakette<br />

abholen“, erläutert Holger Dittombee. „Meinem Team<br />

und allen Kunden möchte ich meinen Dank und meinen<br />

Respekt aussprechen. Weiter so – dann schaffen wir das!“<br />

Cardenap 2-4, Gifhorn<br />

Tel. Holger Dittombee: 05371-53666<br />

Tel. bei Schadensfall: 0800-2485445<br />

www.huk.de/vm/holger.dittombee<br />

DER HOF e.V. · Zum Hof 1 · 38550 Isenbüttel<br />

32<br />

<strong>KURT</strong> Tel. 0 53 74 / 95 570 · Laden: 95 57 132<br />

<strong>KURT</strong> 33


Gifhorn hält zusammen<br />

Gifhorn hält zusammen<br />

„Unsere Gastronomiebetriebe haben vorerst<br />

komplett zu. Im <strong>April</strong> wird es Überlegungen geben,<br />

ob und wie wir wieder öffnen können“, informiert<br />

Fatih Kilic (39), Inhaber des Cappu Bistros und<br />

der Cappu Cabana in Gifhorn. „Ehrlich gesagt, die<br />

persönliche Entschleunigung tut mir gut“, gibt er<br />

zu, „aber langsam wird mir doch etwas langweilig“.<br />

Trotzdem lässt er in dieser Lage nicht den Kopf<br />

hängen. „Wir sollten uns klar machen, dass wir kein<br />

Land wieder aufzubauen haben“, gibt Fatih Kilic zu<br />

bedenken, „jeder sollte sich vor Augen halten, dass<br />

es uns gut geht“. Er appelliert trotz aller Ungewissheit<br />

an die Geduld der Menschen in Gifhorn:<br />

„Aktuell ist das Wichtigste der Austausch – und:<br />

Ruhe bewahren! Außerdem ist doch schönes Wetter,<br />

das ist gut für die Seele“, sagt der Gastronom im<br />

Interview, „jetzt haben alle Zeit, sich zu entgiften“.<br />

Fatih Kilic freut sich über die Nächstenliebe, die jetzt<br />

gelebt werde – ganz unabhängig von der Religion.<br />

„Aber bei allem Optimismus“, gibt er zu bedenken,<br />

„es werden Menschen auf der Strecke bleiben.“<br />

Umso wichtiger sei es jetzt, die nötige Infrastruktur<br />

zu schaffen und<br />

zu stärken, die in<br />

dieser Ausnahmesituation<br />

gebraucht<br />

werde.<br />

Die Filialen von Schuhhaus Galipp bleiben während der Corona-Krise<br />

geschlossen, der Online-Shop ist jedoch geöffnet: „Wir möchten den Kunden<br />

hiermit ein virtuelles Schaufenster bieten“, erklärt Inhaber Hayo Galipp-Le<br />

Hanne. Gibt es Fragen, Wünsche oder Bestellungen, können sich Interessierte<br />

an das Schuhhaus Galipp wenden. Bestellungen können auch direkt im<br />

Geschäft abgeholt werden – die Termine hierfür werden individuell vereinbart.<br />

„Natürlich trifft es uns, dass die Geschäfte geschlossen sind“, sagt Hayo<br />

Galipp-Le Hanne. „Wir wollen es unseren Kunden trotzdem weiterhin ermöglichen,<br />

bei uns einzukaufen.“ Der Inhaber hofft, dass sie möglichst bald wieder<br />

öffnen können: „Wir freuen uns riesig darauf, den Kundinnen und Kunden<br />

wieder persönlich begegnen zu können, sie alle und unsere Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter fehlen uns.“<br />

Steinweg 63, Gifhorn, Mo - Fr: 10 bis 12 Uhr, Tel. 05371-5888810<br />

E-<strong>Mai</strong>l: info@galipp-schuhmode.de, www.schuhmode24.de<br />

Tel. 05371-935256<br />

E-<strong>Mai</strong>l: info@<br />

cappu-bistro.de<br />

www.cappubistro.de<br />

„Es ist ungewohnt ruhig im Home-Office“, berichtet<br />

Patricia Bach (28) von den Stadtwerken Gifhorn.<br />

Das Kundenbüro ist für den Kundenverkehr<br />

geschlossen, die Stadtwerke sind aber weiterhin<br />

für ihre Kunden über das Kundenportal, Telefon,<br />

E-<strong>Mai</strong>l sowie die sozialen Medien Facebook und<br />

Instagram erreichbar. Die Versorgungssicherheit<br />

bleibt also gewährleitet – jeder bekommt weiterhin<br />

Strom und Gas. Außerdem drohen Kunden keine<br />

Kündigungen. Zahlungsverpflichtungen bestehen<br />

zwar weiterhin, „allerdings können mit uns<br />

individuelle Lösungen gefunden werden“, betont<br />

Patricia Bach. Wichtig sei nur, sich rechtzeitig<br />

bei den Stadtwerken zu melden. „Es wird zu<br />

keinen Versorgungsunterbrechungen kommen,<br />

die auf Zahlungsausfälle durch die Corona-Krise<br />

zurückzuführen sind“, versichert Patricia Bach.<br />

Denn: „In Zeiten der Unsicherheit möchten wir eine<br />

Konstante sein, die Betroffene unterstützt.“<br />

Torstraße 7, Gifhorn<br />

Tel. 05371-8393789<br />

E-<strong>Mai</strong>l: service@stadtwerke-gifhorn.de<br />

www.stadtwerke-gifhorn.de<br />

Die Hospizarbeit Gifhorn ist seit über 20 Jahren<br />

für die Menschen im gesamten Landkreis Gifhorn<br />

bei der Begleitung schwerstkranker, sterbender<br />

Menschen da. Auch in der momentan schwierigen<br />

Zeit, in der vieles anders abläuft als normal, stehen<br />

die ehrenamtlichen Begleiter und Begleiterinnen<br />

weiterhin für die Menschen zur Verfügung. Durch<br />

die besonderen Regeln der Ausgangsbeschränkungen,<br />

des Versammlungsverbots, des allgemeinen<br />

Abstandshaltens ist es so wichtig wie nie,<br />

Nähe und Anteilnahme zu zeigen und zu leben.<br />

Auch die Hospizarbeit stellt sich dieser Herausforderung,<br />

die Ehrenamtlichen müssen – auch zum<br />

Selbstschutz – allerdings die allgemein gültigen<br />

Regeln und Hygienevorschriften einhalten. Doch<br />

sie sind kreativ, sind für ihre Begleitungen per<br />

Telefonbetreuung, per WhatsApp, per Skype, per<br />

<strong>Mai</strong>l und auch per Briefverkehr da. Die Schwerstkranken<br />

und ihre An- und Zugehörigen werden<br />

also auch in diesen herausfordernden Zeiten<br />

nicht allein gelassen. Das Büro ist zurzeit für den<br />

Publikumsverkehr geschlossen, die Mitarbeiter<br />

sind aber nach wie vor telefonisch erreichbar.<br />

Tel. 05371-9907901<br />

Der Feinkostladen Culinari möchte weiterhin mit allen Kundinnen und Kunden<br />

in Kontakt bleiben – und sie auf Wunsch mit Ware beliefern. „Wir bieten einen<br />

kostenlosen und kontaktlosen Bringdienst an“, berichtet die Geschäftsführerin<br />

Brigitte Kotulla (58). Bestellte Ware wird jeden Dienstag und Freitag verteilt.<br />

Kundinnen und Kunden können telefonisch ihre Bestellungen aufgeben. Die<br />

Lieferzeit und die Kosten werden ihnen dann mitgeteilt – der anfallende Betrag<br />

kann einfach in einem Umschlag vor die eigene Haustür gelegt werden. Seit dem<br />

1. <strong>April</strong> kann Brigitte Kotulla ihre Kundinnen und Kunden nun auch wieder in<br />

ihrem Geschäft bedienen – mittwochs von 10 bis 14 Uhr und samstags von 10 bis<br />

13 Uhr. „Ich hoffe, dass sich das Bewusstsein der Menschen füreinander durch<br />

die Corona-Pandemie verändert“, sagt Brigitte Kotulla. „Und dass die Hilfsbereitschaft<br />

bestehen bleibt, auch wenn das normale Leben wieder zurückkehrt.“<br />

Steinweg 60, Gifhorn<br />

Mi. 10 bis 14 Uhr und Sa. 10 bis 13 Uhr<br />

Tel. 0175-5048618 und 05371-6199286<br />

E-<strong>Mai</strong>l: info@culinari-gifhorn.de, www.culinari-gifhorn.de<br />

„Wir machen im Grunde ganz<br />

normal weiter, aber wir gehen<br />

neue Wege“, erklärt Immobilienmakler<br />

Andreas Biel<br />

(49). Das Büro von Century<br />

21 Immo-BIEL in Gifhorn ist<br />

zwar für Besucher gesperrt,<br />

telefonisch und per <strong>Mai</strong>l ist<br />

Andreas Biel jedoch weiterhin<br />

für seine Kunden da. Weil Wohnungsbesichtigungen<br />

vermieden werden sollen, werden<br />

jetzt 360-Grad-Besichtigungen angeboten. Bei diesem<br />

virtuellen Rundgang können Kunden am Laptop, PC oder<br />

auch auf dem Smartphone 360-Grad-Bilder von Wohnungen<br />

einsehen und sich „durch die Räume klicken“,<br />

beschreibt der Immobilienmakler. Die Kunden seien<br />

weiterhin an Kauf und Verkauf von Immobilien interessiert<br />

und „die Stimmung ist ganz gut – alle sind zuversichtlich“,<br />

freut sich Andreas Biel. Das Immobilienunternehmen<br />

Century 21, zu dem auch Immo-BIEL in Gifhorn gehört,<br />

hat außerdem ein kostenfreies Hilfsangebot ins Leben<br />

gerufen. Auf der Internetseite www.century21.de/pagecentury21-hilft<br />

können Betroffene ein Formular ausfüllen<br />

und erhalten zeitnah telefonisch Rückmeldung über<br />

Unterstützungsmöglichkeiten durch Century 21. „Das<br />

Stichwort ist Solidarität statt Egoismus“, betont Andreas<br />

Biel. „Das müssen wir jetzt irgendwie packen!“<br />

Isenbütteler Weg 43a, Gifhorn<br />

Tel. 05371-7505750<br />

E-<strong>Mai</strong>l: biel@century-21.de<br />

www.immobiel.century21.de<br />

34<br />

<strong>KURT</strong> <strong>KURT</strong> 35


Gifhorn hält zusammen<br />

Gifhorn hält zusammen<br />

Das Team der Gifhorner Stadthalle arbeitet weiter, wenn<br />

auch vielfach im Home-Office. „Wir stehen gerade vor der<br />

dreifachen Herausforderung, die abgesagten Theatergastspiele<br />

der laufenden Saison 2019/20 neu zu terminieren,<br />

während wir gleichzeitig schon die Spielzeit <strong>2020</strong>/21 für den<br />

Vorverkaufsbeginn vorbereiten und – ganz nebenbei – auch<br />

das neue Programmheft druckfertig werden soll“, erklärt<br />

Stefanie Schrader, die bei der Stadthalle für die Eigenveranstaltungen<br />

und die Öffentlichkeitsarbeit zuständig ist. „Und<br />

natürlich bekommen wir nach wie vor viele telefonische<br />

Anfragen von Kartenkäufern, denen wir zum Glück zu den<br />

allermeisten Vorstellungen bereits einen Ausweichtermin<br />

nennen können, für den die gekauften Karten dann ihre Gültigkeit behalten.“ Während die Techniker in Zweiergruppen<br />

und mit gebotenem Abstand zueinander die lange Liste der Instandhaltungs- und Reparaturarbeiten abarbeiten,<br />

managen die drei Verwaltungsmitarbeiterinnen vom Home-Office aus alle Fragen, Terminverschiebungen und halten die<br />

Öffentlichkeit via Webseite, Facebook und Newsletter auf dem Laufenden. „Wir vertrauen darauf, dass möglichst viele<br />

Besucherinnen und Besucher die Ersatztermine annehmen werden“, so Stefanie Schrader.<br />

Tel. 05371-59470, E-<strong>Mai</strong>l: theater@stadthalle-gifhorn.de, www.stadthalle-gifhorn.de/news<br />

Im Moment arbeitet das Team<br />

von Metallbau Gieseke<br />

ganz normal weiter – „fragt<br />

sich nur, wie lange“,<br />

überlegt Inhaber Thomas<br />

Nesemann (59). Seinen<br />

Stahl beziehe das Unternehmen<br />

nämlich aus Italien –<br />

doch es werde garantiert zu<br />

Lieferengpässen kommen, erklärt Thomas Nesemann.<br />

„Ich habe jetzt Stahl für die nächsten sechs bis zehn<br />

Wochen vorbestellt, um den drohenden Engpass zu<br />

überbrücken.“ Das Unternehmen befinde sich dennoch<br />

in einer ungewissen Situation – „es kommt alleine auf<br />

die Lieferungen an“. Sollte es zu einem großen Ausfall<br />

kommen, müsste Thomas Nesemann seine Mitarbeiter<br />

in Kurzarbeit schicken: „Ich hoffe aber, dass es nicht so<br />

weit kommen wird.“ Demnächst möchte der Betrieb in<br />

größere Räume in Gamsen umziehen. „Dazu hätte ich<br />

mich nicht entschlossen, hätte ich das mit dem Corona-<br />

Virus geahnt“, sagt Thomas Nesemann. Jetzt steht<br />

Metallbau Gieseke vor einer großen Herausforderung.<br />

„Ich hoffe, dass die Wissenschaftler schnellstmöglich<br />

Medikamente oder einen Impfstoff gegen das Virus<br />

entwickeln.“<br />

Am Weinberg 2, Gifhorn<br />

Tel. 05371-9381618 und 0151-19684950<br />

E-<strong>Mai</strong>l: thomas.nesemann@metallbau-gieseke.de<br />

www.metallbaugieseke.de<br />

Gekocht wird im La Piazza weiterhin! Das italienische<br />

Restaurant am Gifhorner Marktplatz hat zwar<br />

geschlossen, aber es bietet einen Abholservice an,<br />

erklärt Inhaber Luciano Papavero (64). Seit 1981<br />

ist er in der Gifhorner Gastronomie aktiv – damals<br />

noch mit La Gondola. Per Telefon können Gerichte<br />

zur Abholung bei La Piazza bestellt werden. „Wir<br />

bieten verschiedene Salate sowie Pizza- und<br />

Nudelgerichte an. Eine spezielle Menükarte für die<br />

Abholung ist auf unserer Internetseite veröffentlicht.“<br />

Der Service ist täglich jeweils mittags sowie<br />

am Abend aktiv – außer dienstags, dem gewohnten<br />

Ruhetag. „Wir befinden uns in einer sehr schwierigen<br />

Situation“, stellt Luciano Papavero fest. „Natürlich<br />

hoffe ich darauf, dass es so schnell wie möglich<br />

vorbeigeht – aber wir<br />

müssen auch Geduld<br />

mitbringen und erst<br />

mal abwarten.“<br />

Marktplatz 1<br />

Gifhorn<br />

Mo, Mi - So:<br />

12 bis 15 Uhr und<br />

17.30 bis 20.30 Uhr<br />

Tel. 05371-56961<br />

und 05371-8959770<br />

www.lapiazzagifhorn.de<br />

„Wir stecken nicht den Kopf in den Sand“, betont Lothar<br />

Voges (61). Der Gastronomiebereich und die Küche seines<br />

Angels’ Share in der Gifhorner Innenstadt sind zwar<br />

geschlossen, alle Tastings und Reisen bis auf Weiteres abgesagt,<br />

aber das Spirituosenfachgeschäft öffnet weiterhin<br />

– von Dienstag bis Samstag von 11 bis 16 Uhr. Die Mitarbeiter<br />

arbeiten „selbstverständlich mit Handschuhen, Masken<br />

und sonstigen Vorsichtsmaßnahmen“, erläutert der Inhaber.<br />

Wer in Zeiten von Corona nicht auf Whisky, Bier, Zigarren,<br />

Gin oder Rum verzichten möchte, kann auch bequem per<br />

Telefon bestellen und sich die Ware nach Hause liefern<br />

lassen. Auch die Abholung direkt im Geschäft ist möglich.<br />

„Bald kommt Ostern“, merkt Lothar Voges an, „und wir<br />

werden unsere selbstgemachten Pralinen anbieten. Ein Teil<br />

des Erlöses geht wieder an das Kinderhospiz Löwenherz in<br />

Braunschweig.“ Er äußert Verständnis für die Sorgen der<br />

Menschen: „Ich verstehe die finanziellen Probleme, die vor<br />

uns liegen, aber im Gegensatz zu vielen anderen Menschen<br />

auf dieser Welt müssen wir keine Angst vor Bomben haben,<br />

wir müssen nicht in<br />

den Luftschutzkeller<br />

fliehen. Wir kriegen<br />

das hin – wenn wirklich<br />

alle mitziehen.“<br />

Steinweg 10, Gifhorn<br />

Di - Sa: 11 bis 16 Uhr<br />

Tel. 05371-9606666<br />

www.angelssharegifhorn.de<br />

„Kurz gesagt: Die Werkstatt hat zu, nur für Pannen,<br />

Abschleppdienste und Unfälle aller Art sind<br />

wir weiterhin da“, fasst Michael Hoffmann vom<br />

Abschleppdienst Hoffmann und Unfallservice<br />

zusammen. Wann die Werkstatt, die auch Tüvund<br />

Dekra-Prüfstelle ist, wieder öffnet, könne er<br />

noch nicht sagen. Trotzdem ist Michael Hoffmann<br />

weiterhin zur Stelle, wenn es um Autopannen und<br />

Unfälle geht oder ein Fahrzeug abgeschleppt<br />

werden muss. „Wir sind 24 Stunden am Tag,<br />

7 Tage die Woche am Ball – jederzeit!“, versichert<br />

er. Wichtig sei nun, dass ein jeder auf sich<br />

achtgebe und damit in erster Linie auch auf seine<br />

Mitmenschen. „Und natürlich zu Hause bleiben!“,<br />

fügt er lachend hinzu. „Dann passieren auch keine<br />

Unfälle und ich muss nicht auch noch ausrücken.“<br />

Zur Silbereiche 9, Gamsen<br />

Tel. 05371-74419<br />

Bei <strong>KURT</strong> sieht der Arbeitsalltag sehr anders aus: „Viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten im Home-Office“,<br />

erklärt Bastian Till Nowak (34). „Interview-Termine werden in der Regel nur noch per Telefon wahrgenommen“, sagt<br />

der Herausgeber und Chefredakteur des Gifhorner Stadtmagazins. „Auch die Stornierung von zahlreichen Anzeigen<br />

stellt uns vor eine große wirtschaftliche Herausforderung.“ Deswegen freuen wir uns enorm über die Unterstützung<br />

aller Leserinnen und Leser, die das neues Förder-Abo abgeschlossen haben. „Wir merken, dass sie <strong>KURT</strong> gern haben.<br />

Das bestärkt unser gesamtes Team!“ Auf <strong>KURT</strong>s Webseite ist vermerkt, in welchem Supermarkt oder in welcher Bank<br />

<strong>KURT</strong> ausliegt. „Oder Ihr nutzt das Abo und bekommt <strong>KURT</strong> nach Hause geschickt.“ Die weiteren Dienstleistungen<br />

von <strong>KURT</strong> Media werden nach wie vor angeboten. Darüber<br />

hinaus hat <strong>KURT</strong> das Projekt „Gifhorn hält zusammen“ auf die<br />

Beine gestellt: Auf www.gifhorn-hält-zusammen.de zeigen wir,<br />

wie die Unternehmen weitermachen – und wie die Gifhorner<br />

sie unterstützen können. „Ich wünsche mir, dass dieser<br />

spürbare Gemeinschaftssinn, der durch die Corona-Pandemie<br />

entstanden ist, auch bestehen bleibt“, hofft Bastian Till Nowak.<br />

Tel. 05371-9418001, Mo bis Do. 9 - 16 Uhr und Fr. 9 - 15 Uhr<br />

E-<strong>Mai</strong>l: mail@kurt-gifhorn.de, www.kurt-gifhorn.de<br />

www.gifhorn-hält-zusammen.de<br />

36<br />

<strong>KURT</strong> <strong>KURT</strong> 37


Gifhorn hält zusammen<br />

Gifhorn hält zusammen<br />

Das Taxiunternehmen Hoffmann bietet Einkaufsfahrten für<br />

Gifhornerinnen und Gifhorner an. Man kann sich auf der Internetseite<br />

von Taxi Hoffmann eine Einkaufsliste individuell zusammenstellen – die<br />

gewünschten Lebensmittel werden der Taxi-Zentrale über das Internet<br />

mitgeteilt, die Waren werden Kundinnen und Kunden dann nach Hause<br />

geliefert. Zu zahlen sind lediglich der Betrag für den Einkauf und die<br />

Kosten für die Fahrtstrecke. „Bislang wird der Service gerne von Schwangeren<br />

und Risikopatienten genutzt“, berichtet Inhaber Fabian Hoffmann<br />

(35). „Er steht aber grundsätzlich jedem zur Verfügung!“ Man sei<br />

außerdem weiterhin jeden Tag zu jeder Uhrzeit unterwegs. Die Hoffmannschen Taxen sind umgerüstet: Spuckschutz<br />

ist eingebaut, zudem kommen Desinfektionsmittel, Handschuhe und Schutzmaske in den Fahrzeugen zum Einsatz.<br />

„Bei Bedarf steht sogar eine komplette Schutzkleidung zur Verfügung – wir decken weiterhin lebensnotwendige Krankenfahrten<br />

ab. Natürlich wünsche ich mir, dass wir verschont bleiben. Jeder sollte, so weit es geht, zu Hause bleiben.“<br />

Tel. 05371-12333, www.taxi-hoffmann.com<br />

„Das ist für uns alle momentan eine sehr, sehr schwere Situation, aber wir tun was wir können“,<br />

versichert Sofia Charalambidou vom Restaurant Syrtaki in Gifhorn. Aufgrund der Ausgangsbeschränkungen<br />

ist das Lokal zwar geschlossen, aber die Küche arbeitet weiter.<br />

„Auch wenn es ein komisches Gefühl ist, im leeren Laden zu arbeiten“, so die Tochter<br />

des Inhabers Pablos Charalambidis (62). Komplett zu schließen sei keine Option, also<br />

würde man jetzt das Beste aus der Situation machen. Für alle hungrigen Kunden bietet<br />

das Syrtaki nun einen Liefer- und Abholservice an. Auf dem Instagram- und Facebook-<br />

Profil der Gastronomie kann man die Speisekarte aufrufen. Bestellungen werden montags<br />

bis samstags ab 17 Uhr und sonntags bereits ab 12 Uhr entgegengenommen. „Wir<br />

sind froh, dass wir noch weiter arbeiten können“, freut sich Sofia Charalambidou. In dieser<br />

sehr merkwürdigen Situation habe vor allem eines die Moral des Syrtaki-Teams gestärkt: „Wir<br />

hatten nicht erwartet, dass das Feedback der Gäste so positiv sein würde. Das hilft sehr. Danke dafür!“<br />

Alter Postweg 20, Gifhorn, Tel. 05371-6874474, www.facebook.com/syrtaki<br />

„Normalerweise ist am Sonntagmorgen viel Leben im Brauhaus.<br />

Doch jetzt haben wir die Pausetaste gedrückt“, berichtet Lothar<br />

Krauss, leitender Pastor der Kirche im Brauhaus. Jeden Sonntagmorgen<br />

wird um 8 Uhr der Gottesdienst auf dem YouTube-<br />

Kanal der Kirche online gestellt. Die Meetings finden jetzt via<br />

Zoom statt, einem Videochat-Programm. Die Jugend trifft sich im<br />

Instagram-Live-Chat und dem Videoprogramm Houseparty. Auch<br />

das Gebet am Mittwoch findet weiter zu gewohnter Zeit über<br />

einen Livestream statt. Außerdem hat die Kirche die Kampagne<br />

„Help-Your-Neighbour“ ins Leben gerufen. „Wer helfen möchte,<br />

ist herzlich eingeladen, seine Nachbarn, Freunde oder Bekannten<br />

zu unterstützen, die sich nicht alleine versorgen können. Manchmal reicht schon ein Anruf, ein netter Brief oder eine<br />

Karte“, so Lothar Krauss. „Eines hat sich nicht geändert – unser Vertrauen in Gott“, ermutigt der Pastor.<br />

Schützenplatz 1, Gifhorn, E-<strong>Mai</strong>l: info@kirche-im-brauhaus.de<br />

YouTube: www.youtube.de/KircheimBrauhaus<br />

Ob Wandbilder, Fototapeten, bedruckte Textilien oder Schilder – normalerweise<br />

ist Regina Waue (53) in ihrer Print Box für Geschäfts- und<br />

Privatkunden zur Stelle. „Aber jetzt ist alles zum Stillstand gekommen“,<br />

beschreibt die Gestalterin. Die Print Box in der Steinweg-Passage hat<br />

ihre Türen geschlossen, aber wer etwa zu Ostern ein Fotogeschenk<br />

braucht, kann Bestellungen weiterhin telefonisch oder per <strong>Mai</strong>l an<br />

Regina Waue übermitteln. Darüber hinaus bietet sie Möglichkeiten zum<br />

Einrichten von Schutzzonen an. Personalisierte Aufsteller, Roll-ups,<br />

Spuck- und Niesschutzwände oder Schilder können Geschäftskunden<br />

anfertigen lassen. Die Druckerzeugnisse werden deutschlandweit per<br />

Post verschickt – und im Großraum Gifhorn liefert Regina Waue zweimal<br />

pro Woche persönlich aus. „Es ist für mich kein unangenehmer Stillstand“,<br />

erklärt die Gestalterin. „Das Online-Geschäft läuft ganz normal<br />

weiter und bei Druckaufträgen<br />

jeder Art können die Kunden<br />

mich per Telefon oder Handy<br />

erreichen.“<br />

Steinweg 62, Gifhorn<br />

Tel. 05371-9403688 und<br />

0172-1759343<br />

E-<strong>Mai</strong>l: info@<br />

printbox-gifhorn.de<br />

www.printbox-gifhorn.de<br />

„Bislang ist die Situation bei RAUMConcepts Schubert unverändert<br />

und ich hoffe, dass wir auch weiterhin das Vertrauen der Kunden<br />

genießen“, meldet Alexander Schubert (37). Umso wichtiger sei es ihm,<br />

auf die bekannten Hygienemaßnahmen zu achten. Auch der Inneneinrichter<br />

ist erfinderisch geworden in diesen Zeiten: Da alle Baumärkte<br />

geschlossen haben, bietet Alexander Schubert nun Materialien wie<br />

Tapeten und Farben an. Über die Einrichtungspalette der Großhändler<br />

bezieht er „Profi-Materialien“, wie er betont, die er innerhalb von maximal<br />

