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Nr. 35 - September / Oktober 2011

Bretagne: Golfe du Morbihan, ein typisch bretonisches Naturerlebnis Burgund: Roche de Solutré & Roche de Vergisson Côte d'Azur: Eze, wo die Berge ins Meer fallen Elsass: Mont Sainte-Odile, Berg der Hoffnung und der Tragödie Paris: Musée Rodin Rezept: Gratin dauphinois Wein: Saint-Véran aus Burgund Genuss: Nougat aux Montélimar

Bretagne: Golfe du Morbihan, ein typisch bretonisches Naturerlebnis
Burgund: Roche de Solutré & Roche de Vergisson
Côte d'Azur: Eze, wo die Berge ins Meer fallen
Elsass: Mont Sainte-Odile, Berg der Hoffnung und der Tragödie
Paris: Musée Rodin
Rezept: Gratin dauphinois
Wein: Saint-Véran aus Burgund
Genuss: Nougat aux Montélimar

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Das erste deutschsprachige Frankreich-Magazin nr. <strong>35</strong> · <strong>September</strong> / <strong>Oktober</strong> <strong>2011</strong><br />

Bretagne<br />

Rund um den Golf von Morbihan<br />

Côte d'Azur<br />

Eze, ein Dorf mit Aussicht<br />

Die 10 schönsten<br />

Kathedralen Frankreichs<br />

Elsass<br />

Mythischer Mont Sainte-Odile<br />

Kultur Zu Besuch im Musée Rodin<br />

Bordeaux Spektakuläre Projekte für die Zukunft<br />

Rezept Köstliches Gratin dauphinois<br />

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Editorial<br />

Liebe Leserin, lieber Leser,<br />

haben Sie einen schönen Sommer<br />

verbracht? Wettermäßig ließ die diesjährige Ausgabe des<br />

Sommers ja zu wünschen übrig, das war in Frankreich<br />

nicht viel anders als im deutschsprachigen Raum. Aber<br />

vielleicht steht uns jetzt noch ein schöner Spätsommer<br />

und Herbstanfang bevor. Wir können<br />

Ihnen in dieser Ausgabe jedenfalls einige<br />

Reiseziele vorstellen, die sich bestens<br />

in dieser Jahreszeit erkunden lassen.<br />

So beispielsweise eine Wanderung im Süden<br />

Burgunds, zu der Roche de Solutré<br />

und der Roche de Vergisson. Wenn<br />

die Tage nicht mehr so heiß sind<br />

und die Blätter anfangen, sich zu<br />

verfärben, ist es dort ganz besonders<br />

schön. Nicht zu übersehen sind<br />

dabei die vielen Weinstöcke in<br />

der Region. Aus den Trauben<br />

macht man unter anderem<br />

Weißweine, die zur Appellation<br />

Saint-Véran gehören, die wir<br />

Ihnen in dieser Ausgabe ebenfalls<br />

vorstellen wollen. Ein anderes schönes<br />

Ziel für Tage, an denen die Hitze<br />

nicht mehr so drückend ist, heißt Eze.<br />

Das kleine Dorf klebt geradezu an den<br />

steilen Hängen der Seealpen der Côte<br />

d’Azur hoch über dem Mittelmeer. Ein<br />

schlichtweg bombastischer Anblick. Nicht<br />

weniger schön, wenn im Herbst<br />

sicherlich etwas kühler als die Riviera, ist<br />

der elsässische Mont Sainte-Odile oder die Gegend<br />

rund um den bretonischen Golf von Morbihan.<br />

Sollten die nächsten Wochen allerdings genauso nass<br />

und ungemütlich werden wie der Sommer, so haben wir<br />

auch dann einen guten Vorschlag für Sie: Wie wäre es<br />

mit einem Besuch der zehn schönsten Kathedralen des<br />

Landes? Die Gotteshäuser sind im Inneren so<br />

majestätisch und reich an Entdeckungen, dass<br />

es draußen so viel regnen kann, wie es will.<br />

Einer, der viele Kathedralen in Frankreich<br />

bereiste und sich dazu zahlreiche Notizen<br />

machte, war Auguste Rodin. Wir<br />

haben uns angeschaut, was er einst zu<br />

einigen unserer Auswahl an Kirchen<br />

aufgeschrieben hat. Wenn Sie noch<br />

mehr über den Bildhauer erfahren<br />

möchten, bietet sich zudem ein Besuch des<br />

Musée Rodin in Paris an, das wir Ihnen ebenfalls<br />

in dieser Ausgabe ans Herz legen möchten.<br />

Wenn die Tage wieder kälter werden,<br />

wächst die Lust auf herzhafte Speisen. Ich<br />

kann Ihnen empfehlen, einmal ein Gratin<br />

dauphinois zu versuchen. Das Kartoffelgratin<br />

passt gut zum Herbst. Das geeignete Rezept<br />

dafür liefert Ihnen Chantal. Sie erlebte diesen<br />

Sommer übrigens eine nette Überraschung.<br />

Aber lesen Sie auf den nächsten Seiten selbst...<br />

Titelblatt: Port-Navalo am Golf von Morbihan (Bretagne)<br />

Jean-Charles Albert<br />

Chefredakteur<br />

jc.albert@frankreicherleben.de<br />

Frankreich erleben · <strong>September</strong> / <strong>Oktober</strong> <strong>2011</strong> · 3


Inhalt<br />

Burgund · 26<br />

Musée Rodin · 64<br />

Die 10 schönsten Kathedralen · 14<br />

Côte d’Azur · 54<br />

Mont Sainte-<br />

Odile · 38<br />

Golf von Morbihan · 44<br />

Bordeaux · 76<br />

Nougat · 90<br />

4 · Frankreich erleben · <strong>September</strong> / <strong>Oktober</strong> <strong>2011</strong>


14 · Amiens<br />

14 · Rouen 14 · Beauvais<br />

14 · Reims 14 · Metz<br />

14, 46 · Paris<br />

14 · Straßburg<br />

38 · Mont Sainte-Odile<br />

14 · Le Mans<br />

14 · Chartre<br />

44 · Golf von Morbihan<br />

76, 84 · Bordeaux<br />

14 · Albi<br />

Unterwegs in Frankreich<br />

26 · Roche de Solutré<br />

84 · AOC Saint-Véran<br />

90 · Montélimar<br />

54 · Eze<br />

62 · Hotel<br />

14 Kathedralen<br />

Die 10 schönsten Kathedralen Frankreichs<br />

Um die 200 Kathedralen gibt es in Frankreich, einige<br />

davon zählen zu den bedeutendsten Bauwerken ihrer<br />

Zeit. Zehn davon sollte man unbedingt kennenlernen.<br />

26 Burgund<br />

Roche de Solutré & Roche de Vergisson<br />

Die beiden Felsen im Süden Burgunds sind ein Paradies für<br />

Wanderer. Außerdem kann man hier auf den Spuren der<br />

Vorgeschichte und denen von François Mitterrand wandeln.<br />

38 Elsass<br />

Mont Sainte-Odile, Berg der Hoffnung<br />

und der Tragödie<br />

Der Vogesenberg ist der wichtigste Wallfahrtsort<br />

im Elsass. Sein Name steht aber auch für eines der<br />

schlimmsten Flugzeugunglücke des Landes.<br />

44 Bretagne<br />

Golfe du Morbihan, ein typisch<br />

bretonisches Naturerlebnis<br />

Der Golf von Morbihan an der bretonischen Südküste<br />

ist eine der schönsten Ecken der Region, das<br />

ideale Ziel für ein Wochenende in der Natur.<br />

54 Côte d’Azur<br />

Eze, wo die Berge ins Meer fallen<br />

Die französische Riviera ist nicht gerade arm an Sehenswürdigkeiten.<br />

Ein Dorf sollte man aber auf keinen<br />

Fall verpassen: Eze, der Balkon zum Mittelmeer.<br />

62 Hotel<br />

Château de la Messardière, Saint-Tropez<br />

64 Paris<br />

Musée Rodin<br />

In einem wunderschönen Stadtpalais untergebracht, zieht<br />

vor allem aber der Garten dieses Museums mit einigen der<br />

bekanntesten Statuen des Bildhauers die Besucher an.<br />

Frankreich heute<br />

72 Gesellschaft<br />

Wie großzügig sind die Franzosen?<br />

Ob Wohltätigkeitsgalas im Fernsehen oder die kleine<br />

Spende an den Musiker in der U-Bahn. Die Franzosen<br />

sind überzeugt davon, eine großzügige Nation zu sein.<br />

Aber wie spendabel sind die Franzosen wirklich?<br />

74 Politik<br />

Die Kultur als Wahlkampfthema 2012<br />

In weniger als einem Jahr dürfen die Franzosen einen neuen<br />

Präsidenten wählen. Der Wahlkampf wirft bereits erste Schatten.<br />

Eines der Themenfelder, mit denen sich die Kandidaten<br />

zu profilieren versuchen, wird wohl die Kulturpolitik sein.<br />

76 Stadtentwicklung<br />

Bordeaux, eine Stadt mit Ambitionen<br />

Zurzeit leben 750.000 Menschen im Großraum von<br />

Bordeaux. In zwei Jahrzehnten sollen es eine Million<br />

sein. Ein ehrgeiziges Ziel, das die Stadt mit spektakulären<br />

Projekten erreichen will, darunter die Entwicklung<br />

einer Hafencity und der Bau eines Weinzentrums.<br />

Art de vivre<br />

84 Wein<br />

Saint-Véran aus Burgund<br />

Das kleine Weinanbaugebiet Saint-Véran in Burgund produziert<br />

ausschließlich Weißweine aus Chardonnay-Trauben. Dies<br />

beherrschen die örtlichen Winzer aber so gut, dass der Saint-<br />

Véran längst zu den Spitzenweinen des Landes zählt. Der besondere<br />

Clou dabei: Die Preise sind erschwinglich geblieben.<br />

86 Vinexpo<br />

Die Welt des Weins zu Gast in Frankreich<br />

Alle zwei Jahre findet in der Weinmetropole Bordeaux eine<br />

der wichtigsten Messen der Welt für Weine und Spirituosen<br />

statt. So auch diesen Sommer. Ein Resümee der Messe.<br />

88 Chantals Rezept<br />

Gratin dauphinois<br />

90 Genuss<br />

Nougat aus Montélimar<br />

Wo kommt der beste Nougat her? Für die Menschen aus<br />

Montélimar gibt es nur eine Antwort: aus ihrer Stadt. Die<br />

süße Köstlichkeit ist seit langem eine lokale Spezialität, die<br />

zudem auf eine illustre Geschichte zurückblicken kann.<br />

3 Editorial<br />

6 On en parle<br />

12 Frankreichkalender<br />

51 Abonnement<br />

70 Kulturschock<br />

82 Kulturszene<br />

92 Frankreich praktisch<br />

93 Arte-Programm<br />

94 Leserbriefe<br />

94 Impressum<br />

95 Nachbestellungen<br />

98 Vorschau<br />

Frankreich erleben im Internet:<br />

www.frankreicherleben.de<br />

Frankreich erleben · <strong>September</strong> / <strong>Oktober</strong> <strong>2011</strong> · 5


On En Parle<br />

Große Moschee von Straßburg eröffnet<br />

Die große Moschee von Straßburg, das erste Gebäude dieser<br />

Art im Elsass, ist bis auf kleine Restarbeiten fertiggestellt<br />

und hat seine Tore geöffnet. Entworfen wurde das Zentrum<br />

muslimischen Glaubens vom italienischen Architekten<br />

Paolo Portoghesi. Es befindet sich am Rande der Innenstadt<br />

am Ufer der Ill. Die Kuppel aus Kupfer ragt 24 Meter in<br />

die Höhe. Auf Minarette wurde aber verzichtet, da sich die<br />

konservativen Stadtpolitiker dagegen wehrten. 26 Prozent<br />

der 8,7 Millionen Euro Baukosten wurden von der Stadt,<br />

dem Departement und der Region getragen. Grundlage<br />

dafür ist das besondere Verhältnis zwischen dem Staat<br />

und den Religionsgemeinschaften, das im Elsass und dem<br />

lothringischen Departement Moselle existiert und wegen<br />

der zum Teil deutschen Vergangenheit eine weniger starke<br />

Trennung zwischen Staat und Kirche als im übrigen Land<br />

vorsieht. Der Rest der 8,7 Millionen Euro wurde von den<br />

Gläubigen selbst sowie von Marokko, Saudi-Arabien und<br />

Kuwait getragen.<br />

Frankreich zur Rettung des<br />

Feldhamsters verdonnert<br />

Der Europäische Gerichtshof hat am 9.<br />

Juni festgestellt, dass Frankreich nicht die<br />

notwendigen Maßnahmen zum Schutz des<br />

Feldhamsters, der im Französischen Grand<br />

Hamster d’Alsace heißt, vorgenommen hat.<br />

Das Nagetier steht seit 1992 in Europa und<br />

seit 1993 auch in Frankreich unter besonderem<br />

Schutz. Das Gericht fordert Frankreich<br />

auf, so schnell wie möglich Abhilfe zu<br />

schaffen. Da der Hamster bei vielen in der<br />

Bevölkerung als Schädling angesehen wird,<br />

wurde er lange Zeit gejagt. Nach Schätzungen<br />

gibt es heute im Elsass, der einzigen<br />

französischen Region, wo er heimisch ist,<br />

nur noch rund 460 Hamsterbaue, gegenüber<br />

1.000 bis 1.200 im Jahr<br />

2000. Der französische<br />

Umweltminister hat<br />

versprochen, nun die<br />

notwendigen Maßnahmen<br />

für einen<br />

besseren Schutz zu<br />

ergreifen.<br />

Chantal und ihre Fans<br />

Bei einer Reise durch Frankreich besuchten treue Leser von Frankreich<br />

erleben deutsche Freunde, die inzwischen in Frankreich leben.<br />

Sie fanden dabei zufällig heraus, dass auch ihre Freunde Leser des<br />

Magazins sind und die Rezepte von Chantal schätzen. Zur eigenen<br />

Verblüffung erfuhren sie außerdem, dass Chantal sogar in der Nachbarschaft<br />

wohnt und ihnen persönlich bekannt ist. Ein gemeinsames<br />

Treffen war daraufhin schnell organisiert. Chantal freute sich, treue<br />

Fans von ihr begrüßen zu dürfen.<br />

6 · Frankreich erleben · <strong>September</strong> / <strong>Oktober</strong> <strong>2011</strong>


Schwere<br />

Zeiten<br />

für<br />

Wölfe<br />

Die Bemühungen, Wölfe und ihre Rudel zu<br />

schützen, erreichen die Grenzen der Akzeptanz<br />

bei den Schäfern. In diesem Jahr wurden<br />

in Frankreich bis zum 25. Juli <strong>2011</strong> 583 Wolfsattacken<br />

gezählt, die 2.115 Schafen das Leben<br />

kosteten. Das ist ein Anstieg um 18 Prozent<br />

gegenüber 2010. Die Schafzüchter haben nun<br />

bei einem Treffen mit dem Umweltschutzministerium<br />

durchgesetzt, dass sie die Wölfe zum<br />

Schutz ihrer Herden bekämpfen dürfen, soweit<br />

sie sich mit ihren Schafen in einer der Regionen<br />

befinden, in denen ein Anstieg der Attacken zu<br />

verzeichnen ist.<br />

Bio-Lebensmittel im Aufwind +++ 47 Prozent der Franzosen<br />

geben nach einer Untersuchung des Meinungsforschungsinstituts IFOP an,<br />

oft oder von Zeit zu Zeit Bio-Produkte zu kaufen. Das sind sechs Prozentpunkte<br />

mehr als 2008. 93 Prozent der Befragten bedauern allerdings, dass Bio-<br />

Produkte zu teuer sind.<br />

Franzosen verreisen im Auto... +++ Diesen Sommer ist ein<br />

Franzose von zweien mit dem Auto in den Urlaub gefahren. Durchschnittlich<br />

hat er dabei 1.270 Kilometer zurückgelegt. (Quelle: IFOP)<br />

...und fotografieren gerne +++ Nach einer Umfrage des<br />

Meinungsforschungsinstituts TNS Sofres nehmen 73 Prozent der Franzosen<br />

einen Fotoapparat mit in den Urlaub und machen durchschnittlich 1.200<br />

Bilder während ihrer großen Ferien.<br />

Der Einkaufskorb der Franzosen +++ Nach einer Erhebung<br />

des nationalen Statistikinstituts INSEE konsumieren die Franzosen im Jahr<br />

151 Liter Mineralwasser, 45,3 Liter Wein, 8,8 Liter Öl, 18,6 Kilo Käse und 51,7<br />

Kilo Brot.<br />

Bretonische Gendarmen<br />

im Mercedes CLS <strong>35</strong>0<br />

Die Polizisten der schnellen Eingreiftruppe von<br />

Caudan im bretonischen Departement Morbihan<br />

besitzen seit diesem Sommer einen Dienstwagen,<br />

der bei Kollegen Neid hervorrufen<br />

dürfte: einen Mercedes CLS <strong>35</strong>0. Das schicke<br />

Coupé wurde zuvor von einem Raser beschlagnahmt,<br />

der mit viel zu hoher Geschwindigkeit,<br />

betrunken und ohne Führerschein erwischt<br />

wurde. Nach der französischen Gesetzgebung<br />

durfte das Fahrzeug vom Staat konfisziert<br />

werden. Für seine neue Funktion wurde der<br />

Wagen mit Blaulicht und Sirene ausgestattet.<br />

Seine ursprüngliche schwarze Farbe hat er aber<br />

behalten.<br />

Depressive Franzosen +++ Laut der Caisse Nationale d’Assurance-<br />

Maladie, der nationalen Krankenkasse, werden in Frankreich im Jahr pro<br />

Einwohner im Durchschnitt 29 Anti-Depressiva-Tabletten eingenommen,<br />

ein absoluter Weltrekord. Die Deutschen nehmen nur die Hälfte der Menge<br />

zu sich.<br />

Nichtraucherschutz beeinflusst Rauchgewohnheiten<br />

+++ Drei Jahre nachdem strenge Gesetze zum Schutz von Nichtrauchern<br />

in Kraft traten, etwa ein Rauchverbot in Gaststätten, erklären 26 Prozent<br />

der Franzosen, immer noch zur Zigarette zu greifen, wobei zwölf Prozent<br />

mehr als eine Packung am Tag rauchen. 49 Prozent der Raucher sagen<br />

aber gleichzeitig, dass sie mit den neuen Gesetzen ihr Verhalten geändert<br />

haben, 16 Prozent haben sogar versucht, ganz mit dem Rauchen<br />

aufzuhören. (Quelle: IFOP)<br />

Widersprüchliche Angaben zu Erektionsstörungen<br />

+++ Nach einer Studie geben 41 Prozent der männlichen Franzosen zu,<br />

schon einmal Erektionsstörungen gehabt zu haben. Sechs Prozent sogar<br />

oft. Eine parallele Befragung unter den Französinnen kam aber zum Schluss,<br />

dass nur 31 Prozent der Frauen dieses schon einmal bei ihrem Sexualpartner<br />

erlebt haben und nur drei Prozent oft. Wem soll man glauben?<br />

Tour de France: Start in Berlin? +++ Der Berliner<br />

Senat denkt darüber nach, sich um einen Tourstart der Tour de France<br />

zu bewerben. 2016 oder 2017 könnte es soweit sein. 1987 machte die Tour<br />

anlässlich der 750-Jahr-Feier der Stadt bereits einmal Halt an der Spree,<br />

damals noch in der geteilten Stadt, in West-Berlin.<br />

Erstes französisches Mandarin-Orientel-Hotel<br />

+++ Die Luxushotelkette Mandarin Orientel eröffnete das erste Haus in<br />

Frankreich. Das Hotel mit modernen Designzimmern befindet sich in Paris<br />

unweit der Opéra Garnier.<br />

Frankreich erleben · <strong>September</strong> / <strong>Oktober</strong> <strong>2011</strong> · 7


On En Parle<br />

Air France konkretisiert<br />

Low-Cost-Offensive<br />

Die französische Fluggesellschaft<br />

Air France baut<br />

ihr Europageschäft aus und<br />

startet eine Angebotsoffensive<br />

von den Flughäfen von<br />

Marseille, Toulouse, Nizza<br />

und Bordeaux, die bisher im<br />

Schatten der Drehkreuze<br />

von Paris und Lyon stehen.<br />

Das Ziel des Strategiewechsels<br />

ist ambitioniert. Die Airline will damit nicht nur<br />

mehr inländische und europäische Punkt-zu-Punkt-Verbindungen<br />

anbieten, sondern auch die Kosten reduzieren,<br />

um dem wachsenden Einfluss der Billigfluggesellschaften<br />

Paroli zu bieten und bereits verlorene Marktanteile zurückzugewinnen.<br />

Auf freiwilliger Basis sollen sich Piloten und<br />

Flugbegleiter, die bereits im Umkreis dieser Städte wohnen<br />

und bisher immer zu ihrem Einsatzort pendeln mussten,<br />

für die neuen Regionalbasen melden, was Kosten sparen<br />

soll. Langfristig sollen 54 neue Strecken von diesen vier<br />

Städten in den Flugplan genommen werden, verbunden mit<br />

attraktiven Tarifen für die Passagiere und der Möglichkeit,<br />

auch Einwegtickets kostengünstig zu erwerben. Den Anfang<br />

macht Marseille. Ab dem 2. <strong>Oktober</strong> werden 13 neue<br />

Verbindungen aus der Mittelmeermetropole aufgenommen,<br />

unter anderem nach Algier, Athen, Casablanca, Tunis,<br />

Prag, Düsseldorf und Kopenhagen. Die Preise für eine einfache<br />

Strecke beginnen für einige der Routen bereits ab 51<br />

Euro, für die anderen ab 81 Euro.<br />

Von Düsseldorf<br />

nonstop nach Nantes<br />

Nicht nur von den vier großen Provinzmetropolen<br />

Marseille, Nizza, Toulouse und Bordeaux baut Air<br />

France sein Flugnetz aus. Die Airline kündigte ebenfalls<br />

die Aufnahme des Flugbetriebs auf der Strecke<br />

von Düsseldorf nach Nantes ab dem 2. <strong>Oktober</strong> an.<br />

Geflogen wird mit einer Embraer 145 mit 50 Sitzen.<br />

Damit sind die nördliche Atlantikküste und die Bretagne<br />

erstmals nonstop aus dem Westen Deutschlands<br />

erreichbar.<br />

Strafzettel für falsches Parken<br />

werden teurer<br />

Das Bußgeld für falsches Parken beträgt in Frankreich<br />

seit 1986, also seit 25 Jahren, konstant elf Euro.<br />

Nun wird es teurer. Ab sofort kostet es 17 Euro, wenn<br />

man zum Beispiel die Parkgebühren nicht entrichtet<br />

oder einen Fußgängerüberweg zugeparkt hat.<br />

Burgunder Winzer wollen Beaujolais<br />

aus ihrer Appellation verdrängen<br />

Seit 1930 haben die Winzer des Beaujolais in der Region Rhône-Alpes das Recht, ihre Weine<br />

unter der Appellation « Burgund » zu verkaufen, wenn die verwendeten Traubenarten die<br />

gleichen sind wie in der Nachbarregion, also Chardonnay und Aligoté für Weißweine und<br />

Pinot Noir und Gamay für Rotweine. Über Jahrzehnte hinweg gab es diesbezüglich keinerlei<br />

Probleme. Der Beaujolais hatte ein gutes Image und der Beaujolais Nouveau feierte weltweite<br />

Erfolge. Die Winzer waren also nicht auf das Label « Burgund » angewiesen. Doch in den<br />

letzten Jahren laufen die Geschäfte mit dem Beaujolais Nouveau nicht mehr so gut wie früher.<br />

Viele Winzer aus der Gegend nehmen nun das Recht aus dem Jahre 1930 in Anspruch und<br />

produzieren Burgund-Weine. Eine Entwicklung, die inzwischen immer mehr zunimmt. So<br />

wachsen im Beaujolais inzwischen auf 400 Hektar Chardonnay-Trauben, 800 Hektar sind es<br />

gerade einmal in Burgund selbst. Dies hat die Burgunder Winzer auf den Plan gerufen. Zuviel<br />

ist zuviel, meinen sie. Sie haben deshalb die Behörde für die nationalen Appellationen (Institut<br />

