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Industrieanzeiger 10.2020

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hannover messe<br />

Mit vereintem Fachwissen nahm die<br />

Jury die Top Ten unter die Lupe und<br />

klopfte Platz 1 bis 3 fest. Bild: Autor<br />

Robotics Award: Jury hat die Plätze 1 bis 3 festgeklopft<br />

Die Drei fürs<br />

Treppchen<br />

Robotik | Am 12. März traf sich die Jury des Robotics<br />

Award auf dem Hannover Messegelände. Wie jedes<br />

Jahr mussten drei der eingereichten Robotik-Lösungen<br />

für die Preisvergabe nominiert werden. Keine<br />

leichte Aufgabe.<br />

❧ Uwe Böttger<br />

Noch bevor die Corona-Krise richtig Fahrt aufnahm,<br />

trafen sich die Experten hoch über den Messehallen im<br />

Restaurant Cosmopolitan und nahmen die eingereichten<br />

Robotik-Lösungen unter die Lupe. Auch in diesem<br />

Jahr gab es wieder jede Menge Bewerbungen für den begehrten<br />

Robotics Award. Wie immer war die Qualität<br />

der eingereichten Robotik-Lösungen auf einem hohen<br />

Niveau angesiedelt. Um den Aufwand für die Jury im<br />

Rahmen zu halten, werden alle Bewerbungen im Vorfeld<br />

durch ein wissenschaftliches Team begutachtet und<br />

auf die Top Ten reduziert. Die drei nominierten Lösungen<br />

für die Preisverleihung bestimmt die Jury aus den<br />

besten Zehn. Wegen der verschobenen Hannover Messe<br />

standen Ort und Termin der Preisverleihung bei Redaktionsschluss<br />

noch nicht fest.<br />

Hinter verschlossenen Türen diskutierten die Experten<br />

bis zum Einbruch der Dunkelheit. In der Satzung des<br />

Robotics Award sind die Beurteilungskriterien verankert.<br />

Hierzu zählen vor allem der technische Innovationsgrad<br />

der Lösung sowie der Nutzen für Industrie,<br />

Umwelt und Gesellschaft. Hinzu kommen der wirtschaftliche<br />

Nutzen für den Anwender und die Beurteilung<br />

der Nachfragesituation, sprich welche Absatzmärkte<br />

sind realistisch.<br />

Nach einer engagierten Debatte standen die Plätze<br />

eins bis drei schließlich fest. Es folgen nun die drei nominierten<br />

Einreichungen in alphabetischer Reihenfolge:<br />

Autostore<br />

Das Unternehmen Autostore hat sich mit einer Weiterentwicklung<br />

seines Cube Storage Systems beworben,<br />

einem automatischen Lager-, Transport- und Kommissioniersysteme.<br />

Die Lösung besteht aus einem Alu-Rahmen<br />

(Grid), in dem langlebige Boxen (Bins) gestapelt<br />

sind. Auf dem Grid fahren Roboter, die drahtlos miteinander<br />

verbunden sind und die die Bins organisieren.<br />

An Arbeitsstationen (Ports) wird die Ware aus den Bins<br />

entnommen beziehungsweise eingelagert. Die Innova -<br />

tion der Einreichung betrifft den eingesetzen Roboter.<br />

Das Modell B1 ist nur noch halb so groß wie das Vorgängermodell<br />

R5. Direktantriebsmotoren an jedem Rad<br />

sorgen für Fahrgeschwindigkeiten bis zu 4 m/s und einem<br />

schnelleren Heben und Senken der Bins. Im Schnitt<br />

bringt der B1 20 % mehr Leistung gegenüber dem R5.<br />

Jeder Port kann nun 3 bis 6 Puffer-Module enthalten,<br />

um Bins effizienter zu- und abzuführen.<br />

Yaskawa Europe<br />

Eingereicht wurde eine patentierte Greifer-Lösung<br />

mit der Bezeichnung Air Grip zum roboterbasierten<br />

Handling von Getränke-Flaschen. Die Lösung umfasst<br />

nicht nur den passenden Motoman-Roboter, sondern<br />

die komplette erforderliche Anlagenumgebung. Hierzu<br />

gehören Greifer, Manipulator, Robotersteuerung, SPS,<br />

Bedienfeld und Frequenzumrichter. Die Zelle ist auf einer<br />

mobilen Plattform montiert und kann so schnell in<br />

Betrieb genommen oder bei Bedarf mit einem Stapler<br />

umgesetzt werden. Die Anlagenkapazität liegt bei rund<br />

8 Kartons pro Minute, wobei die Anlage selbst über<br />

einen Kartonaufrichter und eine Verschließeinrichtung<br />

verfügt. Mit einem Flaschentisch, der wahlweise mit einem<br />

oder zwei Robotern ausgestattet ist, lassen sich<br />

Einzelflaschen automatisch zuführen.<br />

Yuanda Robotics<br />

Der kollaborierende Yuanda Roboter lässt sich leicht<br />

programmieren. Ohne Fachwissen kann der Nutzer<br />

künstliche Intelligenz mit kombinierter Sensorik für eine<br />

teilautonome, wirtschaftliche und flexible Inbetriebnahme<br />

nutzen. Dabei stehen verschiedene Feautures zur<br />

Verfügung. Hierzu gehören eine flexible Bauteilzuführung,<br />

eine Vision-basierte Kommunikation mit Maschinen<br />

und Peripherie und eine robuste Qualitätskontrolle<br />

durch bildbasierte Anomalie- und Fehlerklassifizierung.<br />

Ereignisbasierte, selbstlernende Prozessoptimierung und<br />

Erkennung von Sicherheitszonen sind weitere Funktionen,<br />

die den Einsatz des Roboters vereinfachen. •<br />

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