48 Stunden zur kontaktlosen Abholung organisiert. Bestellungen<br />

werden per Telefon, Handy und auch auf der Facebook-Seite von<br />

RAUMConcepts entgegengenommen. „Ich hoffe, dass alle die Krise<br />

gut überstehen und ich wünsche allen Unternehmen und Selbständigen<br />

viel Kraft und Erfolg für die kommende Zeit“, äußert sich Alexander<br />

Schubert. Mit Blick auf die Solidarität der Gifhorner wünscht er sich,<br />

„dass dieses ‘support your local’ anhält, denn davon hängen alle lokalen<br />

Unternehmen und der<br />

lokale Einzelhandel ab“.<br />

Tränkebergstraße 22<br />

Gifhorn<br />

Tel. 05371-6366919<br />

und 0151-11644682<br />

E-<strong>Mai</strong>l: alexander.schubert@raumconcepts.de<br />

www.raumconcepts.de<br />

„Ich weiß, dass es gerade vor Ostern<br />

eine schwierige Zeit ist“, sagt<br />

Matthias Nerlich (47). Eigentlich sei<br />

jetzt die Zeit für Feiertage im Kreise der<br />

Familie. „Umso mehr möchte ich mich<br />

bei den Gifhornerinnen und Gifhornern<br />

bedanken, die bedacht, vorsichtig und<br />

zurückhaltend mit der Situation umgehen.<br />

99,9 Prozent halten sich an die<br />

Auflagen. Das finde ich toll!“ Für den<br />

Gifhorner Bürgermeister ist das Stichwort<br />

Zusammenhalt. So häufig wie<br />

möglich versucht er, die Außerhausdienste<br />

der lokalen Gaststätten, Gasthäuser<br />

und Lokale zu nutzen, um der<br />

Gastronomie in diesen Krisen-Tagen<br />

zur Seite zu stehen. „Es ist interessant,<br />

welche bekannten Gesichter man da<br />

Abend für Abend so trifft“, schmunzelt<br />

der Bürgermeister. Das gibt das Gefühl<br />

von Solidarität und Gemeinschaft.<br />

Matthias Nerlich hofft darauf, dass<br />

sich weiter diszipliniert an die Auflagen<br />

gehalten wird – das sei vorbildliche Arbeit.<br />

Und wer seine Lieblingsgeschäfte<br />

unterstützen möchte, den verweist<br />

der Gifhorner Bürgermeister auf das<br />

Online-City-Portal, wo man Gutscheine<br />

kaufen kann, um diese nach<br />

der Wiedereröffnung der Geschäfte<br />

einzulösen. „So können wir alle helfen“,<br />

macht er Mut – und verweist gleichsam<br />

auf die Wirtschaftsförderung und<br />

Stadtmarketing Gifhorn GmbH (Wista)<br />

als Ansprechpartner: „Wir haben<br />

immer ein offenes Ohr“, verspricht<br />

Gifhorns Bürgermeister.<br />

www.onlinecity-gf.de<br />

38<br />

<strong>KURT</strong> <strong>KURT</strong>39


Gifhorn hält zusammen<br />

Gifhorn hält zusammen<br />

„Ich war erst mal völlig überrascht“, erzählt Thomas<br />

Hepe (54). „Ich musste den Laden schließen und die<br />

Bratwurstbude vor Hagebau natürlich auch“, berichtet<br />

der Chef des Freizeitzentrums Malibu. „Dann<br />

habe ich überlegt, was ich jetzt machen kann – habe<br />

die Cocktailbar weggenommen und den Drive-In-<br />

Schalter ins Leben gerufen. Das funktioniert über<br />

Festnetz“, erklärt der bekannte Gifhorner Gastronom.<br />

„Sie bestellen vor, wir sagen Ihnen die Abholzeit und<br />

bringen das Essen dann zum Auto.“ Auch Kartenzahlung<br />

ist möglich. Die wechselnden Tageskarten<br />

veröffentlicht Thommy via Facebook und auf der<br />

Internetseite des Malibu. „Die Küche ist nicht die<br />

größte, aber wir tun unser Bestes“, versichert er.<br />

„Auch wenn es ein ganz schöner Aufwand ist – da<br />

sind schon mal die Töpfe geflogen“, lacht Thomas<br />

Hepe. Über die große Resonanz, die seine Aktion bei<br />

Facebook hervorgerufen hat, freut er sich sehr: „Wie<br />

die Leute das teilen, ist ganz, ganz toll!“ Thommy ist<br />

überrascht von den vielen netten Gesten, das motiviert<br />

ihn. „Ich habe schon die eine oder andere Krise<br />

überstanden, ich stecke den Kopf nicht in den Sand“,<br />

betont er.<br />

Sonnenweg 4-6<br />

Gifhorn<br />

Di - Fr: 12 bis<br />

14 Uhr und<br />

17 bis 20 Uhr<br />

Sa: 17 bis 20 Uhr<br />

Tel. 05371-<br />

990815<br />

www.kegelbahn-gifhorn.de<br />

www.facebook.<br />

com/Freizeitzentrum-Malibu<br />

„Seminare und Workshops weiter durchzuführen, ist aktuell leider unmöglich“, bedauert<br />

der Gifhorner Lifecoach und Erfolgstrainer Damian Richter (43). Mit seinem<br />

Videoteam arbeitet er an der Digitalisierung seiner Programme. „Nun haben wir<br />

schließlich genug Zeit, um mein Buch fertig zu schreiben und in aller Ruhe Eis bei<br />

Coletti zu bestellen“, lacht der Lebenstrainer. Ende August soll eine „Level Up<br />

Your Life“-Veranstaltung stattfinden und jedem, dem die Corona-Krise zu schaffen<br />

macht, wird ein Gratis-Platz angeboten. „Meldet Euch einfach per E-<strong>Mai</strong>l und wir<br />

setzen Euch auf die Gästeliste“, verspricht der Lifecoach.<br />

Hermann-Löns-Weg 1, Gifhorn, E-<strong>Mai</strong>l: kontakt@damian-richter.com<br />

www.instagram.com/damianlifecoach<br />

„Wir müssen mit deutlich verringerten Umsätzen<br />

klarkommen“, stellt Nils Leifert (26) klar. Trotzdem<br />

sieht der geschäftsführende Gesellschafter der<br />

Bäckerei Leifert in der aktuellen Krise auch<br />

eine Chance für den lokalen Einzelhandel. Da der<br />

Verzehr vor Ort nicht mehr möglich ist, haben das<br />

Schloss-Café in Gifhorn, die Filialen im Netto am<br />

Koppelweg und im Rewe in Fallersleben sowie<br />

die Waffelei in der Gifhorner Innenstadt vorerst<br />

geschlossen. Die Öffnungszeiten werden den<br />

Gegebenheiten angepasst. Auf der Internetseite<br />

gibt der „Filialfinder“ aktuelle Informationen zu geöffneten<br />

Standorten und den jeweiligen Öffnungszeiten.<br />

Bereits am 20. März hatte das Unternehmen<br />

ein Video auf Facebook veröffentlicht, in dem Nils<br />

Leifert und seine Mutter Anette Leifert appellierten,<br />

weiterhin den lokalen Einzelhandel zu unterstützen.<br />

„Wir hoffen auf mehr Verständnis für den lokalen<br />

Einzelhandel.“ Gerade die momentane Situation<br />

zeige, dass man nicht alles als selbstverständlich<br />

erachten könne.<br />

Celler Straße 108, Gifhorn<br />

Tel. 05371-740610, E-<strong>Mai</strong>l: info@leifert.de<br />

Aktuelle Informationen: www.leifert.de/ticker<br />

Filialfinder: www.leifert.de/filialfinder<br />

Facebook: www.facebook.com/leifert<br />

„Wir haben zunächst alle Veranstaltungen abgesagt“, informiert Hans-<br />

Joachim Wahl (71) von der Initiative für Lebens- und Glaubensfragen.<br />

Diese organisiert Vorträge, in denen christliche Glaubensinhalte auf<br />

weltliche Themen des Alltags treffen. „Wir wollen christlich-gesellschaftspolitische<br />

Fragen aufwerfen und beantworten“, erklärt Hans-<br />

Joachim Wahl. Doch der Vortrag „Das prophetische Wort“ am 9. <strong>Mai</strong>, die<br />

Veranstaltung zum Sabbat am 6. Juni und der Vortrag eines Arztes am<br />

10. Oktober sind zunächst abgesagt – es sind jedoch Ausweichtermine<br />

angedacht. „Aber telefonisch sind wir natürlich weiterhin erreichbar.“<br />

Luisenhof 4a, Gifhorn, Tel. 05371-8959945<br />

Die Immobilienmakler<br />

Dahler & Company führen<br />

ihren Betrieb während der<br />

Corona-Pandemie mit einigen<br />

Einschränkungen so normal<br />

wie möglich weiter: „Den<br />

Kundenverkehr in unserem<br />

Büro haben wir eingestellt,<br />

die meisten Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter sind im Home-Office“, berichtet Büroleiter<br />

Andrej Schick (30). „Leider sind unsere Besichtigungen<br />

von Wohnungen und Häusern aufgrund der Abstandsregeln<br />

zurzeit stark eingeschränkt“, bedauert er. „Wir sind<br />

dankbar, dass unsere Kunden dafür Verständnis haben.“<br />

Dahler & Company sind weiterhin für alle Kundinnen und<br />

Kunden jederzeit zu erreichen. „Es ist immer jemand da,<br />

um Eure Anfragen und E-<strong>Mai</strong>ls zu bearbeiten“, versichert<br />

Andrej Schick. Neben der Kundenberatung arbeite das<br />

Team intensiv daran, den Kauf von Immobilien vorzubereiten,<br />

indem sie sich um Themen wie die Finanzierung<br />

kümmern, Absprachen mit Banken führen und relevante<br />

Unterlagen beschaffen. „Wenn gewünscht, machen wir<br />

vereinzelt auch besondere Innenaufnahmen von den<br />

Häusern und Wohnungen in unserem Angebot“, so der<br />

Büroleiter. „Ich wünsche mir, dass wir alle die Corona-<br />

Krise gut und gesund überstehen“, sagt Andrej Schick.<br />

„Ich hoffe, dass jetzt niemand in ein Loch fällt und dass wir<br />

alle die Kraft haben, munter und positiv zu bleiben.“ Und<br />

er fügt an: „Wir freuen uns sehr darauf, unsere Kundinnen<br />

und Kunden bald wieder glücklich machen zu können mit<br />

einem tollen neuen Zuhause.“<br />

Bodemannstraße 13, Gifhorn<br />

Mo - Fr: 9.30 bis 18 Uhr<br />

Tel. 05371-9451860<br />

E-<strong>Mai</strong>l: gifhorn@dahlercompany.de<br />

www.dahlercompany.com/unternehmen/immobilienmakler/gifhorn<br />

„Wir arbeiten so gut es geht weiter“, sagt<br />

Christian Henning (39). „Alle Kunden können<br />

uns weiterhin telefonisch oder per <strong>Mai</strong>l<br />

erreichen“, verspricht der Inhaber von Henning<br />

Elektrotechnik in Gifhorn. Die Arbeiten auf<br />

größeren Baustellen gehen weiter, da man dort<br />

die erforderliche Distanz zu seinen Mitmenschen<br />

gut halten könne, erläutert er. Allerdings<br />

gebe es Einbrüche im Kundendienst: „Mitarbeiter<br />

fallen weg, weil sie sich um ihre Kinder<br />

zu Hause kümmern müssen – schade, dass<br />

es da noch keine Lösung gibt. Ich hoffe, dass<br />

wir das alles schnell und heile überstehen und<br />

das alles in die geregelte Bahn kommt“, betont<br />

Christian Henning. „Und ich wünsche mir, dass<br />

die Menschen auch entspannter werden – man<br />

merkt, dass viele sehr angespannt sind, unsere<br />

Kunden sind aber sehr verständnisvoll“, fügt<br />

er hinzu. „Wäre schön, wenn alle Kunden auch<br />

weiterhin Geduld mitbringen, wenn sich die<br />

Arbeitszeit etwas verzögert.“<br />

Sonnenweg 3, Gifhorn<br />

Tel. 05371-4544<br />

Mo - Fr: 8.30 bis 16.30 Uhr<br />

E-<strong>Mai</strong>l: info@henning-elektro.de<br />

40<br />

<strong>KURT</strong> <strong>KURT</strong>41


Gifhorn hält zusammen<br />

Gifhorn hält zusammen<br />

„Eine sehr herausfordernde Zeit gerade, sowas gab es noch nie“, stellt Dr. Florian Westphal<br />

(48) fest. „Für uns ist es zugleich allerdings auch eine Chance, online präsenter zu werden“,<br />

erklärt der Leiter der Museen des Landkreises Gifhorn. Das Schulmuseum in Steinhort<br />

zeigt mit der Sonderausstellung „Koedukation – Zur Geschichte der Mädchen- und<br />

Jungenbildung in Deutschland“ eine Reise durch 500 Jahre Schulgeschichte. Die<br />

Online-Ausstellung ist auf der Internetseite der Museen des Landkreises Gifhorn zu finden.<br />

Darüber hinaus werden auf der Facebook-Seite des Schulmuseums vertiefende Inhalte zum<br />

Thema Koedukation publiziert. Das Museum Burg Brome schickt die Burg-Maus auf Entdeckungsreise<br />

durch ihre Ausstellung. Diese findet auf ihrem Rundgang diverse Gegenstände, von<br />

denen Fotos auf der Facebook-Seite der Burg veröffentlicht werden. Wer errät, worum es sich bei den Gegenständen<br />

handelt, kann Eintrittskarten für das Museum gewinnen. EMMA – Museumswohnung im Kavalierhaus Gifhorn plant<br />

die Veröffentlichung eines digitalen Kochbuches. Emma Wrede, letzte Bewohnerin der Wohnung, hat gegen Ende<br />

des Zweiten Weltkrieges ihre Lieblingsrezepte zusammengestellt. Im Historischen Museum Schloss Gifhorn läuft zurzeit<br />

die Sonderausstellung „Ist das wirklich aus Papier? – Ein Streifzug durch die Welt des Papierkartonbaus“. Da auch<br />

dort die Türen geschlossen bleiben müssen, arbeite man an der Herausgabe von Papierbögen zum Nachbasteln der<br />

gezeigten Modelle. „Wir arbeiten daran, dass niemandem im Landkreis die Decke auf den Kopf fällt“, lacht Dr. Florian<br />

Westphal. „Daher auch diese Angebote der Museen – auch mit Blick auf die eigenen Kinder“, grinst der Familienvater.<br />

www.museen-gifhorn.de<br />

„Bis jetzt arbeiten wir unverändert weiter“, berichtet<br />

Stefan Raulfs (42). „Unser Büro ist weiterhin besetzt,<br />

also können unsere Kunden uns auch per Telefon und<br />

per <strong>Mai</strong>l erreichen“, erklärt der Geschäftsführer der<br />

Raum- und Farbenprofis Raulfs in Gifhorn. „Emotional<br />

habe ich das positive Gefühl, dass diese Lage<br />

uns alle eher näher zusammenrücken lässt. Unsere<br />

Mitarbeiter halten alle toll zusammen und halten sich<br />

an unsere betriebsinternen Sicherheitsmaßnahmen“,<br />

freut sich Stefan Raulfs. „Da kann man als Chef nur<br />

Danke sagen.“ Den Danksagungen an alle aus der<br />

Lebensmittelbranche und dem Gesundheitswesen<br />

schließt sich der Geschäftsführer an – und: „Einschließen<br />

möchten wir hier auch mal die Banken, die<br />

ja bei der letzten Wirtschaftskrise ordentlich ihr Fett<br />

abbekommen haben. Jetzt sind sie für so manchen<br />

die Retter in der Not.“<br />

Maybachstraße 1, Gifhorn<br />

Tel. 05371-8670 und 05371-86751<br />

E-<strong>Mai</strong>l: stefan.raulfs@raulfs.de, www.raulfs.de<br />

„Aufgrund der Corona-Krise können viele ihren Familien<br />

und Freunden keine Freude mit einer kleinen Aufmerksamkeit<br />

machen“, bedauert Bernd Rogalski (53).<br />

„Deswegen liefern wir Osterpräsente zu ihren Liebsten<br />

nach Hause!“, stiftet der Inhaber von Olio Verde helle<br />

Feiertagsvorfreude. Ob feine Spirituosen, Weine, Liköre,<br />

italienische Spezialitäten oder Feinkostschokolade –<br />

Interessierte können sich den Geschenkkorb individuell<br />

zusammenstellen lassen. Im Internet kann zudem mittels<br />

des Google-Maps-Dienstes ein virtueller Rundgang im<br />

Feinkostgeschäft gemacht werden, um das Angebot zu<br />

erkunden, die Bestellung erfolgt mobil. Neben diesem<br />

Spezial-Versand können die Köstlichkeiten zweimal<br />

pro Woche abgeholt werden. „Etwas Positives hat die<br />

Corona-Krise: Wir sind alle mal wieder geerdet“, befindet<br />

der Inhaber des Feinkostladens. „Viele reflektieren in<br />

dieser Zeit hoffentlich über ihre Verhaltensweisen und<br />

nehmen mehr Acht<br />

auf ihre Mitmenschen.<br />

Ich wünsche mir,<br />

dass keine großen<br />

wirtschaftlichen und<br />

sozialen Schäden<br />

entstehen.“<br />

Olio Verde<br />

Steinweg 2, Gifhorn<br />

Mi, Sa: 10 bis 14 Uhr<br />

Tel. 0151-75057441<br />

„Die Online City Gifhorn ermöglicht es den<br />

Gifhornerinnen und Gifhornern, bei ihren Lieblingsgeschäften<br />

einzukaufen und diese dadurch zu<br />

unterstützen“, erklärt Martin Ohlendorf, Geschäftsführer<br />

der Wirtschaftsförderung und Stadtmarketing<br />

Gifhorn GmbH (Wista). „Gutscheine helfen“, lautet<br />

das Motto. Und weiter: „Kein Mensch braucht Corona,<br />

aber Deine Lieblingsgeschäfte brauchen Dich!“ Das<br />

Portal Online City Gifhorn vertreibt Gutscheine aller<br />

registrierten Unternehmen zu einem beliebigen Wert.<br />

„Außerdem bietet Online City Gifhorn eine Auflistung<br />

über alle Gifhorner Unternehmen, die ihr Angebot<br />

noch zur Verfügung stellen“, erklärt Martin Ohlendorf.<br />

Vom Einzelhandel bis zur Gastronomie gibt es auf dem<br />

Portal mehrere Auswahlmöglichkeiten. Die hinterlegte<br />

Visitenkarte zu jedem Geschäft bietet eine Übersicht<br />

über die angebotenen Leistungen. Die Wista bietet<br />

zudem auf ihrer Internetseite für Händler, Unternehmen,<br />

Dienstleister und Freischaffende Informationen<br />

über Hilfsmaßnahmen der Stadt Gifhorn sowie der<br />

Wista selbst.<br />

Marktplatz 1<br />

Gifhorn<br />

Tel. 05371-<br />

6180890<br />

E-<strong>Mai</strong>l: info@<br />

wista-gifhorn.de<br />

www.onlinecitygf.de<br />

„Das normale Geschäft<br />

ist weniger geworden“,<br />

berichtet Marco Lehner<br />

(47). „Unsere Geschäftsräume<br />

sind aber<br />

weiterhin geöffnet.<br />

Auch hier haben wir<br />

unsere Schutzanlagen<br />

installiert“, erklärt der<br />

Inhaber von Glasbau<br />

Lehner in Gifhorn. „Wir<br />

sind viel unterwegs<br />

in Sachen Tröpfchenschutzanlagen.<br />

Wir haben sie bereits in Lokalen installiert,<br />

in Taxen, Arztpraxen, Büros, Bäckereien und auch im<br />

Rathaus – eben überall dort, wo Kundenverkehr herrscht<br />

oder Mitarbeiter zusammenkommen“, erklärt der Glasermeister.<br />

„Wir fertigen sie aber auch für Selbstabholer, die<br />

sie dann selbst aufbauen.“ Für Selbstabholer und andere<br />

Kunden ist das Team von Glasbau Lehner weiterhin in den<br />

Geschäftsräumen der Firma da – montags bis freitags von<br />

8 bis 17 Uhr und samstags von 8 bis 14 Uhr. Bestellungen<br />

werden außerdem per Telefon entgegengenommen. „In<br />

der Region Gifhorn sind die Tröpfchenschutzanlagen ganz<br />

kurzfristig lieferbar“, so Marco Lehner. Darüber hinaus ist<br />

der 24-Stunden-Notruf von Glasbau Lehner weiterhin aktiv.<br />

Hugo-Junkers-Straße 8, Gifhorn<br />

Tel. 05371-71816<br />

E-<strong>Mai</strong>l: info@glausbau-lehner.de<br />

www.glasbau-lehner.de<br />

„Das Büro bleibt zwar geschlossen, man erreicht uns aber rund um die Uhr telefonisch<br />

und auch per <strong>Mai</strong>l“, berichtet Roman Antczak (48), Leiter der Seniorenbetreuung<br />

Antczak. Der Familienbetrieb engagiert polnische Pflegekräfte und<br />

vermittelt diese in private Haushalte. Das Pflegepersonal lebt mit den Kunden in<br />

einem Haushalt, die Mitarbeiterinnen sind gemeinsam mit den Senioren isoliert<br />

und können so weiterhin betreuen – 24 Stunden am Tag. „Der Aufenthalt der<br />

Damen ist durch die aktuelle Lage verlängert worden“, erläutert Kundenbetreuerin<br />

Ilona Zdrojewska (24). „Wir nehmen aktuell keine Kundentermine wahr, die<br />

Kundengewinnung erfolgt aber weiterhin mittels Telefon und <strong>Mai</strong>l“, sagt Roman<br />

Antczak. Im Bedarfsfall könne man jedoch auch weiterhin Damen engagieren,<br />

denn aktuell sind die Pflegekräfte nicht von der Ein- und Ausreisebeschränkung<br />

betroffen. „Wir sind auf jeden Fall weiterhin für unsere Kunden da und tun unser Möglichstes, um die Betreuung in den<br />

eigenen vier Wänden unserer Kunden sicherzustellen“, erklärt Roman Antczak. „Wir möchten uns für das Verständnis<br />

unserer Kunden bedanken und sind uns sicher, dass wir das gemeinsam schaffen.“<br />

Torstraße 4, Gifhorn, Tel. 05371-8134960, E-<strong>Mai</strong>l: mail@seniorenbetreuung-antczak.de<br />

www.seniorenbetreuung-antczak.de<br />

42<br />

<strong>KURT</strong> <strong>KURT</strong>43


Gifhorn hält zusammen<br />

Gifhorn hält zusammen<br />

Dass sie regelmäßig für den Klimaschutz<br />

auf die Straße gehen, dürfte<br />

inzwischen niemandem mehr entgangen<br />

sein. Darüber hinaus stellt Fridays<br />

For Future aber noch viele weitere<br />

Aktionen auf die Beine. „Wir möchten<br />

unterstützen, indem notwenige Fahrten<br />

von uns übernommen werden“, erklärt<br />

Philip Knotz (17) von der Gifhorner<br />

Ortsgruppe. „Gemeinsam mit der<br />

St. Altfrid-Gemeinde ist ein Telefon<br />

eingerichtet, mit dem auch der Fridays-<br />

For-Future-Lieferdienst erreichbar ist.“<br />

Wie in den heutigen Tagen brauche<br />

es auch Solidarität im gemeinsamen<br />

Kampf gegen die Klimakrise. „Es darf<br />

kein stumpfes Weiter-so geben. Ein<br />

entartetes Wirtschaftssystem, das auf<br />

grenzenloses Wachstum angewiesen<br />

ist, wird die Klimakrise immer<br />

weiter verschärfen. Es wäre absolut<br />

unsolidarisch, wenn Unternehmen<br />

und Menschen, die jetzt von unserer<br />

gemeinsamen Solidarität leben, in<br />

anderen Krisen plötzlich von Solidarität<br />

nichts mehr wissen wollen“, erklären<br />

die Klimaschützer und fordern Bedingungen:<br />

„Wirtschaftshilfen dürfen nur<br />

mit wirklich nachhaltiger Entwicklung<br />

verbunden sein. Wir fordern auch jetzt<br />

weiterhin ernsthafte Bemühungen die<br />

Klimakrise aufzuhalten. Ansonsten<br />

hangelt sich die Menschheit von einer<br />

Krise zur nächsten und wird irgendwann<br />

keine Luft mehr zum Atmen<br />

haben“, so Philip Knotz.<br />

Hotline für den Lieferdienst: 05371-<br />

12864, täglich 9 bis 12 Uhr<br />

www.wechange.de/project/fridaysforfuture-gifhorn<br />

„Es kommen ein paar Patienten, aber leider zu wenig“, berichtet<br />

Naturheilpraktikerin Sabine Linek (60). „Ich habe das Gefühl, viele<br />

wissen gar nicht, dass wir geöffnet haben. Unsere Immunspritzen<br />

bieten wir weiterhin an“, erklärt die Leiterin von drei Praxen, eine<br />

davon in Gifhorn, „auch beim Spritzen achten wir natürlich auf<br />

höchste Sicherheit“. Neben den gängigen Schutzmaßnahmen wurde<br />

eine Tröpfchenschutzanlage an der Rezeption installiert, darüber<br />

hinaus tragen Leiterin und Mitarbeiterinnen der Naturheilpraxis<br />

Mundschutz sowie Handschuhe – und regelmäßiges Desinfizieren<br />

gehört seit jeher zu den bekannten Umgangsformen in der Praxis.<br />

„Ich wünsche mir wirklich, dass die Naturheilkunde am Leben<br />

bleibt und einen größeren Raum einnimmt. Wir haben nie gegen<br />

die Schulmedizin gearbeitet“, sagt Sabine Linek. „Die Menschen<br />

brauchen Unterstützung in dieser Zeit“, gibt<br />

sie zu bedenken. „Es wäre schön, wenn<br />

mehr Patienten kämen. Wir freuen<br />

uns, wenn die Leute erfahren, dass<br />

wir geöffnet haben.“<br />

Naturheilpraxis Sabine Linek<br />

Konrad-Adenauer-Straße 11<br />

Gifhorn<br />

Tel. 05371-18830<br />

www.linek-naturheilpraxen.de<br />

„Der Laden am Schillerplatz hat geschlossen“, meldet Thomas Lüdde<br />

(53), Inhaber des Piaggio-Centers Küttner. „Der Verkauf läuft<br />

aber über Telefon und <strong>Mai</strong>l weiter und die Werkstatt ist weiterhin<br />

geöffnet.“ Termine können per Telefon und <strong>Mai</strong>l vereinbart werden.<br />