National des Appellations d’Origine) angerufen, um die Grenzen der Weingebiete neu festzulegen.<br />

8 · Frankreich erleben · <strong>September</strong> / <strong>Oktober</strong> <strong>2011</strong>


www.DRK.de


On En Parle<br />

Neues Weltnaturerbe<br />

in Frankreich<br />

Renaults aktuelles<br />

Objekt der Begierde: Lada<br />

Wenn die Gespräche mit Moskau weiterhin so positiv verlaufen,<br />

könnte der Automobilkonzern Renault-Nissan am Jahresende die<br />

Kontrolle des russischen Autobauers Lada übernehmen. In diesem<br />

Fall ist geplant, die Lada-Werke in Togliatti rund 1.000 Kilometer<br />

südöstlich von Moskau zu modernisieren und dort auch Modelle der<br />

Marken Renault und Nissan vom Band rollen zu lassen. Sollte der<br />

Deal klappen, will der Konzern bis 2016 einen Marktanteil von insgesamt<br />

40 Prozent in Russland innehaben, allein 25 Prozent mit der<br />

Marke Lada.<br />

Intelligente<br />

Pariser Tauben<br />

Ein Forscherteam der Universität<br />

Paris-Ouest-Nanterre hat ein ungewöhnliches<br />

Experiment durchgeführt:<br />

Zwei Wissenschaftler haben jeden Tag an der<br />

gleichen Stelle Tauben gefüttert. Einer der<br />

beiden zeigte dabei ein den Tauben gegenüber<br />

sehr freundliches Verhalten, der andere ein<br />

sehr feindlich-abweisendes. Beide waren aber<br />

mit dem gleichen langen Mantel bekleidet, so<br />

dass man sie nur anhand ihrer Gesichter unterscheiden<br />

konnte. Die Tauben brauchten nicht<br />

lange, bis sie die beiden Forscher unterscheiden<br />

konnten. Sie kamen zu dem freundlichen und<br />

mieden den gemeinen. Die Wissenschaftler<br />

folgern daraus, dass die Pariser Tauben ihre<br />

Freunde und ihre Feinde am Gesicht erkennen<br />

können. Vielleicht ändert das ja den Blick auf<br />

diese in den Großstädten oft als Plage empfundenen<br />

Vögel.<br />

Bei seiner letzten Sitzung am 28. Juni<br />

hat das Welterbebüro der UNESCO<br />

die Causses und die Cevennen, die sich<br />

als die südlichen Ausläufer des Zentralmassivs<br />

über die Departements Aveyron,<br />

Lozère, Gard und Hérault erstrecken, in<br />

die Liste des Welterbes aufgenommen.<br />

Die UN-Sonderorganisation erkennt<br />

damit die besondere Landschaft dieser<br />

Gegend an und würdigt die Rolle der<br />

Land- und Weidewirtschaft für den Erhalt<br />

des 3.000 Quadratkilometer großen<br />

Gebiets und ihren Beitrag zur Biodiversität.<br />

In den Causses und den Cevennen<br />

grasen auch die Schafe für den bekannten<br />

Roquefort.<br />

Neues Stadion für Lyon<br />

Die Fußball-EM 2016 in Frankreich führt zu einer Modernisierung<br />

der Stadien des Landes und bringt lukrative Aufträge für die Bauwirtschaft.<br />

Der französische Baukonzern Vinci wurde damit beauftragt,<br />

ein neues Stadion in Lyon zu errichten. Es soll 58.200 Zuschauer fassen<br />

und rund 450 Millionen Euro kosten. Die Fertigstellung ist für<br />

das zweite Quartal 2014 geplant. Der Name des Stadions soll später<br />

an einen privaten Sponsor verkauft werden, um einen Teil der Baukosten<br />

damit zu finanzieren.<br />

10 · Frankreich erleben · <strong>September</strong> / <strong>Oktober</strong> <strong>2011</strong>


Erfolgreicher Abiturjahrgang<br />

Die französischen Abiturienten waren <strong>2011</strong> sehr erfolgreich.<br />

89,4 Prozent der Abiturienten mit wissenschaftlicher<br />

Ausrichtung, 87,7 Prozent der Abiturienten mit wirtschaftlicher<br />

Ausrichtung und 85,6 Prozent der Abiturienten mit<br />

literarischer Ausrichtung bestanden die diesjährigen Prüfungen.<br />

Ein gutes Ergebnis im Jahresvergleich. Insgesamt<br />

haben <strong>2011</strong> 71,6 Prozent der Schüler eines gleichen Jahrgangs<br />

die Schule mit dem Abitur abgeschlossen. Ebenfalls<br />

eine gute Quote.<br />

Ein Museum für<br />

« Der kleine Prinz »<br />

Über den berühmten Piloten und Schriftsteller Antoine<br />

de Saint-Exupéry, dem Autor des in der ganzen<br />

Welt zum riesigen Erfolg gewordenen Buchs « Der<br />

kleine Prinz », gibt es in Frankreich bisher kein Museum.<br />

Der in Lyon geborene Künstler verbrachte viele<br />

seiner Sommerferien im Château de Saint-Mauricede-Rémens<br />

im Departement Ain. Die Gemeinde, der<br />

das Schloss aus dem 18. Jahrhundert heute gehört,<br />

und der Großneffe von Saint-Exupéry,<br />

Olivier d’Agay, hoffen nun, in dem<br />

Anwesen bis zum Frühjahr 2014 ein<br />

Museum über den Autor eröffnen zu<br />

können. 20 Millionen<br />

Euro sind dafür<br />

notwendig. In<br />

Japan ist man<br />

dagegen längst<br />

weiter. Dort<br />

gibt es bereits ein<br />

solches Museum,<br />

untergebracht in...<br />

einem Nachbau<br />

des Schlosses von<br />

Saint-Mauricede-Rémens!<br />

Fernsehen zu wenig<br />

repräsentativ<br />

Nach einer Studie des Conseil Supérieur de l’Audiovisuel<br />

(CSA), der nationalen Medienaufsichtsbehörde Frankreichs,<br />

spiegeln die Programme der französischen Fernsehsender<br />

die gesellschaftliche Vielfalt zu wenig wider.<br />

So sieht man zu wenige Menschen mit Migrationshintergrund,<br />

zu wenige Menschen mit Behinderungen und<br />

auch zu wenige Frauen auf dem Bildschirm.<br />

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Wohnen Sie im Herzen der schönsten Regionen<br />

Frankreichs in einer Ferienresidenz von Arts et Vie!<br />

Ferienresidenz Serre Chevalier****<br />

Monêtier-les-Bains ist eines der vier Dörfer,<br />

die zum Erholungsgebiet Serre Chevalier<br />

gehören. Der Ort bietet viele Wander– und<br />

Wintersportmöglichkeiten. Die 3-, 4- und<br />

5- Zimmerwohnungen sind ausgestattet<br />

mit Wohnküche, Fernseher, Telefon und<br />

Internetanschluss mit W-Lan.<br />

Im Gemeinschaftshaus gibt es eine Leihbücherei, Säle für amerikanischen<br />

Billard, Tischtennis und sonstige Spiele, sowie einen Festsaal und eine<br />

Terrassenbar. Dazu wird ein Vergnügungsprogramm angeboten,<br />

je nach Jahreszeiten, mit Ausflügen, Spiel– und Sportveranstaltungen<br />

und Konzerten.<br />

La Cîme des Prés-Chabert – 05220 Le Monêtier-les-Bains – Tel. +33 (0)4 92<br />

22 27 37 Fax +33 (0)4 92 22 27 46 – E-Mail: serre-chevalier@artsetvie.com<br />

Ferienresidenz Samoëns<br />

Samoëns ist ein typisches und malerisches<br />

Dorf in Savoyen nahe der Schweiz und des<br />

Mont Blancs. Im Sommer ein beliebtes<br />

Wandergebiet, lockt Samoëns im Winter<br />

mit vielen Wintersportmöglichkeiten und<br />

direktem Zugang zu seinen Skipisten<br />

(die neue Seilbahn ist nur 300 m von<br />

der Ferienresidenz entfernt). Die Ferienresidenz von Arts et Vie liegt<br />

300 m außerhalb des Ortskerns und verfügt über 4 Tennisplätze.<br />

In den gemütlichen Appartements finden 4 bis 6 Personen Platz.<br />

74340 Samoëns – Tel. +33 (0)4 50 34 97 78 – E-Mail: samoens@artsetvie.com<br />

Ferienresidenz Malaucène****<br />

Im Herzen der malerischen Provence.<br />

Malaucène ist ein romantisches Dorf im<br />

Vaucluse. Es lockt mit herrlichen<br />

Naturwanderwegen und ist der ideale<br />

Ausgangspunkt für Ausflüge in die<br />

römisch-romanische Provence und zu den<br />

diversen Sommerfestivals in der Region.<br />

Die Ferienresidenz von Arts et Vie liegt 200 m<br />

außerhalb des Ortskerns und verfügt über ein großzügiges Sportareal mit<br />

Tennis, Sauna, Wellnessbereich und Schwimmbecken (geöffnet von Juni<br />

bis <strong>September</strong>). Die komfortablen Appartements bieten Platz für 4 bis 8<br />

Personen.<br />

Boulevard des Remparts – 84340 Malaucène – Tel. +33 (0)4 90 12 62 00<br />

E-Mail: malaucene@artsetvie.com<br />

Ferienresidenz Messanges<br />

Eine kleine Gemeinde an der Küste von<br />

Landes. Die kleine Gemeinde Messanges<br />

liegt inmitten eines Pinienwaldes, nur<br />

1200 m entfernt von einem traumhaften<br />

Sandstrand. Unweit von Spanien und dem<br />

berühmten Guggenheim-Museum in<br />

Bilbao, befindet sich hier die Ferienresidenz<br />

Arts et Vie. Sie liegt 500 m außerhalb<br />

des Ortskerns und verfügt über ein privates Tennisareal, einen Sportplatz<br />

und ein Schwimmbad (geöffnet von Juni bis <strong>September</strong>).<br />

In den komfortablen Appartements finden 4 bis 8 Personen Platz.<br />

Quartier Nature – 40660 Messanges – Tel. +33 (0)5 58 48 96 00<br />

E-Mail: messanges@artsetvie.com<br />

www.artsetvie.com<br />

Frankreich erleben · <strong>September</strong> / <strong>Oktober</strong> <strong>2011</strong> · 11


Frankreichkalender<br />

Les Années 68<br />

Dunkerque, bis 09.04.2012<br />

Louise Bourgeois,<br />

A l’infini<br />

Basel, 03.09.<strong>2011</strong> – 08.01.2012<br />

11. Biennale von Lyon<br />

Lyon, 15.09. – 31.12.<strong>2011</strong><br />

Der Lieu d’Art Action Contemporaine<br />

(LAAC) in der Nähe des industriellen<br />

Zentrums von Dunkerque<br />

wurde Ende der 1970er-Jahre als ein<br />

offener und lebendiger Ort errichtet,<br />

an dem für jedermann moderne<br />

Kunst für wenig Geld zugänglich<br />

gemacht werden sollte. In diesen<br />

Monaten beschäftigt sich der LAAC<br />

mit den Utopien der 68er. Dabei stellt<br />

das Museum seine Sammlung in Beziehung<br />

zum damaligen Zeitgeist,<br />

lässt den Besucher eintauchen in den<br />

politischen Tumult dieser Jahre und<br />

erklärt die sozialen und kulturellen<br />

Umbrüche, die diese Epoche charakterisieren.<br />

LAAC<br />

Jardin de sculptures<br />

59140 Dunkerque<br />

Telefon: +33 (0)3 28 29 56 00<br />

bis 31.10.: Di – So 10.00 – 12.15 Uhr &<br />

14.00 – 18.30 Uhr<br />

ab 01.11.: 10.00 – 12.15 Uhr &<br />

14.00 – 17.30 Uhr<br />

4,50 Euro, ermäßigt 3,00 Euro, für<br />

Kinder und Jugendliche unter 18 Jahre<br />

sowie jeden ersten Sonntag im Monat<br />

kostenlos<br />

Die Französin Louise Bourgeois<br />

(1911–2010) war eine der einflussreichsten<br />

Künstlerpersönlichkeiten<br />

unserer Zeit. Am 25. Dezember <strong>2011</strong><br />

hätte sie ihren 100. Geburtstag gefeiert.<br />

Die Fondation Beyeler zeigt aus<br />

diesem Anlass eine Ausstellung mit<br />

einer konzentrierten Auswahl aus ihrem<br />

Werk. Als Höhepunkt präsentiert<br />

sie im Vorfeld der Ausstellung ihre<br />

berühmte und größte Spinnenskulptur<br />

« Maman » (1999) auf dem Bundesplatz<br />

in Bern, dem Bürkliplatz in Zürich sowie<br />

in Genf. Danach wird « Maman »<br />

während der Ausstellungsdauer im<br />

Berower Park der Fondation Beyeler in<br />

Riehen/Basel zu sehen sein.<br />

Fondation Beyeler<br />

Baselstraße 101<br />

4125 Riehen/Basel<br />

Telefon: +41 (0)61 645 97 19<br />

www.fondationbeyeler.ch<br />

Do – Di 10.00 – 18.00 Uhr<br />

Mi 10.00 – 20.00 Uhr<br />

25,00 Franken, ermäßigt 12,00 Franken,<br />

Kinder und Jugendliche von 11 bis 19<br />

Jahren 6,00 Franken, Kinder unter 6<br />

Jahre kostenlos<br />

Eintritt kann in Euro bezahlt werden.<br />

Die elfte Biennale von Lyon vereint 60<br />

Künstler aus der ganzen Welt, die zumeist<br />

aus Europa, Afrika und Lateinamerika<br />

kommen und deren Werke auf<br />

14.000 Quadratmetern an vier Orten<br />

ausgestellt werden: in der Sucrière, in<br />

der Stiftung Bullukian, im Museum für<br />

Moderne Kunst von Lyon und in der<br />

Fabrik T.A.S.E. Dieses Jahr steht die<br />

Veranstaltung unter dem Titel « Eine<br />

schreckliche Schönheit ist geboren »,<br />

der zwei gegensätzliche Ideen zusammenbringt.<br />

Es ist diese Gegensätzlichkeit,<br />

die die Leiterin der Biennale,<br />

Victoria Noorthoorn, interessiert.<br />

• La Sucrière; 47-49, quai Rambaud<br />

• Musée d’Art Contemporain de Lyon;<br />

81, quai Charles de Gaulle<br />

• Fondation Bullukian;<br />

26, place Bellecour<br />

• Usine T.A.S.E.; 14, rue du Textile;<br />

69120 Vaulx-en-Velin<br />

Samstags und sonntags verbinden<br />

Flussfähren die Ausstellungsorte<br />

www.labiennaledelyon.com<br />

Di – Fr 11.00 – 18.00 Uhr<br />

Sa/So 11.00 – 19.00 Uhr<br />

12,00 Euro, ermäßigt 6,00 Euro,<br />

Kinder bis 15 Jahre kostenlos<br />

12 · Frankreich erleben · <strong>September</strong> / <strong>Oktober</strong> <strong>2011</strong>


Pompéi –<br />

Un art de vivre<br />

Paris, 21.09.<strong>2011</strong> – 12.02.2012<br />

Matisse, Cézanne,<br />

Picasso...<br />

L’aventure des Stein<br />

Paris, 05.10.<strong>2011</strong> – 16.01.2012<br />

Les journées des<br />

plantes de Courson<br />

Courson, 14. – 16.10.<strong>2011</strong><br />

Während die öffentlichen Gebäude<br />

des Römischen Reiches zahlreich und<br />

oftmals gut erhalten sind, befinden<br />

sich die privaten Wohnungen aus<br />

der Zeit nur selten in einem guten<br />

Zustand. Außer jene von Pompeji,<br />

Herculanum, Oplontis und Stabies,<br />

die 79 v. Chr. von den Lavaströmen<br />

des Vesuvs konserviert wurden. Die<br />

Heizungen, die Systeme für fließend<br />

Wasser und die Kanalisation, über<br />

die die Privathaushalte damals verfügten,<br />

sind auch heute noch in einer<br />

spektakulären Weise modern. Der<br />

Ausstellungsbesucher kann in einem<br />

Haus aus dieser Epoche völlig frei<br />

herumgehen, als würden ihn nicht<br />

2.000 Jahre von den ursprünglichen<br />

Besitzern trennen.<br />

Musée Maillol<br />

59-61, rue de Grenelle<br />

75007 Paris<br />

Telefon: +33 (0)1 42 22 59 58<br />

www.museemaillol.com<br />

Sa – Do 10.30 – 19.00 Uhr<br />

Fr 10.30 – 21.30 Uhr<br />

11,00 Euro, ermäßigt 9,00 Euro,<br />

für Kinder bis 11 Jahre kostenlos<br />

Die spektakuläre Ausstellung wurde<br />

schon im San Francisco Museum of<br />

Modern Art und im Metropolitan<br />

Museum of Art von New York gezeigt.<br />

Sie porträtiert die Geschichte der USamerikanischen<br />

Sammlerfamilie Stein,<br />

die am Beginn des 20. Jahrhunderts in<br />

Paris lebte. Die Steins waren die ersten,<br />

die Bilder von Matisse und Picasso<br />

erwarben, und trugen im Laufe der<br />

Zeit eine beeindruckende Sammlung<br />

moderner Kunst zusammen. Die Schau<br />

zeigt unter anderem Werke von Cézanne,<br />

Picasso, Matisse, Bonnard, Picabia.<br />

Grand-Palais<br />

3, avenue du Général Eisenhower<br />

75008 Paris<br />

Telefon: +33 (0)1 44 13 17 17<br />

www.rmn.fr<br />

Mo, Fr – So 9.00 – 22.00 Uhr<br />

Di 9.00 – 14.00 Uhr<br />

Mi 10.00 – 22.00 Uhr<br />

Do 10.00 – 20.00 Uhr<br />

12,00 Euro, ermäßigt 8,00 Euro,<br />

für Kinder unter 13 Jahre kostenlos<br />

Auf der Website können Karten<br />

im Voraus gekauft (was sehr<br />

empfehlenswert ist) und Audioguides<br />

heruntergeladen werden (3,00 Euro)<br />

In jedem Jahr findet im Departement<br />

Essonne im südlichen Speckgürtel der<br />

französischen Hauptstadt, etwa 30<br />

Kilometer von der Pariser Innenstadt<br />

entfernt, ein großes Treffen der Gartenfreunde<br />

statt. Dieses Jahr zeigen die<br />

teilnehmenden Baumschulen wieder<br />

einmal ihre schönsten Pflanzen – etwa<br />

250 Exponate aus ganz Europa – und<br />

ihre neuesten Züchtungen. Das Thema<br />

für diese Saison lautet « Mein Baum und<br />

ich ». Vom Anfänger bis zum erfahrenen<br />

Gärtner kann sich jeder in der Ausstellung<br />

über Bäume und Sträucher mit<br />

Experten austauschen und sich wertvolle<br />

Tipps für zu Hause geben lassen, die die<br />

jeweils verschiedenen Böden und klimatischen<br />

Bedingungen im eigenen Garten<br />

berücksichtigen. Oder man genießt einfach<br />

das viele Grün in der Ausstellung.<br />

<br />

Parc du Domaine de Courson<br />

91680 Courson-Monteloup<br />

Telefon: +33 (0)1 64 58 90 12<br />

www.domaine-de-courson.fr<br />

Fr 14.00 – 18.00 Uhr<br />

Sa & So 10.00 – 18.00 Uhr<br />

16,00 Euro, ermäßigt 11,00 Euro,<br />

Kinder unter 12 Jahre kostenlos<br />

Frankreich erleben · <strong>September</strong> / <strong>Oktober</strong> <strong>2011</strong> · 13


Unterwegs in Frankreich Frankreichs schönste Kathedralen<br />

Die 10 schönsten<br />

Kathedralen Frankreichs<br />

Man schätzt die Zahl der Kathedralen in Frankreich auf etwa 200. Wenn auch die<br />

meisten zwischen 800 und 1600 errichtet worden sind, war es doch vor allem ab dem<br />

12. Jahrhundert, dass sich Städte, die etwas auf sich hielten, eine eigene Kathedrale<br />

erbauen ließen. Natürlich sollte diese dann schöner, größer und höher sein, als die der<br />

Nachbarstadt. So wurden binnen zwei Jahrhunderten in Frankreich nicht weniger als<br />

80 Kathedralen errichtet. Viele wurden zu Ehren der Jungfrau Maria auf den Namen<br />

Notre-Dame getauft. Der Bildhauer Auguste Rodin liebte die französischen Kathedralen<br />

so sehr, dass er ihnen ein Buch widmete (« Die Kathedralen Frankreichs »). Ein lehrreiches<br />

Werk, das heute kaum noch bekannt ist. In diesem Reisetagebuch notierte Rodin seine<br />

Eindrücke von den Kirchen, die für ihn eine große Inspirationsquelle waren. Einige<br />

seiner Kommentare haben wir in unserer Auswahl der zehn schönsten Kathedralen<br />

Frankreichs aufgenommen.<br />

14 · Frankreich erleben · <strong>September</strong> / <strong>Oktober</strong> <strong>2011</strong>


Amiens<br />

Die Gewaltigste<br />

Wer würde sich nicht klein fühlen beim Eintreten in Notre-Dame von<br />

Amiens? Die Kathedrale in dem berühmten Städtchen im Departement Somme<br />

in der Picardie hat im Inneren ein Volumen von 200.000 Kubikmetern und<br />

ist damit die größte Kathedrale Frankreichs. Man schätzt, dass die Mauerhöhe<br />

(42,30 Meter) das Limit für die klassische gotische Bauweise ist.<br />

Die Kathedrale wurde in einer Rekordzeit von 68 Jahren errichtet (1220-<br />

1288), was dem Bau eine große Homogenität verleiht. Die kurze Bauzeit erklärt<br />

sich durch ein neues Prinzip, das der Architekt Rober de Luzarches anwendete.<br />

Es hatte in den folgenden Jahrhunderten noch großen Erfolg: die Rationalisierung<br />

der Arbeit mit Hilfe von in Serie gefertigten Steinen. Eine Revolution für die damalige<br />

Zeit. Auf diese Weise wurde die eindrucksvolle Fassade errichtet. Im Chor sollte man<br />

auch auf die mehr als 110 eichenen Stühle aus dem 16. Jahrhundert achten, die alle mit<br />

Skulpturen versehen sind – zusammen mehr als 4.000 Figuren. Welch Meisterleistung!<br />

Auguste Rodin über die Kathedrale von Amiens<br />

« Diese Kathedrale, sie ist wie eine anbetungswürdige Dame, wie die<br />

Jungfrau selbst (...) Weder unnütze Verwirrung, noch Übertreibung,<br />

noch Schwülstigkeit. Es ist das absolute Reich der höchsten Eleganz. »<br />

« Das Originelle hier ist die Instandsetzung eines Werks,<br />

das einem grundsätzlichen Prinzip der Weisheit folgt. »<br />

« Die Analogie der gotischen Kirche mit den Wäldern im Norden kommt mir in den Sinn. Dass der<br />

Wald die Architektur beeinflusst haben muss, erscheint mir sicher. Der Erbauer hat die Stimme der Natur<br />

gehört, er hat ihre Lehren und ihr Beispiel verstanden (...) Der Wald erzeugt in mir einen Eindruck, der<br />

dem ähnlich ist, den ich in der Kathedrale bekommen habe. Das eine führt mich zum anderen. (...) Der<br />

Wald erinnert die Menschheit an ihre Wurzeln, in ihm finden sie ihr Prinzip wieder. »<br />

Beauvais<br />

Unvollendet, aber mit dem<br />

höchsten gotischen Chor der Welt<br />

Es ist ein merkwürdiges Schicksal, das die Kathedrale Saint-Pierre von Beauvais im<br />

Departement Oise (Picardie) erlebte. Sie hätte eine der größten Kathedralen der Welt<br />

werden können, mit ihrer Höhe von 67,23 Metern, wenn ihr nicht ein paar Dinge fehlen<br />

würden: ein Kirchenschiff, ein Turm und eine Glocke. Im Jahr 1225 brannte die alte Kathedrale<br />

von Beauvais, die aus dem 10. Jahrhundert stammte, aus. Der damalige Bischof<br />

wollte sie nicht nur einfach wieder aufbauen lassen, sondern plante gleich ein völlig neues<br />

