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KURT April/Mai 2020

KURT - Dein Magazin für Gifhorn Ausgabe April/Mai 2020

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Kriminalität<br />

Kriminalität<br />

Gewalt und Widerstand gegen Polizeibeamte haben 2019 zugenommen – darunter<br />

fallen der Widerstand, tätlicher Angriff, Körperverletzung und Bedrohung. 2018<br />

kamen 35 Fälle vor, 2019 sind es 44. Zudem ist die Anzahl der Opfer stark angestiegen.<br />

Waren es 2018 noch 64 Beamte, die Opfer von Gewalt oder Widerstand wurden,<br />

sind es 2019 insgesamt 78 Beamte – ein Anstieg von 22 Prozent. „Die Statistik ist<br />

zu hoch!“, sagt Gifhorns Polizeichef Thomas Bodendiek entschlossen. Auf Seiten<br />

der Inspektion wisse man nicht, was die Entwicklung erklären könnte. So würden<br />

Situationen im tagtäglichen Einsatz der Polizeibeamten auf einmal eskalieren. „Manchmal sind Drogen und Alkohol<br />

entscheidende Faktoren“, überlegt Polizeisprecher Thomas Reuter. Aber dies ist nicht immer der Fall, so Thomas<br />

Bodendiek: „Es geht um eine allgemeine Abnahme von Respekt.“ Es sei traurig, dass die Helfer attackiert werden.<br />

Im Jahr 2019 wurden im<br />

Landkreis Gifhorn insgesamt<br />

347 Fahrräder gestohlen –<br />

im Vorjahr waren es 331<br />

gestohlene Räder. In<br />

dieser Kategorie liegt eine<br />

vergleichsweise niedrige Aufklärungsquote<br />

vor: Nur rund<br />

17 Prozent der Fahrraddiebstähle<br />

wurden in den Jahren<br />

2018 und 2019 aufgeklärt.<br />

2019 gab es im Bereich Häusliche Gewalt 250 Delikte, 2018 waren<br />

es 238. Im Vergleich dazu: 2010 wurden lediglich 135 Fälle registriert. „Das<br />

Thema Häusliche Gewalt ist besonders wichtig“, betont Kripo-Chefin Christin<br />

Bartels. „Wir müssen den Bereich aufhellen.“ Es bestehe eine große<br />

Dunkelfeldproblematik: Delikte werden nicht erkannt, weil Opfer die Täter<br />

nicht anzeigen. „Aber das hat sich innerhalb der vergangenen Jahre zum<br />

Besseren verändert“, berichtet Polizeichef Thomas Bodendiek. „Es gibt<br />

neue Maßnahmen, die Opfer auch erkennen. Früher<br />

wurden die Frauen noch abgeholt und ins Frauenhaus<br />

gebracht – heute gehen wir gegen<br />

die Person vor, die schlägt. Daher trauen<br />

sich Opfer eher anzuzeigen.“ Somit könne<br />

man mutmaßen, dass die Deliktquote<br />

schon vor zehn Jahren genauso hoch –<br />

oder noch höher – gewesen war, wie sie<br />

es 2019 ist. Die Taten wurden nur nicht<br />

registriert. 71 Prozent der Opfer häuslicher<br />

Gewalt im Jahr 2019 waren weiblich.<br />

78 Prozent der Täter waren männlich.<br />

2019 wurden 34 Kraftfahrzeuge gestohlen, 2018 waren es 46 Stück. „Viele<br />

hochwertige Fahrzeuge stehen draußen rum wie auf dem Präsentierteller...“,<br />

bemerkt Polizeisprecher Thomas Reuter. „Der beste Diebstahlschutz ist die Garage.“<br />

Polizeirätin Christin Bartels erklärt, dass viele Besitzer dem gestohlenen<br />

PKW nicht hinterhertrauern: „Früher war es der Besitzanspruch: „Mein Auto!“<br />

Die gestohlenen PKW sind oft Leasing-Wagen. Das wird dann eben gemeldet.“<br />

Falsche<br />

Geldscheine<br />

werden über<br />

das Darknet<br />

verbreitet.<br />

„Da kommt<br />

man leicht<br />

ran“, weiß<br />

Kripo-Chefin<br />

Christin<br />

Bartels.<br />

Das Deliktfeld der Straftaten zum Nachteil Älterer, wozu etwa der Enkeltrick<br />

zählt, bleibt auch 2019 relevant. Die Fälle haben eine hohe Dynamik:<br />

„Ihre Geschichten passen die Straftäter je nach Zielgruppe und<br />

aktuellen Umständen an“, erklärt Kripo-Chefin Christin Bartels. So habe<br />

es <strong>2020</strong> auch schon Betrüger gegeben, die am Telefon vorgaben, an<br />

dem Corona-Virus erkrankt zu sein. 2019 gab es 52 Fälle des Enkeltricks,<br />

2018 noch 46 Fälle. 81 Täter gaben 2019 am Telefon für ihre Betrugsmasche<br />

vor, Polizeibeamte zu sein. 2018 taten dies lediglich 20 Betrüger.<br />

Im Jahr 2019 waren acht Delikte erfolgreich – insgesamt entstand ein<br />

Schaden von 314.000 Euro. Laut dem Bericht der Polizeiinspektion<br />

besteht jedoch ein großes Dunkelfeld, da viele<br />

Opfer die Straftaten aus Scham nicht anzeigen<br />

würden. „Wir versuchen besonders auf<br />

sozialen Medien aktiv zu informieren. Sind<br />

Täter im Umlauf, geben wir via Twitter Präventionstipps“,<br />

berichtet Polizeisprecher<br />

Thomas Reuter. „Damit wollen wir gezielt die<br />

jüngere Verwandtschaft erreichen, die dann<br />

wiederum die ältere Generation warnen kann.“<br />

Unter die Vermögens- und<br />

Fälschungsdelikte fallen der<br />

Betrug, also etwa das Erschleichen<br />

von Leistungen, und die Unterschlagung.<br />

2019 gab es 1114 Fälle<br />

und eine Aufklärungsquote von<br />

rund 81 Prozent. 2018 waren es<br />

1056 Fälle, die Aufklärung lag bei<br />

80 Prozent. Die Vermögens- und<br />

Fälschungsdelikte haben einen<br />

Anteil von rund 13 Prozent an den<br />

Gesamtstraftaten im Landkreis. Die<br />

Geldfälschung wird vor allem durch<br />

das Internet angetrieben. „Falschgeld<br />

kann online einfach über das<br />

Darknet bestellt werden“, erklärt<br />

Kripo-Chefin Christin Bartels. „Für<br />

uns ist es umso schwieriger, an die<br />

Hintermänner mit den Druckmaschinen<br />

zu kommen.“<br />

Sieben Tötungsdelikte gab es<br />

2019 im Landkreis Gifhorn – 2018<br />

waren es neun Fälle. Von den<br />

sieben Fällen waren vier versuchte<br />

Totschlagdelikte, zwei fahrlässige<br />

Tötungen und ein Mord. Alle Taten<br />

wurden aufgeklärt – „oft ist es ja so,<br />

dass der Täter direkt daneben sitzt,<br />

wenn wir an den Tatort kommen“,<br />

erklärt Polizeirätin Christin Bartels.<br />

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