Das Fahrzeug-Sortiment ist auf der Homepage des Piaggio-Centers<br />

Küttner aufgelistet, inklusive aller technischen Daten sowie<br />

Zubehörkataloge. „Sie suchen sich ein Fahrzeug aus und wir liefern<br />

kontaktlos bis vor die Haustür“, erklärt Thomas Lüdde. Die Lieferung<br />

in der Region Gifhorn ist kostenfrei. „Das Customizing gestaltet sich<br />

allerdings über Telefon schwieriger, als beim Verkauf im Laden.“<br />

Der englische Begriff beschreibt die individuelle Anpassung eines<br />

Modells an die Wünsche des Kunden. „Dabei geht es vor allem<br />

um Emotionen“, erklärt Thomas Lüdde. „Es ist wie beim Kauf einer<br />

Louis-Vuitton-Tasche: Beim Kauf aus dem Katalog fehlt der visuelle<br />

Eindruck. Das ist dann nur das halbe Kauferlebnis.“ Aber: „Wir tun<br />

unser Bestes“, versichert Thomas<br />

Lüdde. „Deshalb auch der<br />

kostenfreie Lieferservice.“<br />

Schillerplatz 7, Gifhorn<br />

Mo. - Fr. 9 bis 12 Uhr und 14 bis<br />

18 Uhr, Sa. 9 bis 12 Uhr<br />

Tel. 05371-4344<br />

E-<strong>Mai</strong>l: info@kuettner24.de<br />

www.kuettner24.de<br />

„Gerade zur Osterzeit und bei dem erwarteten schönen Wetter hätten viele unsere<br />

touristischen Einrichtungen genutzt“, berichtet Jörn Pache, Geschäftsführer der<br />

Tourismusgesellschaft Südheide Gifhorn. Ausflugsziele, Museen und Beherbergungsbetriebe<br />

haben sich auf die neue Saison vorbereitet, aber das Corona-Virus<br />

hat ihnen einen Strich durch die Rechnung gemacht – das touristische Leben<br />

im Landkreis Gifhorn steht derzeit still. Die Touristinformationen in Gifhorn und<br />

Wittingen sind nur noch telefonisch und per E-<strong>Mai</strong>l erreichbar. Die Südheide<br />

Gifhorn ist im gesamten Landkreis aktiv und möchte touristische Partner unterstützen.<br />

Dafür bietet sie nun Gutscheine auf ihrer Internetseite an: „Jetzt kaufen<br />

und später einlösen“, beschreibt Jörn Pache die Aktion für Führungen, Ausflüge, Wellness und Kurzreisen. „So werden<br />

Einnahmen generiert und Gäste können sich auf einen erlebnisreichen Tag nach der Krise freuen.“ Buchung und Bezahlung<br />

erfolgen online, der Versand ist kostenfrei. Zudem bietet die Südheide Gifhorn GmbH auf ihrer Internetseite aktuelle<br />

Informationen zu den Schutzvorkehrungen in der Region, den Hilfen für Unternehmer sowie viele weiterführende Links.<br />

Marktplatz 1, Gifhorn, Tel. 05371-937880 und 05831-9934900, E-<strong>Mai</strong>l: info@suedheide-gifhorn.de<br />

www.suedheide-gifhorn.de<br />

„Es ist ein ungewohntes Arbeiten. Der normale Betrieb ist eingestellt“, sagt Ulrike<br />

Brandes-Kunkel (67). „Eigentlich wäre jetzt Hochsaison – die fällt weg. Dafür haben<br />

wir einen Abholservice, den gab es bisher nicht“, erklärt die Inhaberin des Gasthof<br />

Neuhaus in Sassenburg. Aktuell gibt es eine wöchentlich wechselnde Mittagskarte,<br />

Speisen können bestellt und abgeholt werden. „Erstmal nur mittags“, so Ulrike<br />

Brandes-Kunkel. Das könne sich aber auch ändern, wenn die Nachfrage steigt. Die<br />

Bestellungen können per Telefon, WhatsApp oder <strong>Mai</strong>l aufgegeben werden, der<br />

Abholservice steht dann von 11.30 bis 13.30 Uhr bereit. Die Inhaberin bittet darum,<br />

einen Tag im Voraus zu bestellen. Bezüglich des Essens versichert sie, dass nach<br />

wie vor alles frisch, regional und saisonal zubereitet wird: „Es wird weiterhin mit<br />

viel Liebe gekocht.“ Ihr Wunsch für die Zukunft: „Ich wünsche mir, dass alle gesund<br />

bleiben, auch meine Mitarbeiter – das belastet schon, wir sind eine große Familie.“<br />

Neuhaus 1, Sassenburg, Mo. - Fr. 11.30 bis 13.30 Uhr, Tel. 05371-61264 und<br />

0151-20105007, E-<strong>Mai</strong>l: info@gasthof-neuhaus.com, gasthof-neuhaus.com<br />

„In der Sparkasse Celle-Gifhorn-Wolfsburg gehen fast alle ihren regulären Aufgaben<br />

uneingeschränkt weiter nach“, berichtet Alexa von der Brelje. „Wir müssen<br />

im persönlichen Kontakt mit unseren Kunden zwar zurückhaltend sein, bleiben aber<br />

auf anderen Wegen mit ihnen eng verbunden“, erklärt die Sprecherin der Sparkasse<br />

Celle-Gifhorn-Wolfsburg. In der Region Gifhorn haben 14 Filialen weiterhin geöffnet,<br />

eine Liste ist im Internet abrufbar. „Der Großteil der Beratungen findet im Moment<br />

telefonisch statt“, sagt Alexa von der Brelje. „Vertrauliche Dokumente tauschen wir<br />

schnell und sicher über ein elektronisches Postfach aus. Wir sind natürlich auch per<br />

E-<strong>Mai</strong>l erreichbar und auf dem Smartphone oder Tablet mittels einer oder mehrerer<br />

Sparkassen-Apps. Wir hoffen natürlich sehr, dass alle möglichst unbeschadet durch diese schwierige Zeit kommen. Uns<br />

ist bewusst, dass es auch erhebliche Folgen für die regionale Wirtschaft geben wird“, stellt Alexa von der Brelje fest. „Wir<br />

wollen auch weiterhin unsere Verantwortung für unsere Kundinnen und Kunden bestmöglich wahrnehmen und unseren<br />

Geschäftsbetrieb uneingeschränkt aufrechterhalten. Und das schaffen wir auch.“<br />

Schlossplatz 3, Gifhorn, Tel. 05371-81499999, E-<strong>Mai</strong>l: info@sparkasse-cgw.de, www.sparkasse-cgw.de<br />

Geöffnete Filialen: www.spk-gifhorn-wolfsburg.de/informationen<br />

44<br />

<strong>KURT</strong> <strong>KURT</strong>45


Gifhorn hält zusammen<br />

Gifhorn hält zusammen<br />

„Für unser Unternehmen haben sich nicht vorauszusehende Herausforderungen ergeben“,<br />

bedauert Armin Schega-Emmerich die aktuelle Lage. Zusammen mit seiner Frau Ulrike<br />

Schega-Emmerich leitet er seit 1990 die Geschicke des Hotel Deutsches Haus. Das<br />

Restaurant musste bereits zumachen. Und auch wenn touristische Reisen nicht mehr<br />

angenommen werden dürfen, so bleibt doch immerhin Geschäftsleuten die Option,<br />

sich ein Hotelzimmer zu nehmen. „Es ist für uns natürlich auch eine Herausforderung,<br />

unsere Auszubildenden optimal auf die Abschlussprüfung vorzubereiten“, gibt Geschäftsführerin<br />

Mirjam Müggenburg zu Bedenken. Und doch bleibt die Hotel-Führung<br />

optimistisch. „Wir geben unser Bestes und zählen die Tage und Stunden bis wir die Gäste<br />

wieder empfangen dürfen“, macht Ulrike Schega-Emmerich Hoffnung. Dennoch bleibt das<br />

Hotel Deutsches Haus für Nachfragen und Angebote als Ansprechpartner bereit. „Meine Eltern<br />

und unsere Geschäftsführerin haben Großes geleistet. Ich schaue optimistisch in die Zukunft für unser Unternehmen und<br />

Gifhorn“, sagt Jan-Hendrik Schega-Emmerich, der ebenfalls im Familienbetrieb arbeitet.<br />

„Das normale Alltagsgeschäft können wir derzeit<br />

nicht mehr durchführen“, gesteht Michael Effe (55).<br />

Und trotzdem gibt der Inhaber von Faber, dem<br />

feinen Lederwarengeschäft auf dem prominenten<br />

Schillerplatz, nicht klein bei: „Unsere Kunden können<br />

uns über Facebook, telefonisch oder per <strong>Mai</strong>l<br />

erreichen. Und einige Informationen stehen auch bei<br />

uns in den Schaufenstern. Online können die Kunden<br />

Teile unseres Angebots einsehen, und wir schicken<br />

ihnen das Produkt dann zu. Schließlich haben die<br />

Leute Lust auf neue Modelle.“ Und allgemein ist die<br />

Laune bei Michael Effe eher heiter als wolkig: „Wir<br />

putzen uns für den großen Neustart heraus. Die Frühjahrsware<br />

kommt, alles soll dann hübsch glänzen.“<br />

Etwas Neues wagt Faber in diesem Jahr auch zum<br />

ersten Mal mit Damen-Lederjacken in tollen Farben<br />

und Passformen. Michael Effe: „Da gehen wir mal<br />

andere Wege und wollen die Kundin überraschen.“<br />

Faber – Trends in Leder<br />

Schillerplatz 4, Gifhorn<br />

Tel. 05371-3151, www.leder-faber.de<br />

www.facebook.com/FaberLederGifhorn<br />

Hotel Deutsches Haus, Torstraße 11, Gifhorn, Tel. 05371-8180<br />

E-<strong>Mai</strong>l: info@deutsches-haus-gifhorn.de, www.deutsches-haus-gifhorn.de<br />

Der Gifhorner Männerchor hat seinen Übungsbetrieb<br />

vorläufig eingestellt. Das Konzert mit dem<br />

Musikzug der Freiwilligen Feuerwehr Gifhorn wurde<br />

abgesagt. Als neuer Termin ist Sonntag, 5. September,<br />

vereinbart worden. Auch alle anderen Auftritte<br />

sind zunächst bis zum 19. <strong>April</strong> abgesagt. Man<br />

plane und hoffe, dann den Übungsbetrieb wieder<br />

aufnehmen und auftreten zu können. „Jetzt sind<br />

wir alle gefordert, notwendige Maßnahmen zu beachten“,<br />

betont Wilfried Meinecke (76), Leiter des<br />

Gifhorner Männerchores. Trotz allem bleibt er aber<br />

optimistisch, denn: „Der Gifhorner Männerchor hat<br />

in wechselvoller Geschichte auch alle schwierigen<br />

Zeiten erfolgreich überwunden, vielen Generationen<br />

von Sängern eine sinnvolle Betätigung in froher<br />

Gemeinschaft ermöglicht und mit seinen Konzerten<br />

und Veranstaltungen ungezählten Menschen<br />

immer wieder Freude, Entspannung und Anregung<br />

geschenkt.“ Ein Virus könne die Welt verändern,<br />

gibt Wilfried Meinecke zu bedenken. „Wir sollten<br />

nach diesem Einschnitt in unserem Dasein auch<br />

einmal darüber nachdenken, welche wahren Werte<br />

im Leben wichtig sind.“<br />

www.gifhorner-maennerchor.de<br />

„Wenn auch mit einer Rumpfmannschaft – natürlich<br />

arbeiten wir weiter“, berichtet Udo von<br />

Ey (52). „Unsere Kunden können telefonisch<br />

oder online bei uns eine Bestellung aufgeben.<br />

Die Abholung findet bei der Warenannahme<br />

statt. Das ist alles völlig kontaktlos ist“, erklärt<br />

der Inhaber der Schüttewelt. Es sei eine schwierige<br />

Situation, sagt er und fügt an: „Ostern ist für<br />

uns ja das kleine Weihnachten.“ Schütte steht<br />

mit seinem gesamten Angebot von Spielzeugwaren,<br />

Modellbahnen, Heimwerkerbedarf und<br />

Gartenartikeln, aber auch Haushaltswaren nicht<br />

nur für einen kurzen Bummel in der City, sondern<br />

für einen ereignisreichen Ausflug, bei dem man<br />

sich neben einem cremigen Cappuccino im Café<br />

auch mal eine Auszeit gestatten sollte. „Dieses<br />

Erlebnis darf leider gerade nicht sein. Aber wir<br />

werden die Zeit überstehen“, bleibt Udo von Ey<br />

stets optimistisch. Und mit großer Vorfreude<br />

wartet der Schütte-Inhaber schon jetzt auf<br />

die Tage, an denen sich alles wieder der Normalität<br />

zuwendet. „Und vielleicht werden die Kindergeburtstage<br />

ja auch nachgefeiert“, schmunzelt<br />

Udo von Ey.<br />

Steinweg 29, Gifhorn<br />

Mo. - Sa. 9 bis 17 Uhr<br />

Tel. 05371-588850<br />

www.schuettewelt.de<br />

www.facebook.<br />

com/schuettewelt<br />

„Wir gehen angemessen mit der aktuellen Situation um“, meint Jürgen Völke (61). Politik betreibe die<br />

Unabhängige Liste Gifhorn (ULG) aktuell über Videokonferenzen, sagt der Ratsherr und Fraktionsvorsitzende. Jürgen<br />

Völke organisierte diese neue Form der Kommunikation, machte in seiner Zeit als Volkswagen-Mitarbeiter damit gute<br />

Erfahrungen. „Nach ein, zwei Videokonferenzen hat das bereits<br />

geklappt. Wir beschränken uns auf das, was gesagt werden muss,<br />

alle hören aufmerksam zu. Wir sind auf dem Laufenden, auch<br />

wenn wir in den Ausschüssen natürlich auf Sparflamme arbeiten“,<br />

erklärt der ULG-Vorstand. „Trotz der Mittel aus Bund und Länder<br />

leiden alle Gifhorner Betriebe. Umso mehr danken wir allen, die mit<br />

vollem Einsatz im Gange sind. Es ist nicht hoch genug anzurechnen,<br />

was alle leisten. Es beruhigt mich zu sehen, wie sich alle auf<br />

das Wichtigste besinnen. Auch auf Familien, die Zeit miteinander<br />

verbringen und kochen. Das ist ein kleiner Touch an Positivem.“<br />

www.ulgifhorn.de<br />

„Gerade in solchen außergewöhnlichen Zeiten zeigt sich,<br />

ob eine Gesellschaft funktioniert“, sagt Ingrid Pahlmann<br />

(62). Die CDU-Bundestagsabgeordnete für Gifhorn und<br />

Peine merkt, wie die Leute zusammenrücken. „Viele sind<br />

da und helfen, wo sie gebraucht werden, sie sehen die<br />

Not der Betriebe vor Ort, die um ihr Überleben kämpfen<br />

und sind bereit für andere mit einzukaufen, auch den<br />

lokalen Einzelhandel zu nutzen, die eine oder andere<br />

Mahlzeit in ihrem Restaurant vor Ort abzuholen“, lobt sie.<br />

Doch nicht nur an die Inhaber und Unternehmer denkt<br />

die Politikerin. Auch der soziale Alltag ist ihr ein Thema:<br />

„Familien haben wieder mehr Zeit füreinander und<br />

lernen, neu ihren Alltag zu gestalten. Das ist eine große<br />

Chance für mehr Nähe. Kontakt halten – gerade in diesen<br />

schwierigen Zeiten. Das ist das, was gelingen muss.“<br />

Bei Fragen und Sorgen steht auch Ingrid Pahlmann mit<br />

ihrem Home-Office-Team zur Verfügung.<br />

Tel. 05371-7406928<br />

E-<strong>Mai</strong>l: ingrid.pahlmann.ma04@bundestag.de<br />

www.ingrid-pahlmann.de<br />

46<br />

<strong>KURT</strong> <strong>KURT</strong> 47


Anzeige<br />

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<br />

Tipps & Termine<br />

Bereitstellung von Hilfsmitteln in Milliardenhöhe,<br />

Abschaffung von Geisterflügen und<br />

Investition in EU-weite Forschungsteams, die<br />

an Medikamenten gegen das Corona-Virus<br />

arbeiten – das sind nur einige der Vorhaben,<br />

die das Europäische Parlament in Zeiten der<br />

Corona-Krise beschließt. Die Gifhorner<br />

Abgeordnete im Europäischen Parlament,<br />

Lena Düpont (CDU), berichtet über ihren<br />

Alltag in der Ausnahmesituation – und<br />

welche Themen auf EU-Ebene jetzt wirklich<br />

wichtig sind.<br />

„Mittlerweile arbeite ich im Home-Office<br />

und sprinte von einer Telefonkonferenz zur<br />

nächsten Videokonferenz“, berichtet Lena<br />

Düpont. Seit Ende März fallen alle Entscheidungen<br />

per „remote voting“ (engl. Fernabstimmung).<br />

„Letztens hatten wir unsere erste<br />

Fraktionssitzung per Videokonferenz, an der<br />

mehr als 200 Teilnehmer aus der gesamten<br />

Union teilnahmen!“, ist die Abgeordnete<br />

angetan. „Mit diesen Kapazitäten sind wir zu<br />

100 Prozent arbeitsfähig.“ Des Weiteren<br />

telefoniere die Gifhorner EU-Abgeordnete<br />

mit vielen Unternehmen in ihrem Betreuungsbereich,<br />

der sich von Harburg bis<br />

Göttingen erstreckt. In den Gesprächen<br />

horcht sie nach, wo konkrete Probleme<br />

anfallen. „Meine Arbeitszeiten sind sehr<br />

fließend“, berichtet sie. „Auch am Wochenende<br />

sitze ich am Schreibtisch.“<br />

Vor allem werde zurzeit an Gesetzen gearbeitet,<br />

die den EU-Staaten durch die<br />

Corona-Krise helfen sollen: Die EU hat<br />

37 Milliarden Euro freigegeben, die besonders<br />

stark betroffenen Staaten helfen sollen.<br />

Außerdem: „Viele Staaten haben riesige<br />

Hilfspakete geschnürt, die Unternehmen<br />

zugutekommen, deren Umsatz wegen der<br />

Corona-Pandemie einbricht“, berichtet Lena<br />

Düpont. „Damit diesen Hilfspaketen keine<br />

EU-Vorschrift im Wege steht, haben wir<br />

diese ebenfalls angepasst.“ Des Weiteren<br />

stand beim Flugverkehr das Thema der<br />

Geisterflüge im Vordergrund: So waren<br />

bislang zahlreiche Flüge ohne Passagiere<br />

gestartet, da eine EU-Vorschrift besagte, dass<br />

sie sich nur so den genutzten Zeit-Slot auch<br />

für die Zukunft sichern können. „Diese<br />

Vorschrift haben wir abgeschafft“, stellt Lena<br />

Düpont klar.<br />

Trotz dieser Hilfen war immer wieder die<br />

Frage laut geworden, was die EU denn zur<br />

Überwindung der Corona-Krise beitragen<br />

würde. „Leider ist es uns in vielen Bereichen<br />

nicht möglich, EU-weite Gesetze zu<br />

verabschieden und Hilfen zu mobilisieren“,<br />

erklärt Lena Düpont. „So sind das Krisenmanagement<br />

und das Gesundheitswesen<br />

Angelegenheit der Nationalstaaten. Die EU<br />

kann diese Bereiche nur ergänzend koordinieren.“<br />

Vieles, was von der Öffentlichkeit<br />

nun von der Europäischen Union gefordert<br />

werde, liege nicht in ihrem Kompetenzbereich.<br />

„Aber da, wo wir helfen dürfen, machen<br />

wir viel!“<br />

<br />

einreisen durften.“ Für diese Probleme seien<br />

auf EU-Ebene bereits Lösungen gefunden<br />

worden: „Die Green Lanes (engl. Grüne<br />

Strecken) werden kommen und den<br />

Transport zwischen den Ländern garantieren“,<br />

erklärt Lena Düpont. Es werde<br />

außerdem wieder einem Anteil der Saisonarbeiter<br />

erlaubt sein, nach Deutschland<br />

einzureisen. Die Arbeiter seien besonders für<br />

Niedersachsen wichtig, so die CDU-Politikerin.<br />

Denn in unserer Region werden vor allem<br />

Spargel und Obst angebaut, für weite Teile<br />

des großen Bedarfs in ganz Deutschland.<br />

Und auch im Rahmen der Wissenschaft rund<br />

um das Corona-Virus sei das Europäische<br />

Parlament aktiv geworden: „Rund 50 Millionen<br />

Euro aus dem EU-Haushalt kommen<br />

130 Forschungsteams in der EU zugute, die<br />

an Impfstoffen oder Medikamenten<br />

arbeiten“, berichtet Lena Düpont. „Außerdem<br />

bemühen wir uns um die Beschaffung<br />

und EU-weite Verteilung von medizinischem<br />

Schutzmaterial“, ergänzt sie. „Das funktioniert<br />

besser, als wenn alle Länder auf dem<br />

Wenn die Corona-Pandemie und der<br />

Gesundheitsnotstand erst mal überwunden<br />

sind, sei laut Lena Düpont eine „kritische<br />

Bestandsaufnahme“ nötig. „Wir müssen uns<br />

darüber unterhalten, was die EU machen<br />

kann, was sie machen darf und was sie<br />

machen soll.“ So könne eine höhere EU-<br />

Kompetenz im Rahmen der Krisenbewältigung<br />

von Vorteil sein. „Die Zusammenarbeit<br />

der Staaten ist in Krisenzeiten unabdingbar“,<br />

ist sich die Abgeordnete sicher. „Wir<br />

brauchen Entscheidungen auf EU-Basis. Nur<br />

so erreichen wir einen Mehrwert für alle.“<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Sich teils gegenüber stehende Eigeninteressen<br />

mancher Staaten führten zu Spannungen,<br />

so die Gifhorner Abgeordnete. „Das Problem<br />

haben wir gesehen, als Polen seine Grenzen<br />

<br />

geschlossen hat und sich die Tiertransporte<br />

<br />

kilometerweit davor stauten“, erklärt Lena<br />

Düpont. „Oder weil Ungarn sehr strikt<br />

reagiert hatte und viele Saisonkräfte in der<br />

Landwirtschaft nicht nach Deutschland<br />

Weltmarkt miteinander konkurrieren.“<br />

48 <strong>KURT</strong><br />

<strong>KURT</strong>49


Jobs & Karriere<br />

Jobs & Karriere<br />

Heilerziehungspflege –<br />

für Niclas ein Traumberuf<br />

Die Fachschule in Neuerkerode bietet jetzt auch Ausbildungsplätze mit Vergütung<br />

Südöstlich von Braunschweig liegt ein Dorf, das seit 1886 Menschen<br />

mit geistigen, seelischen und/oder körperlichen Beeinträchtigungen<br />

ein Zuhause bietet. Mittlerweile leben dort knapp 800 Bürgerinnen<br />

und Bürger – und in dem Dorf befindet sich auch eine Fachschule<br />

für angehende Heilerziehungspfleger. Der Wasbütteler Niclas Klen-<br />

ner (20) ist einer von ihnen. <strong>KURT</strong> hat ihn in Neuerkerode besucht.<br />