Gotteshaus. Das sollte noch schöner, noch größer und noch erhabener sein als das alte.<br />

Aber Erdrutsche auf der Baustelle, Kriege und noch dazu Geldmangel dämpften sein ambitioniertes<br />

Vorhaben. 120 Jahre nach Baubeginn waren einzig der Chor und das Querschiff<br />

fertig. Was den Glockenturm (153 Meter) betrifft, der wurde zwar gebaut, stürzte<br />

aber 1573 wieder ein. Saint-Pierre von Beauvais blieb unvollendet, gilt aber wegen des<br />

Chores (47,77 Meter Höhe), der höchste weltweit, als ein Meisterwerk der Gotik. Auch<br />

das Querschiff wird als exemplarisch für die gotische Baukunst angesehen.<br />

Frankreich erleben · <strong>September</strong> / <strong>Oktober</strong> <strong>2011</strong> · 15


Unterwegs in Frankreich Frankreichs schönste Kathedralen<br />

Rouen<br />

Der höchste Turm<br />

Rouen in der Normandie trägt auch den Namen « Stadt der 100<br />

Glockentürme ». In Wirklichkeit gibt es aber nur 30. Aus all den<br />

Türmen ragt einer besonders hervor. Es ist der Turm der Kathedrale<br />

von Notre-Dame und er ist mit 151 Metern der höchste von<br />

Frankreich. Notre-Dame dominiert mit ihrer Länge von 136 Metern,<br />

dem Kirchenschiff, das 28 Meter hoch ist, und seinen beiden<br />

Türmen weithin die kirchlichen Bauwerke der Stadt. Sie wurde<br />

ab 1063 auf den Resten einer ersten Kathedrale gebaut, dann aber<br />

1200 durch ein Feuer wieder zerstört. Ihr Wiederaufbau dauerte<br />

schließlich vom 13. bis zum 16. Jahrhundert.<br />

Die beiden Türme, der Tour Saint-Romain auf der linken und<br />

der Tour Beurre (dt. Butterturm) auf der rechten Seite sind schon<br />

von weitem zu erkennen. Der Beurre-Turm wurde erst 1507 aus<br />

ästhetischen Gründen ergänzt. Laut einer Anekdote waren die<br />

Kirchenleute bei der Finanzierung des Baus erfinderisch: Man<br />

erlaubte den Einwohnern Rouens während der Fastenzeit, Milchprodukte<br />

zu essen – vor allem Butter. Allerdings war dafür eine<br />

eigene Steuer zu entrichten. Das so eingenommene Geld genügte<br />

allerdings nicht, um den neuen Turm genauso prachtvoll werden<br />

zu lassen wie den benachbarten Saint-Romain. Man begnügte sich<br />

deshalb damit, den Tour Beurre mit einer bescheidenen steinernen<br />

Krone zu bekleiden.<br />

Im Chorraum der Kathedrale befinden sich die Gräber der<br />

früheren Herzöge der Normandie. Richard I. von England (1157-<br />

1199), genannt Richard Löwenherz, war König von England,<br />

Herzog der Normandie und Herzog von Aquitanien. Er hatte<br />

verfügt, dass sein Herz in Notre-Dame von Rouen ruhen solle,<br />

während sein Körper in der Abtei von Fontevraud bestattet wurde,<br />

seine Glieder jedoch in der Kirche des Schlosses Châlus Chabrol<br />

in Haute-Vienne.<br />

16 · Frankreich erleben · <strong>September</strong> / <strong>Oktober</strong> <strong>2011</strong>


Paris<br />

Die Berühmteste<br />

Unvorstellbar, dass in einem Zentralstaat wie Frankreich<br />

die berühmteste Kathedrale nicht in der Hauptstadt<br />

stünde. So ist Notre-Dame von Paris im Ansehen der<br />

Franzosen denn auch bei weitem die Nummer Eins unter<br />

den großen Gotteshäusern. Auch wenn sie weder die älteste,<br />

noch die größte oder originellste ist, bleibt sie doch<br />

die absolute Referenz für die Nation, auf die sich ihr ganzer<br />

Stolz richtet. Zwölf Millionen Besucher besichtigen<br />

die Kathedrale jedes Jahr, was sie an Stelle neun der häufig<br />

besichtigten Sehenswürdigkeiten auf der Welt bringt.<br />

Damit hat Notre-Dame fast doppelt so viele Besucher wie<br />

der Eiffelturm. Allerdings muss man bei diesem Vergleich<br />

berücksichtigen, dass der Eintritt zu Notre-Dame im Gegensatz<br />

zum Eiffelturm kostenlos ist.<br />

Die Kathedrale ist ein würdiges Zeugnis der gotischen<br />

Kunst, deren imposante Silhouette sich am östlichen<br />

Ende der Ile de la Cité in den Himmel erhebt.<br />

Fast zwei Jahrhunderte waren nötig, um den Bau abzuschließen,<br />

der 1163 begann und bis ungefähr 1<strong>35</strong>0<br />

dauerte. Die Außenfassade wurde ab 1200 errichtet,<br />

man brauchte alleine dafür 45 Jahre. Die Errichtung von<br />

Querschiff und die Vollendung der beiden Fensterrosen<br />

im nördlichen beziehungsweise südlichen Teil, die zu<br />

den größten in Europa gehören, waren 1270 geschafft.<br />

Die Errichtung des Chors dauerte bis etwa 1<strong>35</strong>0.<br />

Die Fassade ist in verschiedene Teile geteilt: in einen<br />

horizontalen sowie einen vertikalen. Die horizontale<br />

Partie ist den Menschen gewidmet, während die<br />

vertikalen Teile die Dreieinigkeit von Vater, Sohn und<br />

Heiligem Geist verdeutlichen soll. Wenn man den Turm<br />

von Notre-Dame besteigt, hat man über ihr historisches<br />

Zentrum hinweg einen der schönsten Rundblicke über<br />

die Hauptstadt. Der Kirchenschatz von Notre-Dame<br />

enthält drei äußerst bedeutungsvolle Reliquien: die Dornenkrone<br />

von Jesus Christus, einen Splitter des Kreuzes,<br />

an dem der Heiland hing, sowie einen der Nägel, mit<br />

denen Christus ans Kreuz geschlagen war. Auch deshalb<br />

kommen so viele Besucher in die Kathedrale.<br />

Meistens wird allerdings vergessen, dass es Notre-<br />

Dame nur einem Zufall zu verdanken hat, dass sie überhaupt<br />

noch steht. Die Revolutionäre verdammten die<br />

Kathedrale nach 1789 eigentlich zum Abriss. Dem entkam<br />

das Gotteshaus nur knapp, doch sein baulicher Zustand<br />

verschlechterte sich im Laufe der Jahre, in denen<br />

das Gebäude sich selbst überlassen wurde, immer mehr.<br />

Bei der Krönung Napoleons beispielsweise war man<br />

gezwungen, Wandteppiche vor die Mauern zu hängen,<br />

um ihren katastrophalen Zustand zu verbergen. Glücklicherweise<br />

gab es Victor Hugo (1802-1885) mit seinem<br />

berühmten Roman « Der Glöckner von Notre-Dame »,<br />

der 1831 erschienen war und die öffentliche Meinung<br />

wieder aufrüttelte. Schließlich nahm sich der Architekt<br />

Eugène Viollet-le-Duc ihrer Restaurierung an. Heute<br />

erfreut sich Notre-Dame längst einer gründlichen Fassadensanierung<br />

und strahlt in ihrem vollen Glanz.<br />

Frankreich erleben · <strong>September</strong> / <strong>Oktober</strong> <strong>2011</strong> · 17


Unterwegs in Frankreich Frankreichs schönste Kathedralen<br />

Reims<br />

Die Kathedrale von<br />

Königen und Engeln<br />

Die Geschichte der Kathedrale Notre-Dame von<br />

Reims ist eng mit den französischen Königskrönungen<br />

verbunden. Hier war es, wo Clovis, der erste König der<br />

Franzosen, um 498 getauft wurde. Der Ort ist so gleichzeitig<br />

Symbol für das französische Königtum wie auch<br />

Ritenplatz. Die Kathedrale gilt als eines der Meisterwerke<br />

der gotischen Kunst ab dem 13. Jahrhundert, ist mit mehr<br />

als 2.300 Statuen geschmückt und ihre Fassade versammelt<br />

eine gigantische Galerie von Königen.<br />

An ihrer Spitze sitzen in kleinen Nischen große<br />

Engel mit ausgebreiteten Flügeln und ziehen die Blicke<br />

auf sich. Der berühmteste unter ihnen ist der Engel mit<br />

einem Lächeln im Gesicht. Im Inneren sorgt das über<br />

drei Etagen reichende Kirchenschiff für Aufsehen. Hier<br />

gibt es einige Fenster, die von Marc Chagall gestaltet<br />

wurden. Der nahe gelegene Palais du Tau mit seiner<br />

äußerst luxuriösen Ausstattung beherbergte seit dem<br />

Mittelalter die Könige, wenn sie zur Krönung in Reims<br />

weilten. Heute ist der Palais ein Museum und zeigt eine<br />

große Zahl von Statuen und Kirchenschätzen aus der<br />

Kathedrale. Ein wundervoller Ort, den man neben der<br />

Kathedrale unbedingt besuchen sollte.<br />

Auguste Rodin über die Kathedrale von Reims<br />

« Sie ist da, regungslos, stumm; ich sehe sie nicht:<br />

schwarze Nacht. Jetzt gewöhnen sich meine Augen<br />

etwas an die Dunkelheit und das große Skelett des<br />

mittelalterlichen Frankreich erscheint vor mir. Sie ist<br />

unser Gewissen. Wir können ihr nicht entgehe n.<br />

Sie ist die Stimme der Vergangenheit. »<br />

« Von weitem gesehen erinnert die Kathedrale von Reims an<br />

eine große Frauenfigur, kniend ins Gebet vertieft. »<br />

18 · Frankreich erleben · <strong>September</strong> / <strong>Oktober</strong> <strong>2011</strong>


Metz<br />

Des « Lieben Gottes Laterne »<br />

Saint-Etienne in Metz ist die Kathedrale Frankreichs mit der größten Fensterfläche:<br />

Sie misst ganze 6.500 Quadratmeter. In ihr gibt es außerdem die größten gotischen Fenster<br />

Europas. Wenn man dann noch weiß, dass ihre Mauern 41 Meter hoch in den Himmel<br />

ragen, wird man sich gut vorstellen können, welche Wirkung erst das Innere haben<br />

muss, wenn die ersten Sonnenstrahlen des Tages durch die Fenster fallen. Auch außen hat<br />

das Licht eine ergreifende Wirkung, wenn die Sonne an Sommerabenden die Steine eindrucksvoll<br />

bemalt. Wegen des Lichteffekts nennen die Leute das Gebäude auch liebevoll<br />

« des Lieben Gottes Laterne ».<br />

Der Bau von Saint-Etienne begann im Jahr 1041 und dauerte drei Jahrhunderte. Noch<br />

heute kann man sich beim Betreten der Kathedrale eines erhebenden Gefühls nicht erwehren.<br />

Im Inneren ist es so hell und die Fenster sind so hoch, dass man gar nicht anders kann,<br />

als den Blick zum Himmel zu richten. Über dem großen Portal spannt sich an der Außenfassade<br />

ein riesiges Fenster von <strong>35</strong>0 Quadratmetern Fläche. Es trägt eine Fensterrose von elf<br />

Metern Durchmesser, die von Hermann von Münster geschaffen wurde. Der hatte sich das<br />

Recht ausgehandelt, nach seinem Ableben unter seinem Meisterwerk beerdigt zu werden.<br />

Nach dem Zweiten Weltkrieg entschieden die Chefarchitekten des nationalen Denkmalamtes,<br />

die im Krieg zerstörten Fenster durch moderne Glaskunst zu ersetzen. Deshalb<br />

finden sich heute am linken Querschiff Fenster, die von Marc Chagall (1887-1985)<br />

gestaltet wurden. Sie zeigen die Erschaffung von Adam und Eva, den Sündenfall sowie<br />

die Vertreibung aus dem Paradies.


Unterwegs in Frankreich Frankreichs schönste Kathedralen<br />

Le Mans<br />

Lehrstunde der<br />

Architektur<br />

Die Kathedrale Saint-Julien von Le Mans<br />

im Departement Sarthe, etwa 200 Kilometer<br />

südwestlich von Paris, ist ein Zeugnis für die<br />

Entwicklung der Architektur: Das Bauwerk,<br />

das zwischen dem 11. und dem 15. Jahrhundert<br />

errichtet wurde, zeigt eine beeindruckende<br />

Vielfalt von Baustilen.<br />

Begonnen wurde der Bau um 1060 auf den<br />

Resten einer alten Karolinger-Kathedrale. Ihre<br />

jetzige Form erhielt sie 1430, wobei das heutige<br />

Gebäude zweigeteilt ist und aus verschiedenen<br />

Epochen stammt. Das Kirchenschiff ist in romanischem<br />

Stil, der Chor in gotischer Bauweise<br />

errichtet. Wenn man sich an der Kreuzung des<br />

Querschiffes befindet, gibt es einen eindrucksvollen<br />

Effekt. Auf der einen Seite fällt der Blick<br />

auf den Chor im perfekten gotischen Stil: riesig,<br />

majestätisch und licht. Auf der anderen Seite<br />

ein eher kompaktes romanisches Kirchenschiff,<br />

massiv und dunkel. Die Unterscheidung, welcher<br />

Stil an welcher Stelle angewendet wurde,<br />

ist aber nicht in allen Details so einfach. Selbst<br />

Spezialisten sind sich nicht einig darüber, welche<br />

Gebäudeteile aus welchen Epochen stammen.<br />

Die Veränderungen im Laufe der Zeit haben<br />

manche Spuren so verwischt, dass der Stil nicht<br />

mehr eindeutig einzugrenzen ist. Die Decken<br />

einiger Kapellen zeigen Reste mittelalterlicher<br />

Wandbemalung von vollkommener Schönheit,<br />

die hervorragend konserviert sind.<br />

Saint-Julien befindet sich in der Altstadt<br />

Vieux-Mans und hat einen Turm, der es auf<br />

64 Meter Höhe bringt. Er macht aus der Kirche<br />

das höchste Gebäude der Stadt und einen<br />

idealen Aussichtspunkt, um das Panorama der<br />

Umgebung zu genießen.<br />

August Rodin über die<br />

Kathedrale von Le Mans<br />

« Vielleicht morgen oder später an irgendeinem<br />

Tag werde ich mich während meiner Alltagssorgen<br />

als Künstler plötzlich an meine steinerne Freundin<br />

erinnern, an meine Herrin von Le Mans, und mein<br />

Herz und mein Geist werden zittern, und ich werde<br />

abrupt von dem Licht angestrahlt werden, das, zu<br />

klar, mich blenden wird und mich demütig werden<br />

lässt vor ihr. »<br />

20 · Frankreich erleben · <strong>September</strong> / <strong>Oktober</strong> <strong>2011</strong>


Chartres<br />

Erziehung durch Stein und Glas<br />

Mitten in der Ebene von Beauce, etwa 80 Kilometer südwestlich von Paris,<br />

befindet sich die Kathedrale Notre-Dame von Chartres. Über viele Kilometer<br />

hinweg ist sie in der flachen und eintönigen Landschaft auszumachen. Unter<br />

all den Kathedralen Frankreichs – vor allem aber unter den gotischen – ist sie<br />

die repräsentativste und die « kommunikativste ». Sie ist ein wichtiger Pilgerort,<br />

da sie den Schleier beherbergt, den die Jungfrau Maria bei der Geburt von<br />

Jesus getragen haben soll.<br />

Ihre Baumeister wollten, dass die Kathedrale den Gläubigen eine schnell<br />

zu verstehende Botschaft vermitteln solle. Deswegen sind die neun Portale des<br />

Bauwerks mit über 4.000 Figuren bestückt, die die wichtigsten Begebenheiten,<br />

von denen die Bibel berichtet, wiedergeben. So sah im Mittelalter Bildung für<br />

eine Bevölkerung aus, die häufig nicht lesen und schreiben konnte. Stattdessen<br />

erhielten die Leute visuell Kenntnis von der Bibel.<br />

Im Inneren der Kathedrale komplettieren mehr als 2.500 Quadratmeter bebilderte<br />

und farbig gestaltete Fensterflächen die Volksbildung dieser Art. Für<br />

das Blau, das als Fensterfarbe genutzt wurde, ist Chartres besonders berühmt.<br />

Die große Fensterrose auf ihrer Hauptfassade, die 13,36 Meter Durchmesser<br />

misst, ist eine der größten auf der Welt. Sie ist sogar größer als die von Notre-<br />

Dame in Paris, die es « nur » auf einen Durchmesser von 13,1 Metern bringt.<br />

Auguste Rodin über die Kathedrale von Chartres<br />

« Chartres, unsere prächtigste von allen! »<br />

« Man kann nach Chartres kommen, um zu Gott zu beten, denn er ist überall; aber man<br />

kann auch hierher kommen, um dem Menschen zu huldigen, der hier sein Genie enthüllt<br />

hat und der, in dieser Hinsicht, nicht überall ist. »<br />

« Das, was mich immer am meisten aufwühlt in dieser Kirche,<br />

ist das Gefühl von Weisheit, das sich mir hier vermittelt. »<br />

« Könnte Chartres untergehen? Ich will das nicht glauben. Sie wartet auf andere<br />

Generationen, die würdig sind, sie zu verstehen. Sie wartet, stolz emporgeschwungen und<br />

attestiert uns, dass in manchen großen Stunden sich der menschliche Geist aufrafft, sich<br />

ruhig und gelassen der Ordnung zuwendet, und Schönheit für die Ewigkeit kreiert. »<br />

Frankreich erleben · <strong>September</strong> / <strong>Oktober</strong> <strong>2011</strong> · 21


Unterwegs in Frankreich Frankreichs schönste Kathedralen<br />

22 · Frankreich erleben · <strong>September</strong> / <strong>Oktober</strong> <strong>2011</strong>


Straßburg<br />

Wuchtig und<br />

zart zugleich<br />

Nach Victor Hugo (1802-1885) ist Notre-Dame<br />

von Straßburg « ein Wunder von Wucht und<br />

Zartheit ». Der Ausspruch gibt gut den paradoxen<br />

Eindruck wieder, den man bekommt, wenn man<br />

sich der Kathedrale nähert. Ihr Turm erreicht<br />

eine Höhe von 142 Metern, was ihn bis zum 14.<br />

Jahrhundert den höchsten Turm der Christenheit<br />

sein ließ, bis er von Rouen (151 Meter), Köln (157<br />

Meter) und Ulm (161,5 Meter) eingeholt wurde.<br />

Das enge Straßengewirr der Straßburger Altstadt<br />

verhindert, dass man ihn oft in voller Pracht sieht.<br />

Am besten sieht man das Gotteshaus, wenn man<br />

von der Rue Mercière kommt. Dann wird man<br />

ergriffen sein von diesem Gebäude aus dem rosafarbenen<br />

Sandstein der Vogesen.<br />

Die riesige gotische Fassade mit ihren feinen<br />

Säulen, der immensen Rosette und ihren zahlreichen<br />

Details ist ein Meisterwerk der Skulpteure.<br />

Die Hunderte von Statuen, von denen einige komische<br />

Szenen darstellen, verbergen viele historische<br />

Details, die es zu entdecken gilt. Beim Betrachten<br />

der Fassade fragt man sich unweigerlich, wieso<br />

Notre-Dame nur einen Turm hat. Die Architekten<br />

hatten sehr wohl einen zweiten geplant, aber<br />

wegen des instabilen Bodens mussten sie davon<br />

ablassen. Schon am Anfang des 20. Jahrhunderts<br />

musste man tonnenweise Beton in den Untergrund<br />

pressen, um die Kathedrale zu stabilisieren.<br />

Im Inneren ist der Chor im romanischen Stil<br />

gehalten, während das Schiff im gotischen Stil<br />

erbaut ist. Man spricht hier von der dentelle de<br />

pierre (dt. steinerne Spitze), denn so präzise sind<br />

die Skulpturen gearbeitet, dass sie wie feine Spitze<br />

wirken. Themenreichtum und Farbenpracht<br />

der Fenster sind ebenfalls beeindruckend. Eine<br />

ganz eigene Sensation ist die aus der Renaissance<br />

stammende astronomische Uhr. Sie ist von einer<br />

Komplexität, die heute noch die Spezialisten<br />

staunen lässt: Figuren kreisen im Rhythmus des<br />

Sonnen- und Mondlaufs, der Sternzeichen und<br />

der Planeten. Zu jeder Stunde klingelt der Tod,<br />

bis ein Engel das Stundenglas wieder herumdreht.<br />

Eine Legende besagt, dass dem Uhrmacher nach<br />

der Anfertigung seines Meisterstücks die Augen<br />

geblendet wurden, um zu verhindern, dass er an<br />

anderer Stelle ein selbiges Meisterwerk erschaffe.<br />

*Nur ein Gutschein pro Haushalt. Der Wert des geschenkten Passes muss dem des gekauften Passes entsprechen oder geringer sein.<br />

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17 place de la Cathédrale Bahnhof<br />

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Unterwegs in Frankreich Frankreichs schönste Kathedralen<br />

Albi<br />

Die Festung Gottes<br />

Schon von weitem lässt Sainte-Cécile, die Kathedrale von<br />

Albi im Departement Tarn, ihre imposante Präsenz erahnen: Kilometerweit<br />

ist ihre Silhouette über den Dächern zu sehen. Beim<br />

Näherkommen hat man den Eindruck, dass das Gebäude mit<br />

seinen erstaunlichen Maßen (mehr als 113 Meter lang, 40 Meter<br />

hoch, ein wuchtiger Glockenturm mit einer Höhe von 78 Metern,<br />

Grundmauern von zweieinhalb Metern Breite) eher aussieht wie<br />

eine Festung als wie ein traditionelles Gotteshaus. Als wäre es<br />

erbaut, um vor allem großen Eindruck zu schinden.<br />

Ein Blick in die Geschichtsbücher liefert die Erklärung. Vor<br />

allem in dieser Region hatte sich die Glaubensrichtung der Katharer<br />

ausgebreitet, die am Anfang des 11. Jahrhunderts als Reaktion<br />

auf die Widersprüchlichkeiten und Auswüchse der traditionellen<br />

katholischen Kirche, die als von Macht und Geld korrumpiert<br />

galt, entstanden war. Es war eine Art Revolte, die sich sowohl an<br />

die Mächtigen wie auch an die kleinen Leute wandte, um sie zu<br />

einem « reinen » Glauben zurückzuführen – zu einem Glauben<br />

ähnlich dem des Anfangs, als es noch keine Exzesse gab.<br />

Diese Entwicklung sorgte die Bischöfe von Albi, die um ihren<br />

Einfluss fürchteten und eine offene Rebellion verhindern wollten.<br />

Um sich zu schützen, setzten sie gigantische Bauvorhaben<br />

in Gang. Saint-Cécile war eines davon. Die Kathedrale wurde in<br />

den Palais de la Berbie integriert und sollte in Notfällen Platz für<br />

6.000 Stadtbewohner bieten. Sie hatte aber noch einen anderen<br />

Zweck: Sie sollte beeindrucken. Da die kirchlichen Autoritäten<br />

verhasst waren, brauchte es einen großen Coup, um dem Klerus<br />

wieder Geltung zu verschaffen. Ein Gebäude, das aus dem Boden<br />

gestampft wird und die Macht des nach ihrem Sinne « rechten »<br />

Glaubens symbolisiert, war für diese Zwecke genau das Richtige.<br />

Nicht weniger als zwei Jahrhunderte waren nötig (1282-1493),<br />

um diese imposante Kathedrale zu errichten. Sie ist die größte im<br />

Departement Tarn.<br />

Beeindruckt ist der Besucher nicht nur von der imposanten<br />

Fassade der Kathedrale, sondern auch vom fein ausgearbeiteten<br />

Inneren des Gotteshauses. Während das Äußere nüchtern und<br />

wehrhaft ist, erstrahlt die Kathedrale innen in einer unvermuteten<br />

Reichhaltigkeit. Das 30 Meter hohe Gewölbe ist vollkommen<br />

bemalt. Drei Jahre wurden allein dafür benötigt (1509 bis 1512).<br />

Es gilt als die größte im italienischen Renaissance-Stil gestaltete<br />

Fläche in Frankreich. Die Chorschranke ist mit mehr als 270<br />

Statuen bestückt. Sie nimmt fast die Hälfte des Kirchenschiffs<br />

ein und wirkt wie eine Kirche in der Kirche. Die Ornamente aus<br />

Kalkstein auf ihr sind so fein gestaltet, dass man meinen könnte,<br />

sie seien aus Spitze. In dem mächtigen Gebäude befinden sich 30<br />

Kapellen. Auch die Orgel ist von gewaltigen Ausmaßen: 15,30<br />

Meter hoch und 16,40 Meter lang. Sie gilt als eine der schönsten<br />

Frankreichs und trägt mit dazu bei, dass Sainte-Cécile auch heute<br />

noch seine Besucher mächtig beeindruckt.<br />

24 · Frankreich erleben · <strong>September</strong> / <strong>Oktober</strong> <strong>2011</strong>


Rouen<br />

Öffnungszeiten:<br />

01.04. – 31.10.: werktags 7.30 – 19.00<br />

Uhr, Montagvormittag geschlossen,<br />

sonntags 8.00 – 18.00 Uhr<br />

01.11. – 31.03.: werktags 7.30 – 12.00 Uhr<br />

& 14.00 – 18.00 Uhr, Montagvormittag<br />

geschlossen, sonntags 8.00 – 18.00 Uhr<br />

Office du Tourisme<br />

Telefon: +33 (0)2 32 08 32 40<br />

www.rouentourisme.com<br />

Telefon: +33 (0)3 87 55 53 76<br />

www.tourisme.metz.fr<br />

Le Mans<br />

Öffnungszeiten:<br />

Sommer: täglich 8.00 – 18.00 Uhr<br />

Winter: täglich 8.00 – 12.00 Uhr & 14.00<br />

– 18.00 Uhr<br />

Office du Tourisme<br />

Telefon: +33 (0)2 43 28 17 22<br />

www.lemanstourisme.com<br />

Amiens<br />

Öffnungszeiten:<br />

01.04. – 30.09.: täglich 8.30 – 18.30 Uhr<br />

01.10. – 31.03.: täglich 8.30 – 17.30 Uhr<br />

Office du Tourisme<br />

Telefon: +33 (0)3 22 71 60 50<br />

www.amiens-tourisme.com<br />

<br />

Beauvais<br />

Öffnungszeiten:<br />

01.05. – 30.06.: täglich 9.00 – 12.30 Uhr &<br />

14.00 – 18.30 Uhr<br />

01.07. – 31.08.: täglich 9.00 – 18.30 Uhr<br />

01.09. – 31.10.: täglich 9.00 – 12.30 Uhr &<br />

14.00 – 18.30 Uhr<br />

01.11. – 30.04.: täglich 9.00 – 12.00 Uhr &<br />

14.00 – 17.30 Uhr<br />

Office du Tourisme<br />

Telefon: +33 (0)3 44 15 30 30<br />

www.beauvaistourisme.fr<br />

<br />

Paris<br />

Öffnungszeiten:<br />

täglich 8.00 – 18.45 Uhr<br />

(am Wochenende 19.15 Uhr)<br />

www.notredamedeparis.fr<br />

Office du Tourisme<br />

Telefon: +33 (0)1 49 52 42 63<br />

www.parisinfo.com<br />

<br />

Reims<br />

Öffnungszeiten:<br />

täglich 7.30 – 19.30 Uhr<br />

Office du Tourisme<br />

Telefon: +33 (0)8 92 70 13 51<br />

www.reims-tourisme.com<br />

Palais de Tau<br />

Telefon: +33 (0)3 26 47 81 79<br />

www.palais-tau.monuments-nationaux.fr<br />

M e t z<br />

Öffnungszeiten:<br />

Sommer: täglich 8.00 – 19.00 Uhr<br />

Winter: täglich 8.00 – 18.00 Uhr<br />

Office du Tourisme<br />

<br />

Chartes<br />

Öffnungszeiten:<br />

täglich 7.30 – 19.30 Uhr<br />

Office du Tourisme<br />

Telefon: +33 (0)2 37 18 26 26<br />

www.chartres-tourisme.com<br />

<br />

Straßburg<br />

Öffnungszeiten:<br />

täglich 7.00 – 11.20 Uhr &<br />

12.<strong>35</strong> – 19.00 Uhr<br />

Office du Tourisme<br />

Telefon: +33 (0)3 88 52 28 28<br />

www.otstrasbourg.fr<br />

<br />

Albi<br />

Öffnungszeiten:<br />

01.06. – 30.09.: täglich 9.00 – 18.30 Uhr<br />

01.10. – 31.05.: täglich 9.00 – 12.00 Uhr &<br />

14.00 – 18.30 Uhr<br />

Office du Tourisme<br />

Telefon: +33 (0)5 63 36 36 00<br />

www.albi-tourisme.fr<br />

LA RESERVE****<br />

GÄSTEHAUS UND<br />

SPITZENRESTAURANT.<br />

Das Réserve heißt Sie herzlich willkommen in<br />

seinem Hotel-Restaurant, welches über 23 klimatisierte<br />

Zimmer verfügt. Vor den Toren der Stadt<br />

Albi, die Träger des UNESCO Weltkulturerbes<br />

ist, liegt das Réserve idyllisch in einem 5 Hektar<br />

großen Park, durch den sich der Tarn-Fluss zieht.<br />

AKTIVITÄTEN VOR ORT:<br />

Tennis, Schwimmbad, Spa und Sauna,<br />

Billard, Boule, Erholung<br />

GEÖFFNET VON MAI BIS OKTOBER<br />

Das Haus bietet dem Gast eine raffinierte Küche<br />

mit hochwertigen regionalen Produkten, die im<br />

klimatisierten Restaurant serviert werden oder<br />

auf der blumenbewachsenen Terrasse, die über das<br />

Flussufer hinausragt.<br />

81 route de Cordes<br />

81 000 ALBI<br />

FRANKREICH<br />

Telefon: +33 (0) 5 63 60 80 80<br />

Mail: reservealbi@relaischateaux.com<br />

Homepage: www.lareservealbi.com


Unterwegs in Frankreich Burgund<br />

Roche de Solutré &<br />

Roche de Vergisson<br />

Zwei Felsen, ein Wanderparadies<br />

Die Roche de Solutré und die Roche de Vergisson, ein Dutzend Kilometer westlich von Mâcon<br />

ganz im Süden Burgunds, unmittelbar an der Grenze zur Region Rhône-Alpes gelegen, sind in<br />

mehrfacher Hinsicht bemerkenswert. Zunächst wegen ihrer geologischen Ursprünge und der<br />

archäologischen Funden zu ihren Füßen. Dann wegen der wunderbaren Lage inmitten der<br />

Weinfelder der Pays Mâconnais, wodurch die beiden Felsen ein Eldorado für Wanderer sind.<br />

Schließlich als Zeitzeugnis der Politik der 1980er-Jahre, als François Mitterrand mit einem Tross<br />

Journalisten regelmäßig den Gipfel der Roche de Solutré erklomm.<br />

26 · Frankreich erleben · <strong>September</strong> / <strong>Oktober</strong> <strong>2011</strong>


Frankreich erleben · <strong>September</strong> / <strong>Oktober</strong> <strong>2011</strong> · 27


Unterwegs in Frankreich Burgund<br />

Wenn man die Roche de Solutré zum ersten Mal<br />

vor sich sieht, nachdem man gerade das kleine<br />

Dorf Solutré-Pouilly passiert hat, muss man einfach<br />

staunen: Nichts hat zuvor darauf hingedeutet, dass<br />

plötzlich ein derartiger Felsen aus der Landschaft emporragt.<br />

Ein Berg – der Gipfel misst stolze 492 Meter – wie ein auf<br />

Grund gelaufenes Schiff inmitten von Weinfeldern. Irgendwie<br />

unwahr und nicht zur Umgebung passend – und doch<br />

einzigartig schön.<br />

Sofort möchte man anhalten und den Anblick genießen.<br />

Doch man sollte noch ein wenig weiterfahren, denn hinter<br />

einer Kurve wartet eine zweite Überraschung: ein weiterer<br />

Felsen, die Roche de Vergisson, die gerade einmal zwei Kilometer<br />

von der Roche de Solutré entfernt liegt und mit ihr<br />

durch einen alten Römerweg verbunden ist. Dieser zweite<br />

Berg misst mit einer Höhe von 485 Metern zwar sieben Meter<br />

weniger, ist aber ansonsten nicht minder beeindruckend.<br />

Obwohl sich beide Felsen von der Form her unterscheiden,<br />

die Roche de Solutré ist spitzer, wirken sie wie zwei Schwestern.<br />

Zusammen sind sie die Stars der Region.<br />

28 · Frankreich erleben · <strong>September</strong> / <strong>Oktober</strong> <strong>2011</strong>


Zwischen den beiden Felsen befindet<br />

sich Vergisson, ein Dorf wie ein<br />

perfektes Postkartenmotiv. Durch die<br />

geschützte Lage zwischen den beiden<br />

Bergen profitiert der Ort von einem<br />

sehr günstigen Mikroklima, was die<br />

Herstellung eines der besten Weine<br />

Burgunds ermöglicht: den berühmten<br />

Pouilly-Fuissé. Keine Frage, diese Gegend<br />

erfüllt alle Voraussetzungen, um<br />

zu gefallen: Zwei pittoreske Felsen,<br />

eine alte Römerstraße, ein malerisches<br />

Dorf und einen guten Wein, was will<br />

man mehr?<br />

AUBERGE<br />

DU<br />

PARADIS<br />

Eine ungewöhnliche<br />

geologische<br />

Erscheinung<br />

Dass die Landschaft heute so<br />

spektakulär ist, verdankt sie einer geologischen<br />

Besonderheit. In Millionen<br />

von Jahren wurden die beiden Felsen<br />

geformt. Sie bestehen aus Kalkstein,<br />

eigentlich ein sehr bröckeliges Gestein.<br />

Man schätzt, dass die Sockel vor<br />

360 bis 290 Millionen Jahren entstanden sind. Das Gestein,<br />

das heute sichtbar ist, besteht aus mehreren Ablagerungsschichten,<br />

die sich gebildet haben, als die Region vor rund<br />

180 Millionen Jahren vom Meer bedeckt war. Noch heute<br />

lassen sich fossile Überbleibsel von Muscheln und Weichtieren<br />

aus dieser Epoche finden.<br />

Doch das eigentliche Phänomen ist, dass die Felsen mit<br />

Korallen bedeckt wurden, die der Erosion gegenüber sehr<br />

resistent sind. Als später Eiszeiten hereinbrachen, die erste<br />

vor 650.000 Jahren, die letzte vor ungefähr 10.000 Jahren,<br />

formten sie die Gegend solange, bis das heutige Erscheinungsbild<br />

entstanden war. Geologisch bilden die Roche de<br />

Solutré und die Roche de Vergisson deshalb eine Besonderheit<br />

und unterscheiden sich von der Beschaffenheit der<br />

umliegenden Hügel und Berge.<br />

Bedeutende prähistorische Funde<br />

Wegen der Höhe der Felsen, die Schutz vor Fluten der<br />

Saône boten, der vielen Höhlen, der reichen Vorräte an<br />

Feuerstein und der einst vielen Tiere in der Umgebung sind<br />

Auberge du Paradis · Plâtre Durand<br />

71570 Saint-Amour-Bellevue<br />

Tel.: 03-85-37-10-26<br />

Mail: info@aubergeduparadis.fr<br />

Site: www.aubergeduparadis.fr<br />

die beiden Berge für die Menschen seit Langem von strategischer<br />

Bedeutung. Schon in der Altsteinzeit interessierten<br />

sich unsere Vorfahren für diese Gegend.<br />

Grabungen in den Jahren von 1866 bis 1873 brachten<br />

unzählige Knochen von Tieren zutage. Man folgerte daraus,<br />

dass die Roche de Solutré ein lohnendes Jagdrevier war.<br />

Man fand Knochen auf einer Fläche von mehr als einem<br />

Hektar und mit einer Tiefe von mehr als einem Meter, so<br />

dass es sich um schätzungsweise 100.000 Tiere handeln<br />

musste. Außerdem entdeckte man einzigartige Werkzeuge.<br />

Die Funde waren so bedeutend, dass die Menschen einer<br />

ganzen Epoche (von 20.000 bis 16.000 v. Chr.) seitdem Solutréens<br />

genannt werden.<br />

Ein berühmter Besucher:<br />

François Mitterrand<br />

Doch nicht nur die Frühgeschichte machte die Felsen<br />

berühmt. Der ehemalige Präsident der Französischen Republik,<br />

François Mitterrand (1916-1996), verdankte Burgund<br />

viel, insbesondere dem Morvan. Er wurde 1946 als<br />

Die Roche de Vergisson aus der Vogelperspektive. S. 26/27: Das Dorf Vergisson vor dem Felsen, dem es seinen<br />

Namen gibt. Aus den Trauben der umliegenden Weinberge wird der Pouilly-Fuissé hergestellt.<br />

Frankreich erleben · <strong>September</strong> / <strong>Oktober</strong> <strong>2011</strong> · 29


Unterwegs in Frankreich Burgund<br />

Abgeordneter des Departements Nièvre gewählt. Obwohl<br />

er keine eigenen Wurzeln in der Gegend hatte – es war und<br />

ist in Frankreich üblich, dass Politiker wie Fallschirmspringer<br />

in einem beliebigen Wahlkreis verortet werden – entwickelte<br />

Mitterrand zu dieser Ecke Frankreichs eine ganz<br />

besondere Beziehung. Die Roche de Solutré wurde für ihn<br />

zu einem Symbol. Nach dem Zweiten Weltkrieg versprach<br />

er Freunden aus der Résistance, sie jedes Jahr Pfingsten auf<br />

diesem Felsen wiederzutreffen. Ein Versprechen, das Mitterrand<br />

eingehalten hat.<br />

Was am Anfang als privater Ausflug begann, wuchs<br />

in den Jahren mit der zunehmenden Berühmtheit des Politikers<br />

zu einem von den Medien aufmerksam verfolgten<br />

Pilgerzug an. Die Hänge der Roche de Solutré entwickelten<br />

sich zu Pfingsten zu einem Ort, an dem sich die Hauptstadtjournalisten<br />

mit dem Präsidenten trafen. Die Szenerie<br />

war immer die gleiche: Wie jeder normale Wanderer nahm<br />

Mitterrand den Weg zum Gipfel. Für den Aufstieg brauchte<br />

er eine gute halbe Stunde. Begleitet wurde er von einigen<br />

alten Freunden, von berühmten oder unbekannten Verehrern<br />

sowie zahlreichen Journalisten.<br />

Links: Die Umgebung von Vergisson.<br />

Rechts: Ein alter Römerweg verbindet die beiden Felsen<br />

(links Roche de Vergisson, rechts Roche de Solutré).<br />

Ein Ausflug als Medienereignis<br />

Einer dieser Journalisten, der damals als Redakteur und<br />

Kameramann für das öffentlich-rechtliche Fernsehen arbeitete,<br />

war Alain Lardière: « Die Situation erinnerte ein wenig<br />

an einen Ausflug des Königs mit seinem Hofstaat. Neben<br />

fast allen sozialistischen Ministern, waren natürlich auch<br />

alle anderen Prominenten der politischen Linken mit von<br />

der Partie. Jeder versuchte, möglichst nahe am Präsidenten<br />

zu marschieren. » Alain Lardière erinnert sich aber auch,<br />

dass « Mitterrand natürlich nicht naiv war, sondern sich<br />

darüber vor allem amüsierte. Auf dem Gipfel angekommen,<br />

wurden die Kameras ausgeschaltet. Mitterrand konnte seine<br />

Freunde der Résistance in Ruhe treffen. »<br />

Doch damit war das Spektakel noch nicht zu Ende: « Auf<br />

dem Rückweg kehrten wir alle zusammen in einem kleinen<br />

Restaurant ein. Der Präsident speiste mit seinen Freunden<br />

drinnen, während für die Journalisten draußen eingedeckt<br />

war. Während des Essens kam Mitterrand dann gewöhnlich<br />

nach draußen, um mit den Reportern zu sprechen.<br />

Eigentlich sollte es eines dieser Hintergrundgespräche sein,<br />

bei denen das Gesagte nicht veröffentlicht wird. Doch am<br />

Abend zirkulierten meist einige der Informationen. Doch<br />

auch dies wusste der Präsident ganz genau. » Alain Lardière<br />

beeindruckte auch, dass Mitterrand sich an diejenigen erinnerte,<br />

die schon im Vorjahr dabei waren. Jedes Mal richtete<br />

er ein persönliches Wort an sie.<br />

Es war also ein wohlbedachtes Spiel zwischen Präsident<br />

30 · Frankreich erleben · <strong>September</strong> / <strong>Oktober</strong> <strong>2011</strong>


und Presse. In einem Jahr trickste Mitterrand allerdings<br />

die Medienvertreter aus. Während die Journalisten vor der<br />

Roche de Solutré auf das Ankommen des Präsidenten warteten,<br />

änderte dieser kurzfristig seine Pläne und bestieg den<br />

Roche de Vergisson.<br />

Ein Paradies für Wanderer<br />

In einem seiner Bücher schrieb François Mitterrand,<br />

dass er vom Gipfel der Roche de Solutré besser wahrnehmen<br />

konnte, was möglich ist und was nicht. Wenn man als<br />

Wanderer heute oben auf dem Berg steht, kann man dieses<br />

Gefühl gut nachvollziehen. Der Blick über die Weite<br />

scheint die Sinne zu schärfen. Außerdem geht von der Roche<br />

de Solutré und der Roche de Vergisson eine besondere<br />

Ruhe aus. Sicherlich trägt die liebliche Landschaft mit den<br />

Weinbergen viel dazu bei. Die Weinstöcke unterstreichen<br />

die Konturen der Hügel und geben der Umgebung ein<br />

geometrisches Raster, das an die geharkten Kieselbeete in<br />

japanischen Gärten erinnert.<br />

Der Aufstieg auf die Gipfel der beiden Felsen ist nicht<br />

besonders anstrengend. Wenn man nur Zeit für einen der<br />

beiden Berge hat, ist die Roche de Solutré vielleicht ein wenig<br />

lohnenswerter. Allerdings ist der Weg auch etwas steiler,<br />

trotzdem braucht man nicht mehr als 30 bis 45 Minuten<br />

vom Parkplatz bis auf die Spitze. Bei guter Sicht kann man<br />

von oben bis zum Jura schauen, bei extrem guter Sicht sogar<br />

die Alpen und den Montblanc in der Ferne erahnen. Der<br />

Aufstieg auf die Roche de Vergisson dauert etwa genauso<br />

lang, ist aber noch einfacher zu meistern. Beide Gipfel lassen<br />

sich auch ohne Probleme mit Kindern erklimmen.<br />

Wer genug Zeit hat, kann beide Felsen an einem Tag zu<br />

Fuß erkunden. Idealerweise beginnt man am Morgen mit<br />

dem Aufstieg auf die Roche de Vergisson. Auf dem Rückweg<br />

vom Gipfel kann man im Dorf Vergisson zum Mittagessen<br />

einkehren, bevor man auf einem alten Römerweg<br />

mitten durch die Weinfelder zur Roche de Solutré gelangt.<br />

Außerdem bietet sich ein Besuch des Musée Départemental<br />

de Préhistoire an, das auf Initiative von François Mitterrand<br />

1987 eröffnete und über die Geschichte der Gegend informiert.<br />

Auszeichnung als<br />

Grand Site de France<br />

In den 1980er-Jahren fing es allerdings an, dass die<br />

Roche de Solutré und die Roche de Vergisson einen Teil<br />

ihrer einzigartigen Aura einbüßten. Die Gegend war Opfer<br />

ihrer eigenen Attraktivität geworden. Immer mehr<br />

Besucher strömten zu den Felsen, was natürlich nicht<br />

ohne Auswirkungen auf die Natur bleiben konnte. Wilde<br />

Trampelpfade bildeten sich und auch sonst hinterließen die<br />

vielen Besucher ihre Spuren. Dies führte zu dem Dilemma,<br />

dass sich die Einheimischen zwar über eine immer größere<br />

Frankreich erleben · <strong>September</strong> / <strong>Oktober</strong> <strong>2011</strong> · 31


Unterwegs in Frankreich Burgund<br />

Oben: Die Roche de Solutré.<br />

Links: Der Menhir von Vergisson, er steht am<br />

Anfang des alten Römerweges.<br />

Bekanntheit ihrer Heimat freuen konnten, gleichzeitig aber<br />

auch feststellen mussten, dass die Schönheit der Gegend<br />

litt. Auch viele Touristen hatten zunehmend das Gefühl,<br />

dass alles ein wenig heruntergekommen aussah. Es musste<br />

also etwas passieren.<br />

Die betroffenen Kommunen beschlossen 1994, den<br />

Staat um Hilfe zu bitten. Zwei Jahre später wurden die<br />

Felsen in den Rang einer « Grand Site de France » erhoben.<br />

Diese Auszeichnung existiert seit gut zwei Jahrzehnten. Sie<br />

soll helfen, die wichtigsten und am meisten frequentierten<br />

Sehenswürdigkeiten des Landes zu rehabilitieren und zu<br />

erhalten. Der Staat arbeitet dabei gemeinsam mit den lokalen<br />

Behörden vor Ort. Insgesamt gibt es bisher 47 solcher<br />

« Grands Sites » in Frankreich, verteilt auf 21 Regionen, 43<br />

Departements und 312 Kommunen. Die Roche de Solutré,<br />

die Roche de Vergisson und das Dorf Solutré-Pouilly befinden<br />

sich damit auf gleichem Niveau wie etwa die Pointe<br />

du Raz, der Pont du Gard oder der Canyon du Verdon. Die<br />

Klassifizierung als « Grand Site de France » hat aber vor<br />

allem ermöglicht, den Ort besser zu schützen und für die<br />

Besucher herzurichten.<br />

Dabei waren anfangs nicht alle darüber glücklich, wie<br />

sich Nathalie, die ein Haus in Vergisson mit schönem Blick<br />

auf die Roche de Solutré besitzt, erinnert: « Die Auszeichnung<br />

machte uns Angst. Wir sahen bereits die Massen an<br />

32 · Frankreich erleben · <strong>September</strong> / <strong>Oktober</strong> <strong>2011</strong>