Von Marieke Eichner<br />

Bei herrlichem Sonnenschein<br />

strahlt Neuerkerode mit seinem<br />

kleinen Bach, den alten<br />

Fachwerkhäusern und modernen<br />

Bauten sowie den parkähnlich<br />

angelegten Grünanlagen<br />

schönste Dorfidylle aus.<br />

„Wir haben hier alles, was ein<br />

Dorf früher hatte“, erzählt<br />

Fachschulleiterin Annegret<br />

Jäkel (56) auf dem Weg zum<br />

Schulgebäude. „Seit 45 Jahren<br />

sind wir außerdem ein Ausbildungsbetrieb.“<br />

Im Schulgebäude<br />

blickt man aus nahezu<br />

allen Fenstern auf Gärten und<br />

Rasenflächen – mehrere Pfauen<br />

sind zu sehen.<br />

Niclas Klenner mit Schulleiterin Annegret Jäkel vor dem Schulgebäude in<br />

Neuerkerode. Die Pfauen waren zu scheu fürs Foto.<br />

Fotos: Çağla Canıdar<br />

Niclas Klenner trifft man<br />

montags bis mittwochs in seiner<br />

Klasse und donnerstags<br />

und freitags in seiner Praxisstelle.<br />

Der Wasbütteler ist<br />

im dritten Ausbildungsjahr<br />

zum Heilerziehungspfleger.<br />

„Das ist quasi eine Mischung<br />

aus Pädagogik und Medizin“,<br />

erklärt der 20-Jährige.<br />

Dass er diesen Beruf ergreifen<br />

will, war Niclas schon<br />

lange klar. Bereits in der achten<br />

Klasse sagte er, dass er<br />

Heilerziehungspfleger werden<br />

möchte. „Meine Oma und<br />

meine Mutter arbeiteten auf<br />

dem heilpädagogischen Bauernhof<br />

Der Hof in Isenbüttel“,<br />

erläutert er den Hintergrund.<br />

„Als Kind hat meine Mutter<br />

mich oft im Kinderwagen mit<br />

auf den Hof genommen. Die<br />

kennen mich da immer noch<br />

mit Namen“, freut er sich.<br />

Die Ausbildung zum Heilerziehungspfleger<br />

zeichnet<br />

sich durch eine Mischung aus<br />

Theorie und Praxis aus. In<br />

der Fachschule in Neuerkerode<br />

lernen die Schüler die Inhalte,<br />

die sie in den jährlich<br />

wechselnden Praxisstellen<br />

anwenden. Zu der Arbeit in<br />

den Praxisstellen kommen vier<br />

Wochen Praktikum im Jahr.<br />

Niclas‘ erste Praxisstelle war<br />

die Lebenshilfe in Gifhorn.<br />

„Ich wollte in der Region<br />

bleiben“, erklärt er. Dort hat<br />

Hier wird viel diskutiert: Die kleinen Klassen an der Fachschule für Heilerziehungspflege kommen den Schülern<br />

zugute. Erfahrungen aus den Praxisstellen werden im Plenum aufgearbeitet und mit dem Lernstoff verknüpft.<br />

er Angebote zur basalen Stimulation<br />

entwickelt. „Es geht<br />

darum, den eigenen Körper zu<br />

spüren“, erläutert Niclas. Jeder<br />

Auszubildende erarbeitet<br />

pro Jahr eine Angebotsfolge<br />

aus fünf Einheiten.<br />

In seinem zweiten Jahr arbeitete<br />

Niclas in einer Pflegewohngruppe,<br />

daher hatte<br />

sein Einsatz dort einen<br />

hohen medizinisch-pflegerischen<br />

Anteil. Heilerziehungspfleger<br />

erwerben im ersten<br />

Ausbildungsjahr den Medizin-<br />

und Spritzenschein und<br />

dürfen so Medikamente wie<br />

Insulin, Heparin und Morphine<br />

verabreichen. In der<br />

Pflegewohngruppe hat Niclas<br />

Menschen im Alltag begleitet,<br />

bei der Körperpflege assistiert<br />

und ein Angebot aus dem<br />

Bereich der Körperwahrnehmung<br />

organisiert.<br />

Auf die Dynamik in einer<br />

Wohngruppe geht er genauer<br />

ein: „Alles steht und fällt mit<br />

dem Team“, betont Niclas.<br />

Deshalb gibt es in der Ausbildung<br />

zum Heilerziehungspfleger<br />

auch einen Theorieblock<br />

zur Teamarbeit. „Wir werden<br />

gut vorbereitet“, freut sich<br />

der Wasbütteler. „Das ist das<br />

Schöne am dualen System.“<br />

Im Gespräch mit Niclas<br />

wird klar, dass ihm sein momentaner<br />

Einsatz in seiner<br />

dritten Praxisstelle besonders<br />

am Herzen liegt. Er arbeitet<br />

mit Kindern und Jugendlichen<br />

in einer Wohngruppe<br />

im Braunschweiger Stadtteil<br />

Querum. „Es ist das komplette<br />

Kontrastprogramm zu meiner<br />

zweiten Praxisstelle. Hier<br />

ist kein Tag wie der andere“,<br />

schmunzelt Niclas. Er unternimmt<br />

Ausflüge mit den »<br />

Die Ausbildung<br />

Dauer: drei Jahre<br />

Woche: drei Tage Fachschule,<br />

zwei Tage Praxisstelle<br />

Praktikum: vier Wochen<br />

im Jahr<br />

Schulgeld: 95 Euro pro Jahr<br />

Voraussetzungen:<br />

• psychische Stabilität,<br />

Selbstreflexion, Verantwortungsbewusstsein<br />

und<br />

Empathie<br />

• Hauptschulabschluss und<br />

zwei Jahre Berufsfachschule<br />

beziehungsweise abgeschlossene<br />

Berufsausbildung<br />

oder Realschulabschluss und<br />

ein Jahr Berufsfachschule<br />

oder Abitur und mindestens<br />

400 Stunden praktische<br />

Erfahrung in der Behindertenhilfe<br />

50<br />

<strong>KURT</strong> <strong>KURT</strong> 51


Jobs & Karriere<br />

» Kindern und Jugendlichen,<br />

etwa in den Harz oder in<br />

die Autostadt. Wie in der<br />

Altersgruppe üblich,<br />

sind Konflikte an der<br />

Tagesordnung. Niclas<br />

muss oft als Streitschlichter<br />

fungieren:<br />

„Man kommt an seine<br />

Grenzen“, gibt er zu.<br />

„Es ist teilweise sehr<br />

herausfordernd.“ Und<br />

trotzdem ist ihm die Begeisterung<br />

anzumerken.<br />

Seine Faszination ist<br />

nachvollziehbar, wenn er über<br />

seine Klienten, seinen Alltag<br />

und seine Angebote spricht:<br />

„Jede Gruppe hat ihre eigene<br />

Dynamik. Die Arbeit ist nie<br />

langweilig. Ganz im Gegenteil,<br />

es ist ein sehr abwechslungsreicher<br />

Beruf!“<br />

Trotzdem hat der Fachkräftemangel<br />

im Bereich der<br />

Heilerziehungspflege in den<br />

vergangenen Jahren zugenommen<br />

und er werde noch drastisch<br />

steigen, prognostiziert<br />

Schulleiterin Jäkel. „Deshalb<br />

übernimmt die Evangelische<br />

Stiftung Neuerkerode ihre<br />

Auszubildenden nach deren<br />

Abschluss“, erklärt sie. „Wir<br />

suchen interessierte Menschen,<br />

die diesen Beruf ergreifen<br />

wollen – und hier in<br />

Neuerkerode bekommen sie<br />

quasi eine Jobgarantie.“ Um<br />

den Beruf bekannter zu machen,<br />

bietet die Stiftung nun<br />

auch Praktika für Schüler an.<br />

Am meisten freut sich Annegret<br />

Jäkel aber über die fünf<br />

neuen Ausbildungsstellen,<br />

Einfühlsam. Vielseitig. Kreativ.<br />

Be HEPpy<br />

Ausbildung in der<br />

HeilErziehungsPflege<br />

starten.<br />

Im Gewächshaus werden Azubi<br />

Niclas Klenner, Mitarbeiterin<br />

Johanna Trillhose und das<br />

<strong>KURT</strong>-Team herzlich von den<br />

Bürgerinnen und Bürgern<br />

begrüßt. Diese arbeiten<br />

dort unter Anleitung von<br />

Heilerziehungspflegern.<br />

geschaffen als Pilotprojekt<br />

innerhalb der<br />

normalen Klasse, die im<br />

August besetzt werden<br />

sollen. Die sind nämlich<br />

erstmals mit einer knapp<br />

1000 Euro umfassenden Ausbildungsvergütung<br />

verbunden.<br />

Bewerbungen willkommen!<br />

Evangelische Stiftung<br />

Neuerkerode<br />

Fachschule Heilerziehungspflege<br />

Kastanienweg 3, Neuerkerode<br />

Schulleiterin: Annegret Jäkel<br />

E-<strong>Mai</strong>l: annegret.jaekel@<br />

neuerkerode.de<br />

Sekretariat: Christine Neurath<br />

Tel. 05305-201763<br />

E-<strong>Mai</strong>l: christine.neurath@<br />

neuerkerode.de<br />

www.neuerkerode.de<br />

Regions-Portal bietet Radrouten und mehr<br />

Die Tourismusgesellschaft Südheide Gifhorn hat viele Frischluft-Tipps für die Region<br />

Das schöne Wetter macht<br />

Lust, die Sonne und den<br />

blauen Himmel zu genießen<br />

– endlich wieder raus, endlich<br />

wieder frische Luft. Also rauf<br />

aufs Rad und ab in die Natur!<br />

Denn die ist bei uns in der<br />

Region besonders vielfältig:<br />

Heideflächen, Moore, Wälder,<br />

Flüsse und Seen können mit<br />

dem Fahrrad oder zu Fuß entdeckt<br />

werden. Durch Gifhorn<br />

und Umgebung schlängelt<br />

sich ein ausgedehntes Radwegenetz.<br />

Die Wege führen<br />

zu den schönsten Sehenswürdigkeiten<br />

und entlang<br />

der eindrucksvollen<br />

Landschaften. Außerdem<br />

gibt es<br />

viele Themenwege<br />

und Naturlehrpfade<br />

wie Otter-Pfade,<br />

Heidjer-Pfade<br />

und Walderlebnispfad.<br />

Wer Lust auf eine Radtour<br />

oder eine Wanderung hat<br />

und nach Tourenvorschlägen<br />

sucht, wird auf dem Regionsportal<br />

www.suedheidegifhorn.de<br />

fündig. Dort gibt<br />

es eine Auswahl von rund 30<br />

Wander- und Radwandertouren.<br />

Zu jeder Tour können<br />

umfangreiche Infos abgerufen<br />

Entdecke die Region!<br />

Wer sich per GPS leiten lassen und die Strecke auf seinem Smartphone<br />

verfolgen möchte, kann die gewählte Tour als GPX-Datei herunterladen.<br />

So schön<br />

ist‘s bei uns<br />

Diese Serie stellt Ausflugstipps<br />

in Stadt und<br />

Landkreis Gifhorn vor –<br />

sie ist eine Kooperation der<br />

Tourismusgesellschaft Südheide<br />

Gifhorn und <strong>KURT</strong>.<br />

werden: Wegbeschreibung,<br />

Höhenprofil, Sicherheitshinweise,<br />

Sehenswürdigkeiten an<br />

der Strecke und vieles mehr.<br />

Natürlich wird die Tour in einer<br />

übersichtlichen Karte dargestellt.<br />

Alle Infos können als<br />

So schön ist‘s bei uns<br />

Karten und Infos:<br />

Südheide Gifhorn GmbH<br />

Touristinformation Gifhorn<br />

Marktplatz 1<br />

38518 Gifhorn<br />

Tel. 05371 937880<br />

PDF-Formular ausgedruckt<br />

werden. Und wer sich per GPS<br />

leiten lassen und die Strecke<br />

auf seinem Smartphone verfolgen<br />

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als GPX-Datei herunterladen.<br />

Darüber hinaus bietet das<br />

Portal viele weitere Freizeittipps:<br />

Es gibt einen Veranstaltungskalender,<br />

Gästeführungen<br />

und Tagesausflug können<br />

gebucht werden, man findet<br />

alle Museen und Freizeitangebote<br />

im Landkreis sowie Tipps<br />

für Land- und Hofcafés.<br />

Alle Radrouten und noch mehr:<br />

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weitere Infos unter:<br />

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52<br />

<strong>KURT</strong><br />

- Land- und Hofcafés www.suedheide-gifhorn.de<br />

<strong>KURT</strong> 53


Schützenfest in Kästorf<br />

Schützenfest in Kästorf<br />

Absage wegen Corona-Pandemie:<br />

Schützenfest Kästorf erst wieder 2021<br />

Die Schützengesellschaft hofft, wenigstens das Frühschoppen ausrichten zu dürfen<br />

Das Warten hat ein Ende, denn der Hammer ist gefallen: Nach<br />

langen Diskussionen haben sich die leitenden Köpfe und Organisatoren<br />

dazu entschieden, das diesjährige Schützenfest in Kästorf<br />

abzusagen. „Wir hatten eine Kommandositzung. Der Hintergrund<br />

ist natürlich die aktuelle Lage“, erklärt Thomas Meister, Kassenwart<br />

der Schützengesellschaft. Vom 15. bis zum 17. <strong>Mai</strong> hätte die Party<br />

steigen sollen – und trotzdem richtet sich der Blick nach vorn.<br />

Von Malte Schönfeld<br />

Die bisherigen Auflagen – namentlich<br />

das Kontakt- und<br />

damit das Veranstaltungsverbot<br />

– scheinen auch noch<br />

mindestens bis in den <strong>Mai</strong><br />

zu greifen. Obendrein die<br />

Unsicherheit für die Sicherheitsdienste,<br />

den Schankwirt<br />

und die Schausteller. Die<br />

drei großen S! Wenn es hätte<br />

stattfinden können, dann<br />

unter welchen Bedingungen?<br />

Thomas Meister: „Wir wissen<br />

zurzeit einfach nicht, wie es<br />

weitergeht und wann eine Öffnung<br />

des öffentlichen Lebens<br />

stattfinden wird.“ Zu viele<br />

Variablen, kaum Konstanten.<br />

Wegen dieser und weiterer<br />

Ungewissheiten fehlt<br />

der Planung die<br />

Sichtweite. Und<br />

schlussendlich,<br />

so der Kassenwart:<br />

„Auch<br />

andere Schützenfest<br />

haben<br />

abgesagt. Es<br />

wäre auch einfach<br />

unfair anderen Dörfern<br />

gegenüber, würden wir<br />

aus der Reihe tanzen.“<br />

Da man aktuell nicht abschätzen<br />

kann, wann in den<br />

Alltag wieder sowas wie Normalität<br />

einkehrt, war auch<br />

eine reine Verschiebung des<br />

Schützenfestes auf einen späteren<br />

Zeitpunkt keine Option.<br />

„Der September ist den<br />

Erntedankfesten vorbehalten,<br />

im Oktober spielt das Wetter<br />

vielleicht schon nicht mehr<br />

mit“, weiß Thomas Meister.<br />

Alles keine Voraussetzungen<br />

für das größte Happening<br />

Kästorfs. Und<br />

Gut geschossen,<br />

dafür geehrt: Im<br />

vergangenen<br />

Jahr wurde<br />

Melvin Rucks<br />

(Mitte) Jungschützenkönig.<br />

Den Titel wird er bis<br />

2021 auch behalten.<br />

Bestens gelaunte Schützen vor grünem Idyll: Solche Aufnahmen wird man in diesem Jahr vermissen. Wegen der<br />

Corona-Pandemie ist das Kästorfer Schützenfest abgesagt.<br />

somit bleibt Jörg Düsterhöft<br />

de facto auch in diesem<br />

Jahr der Schützenkönig. „Die<br />

Übergabe findet dann 2021<br />

statt“, unterstreicht der Kassenwart.<br />

„Da gehen wir mit<br />

vereinter Kraft in die Planungen.“<br />

Ebenfalls in Amt und<br />

Würden bleiben Jungkönigin<br />

Chiara Düsterhöft, Jungkönig<br />

Timo Ernst, Kinderkönig<br />

Melvin Rucks und Seniorenkönig<br />

Jürgen Völke.<br />

Auch wenn die Entscheidung<br />

bei der Kommandositzung<br />

einstimmig ausfiel,<br />

Thomas Meister ist hin- und<br />

hergerissen. Einerseits sei da<br />

nun die Klarheit, das Thema<br />

ist endgültig vom Tisch. Andererseits<br />

gäbe es aber auch<br />

Erleichterung. Denn, und<br />

das beruhigt die Schützengesellschaft:<br />

„Klar, es ist nicht<br />

schön, dass Schützenfest absagen<br />

zu müssen. Aber finanziell<br />

sind wir gut aufgestellt.“<br />

Immerhin gibt der Kassenwart<br />

also dort Entwarnung.<br />

Dennoch wird dem Kästorfer<br />

Kulturleben in diesem Jahr<br />

etwas fehlen. Auch wenn die<br />

Vorbereitungen anstrengend<br />

seien, das Schützenfest passe<br />

gut in die Jahreszeit, findet<br />

Thomas Meister: „Es ist ein<br />

Höhepunkt, der trotzdem in<br />

diesem Falle verzichtbar ist.“<br />

Die Schützengesellschaft lässt<br />

also – fernab der möglichen<br />

Shutdown-Verlängerung –<br />

Vernunft walten. Und wer weiß,<br />

vielleicht lockern sich bald<br />

doch noch die ersten Auflagen.<br />

Thomas Meister hofft das ein<br />

wenig, denn dann könnte wenigstens<br />

das Frühschoppen<br />

der Schützengesellschaft, das<br />

für den Sommer geplant ist,<br />

regelkonform über die Bühne<br />

gehen. Ein kleiner Trost, aber,<br />

so der Kassenwart, „eventuell<br />

kommen dann dort ein paar<br />

Gäste mehr hin“. Prost!<br />

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Schützenfest in Gamsen<br />

Schützenfest in Gamsen<br />

Schützenfest in der Corona-Schwebe:<br />

Auch Gamsen droht die Absage<br />

Zu <strong>KURT</strong>s Redaktionsschluss ringt die Schützengilde noch um die Ausrichtung<br />

Sektchen<br />

gefällig? Die<br />

Gamsener Schützengilde<br />

hofft,<br />

dass sie auch in<br />

diesem Jahr wieder<br />

im Festzelt<br />

anstoßen darf.<br />

Wie groß der Aufwand ist, der jährlich für das Gamsener Schützenfest<br />

betrieben wird? Jan Wilke runzelt die Stirn. Schon Monate<br />

im Voraus laufen die Smartphones und E-<strong>Mai</strong>l-Postfächer bei den<br />

Organisatoren heiß. Und Wilke, 1. Vorsitzender der Schützengilde<br />

Gamsen, hat seine Augen und Ohren ständig offen, damit in der<br />

Vorbereitung auch ja alles glatt geht. Einiges kommt da zusammen.<br />

Die Verträge mit den Schaustellern, die Umzüge klug in den<br />

Event-Kalender einbetten, die Schießwettbewerbe, die Logistik, der<br />

Aufbau, die Zeltdisco. Das alles sei zu 100 Prozent abgeschlossen.<br />

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Von Malte Schönfeld<br />

Doch manchmal reichen auch<br />

diese 100 Prozent nicht. Die<br />

Verträge für das Schützenfest<br />

vom 22. bis zum 24. <strong>Mai</strong> seien<br />

zwar unterzeichnet, im Grunde<br />

ist damit in der Vorschau für<br />

alles gesorgt, jetzt geht es nur<br />

noch um die Umsetzung, doch<br />

gegen höhere Gewalt kann<br />

nicht mal der Vorsitzende etwas<br />

machen. An dieser Stelle<br />

Auch Krankentransporte (sitzend)<br />

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wird klar: Es geht um die Corona-Pandemie!<br />

„Wir hängen<br />

in der Schwebe“, sagt Jan Wilke.<br />

Denn noch ist nicht klar,<br />

wie lange die Bundesregierung<br />

und das Land Niedersachsen<br />

den Shutdown aufrecht erhalten.<br />

Das öffentliche Leben<br />

fährt in den Ruhemodus, es<br />

gibt Kontakt- und Versammlungsverbote,<br />

den Mindestabstand,<br />

sogar die Kanzlerin hält<br />

plötzlich eine TV-Ansprache.<br />

„Wir werden über die Medien<br />

informiert, das ist unsere<br />

Grundlinie“, erklärt der Vorstand.<br />

„Wie alle stellen wir uns<br />

die Frage: Wie soll man damit<br />

umgehen?“ Viele der Maßnahmen<br />

gelten bis zum 20. <strong>April</strong>.<br />

Danach? Die Antwort ist ernüchternd,<br />

aber ihr ist Folge<br />

zu leisten: Wird sich zeigen.<br />

Für die Schützengilde heißt<br />

das, dass die eigenen Wettbewerbe<br />

hinten anstehen müssen.<br />

So still war es schon lange<br />

nicht mehr im Vereinsgebäude.<br />

„Die Gesundheit geht vor“,<br />

nimmt Jan Wilke die Maßnahmen<br />

in Schutz und sein<br />

Organisationsteam in die Verantwortung.<br />

Mitte <strong>April</strong> sollen<br />

im Bund neue Gespräche<br />

über die Vorkehrungen geführt<br />

werden. „Diese Pressekonferenz<br />

ist unser Leitfaden“,<br />

so der Vorsitzende. „Meine<br />

Hoffnung ist, dass wir alle das<br />

Okay kriegen.“ Der Vorstand<br />

ist geteilter Meinung – Diskurs<br />

statt Trübsal blasen. Die<br />

Diskussion dreht sich um die<br />

eine zentrale Frage: Absagen<br />

oder abwarten? Jan Wilke: „Es<br />

ist noch Zeit, vielleicht kriegen<br />

wir die Kurve.“<br />

Trotzdem kann man ein<br />

Schützenfest nicht auf Kante<br />

nähen. Das hat natürlich auch<br />

mit den gültigen Verträgen zu<br />

tun, die schon lange abgeheftet<br />

in der Schublade liegen.<br />

Vielleicht müssen die nun wieder<br />

herausgekramt werden.<br />

Auch eine Verschiebung auf<br />

einen späteren Zeitpunkt kann<br />

ein Thema werden, doch da<br />

möchte Jan Wilke noch keine<br />

unnötige Unruhe aufkommen<br />

lassen. Auch hier hält sich die<br />

Schützengilde an die neuen<br />

<strong>April</strong>-Appelle aus Berlin. Jan<br />

Wilke: „Die Schausteller, die<br />

Musikzüge – haben die dann<br />

überhaupt Zeit, wenn wir das<br />

Schützenfest verschieben?“<br />

Fragen über Fragen, und leider<br />

gibt es derzeit keinen, der<br />

die Antworten kennt. Bund,<br />

Land, Ortsrat, Bürgermeister<br />

– die Infos müssen dann<br />

schnell durch die Institutionen.<br />

So kann es was mit dem<br />

Schützenfest werden. So wie<br />

im vergangenen Jahr, als Andreas<br />

Katsch-Herke Schützenkönig<br />

wurde, Jan Wilke<br />

selbst und Christoph Remus<br />

waren 1. und 2. Andermann.<br />

Bei den Frauen bewies <strong>Mai</strong>ke<br />

Licht Treffsicherheit, wurde<br />

Damenkönigin, während Silvia<br />

Dannheim zur 1. Prinzessin<br />

und Anja Schöttle zur 2. Prinzessin<br />

ernannt wurden. Mario<br />

Coling schoss sich damals zum<br />

Veteranenkönig, Hans-Jürgen<br />

Trippler und Hartmut Richter<br />

folgten ihm als Andermänner.<br />

Und auch für Jungschützenkönig<br />

Timo Wiesner war es ein<br />

erfolgreiches Jahr, die Prinzessinnen<br />

Nina Klickermann »<br />

Z I M M E R E I·T R O C K E N B A U<br />

56<br />

<strong>KURT</strong> <strong>KURT</strong> 57


Schützenfest in Gamsen<br />

Seitenkopf<br />

Rausgeputzt und in fabelhaftem Trachtenlook: Andreas Katsch-Herke (in der Mitte mit der Königschärpe) bewies<br />

im vergangenen Jahr Treffsicherheit, wurde Schützenkönig. Vielleicht bleibt er das auch bis ins Jahr 2021.<br />

meine Stadt<br />

» und Lisa Abruzzese lagen<br />

knapp dahinter.<br />

Schade wäre es um die Neuerungen,<br />

die das Komitee einführen<br />

wollte. Zuvorderst ist<br />

hier das Kinderschützenfest<br />

zu nennen, das mit etlichen<br />

frischen Spielen aufgepeppt<br />

werden sollte. „Da haben uns<br />

die Zuständigen viele Ideen<br />

auf den Tisch geworfen“, so<br />

Jan Wilke. Und anders als in<br />

den Vorjahren ist die Zeltdisco<br />

auf den Freitagabend verschoben,<br />

um mit anderen Dörfern<br />

und ihren Partys nicht in Konkurrenz<br />

zu treten. Schließlich<br />

gehe es darum, so viele Schützenfestler<br />

wie möglich anzusprechen.<br />

Der Vorsitzende:<br />

„Bei der Zeltdisco – da kommen<br />

die Leute zusammen!“<br />

Ernst nehmen — Kompetenz erleben.<br />

Bauplanung | Schlüsselfertiges Bauen<br />

Maurerarbeiten | Stahlbetonarbeiten<br />

Um- und Anbauten | Sanierung<br />

Diesmal würde sich Gerd Jahn<br />

mit seinem Festzeltverleih<br />

um die längsten Nächte des<br />

Gamsener Jahres kümmern.<br />

Eines steht für Jan Wilke<br />

fest: „Wir hatten uns viel erhofft.<br />

Aber wir werden jetzt<br />

nicht den Kopf in den Sand<br />

stecken!“ Die Situation sei<br />

zwar unglücklich. „Aber ich<br />

bin ein Optimist!“<br />

BITTE BLEIBEN SIE GIFHORN UND SEINEN GESCHÄFTEN TREU!<br />

LASSEN SIE UNS<br />

GEMEINSAM EIN<br />

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stabil durch die Corona-Krise<br />

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Aber vielleicht verschieben Sie auch<br />