A34/E46<br />

Man experimentierte A1/E15-E19 zum Beispiel, wie man die Vegetation<br />

Beauvais<br />

A26/E17<br />

A13/E5<br />

Chartres<br />

ges<br />

Orléans<br />

A85<br />

Boulogne<br />

A20/E9<br />

A10/E5<br />

A71/E9<br />

Besuchern, die jedes Jahr herkamen.<br />

Wir fürchteten, dass es nun noch mehr<br />

Gent<br />

werden würden, dass man am Ende<br />

noch einen Fahrstuhl zum Gipfel oder<br />

eine Seilbahn zwischen den beiden<br />

Felsen bauen würde.<br />

RoubaixDoch dann haben<br />

wir begriffen, dass die Auszeichnung<br />

Lille<br />

eine Chance für uns war. »<br />

Das System der « Grand Site de<br />

France » zeichnet sich gerade durch<br />

Arras<br />

seine große Flexibilität aus. Es gibt<br />

keine Verpflichtungen, vielmehr wird<br />

im Einzelfall nach den besten Lösungen<br />

für einen Ort gesucht. So konnten<br />

Amiens<br />

auch die Felsen und ihre Umgebung<br />

von einigen Maßnahmen profitieren.<br />

Calais Dunkerque<br />

das kleine Dorf Flavigny-sur-<br />

Reims<br />

Charme<br />

A16<br />

der Roche de Solutré und der Roche de Vergisson<br />

A4/E50<br />

A4/E50<br />

erleben. Sei es, weil sie die einzigartige Landschaft und das<br />

Epernay<br />

Châlons-en-<br />

PARIS<br />

Champagne<br />

Die Roche A5/E54<br />

de Solutré und die Roche A26/E17<br />

de A6/E15 Vergisson befinden sich westlich<br />

von Mâcon, das man aus Deutsch Troyes land<br />

und Österreich über Sens die Auto bahnverbindung<br />

über Mulhouse, Besançon<br />

und Chalon-sur-Saône bzw. aus der<br />

Schweiz über Genf und Bourg-en-<br />

Bresse erreicht. Von Mâcon Auxerre führt die<br />

D54 nach Solutré-Pouilly und die D177<br />

nach Vergisson.<br />

A6/E15<br />

VézelayAvallon<br />

Vergisson …<br />

… Berlin 1.176 km<br />

… Köln 670 km<br />

Bourges<br />

… Wien 1.232 km<br />

… Hamburg 1.126 km<br />

… München 792 km<br />

… Zürich 452 km<br />

A71/E11<br />

Der nächste Flughafen ist in Lyon. Lufthansa<br />

bietet Direktflüge ab Düsseldorf,<br />

Frankfurt a.M. und München in<br />

die Rhône-Metropole an. Air France<br />

fliegt nonstop ab Düsseldorf, Frankfurt<br />

a.M., München Montluçon und Stuttgart, EasyJet<br />

ab Berlin nach Lyon. Austrian verbindet<br />

Wien, Swiss Zürich<br />

A71/E11<br />

mit Lyon.<br />

Die Roche Clermont- de Solutré und die Roche A72/E70 de<br />

Ferrand<br />

Vergisson sind nicht direkt ans Zugnetz<br />

A89/E70 Puy de Dôme<br />

angeschlossen. A75/E11 Der nächste große<br />

Bahnhof le ist Mont-Dore in Mâcon.<br />

Bruxel<br />

Antwerpen<br />

Charlroi<br />

Charleville-Mézières<br />

auf dem Roche de Vergisson besser schützen könnte, legte<br />

Wanderwege an oder baute ein Informationszentrum.<br />

So können Besucher heute wieder den besonderen<br />

www.solutre.com<br />

A4/E25<br />

Syndicat Mixte de Valorisation A31/E21-E23 du<br />

Grand Site de Solutré-Pouilly-Vergisson<br />

A5/E17-E54<br />

71960 Solutré-Pouilly<br />

Telefon: +33 (0)3 85 <strong>35</strong> 82 81<br />

A31/E21-E23<br />

Musée Départemental de Préhistoire<br />

Fontenay 71960 Solutré-Pouilly<br />

A31/E17-E21<br />

Telefon: +33 (0)3 85 <strong>35</strong> 85 24<br />

Flavigny<br />

A38<br />

Dijon<br />

Beaune<br />

Cluny<br />

Chalon-sur-Saône<br />

A6/E15<br />

Vergisson Mâcon<br />

Bourg-en-Bresse<br />

A6/E15<br />

Lyon<br />

St. Etienne<br />

A42<br />

Urlaub in Burgund<br />

CÔTE-D‘OR<br />

500 Häuser öffnen ihre Türen für Sie<br />

Liege<br />

für Ferien mit der Familie oder mit Freunden…<br />

Informationen und Reservierungen:<br />

www.gites-de-france-cotedor.com<br />

Tel.: +33 (0)3 80 45 97 15 / Fax: + 33 (0)3 80 45 97 16<br />

Luxembourg<br />

Panorama von den Gipfeln genießen, mehr über die prähistorischen<br />

Aktivitäten in dieser Gegend wissen oder auf den<br />

Spuren von François Mitterrand<br />

Saarbrücken<br />

wandeln wollen. Dieser<br />

A31/E21-E23<br />

letzte Zipfel Burgunds an der Grenze zur Region Rhône-<br />

A4<br />

Karlsruhe<br />

Metz<br />

Alpes ist ein Eldorado für Wanderer und Geschichtsinteressierte<br />

gleichermaßen.<br />

Nancy<br />

Besançon<br />

Genève<br />

Annecy<br />

France<br />

A<strong>35</strong><br />

Lesetipp für einen<br />

Ausflug in die Umgebung<br />

Kayserberg<br />

Colmar<br />

Mulhouse<br />

A36/E60<br />

Belfort<br />

Freiburg<br />

Ausgabe <strong>Nr</strong>. 24<br />

A<strong>35</strong>/E25 Cluny und Flavigny:<br />

Eine Reise ins<br />

mittelalterliche<br />

Basel<br />

Burgund<br />

Die Abtei<br />

Zürich<br />

von Cluny<br />

mit der<br />

bis ins<br />

16. Jahrhundert<br />

größten Kirche der Welt ist vielen<br />

bekannt, zumindest den Namen<br />

Schweiz<br />

A4/E25<br />

Strasbourg<br />

Bern<br />

A<strong>35</strong><br />

A5/E<strong>35</strong><br />

haben die meisten schon einmal<br />

Lausanne<br />

gehört. Wenige kennen dagegen<br />

Ozerain. Beide Orte werden wegen<br />

ihres mittelalterlichen Charakters<br />

gepriesen und zeugen von der<br />

Deutschland<br />

reichen Vergangenheit Burgunds.<br />

A41/E712 Alberville Informationen zur Bestellung dieser und<br />

A430<br />

anderer Ausgaben finden Sie auf Seite 95.<br />

Chambéry<br />

Val d’Isère<br />

A7/E15<br />

Grenoble<br />

A49/E713 A51/E712<br />

A46/E70<br />

France<br />

Italien<br />

Frankreich erleben · <strong>September</strong> Torino / <strong>Oktober</strong> <strong>2011</strong> · 33<br />

Valence<br />

Briançon


Pariser Impressionen<br />

Stéphane Biotto<br />

1<br />

Orte, die wir schon gesehen haben. Oder doch nicht?<br />

Jedenfalls nicht aus diesem graphischen Blickwinkel,<br />

der uns die Pariser Wahrzeichen neu entdecken lässt.<br />

Die PARISER IMPRESSIONEN sind Stephane Biottos<br />

Interpretation der architektonischen Besonderheiten<br />

von Bauwerken, die er auf unzähligen Streifzügen<br />

durch die Stadt bildlich festgehlten hat. Sein Sinn<br />

für Proportionen und Ausgewogenheit der Formen,<br />

Klarheit der Linien und Materie bestimmt die Wahl<br />

der Perspektive, des Bildausschnitts, der Weglassung<br />

und Heraushebung von Details, und führt so zu<br />

den graphischen Kompositionen, die seinen Stil<br />

ausmachen.<br />

Die Panoramabilder zeigen die Decke des Pantheons<br />

( 5 ) als eine Verzahnung von Rosetten und Linien,<br />

die Assoziationen mit Kupferstichen vergangener<br />

Jahrhunderte heraufbeschwört. Der Blick unter<br />

die Röcke der Grande Dame de Fer, dem Eiffelturm<br />

( 3 ), zeigt nicht nur die Details der revolutionären<br />

Stahlfachwerkkonstruktion, die zur Weltausstellung<br />

anlässlich des hundertjährigen Jubiläums der<br />

französischen Revolution erbaut wurde, sondern<br />

erinnert an filigrane Stickerei und Spitze.<br />

Die Weltausstellung 1900 gab Anlass zum Bau einer<br />

anderen Stahlkonstruktion, dem Pont Alexandre III,<br />

einer im Stil des Neobarocks errichteten, und nach<br />

dem Zaren Alexander III benannte Brücke (6).<br />

Meist schaut man nur auf die reichen Verzierungen<br />

und die vergoldeten Bronzestatuen des Überbaus,<br />

dabei hat die Brückenstruktur aus Säulen und Bögen<br />

etwas von einer Kathedrale. Die Kunstschätze des<br />

Louvre sind seit 1989 durch die von Ieoh Ming Pei<br />

im Innenhof geschaffene Glaspyramide zugänglich.<br />

Sie kontrastiert durch ihre pure Form mit der<br />

reichen Fassade des Louvre, und spiegelt sie,<br />

einem geschliffenen Diamanten gleich, in multiplen<br />

Facetten wieder ( 4 ). Notre Dame de Paris, erbaut auf<br />

der Seineinsel Ile de la Cité, gibt den Blick frei auf das<br />

Stadtzentrum, und in der Ferne auf den Eiffelturm,<br />

Sacre-Coeur und La Défense. Die Grotesken der<br />

Galerie des Chimères haben historische Romane<br />

und Filme, so zum Beispiel Victor Hugos Notre<br />

Graphische Kunst<br />

aus einem besonderen Blickwinkel


2<br />

3<br />

4


5<br />

6<br />

7


8<br />

Dame de Paris und den Glöckner von Notre Dame<br />

inspiriert, und sitzen feixend auf Wachposten, um<br />

die Stadt zu schützen (2) ( 7 ). Beaubourg, oder wie es<br />

eigentlich heisst “Centre national d’art et de Culture<br />

Georges Pompidou”, erinnet mit seinem aussen<br />

sichtbar angebrachten Tragwerk und den Rohren für<br />

Belüftung, Wasser, Elektrik und Beförderung an eine<br />

Distillerie, die der Stadt die geistige Essenz liefert (1).<br />

Der Sitz des französischen Ministeriums der Kultur<br />

stellt seine Aufgabe zur Schau: mit seinem Kostüm<br />

aus modernem metallenem Maschenwerk, getragen<br />

auf dem historischen Gebäudekomplex, steht es für<br />

eine zeitgenössische Orientierung der Kunst (8).<br />

Willkommen auf der Entdeckungsreise durch Paris.<br />

Über den Künstler:<br />

Nach seinem Studium der Bildenden Künste<br />

in Paris und 10 Jahren als Kreativdirektor in<br />

Kommunikationsagenturen ist Stephane Biotto seit<br />

über 16 Jahren als freischaffender Graphiker und<br />

Photograph tätig. Sein besonderes Interesse gilt der<br />

Architektur und der primitiven Kunst. Objekte, die<br />

ihn emotional ansprechen, interpretiert er graphisch<br />

neu, gibt ihnen eine neue Stofflichkeit und Energie.<br />

Objekte werden so von der Quelle zur Materie seines<br />

Schaffens, während sie selbst weiterbestehen.<br />

Die PARISER IMPRESSIONEN und weitere Werke<br />

können Sie auf seiner Webseite entdecken:<br />

www.stephane-biotto.fr<br />

Wenn Sie die Pariser Impressionen zu Hause geniessen möchten...<br />

Ein Panoramabild kostet 240 Euro, inklusive Versand innerhalb Europas.<br />

Jedes Panoramabild ist vom Künstler selbst auf hochwertigem Künstlerpapier (Baryté) realisiert und<br />

auf der Rückseite signiert. Das jeweilige Format is hinter jedem Titel angegeben.<br />

Coupon bitte zurücksenden an: Globus Medien GmbH / Erich-Weinert-Straße 22 / 10439 Berlin<br />

✓<br />

Hiermit bestelle ich folgende<br />

Panoramabilder (bitte ankreuzen):<br />

1 Beaubourg: 33,7 x 80 cm<br />

2 Notre-Dame I: 80 x 39 cm<br />

3 Tour Eiffel: 80 x <strong>35</strong>,6 cm<br />

4 Le Louvre: 80 x 32,8 cm<br />

5 Panthéon: 80 x 38,5 cm<br />

6 Pont Alexandre III: 80 x 38,5 cm<br />

7 Notre-Dame II: 80 x 38,5 cm<br />

8 Ministère de la Culture: 80 x 43,5 cm<br />

Vorname / Name __________________________________________________<br />

Strasse __________________________________________________________<br />

PLZ / Ort ________________________________________________________<br />

Land ____________________________________________________________<br />

E-Mail ___________________________________________________________<br />

Telefonnummer für Rückfragen _____________________________________<br />

Datum / Unterschrift<br />

Mit meiner zweiten Unterschrift nehme ich zur Kenntnis, dass diese Bestellung innerhalb<br />

von 14 Tagen schriftlich ohne Angaben von Gründen widerrufen werden kann.<br />

Datum / Unterschrift


Unterwegs in Frankreich Elsass<br />

38 · Frankreich erleben · <strong>September</strong> / <strong>Oktober</strong> <strong>2011</strong>


Mont Sainte-Odile<br />

Berg der Hoffnung und der Tragödie<br />

Er ist gerade einmal 763 Meter hoch. 763 Meter ist eigentlich keine Zahl,<br />

die aus einer Erhebung einen wirklich beeindruckenden Berg macht. Und<br />

doch ist der Mont Sainte-Odile von einer besonderen Erhabenheit. Es ist ein Berg,<br />

der sich mit seinem schon von Weitem sichtbaren Kloster von den anderen<br />

Gipfeln der Vogesen unterscheidet. Ein Berg, der die Menschen über die<br />

Jahrhunderte hinweg anzog, sie faszinierte, ihnen Schutz bot, aber auch<br />

Unheil über sie brachte. Ein Berg, der aus dem Elsass nicht wegzudenken ist.<br />

Wenn man im ersten mit alten Bäumen bewachsenen<br />

Innenhof der Klosteranlage steht, der an<br />

seiner östlichen Seite unbebaut ist, spürt man<br />

sofort die besondere Aura dieses Ortes. Wie auf einem Balkon<br />

befindet man sich weit oberhalb des breiten und flachen<br />

Rhein-Tals. Kleine Dörfer wie Saint-Nabor, Ottrott oder<br />

Bernadswiller liegen dem Bertrachter zu Füßen. In der Ferne<br />

erkennt man in der dunstigen Luft die Metropole Straßburg.<br />

Dahinter die Konturen des Schwarzwaldes. Direkt vor einem<br />

schaut man auf die dichten Wälder aus Fichten, Eichen und<br />

Kastanien an den Hängen des Mont Sainte-Odile. Sie geben<br />

dem Berg eine etwas düstere, verwunschene Note.<br />

Der Blick vom Mont Sainte-Odile ist der Blick in ein<br />

von der Geschichte gezeichnetes Tal, das wie nur wenig<br />

andere das Schicksal des Kontinents im letzten Jahrhundert<br />

symbolisiert: von den Nazis besetzt und den Alliierten<br />

befreit, mit dem Rhein in der Mitte, der von einer Grenze<br />

zweier Erbfeinde zu einem Fluss der Versöhnung wurde.<br />

Kaum vorzustellen, welche Tragödien und Schicksale sich<br />

in dem heute so lieblich im Sonnenlicht liegenden Tal abgespielt<br />

haben. Viele Menschen kommen heute auf den Mont<br />

Sainte-Odile, um genau diesen Blick genießen zu dürfen.<br />

Doch einige von ihnen suchen nach mehr als nur nach einer<br />

Panoramaaussicht, sie suchen nach etwas Übernatürlichem,<br />

und dies nicht erst, seitdem das Reisen zu einem allgemeinen<br />

Freizeitvergnügen geworden ist.<br />

Der Mont Sainte-Odile und sein Kloster ist die wichtigste<br />

Wallfahrtsstätte des Elsass. Seit Jahrhunderten pilgern<br />

Katholiken auf diesen Berg, um Gott nahe zu sein und<br />

Erlösung von irdischen Qualen zu finden. Die Wallfahrer<br />

wandeln dabei auf den Spuren der Heiligen Odilia, die das<br />

Kloster einst gründete und leitete – als Tochter des Herzogs<br />

Eticho, der ihr die Anlage im Jahre 670 überließ.<br />

Die Legende besagt, dass Odilia blind geboren wurde<br />

Frankreich erleben · <strong>September</strong> / <strong>Oktober</strong> <strong>2011</strong> · 39


Unterwegs in Frankreich Elsass<br />

und deshalb auf Geheiß ihres Vaters getötet werden sollte.<br />

Doch die Mutter rettete das Kind, indem sie es einer Magd<br />

anvertraute, die es in ein Kloster brachte. Als Odilia als junges<br />

Mädchen getauft wurde, erlangte sie nach Berührung<br />

mit dem Taufwasser plötzlich das Augenlicht. Ein Wunder<br />

war geschehen. Odilia kehrte zu ihren Eltern zurück<br />

und versöhnte sich mit ihrem Vater. Dieser erkannte seine<br />

Schuld und übertrug die Hohenburg auf dem heute Mont<br />

Sainte-Odile genannten Berg seiner Tochter. Odilia gründete<br />

dort ein Frauenkloster und wurde zur Schutzheiligen<br />

der Augenkranken und Blinden.<br />

Die weitere Geschichte des Klosters verlief nicht immer<br />

geradlinig. Es gab Phasen der Blüte, aber auch Phasen des<br />

Verfalls. Zu den Hochzeiten gehörte das 12. Jahrhundert,<br />

als die Äbtissin Herrad von Landsberg die christliche Enzyklopädie<br />

Hortus Deliciarum auf dem Berg verfasste. Das<br />

berühmte Werk in lateinischer Sprache mit vielen Bildern<br />

war eine Zusammenfassung des damaligen Wissens zur Belehrung<br />

der Nonnen. Zu den düsteren Epochen des Klosters<br />

gehörte dagegen das Jahr 1546, als die Anlage niederbrannte.<br />

Erst im 17. Jahrhundert wurde sie von Mönchen wieder<br />

aufgebaut. Gleiches tat der Bischof von Straßburg Ende des<br />

19. Jahrhunderts, nachdem das Kloster zuvor erneut zerfallen<br />

war.<br />

So kommt es, dass die meisten heute sichtbaren Gebäude<br />

überwiegend aus dem 19. und 20. Jahrhundert stammen.<br />

Doch Spuren aus früheren Epochen lassen sich ebenfalls<br />

finden. Etwa in der Klosterkirche, in der man Mauerreste aus<br />

dem 11. Jahrhundert und gotische sowie barocke Elemente<br />

von der Wiederherstellung im 17. Jahrhundert findet. Auch<br />

die Holzvertäfelung in einer der Kapellen stammt noch aus<br />

dieser Zeit. Die Gebäude der Klosteranlage auf dem Mont<br />

Sainte-Odile sind von den Wirren der Geschichte gezeichnet<br />

und passen somit gut zum Rhein-Tal zu ihren Füßen.<br />

Wie in vorrömischer Zeit die Bewohner des Tales bei<br />

Gefahr Zuflucht auf dem Mont Sainte-Odile suchten, suchen<br />

bis heute Gläubige Schutz in den Mauern des Klosters.<br />

Manche kommen für ein, zwei Stunden, andere bleiben<br />

gleich eine ganze Woche. Meist sind sie schon älter und<br />

reisen in Gruppen an. Aber auch jüngere Menschen zieht<br />

es zur Wirkungsstätte der Heiligen Odilia und einzelne<br />

Reisende findet man ebenfalls unter den temporären Klosterbewohnern.<br />

Sie alle tragen dazu bei, dass ein besonderer<br />

Brauch am Leben bleibt: die ewige Anbetung.<br />

Dieser Brauch wurde einst vom Straßburger Bischof<br />

ins Leben gerufen. Man schrieb das Jahr 1931. Seitdem ist<br />

kein Tag, keine Stunde, keine Minute vergangen, in dem<br />

die Anbetung unterbrochen wurde. Kein Krieg und keine<br />

andere Tragödie konnten den Brauch ins Stocken bringen.<br />

Seit 80 Jahren. Erledigt wird diese « Arbeit » heute vor al-<br />

Oben und unten: Der baumbewachsene erste<br />

Innenhof mit der Klosterkirche. Mitte: Statue der<br />

Heiligen Odilia im Hof des Kreuzganges.<br />

S. 38/39: Blick vom Kloster auf das breite Rhein-Tal.<br />

40 · Frankreich erleben · <strong>September</strong> / <strong>Oktober</strong> <strong>2011</strong>


Unterwegs in Frankreich Elsass<br />

La Grande Terrasse am nördlichen Rand des Klosterbergs.<br />

lem von den Pilgern. Wie in einem Krankenhaus mit einem<br />

Schichtbetrieb rund um die Uhr werden den Wallfahrern<br />

genaue Zeiten zugeteilt, wann sie in die Klosterkirche zum<br />

Beten kommen müssen. Ist die Zeit um, warten schon<br />

die nächsten Betenden auf ihren Einsatz. Auf dem Mont<br />

Sainte-Odile ist der 24-Stunden-Betrieb Alltag.<br />

Doch dieser heilige Berg des Elsass ist nicht nur ein<br />

Ort der Zuflucht, der Hoffnung auf ein besseres Leben,<br />

der Suche nach einem Sinn. Der Name des Mont Sainte-<br />

Odile steht auch synonym für eine große Katastrophe der<br />

französischen Luftfahrt. Einige Franzosen denken bei dem<br />

Namen deshalb nicht an das Kloster, sondern vielmehr an<br />

das Leid, das dieser Berg über sie gebracht hat.<br />

Es war am Abend des 20. Januar 1992. Es war sehr kalt<br />

und nebelig am Mont Sainte-Odile. Ein Airbus A320 der<br />

französischen Inlandsfluglinie Air Inter, die später in die<br />

Gesellschaft Air France eingegliedert wurde, setzte zur<br />

Landung auf den Flughafen Straßburg-Entzheim an. Über<br />

eine Stunde zuvor war man in Lyon gestartet. Im Flugzeug<br />

bereiteten sich die Passagiere aufs Aufsetzen auf der Landebahn<br />

der elsässischen Hauptstadt vor. Im Terminal warteten<br />

Menschen voller Vorfreude, ihre Angehörigen gleich<br />

wiederzusehen.<br />

Doch dazu sollte es nicht mehr kommen. Der Airbus<br />

zerschellte am Mont Sainte-Odile. Die Absturzstelle befand<br />

sich inmitten eines schwer zugänglichen Waldstücks,<br />

so dass die Rettungskräfte große Not hatten, zu der Unglücksstelle<br />

überhaupt vorzudringen. Den ersten Helfern<br />

bot sich ein Bild des Schreckens: Überall lagen Trümmerteile<br />

und Leichen herum. Nur acht Passagiere und ein Besatzungsmitglied<br />

überlebten, 87 Menschen fanden den Tod<br />

an diesem eisigen Abend an den Hängen des mythischen<br />

Berges. Das Flugzeug hatte im Landeanflug nach Straßburg<br />

zu schnell an Höhe verloren.<br />

Es wurde danach jahrelang vor Gericht gestritten, wer<br />

die Schuld an der Tragödie trug. War es ein technisches<br />

Problem oder ein Fehler der Piloten? Wie meist bei solchen<br />

Katastrophen, fand man die Ursache in einer Verkettung<br />

unglücklicher Umstände. Letztendlich gab man aber vor<br />

allem den Piloten die Schuld an dem Unfall. Im Rahmen<br />

der Strafprozesse gegenüber Mitarbeitern der Fluglinie, der<br />

Flugsicherheitsbehörde und des Flugzeugherstellers kam es<br />

folglich zu keinen Verurteilungen. Kritisiert wurde das späte<br />

Eintreffen der Rettungskräfte, was verhindert hat, dass<br />

vielleicht einige weitere Passagiere überlebt hätten. Heute<br />

erinnert ein Gedenkstein inmitten des Waldes an diese<br />

Tragödie vor fast 20 Jahren.<br />

Nur 763 Meter. Für manche ein Gipfel der Hoffnung<br />

und Erlösung. Für andere ein Berg trauriger Erinnerung.<br />

Für alle ein ganz besonderer Berg im Elsass.<br />

42 · Frankreich erleben · <strong>September</strong> / <strong>Oktober</strong> <strong>2011</strong>