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Wir freuen uns auf jeden Fall schon<br />

sehr darauf, Sie bald wieder in unse-<br />

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Glauben & Zweifeln<br />

Glauben & Zweifeln<br />

Alle, die von Freiheit träumen...<br />

Isolation und Freiheit in Zeiten von Corona<br />

„Mir wird noch einmal mehr<br />

deutlich, wie sehr mein ganz<br />

persönliches Verhalten relevant<br />

ist für das Überleben von anderen“,<br />

sagt Martin Wrasmann.<br />

Menschen in Quarantäne, etliche, in Kontaktsperre alle,<br />

Social-Distance oder Physical-Distance sind die prägende Begriffe<br />

einer Zeit, die sich so unwirklich anfühlt, wie für heute Lebende<br />

keine Zeit zuvor, nach dem Krieg, in Europa und der Welt.<br />

Von Martin Wrasmann<br />

Es geschehen Dinge, die sich<br />

kaum einordnen lassen. Viele<br />

erzählen, dass ihnen Worte<br />

und Sprache fehlen, das<br />

zu beschreiben, was in ihnen<br />

vorgeht. Wem soll man glauben?<br />

Den Virologen, den Psychologen,<br />

den Ökologen, den<br />

Ökonomologen, den Theologen,<br />

den Politologen? Alles<br />

renommierte Berufssparten,<br />

die sich in ihrer Profession<br />

auf den Logos beziehen. Der<br />

Begriff Logos meint mehr als<br />

nur die flache Übersetzung<br />

„Wort“, es geht um mehr, um<br />

Weltvernunft, nicht mehr und<br />

nicht weniger, als der Frage<br />

nachzugehen, wie wir mit Vernunft<br />

so handeln, dass dabei<br />

die Würde aller Menschen im<br />

Blick bleibt.<br />

So ordnen sich dann Begriffe<br />

wie Isolation und Freiheit<br />

ganz anders.<br />

Für manche ist da das häusliche<br />

Verbleiben schon sehr<br />

einengend, während andere,<br />

Obdachlose, gar nicht wissen,<br />

wie sich Häuslichkeit anfühlt.<br />

Da fliegt die Regierung der<br />

BRD für mehr als 50 Millionen<br />

Euro deutsche Urlauber zurück,<br />

während der Landkreis<br />

Gifhorn es ablehnt, 20 Kinder<br />

aus Griechenland aufzunehmen.<br />

Die Sorge, wie die BRD aus<br />

der Covid-19-Krise herauskommt,<br />

lässt medial und sozial<br />

fast vergessen, wie die Hot-<br />

Spots der Armut, also der<br />

ärmsten Regionen der Welt<br />

förmlich untergehen. Länder<br />

schotten ihre Grenzen ab und<br />

sichern ihre Eigeninteressen,<br />

wie hat Europa noch über das<br />

„America First“ des US-Präsidenten<br />

gespottet.<br />

Aus all diesen Ambivalenzen<br />

wird deutlich: Es geht also<br />

um das große Ganze, den Logos,<br />

das ist ein Lernwert, wenn<br />

nicht sogar der wichtigste, den<br />

uns die Aufarbeitung der Virenkrise<br />

auferlegt.<br />

Und trotzdem bleibt das<br />

private Erleben von Freiheit<br />

und Isolation eine Wirklichkeit,<br />

der wir uns, jeder und<br />

Ökologisches Licht mit Solar<br />

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Cardenap 5, Gifhorn<br />

Mo. - Fr. 10 - 18 Uhr<br />

Sa. 10 - 14 Uhr<br />

jede, einzeln und täglich stellen<br />

müssen.<br />

Während ich schreibe, sind<br />

gerade einmal zehn Tage der<br />

Kontaktsperre herum. Und<br />

ehrlich: Ich hätte bis hierhin<br />

nicht gedacht, dass unsere<br />

Zivilgesellschaft so viele<br />

Grundtugenden (Empathie,<br />

Solidarität, Wahrnehmung,<br />

Dialogfähigkeit, Verzicht et<br />

cetera) substantiell abrufen<br />

kann, diese Erfahrung kann ein<br />

Faustpfand für die zukünftige<br />

Gestalt unseres Zusammenlebens<br />

sein. Und mir wird noch<br />

einmal mehr deutlich, wie sehr<br />

mein ganz persönliches Verhalten,<br />

alltäglich, relevant ist<br />

für das Überleben von anderen,<br />

meine eigene Freiheit ist<br />

unwiderruflich verknüpft mit<br />

der Freiheit der anderen.<br />

Für unser Lernen in und<br />

nach der Krise wünsche ich<br />

mir, dass die Symbole der Krise<br />

präsent bleiben: der Mundschutz,<br />

der dafür sorgen kann,<br />

dass unsere Sprache sauber<br />

bleibt und andere nicht infiziert;<br />

die Handhygiene, die<br />

uns jetzt schon beim täglichen<br />

Waschen daran erinnert,<br />

dass niemand seine Hände in<br />

Unschuld waschen kann; ausreichend<br />

Abstand halten zu Positionen,<br />

mit denen ich nicht<br />

übereinstimme; Quarantäne,<br />

die mich daran erinnert, dass<br />

Entschleunigung mitunter<br />

sehr energievoll sein kann.<br />

Und dann ist da ja auch noch<br />

Ostern, das Fest der Auferstehung<br />

Jesu, das Fest, an dem<br />

Christen feiern, dass die Grenzen<br />

des Todes gesprengt sind<br />

und damit die Freiheit grenzenlos<br />

wird. Wer daran glaubt,<br />

ist über jeden Zweifel erhaben.<br />

Ich wünsche allen Leser*innen<br />

eine behütete Zeit.<br />

Martin Wrasmann, Pastoralreferent<br />

der katholischen St. Altfrid-<br />

Gemeinde in Gifhorn, schreibt die<br />

monatliche <strong>KURT</strong>-Kolumne „Glauben<br />

& Zweifeln“. Beipflichtungen<br />

wie auch Widerworte sind stets<br />

willkommen. Leserbriefe bitte an<br />

redaktion@kurt-gifhorn.de.<br />

60<br />

<strong>KURT</strong> <strong>KURT</strong>61


Letzte Ruhe<br />

Letzte Ruhe<br />

Bei Markus Seil ist jedes<br />

Grabmal ein Unikat<br />

Der Gifhorner Steinmetz übt einen der ältesten Handwerksberufe der Welt aus<br />

Markus Seil ist<br />

Steinmetz mit<br />

Leidenschaft – der<br />

Gifhorner ist einer<br />

der wenigen Handwerker<br />

seines Berufs<br />

in Deutschland.<br />

Fotos: Çağla Canıdar<br />

Seit mehr als 50 Jahren gibt es sie schon: Steinmetzerei Seil. Im Jahr<br />

1967 gründete der Steinmetzmeister Edi Seil das Unternehmen in<br />

seiner Garage an der Freiherr-vom-Stein-Straße. Sein Sohn Markus<br />

Seil übernahm die Metzerei 1996, nur vier Jahre nach dessen Umzug<br />

an die Lüneburger Straße. Er blickt zurück auf eine ereignisreiche<br />

Betriebsgeschichte – in einer Branche, die einem zunehmenden<br />

Wandel ausgesetzt ist und doch seit eh und je einen beständigen<br />

und traditionellen Platz in unserer Gesellschaft einnimmt.<br />

Von Christoph Peter Ehrlich<br />

Er ist einer von zwei Steinmetzen<br />

in ganz Gifhorn – Markus<br />

Seil ließ es sich nicht nehmen,<br />

vor 24 Jahren in die Fußstapfen<br />

seines Vaters zu treten.<br />

Heute dreht sich Markus Seils<br />

Arbeitsalltag überwiegend um<br />

die wachsenden individuellen<br />

Kundenwünsche, die vermehrt<br />

im künstlerischen oder sogar<br />

digitalen Bereich landen.<br />

„Mein Vater war der erste<br />

Steinmetz in der Region<br />

Gifhorn, der die Nadeltechnik<br />

beherrschte“, betont Markus<br />

Seil stolz. Per Hand wird mit<br />

einer diamantbesetzten Nadel<br />

in mehreren tausend leichten<br />

Stößen die Oberfläche des polierten<br />

Steins abgetragen.<br />

Auf diese Weise entstehen<br />

filigrane Portraits<br />

oder gar ganze<br />

Landschaftsbilder<br />

auf den Grabsteinen.<br />

Bekannter<br />

noch sind die betenden<br />

Hände oder<br />

Rosenblätter.<br />

Kaum zu glauben:<br />

Sogar QR-Codes<br />

sind auf Grabsteinplättchen<br />

inzwischen<br />

angesagt. Hinter diesen<br />

Codes sind Links<br />

eingebettet, die Informationen<br />

zum Verstorbenen<br />

bereithalten. Mit einer Codescanner-App<br />

kann so der Besucher<br />

auf einer Webseite zum<br />

Beispiel Fotos des Verstorbenen<br />

ansehen, aus seinem Leben<br />

lesen oder gar seine Lieblingsmusik<br />

anhören.<br />

„Ich habe nicht solch ein<br />

ruhiges Händchen wie mein<br />

Vater“, gesteht Markus Seil.<br />

„Dafür aber wurde meine<br />

Tochter in ganzer Breite von<br />

der Muse geküsst.“ Stefanie<br />

Froitzheim hat die Zeit im<br />

Mutterschutz genutzt,<br />

um sich dem künstlerischen<br />

Bereich der<br />

Steinbearbeitung zu<br />

nähern. Spezialisiert<br />

auf die Nadeltechnik<br />

wird sie demnächst<br />

ihrem Vater bei diesen<br />

Arbeiten zur<br />

Seite stehen. Lange<br />

vor Stefanies Zeit,<br />

Dieses Marmorwerk fertigte<br />

Seniorchef Edi Seil<br />

in den 90er Jahren. Es war<br />

Teil eines Grabsteins.<br />

als Edi Seil die Steinmetzerei<br />

gründete, lief vieles noch<br />

privat ab: In der Garage wich<br />

das Auto den Werkzeugen<br />

zur Steinbearbeitung und der<br />

Garten wurde langsam zu einer<br />

gut gefüllten Ausstellungsfläche.<br />

Wie ein Drittel aller<br />

in Deutschland bestehenden<br />

Steinmetzbetriebe wurde auch<br />

die Steinmetzerei Seil als Ein-<br />

Mann-Unternehmen geführt.<br />

Das Geschäft lief ganz gut –<br />

ähnlich wie beim Bestatter gilt<br />

auch für den Steinmetz der oft<br />

gehörte Satz: Gestorben wird<br />

immer.<br />

Damals machte Sohn Markus<br />

Seil die ersten Schritte<br />

in Richtung Steinmetzkunst:<br />

Von 1983 bis 1986 lernte er im<br />

Parsauer Granitwerk Lichtnack<br />

den Industriesteinmetz<br />

und besuchte in Königslutter<br />

eine von bundesweit nur fünf<br />

Berufsschulen für Steinmetze<br />

und Bildhauer. Daraufhin<br />

folgte zunächst eine für ihn<br />

schwere Zeit bei der Bundeswehr<br />

– obwohl er in Wesendorf<br />

stationiert war, hat er in den<br />

18 Monaten kaum nach Hause<br />

kommen können. Nach dem<br />

Dienst an der Waffe lebte er<br />

weiterhin im Elternhaus und<br />

half im Betrieb seines Vaters<br />

aus. 1992 sollte das Unternehmen<br />

dann endlich umziehen,<br />

raus aus dem Privatbereich.<br />

Ein geeignetes Grundstück<br />

an der Lüneburger Straße lag<br />

günstig. Der Kauf für 180.000<br />

D-Mark war beschlossen, als<br />

Edi Seil plötzlich ins Krankenhaus<br />

musste: Verdacht<br />

auf Lungenkrebs. Mehrere<br />

Monate fiel der damalige Geschäftsführer<br />

aus. Ein Kauf<br />

wäre zu diesem Zeitpunkt<br />

unsicher gewesen – Markus<br />

Seil fand selbst, dass er noch<br />

zu unerfahren für eine solche<br />

Verpflichtung war. Also wurde<br />

stattdessen gepachtet.<br />

Letztlich stand die Diagnose<br />

des Vaters fest: Silikose. Diese<br />

Erkrankung, auch Quarzstaublunge<br />

genannt, ist eine<br />

typische Steinmetzkrankheit.<br />

Nach einigen Monaten kehrte<br />

Edi wieder zurück. Deutlich<br />

geschwächt beschlossen sie<br />

gemeinsam, dass Markus seinen<br />

Steinmetzmeister machen<br />

sollte, damit er bald das »<br />

Bestattungen<br />

Würdevoll und<br />

zuverlässig.<br />

Im Trauerfall an Ihrer Seite<br />

Erledigung sämtlicher Bestattungsformalitäten<br />

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auch bei Ihnen zu Hause.<br />

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62<br />

<strong>KURT</strong> <strong>KURT</strong>63


Letzte Ruhe<br />

Seitenkopf<br />

Die bekannten filigranen Rosen werden mittels einer<br />

diamantbesetzten Nadel auf dem Stein verewigt.<br />

Das Wappen mit dem Pommerschen Greif fertigte<br />

Markus Seil an der Meisterschule in Königslutter.<br />

» Unternehmen übernehmen<br />

könne. 1994 ging er wieder zur<br />

Berufsschule in Königslutter<br />

und erwarb nach anderthalb<br />

Jahren den begehrten Meistertitel.<br />

Seitdem ist er der Betreiber<br />

von Grabmale-Seil in<br />

Gifhorn. Seniorchef Edi Seil<br />

verstarb im Dezember 2006.<br />

Aufgrund der Beständigkeit<br />

des alten Handwerksberufs<br />

möge angenommen werden,<br />

er sei besonders krisensicher<br />

– zumindest so lange, bis die<br />

Pille für das ewige Leben erfunden<br />

ist. Doch die Branche<br />

muss seit einiger Zeit einer<br />

drohenden Existenzkrise trotzen.<br />

Im Zuge der sich wandelnden<br />

Bestattungskultur kommen<br />

die klassischen Grabsteine<br />

zusehends aus der Mode.<br />

Urnengräber und individuelle<br />

Bestattungen – zum Beispiel<br />

im Friedwald – werden immer<br />

beliebter. Im 19. Jahrhundert<br />

passten noch Mausoleen, große<br />

Gräber und Erdbegräbnisse<br />

zum gesellschaftlichen Bewusstsein.<br />

Heute orientieren<br />

sich viele eher an den Fragen,<br />

welche Bestattungsform denn<br />

zu welchem Menschen in individueller<br />

Hinsicht passe und<br />

welche Wünsche und Bedürfnisse<br />

die Trauernden und Hinterbliebenen<br />

haben. Darunter<br />

fallen nicht zuletzt auch die<br />

Bestattungskosten.<br />

Hinzu kommt der Wandel<br />

seit den 90ern: Die Industrialisierung<br />

der Steinbearbeitung<br />

stellte sich als große Konkurrenz<br />

heraus. Immer mehr »<br />

Nehmen sie an einer unserer<br />

Waldführungen teil:<br />

Samstag, 18. <strong>April</strong> <strong>2020</strong>, 11 Uhr<br />

Samstag, 16. <strong>Mai</strong> <strong>2020</strong>, 12 Uhr<br />

Über eine Anmeldung<br />

würden wir uns freuen.<br />

Telefon: 05371 813 444 0<br />

Fax: 05371 813 444 1<br />

E-<strong>Mai</strong>l: info@ruhewald-gifhorn.de<br />

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der Natur und Angehörige<br />

einen besonderen Ort des<br />

Gedenkens und der<br />

persönlichen Trauer.<br />

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nach 500m auf den<br />

Waldweg rechts<br />

Kästorf<br />

Gamsen<br />

Zuhören,<br />

verstehen und<br />

angemessen reagieren<br />

Gifhorn<br />

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64<br />

<strong>KURT</strong> 4<br />

<strong>KURT</strong>65<br />

188<br />

Aller<br />

Braunschweiger Str.<br />

188<br />

Aller


Letzte Ruhe<br />

Balkon-Wettbewerb<br />

Markus Seil und Tochter Stefanie Froitzheim arbeiten in Zukunft gemeinsam<br />

in der Steinmetzerei – sie hat ein Händchen für die Nadeltechnik.<br />

» Steine wurden im Ausland<br />

günstig gefertigt und große<br />

deutsche Grabsteinhersteller<br />

schlossen für immer ihre Tore.<br />

Das Handwerk des Steinmetzes<br />

sieht sich seitdem immer<br />

mehr auf die Tätigkeit der<br />

Endmontage degradiert.<br />

Als eines der ältesten Handwerke<br />

der Menschheit konnte<br />

der Beruf des Steinmetzes<br />

trotz jeglicher Änderungen<br />

in der Gesellschaft bestehen.<br />

Laut dem Jahresbericht 2017<br />

des Bundesverbandes Deutscher<br />

Steinmetze waren gerade<br />

einmal 750 Auszubildende<br />

in mehr als 5100 Betrieben zu<br />

verzeichnen. Diese teilen sich<br />

aber noch mal in vier spezielle<br />

Berufsbilder auf, von<br />

denen der Entwurf, die Herstellung<br />

und das Aufstellen<br />

von Denkmälern, Grabsteinen<br />

und Grabanlagen lediglich ein<br />

Bruchstück darstellt.<br />

Grabmale-Seil<br />

Lüneburger Straße 3, Gifhorn<br />

Tel. 05371-3634<br />

www.grabmale-seil.de<br />

Steinmetz- und<br />

Steinbildhauermeister<br />

Markus<br />

Seil<br />

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• Bauabschlussreinigung<br />

• Treppenhausreinigung<br />

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• Fenster- und Glasreinigung<br />

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„Meine Stadt, mein Bezirk, mein Viertel, meine Gegend, meine Straße, mein Zuhause, mein Block“ – und: mein<br />

Balkon! Ob der Rapper Sido beim Texten dieser Zeilen wohl auch auf seinem Balkon chillte?<br />

Zeigt her Eure Balkone,<br />

zeigt her Eure Terrassen!<br />

<strong>KURT</strong> und die GWG belohnen Gifhorns grünste Daumen mit Gartenmarktgutscheinen<br />

Von Marieke Eichner<br />

Herrlichstes Wetter und strahlender<br />

Sonnenschein, ganz<br />

klar: Endlich hält der Frühling<br />

Einzug in Gifhorn – und<br />

wegen der Corona-Pandemie<br />

sitzt man zu Hause und weiß<br />

nichts mit sich anzufangen.<br />

Aber nicht verzagen!<br />

Wie schon einst Rapper<br />

Sido in seinem Song „Mein<br />

Block“ feststellte: „Meine<br />

Stadt, mein Bezirk, mein<br />

Viertel, meine Gegend, meine<br />

Straße, mein Zuhause, mein<br />

Block – Meine Gedanken,<br />

mein Herz, mein Leben, meine<br />

Welt reicht vom ersten bis<br />

zum sechzehnten Stock“. Dass<br />

hier kein Balkon erwähnt wird,<br />

liegt bestimmt nur daran, dass<br />

es im Deutschen leider nur<br />

unreine Reime auf das Wort<br />

„Balkon“ gibt. Das Lebensgefühl<br />

aller Balkon-Besitzer<br />

spricht trotzdem aus diesen<br />

Zeilen: Mein Balkon ist mein<br />

Reich, mein Hoheitsgebiet –<br />

mein ganz persönliches Fleckchen<br />

Heimat.<br />

Und dieses ganz persönliche<br />

Fleckchen Heimat wollen die<br />

Gifhorner Wohnungsbau-Genossenschaft<br />

(GWG) und das<br />

Stadtmagazin <strong>KURT</strong> ehren<br />

und haben deshalb den ersten<br />

Gifhorner Balkon-Wettbewerb<br />

ins Leben gerufen! »<br />

Stefan Vopel, Inhaber Email: grvopel@gmail.com<br />

Lüneburger Straße 3 · 38518 Gifhorn Giorner Straße 22 Tel: 05376 97 68 57<br />

Tel. 05371 36 34 · www.grabmale-seil.de 29392 Wesendorf Mobil: 0152 01 74 55 59<br />

66<br />

<strong>KURT</strong> <strong>KURT</strong> 67


Balkon-Wettbewerb<br />

Seitenkopf<br />

» Mitmachen können dabei<br />

aber nicht nur die GWG-<br />

Mieter. Alle Gifhorner mit<br />

Balkon – und auch die mit<br />

einer Terrasse – können<br />

sich daran beteiligen. Natürlich<br />

gibt’s auch was zu<br />

gewinnen: Gartenmarktgutscheine<br />

zu jeweils 200,<br />

100 und 50 Euro winken<br />

den drei Bestplatzierten.<br />

Alle Balkon- und Terrassenbesitzer<br />

Gifhorns sind also<br />

herzlich eingeladen, sich per<br />

<strong>Mai</strong>l an <strong>KURT</strong> – mit Name,<br />

Adresse und Foto des gestalteten<br />

Plätzchens – für den<br />

Wettbewerb anzumelden.<br />

Frühling, Sommer und Herbst<br />

werden dazu genutzt, die Einsendungen<br />

im Stadtmagazin<br />

und online vorzustellen. Die<br />

Gifhorner werden dann abstimmen,<br />

wer den schönsten<br />

Balkon oder die schönste Terrasse<br />

hat.<br />

Anmeldungen für den<br />

1. Gifhorner Balkon-Wettbewerb:<br />

balkon@kurt-gifhorn.de<br />

Pflanzen trotz Corona<br />

Diese beiden Gifhorner<br />

Gärtnereien beliefern Sie<br />

gerne auch während der<br />

Corona-Pandemie:<br />

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68<br />

<strong>KURT</strong> <strong>KURT</strong>69


Sport<br />

Sport<br />

Pickleball-Fans planen<br />

neue Anlage in Gifhorn<br />

Nach Corona geht‘s mit dem US-Trendsport aber erst mal in der Eyßelheide weiter<br />

Ein waschechtes<br />

Pickleball-Turnier<br />

führte das<br />

Gifhorner Team<br />

mitsamt Stefan<br />

Kornhaß (2. von<br />

links) zur Spanish<br />

Open nach Madrid.<br />

Wenn Stefan Kornhaß sein Hobby erwähnt, blickt er meist in<br />

fragende Gesichter. „Als erste Reaktion kommt eigentlich immer:<br />

Was ist das denn?!“, berichtet der 46-Jährige. Er hat sich dem<br />

Pickleball verschrieben, einer Trendsportart aus den USA. „Wenn<br />

ich davon erzähle, sind die einen erst mal skeptisch, die anderen<br />

wollen es selbst ausprobieren.“ Bis zur Corona-Pandemie gab’s in<br />

der Eyßelheide die Möglichkeit zum Pickleball-Spielen, „und sobald<br />

das Kontaktverbot aufgehoben wird und die Tennishalle wieder<br />

geöffnet wird, sind wir wieder da“, verspricht der Gifhorner.<br />

In seiner Schublade liegen allerdings noch viel ehrgeizigere Pläne.<br />

Von Nick Heitmann<br />

Am Anfang des Pickleballs<br />

stehen drei US-amerikanische<br />

Familienväter und ein Vierbeiner.<br />

1965 erfanden Joel<br />

Pritchard, Bill Bell und Barney<br />

McCallum dieses Spiel für<br />

ihre Kinder in der Stadt Bainbridge<br />

Island. Benannt wurde<br />

es nach Pritchards Hund<br />

„Pickles“ (engl. eingemachte<br />

Gurken). Es vereint Elemente<br />

des Tennis, Badminton und<br />

Tischtennis, die Größe des<br />

Feldes entspricht etwa einem<br />

Drittel der Fläche eines Tennisplatzes,<br />

gespielt wird mit<br />

Bei grüner Umgebung und sonnigen Strahlen pickelt es sich wohl am Besten.<br />

einem Hartplastikball und<br />

einem leichten Schläger.<br />

Das Pickleball-Mutterland<br />

ist auch heute noch sein Hotspot,<br />

selbst Tennis-Stars wie<br />

Andy Roddick versuchen sich<br />

darin. „Das ist die am stärksten<br />

wachsende Sportart in den<br />

USA, in Nordamerika gibt es<br />

rund fünf Millionen Aktive“,<br />

so Stefan Kornhaß. Von derlei<br />

astronomischen Größenordnungen<br />

kann der deutsche<br />

Verband nur träumen, die<br />

hiesige Pickleball-Gemeinde<br />

kommt auf eine dreistellige<br />

Zahl an organisierten Anhängern.<br />

Doch der Gifhorner<br />

und seine Mitstreiter arbeiten<br />

emsig daran, den Bekanntheitsgrad<br />

ihres Hobbys stetig<br />

zu steigern. „Mich fasziniert,<br />

dass es sehr viel Spaß macht<br />

und dabei leicht zu spielen<br />

und zu erlernen ist“, sagt Stefan<br />

Kornhaß, der über den<br />

Sportartikel-Hersteller Gamma,<br />

für dessen Europa-Vertrieb<br />

er verantwortlich ist, vor<br />

vier Jahren mit Pickleball in<br />

Berührung kam. Sofort hatte<br />

ihn die Sportart in ihren Bann<br />

gezogen. „Vorkenntnisse sind<br />

nicht erforderlich, man muss<br />

kein Ballkünstler sein.“<br />

Aber es hilft natürlich ungemein,<br />

wenn man ambitioniert<br />

an die Sache herangeht.<br />

So wie Stefan Kornhaß. „Für<br />

mich persönlich ist der sportliche<br />

Charakter schon sehr<br />

wichtig“, sagt der Gifhorner,<br />

der seit längerem beim TC<br />

Grün-Weiß Gifhorn gekonnt<br />

den Tennisschläger schwingt.<br />

2019 erlebte er seine internationale<br />

Pickleball-Feuertaufe,<br />

als er bei den US Open im<br />

Küstenstädtchen Naples einer<br />

von 2500 (!) Teilnehmern war.<br />

Und die Premiere verlief<br />

sensationell. Im Doppel und<br />

im Mixed verabschiedete sich<br />

Stefan Kornhaß zwar schon<br />

früh, dafür erreichte er das<br />

Einzelfinale seiner Altersklasse.<br />

„Dabei musste ich fünf<br />

Spiele in fünf Stunden absolvieren<br />

– und das bei Temperaturen<br />

um die 35 Grad“, erinnert<br />

er sich. „Ich habe über<br />

den Tag hinweg zehn Liter<br />

getrunken, aber am Ende hat<br />

die Kraft gefehlt.“ So ging das<br />

Endspiel gegen Lokalmatador<br />

Hector Alvero mit 11:4, 5:11<br />

und 5:11 verloren.<br />

Lust auf mehr hat’s trotzdem<br />

gemacht, Mitte <strong>April</strong><br />

wollte Stefan Kornhaß erneut<br />

nach Florida jetten. Um für<br />

die klimatischen Herausforderungen<br />

gewappnet zu sein,<br />

„habe ich extra viel trainiert<br />

und sieben Kilo abgenommen“.<br />

Doch die Ausbreitung<br />

des Corona-Virus machte ihm<br />

wie auch allen anderen Sportlern<br />

einen dicken Strich durch<br />

die Rechnung. Die US Open<br />

wurden abgesagt, die nächste<br />

Auflage findet erst 2021 statt.<br />

Mit Stefan Kornhaß. „Es gab<br />

die Möglichkeiten, das Startgeld<br />

von 250 Dollar zurückzubekommen<br />

oder sich einen<br />

Startplatz fürs nächste Jahr<br />

zu sichern – ich habe natürlich<br />

die zweite Option gewählt.“<br />

Die Corona-Pandemie hat<br />

aber nicht nur weitreichende<br />

Folgen für internationale<br />

Großereignisse, auch der Trainingsbetrieb<br />

leidet darunter. »<br />

70<br />

<strong>KURT</strong> <strong>KURT</strong> 71


Sport<br />

Die Vorfreude auf das Pickleball-Turnier 2021 ist riesig – das diesjährige<br />

Turnier musste aufgrund des Corona-Virus leider abgesagt werden.<br />

» „Wir hatten ihn schon eingestellt,<br />

bevor es offiziell verlangt<br />

wurde. Ich weiß, dass<br />

manche viel zu leichtsinnig<br />

mit diesem Thema umgehen,<br />

ich gehöre nicht dazu“, betont<br />

Stefan Kornhaß. Bis Anfang<br />

März trafen sich Pickleball-<br />

Begeisterte immer sonntags<br />

in der Tennishalle Eyßelheide<br />

im Gewerbegebiet Heidland.<br />

„Werner Schuster hat uns zwei<br />

Plätze zur Verfügung gestellt,<br />

auf denen wir bis zu acht Netze<br />

aufbauen können“, so der<br />

Initiator. Rund 50 Spieler<br />

umfasst die Gifhorner Gruppe,<br />

„bei den Einheiten waren<br />

regelmäßig 30 Leute vor Ort“.<br />

Auch aus Pickleball-Sicht<br />

hofft er, dass sich die Lage<br />

möglichst bald wieder normalisiert<br />

und die Beschränkungen<br />

aufgehoben werden können.<br />

„Bei uns ist jeder willkommen,<br />

man muss nur Sportklamotten<br />

und Turnschuhe mitbringen,<br />

das Equipment wird gestellt“,<br />

so Stefan Kornhaß. „Und der<br />

Sonntag-Termin in der Eyßelheide<br />

bleibt auch im Sommer,<br />

wir haben ja leider keine Außenplätze.“<br />

Noch jedenfalls nicht. Gemeinsam<br />

mit seiner Schwester<br />

Sabine Dreger befindet er sich<br />

in der Planungsphase für eine<br />

Pickleball-Anlage, jeweils acht<br />

Indoor- und Outdoor-Courts<br />

sollen entstehen. „Das Ganze<br />

ist ein Wirtschaftskonzept,<br />

mit dem wir in ein paar Jahren<br />

auch Geld verdienen wollen“,<br />

stellt Stefan Kornhaß klar.<br />

Kontakt zu einem Hallenbauer<br />

haben die beiden bereits aufgenommen,<br />

die Stadt Gifhorn<br />

habe ihnen zudem ein Grundstück<br />

in Gamsen zugesichert.<br />

„Aber wir werden nach der<br />

Corona-Krise natürlich ein<br />

noch genaueres Auge darauf<br />

werfen, wie die Leute reagieren“,<br />

so der 46-Jährige.<br />

„Wir müssen prüfen, ob wir<br />

das finanzielle Risiko wirklich<br />

in Kauf nehmen wollen.“<br />

Schließlich ist ein hoher<br />

sechsstelliger Betrag für das<br />

Projekt veranschlagt. Einfach<br />

so begraben möchten die Geschwister<br />

ihren Traum von<br />

einem Gifhorner Pickleball-<br />

Mekka, in dem auch Turniere<br />

stattfinden sollen, freilich<br />

nicht. Sie kämpfen weiter.<br />

„Wir würden es gern machen“,<br />

versichert Stefan Kornhaß.<br />

„Im Idealfall soll die Anlage<br />

2021 stehen.“<br />

Nach der Corona-Krise geht das<br />

Pickleball-Training weiter:<br />

Tennishalle Eyßelheide<br />

Im Heidland 15, Gifhorn<br />

So. 11 bis 13 Uhr<br />

Mehr Infos bei Stefan Kornhaß:<br />

Tel. 0175-8977701<br />

Neue E-Football-Kreisliga: 22 Teams treten an<br />

Erst die Gruppenphase, dann die Finalrunde – und die Ehre steht sowieso auf dem Spiel<br />

Von Malte Schönfeld<br />

Es gibt diese Redewendung,<br />

Fußball sei mehr als nur ein<br />

Spiel. Ein Gefühl, eine Liebe,<br />

ja, sogar eine Religion. Fans<br />

weinen, wenn ihre Mannschaft<br />

verliert und absteigt – oder<br />

wenn sie gewinnt und Meister<br />

wird. Und doch ist Fußball nur<br />

ein Spiel, nämlich dann, wenn<br />

es um die neue E-Football-<br />

Kreisliga Gifhorn geht.<br />

22 Zweier-Teams treten in<br />

zwei Gruppen gegeneinander<br />

an, gezockt wird Fifa 20<br />

auf der Playstation 4 – also<br />

gleiches Recht für alle. „Wir<br />

haben mit maximal zwölf<br />

Mannschaften geplant“, so<br />

der E-Football-Beauftragte<br />

Steven Melzian, der in Corona-Zeiten<br />

aber niemandem<br />

absagen wollte. Die Nachfrage<br />

ist also riesig. Auf jedes Team<br />

fallen elf Spieltage zu, nach<br />

der Gruppenphase wird eine<br />

Finalrunde ausgespielt.<br />

E-Sport findet allgemein<br />

immer größere Beachtung und<br />

Bewunderung, auf großen internationalen<br />

Turnieren werden<br />

teilweise Preisgelder in<br />

Millionenhöhe ausgekämpft.<br />

Bei der E-Football-Kreisliga<br />

geht es dagegen erst mal nur<br />

um die Ehre. Aber jeder, der<br />

sich mal mit einer sechsköpfigen<br />

Runde die Nacht um die<br />

Ohren geschlagen hat, um im<br />

letzten Spiel des Abends wegen<br />

der schlechten Spielmechanik<br />

zu verlieren, weiß, wie<br />

viel die wert sein kann...<br />

Bei der E-Football-Kreismeisterschaft gab‘s noch dichtes Gedränge. Nun<br />

startet die erste Gifhorner E-Football-Kreisliga.<br />

Archivfoto: Solveig Böhme<br />

Teams und Spieler bei der E-Football-Kreisliga<br />

Gruppe A<br />

1. FC Wedelheine: Ken-Adrian<br />

Konnegen und Yannik Porada<br />

SV Abbesbüttel: Jan Büto und<br />

Andre Ratajczak<br />

SV Wagenhoff: Sören Wersal<br />

und Daniel Camehl<br />

TuS Neudorf-Platendorf: Alexander<br />

Krause und Adrian Kimmel<br />

SV Langwedel: Timo Schiller<br />

und Philipp Köllner<br />

FSV Adenbüttel Rethen: Daniel<br />

Drosdziok und Miles Witzel<br />

Wesendorfer SC: Tim Niehaus<br />

und Marcel Dosquet<br />

SV Triangel: Tim Daniel Spilleke<br />

und Philip Schulze<br />

VfR Wilsche/Neubokel: Jonas<br />

Höft und Sebastian Keier<br />

TSV Meine 09: Jonas Schaar und<br />

Jan-Ole Schulz<br />

JFV Boldecker Land: Timo<br />

Feuerhahn und Fabian Hanke<br />

SV Osloß: Sven Grußendorf und<br />

Sebastian Fochler<br />

Sport<br />

Gruppe B<br />

FC Brome: Stefanos Karavaras<br />

und Ahmed Chaaban<br />

SSV Kästorf: Paul Hartmann und<br />

Jonas Präger<br />

SV Tülau/Voitze: Dimitrios<br />

Sarigianidis und Tim Taeger<br />

MTV Gamsen: Marcel Dethlefs<br />

und Rick Seifert<br />

SV Leiferde: Max Hammermeister<br />

und David Schmalz<br />

VfL Knesebeck: Chris Lüning<br />

und Kevin Buchwald<br />

MTV Wasbüttel: Kevin Loos und<br />

Philipp Fröhlich<br />

JSG Gifhorn Nord: Leon<br />

Schwarz und Kelvin Scholten<br />

VfB Gravenhorst: Daniel Fleer<br />

und Hendrik Ahrens<br />

VfL Rötgesbüttel: Max<br />

Neumann und Niklas Kollay<br />

SV Steinhorst: Marcel Schmidt<br />

und Jan Möller<br />

SV Dannenbüttel: Noah Giesecke<br />

und Lukas Bärwald<br />

72<br />

<strong>KURT</strong> <strong>KURT</strong> 73


Essen & Trinken<br />

Essen & Trinken<br />

Liebe auf Türkisch:<br />

Das Cappu verführt<br />

<strong>KURT</strong>s Gastro-Serie: Noch vor der Corona-Zwangspause ging‘s ins Cappu Bistro<br />

Wir leben in schwierigen Zeiten. Aus Versorgungsstopp-Angst sind<br />

Vollkorn-Fusilli und ja!-Penne eine eiserne Reserve geworden. Man<br />

könnte meinen, so wie einst jedem Geldschein ein Körnchen Gold<br />

gegenüberstand, sei nun die lose Nudel das Richtobjekt. Menschen<br />

nahe der geistigen Totalauflösung sitzen heute auf Bergen von Nudeln,<br />

während andere mal wieder nichts abbekommen. Es hat sich<br />

also nicht viel verändert, das allgemein anerkannte Verteilungsproblem<br />

hat Bestand, es äußert sich in diesen Tagen bloß anders. Das<br />

Tragische daran: Die Nudel wird nicht mehr geschätzt, so wie das<br />

Essen allgemein nicht mehr geschätzt wird. Steinzeit-Renaissance,<br />

wo das Nahrungsmittel zum Zweck und dessen Zubereitung zur<br />

Zweckhandlung verkommt. Lazy cooking at it‘s best – or worst.<br />

Von Malte Schönfeld<br />

Noch bevor die Bundesregierung<br />

wegen der Corona-<br />

Pandemie die Gaststättenbetreiber<br />

auf ihre Arbeit als<br />

Bringdienst oder Abholstation<br />

minimierte, entschieden<br />

meine Begleitung und ich<br />

uns dazu, uns der auf unbestimmte<br />

Zeit angeordneten<br />

Going-Out-Apokalypse<br />

mit positivem<br />

Trotz gegenüberzustellen<br />

und vorerst ein letztes<br />

Mal auszugehen.<br />

Über das schöne<br />

Kopfsteinpflaster des<br />

Gifhorner Marktplatzes<br />

erreichen wir also das Cappu<br />

Bistro, in der großen Fensterfront<br />

spiegelt sich der Frühling.<br />

Drinnen begrüßt uns<br />

– auf Abstand, aber dennoch<br />

mit sonnigem Lächeln – Fatih<br />

Kilic. Gastronom, Politiker,<br />

Menschenfreund. Wer Fatih<br />

beschreibt, beschreibt auch<br />

das kurz gerufene Cappu, denn<br />

selbst wenn der Hausherr mal<br />

nicht im Lokal weilt, ist er<br />

immer da. Das liegt vor allem<br />

daran, dass Fatih ein ausgezeichneter<br />

Gesprächspartner<br />

ist, und in dem Moment, wo<br />

man das Cappu betritt, ploppen<br />

immer wieder Erinnerungsstücke<br />

auf. Unterhaltungen<br />

mit Fatih lockern den Tag<br />

auf, geben ihm eine beiläufige<br />

Seriosität. Selten spricht er<br />

über negative Dinge, in allem<br />

sieht Fatih etwas Positives.<br />

Sein optimistischer Charakter<br />

hellt damit auch das Cappu an<br />

sich auf.<br />

Meine Begleitung und ich<br />

stöbern durch die Karte. „Was<br />

darf es denn sein?“, fragt die<br />

freundliche Bedienung. Tja,<br />

eine gute Frage, denn das<br />

größte Problem im Cappu<br />

ist, sich für eines der vielen<br />

herausragenden Gerichte<br />

zu entscheiden. Unsere<br />

Wahl fällt auf die türkische<br />

Linsensuppe als<br />

Vorspeise, zum Hauptgang<br />

nimmt meine Be-<br />

Cremige Vorspeise mit Punch:<br />

Die Linsensuppe kommt mit<br />

Weißbrot und Zitronenschnitt.<br />

Samtiger Rotwein und rustikaler Anadolu-Käse: Im Cappu verführt Inhaber Fatih Kilic <strong>KURT</strong>-Gourmet Malte.<br />

gleitung die Pizza Vegetaria,<br />

ich dagegen den Anadolu-Käse,<br />

dazu ein Glas Rotwein, das<br />

in der politisch heiklen Lage<br />

Halt geben soll.<br />

Nach kurzer Wartezeit trifft<br />

die Suppe ein, strengstens zu<br />

empfehlen. Weißbrot ist beigelegt,<br />

genauso ein Zitronenschnitt,<br />

dessen feine Spritzigkeit<br />

der cremigen Suppe einen<br />

Punch verleiht. Ideal für die<br />

kälteren Monate, oder eben<br />

für zwischendurch, denn im<br />

Cappu herrscht ein heiteres<br />

Kommen und Gehen, und es<br />

gibt Gäste, die sich in eine Wochenzeitung<br />

vertiefen, genauso<br />

wie die kleinen Grüppchen,<br />

die sich ihre Alltagssorgen von<br />

der Seele plaudern. Draußen<br />

sitzen zwei junge Frauen und<br />

ein Typ, sie rauchen. Irgendwie<br />

ist das alles sehr parisien,<br />

und das gefällt.<br />

Direkt im Anschluss treffen<br />

die großen Mahlzeiten ein,<br />

groß trifft in diesem Falle auch<br />

den Geschmack: Auf der Pizza<br />

thronen frische Paprika, <strong>Mai</strong>s,<br />

Zwiebeln und Champignons,<br />

und meine Begleitung hebt<br />

dazu hervor, dass auch der<br />

Teig – häufig unterschätzt –<br />

vorzüglich ist. Außen knackig,<br />

innen fluffig. Wer möchte, kann<br />

zu einem kleinen Aufpreis natürlich<br />

auch noch anderen<br />

Belag hinzufügen. Wem also<br />

der Geschmack nach Artischocken,<br />

Ananas oder Lachs<br />

steht, braucht bloß zu fragen.<br />

Ich dagegen bin frei von<br />

Wünschen, denn der Anadolu-Käse<br />

ist sicherlich einer<br />

der besten Ofenkäse in und<br />

um Gifhorn. Angerichtet in<br />

einer rustikalen Auflaufform,<br />

umgeben von aromatischem<br />

Knoblauchöl. Die anatolische<br />

Zubereitung des Schafskäse<br />

führt einen in die faszinierende<br />

Ecke türkischer Kochkunst:<br />

Hier wird der Knoblauch »<br />

74<br />

<strong>KURT</strong> <strong>KURT</strong> 75


Essen & Trinken<br />

Essen & Trinken<br />

This is what love looks like: Verfeinert mit Paprika, Zwiebeln, Tomate und Petersilie kann man beim Anadolu-<br />

Käse nur schwach werden. Zum Nachtisch wartet mit dem himmlischen Apfelstrudel lieber etwas Süßes.<br />

» dazu genutzt, dem herzhaften<br />

Käse eine neue Dynamik<br />

zu geben; eigentlich als eine<br />

Art Vorspeise gelistet, wird der<br />

Anadolu-Käse zu einer vollwertigen<br />

Mahlzeit, was auch<br />

daran liegt, dass leicht angeknuspert<br />

Paprika, Zwiebeln,<br />

Tomaten und Petersilie noch<br />

anliegen. Nebendran wird dieser<br />

vortreffliche Schmaus garniert<br />

mit einem leichten Salat.<br />

Dass das Cappu noch mehr<br />

kann als Pizza, Ofenkäse,<br />

Croques, Pasta oder Baguettes,<br />

beweist der Blick auf<br />

die Nachspeisen. Belgische<br />

Waffeln oder Pfannkuchen<br />

mit Himbeer-Panna-Cotta-<br />

Füllung tauchen da auf, doch<br />

wir nehmen den Apfelstrudel<br />

mit einer Vanilleeiskugel,<br />

meine Begleitung ordert dazu<br />

Sahne. Ganz vortrefflich als<br />

Abrundung und Begrüßung<br />

des Nachmittags. Wie das<br />

Vanilleeis neben dem warmen<br />

Kuchenstück langsam zerläuft,<br />

ist immer ein kleines<br />

Kunstwerk!<br />

Auch wenn das Cappu nun<br />

wegen der Auflagen seinen<br />

Charme vorerst nicht mehr<br />

ausspielen darf, möchte man<br />

dringend eine Empfehlung<br />

aussprechen. Falls es im<br />

Landkreis noch eine Person<br />

gibt, die bisher nicht bei Fatih<br />

zu Gast war, gilt es nun, auf<br />

den Tag hinzufiebern, an dem<br />

die Pforten wieder geöffnet<br />

werden. Das Cappu ist ohne<br />

Frage eine der besten Adressen<br />

der Stadt. Nicht zuletzt<br />

der passionierte Kaffee- oder<br />

Teetrinker wird dort glücklich<br />

werden, denn die Auswahl<br />

reicht von klassischem<br />

Bohnenkaffee über Espresso<br />

Macchiato bis hin zu Chai-<br />

Latte-Variationen, Schwarzem<br />

Tee oder Früchtetee. Ebenfalls<br />

nicht unerwähnt bleiben dürfen<br />

die endlosen Optionen von<br />

Cocktails und Anti-Alcoholics.<br />

Meine persönliche Anregung:<br />

der Cocos Kiss mit den<br />

Säften von Ananas, Kirsche<br />

und Kokosnusscreme.<br />

Cappu Bistro<br />

Steinweg 4, Gifhorn<br />

Mo - Do: 9 bis 21.30 Uhr<br />

Fr - Sa: 9 bis 24 Uhr<br />

So: 13 bis 21 Uhr<br />

Die regulären Öffnungszeiten<br />

gelten wieder nach Ende der<br />

Corona-Zwangspause<br />

Deutsche<br />

Küche<br />

Deutsches Haus<br />

Torstr. 11<br />

Gifhorn<br />

Tel 05371 8180<br />

Mo: 18:00 - 22:00<br />

Di - Sa: 11:30 - 14:00<br />

und 18:00 - 22:00<br />

So: 11:30 - 14:00<br />

Flutmulde<br />

Winkeler Str. 2, Gifhorn<br />

Tel 05371 9373835<br />

Di - So: 11:00 - 14:00<br />

und 18:00 - 23:00<br />

Gasthof Neuhaus<br />

Neuhaus 1, Sassenburg<br />

Mo - Mi, Fr: 11:30 - 14:30<br />

und ab 17:30<br />

Sa: ab 18:00<br />

So: 11:30 - 14:30<br />

Gaststätte Evers<br />

Schulstr. 1<br />

Isenbüttel<br />

Tel 05374 1252<br />

Mo, Mi - Sa: 17:30 - 22:00<br />

So: 12:00 - 14:00<br />

und 18:00 - 21:00<br />

Das probieren wir mal aus!<br />

Essen und Trinken in Gifhorn und um Gifhorn herum<br />

BIER- & WEINKELLER<br />

Die Corona-Krise hat die Gastronomie voll erwischt. Die Öffnungszeiten<br />

auf diesen Seiten gelten in den meisten Lokalen erst wieder,<br />

wenn die Schutzmaßnahmen zur Eindämmung der Pandemie<br />

aufgehoben sind. Bis dahin bieten aber viele einen Lieferdienst oder<br />

Abhol-Service an. Einfach mal im Lieblingslokal anrufen und fragen!<br />

Mehrgenerationenhaus<br />

im Georgshof<br />

Wechselnder Mittagstisch<br />

Essen nach Hausfrauenart<br />

Steinweg 20, Gifhorn<br />

Mo - Fr: 12:00 - 14:00<br />

Sportgaststätte<br />

SV Gifhorn<br />

Am Sportplatz Eyßelheide 1<br />

Gifhorn<br />

Mo, Do: 08:30 - 14:00<br />

Di, Mi: 08:30 - 14:00<br />

und 17:00 - 20:00<br />

Fr: 08:30 - 14:00<br />

und 17:00 - 22:00<br />

Sa, So: 08:30 - open end<br />

Svens Schützen-Wiese<br />

Celler Str. 30<br />

Gifhorn<br />

Tel 05371 7247900<br />

Mo - Fr: 09:00 - 14:00<br />

und 16:30 - Ende<br />

Sa: 09:00 - Ende<br />

So: 09:00 - 15:00<br />

Zum Fuchsbau<br />

Kellerberg 1, Winkel<br />

Tel 05371 6873444<br />

Di, Mi, Fr, Sa: 17:00 - 24:00<br />

So: 11:30 - 20:00<br />

Zum Landhaus<br />

Allerstr. 4, Dannenbüttel<br />

Mo - So: 11:00 - 14:00<br />

und 18:00 - 21:30<br />

International<br />

Mr. Barman‘s<br />

Bier- und Weinkeller<br />

Braunschweiger Str. 15<br />

Gifhorn<br />

Mi - Sa: ab 18:00<br />

Speisen am Drive-In<br />

Unsere leckeren<br />

Speisen sind unter<br />

Tel. 05371 99 08 15<br />

vorzubestellen und<br />

dann abzuholen.<br />

Angels‘ Share –<br />

Bar, Café, Restaurant<br />

Schottische Küche<br />

Speicherhof<br />

Steinweg 10, Gifhorn<br />

Tel 05371 9606666<br />

Fr: 12:00 - 23:00<br />

Sa: 11:00 - 24:00<br />

Italienisch<br />

La Fontana<br />

Celler Str. 28, Gifhorn<br />

Tel 05371 9405270<br />

Mo - Mi, Fr - So:<br />

11:30 - 14:30<br />

und 17:30 - 22:30<br />

La Piazza<br />

Marktplatz 1, Gifhorn<br />

Tel 05371 8959770<br />

Mo, Mi - So: 11:30 - 14:15<br />

und 17:30 - 22:15<br />

Griechisch<br />

La Caféteria<br />

Braunschweiger Str. 32<br />

Gifhorn<br />

Tel 05371 15950<br />

Mo - So: 08:00 - 24:00<br />

Freizeitzentrum Malibu<br />

Mo. - Fr. ab 17 Uhr,<br />

Sa. - So. ab 15 Uhr, Dienstag Ruhetag<br />

Öffnungszeiten können vorübergehend abweichen!<br />

Tel. 05371 / 990815 • Mobil: 0171 / 5227143<br />

Computergesteuerte Bahnen mit<br />

40‘‘ Monitoren – bekannt vom Bowling.<br />

P UB | B AR | BISTR O<br />

Come to where<br />

the flavour is!<br />

MI | DO | FR | SA ab 18 Uhr<br />

Küche bis 22 Uhr<br />

76<br />

<strong>KURT</strong> Find us here: Braunschweiger Straße 15, 38518 Gifhorn ... or check on<br />