A34/E46<br />

A4/E25<br />

Luxembourg<br />

A26/E17<br />

Reims<br />

Châlons-en-<br />

Champagne<br />

Epernay<br />

A6/E15<br />

ay Avallon<br />

e<br />

Troyes<br />

A26/E17<br />

A72/E70<br />

Gagnières<br />

pellier<br />

A9/E15<br />

A5/E17-E54<br />

A4/E50<br />

A31/E17-E21<br />

Flavigny<br />

Dijon<br />

<br />

Der A38 Mont Sainte-Odile liegt südwestlich Besançon<br />

von Straßburg am Ostrand der Vogesen.<br />

Von Straßburg aus erreicht man ihn<br />

Beaune<br />

über die Autobahn A<strong>35</strong>, die man in<br />

A6/E15<br />

der Chalon-sur-Saône<br />

Höhe von Obernai verlässt. Eine<br />

Straße, die man aus unterschiedlichen<br />

Himmelsrichtungen erreicht, führt bis<br />

Lausanne<br />

hinauf auf den Gipfel zum Kloster.<br />

Cluny<br />

Mâcon Mont Sainte-Odile …<br />

… Berlin 795 km … Hamburg 745 km<br />

A6/E15<br />

Genève<br />

… Köln 393 km … München 411 km<br />

Nîmes<br />

A31/E21-E23<br />

A31/E21-E23<br />

A31/E21-E23<br />

A4<br />

Metz<br />

wohin es aus dem deutschsprachigen<br />

Raum allerdings keine Direktflüge gibt.<br />

Air France verbindet Bern Straßburg via Paris<br />

und Lyon mit Deutschland, Österreich<br />

und der Schweiz. Alternativ bietet sich<br />

der Flughafen Basel/Mulhouse an,<br />

wohin man aus diversen Städten im<br />

deutschsprachigen Raum nonstop<br />

fliegen kann.<br />

Der Mont Sainte-Odile ist nicht ans<br />

Zugnetz angeschlossen, allerdings gibt<br />

… Wien 851 km … Zürich 212 km es einen Bus, der auf den Berg fährt. Der<br />

Chamonix<br />

Annecy<br />

A42<br />

nächste TGV-Bahnhof ist in Straßburg.<br />

Saint-Gervais Montblanc<br />

Der nächste Flughafen ist in A41/E712 Straßburg,<br />

Lyon<br />

Albertville<br />

A430<br />

Chambéry<br />

Italien<br />

Val d’Isère<br />

Saint-Etienne Ausgabe <strong>Nr</strong>. 19<br />

Ausgabe <strong>Nr</strong>. 27<br />

France A46/E70<br />

Rosheim – Idylle am Fuße<br />

Kaysersberg – Ein Traum<br />

A7/E15<br />

der Vogesen<br />

Grenoble<br />

aus Fachwerk<br />

Torino<br />

Es A51/E712 sind die kleinen<br />

Würde die<br />

Valence<br />

Entdeckungen,<br />

die auch Kenner<br />

auf ihren Reisen<br />

durch das Elsass<br />

immer wieder<br />

überraschen. A7/E15 Abseits der beliebten<br />

A51/E712<br />

Touristenpfade trifft man auf ungeahnte<br />

Kleinode. Rosheim ist ein solches.<br />

Orange<br />

Machen Sie bei Ihrem nächsten<br />

Elsassbesuch Avignon doch einen Ausflug in<br />

Apt A51/E712<br />

dieses romantische Städtchen, dessen<br />

Saint-Rémy-de-Provence<br />

Stadtwappen sogar eine Rose ziert.<br />

Arles<br />

A55<br />

A52<br />

Nancy<br />

A50<br />

Toulon<br />

France<br />

A4/E25<br />

A<strong>35</strong><br />

A<strong>35</strong>/E25<br />

Schweiz<br />

A<strong>35</strong><br />

A5/E<strong>35</strong><br />

Deutschland<br />

Lesetipps für Ausflüge in die Umgebung<br />

A57<br />

Saarbrücken<br />

Mont Sainte-Odile<br />

Colmar<br />

Mulhouse<br />

A36/E60<br />

Belfort<br />

Briançon<br />

Strasbourg<br />

Freiburg<br />

Karlsruhe<br />

Stiftung Warentest<br />

Reiseziele be werten,<br />

akzeptierte<br />

Kay sers berg für sich<br />

nichts anderes als<br />

ein « sehr gut » als Qualitätsurteil. Aber<br />

stimmen Anspruch und Wirklichkeit in<br />

dem kleinen elsässischen Dorf überein?<br />

Wir fuhren hin und unterwarfen den<br />

rund 2.700 Seelen zählenden Ort einer<br />

kritischen Überprüfung. Ein Testbericht.<br />

Weihnachts-Special <strong>2011</strong><br />

für Ihren Aufenthalt in Obernai<br />

Lassen Sie sich von den kulinarischen<br />

Weihnachtsleckereien in Obernai verführen!<br />

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Das Angebot beinhaltet bei 3 Tagen/2 Nächten<br />

Aufenthalt an Wochentagen pro Person:<br />

❆ 2 Übernachtungen im 2-Sterne-Hotel, Doppelzimmer,<br />

inklusive Frühstück<br />

❆ 1 Mahlzeit im Restaurant Winstub<br />

❆ 1 Gourmet-Dinner inklusive Getränken<br />

❆ 1 Verkostung des Obernois-Glühweines und der Mannele-<br />

Lebkuchen auf dem kulinarischen Weihnachtsmarkt<br />

❆ 1 Korb, gefüllt mit regionalen Produkten<br />

Das Angebot beinhaltet nicht die Anreise, die Mahlzeiten,<br />

die konsumierten Getränke in der Winstub.<br />

Dieses Angebot ist gültig vom 26. November bis zum<br />

30. Dezember <strong>2011</strong> (außerhalb der Feiertage<br />

und je nach Verfügbarkeit).<br />

Kontakt: Tourismusbüro Obernai<br />

Tel: +33 (0) 3.88.95.00.37<br />

www.obernai.fr<br />

www.mont-sainte-odile.com<br />

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Mont Sainte-Odile<br />

67530 Ottrott<br />

Telefon: +33 (0)3 88 95 80 53<br />

Ausgabe <strong>Nr</strong>. 29<br />

Route des Crêtes –<br />

Höhenrausch in den<br />

Vogesen<br />

Die Höhenstraße<br />

der Vogesen zählt<br />

zu den im po santesten<br />

Bergstraßen<br />

Frankreichs. Gebaut<br />

wurde sie einst aus militärischen<br />

Grün den, um im Ersten Weltkrieg für<br />

bessere Transportmöglichkeiten der<br />

Trup pen zu sorgen. Heute sind auf ihr in<br />

den schneefreien Monaten vor allem<br />

Ur lauber unterwegs. Eine Reportage in<br />

Bildern.<br />

A54/E805<br />

Cannes<br />

Aix-en-Provence Informationen zur Bestellung A8/E80 dieser und anderer Ausgaben finden Sie auf Seite 95.<br />

A8/E80<br />

Marseille<br />

Basel<br />

Nice<br />

Zürich<br />

velle<br />

Frankreich erleben · <strong>September</strong> / <strong>Oktober</strong> <strong>2011</strong> · 43


Unterwegs in Frankreich Bretagne<br />

Golfe du Morbihan<br />

Ein typisch bretonisches Naturparadies<br />

Der Golf von Morbihan südlich von Vannes gilt als eine der schönsten Ecken der<br />

Bretagne. Legenden besagen, dass es in der Meeresbucht 365 Inseln gebe, eine für<br />

jeden Tag im Jahr. In Wahrheit sind es weniger als vier Dutzend. Doch nicht nur die<br />

Inseln lohnen einen Besuch, auch das Festland lockt. Ob die Halbinsel Rhuys, das<br />

Naturreservat der Marais de Séné oder das Schmetterlingshaus von Vannes, es gibt<br />

rund um den Golf viel zu entdecken.<br />

44 · Frankreich erleben · <strong>September</strong> / <strong>Oktober</strong> <strong>2011</strong>


In der Bretagne gibt es viele Legenden und natürlich<br />

auch eine über die Entstehung des Golfs von Morbihan.<br />

Danach soll eine Gruppe von Feen aus dem nahen Fôret<br />

de Brocéliande vertrieben worden sein. Die Feen weinten<br />

daraufhin so stark, dass sich aus ihren Tränen die Meeresbucht<br />

bildete. Die Damen warfen ihre Blumenkronen ins<br />

Wasser. Diese brachen auseinander, schwammen auf der<br />

Wasseroberfläche und wurden zu Inseln. Diese Legende, die<br />

bis heute in bretonischen Familien erzählt wird, vermittelt<br />

einen Eindruck vom Lebensgefühl an der Südküste der Bretagne.<br />

Wenn man hier Märchen und Legenden liebt, so jedoch<br />

weniger aus Tradition, sondern vielmehr weil man die<br />

einfachen Dinge im Leben schätzt.<br />

Die Natur spielt dabei eine große Rolle. Wenn der Ozean<br />

aufgewühlt ist, wissen die Menschen in diesem Landstrich,<br />

was es bedeutet, den Kräften und Launen der Natur<br />

ausgesetzt zu sein. Vielleicht ist dies der Grund, warum die<br />

Bretonen so naturverbunden geblieben sind. Sie haben verstanden,<br />

dass der Mensch unterlegen ist.<br />

Meeresbucht, Atlantik, Wälder, Moore, rund um den<br />

Golf von Morbihan wechselt die Landschaft binnen weniger<br />

Kilometer. An einem Wochenende lässt sich diese<br />

Gegend hervorragend erkunden, wobei sich Vannes als<br />

Ausgangsbasis anbietet. Wir wollen uns auf die Reise dorthin<br />

begeben und interessieren uns zunächst für den Süden<br />

der Golf-Region. Dort ist die Landschaft ganz besonders<br />

vielfältig und es lassen sich Moore und typisch bretonische<br />

Dörfer entdecken. Den ersten Tag werden wir also auf der<br />

Halbinsel Rhuys verbringen, die im Norden vom Golf von<br />

Morbihan und im Süden vom Atlantik begrenzt wird.<br />

Frankreich erleben · <strong>September</strong> / <strong>Oktober</strong> <strong>2011</strong> · 45


Unterwegs in Frankreich Bretagne<br />

46 · Frankreich erleben · <strong>September</strong> / <strong>Oktober</strong> <strong>2011</strong>


Die Moore der<br />

Halbinsel Rhuys und das<br />

Château de Suscinio<br />

Wir verlassen dafür Vannes und<br />

nehmen die D780, die der Ostküste<br />

des Golfes folgt und alsbald durch eine<br />

Moorlandschaft führt. Spätestens hinter<br />

Saint-Armel lässt sich die maritime<br />

Nähe spüren. Die Landschaft ist platt<br />

wie eine Flunder. Einige Kilometer<br />

später, auf der Höhe von Sarzeau,<br />

macht die Ödnis einem Wald Platz.<br />

Ein schöner Kontrast. Im Mittelalter<br />

kamen die bretonischen Herzöge zum<br />

Jagen hierher.<br />

Einer der Höhepunkte auf der<br />

Halbinsel Rhuys befindet sich ganz in<br />

der Nähe am Ende einer kleinen Straße:<br />

das Château de Suscinio. Die Burg<br />

stammt aus dem 14. und 15. Jahrhundert<br />

und wirkt bis heute sehr imposant<br />

inmitten der rauen Umgebung. Über<br />

viele Jahrzehnte war die Wehranlage<br />

verfallen und inspirierte diverse<br />

Schriftsteller. So entdeckte auch Guy<br />

de Maupassant 1879 die alten Mauern.<br />

Seine Erinnerungen daran verarbeitete<br />

er in seiner Reisereportage<br />

« Au soleil »: « Inmitten dieser weiten<br />

Wildnis erhebt sich eine hohe Ruine;<br />

eine viereckige Burg, flankiert von<br />

Türmen, aufrecht und allein zwischen<br />

zwei Wüsten: der Heidelandschaft und<br />

dem Meer. (...) Ich stieg auf einen der<br />

Türme, von wo aus ich auf die Bretagne<br />

schaute. (...) Ich fühlte mich wohl<br />

in dem alten Spukland, und in diesen<br />

Mauern. (...) Ich spürte die Legenden<br />

herumstreunen. »<br />

Die Burgruine sieht seitdem anders<br />

aus. Sie wurde 1965 vom Departement<br />

Morbihan aufgekauft und teilweise<br />

wieder aufgebaut, so dass das Château<br />

de Suscinio seine alte Silhouette und<br />

ursprünglichen Ausmaße wiedergewonnen<br />

hat. Der Ausblick von den<br />

Türmen ist unverändert schön. Von<br />

hier oben erblickt man die Wälder und<br />

Felder der Umgebung und die endlose<br />

Weite des Ozeans. An einem Wintermorgen,<br />

wenn der Nebel die Burg<br />

umhüllt, fühlt man sich zudem schnell<br />

in die Zeit von Maupassant versetzt.<br />

Lagrange Ferienwohnungen<br />

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Links: Die Sumpf- und Moorlandschaft der Halbinsel Rhuys. Unten: Das wehrhafte Château de Suscinio.<br />

S. 44/45: Blick von der Pointe de Bilgroix, wo sich der Atlantik und der Golf von Morbihan treffen.<br />

Frankreich erleben · <strong>September</strong> / <strong>Oktober</strong> <strong>2011</strong> · 47


Unterwegs in Frankreich Bretagne<br />

Saint-Gildas-de-Rhuys und<br />

sein großartiger Markt<br />

Nach dieser Burg machen wir uns<br />

auf den Weg zum Ende der Welt, jedenfalls<br />

fühlt es sich ein wenig so an.<br />

Die Pointe de Bilgroix ist der westlichste<br />

Punkt der Halbinsel Rhuys.<br />

Vom Château de Suscinio gelangt man<br />

entweder über die D780, die Hauptstraße<br />

der Halbinsel, dorthin, oder<br />

man nimmt einen Umweg über die<br />

kleinere D198 und macht einen Abstecher<br />

nach Saint-Gildas-de-Rhuys.<br />

Wir wählen die zweite Option.<br />

Saint-Gildas-de-Rhuys ist eine<br />

kleine sympathische Kommune, die<br />

vor allem für ihre Abtei bekannt ist,<br />

die von einem Mönch aus Großbritannien,<br />

dem Heiligen Gildas, im Jahre<br />

530 gegründet wurde. Zwar wird das<br />

Kloster inmitten des Ortes heute als<br />

spiritueller Rückzugsort genutzt, doch<br />

die Abteikirche lässt sich immer noch<br />

besichtigen. Sie ist eines der schönsten<br />

romanischen Bauwerke der Bretagne.<br />

Außerdem ist der Wochenmarkt<br />

auf dem Hauptplatz des Dorfes unbedingt<br />

einen Besuch wert. Man findet<br />

dort alle möglichen lokalen Spezialitäten<br />

und frisch gefangenen Fisch. Der<br />

gochtial, eine Art große Brioche, ist<br />

zwar weniger bekannt als der berühmte<br />

bretonische kouign aman, aber nicht<br />

weniger köstlich. Auf diesem Markt<br />

kann man sich herrlich für ein Picknick<br />

am nahen Strand von Govelins,<br />

wo man gut im Meer baden kann, oder<br />

für eines an der Pointe de Bilgroix eindecken.<br />

Zur Pointe de Bilgroix,<br />

dem Eingang zum Golf<br />

Letztere erreicht man über die<br />

D198 und D780 in rund 20 Minuten<br />

mit dem Auto. Von der Pointe<br />

de Bilgroix eröffnet sich der schönste<br />

Blick auf den Golf von Morbihan. Die<br />

Verbindung zum Atlantik ist gerade<br />

einmal 900 Meter breit. An dieser<br />

Stelle vermischt sich das Ozeanwasser<br />

mit dem Wasser aus der Meeresbucht.<br />

Oft sieht man eine starke Strömung. Je<br />

48 · Frankreich erleben · <strong>September</strong> / <strong>Oktober</strong> <strong>2011</strong>


nach Gezeitenstand müssen die Boote<br />

manchmal warten, bis sie in den Golf<br />

hineinfahren oder ihn verlassen können.<br />

Auf der gegenüberliegenden Landseite<br />

erkennt man zudem die Strände<br />

von Locmariaquer. Sie sind zum<br />

Greifen nahe und doch müsste man<br />

eine Stunde bzw. 70 Kilometer fahren,<br />

wollte man sie erreichen. Es sei denn,<br />

es ist gerade Hochsaison und man ist<br />

bereit, sein Auto zurückzulassen. Dann<br />

kann man die Personenfähre nehmen,<br />

die in 25 Minuten Port-Navalo mit<br />

Locmariaquer verbindet. Fahrräder<br />

dürfen auch mit aufs Schiff. Von Port-<br />

Navalo startet außerdem eine Reihe<br />

anderer Bootsausflüge, etwa raus auf<br />

den Atlantik zur Belle-Ile oder der Ile<br />

d’Houat oder zu den Inseln im Golf<br />

von Morbihan.<br />

Die Pointe de Bilgroix ist auf jeden<br />

Fall ideal für eine Mittagspause.<br />

Während man isst, kann man die<br />

Landschaft auf sich wirken lassen.<br />

Beobachtet wird man dabei von einer<br />

Statue der Heiligen Anne, die aus der<br />

Ferne von hinten an einen Menhir erinnert.<br />

Wir genießen in vollen Zügen<br />

unser mittägliches Picknick. Danach<br />

haben wir Lust auf ein Eis, was uns<br />

nach Port-Crouesty führt. Der Ort ist<br />

vor allem für sein Thalassotherapiezentrum<br />

bekannt. Im Hafen des Dorfes<br />

ist viel Betrieb. Die nahen Strände<br />

von Fogeo und Kerjouanno zählen zu<br />

den schönsten der Region, was sie im<br />

Sommer nicht gerade menschenleer<br />

macht. Trotzdem bietet es sich an, hier<br />

ein paar Stunden zu verbringen. In der<br />

Nebensaison sind die Strände ohnehin<br />

paradiesisch.<br />

Oben: Die Statue der Heiligen Anne an der Pointe de Bilgroix. Von hinten sieht sie wie ein<br />

Menhir aus. Unten: Die alte Mühle von Pen-Castel.<br />

Linke Seite: Die Abteikirche von Saint-Gildas-de-Rhuys und der Wochenmarkt des Ortes.<br />

Die alte Mühle von<br />

Pen-Castel<br />

Wenn man den Rückweg über<br />

Arzon antritt, gelangt man auf der<br />

Küstenstraße zu einer Kuriosität: der<br />

Gezeitenmühle von Pen-Castel. Ursprünglich<br />

im 12. Jahrhundert erbaut,<br />

wurde sie im 17. Jahrhundert rekonstruiert<br />

und war noch bis Anfang des 20.<br />

Jahrhunderts in Betrieb. Es ist eine der<br />

schönsten Mühlen der Bretagne. Ein<br />

Schleusen- und Ventilsystem unter der<br />

Frankreich erleben · <strong>September</strong> / <strong>Oktober</strong> <strong>2011</strong> · 49


Unterwegs in Frankreich Bretagne<br />

Im Naturreservat der Marais de<br />

Séné. Die gut ausgebauten Wege<br />

erlauben sogar einen Zugang für<br />

Menschen mit Behinderungen.<br />

Straße sorgte dafür, dass das Becken<br />

auf der anderen Seite der Straße mit<br />

Wasser volllief, welches anschließend<br />

die Mühlenräder antrieb. Heute kommen<br />

viele Fischer hierher. Die Mühle<br />

ist immer noch ein imposantes Zeugnis<br />

davon, welche Kraft den Gezeiten<br />

innewohnt.<br />

Danach ist es für uns Zeit, nach<br />

Vannes zurückzufahren. Der Tag neigt<br />

sich dem Ende zu und morgen warten<br />

weitere Sehenswürdigkeiten auf eine<br />

Entdeckung. Eine davon ist gerade für<br />

Kinder sehr spannend.<br />

Das Naturreservat<br />

der Marais de Séné<br />

Es ist kein Geheimnis, Vögel stehen<br />

früh auf. Will man sie beobachten,<br />

muss man es ihnen gleichtun und<br />

ebenfalls früh aus den Federn steigen.<br />

Der heutige Tag bringt uns zunächst<br />

zum Naturreservat der Marais de<br />

Séné. Wir verlassen Vannes dafür in<br />

Richtung Barrac’h. Nach nicht einmal<br />

20 Minuten weisen Hinweisschilder<br />

östlich von Séné bereits den Weg zu<br />

einem Parkplatz. Umso früher man<br />

hier ankommt, desto besser. Eigentlich.<br />

Denn es gibt einen kleinen Haken:<br />

Der interessanteste Bereich des<br />

Reservats ist kostenpflichtig und lässt<br />

sich im Sommer erst ab 10.00 Uhr<br />

und im Frühling gar erst ab mittags<br />

besuchen. Es liegt einfach an den fehlenden<br />

finanziellen Mitteln für längere<br />

Öffnungszeiten.<br />

Aber der andere Bereich des Naturreservats<br />

ist rund um die Uhr zugänglich.<br />

Auf angelegten Wanderwegen<br />

erobern wir das Sumpfgebiet und<br />

beobachten dabei die Vögel. Es sind<br />

viele Vögel, sehr viele sogar. Schätzungen<br />

gehen davon aus, dass rund<br />

150.000 der Tiere rund um den Golf<br />

von Morbihan nisten. Die Ruhe unterwegs<br />

ist einzigartig. Keinerlei Lärm,<br />

nichts stört den Eindruck totaler Abgeschiedenheit.<br />

Die Wege innerhalb des Naturreservats<br />

sind so angelegt, dass man<br />

möglichst nahe an die Vögel herankommt,<br />

ohne sie dabei zu stören. Hohe<br />

Gräser verdecken die menschlichen<br />

« Eindringlinge ». An einigen Stellen<br />

sind Beobachtungsposten eingerichtet.<br />

Ideale Orte, um das Fernrohr und<br />

50 · Frankreich erleben · <strong>September</strong> / <strong>Oktober</strong> <strong>2011</strong>


Frankreich erleben<br />

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Abo-Vertrieb: interabo GmbH, Amtsgericht Hamburg HRB <strong>35</strong>763, Geschäftsführer: Peter Drawert, Uwe Henning.