<strong>KURT</strong> 77


Essen & Trinken<br />

Essen & Trinken<br />

Syrisch<br />

Al-Dar<br />

Braunschweiger Str. 117<br />

Gifhorn<br />

Tel 05371 589400<br />

Di - So: 12:00 - 14:30<br />

und 18:00 - 23:00<br />

Thailändisch<br />

Bun Thai<br />

Hindenburgstr. 1a, Gifhorn<br />

Tel 05371 8956144<br />

Mo - Sa: 11:00 - 20:00<br />

So: 12:00 - 20:00<br />

Vietnamesisch<br />

Sushi Restaurant<br />

Viet Küche<br />

Braunschweiger Str. 4<br />

Gifhorn<br />

Tel 05371 6367456<br />

Mo - So: 11:00 - 22:30<br />

Chinesisch<br />

Tang Dynasty<br />

Braunschweiger Str. 139b<br />

Tel 05371 56021<br />

Mo, Mi - So: 12:00 - 15:00<br />

und 17:30 - 23:00<br />

Thang Long<br />

Limbergstr. 52, Gifhorn<br />

Tel 05371 866600<br />

Di - So: 11:30 - 15:00<br />

und 17:30 - 22:00<br />

Wokman<br />

Sonnenweg 20, Gifhorn<br />

Tel 05371 938057<br />

Di - So: 11:30 - 22:30<br />

Bistro, Imbiss<br />

& Brasserie<br />

Brasserie Paula‘s<br />

Steinweg 21, Gifhorn<br />

Tel 05371 7591412<br />

Di - Sa: 11:30 - 22:00<br />

Kult Diner<br />

Am Bahnhof Süd 9, Gifhorn<br />

Tel 0178 4480555<br />

Mo - Fr: 06:00 - 16:00<br />

Cappu Bistro<br />

Steinweg 4, Gifhorn<br />

Tel 05371 8180<br />

Mo - Do: 09:00 - 21:30<br />

Fr, Sa: 09:00 - 24:00<br />

So: 13:00 - 21:00<br />

Freizeitzentrum Malibu<br />

Sonnenweg 4-6, Gifhorn<br />

Tel 05371 990815<br />

Mo, Mi - Fr: ab 17:00<br />

Sa, So: ab 15:00<br />

Döner<br />

Buddhi Imbiss<br />

Hamburger Str. 71, Gifhorn<br />

Tel 0151 47582825<br />

Mo - Sa: 11:00 - 21:00<br />

So: 12:00 - 21:00<br />

Calberlaher<br />

Kebab Haus<br />

Hauptstr. 34, Calberlah<br />

Mo - Sa: 10:30 - 21:00<br />

So: 11:30 - 21:00<br />

Ceylan Imbiss<br />

Hamburger Str. 24, Gamsen<br />

Mo - So: 10:00 - 22:00<br />

Chilli Imbiss<br />

Braunschweiger Str. 5<br />

Gifhorn<br />

Tel 05371 6190404<br />

Mo - Do, So: 11:00 - 23:00<br />

Fr, Sa: 11:00 - 03:00<br />

Döner Haus<br />

Triangeler Hauptstr. 9<br />

Triangel<br />

Di - Sa: 11:00 - 21:00<br />

So: 12:00 - 21:00<br />

Imbiss Ali Baba<br />

Dorfstr. 17, Leiferde<br />

Tel 05373 930919<br />

Mo - So: 11:00 - 22:00<br />

Mevlana Grill<br />

Schillerplatz 5, Gifhorn<br />

Mo - Sa: 11:00 - 22:00<br />

So: 13:00 - 22:00<br />

Side Döner<br />

Calberlaher Damm 21<br />

Gifhorn<br />

Tel 05371 813683<br />

Mo - So: 10:30 - 22:00<br />

Tatses Imbiss<br />

Braunschweiger Str. 112a<br />

Gifhorn<br />

Tel 05371 813727<br />

Mo - So: 10:00 - 22:00<br />

Tatses Imbiss II<br />

Gifhorner Str. 2<br />

Wesendorf<br />

Tel 05376 890644<br />

Mo - Sa: 10:00 - 21:30<br />

So: 12:00 - 21:30<br />

Café<br />

Café Hüüs Hoff<br />

Försterweg 6, Wahrenholz<br />

Mo - Fr: 05:30 - 18:30<br />

Sa: 05:30 - 18:00<br />

So: 07:00 - 10:00<br />

und 13:30 - 17:00<br />

Bio-Hofcafé – Der Hof<br />

Zum Hof 1, Isenbüttel<br />

Sa, So: 14:30 - 18:00<br />

Café Heinrichs<br />

Hauptstr. 50, Calberlah<br />

Tel 05374 920099<br />

Mo - Fr: 09:00 - 17:30<br />

Sa: 09:00 - 13:00<br />

Café Lüdde<br />

Hauptstr. 10, Kästorf<br />

Tel 05371 73527<br />

Di - Fr: 06:00 - 18:00<br />

Sa: 06:00 - 12:00<br />

So: 08:00 - 11:00<br />

Café Magie<br />

Steinweg 32, Gifhorn<br />

Mo - Fr: 06:00 - 18:00<br />

Sa: 06:00 - 15:00<br />

So: 07:30 - 12:00<br />

und 13:30 - 17:00<br />

Culinari<br />

Steinweg 60, Gifhorn<br />

Tel 05371 6199286<br />

Mo - Fr: 10:00 - 18:00<br />

Sa: 10:00 - 14:00<br />

Garantiert gut!<br />

UNSER EIS-ABHOLSERVICE<br />

Tel. 05371 38 43<br />

WhatsApp: 0160 98 46 79 08<br />

Tägl. 12 bis 20 Uhr<br />

Im Leifert‘s<br />

Steinweg 64, Gifhorn<br />

Mo - Fr: 07:00 - 18:30<br />

Sa: 07:00 - 18:00<br />

So: 08:00 - 17:00<br />

Landcafé Neubokel<br />

Alter Kirchweg 2a, Neubokel<br />

Mi - So: 14:00 - 19:00<br />

Panorama-Café<br />

im Wasserturm<br />

Braunschweiger Str. 37a Tel<br />

05371 936033<br />

Di - So: 09:00 - 18:00<br />

Waffelei im Hof<br />

Steinweg 64, Gifhorn<br />

Mo - Fr: 11:00 - 18:00<br />

Sa: 10:00 - 17:00<br />

So: 13:00 - 17:00<br />

Wiertz Genussvoll<br />

Steinweg 12, Gifhorn<br />

Tel 05371 6369331<br />

Mo - Fr: 10:00 - 18:30<br />

Sa: 10:00 - 14:00<br />

Eiscafé<br />

Dolomiti<br />

Steinweg 38, Gifhorn<br />

Tel 05371 12886<br />

Mo - So: 09:00 - 22:00<br />

Bestellen Sie telefonisch unter<br />

Tel. 05371 72 47 900 oder<br />

mobil unter 0172 51 19 317 –<br />

gern auch über WhatsApp.<br />

Abholzeiten täglich:<br />

11:30 - 13:30 Uhr<br />

und 18:00 - 20:30 Uhr<br />

Wir wünschen Ihnen<br />

einen guten Appetit!<br />

Adria<br />

Schillerplatz 1, Gifhorn<br />

Tel 05371 52319<br />

Mo - Sa: 09:30 - 23:00<br />

So: 10:00 - 23:00<br />

Coletti<br />

Steinweg 24, Gifhorn<br />

Tel 05371 3843<br />

Mo - Sa: 09:00 - 22:00<br />

So: 10:00 - 22:00<br />

Bar, Pub,<br />

Club & Kneipe<br />

Bei Micha<br />

Sonnenweg 30, Gifhorn<br />

Tel 05371 3987<br />

Di - So: ab 17:00<br />

Steinweg 38<br />

38518 Gifhorn<br />

H1 Bier- & Rock-Bar<br />

Steinweg 26, Gifhorn<br />

Tel 05371 52348<br />

Mo, Di, Do: 11:00 - 24:00<br />

Mi: 10:00 - 24:00<br />

Fr: 11:00 - 02:00<br />

Sa: 10:00 - 02:00<br />

So: 11:00 - 23:00<br />

Latino Bar<br />

Lehmweg 2, Gifhorn<br />

Di - So: ab 17:00<br />

Fehlt<br />

eine Location,<br />

die wir vergessen<br />

haben? Dann schreibt uns<br />

eine <strong>Mai</strong>l an redaktion@<br />

kurt-gifhorn.de oder ruft<br />

an unter Tel. 05371-<br />

9418001.<br />

Weiterhin<br />

geöffnet!<br />

Bestellungen für<br />

unseren Eis-Abholservice<br />

unter Tel. 05371 12 886<br />

täglich von 12 bis 20 Uhr.<br />

Lieferung gratis ab einem<br />

Bestellwert von 10 € –<br />

darunter zzgl. 2 €.<br />

78 <strong>KURT</strong><br />

Eis Coletti · Steinweg 24 · 38518 Gifhorn<br />

<strong>KURT</strong> 79


Kopfüber<br />

5. Social Distancing – Wenn, dann richtig<br />

Die Auswirkungen von Social Distancing dürfen nicht unterschätzt<br />

werden. Langeweile, Einsamkeit, allgemeine Antriebslosigkeit<br />

– alles mögliche Folgen. Gönnen Sie sich aber<br />

mal diese Pause von der Außenwelt, Entschleunigung ist das<br />

Zauberwort. Legen Sie das Handy beiseite – oder machen es<br />

einfach ganz aus. Schnappen Sie sich die Zeitschrift, die Sie<br />

vor Wochen gekauft, aber aus Zeitgründen nie gelesen haben.<br />

Sehen Sie draußen über dem Balkon dieses gelbe Ding? Das<br />

ist die Sonne, die nur für Sie scheint. Horchen Sie mal ernsthaft<br />

in sich rein – da bittet eine flüsternde Stimme. Das ist<br />

ihr beschleunigtes Ich, das sich gerade von den ganzen Alltagsstrapazen<br />

erholt und die Auszeit genießt. Können Sie<br />

ihm das verübeln?<br />

4. Chinakohl – oder: Der Mut zum Wok<br />

Begehen Sie nicht den Fehler, in dieser Zeit unnötig<br />

inaktiv zu werden. Tiefkühlreserven haben<br />

ihre Berechtigung, dürfen aber nicht der<br />

Hauptversorger werden. Eine ausgewogene<br />

Ernährung ist bei gleichzeitigem Faulenzen<br />

das Mindeste, was Sie Ihrem Körper<br />

und Geist zumuten wollen. Wagen Sie sich<br />

an das Chinakohl-Rezept, von dem Sie seit<br />

Monaten einen Screenshot im Handy haben!<br />

Das Reich der Mitte in der eigenen Küche? Mit der<br />

unberührten Tefal-Wokpfanne überhaupt kein Problem mehr.<br />

Dank der Quarantäne lernen Sie auch in der Kulinarik ganz<br />

neue Seiten an sich kennen.<br />

3. Der ewige Eckhart Tolle – oder: Müll gehört auf den Müll<br />

So toll wie die Regale da nun hängen, was stellt man da bloß<br />

rauf? Erinnern Sie sich noch dunkel an die Kisten im Keller?<br />

Die hat Ex-Freundin Maren da vor Jahren mal geparkt,<br />

höchste Zeit also, Tabula rasa zu machen. Diese ganzen spirituellen<br />

Wegweiser von Eckhart Tolle und Osho sind Quacksalberei,<br />

das haben Sie schon immer gesagt. Irgendwo liegen<br />

da auch noch Heilsteine und eine abgeschnittene Dreadlock<br />

– raus mit dem Hokuspokus, und stellen Sie lieber einen alten<br />

Hemingway oder Kafka auf das neue Regal.<br />

schrauben Sie zwei Winkel dran, denn: Hinter jedem langweiligen<br />

Brett steckt ein schöner Schwan, beziehungsweise ein<br />

schönes Regal. Kleine handwerkliche Aufgaben ordnen angenehm<br />

beiläufig den Tag, und endlich kann man auch mal<br />

wieder was wegstellen. Das führt uns zu Tipp Nummer drei.<br />

Kopfüber<br />

2. Das Regal – Mehr als nur ein Brett<br />

Was haben Sie sich im Februar noch den Buckel krumm gearbeitet,<br />

als Sie die Dielen aus dem Anbau rausgerissen haben.<br />

Seitdem liegen die Holzbretter hinterm Geräteschuppen und<br />

modern vor sich hin. Schnappen Sie sich die Holzlasur vom<br />

vergangenen Frühling, pinseln Sie einfach mal drauflos und<br />

1. Die Tagesthemen – oder: Das Vertrauen in Caren Miosga<br />

Ziehen Sie sich einfach mal raus aus der ganztäglichen Informationsflut<br />

und gehen Sie back to basics. Über die Tagesschau-App<br />

kann man frühmorgendlich problemlos das<br />

Spätprogramm des Vortags genießen. Getreu dem Motto: A<br />

Tagesthemen a day keeps the Panik away. Wenn irgendjemand<br />

den Überblick behalten hat, dann ist es Caren Miosga,<br />

die mit ihrer zielgerichteten Moderation für Ruhe und<br />

Sanftmut sorgt. Schluss mit der Reizüberflutung, her mit der<br />

wohlportionierten Krisen-Erklärung.<br />

So viel Input in so kurzer Zeit. Doch was ist wirklich relevant?<br />

Das Gastronomie-Sterben, das Menschen-Sterben oder das<br />

ausverkaufte Klopapier? Fragen über Fragen. Die beständige<br />

Parallelität der Information, die Co-Existenz<br />

von Information und Desinformation zu gleichen<br />

Teilen. Für jede gehaltvolle Information,<br />

gibt es eine dumme Information, so wie für<br />

jedes positive Teilchen ein negatives durch<br />

das Weltall surrt. Anstrengend wird‘s, wenn<br />

man das alles fein säuberlich trennen will.<br />

„Kopfüber“ wäre aber nicht der Top-Guide<br />

Gifhorns, wenn es nicht auch in dieser harten<br />

Krisenzeit mit fünf leicht anwendbaren Tipps<br />

für die nötige Übersicht sorgen würde:<br />

Schon morgens schreit einen das Handy an:<br />

8:15 Uhr: Das Corona-Virus zwingt Italien zum Schließen<br />

der Grenzen.<br />

8:27 Uhr: US-Präsident Trump könnte sich mit Covid-19<br />

infiziert haben.<br />

8:41 Uhr: Für den Mittag: Merkel plant Live-Ansprache aus<br />

dem Kanzleramt.<br />

9:02 Uhr: Bund und Länder diskutieren Ausgangssperre.<br />

9:09 Uhr: Bund und Länder einigen sich auf Kontaktverbot.<br />

9:27 Uhr: Entwarnung: US-Präsident Trump doch nur<br />

positiv auf Adderall getestet.<br />

Über das beschleunigte Ich,<br />

das zur Ruhe kommt<br />

Von Malte Schönfeld<br />

Indianer-Mythologie und dunkle Geheimnisse<br />

„Spiegelscherbenblut“ von Marieke Lau (19) aus Gifhorn ist der Auftakt zu einer Trilogie<br />

Von Marieke Eichner<br />

Kennern der Gifhorner Literaturszene<br />

ist der Name Rikki<br />

May mit Sicherheit ein Begriff.<br />

Hinter dem Pseudonym steckt<br />

die Autorin Marieke Lau (19),<br />

die mit dem Titel „Spiegelscherbenblut“<br />

ihr<br />

bereits zweites<br />

Buch veröffentlicht<br />

hat.<br />

Es ist der<br />

erste Band<br />

einer geplanten<br />

Trilogie.<br />

Die Protagonistin<br />

Reagan<br />

Cowans ist<br />

auf dem Weg zu<br />

ihrer ehemaligen<br />

Austauschschülerin<br />

Shani Martinéz.<br />

Die wohnt mit ihrer Familie in<br />

Pierre, South Dakota, USA –<br />

doch bereits Reagans Anreise<br />

dorthin lässt nicht auf einen<br />

entspannten Urlaub bei ihrer<br />

Freundin hoffen. Ihr Flug hat<br />

Verspätung, ihr Sitznachbar<br />

im Flugzeug hört enervierend<br />

laut Musik und als<br />

sie ankommt, erwartet<br />

sie eine böse Überraschung:<br />

Ihre<br />

Freundin Shani<br />

hat anscheinend<br />

einen ganzen<br />

Batzen familiäre<br />

Probleme,<br />

und Reagan wird<br />

spontan aus der<br />

Wohnung der Familie<br />

Literatur<br />

Martinéz in das Hotel White<br />

River Ranch ausquartiert. Das<br />

liegt weit ab vom Schuss im<br />

Pine-Ridge-Reservat der Oglala<br />

Sioux Indianer.<br />

Auf dem Weg zur White<br />

River Ranch kann Reagan<br />

ein Gespräch zwischen Shani<br />

und Koda Evans, dessen<br />

Familie das Hotel betreibt,<br />

belauschen. Laut Koda geht<br />

es seiner Schwester nicht gut,<br />

doch Shani ist sich sicher:<br />

„Beide sind sicher im Hotel.“<br />

Als dann auch noch Matthew<br />

„Matt“ Nolan auftaucht, der<br />

Reagan einst verraten hat,<br />

wird klar: Die Protagonistin ist<br />

gefangen aus einem Wirrwarr<br />

aus alten Familiengeschichten<br />

und ungelösten Rätseln der<br />

Vergangenheit.<br />

Welches Geheimnis<br />

hütet<br />

Matt? Warum<br />

hat er<br />

sie belogen?<br />

Und<br />

was hat das<br />

alles mit der<br />

mystischen<br />

Geschichte der<br />

Indianer zu tun?<br />

Rikki May:<br />

„Spiegelscherbenblut“<br />

308 Seiten<br />

Preis: 13 Euro<br />

ISBN: 978-3-<br />

945713-67-9<br />

Die Gifhorner Autorin Marieke Lau – alias Rikki<br />

May – präsentiert „Spiegelscherbenblut“.<br />

Es ist bereits ihr zweites Buch. Foto: Çağla Canıdar<br />

80<br />

<strong>KURT</strong> <strong>KURT</strong>81


Musik<br />

Musik<br />

Seducer zeigen spielend,<br />

wer „The Ruler“ ist<br />

Die Heavy-Metal-Band aus Gifhorns Nordkreis veröffentlicht ihr drittes Album<br />

Fast 20 Jahre dabei und erst das dritte Album am Start? Im Falle der<br />

Heavy-Metal-Band Seducer aus Schweimke in Gifhorns Nordkreis<br />

(und aus Celle) bedeutet das aber nicht, dass die Musiker über<br />

längere Zeiträume untätig waren: Zahllose Konzerte, zwei Besetzungswechsel,<br />

diverse Akustik-Gigs mit namhaften Vertretern der<br />

härteren Musik und neue Kompositionen hielten die fünf neuen und<br />

alten Bandmitglieder auf Trab. „The Ruler“ heißt das Album, der Plan<br />

war, es beim IX. Mosh in den <strong>Mai</strong> im Schützenhaus in Knesebeck<br />

vorlegen zu können – doch ist dieses Festival wegen der Corona-<br />

Pandemie abgesagt. Der Veröffentlichung des Albums indes steht<br />

dies nicht im Wege, berichtet Gitarrist Dennis „Gennis“ Henson.<br />

Von Matthias Bosenick<br />

Der Titel des Albums ist explizit<br />

kritisch zu verstehen:<br />

Mit „The Ruler“ ist „der Herrscher“<br />

gemeint, „der die Finanzen<br />

im Griff hat“, verrät<br />

Gennis. Genauer: „Es geht um<br />

die Regulierer, darum, wie<br />

die Finanzen in der Welt<br />

strukturiert sind und<br />

wie Großmächte sich<br />

die Beute hin und her<br />

schieben.“ Die Band<br />

hinterfragt all diese<br />

Aspekte kritisch und<br />

regt darüber hinaus<br />

dazu an, „keinem<br />

blindlings hinterherzulaufen,<br />

sondern sich<br />

Seducer-Gitarrist Gennis bei der<br />

Halloween-Party im vergangenen<br />

Jahr.<br />

Foto: Lisa B. Photography<br />

eine eigene Meinung zu bilden“,<br />

betont der Gitarrist.<br />

Ein offenkundig politisches<br />

Statement also von einer<br />

Band, die sich ohnehin regelmäßig<br />

positioniert: Seducer<br />

spielten etwa bei Veranstaltungen<br />

wie „Bunt gegen<br />

Braun“ oder „Rock gegen Gewalt“<br />

und setzten damit Zeichen<br />

nicht nur gegen Rechts.<br />

Für Gennis liegt die Sache<br />

klar: „Wir haben ein Grundgesetz,<br />

das soll gelten.“ Zusammengefasst<br />

klingt das bei ihm<br />

so: „Mensch bleibt Mensch<br />

und Arsch bleibt Arsch.“ Dabei<br />

wolle die Band an sich<br />

„kein politisches Fass aufmachen“,<br />

so Gennis. Denn: „Mit<br />

Artikel 1 ist alles gesagt.“<br />

Das dritte Album nun erscheint<br />

satte zwölf Jahre<br />

nach dem zweiten: „Out Of<br />

My Way“ kam 2008 heraus,<br />

vier Jahre nach dem selbstbetitelten<br />

Debüt und sieben<br />

Jahre nach Bandgründung.<br />

„Wir hatten ein bisschen Personalwechsel“,<br />

gibt Gennis<br />

den Grund für die lange Lücke<br />

an. Ein Jahr nach der<br />

Tour zum zweiten Album<br />

stieg 2009 mit Dennis<br />

„Locke“ Hoffmann der<br />

Drummer aus, zwei<br />

Jahre später folgte ihm<br />

Gitarrist David Evang.<br />

Das riss eine Lücke:<br />

„Wir hatten drei Jahre<br />

Findungsphase und<br />

keinen festen Gitarristen“,<br />

berichtet Gennis.<br />

Den Posten übernahm nun<br />

endlich vor fünf Jahren Alexander<br />

„Alex“ Rossow. Und<br />

Dennis „Gennis“ Henson (von links), Stefan „Toff“ Dierks und Alexander „Alex“ Rossow stehen seit ihren Jugendtagen<br />

auf musikalisches Schwermetall. <br />

Foto: Lisa B. Photography<br />

Marcello Ebel stieß kurz darauf<br />

als neuer Schlagzeuger zu<br />

Seducer: „Wir mussten uns<br />

erst wieder einspielen.“<br />

Dieser Prozess ist nun<br />

längst abgelaufen, die Band<br />

hat sich gefunden, jetzt steht<br />

das neue Album in den Startlöchern.<br />

Die Songs darauf<br />

stammen teilweise noch aus<br />

der Zeit vor den Neuzugängen,<br />

viele Kompositionen der<br />

aktuellen Besetzung sind aber<br />

auch darunter. Gennis berichtet:<br />

„2018 ging es los mit<br />

Planungen und Vorproduktion.“<br />

Ganz schön viel Zeit! Er<br />

grinst: „Alte Männer können<br />

länger, deshalb dauert es ein<br />

paar Tage.“<br />

Das Ergebnis gibt ihm<br />

Recht: „Für uns ist es das<br />

straighteste Album, das wir<br />

gemacht haben“, findet Gennis.<br />

Das bedeutet: „Einfach<br />

Heavy Metal, oldschoolmäßig,<br />

auch ein paar ruhigere<br />

Stücke, aber die Hütte wird<br />

abgerissen!“ Neumodischen<br />

Schnickschnack lässt die Band<br />

gar nicht zu: „Kein Nu Metal,<br />

kein Doom – einfach back to<br />

the roots.“ Damit schließt<br />

„The Ruler“ direkt ans zweite<br />

Album an, ist aber das erste,<br />

das Seducer in einem Studio<br />

einspielten – im Institut für<br />

Wohlklangforschung in Hannover<br />

nämlich, wo es Hannes<br />

Huke aufnahm und mischte<br />

– und nicht wie die beiden<br />

Vorgänger im Proberaum. An<br />

denen hat Gennis deshalb<br />

aber noch lange nichts auszusetzen:<br />

„Wir haben das mit<br />

DAT aufgenommen und auch<br />

am PC gemixt“, sagt er. Doch<br />

die Songs komplett im Studio<br />

mitzuschneiden, sei nun etwas<br />

völlig anderes gewesen: „Wir<br />

hatten ein bisschen mehr Zeit<br />

und auch das Budget war höher.“<br />

Das Licht der Welt erblicken<br />

soll „The Ruler“ – wenn »<br />

82<br />

<strong>KURT</strong> <strong>KURT</strong>83


Musik<br />

Gennis (von links), Timme, Toff und Alex sind auf der Bühne in ihrem Element – Drummer Marcello im Hintergrund<br />

ist ebenso mit Herz dabei.<br />

Foto: TKH-Photography<br />

» alles gut geht – voraussichtlich<br />

am 1. Juni.<br />

Wie so viele Veranstaltungen<br />

zurzeit legt das Corona-<br />

Virus auch „Mosh in den <strong>Mai</strong>“<br />

zunächst auf Eis. Dieses Festival<br />

veranstaltet Marco Bussenius<br />

vom Team Biber-Metal<br />

aus Knesebeck. „Da spielen<br />

wir fast jedes Jahr“, schwärmt<br />

Gennis. „Wir sind gut mit ihm<br />

befreundet, das macht immer<br />

Laune.“ Außerdem träfen sich<br />

dort viele Freunde, „die Hütte<br />

ist voll“, sagt Gennis. Für ihn<br />

wäre es dieses Mal „echt fett“<br />

geworden, das verspräche ihm<br />

das Line-Up: Radiant, bei<br />

denen Herbie Langhans mitspielt,<br />

„der ist bei Avantasia<br />

und war bei Seventh Avenue“,<br />

dazu Dynamite Roadkill, die<br />

hätten „eine Reunion in Originalbesetzung“<br />

gespielt, außerdem<br />

D.cades sowie Last<br />

Instance aus Hankensbüttel,<br />

bei der der Sohn des Seducer-<br />

Sängers Timme am Schlagzeug<br />

sitzt. Kleine Welt!<br />

Der Sänger von Last Instance,<br />

Thorsten „Timme“<br />

Dierks, war auch schon bei<br />

Tempest am Start, einer der<br />

beiden Bands, aus denen Seducer<br />

2001 hervorgingen. Legendär<br />

sind die Heavy-Metal-<br />

Feten in Schweimke, bei denen<br />

Tempest schon in den 80ern<br />

ihren Heimvorteil ausspielten.<br />

Einmal ergab es sich, dass<br />

Tempest selbst nicht spielten,<br />

und genau da sagte auch eine<br />

der Vorbands der Fete ab.<br />

Gennis sprang mit seiner damaligen<br />

Band MAD spontan<br />

ein. „Nach dem Konzert haben<br />

Gitarrist Dave und mich drei<br />

Leute angequatscht, sie suchten<br />

einen Gitarristen“, erzählt<br />

Gennis. Es waren unter anderem<br />

Timme und Stefan „Toff“<br />

Dierks von Tempest. Mit diesen<br />

beiden sowie Dave aus der<br />

Band MAD gründete Gennis<br />

nun Seducer – und nicht die<br />

Fortsetzung von Tempest, wie<br />

es zunächst vorgesehen war,<br />

„sondern etwas Eigenständiges<br />

und Neues“. So kommt<br />

es also, dass Gennis als heute<br />

vierzigjähriges Küken mit<br />

Mittfünfzigern Musik macht.<br />

Mit MAD hatte Gennis<br />

davor auch diverse Auftritte<br />

in Gifhorn: „Wir haben im<br />

Music Hood gespielt, im H1,<br />

in der Sandmühle“, erinnert<br />

er sich. Auf Radio 21 lief damals<br />

sogar ihre erste Single<br />

„Unholy“: „Da war der Sender<br />

gerade neu.“ Zwar kommt<br />

Gennis aus Celle, genau wie<br />

Alex, wuchs aber in Steinhorst<br />

auf und leistete in Hankensbüttel<br />

seinen Zivildienst. »<br />

EIN WITTINGER AUF ALLE,<br />

DEREN FREUNDSCHAFT LÄNGER<br />

ALS EINEN SOMMER HÄLT.<br />

84<br />

<strong>KURT</strong> <strong>KURT</strong>85


Musik<br />

Musik<br />

Sänger Thorsten Dierks, genannt „Timme“, wuchst in Schweimke auf und<br />

war früher Mitglied der Mofa-Rocker-Gang „Baracuda“. Foto: Bernd H.<br />

» Marcello wohnt in Isenbüttel,<br />

Timme und Toff nach wie vor<br />

in Schweimke. Für das gemeinsame<br />

Proben nimmt Gennis<br />

von Celle aus „einen schönen<br />

Ritt“ auf sich: „Einmal<br />

die Woche 100 Kilometer“,<br />

aber die teilen sich Alex und<br />

er abwechselnd. Von den früheren<br />

Heavy-Metal-Feten in<br />

Schweimke wiederum „hab ich<br />

ein paar erlebt“, erzählt Gennis,<br />

und Tempest erstmals live<br />

gesehen hat er 1993 oder 1994<br />

in Hankensbüttel.<br />

Das brachte Gennis als Teil<br />

von Seducer unter anderem in<br />

die berauschende Situation,<br />

mit Jon Oliva‘s Pain 2009 auf<br />

„Welttournee“ zu gehen, wie<br />

er berichtet – und gleich augenzwinkernd<br />

relativiert: „Wir<br />

haben ein paar Shows mit denen<br />

gemacht, in Deutschland<br />

und Österreich.“ Diese Shows<br />

bestritten Seducer akustisch:<br />

„Das war eine tolle Erfahrung,<br />

etwas anderes“, schwärmt<br />

Gennis. Und betont: „Wir haben<br />

die Songs nicht einfach<br />

runtergedudelt, sondern uns<br />

Gedanken gemacht und sie<br />

umstrukturiert.“ Für eine<br />

Veröffentlichung festgehalten<br />

wurden die Gigs jedoch nicht:<br />

„Wir haben zwar ein paar alte<br />

Aufnahmen, aber damals war<br />

die Videotechnik noch nicht<br />

so toll wie heute.“<br />

Anders verhält es sich mit<br />

dem Gig von Seducer im Jahr<br />

2018 – als Support der US-<br />

Metalband Dragonforce in<br />

Köln bei der Gamescom: Der<br />

Auftritt wurde gestreamt und<br />

gespeichert. Für diese Veranstaltung<br />

spielten Seducer im<br />

Rahmen eines Wettbewerbs<br />

den Introsong des Spiels<br />

„World Of Tanks“ nach: „Wir<br />

haben das eingereicht – und<br />

gewonnen!“ So kam es zu<br />

dem gefilmten Auftritt, den<br />

Seducer jedoch lediglich zu<br />

viert bestreiten mussten: Der<br />

Drummer war nicht dabei,<br />

„aber wir haben den Vorteil,<br />

dass Timme auch Schlagzeug<br />

spielen kann“. Und dabei<br />

singen. Ein nachhaltig erinnerungswürdiger<br />

Auftritt für<br />

die Band, und auch die Party<br />

danach unter anderem mit Sabaton-Bassist<br />

Pär Sundström<br />

„war ziemlich cool“.<br />

Was Seducer nicht alles<br />

an Gigs mit Stars absolvierten!<br />

Gennis strahlt: „Für die<br />

schwedische Metal-Band Dionysus<br />

haben wir bei einem<br />

Konzert in Gifhorn die Vorgruppe<br />

gemacht und wir haben<br />

Bonfire auf einem Gig supportet,<br />

wir waren deren Opener in<br />

Uetze.“ Auch den Abend mit<br />

Hoax, den UK Subs und TV<br />

Smith vor fünf Jahren in Groß<br />

Oesingen hat er in bester Erinnerung.<br />

Da kommen einige<br />

Helden zusammen in der Bühnenbiografie<br />

des Quintetts!<br />

Eine eigene Tour, um das<br />

neue Album zu promoten, ist<br />

für Seducer indes noch nicht<br />

angedacht: „Wir wollen es erst<br />

mal fertig bekommen.“ Doch<br />

Gennis betont: „Wer Bock auf<br />

die Mucke hat, kann uns buchen!“<br />

Einige Festivals könnten<br />

anstehen: „Wir gucken, was<br />

kommt, und nehmen das mit.“<br />

Mit dem Album „haben wir<br />

etwas in der Hand“, freut sich<br />

Gennis, „das ist etwas anderes<br />

als eine selbstgebrannte CD“.<br />

Eine Veröffentlichung von<br />

„The Ruler“ auf Vinyl ist vorerst<br />

nicht vorgesehen: „Eventuell<br />

später mal, aber das<br />

ist in der Herstellung teuer.“<br />

Das neue und die zwei alten<br />

Alben sind über die Webseite<br />

der Band bestellbar, das neue<br />

soll über Spotify und andere<br />

Streamingportale zu hören<br />

sein. Ob das demnächst auch<br />

für die beiden Vorgänger gilt,<br />

ist dabei noch offen. Zu finden<br />

ist Secucer auch über Bandcamp,<br />

Facebook und YouTube.<br />

Einen Wunschort, an dem<br />

Gennis einmal mit Seducer<br />

spielen möchte, hat er nicht:<br />

„Aber cool wäre es, eine Support-Tournee<br />

einer größeren<br />

Band zu machen – das wäre<br />

geil.“ Seine Favoriten wären<br />

Sabaton und Kreator: „Das<br />

wäre fett!“<br />

Seducer veröffentlichen<br />

ihr drittes Album „The Ruler“<br />

voraussichtlich am 1. Juni.<br />

Infos: www.seducer-online.de<br />

Praxis mit<br />

zertifiziertem<br />

Curriculum<br />

Implantologie<br />

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86<br />

<strong>KURT</strong> <strong>KURT</strong> 87


Theater<br />

Theater<br />

Appell der Bühnenfreunde:<br />

Bitte geben Sie Karten nicht zurück<br />

So kann jeder etwas für den Erhalt der Theaterensembles tun – Ein Gastbeitrag<br />

Nicht nur die Gifhorner Stadthalle hat geschlossen – allerorten sind<br />

die Spielstätten nun erst mal dicht. Die Eindämmung der Corona-<br />

Pandemie bringt nicht nur das Geschäftsleben, sondern auch weite<br />

Teile des Kulturbetriebs zum Erliegen. Je länger dieser Zustand anhält,<br />

desto bedrohlicher wird es auch für die Existenz von Künstlern<br />

und Ensembles – vor allem für jene, die davon leben müssen. In einem<br />

Gastbeitrag schildert Peter Futterschneider (54) vom Gifhorner<br />

Theaterverein, welche Folgen das für Amateur- wie auch Profi-Bühnen<br />

haben könnte – und wie das Publikum jetzt selbst helfen kann.<br />

Von Peter Futterschneider<br />

Das Amateurtheater mit seinen<br />

geschätzt zwischen 2500<br />

und 3000 Bühnen in Deutschland,<br />

Österreich und der<br />

Schweiz ist eine feste Größe<br />

unseres Kulturangebotes, das<br />

jedes Jahr vielen Menschen<br />

vergnügliche Augenblicke bereitet.<br />

Darüber hinaus führt es<br />

Menschen von 5 bis 85 Jahren,<br />

von unterschiedlicher Herkunft<br />

und Hautfarbe und<br />

mit ganz vielfältigen Fähigkeiten<br />

zusammen, um<br />

gemeinsam auf ein Ziel<br />

hinzuarbeiten, nämlich<br />

den Zauber der<br />

Bühne zu erschaffen.<br />

Peter Futterschneider ist<br />

beim Gifhorner Theaterverein<br />

meist hinter den<br />

Kulissen aktiv. 2017 stand er<br />

in „Der letzte Amtmann“ aber<br />

auch mal selbst auf der Bühne.<br />

Die Corona-Krise trifft<br />

uns Kulturfreunde hart. Ich<br />

selbst bin auch als Autor unterwegs,<br />

stecke aber viel mehr<br />

Zeit in mein Theaterhobby,<br />

dem ich mich seit 1995 im<br />

Theaterverein Gifhorn von<br />

1891 widme. Mit Bedauern<br />

registrierte ich die ersten Absagen<br />

von Aufführungen der<br />

Bühnen aus Österreich und<br />

der Schweiz. Dann folgten die<br />

Absagen in Deutschland...<br />

Man hat vier bis fünf Monate<br />

geprobt, sogar die Kulisse<br />

aufgebaut – und dann kann<br />

man nicht aufführen. Natürlich<br />

hat uns Bühnen immer<br />

auch die Angst begleitet, dass<br />

mal ein Termin ausfällt, weil<br />

ein Hauptdarsteller erkrankt.<br />

Das kennen wir. Aber die momentane<br />

Entwicklung hat sich<br />

niemand von uns ausgemalt.<br />

Der Theaterverein Gifhorn<br />

kam eigentlich noch glimpflich<br />

davon, durften wir unser<br />

diesjähriges Stück „Pension<br />

Schöller“ immerhin dreimal<br />

zeigen, bevor wir die letzten<br />

beiden Aufführungen absagen<br />

mussten. Aber auch die Absagen<br />

trafen uns, war darunter<br />

doch der Höhepunkt der<br />

Saison, die Vorstellung in der<br />

hiesigen Stadthalle vor mehr<br />

als 400 Zuschauern unter<br />

profihaften Bedingungen.<br />

Ob wir dies nachholen<br />

können, wird momentan<br />

noch geprüft.<br />

Jetzt stockt alles.<br />

Die Märchenproben<br />

können nicht anlaufen.<br />

Das Märchen gegen<br />

Jahresende halte<br />

ich nicht für gesichert.<br />

Was kommt auf uns zu?<br />

Möglicherweise ein Zuschauerschwund?<br />

Auch wenn<br />

„Lachen bis der Arzt kommt“ hieß das Stück des hiesigen Theatervereins zum Gifhorner Altstadtfest im vergangenen<br />

Sommer – nach Lachen ist den meisten angesichts der Corona-Folgen nun jedoch weniger zumute.<br />

die Maßnahmen gelockert<br />

werden sollten, so glaube ich<br />

doch, dass sich möglicherweise<br />

einiges ändert. Ältere Leute<br />

werden aus Angst vor Ansteckung<br />

vielleicht unsere Veranstaltungen<br />

meiden. Müssen<br />

sich die Zuschauerreihen<br />

durch Abstandsregeln lichten?<br />

Wir Amateurbühnen sind derzeit<br />

unseres Hobbys beraubt.<br />

Doch viel schlimmer trifft es<br />

Berufsbühnen und diejenigen<br />

unter uns Theaterfreunden,<br />

die damit ihren Broterwerb<br />

betreiben. Wie sollen sie über<br />

die Runden kommen? Seien es<br />

Bühnen, freiberufliche Theaterpädagogen<br />

und die vielen<br />

anderen Hauptberufe und Nebenerwerbe<br />

in dem Sektor.<br />

Was ich mir als Theaterfreund<br />

wünsche? Vielleicht<br />

findet sich nach dieser Krise<br />

der eine oder andere neue<br />

Theaterfreund, der uns im<br />

Theaterverein Gifhorn unterstützt.<br />

Schauspieler haben wir<br />

momentan eine ganze Menge,<br />

die wir auch früher oder später<br />

wieder auf unser Publikum<br />

loslassen werden.<br />

Besonders würden wir uns<br />

aber über Engagierte freuen,<br />

die bereit sind, sich an den<br />

Aufführungstagen ganztägig<br />

für Bühnenbau, Licht- und<br />

Tontechnik zur Verfügung zu<br />

stellen. Das gilt auch für viele<br />

andere Amateurbühnen.<br />

Ich glaube, vielen von uns<br />

wird nun bewusst, dass es im<br />

Zweifelsfall eben nicht um höher,<br />

schneller oder weiter geht,<br />

sondern um das Gemeinwohl,<br />

zu dem auch ein funktionierendes<br />

Vereinswesen beiträgt.<br />

Und wenn Sie Karten für<br />

Aufführungen gekauft haben,<br />

die jetzt ausgefallen sind:<br />

Warten Sie bitte, ob es einen<br />

Ersatztermin gibt und ob Sie<br />

diesen wahrnehmen können.<br />

Die Karten können später<br />

immer noch rückabgewickelt<br />

werden. Und sollten Sie sich<br />

es finanziell leisten können,<br />

vielleicht verzichten Sie auf<br />

die Rückerstattung. Das wäre<br />

Ihr Beitrag dazu, dass die<br />

Kulturlandschaft durch die<br />

Corona-Krise nicht zu sehr<br />

ausgedünnt wird. Das kulturelle<br />

Angebot ist etwas, das<br />

unser Leben in Deutschland<br />

lebenswert macht.<br />

Allen Theaterschaffenden,<br />

sei es Amateur oder Profi,<br />

wünsche ich, dass sie die<br />

nächsten Wochen und Monate<br />

gesund überstehen. Das gilt<br />

natürlich auch für alle <strong>KURT</strong>-<br />

Leser und alle Gifhorner. Das<br />

ist das, was im Moment zählt.<br />

Und was das Theater angeht:<br />

Diese Krise wird überwunden.<br />

Wir werden uns die<br />

Bühne zurückerobern!<br />

88<br />

<strong>KURT</strong> <strong>KURT</strong>89


Theater<br />

Stadthalle organisiert Ersatzvorstellungen<br />

Fast alle der ausgefallenen Shows werden nachgeholt – Tickets behalten ihre Gültigkeit<br />

Foto: Klemens Ortmeyer<br />

Bald wieder für Sie da.<br />

Bleiben Sie gesund!<br />

Ihr Stadthallen-Team<br />

www.stadthalle-gifhorn.de<br />

Die mondäne 20er-Jahre-Show „Glanz auf dem Vulkan“ wurde abgesagt,<br />

wird aber am 11. September in Gifhorns Stadthalle nachgeholt. Foto: Andre Kezzyn<br />

Die Veranstaltungsbranche<br />

trifft die Corona-Krise besonders<br />

hart. Veranstaltungen<br />

müssen abgesagt oder – wenn<br />

möglich – Ersatztermine organisiert<br />

werden. So auch in der<br />

Gifhorner Stadthalle, wo allein<br />

während der aktuellen fünfwöchigen<br />

Schließung mehrere<br />

Tausend Ticketverkäufe betroffen<br />

sind. „Die Stadthalle<br />

hat Theatervorstellungen und<br />

andere Veranstaltungen in<br />

einem Umfang absagen oder<br />

verschieben müssen, der so in<br />

dieser Tragweite noch nie vorkam“,<br />

stellt Geschäftsführerin<br />

Dagmar Marcks-Lübberink<br />

fest. „Die aktuelle Situation<br />

ist für uns als Kulturbetrieb,<br />

für unsere Künstler und unsere<br />

Besucher derart singulär<br />

und einschneidend, dass wir<br />

Lösungen gesucht und gefunden<br />

haben, die möglichst allen<br />

Beteiligten gerecht werden.“<br />

Die elfköpfige Mannschaft<br />

der Stadthalle packt kräftig<br />

an, solange das Haus<br />

geschlossen bleiben muss.<br />

Während die Techniker in<br />

Zweiergruppen und mit gebotenem<br />

Abstand zueinander<br />

die Liste der Instandhaltungs-<br />

und Reparaturarbeiten<br />

abarbeiten, managen die drei<br />

Verwaltungsmitarbeiterinnen<br />

vom Home-Office aus alle<br />

Besucheranfragen, Terminverschiebungen<br />

und Belange von<br />

externen Veranstaltern. „Wir<br />

vertrauen darauf, dass möglichst<br />

viele Abonnentinnen<br />

und Abonnenten die Ersatztermine<br />

annehmen werden“,<br />

erklärt Kulturmanagerin Stefanie<br />

Schrader.<br />

Viele der Ersatztermine hat<br />

die Stadthalle so weit in die<br />

Zukunft gelegt, dass die Besucher<br />

sie noch gut einplanen<br />

können. „Es standen tolle Vorstellungen<br />

auf dem Programm,<br />

die wir unserem Publikum<br />

nach wie vor zeigen möchten.<br />

Niemandem ist damit geholfen,<br />

Vorstellungen einfach ersatzlos<br />

abzusagen“, ergänzt<br />

Dagmar Marcks-Lübberink.<br />

„Denn eines steht jetzt schon<br />

fest: Die Kulturlandschaft in<br />

Deutschland, auch die Szene<br />

der Gastspieltheater und ganz<br />

besonders der freischaffenden<br />

Ensembles und Künstler wird<br />

nach Corona nicht mehr so<br />

vielfältig aussehen wie vorher.<br />

Ersatztermine helfen insofern<br />

auch, Existenzen zu sichern.“<br />

Inzwischen konnte das<br />

Stadthallen-Team zu fast allen<br />

Vorstellungen einen Ausweichtermin<br />

organisieren, für den<br />

die gekauften Karten ihre Gültigkeit<br />

behalten – bis auf die<br />

Vorstellung von „Robbi, Tobbi<br />

und das Fliewatüüt“, die ersatzlos<br />

entfällt. Und hier alle<br />

neuen Termine im Einzelnen:<br />

Workshop: „Berliner Musiktheater<br />

in den 1920er Jahren“<br />

Dienstag, 23. Juni, 14 Uhr<br />

„Im weißen Rössl“<br />

Mittwoch, 24. Juni, 18 Uhr<br />

„Glanz auf dem Vulkan“<br />

Freitag, 11. September, 20 Uhr<br />

„Dreimal König“<br />

Sonntag, 13. September, 14.30 Uhr<br />

„Die Wanderhure“<br />

Mittwoch, 28. Oktober, 20 Uhr<br />

Weitere Infos:<br />

www.stadthalle-gifhorn.de<br />

90<br />

<strong>KURT</strong> <strong>KURT</strong>91


Tipps & Termine<br />

Tipps & Termine<br />

Wo<br />

ist wann was<br />

los? <strong>KURT</strong> druckt<br />

auch Deinen Termin:<br />

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<strong>Mai</strong>l an redaktion@<br />

kurt-gifhorn.de.<br />

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INDIVIDUELLE<br />

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Innentüren<br />

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Gifhorn • Steinweg 15 • www.schuelerhilfe.de/gifhorn<br />

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...wir lösen das für Sie!<br />

Di. 21.04.<br />

Blutspende in Triangel<br />

16 bis 19.30 Uhr, Sportund<br />

Freizeitstätte,<br />

Hasenbuschweg 50,<br />

Triangel.<br />

Mi. 22.04.<br />

Blutspende in<br />

Wittingen<br />

14.30 bis 19.30 Uhr,<br />

Stadthalle, Schützenstraße<br />

21, Wittingen.<br />

Fr. 24.04.<br />

Blutspende in<br />

Schwülper<br />

15.30 bis 19.30 Uhr,<br />

Okerhalle, Hauptstraße 20a,<br />

Schwülper.<br />

Di. 28.04.<br />

Blutspende in Didderse<br />

17 bis 20 Uhr, Sporthalle,<br />

Pappelweg 5a, Didderse.<br />

Do. 30.04.<br />

Blutspende in Gifhorn<br />

15 bis 19.30 Uhr, Stadthalle,<br />

Schützenplatz 2, Gifhorn.<br />

Impressum<br />

So. 03.05.<br />

Tag der offenen Tür im<br />

Kultbahnhof<br />

13 bis 17 Uhr, Kultbahnhof,<br />

Am Bahnhof Süd 9, Gifhorn.<br />

Mo. 04.05.<br />

Blutspende in Stüde<br />

16 bis 19.30 Uhr,<br />

Bürgerhaus, Im Hägen 2,<br />

Stüde.<br />

Mi. 06.05.<br />

Blutspende in Rethen<br />

17 bis 20 Uhr, Feuerwehrgerätehaus,<br />

Heinrichstraße 5,<br />

Rethen.<br />

Fr. 08.05.<br />

Konzert: Christina<br />

Lux Duo<br />

20 Uhr, Einlass ab<br />

19 Uhr, Kultbahnhof,<br />

Am Bahnhof Süd 9,<br />

Gifhorn,<br />

Tickets: 19,62 Euro.<br />

Blutspende in<br />

Hankensbüttel<br />

16 bis 20 Uhr, Gymnasium,<br />

Amtsweg 11,<br />

Hankensbüttel.<br />

<strong>KURT</strong> ist Dein Magazin für Gifhorn. Es erscheint monatlich und liegt an rund 300 Stellen<br />

in und um Gifhorn aus. Herausgeber: Bastian Till Nowak. Redaktion: Bastian<br />

Till Nowak (Chefredakteur), Dany Stephan. Redaktionelle Mitarbeit: Solveig Böhme,<br />

Matthias Bosenick, Sophie Isabell Bremer, Christoph Peter Ehrlich, Nick Heitmann,<br />

Malte Schönfeld, Martin Wrasmann, Marieke Eichner (Praktikantin). Layout:<br />

Michael Arnold, Erwin Klein, Aileen Kristen, Bastian Till Nowak, Selina Sanft. Leitung<br />

der Fotoredaktion: Çagla Canıdar, Tel. 05371-9418001, canidar@kurt-gifhorn.de.<br />

Fotos (sofern nicht anders angegeben): Çagla Canıdar, Solveig Böhme, Adobe Stock<br />

sowie jeweilige Veranstalter. Auflage: 6000 Exemplare. Verantwortlich für den Anzeigenteil:<br />

Juliane Werthmann, Tel. 05371-9414151, werthmann@kurt-gifhorn.de.<br />

Anzeigen: Agentur <strong>KURT</strong> Media, Celler Straße 1, 38518 Gifhorn, Tel. 05371-9414151,<br />

mail@kurt-gifhorn.de. Leserbriefe: Magazin <strong>KURT</strong>, Redaktion, Celler Straße 1,<br />

38518 Gifhorn, redaktion@kurt-gifhorn.de. Internet: www.kurt-gifhorn.de.<br />

für <strong>April</strong> und <strong>Mai</strong><br />

So gähnend leer wie in diesem Monat war <strong>KURT</strong>s Terminkalender<br />

wohl noch nie. Die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-<br />

Pandemie haben Veranstaltungen fast unmöglich gemacht. Einige<br />

Termine führen wir hier dennoch auf – zum Beispiel die Blutspenden,<br />

die trotzdem stattfinden und jetzt mehr denn je auf Teilnehmer angewiesen<br />

sind. Und bei anderen Events, vor allem bei jenen in der<br />

zweiten <strong>Mai</strong>-Hälfte, besteht ja vielleicht noch Hoffnung....<br />

Sa. 09.05.<br />

Konzert: Duo<br />

Pflückfidel singt<br />

Plattdeutsch<br />

19.30 Uhr, Saal Brockmann,<br />

Im Dorfe 2, Schweimke.<br />

Mo. 11.05.<br />

Blutspende in<br />

Hankensbüttel<br />

16 bis 20 Uhr, Gymnasium,<br />

Amtsweg 11,<br />

Hankensbüttel.<br />

Di. 12.05.<br />

Blutspende in<br />

Knesebeck<br />

15.30 bis 19.30 Uhr,<br />

Grundschule, Kirchstraße 8,<br />

Knesebeck.<br />

Do. 14.05.<br />

Konzert: Micke Björklöf<br />

und Blue Strip<br />

20 Uhr, Einlass ab 19 Uhr,<br />

Kultbahnhof, Am Bahnhof<br />

Süd 9, Gifhorn, Tickets:<br />

16,52 Euro.<br />

Büroservice Heyer<br />

Mobiler Büroservice<br />

Katharina Heyer<br />

Fr. 15.05.<br />

Flipper-Turnier:<br />

„Flipper-Elite kommt<br />

nach Gifhorn“<br />

13 Uhr, Stadthalle,<br />

Schützenplatz 2,<br />

Gifhorn.<br />

Stadtführung durch<br />

Gifhorn<br />

17 Uhr, Treffpunkt: Brunnen<br />

am Marktplatz, Gifhorn.<br />

Sa. 16.05.<br />

Flipper-Turnier:<br />

„Flipper-Elite kommt<br />

nach Gifhorn“<br />

10 Uhr, Stadthalle,<br />

Schützenplatz 2,<br />

Gifhorn.<br />

Konzert des Kammerorchester<br />

Uelzen<br />

19 Uhr, St. Stephanuskirche,<br />

Marktplatz, Wittingen.<br />

Konzert: Party-Rock<br />

mit Rollin‘ Dice<br />

20 Uhr, Kulturzentrum,<br />

Am Eichenkamp 1,<br />

Meinersen, Vorverkauf: 8<br />

Euro, Abendkasse: 10 Euro.<br />

So. 17.05.<br />

Flipper-Turnier:<br />

„Flipper-Elite kommt<br />

nach Gifhorn“<br />

13 Uhr, Stadthalle,<br />

Schützenplatz 2,<br />

Gifhorn.<br />

Mo. 18.05.<br />

Blutspende in Hillerse<br />

16 bis 20 Uhr, Haus der Vereine,<br />

Rolfsbütteler Straße 2,<br />

Hillerse.<br />

Di. 19.05.<br />

Blutspende in<br />

Isenbüttel<br />

15 bis 19.30 Uhr,<br />

Schulforum, Schulstraße 31,<br />

Isenbüttel.<br />

ADFC Feierabend-<br />

Radtour<br />

17.30 Uhr, Treffpunkt: AOK-<br />

Parkplatz, Schleusendamm<br />

2, Gifhorn.<br />

Blutspende in<br />

Zasenbeck<br />

16 bis 19.30 Uhr, Dorfgemeinschaftshaus,<br />

Alte<br />

Schulstraße 4, Zasenbeck.<br />

Mi. 20.05.<br />

Blutspende in Gifhorn<br />

9 bis 19.30 Uhr, Stadthalle,<br />

Schützenplatz 2, Gifhorn.<br />

Sortierung und Strukturierung von<br />

Unterlagen sowie Buchführungsunterlagen<br />

für Unternehmen und<br />

Privatpersonen<br />

vorbereitende Buchführung<br />

für den Steuerberater<br />

So. 24.05.<br />

ADFC Radtour: Storchentour<br />

9.30 Uhr, Treffpunkt: Parkplatz<br />

Flutmulde, Winkeler<br />

Straße 2, Gifhorn.<br />

Musik-Kabarett: „Das<br />

Eich“ spielt Reinhard<br />

May<br />

18 Uhr, Stadthalle, Schützenstraße<br />

21, Wittingen.<br />

Di. 26.05.<br />

Blutspende in<br />

Allerbüttel<br />

16 bis 19.30 Uhr,<br />

Dorfgemeinschaftshaus,<br />

Molkereistraße 1,<br />

Allerbüttel.<br />

Fr. 29.05.<br />

Blutspende in Rühen<br />

15.30 bis 19.30 Uhr, Johannes-Gutenberg-Schule,<br />

An<br />

der Schule 7, Rühen.<br />

Stadtführung durch<br />

Gifhorn<br />

17 Uhr, Treffpunkt: Brunnen<br />

am Marktplatz, Gifhorn.<br />

Der nächste <strong>KURT</strong><br />

erscheint zum 15. <strong>Mai</strong>.<br />

Redaktions- und<br />

Anzeigenschluss<br />

ist am 25. <strong>April</strong>.<br />

Einsendungen per E-<strong>Mai</strong>l an<br />

redaktion@kurt-gifhorn.de.<br />

38518 Gifhorn Telefon 05371 59393<br />

Winkeler Straße 19 Telefax 05371 15678<br />

Steingartenstraße 11<br />

www.notbom.de E-<strong>Mai</strong>l: info@notbom.de<br />

92 <strong>KURT</strong><br />

38524 Sassenburg 0176 60 27 76 63 bueroserviceheyer@gmail.com<br />

<strong>KURT</strong>93


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Foto: Çağla Canıdar<br />

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gefragt – jetzt ist die richtige<br />

Zeit gekommen, es endlich<br />

möglich zu machen: <strong>KURT</strong><br />

gibt’s nun auch im Abo!<br />

Gerade zu Zeiten der Corona-Pandemie<br />

wollen sich<br />

die Menschen unnötige Wege<br />

ersparen. Die Regierung rät<br />

dazu, zu Hause zu bleiben.<br />

Und letztlich haben ja auch<br />

viele Geschäfte geschlossen,<br />

in denen <strong>KURT</strong> sonst stets zu<br />

haben ist. Also kommt <strong>KURT</strong><br />

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denen die Anzeigenerlöse einbrechen,<br />

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dem Förder-Abo eine große<br />

Hilfe sein. So können wir<br />

Gifhornerinnen und Gifhorner<br />

und natürlich auch alle Menschen<br />

in unserer Region und<br />

darüber hinaus es gemeinsam<br />

schaffen, unser Magazin über<br />

die Krise hinaus zu erhalten.<br />

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