Unterwegs in Frankreich Bretagne<br />

Impressionen aus dem<br />

Schmetterlingshaus von Vannes.<br />

den Fotoapparat herauszuholen. Eine<br />

Grundregel aller Ornithologen ist, Zeit<br />

zu haben. Gleiches sollte man auch als<br />

« Normalbesucher » des Naturreservats<br />

mitbringen. Die Zeit vergeht ohnehin<br />

wie im Fluge. Wir verbringen schließlich<br />

den ganzen Vormittag im Park.<br />

Danach geht es zurück zum Mittagessen<br />

nach Vannes und dann weiter zu<br />

einer ganz besonderen Überraschung,<br />

die vor allem Kinder begeistert.<br />

Das Schmetterlingshaus<br />

von Vannes<br />

Dafür brauchen wir gar nicht weit<br />

zu fahren. Es geht in Richtung « Parc<br />

des Expositions de Vannes ». Dort<br />

befindet sich ein großes Gewächshaus<br />

mit mehr als 200 Pflanzenarten und<br />

zwischen 500 und 1.000 Schmetterlingen,<br />

die sich darin vollkommen frei<br />

bewegen können. Am aktivsten sind<br />

die Schmetterlinge, wenn es am sonnigsten<br />

und wärmsten ist, also mitten<br />

am Tag. Ideal für einen Besuch des<br />

Tropenhauses ist also der Zeitraum<br />

zwischen 11.00 und 16.00 Uhr.<br />

Um in den Genuss dieses Spektakels<br />

zu kommen, passiert man zunächst<br />

eine Schleuse. Sie soll verhindern, dass<br />

die Schmetterlinge aus dem Gewächshaus<br />

entweichen können. Trotzdem<br />

finden einige wenige immer wieder<br />

den Weg nach draußen. Im Inneren<br />

erwartet uns ein tropisches Klima. Die<br />

Luftfeuchtigkeit beträgt 80 Prozent,<br />

die Temperatur 28 Grad Celsius. Es ist<br />

das perfekte Klima für Schmetterlinge.<br />

Einige pflanzen sich in dem Tropenhaus<br />

fort. Außerdem werden Larven<br />

aus der ganzen Welt hierher gebracht,<br />

aus denen dann die Schmetterlinge in<br />

speziellen Vorrichtungen schlüpfen.<br />

Den Prozess kann man hinter einer<br />

Glasscheibe beobachten, was vor allem<br />

Kinder fasziniert. Danach leben die<br />

Schmetterlinge gewöhnlich zwischen<br />

drei Tage und drei Wochen in dem<br />

Gewächshaus.<br />

Am Anfang müssen sich die Augen<br />

erst ein wenig daran gewöhnen,<br />

die Tiere in ihrer ganzen Fülle zu<br />

entdecken. Doch schnell erblickt man<br />

die Schmetterlinge überall, auf den<br />

Pflanzen, in der Luft, ja sogar auf<br />

der Kleidung von Besuchern. Nur die<br />

wenigstens hätten wahrscheinlich vermutet,<br />

dass in der Bretagne ein derart<br />

tropisches Erlebnis auf Besucher war-<br />

52 · Frankreich erleben · <strong>September</strong> / <strong>Oktober</strong> <strong>2011</strong>


tet. Uns ging es jedenfalls so.<br />

Als wir wieder nach draußen kommen,<br />

empfinden wir die Luft plötzlich<br />

als kalt und trocken, obwohl es sommerlich<br />

warm ist. Aber dieser Temperaturschock<br />

hält nicht lange an. Wir<br />

haben nur noch diesen Abend und<br />

beschließen, ihn in Vannes ausklingen<br />

zu lassen. Selbst in der Stadt sind die<br />

Ausläufer des Golfs von Morbihan sehenswert.<br />

Wer noch einen dritten Tag<br />

zur Verfügung hat, kann seinen Aufenthalt<br />

mit einem Ausflug entlang des<br />

Nordufers abschließen. Wir werden<br />

am nächsten Morgen die Gegend mit<br />

wundervollen Erinnerungen im Kopf<br />

wieder verlassen. Es waren zwei Tage<br />

voller Naturerlebnisse.<br />

Den Golf von Morbihan erreicht man<br />

aus Norddeutschland über Belgien,<br />

Amiens, Rouen, Caen und Rennes und<br />

aus Süddeutschland, Österreich und<br />

der Schweiz über den Osten Frankreichs,<br />

Paris, Le Mans und Nantes.<br />

Vannes …<br />

… Berlin 1.515 km<br />

… Köln 950 km<br />

… Wien 1.695 km<br />

… Hamburg 1.366 km<br />

… München 1.300 km<br />

… Zürich 1.090 km<br />

Der nächste Flughafen ist in Lorient.<br />

Direktflüge aus dem deutschsprachigen<br />

Raum in die Bretagne existieren<br />

allerdings nicht. Air France bietet aus<br />

Deutschland, Österreich und der<br />

Schweiz Umsteigeverbindungen via<br />

Paris und Lyon nach Lorient an. Alternativ<br />

könnte Nantes als Zielflughafen infrage<br />

kommen. Ab Herbst wird Air France<br />

die Stadt nonstop mit Düsseldorf<br />

verbinden.<br />

Vannes ist an das französische TGV-Netz<br />

angeschlossen. Wer die Gegend rund<br />

um den Golf von Morbihan erkunden<br />

will, kommt mit dem Zug aber nicht sehr<br />

weit.<br />

www.golfedumorbihan.fr<br />

www.morbihan.com<br />

<br />

Comité Départemental du Tourisme<br />

du Morbihan<br />

Allée Nicolas Le Blanc<br />

56000 Vannes<br />

Telefon: +33 (0)2 97 54 06 56<br />

Brest<br />

<br />

Château de Suscinio<br />

56370 Sarzeau<br />

Ile de Sein<br />

Telefon: +33 (0)2 97 41 91 91<br />

www.suscinio.info<br />

<br />

Abbatiale de Saint-Gildas-de-Rhuys<br />

56730 Saint-Gildas-de-Rhuys<br />

<br />

Die Fähre von Port Navalo nach<br />

Locmariaquer verkehrt nur von Juni bis<br />

<strong>September</strong>.<br />

Pointe<br />

du Raz<br />

Telefon: +33 (0)2 97 49 42 53<br />

www.passeurdesiles.com<br />

N165/E60<br />

LESETIPPs FÜR Ausflüge in die Umgebung<br />

Ausgabe <strong>Nr</strong>. 21<br />

Halbinsel Quiberon: Rauer Westen, sanfter Osten Les Sablesd’Olonne<br />

Wie ein schmales Band zieht sich die Halbinsel<br />

Quiberon westlich des Golfs von Morbihan<br />

in den Atlantischen Ozean. Bretagne wie<br />

aus dem Bilderbuch – mit einer felsigen<br />

und wilden Küste, schmucken Orten mit<br />

regionaltypischen Häusern aus Granitstein<br />

und Booten in geschützten Buchten.<br />

Die Anzahl der Sonnenstunden im Jahr kann mit denen der<br />

Mittelmeerküste fast mithalten. Eine Reisereportage aus einem<br />

vermeintlichen Paradies an der bretonischen Südküste.<br />

<br />

Réserve Naturelle des Marais de Séné<br />

Cherbourg-<br />

58860 Séné<br />

Octeville<br />

www.reservedesene.com<br />

<br />

Le Jardin aux Papillons<br />

Parc du Golfe<br />

18, rue Daniel Gilard<br />

Sain<br />

56000 Vannes<br />

Telefon: +33 (0)2 97 40 67 40<br />

www.jardinauxpapillons.com<br />

Lannion<br />

DinardSaint-Malo<br />

Avranches<br />

N12/E50<br />

Quimper<br />

N164<br />

Lorient<br />

Quiberon<br />

Saint-Brieuc<br />

N12/E50<br />

D768<br />

N24<br />

Vannes<br />

N165/E60<br />

La Baule<br />

Rennes<br />

St. Nazaire<br />

le Mont-Saint-M<br />

N176/E401<br />

Dinan<br />

Nantes<br />

A84<br />

A83<br />

A11/E60<br />

Clisson<br />

A<br />

Ausgabe <strong>Nr</strong>. 19<br />

Carnac: Die mystische Aura von Hinkelsteinen<br />

Auf halber Strecke zwischen Nantes und Brest liegt<br />

an der bretonischen Südküste der beliebte<br />

Badeort Carnac. Doch der Ortsname steht<br />

für mehr als nur simples Badevergnügen.<br />

Denn nördlich der Gemeinde befindet sich<br />

eine der großartigsten Ansammlungen von<br />

Menhiren in ganz Europa. Der Umstand,<br />

dass die genaue Bedeutung dieser Steinreihen bis heute<br />

nicht abschließend geklärt werden konnte, verstärkt die<br />

Anziehungskraft dieser sonderbaren Sehenswürdigkeit.<br />

N11/E601<br />

La Roche<br />

E602/A<br />

Informationen zur Bestellung dieser und anderer Ausgaben finden Sie auf Seite 95<br />

Montalivet<br />

Le Porge<br />

Frankreich erleben · <strong>September</strong> / <strong>Oktober</strong> <strong>2011</strong> · 53<br />

Bordeaux<br />

Cap-Ferret


Unterwegs in Frankreich Côte d'Azur<br />

Wo die Berge<br />

ins Meer fallen<br />

Von den vielen Bergdörfern im Hinterland<br />

der Côte d’Azur ist Eze das wahrscheinlich<br />

spektakulärste. Zwischen Nizza und Monaco<br />

gelegen, zieht sich der Ort vom Mittelmeer<br />

die Hänge hinauf, bis zu einer Höhe von 675<br />

Metern. Neben einzigartigen Panoramablicken<br />

und schmucken Gassen lockt zudem ein<br />

sehenswerter Kakteengarten. Alles reichlich<br />

Gründe, um Eze einen Besuch abzustatten.<br />

Wer regelmäßig auf der Landstraße von Nizza nach<br />

Monaco unterwegs ist, hat eines verinnerlicht:<br />

Immer ein wenig Abstand zu den Autos vor<br />

einem zu halten, die ein auswärtiges Nummernschild haben,<br />

erst recht, wenn es ein ausländisches ist. Denn immer wieder<br />

kommt es vor, dass deren Fahrer auf einen Schlag anhalten<br />

oder zumindest stark abbremsen. Der Grund liegt in den<br />

einzigartigen Panoramablicken entlang der Strecke. Nach<br />

jeder Kurve eröffnet sich hier eine weitere atemberaubende<br />

Aussicht auf das Mittelmeer. Hier, wo die Berge bis ans<br />

Meer heranreichen.<br />

54 · Frankreich erleben · <strong>September</strong> / <strong>Oktober</strong> <strong>2011</strong>


Die Kommunen entlang der Strecke wissen um dieses<br />

Phänomen und versuchen mit möglichst vielen Parkbuchten<br />

der Gefährdung des Straßenverkehrs entgegenzuwirken.<br />

Doch der Platz ist rar an den Küstenstraßen, wo jeder<br />

nutzbare Quadratmeter meist schon belegt ist. So bleiben<br />

gefährliche Abbremsmanöver leider nicht aus und bringen<br />

langsam fahrende Fahrzeuge die Einheimischen manchmal<br />

zur Verzweiflung, wenn sie schnell von A nach B wollen.<br />

Doch auch die Einheimischen geben zu: Die Panoramablicke<br />

sind einzigartig und lohnen fast an jeder Kurve einen<br />

Fotostopp.<br />

Eigentlich könnte man denken, dass mit jedem zurückgelegten<br />

Kilometer der besondere Reiz der Strecke gewöhnlicher<br />

wird, sich die Touristen an dem Blicks aufs Mittelmeer<br />

satt gesehen haben, zumindest sobald das malerische<br />

Cap-Ferrat passiert wurde. Doch gerade einige Kilometer<br />

nach dieser Halbinsel, auf der sich eine Luxusvilla an die<br />

nächste reiht, wartet eine neue unerwartete Überraschung<br />

auf, die eine Gewöhnung an die Schönheit des Ortes unmöglich<br />

macht: Nach einer der vielen Kurven taucht vor<br />

einem plötzlich eine Felskuppe auf, an deren Hängen pittoreske<br />

Häuser kleben. Es handelt sich um Eze, ein wahres<br />

Kleinod der Côte d’Azur.<br />

Eze ist eine der wenigen Kommunen Frankreichs, deren<br />

Ortsname ein Palindrom darstellt. Man kann den Namen<br />

vorwärts oder rückwärts lesen und bekommt das gleiche<br />

Wort. Etwas, was Eze zum Beispiel mit Laval im Departement<br />

Mayenne oder Sarras im Departement Ariège gemeinsam<br />

hat. Doch dies ist mitnichten der Grund, der Eze<br />

so außergewöhnlich macht.<br />

Die Lage und Bauweise des Dorfes sind vielmehr die<br />

wahren Gründe für die Besonderheit dieses Ortes. Eze erstreckt<br />

sich auf drei verschiedenen « Etagen », wobei jeder<br />

Ortsteil seinen ganz eigenen Charme besitzt. Die unterste<br />

Frankreich erleben · <strong>September</strong> / <strong>Oktober</strong> <strong>2011</strong> · 55


Unterwegs in Frankreich Côte d'Azur<br />

56 · Frankreich erleben · <strong>September</strong> / <strong>Oktober</strong> <strong>2011</strong>


Ebene, die man über die untere Küstenstraße<br />

(D6098), die Basse Corniche, erreicht, wird<br />

von vornehmen Ferienvillen mit hübschen<br />

Fassaden gebildet. Eine Etage höher, wohin<br />

man über die mittlere Küstenstraße (D6007)<br />

gelangt, kleben die Häuser des eigentlichen<br />

Dorfes an den steilen Hängen einer Felskuppe.<br />

Man fragt sich, wie die Häuser derart<br />

gebaut werden konnten. Wiederum eine Etage<br />

höher, an der Grande Corniche (D2564),<br />

bietet sich einer der besten Rundumblicke der<br />

Côte d’Azur mit den im Frühling noch verschneiten<br />

Alpen auf der einen Seite und dem<br />

blauen Mittelmeer auf der anderen. Bei guter<br />

Sicht kann man von hier aus sogar Korsika<br />

erkennen.<br />

Die besondere Lage von Eze erklärt sich<br />

durch die Geschichte und die ungewöhnlichen<br />

geografischen Gegebenheiten des Ortes.<br />

Die ältesten Spuren menschlicher Besiedlung,<br />

die noch aus der Vorgeschichte stammen,<br />

findet man oberhalb von Eze auf dem Mont<br />

Bastide. Weiter abwärts zum Meer hin sind<br />

die Spuren der Vergangenheit jünger.<br />

Eze war nicht immer französisch. Seit<br />

1388 war das Schicksal der Gemeinde mit<br />

dem von Savoyen verbunden. Es war eine<br />

bewegte Vergangenheit für das kleine Dorf.<br />

1543 wurde die Kommune von den Truppen<br />

des Sultans Süleyman eingenommen, 1706 im<br />

Spanischen Erbfolgekrieg von den Soldaten<br />

Ludwigs XIV. zum Teil zerstört. Noch heute<br />

zeugen eine Burgruine und der mittelalterliche<br />

Charakter des Dorfes von diesen Zeiten.<br />

Einige herrschaftliche Anwesen geben einen<br />

Hinweis auf die ursprüngliche Bedeutung<br />

von Eze. Erst 1860, als die Grafschaft Nizza<br />

an Frankreich angeschlossen wurde, kehrte<br />

Ruhe ein.<br />

In der Folgezeit erfuhr vor allem der<br />

Ortsteil ganz unten am Meer einen kräftigen<br />

Entwicklungsschub, so wie die gesamte<br />

Côte d’Azur. Dank dem Bau der Eisenbahn<br />

von Paris an die Küste wurde die Riviera<br />

bevorzugte Urlaubsregion der High Society.<br />

In der Belle Epoque entstanden allerorts Luxushotels,<br />

so auch ganz in der Nähe von Eze,<br />

Links und rechts oben: In den Gassen des<br />

Dorfes. Links unten: Blick von der mittleren<br />

Küstenstraße auf Eze. Rechts unten: Eine der<br />

Göttinnen von Jean-Philippe Richard.<br />

S. 54/55: Die mittlere Etage des Dorfes<br />

aus drei verschiedenen Perspektiven.<br />

Frankreich erleben · <strong>September</strong> / <strong>Oktober</strong> <strong>2011</strong> · 57


Unterwegs in Frankreich Côte d'Azur<br />

beispielsweise das Grand Hôtel du Cap-Ferrat<br />

oder Le Métropole in Beaulieu-sur-Mer.<br />

An der Wasserfront von Eze selbst wurden<br />

vor allem herrschaftliche Villen konstruiert,<br />

deren Fassaden bis heute betören. Zu den<br />

schönsten Beispielen gehören die « Villa Les<br />

Platanes » sowie die « Villa Véga ».<br />

Ein Besuch von Eze bietet also nicht nur<br />

einmalige Panoramablicke, sondern auch<br />

Mauern voller Geschichte und hübsche Fassaden.<br />

Wer ganz mutig und gut zu Fuß ist,<br />

kann die verschiedenen Etagen von Eze erwandern.<br />

Ein gut ausgeschilderter Weg führt<br />

von dem schönen Strand unten am Meer hoch<br />

zu den anderen Ortsteilen und weiter auf den<br />

Mont Bastide. Wer es nicht ganz so sportlich<br />

mag und nicht gerade im Mittelmeer baden<br />

will, sollte das eigentliche Dorf auf der mittleren<br />

Ebene anfahren. Allerdings sind die<br />

Parkplätze im Ort in der Hochsaison schnell<br />

belegt. Wer jedoch früh morgens oder in der<br />

Nebensaison nach Eze kommt, wird immer<br />

eine Parkmöglichkeit finden.<br />

Am besten, man lässt sich in den Gassen<br />

von Eze treiben. Ein Verlaufen ist quasi<br />

ausgeschlossen. Fast alle Straßen führen<br />

den Hang hinauf, wo sich auch die Burgruine<br />

befindet. Dabei kommt man an schönen<br />

Plätzen sowie diversen Boutiquen mit<br />

Kunsthandwerk vorbei, die für einen solchen<br />

Touristenort ungewöhnlich authentisch sind.<br />

Im schlimmsten Fall landet man mal in einer<br />

Sackgasse. Doch nicht selten ergibt sich<br />

gerade dann ein wunderbarer Blick aufs Mittelmeer<br />

weit unten.<br />

Ganz besonders charmant sind die Gassen<br />

von Eze am frühen Morgen. Das Dorf<br />

scheint dann noch zu schlafen und das Licht<br />

ist verzückend. Im Mai und Juni sowie im<br />

<strong>September</strong> heizt sich die Luft zudem nicht<br />

so stark auf wie im Hochsommer und es sind<br />

weniger Touristen unterwegs – eine geradezu<br />

ideale Zeit für einen Besuch.<br />

Wenn man Eze aber wirklich kennenlernen<br />

will, sollte man über Nacht bleiben. Rund<br />

ein Dutzend Hotels gibt es in dem Dorf, von<br />

einfach bis luxuriös. Ein Hotel kann sogar als<br />

legendär gelten, das Châteaux de la Chèvre<br />

Impressionen aus dem idyllischen<br />

Kakteengarten. Rechts oben und<br />

unten: Im Hintergrund erkennt man<br />

gut die Halbinsel Cap-Ferrat.<br />

58 · Frankreich erleben · <strong>September</strong> / <strong>Oktober</strong> <strong>2011</strong>


Frankreich erleben · <strong>September</strong> / <strong>Oktober</strong> <strong>2011</strong> · 59


Unterwegs in Frankreich Côte d'Azur<br />

d’Or. Es handelt sich dabei um eine Herberge<br />

mit fünf Sternen, die am Anfang nur<br />

ein Restaurant war. Doch dann erlag Walt<br />

Disney dem Charme des Etablissements und<br />

schlug den Ausbau zum Hotel vor. Man kann<br />

es beim Aufstieg im Ort gar nicht verfehlen.<br />

Es gibt ohnehin einige berühmte Persönlichkeiten,<br />

die sich in Eze verliebt haben.<br />

Hierzu zählt auch Friedrich Nietzsche. Als<br />

es ihm nicht gut ging, kam er vom 2. Dezember<br />

1883 bis zum 20. April 1884 zum<br />

ersten Mal an die französische Riviera, um<br />

dort Kraft zu tanken. Eze und insbesondere<br />

der Wanderweg von der kleinen Bahnstation<br />

Eze-Bord-de-Mer hoch zum Dorf beeindruckten<br />

ihn sehr. Mit dem Mittelmeer und<br />

der Silhouette des Dorfes im Blick schrieb<br />

er sein Buch « Also sprach Zarathustra ».<br />

Ebenfalls dem Charme von Eze erlegen war<br />

die französische Autorin George Sand. 1868<br />

schrieb sie: « Das Panorama von der Corniche<br />

ist ein Fest. Die Ruinen von Eze, umgeben<br />

von einem pittoresken Dorf wie Zuckerwatte,<br />

fordern zwangsweise, dass man sie anschaut.<br />

Es ist der schönste Aussichtspunkt entlang<br />

der Straße. »<br />

Doch nicht nur Literaten kamen und<br />

kommen nach Eze. Auch andere Berühmtheiten<br />

zählen zu den Besuchern des Ortes.<br />

So Bill Clinton, Lenny Kravitz, Tina Turner,<br />

Naomi Campbell oder Bono von U2, der hier<br />

sogar ein Haus besitzt. Doch Eze ist kein Ort<br />

des Jetsets wie etwa das nicht weit entfernte<br />

Saint-Tropez. Als ob die Lage den Ort vor den<br />

Verlockungen des Geldes schützen würde.<br />

Die Einwohner von Eze wissen, dass sie<br />

keine künstlichen Attraktionen schaffen<br />

müssen, um Menschen anzuziehen. Der<br />

Ort und seine Lage sprechen für sich. Und<br />

kleine Überraschungen wie der botanische<br />

Garten an der Burgruine, in dem Kakteen<br />

und andere Gewächse, die eine große Trockenheit<br />

problemlos ertragen können, gedeihen.<br />

Der Park hat es nicht nötig, mit einer<br />

überbordenden Blütenpracht zu locken. Es<br />

geht um die schlichte Schönheit der Natur.<br />

Nur ein paar Blumen reichen aus und bilden<br />

einen Farbtupfer vor dem blauen Meer tief<br />

Oben: Das legendäre Château de la Chèvre<br />

d’Or, ein Luxushotel mit fünf Sternen. Unten: In<br />

den Gassen des Dorfes ergeben sich immer<br />

wieder neue malerische Perspektiven.<br />

60 · Frankreich erleben · <strong>September</strong> / <strong>Oktober</strong> <strong>2011</strong>


A20/E9<br />

A71/E11<br />

Chalon-sur-Saône<br />

A6/E15<br />

Lausanne<br />

Schweiz<br />

Limoges<br />

Andorra<br />

<br />

Eze befindet sich ganz im Osten der<br />

Côte d’Azur kurz vor der italienischen<br />

Grenze. Aus dem deutschsprachigen<br />

Raum bietet sich deshalb eine Anreise<br />

über Norditalien an. Drei Küstenstraßen<br />

führen zu den einzelnen « Etagen » von<br />

Eze. Wer ins eigentliche Dorf möchte,<br />

wählt die mittlere Straße, die D6007,<br />

die Nizza und Monaco miteinander<br />

verbindet.<br />

Raum diverse Direktflüge gibt: mit<br />

Lufthansa von Düsseldorf, Frankfurt<br />

Bézier<br />

A81/E80 a.M., Hamburg und München, mit Air<br />

Narbonne<br />

Berlin Carcassonne von Düsseldorf, mit Germanwings<br />

von Köln/Bonn, Limoux mit EasyJet von Berlin<br />

und Basel, mit Swiss von Zürich und mit<br />

Austrian von Wien. Air France bietet<br />

France<br />

Spanien<br />

A89/E70<br />

Clermont-<br />

Ferrand<br />

A75/E11<br />

le Mont-Dore<br />

Jean Cocteau zwischen Nizza und Menton<br />

Es gibt Künstler, die stehen nicht für eine Kunst<br />

oder eine Kunstrichtung, sondern für die Kunst<br />

an sich. Jean Cocteau ist ein solcher.<br />

Sein Werk ist derart vielseitig, dass es als<br />

Synonym für die französische Kunst des<br />

frühen 20. Jahrhunderts gelten kann.<br />

Wer ein solches Werk hervorbringt,<br />

lebt intensiv und dessen Geist braucht<br />

ästhetische Nahrung. Wo findet er die<br />

am ehesten, wenn nicht unter dem sonnenblauen Himmel<br />

der Côte d‘Azur? Eine Reise auf den Spuren Jean Cocteaus<br />

zwischen Nizza und Menton.<br />

Puy de Dôme<br />

Eze …<br />

… Berlin 1.340 km … Hamburg 1.412 km<br />

… Köln 1.130 km … München 850 km<br />

… Wien 1.154 km … Zürich 580 km<br />

A75/E11<br />

Lodève<br />

Der nächste Flughafen ist in Nizza,<br />

Toulouse<br />

wohin es aus dem deutschsprachigen<br />

Perpignan<br />

A9/E15 Collioure<br />

Port-Vendres<br />

Banyuls-sur-Mer<br />

Cerbère<br />

Ausgabe AP7/E15 <strong>Nr</strong>. 28<br />

Lyon nach Nizza an.<br />

Der nächste TGV-Bahnhof ist in Nizza. A51/E712<br />

Valence<br />

Von dort aus verkehren Nahverkehrszüge<br />

nach Eze. Der Bahnhof befindet<br />

sich im unteren Ortsteil, unweit der<br />

Küste.<br />

Cluny<br />

A6/E15 Bourg-en-Bresse<br />

Villars-les-Dombes<br />

Lyon<br />

A7/E15<br />

www.eze-riviera.com<br />

Orange<br />

<br />

Office du Tourisme<br />

Place du Général de Avignon Gaulle<br />

06360 Eze<br />

Apt<br />

Nîmes<br />

Telefon: +33 Cavaillon (0)4 93 41 26 00<br />

A9/E15<br />

A7/E15<br />

A51/E712<br />

Montpellier Arles A54/E805<br />

<br />

Le Jardin d’Eze Aix-en-Provence<br />

Rue du Château<br />

A55 A52<br />

06360 Eze<br />

Telefon: +33 (0)4 93 41 10 Marseille 30<br />

A50<br />

Ganzjährig geöffnet, Öffnungszeiten<br />

variieren je nach Saison.<br />

Eintrittspreis: 5,00 Euro, ermäßigt 2,50<br />

Euro, Kinder bis 11 Jahre frei<br />

A49/E713<br />

Grenoble<br />

Lesetipps für ausflüge in die Umgebung<br />

unten. In diesem Umfeld voller Poesie hat der Bildhauer Mâcon<br />

Montluçon<br />

Jean-Philippe Richard inmitten der Kakteen 15 Göttinnen<br />

geschaffen. Schlanke, 1,60 bis 1,80 Meter große Figuren,<br />

A71/E11<br />

deren Blicke sich in der Landschaft verlieren, so wie die<br />

Blicke der Besucher.<br />

A72/E70<br />

In unmittelbarer Nähe, gegenüber der Burgruine, existiert<br />

eine Terrasse wie ein Balkon zum Meer. Liegestühle<br />

und das Plätschern eines<br />

Genève<br />

Brunnens laden zum Verweilen<br />

ein. Zu Füßen die Côte d’Azur und das Mittelmeer. Der<br />

perfekte Moment, um Ruhe zu finden – an einem Ort, an<br />

dem<br />

Annecy<br />

A42 man nicht mehr weiß, wo das Meer, die Berge und der<br />

Himmel beginnen bzw. enden.<br />

A41/E712<br />

Chambéry<br />

Val d’Isère<br />

St. Etienne A7/E15<br />

aus Deutschland, Österreich und der<br />

A46/E70<br />

Schweiz Verbindungen via Paris und<br />

A51/E712<br />

A8/E80<br />

Toulon<br />

Ausgabe <strong>Nr</strong>. 32<br />

Albertville<br />

A430<br />

France<br />

A57<br />

Nizza: Frühlingsgefühle einer Diva<br />

Dank ihrer privilegierten Lage ist Nizza eine<br />

der ersten Städte Frankreichs, die sich aus<br />

der Winterkälte verabschiedet und<br />

den Frühling begrüßt. Der Ende<br />

Februar stattfindende Karneval, bei<br />

dem die Einwohner die Nächte zum<br />

Tag machen und untereinander<br />

Blumenschlachten organisieren,<br />

symbolisiert den Beginn der schönen<br />

Jahreszeit. Dann ergeben sich ungewohnte Perspektiven in<br />

einer Stadt, die wie eine Diva mit zunehmendem Alter ihre<br />

Reize nicht verliert. Eine Reise in Bildern.<br />

Briançon<br />

Cannes<br />

A8/E80<br />

Torino<br />

Italien<br />

Eze<br />

Nice<br />

Informationen zur Bestellung dieser und anderer Ausgaben finden Sie auf Seite 95.<br />

Frankreich erleben · <strong>September</strong> / <strong>Oktober</strong> <strong>2011</strong> · 61


Unterwegs in Frankreich Hotel<br />

Château de la Messardière<br />

Luxushotel mit Seele in Saint-Tropez<br />

Es ist ein Anblick, den man in<br />

Saint-Tropez nicht unbedingt<br />

erwarten würde, vor allem nicht<br />

in einem 5-Sterne-Hotel: An einem<br />

frühen Morgen im Juni dieses Sommers,<br />

als die meisten Gäste noch in den<br />

Betten liegen, trifft sich eine kleine<br />

Gruppe in einer Ecke des zehn Hektar<br />

großen Hotelgartens. Vor ihnen: Bienenstöcke!<br />

Die Sonne ist gerade aufgegangen,<br />

der Golf von Saint-Tropez<br />

schimmert bereits in azurblau und in<br />

der Luft liegt dieser typisch mediterrane<br />

Duft – wie ein Parfum aus Pinien,<br />

Lavendel und Rosmarin. Der Imker<br />

und sein Sohn, beide natürlich in<br />

Schutzkleidung gehüllt, haben dafür<br />

aber keine Augen. Sie konzentrieren<br />

sich ganz und gar auf die Bienen und<br />

ihre Waben.<br />

Neben ihnen stehen zwei Männer<br />

in Anzug und Krawatte. Es sind der<br />

Hoteldirektor Alexandre Durand-Viel<br />

und der Chef der Gästebetreuung<br />

Benjamin Levy. Sie sind nicht weniger<br />

konzentriert, schließlich handelt es<br />

sich um die erste Honigernte, seitdem<br />

die Bienenstöcke in dem Hotelgarten<br />

angesiedelt wurden. Der Bienenzüchter<br />

streicht den Honig von den<br />

Waben und gibt den Umstehenden<br />

eine Kostprobe. Der Hoteldirektor ist<br />

mehr als zufrieden. Es hat geklappt.<br />

Das Luxushotel wird seinen Gästen in<br />

Kürze Honig aus eigener Produktion<br />

anbieten können.<br />

Dieses Geschehen verdeutlicht<br />

exemplarisch, was das Château de la<br />

Messardière ausmacht. Zwar ist die<br />

Herberge das größte 5-Sterne-Hotel<br />

im Departement Var und befindet sich<br />

in einem der berühmtesten Ferienorte<br />

Frankreichs, trotzdem ist das Hotel<br />

ein Haus mit Seele geblieben. Nicht<br />

unbedingt eine Selbstverständlichkeit.<br />

Ein ganz gewöhnliches Hotel ist<br />

das Château de la Messardière aufgrund<br />

seiner Lage ohnehin nicht. Es<br />

befindet sich auf einem Hügel mit<br />

wunderschönem Blick auf den Golfe<br />

de Saint-Tropez. Das Zentrum des<br />

ehemaligen Fischerdorfes ist nur ein<br />

paar Minuten mit dem Auto entfernt.<br />

Ein kostenloser Busshuttle in<br />

den Ortskern oder zu den Stränden<br />

von Pampelonne wird vom Hotel zur<br />

Verfügung gestellt. Diese Lage ein<br />

wenig außerhalb hat den großen Vorteil,<br />

nichts von dem abendlichen und<br />

nächtlichen Lärm der Restaurants und<br />

Diskotheken von Saint-Tropez mitzubekommen.<br />

Die Lage an der Côte<br />

d’Azur ist ohnedies perfekt. Ob Nizza<br />

und Cannes im Osten, die Calanques<br />

und Marseille im Westen, oder der<br />

Grand Canyon du Verdon im Norden:<br />

Alles lässt sich in einem Tagesausflug<br />

erreichen.<br />

Besonders reizvoll ist zudem, dass<br />

62 · Frankreich erleben · <strong>September</strong> / <strong>Oktober</strong> <strong>2011</strong>


Auxerre<br />

A36/E60<br />

Belfort<br />

Basel<br />

s<br />

02 A10/E5-E60<br />

A85<br />

Chenonceau<br />

Chambord<br />

Cheverny<br />

A71/E9<br />

A6/E15<br />

Vézelay Avallon<br />

Flavigny<br />

A38<br />

A31/E17-E21<br />

Dijon<br />

Besançon<br />

Zürich<br />

Bouges-le-Château<br />

Bourges<br />

Beaune<br />

Bern<br />

A20/E9<br />

A71/E11<br />

Chalon-sur-Saône<br />

Schweiz<br />

Lausanne<br />

Cluny<br />

Montluçon<br />

Genève<br />

A71/E11<br />

A6/E15<br />

Annecy<br />

Limoges<br />

A89/E70<br />

Clermont-<br />

Ferrand<br />

A75/E11<br />

le Mont-Dore<br />

A72/E70<br />

Puy de Dôme<br />

Lyon<br />

St. Etienne<br />

A43/E70<br />

Chamébry<br />

Hauterives<br />

Grenoble<br />

A49/E713<br />

Italien<br />

Torino<br />

sich das Hotel, das in einem herrschaftlichen<br />

Anwesen aus dem 19.<br />

Jahrhundert, das 1989 vergrößert wurde,<br />

untergebracht ist, in einem weitläufigen<br />

Park befindet. Ein wahrer Luxus<br />

an einem Ort, wo die Quadratmeterpreise<br />

für Grundstücke astronomische A75/E11<br />

Höhen erreichen.<br />

Toulouse Alle 45 Suiten und 73 Zimmer des<br />

Château de la Messardière verfügen<br />

über einen Balkon oder einen Garten. Bézier<br />

Nicht weniger als zwölf Zimmertypen<br />

Narbonne<br />

sind im Angebot, vom 25 Quadratmeter<br />

großen Zimmer Limouxbis zur 80 Quad-<br />

Carcassonne A81/E80<br />

ratmeter großen Suite. Die Einrichtung<br />

ist im ortsüblichen mediterranen<br />

Stil. Warme Farben sorgen für eine<br />

gediegene<br />

France Perpignan<br />

Atmosphäre.<br />

A9/E15 Collioure<br />

Wer nicht im nahen Mittelmeer<br />

baden möchte, kann dies im hoteleigenen<br />

Pool mit Gegenstromanlage AP7/E15 tun.<br />

Der Spa-Bereich verfügt zudem über<br />

einen Whirlpool, eine Dampfsauna<br />

und ein Spanien kleines Fitnessstudio. Außerdem<br />

kümmern sich diplomierte Kosmetiker<br />

und Masseure um das Wohl<br />

der Gäste.<br />

Kulinarisch werden die Gäste<br />

ebenfalls verwöhnt. Im Feinschme-<br />

Andorra<br />

A7/E15<br />

Valence<br />

ckerrestaurant des Hotels bietet der<br />

Koch Christian Farenasso klassisch<br />

mediterrane<br />

Gagnières<br />

Speisen sowie einige eigene<br />

Kreationen an. Man Orange hat sowohl<br />

die Möglichkeit à la A9/E15 carte zu essen als<br />

auch eines der Menüs Avignon zu wählen. Drei<br />

verschiedene Nîmesstehen zur A7/E15 Auswahl:<br />

ein 3-Gänge-Menü für Arles 50 Euro, ein<br />

Montpellier<br />

4-Gänge-Menü für 68<br />

A54/E805 Aix-en-<br />

Euro und Provence ein<br />

6-Gänge-Menü A9/E15 für 96 Euro. Die<br />

Weinkarte umfasst mehr als 400 A55Wei-<br />

ne und Champagnersorten.<br />

Marseille<br />

Die Inneneinrichtung<br />

des Restaurants wurde<br />

vom Designer Patrick Giorsetti-Sollay<br />

erdacht, der vor allem die 1930er-Jahre<br />

liebt, was sich in der Gestaltung widerspiegelt.<br />

Vom Restaurant aus hat<br />

man einen schönen Panoramablick auf<br />

die Bucht von Pampelonne.<br />

Lodève<br />

Port-Vendres<br />

Banyuls-sur-Mer<br />

Cerbère<br />

Das Château de la Messardière ist<br />

zweifelsohne ein außergewöhnliches<br />

Hotel. An einem so berühmten und<br />

dem Luxus verschriebenen Ort wie<br />

Saint-Tropez bietet es einen Service<br />

von bester Qualität, ohne dabei an<br />

Authentizität und Atmosphäre zu verlieren.<br />

Hier kann man vom Leben im<br />

Luxus träumen, und sei es nur für ein<br />

paar Nächte …<br />

Apt<br />

A52<br />

A51/E712<br />

A50<br />

A8/E80<br />

Toulon<br />

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Frankreich erleben · <strong>September</strong> / <strong>Oktober</strong> <strong>2011</strong> · 63


Unterwegs in Frankreich Paris<br />

Musée<br />

Rodin<br />

Der Charme eines Künstleranwesens<br />

mit einzigartigem Garten<br />

Im ruhigen 7. Arrondissement unweit von<br />

Invalidendom und Eiffelturm befindet sich<br />

eines der schönsten und romantischsten<br />

Museen der französischen Hauptstadt. Es ist<br />

ganz dem Bildhauer und Zeichner Auguste<br />

Rodin (1840-1917) gewidmet und präsentiert<br />

in einem herrschaftlichen Stadtpalais aus<br />

dem 18. Jahrhundert und einem wunderschönen<br />

Garten die Werke des Künstlers, darunter<br />

« Der Denker » und « Die Bürger von Calais ».<br />

Das Musée Rodin weist unter den Pariser Museen eine<br />

Besonderheit auf: Die Besucher kommen nicht nur<br />

wegen der ausgestellten Werke in das herrschaftliche<br />

Stadtpalais Biron, sondern auch wegen des wunderschönen<br />

Gartens, von dem es umgeben ist. Natürlich sind die Exponate<br />

im Inneren einen Besuch wert. Kunstliebhaber aus der ganzen<br />

Welt kommen dafür hierher. Doch auch der Garten des Museums<br />

ist eben von ganz besonderem Charme. Viele Einheimische,<br />

die in der Nähe wohnen, schauen regelmäßig vorbei,<br />

sei es für einen Spaziergang oder um es sich auf einer der Bänke<br />

im Park mit einem Buch gemütlich zu machen.<br />

Mit seiner Größe von drei Hektar ist der Garten des<br />

Musée Rodin eine kleine Oase im Großstadttrubel. Mit<br />

seiner Ruhe und gediegenen Atmosphäre sogar eine recht<br />

einmalige Oase. In der näheren Umgebung könnte wahrscheinlich<br />

nur der Garten des Hôtel Matignon, Dienstsitz<br />

und Wohnort des Premierministers, mithalten, doch der ist<br />

für die Öffentlichkeit nicht zugänglich. Als Besucher des<br />

Musée Rodin darf man sich also glücklich schätzen, einen<br />

derart schönen Ort erleben zu können, zumal die Anlage<br />

eine sehr bewegte Geschichte hinter sich hat, oft den Eigentümer<br />

wechselte und einst sogar abgerissen werden sollte.<br />

Am Museumseingang zollt man den Wünschen der<br />

Besucher Tribut. So wird nicht nur eine Eintrittskarte<br />

zur Besichtigung des Museums angeboten, natürlich einschließlich<br />

des Gartens, sondern auch eine ausschließlich<br />

für den Zugang zum Park. Letztere kostet gerade einmal<br />

einen Euro. Sicherlich nicht zu viel verlangt, zumal man im<br />

Garten einige der wichtigsten Skulpturen des Bildhauers<br />

entdecken darf, zum Beispiel « Der Denker » und « Die Bürger<br />

von Calais », sowie ein Denkmal für Honoré de Balzac.<br />

Auguste Rodin wünschte sich einen Skulpturengarten, das<br />

Museum hat seinen Wunsch respektiert.<br />

Schon zu Lebzeiten war es dem Bildhauer und Zeichner<br />

wichtig, dass die Früchte seines künstlerischen Schaffens<br />

der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. So kündigte<br />

er bereits Anfang des 20. Jahrhunderts in einem Brief an:<br />

« Ich werde dem Staat alle meine Werke aus Gips, Marmor,<br />

64 · Frankreich erleben · <strong>September</strong> / <strong>Oktober</strong> <strong>2011</strong>


Bronze und Stein sowie meine Zeichnungen übergeben.<br />

Außerdem meine Antikensammlung, die ich für die Ausbildung<br />

von Künstlern und Handwerkern zusammengetragen<br />

habe. » 1916, ein Jahr vor seinem Tod, übertrug er dann<br />

offiziell seine Werke an den französischen Staat, der somit<br />

auch alle damit verbundenen Urheberrechte erwarb. Zudem<br />

hinterließ er dem Staat sein Anwesen in Meudon, in dem er<br />

lebte und arbeitete.<br />

Drei Jahre später, 1919, öffnete das Musée Rodin seine<br />

Türen. Die Sammlungen des Museums sind beeindruckend.<br />

An Skulpturen besitzt es 99 aus Marmor, 450 aus<br />

Bronze sowie 6.000 Modelle aus Gips und Lehm. Hinzu<br />

kommen 200 weitere Skulpturen von anderen Bildhauern,<br />

unter anderem von Antoine Bourdelle und Camille Claudel.<br />

Außerdem gehören dem Musée Rodin 9.650 Zeichnungen,<br />

Gravuren und Gemälde sowie viele Fotografien (rund 7.000<br />

von Rodin selbst, seinen Angehörigen bzw. Freunden und<br />

aus persönlichen Sammlungen, 15.000 von Skulpturen und<br />

Zeichnungen). Schließlich wird das Ganze noch ergänzt<br />

durch 1.551 Briefe, 5.000 Skizzen, 18 Kalender, diverse<br />

Adresslisten, Kontoauszüge, Visitenkarten, von Rodin archivierte<br />

Zeitungsartikel etc. Eine wahre Fundgrube.<br />

Es ist nicht unüblich, dass sich der Staat um den Nachlass<br />

von Künstlern kümmert. Bemerkenswert im Falle des<br />

Musée Rodin ist aber das Finanzierungsmodell dahinter.<br />

Zwar untersteht das Museum wie viele andere im Land dem<br />

Kulturministerium, allerdings ohne von ihm subventioniert<br />

zu werden – ein Unikum in der französischen Museumslandschaft.<br />

Das Musée Rodin muss sich selbst tragen, ohne<br />

dabei seine Mission zu vernachlässigen, nämlich das Erbe<br />

des Künstlers zu wahren und weltweit die Einhaltung des<br />

Urheberrechts zu überwachen. Keine leichte Aufgabe, doch<br />

sie scheint erfüllbar. Nach dem Louvre, dem Château de<br />

Versailles und dem Musée d’Orsay gehört das Musée Rodin<br />

zu einem der meist besuchten Museen im Land.<br />

Oben: Das Palais Biron, heute Sitz des Musée Rodin.<br />

Daneben die Kuppel vom Invalidendom. Unten: Die Statuen<br />

« Die Bürger von Calais » und « Der Denker » inmitten des<br />

wunderschönen Museumsgartens. Linke Seite: « Der Denker »<br />

S. 66: Viele Pariser kommen zum Entspannen in den<br />

kleinen Park. Statue von Honoré de Balzac.<br />

Frankreich erleben · <strong>September</strong> / <strong>Oktober</strong> <strong>2011</strong> · 65


Unterwegs in Frankreich Paris<br />

Doch trotz dieser Beliebtheit ist das Musée Rodin kein<br />

Ort des Massenbetriebs wie beispielsweise der Louvre. Dies<br />

zeigt sich schon am Gebäude, in dem die Einrichtung untergebracht<br />

ist: ein wunderschönes Stadtpalais aus dem 18.<br />

Jahrhundert, eines der majestätischsten der französischen<br />

Hauptstadt. Mit seinem Ehrenhof, seinen großzügigen<br />

Sälen mit hohen Spiegeln und großen Fenstern und den<br />

knarrenden Parkettfußböden besitzt es eine sehr gediegene<br />

Atmosphäre.<br />

Es ist zudem ein Haus mit Geschichte, einer bewegten<br />

Geschichte. In nur zwei Jahrhunderten war das Gebäude<br />

sowohl ein Ort rauschender Feste als auch vollkommen verlassen.<br />

Am Anfang stand die unglaubliche Geschichte des<br />

Sohns eines bescheidenen Perückenmachers aus Lyon, Ab-<br />

66 · Frankreich erleben · <strong>September</strong> / <strong>Oktober</strong> <strong>2011</strong>


aham Peyrenc de Morac. Der junge Mann zog 1719 nach<br />

Paris, um sich als Kammerdiener zu verdingen. Ihm gelang<br />

es, das Herz der Tochter seines Arbeitgebers zu erobern und<br />

sie zu heiraten. Marie Josèphe Fargès war zu der Zeit gerade<br />

einmal 16 Jahre alt. Abraham Peyrenc de Morac gelang<br />

durch die Heirat der soziale Aufstieg. Er wurde ein wohlhabender<br />

und allseits respektierter Jurist. Später erwarb er<br />

ein großes Grundstück zwischen der Rue de Varenne und<br />

der Rue de Babylone und ließ darauf von 1728 bis 1730 ein<br />

herrschaftliches Palais mit Nebengebäuden errichten.<br />

1753 kaufte der Duc de Biron das Anwesen und nutzte<br />

diesen Umstand, es nach seinem eigenen Namen zu benennen.<br />

Zusammen mit seiner Gattin gab er festliche Empfänge in<br />

den Räumen. Doch der Herzog war nicht der letzte Eigentümer.<br />

Weitere folgten, bis der Vatikan das Gebäude anmietete,<br />

um darin von 1806 bis 1808 seine Nuntiatur unterzubringen.<br />

1820 erwarben dann die Dames de Sacré Cœur das Haus, die<br />

darin eine strenge Schule für Mädchen der Aristokratie und<br />

des gehobenen Bürgertums einrichteten. Das Palais verlor<br />

seinen Glanz, der Garten verkam. Als 1904 die Kongregation<br />

auf ministeriellen Beschluss hin aufgelöst wurde, mussten die<br />

Nonnen das Haus verlassen. Ein Jahr später entstand die Idee,<br />

dass der Staat das Anwesen kaufen könnte, um es Künstlern<br />

für ihr Schaffen zur Verfügung zu stellen.<br />

Das war auch der Moment, als Rodin das Stadtpalais<br />

entdeckte. Er arbeitete und lebte im Speckgürtel von Paris,<br />

in Meudon, suchte aber nach einem Ort, an dem er seine<br />

Skulpturen für Freunde und Sammler ausstellen konnte.<br />

Verführt durch die Schönheit des Ortes und das Licht in<br />

den Räumen mietete er die vier größten Zimmer im Erdgeschoss<br />

in Richtung Süden an. Auguste Rodin hat also<br />

nie im Palais Biron gelebt oder gearbeitet, aber seine Werke<br />

fanden schon damals Einzug hinter die Mauern des Hauses,<br />

noch bevor es « sein » Museum wurde.<br />

1908 erfuhr der Künstler von Plänen, wonach das Palais<br />

entmietet und abgerissen werden sollte. Dies wollte Rodin<br />

unbedingt verhindern. Er setzte sich daraufhin für die Erhaltung<br />

des Hauses ein, was sich trotz seiner damals schon<br />

vorhandenen Berühmtheit als nicht einfach herausstellte.<br />

Die Verhandlungen mit dem Staat dauerten am Ende ganze<br />

vier Jahre.<br />

Rodin hatte nämlich auch viele Feinde. Sein Lebensstil<br />

entsprach nicht den üblichen Gepflogenheiten der damaligen<br />

Epoche. Der Bildhauer und Zeichner wurde verdächtigt,<br />

ein sehr ausschweifendes Sexualleben zu führen.<br />

Insbesondere seine leidenschaftliche und stürmische Verbindung<br />

zur 24 Jahre jüngeren Camille Claudel machte von<br />

sich reden. Doch einer der größten Skandale drehte sich um<br />

eine Choreographie von Nijinski im Théatre de Châtelet,<br />

die die Gemüter erhitzte und entzweite. Rodin war von der<br />

Aufführung begeistert und akzeptierte, einen Artikel in der<br />

Presse darüber zu verfassen.<br />

Dies nahm die konservative Zeitung Le Figaro zum Anlass,<br />

ebenfalls einen Artikel zu veröffentlichen, der sich klar<br />

gegen Rodin positionierte und ihn der Pornografie anklagte.<br />

So wurde geschrieben, dass « … es ausreicht daran zu<br />

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Unterwegs in Frankreich Paris<br />

erinnern, dass Rodin in der einstigen Kappelle und in den<br />

Wohnräumen der Nonnen im Stadtpalais Biron eine Reihe<br />

lüsterner Zeichnungen und zynischer Skizzen ausstellt. »<br />

Weiter wetterte die Zeitung, dass « … es unbegreiflich ist,<br />

dass der Staat, also der französische Steuerzahler, fünf<br />

Millionen Francs für das Stadtpalais zahlt, nur damit dort<br />

einer der reichsten Bildhauer kostenlos residiert. Das ist der<br />

wahre Skandal und die Regierung muss ihn beenden. »<br />

Als die Schaffung eines Museums schließlich dennoch<br />

beschlossen war, zögerte Rodin keinen Augenblick, sein<br />

künstlerisches Erbe dem Staat zu vermachen. Ein Vertragsentwurf<br />

wurde im März 1913 angefertigt. Doch das Finanzministerium<br />

weigerte sich erstaunlicherweise,<br />

die Spende des Bildhauers<br />

zu akzeptieren. Rodin musste sogar<br />

so weit gehen und damit drohen, nach<br />

Rom zu ziehen und der italienischen<br />

Hauptstadt seine Werke zu schenken,<br />

bis endlich eine Lösung gefunden<br />

wurde. Die französische Regierung<br />

beschloss schließlich die Eröffnung<br />

eines Museums mit den Werken des<br />

Künstlers, das am Ende des Ersten<br />

Weltkrieges realisiert wurde. Rodin<br />

hatte sein Ziel erreicht: Das Stadtpalais<br />

Biron war vor dem Abriss gerettet<br />

und die Öffentlichkeit würde seine<br />

Werke sehen können. Heute wirkt<br />

es bizarr, dass der französische Staat<br />

so lange gezögert hat, dass Erbe eines<br />

solchen Künstlers anzunehmen.<br />

Rodins Werke sind inzwischen weltbekannt<br />

und tragen zum kulturellen<br />

Image des Landes bei.<br />

Da die Sammlung des Museums<br />

sehr umfassend ist und nicht nur die<br />

Skulpturen und Zeichnungen Rodins<br />

selbst beinhaltet, sondern auch<br />

banale Dinge wie Rechnungen des<br />

Künstlers, kann das Musée Rodin<br />

einen wahrhaften Blick hinter die<br />

Kulissen des künstlerischen Wirkens<br />

liefern. So erfahren die Besucher,<br />

<br />

Musée Rodin<br />

75, rue de Varenne<br />

75007 Paris<br />

Telefon: +33 (0)1 44 18 61 10<br />

dass Rodin sein Atelier noch wie die Künstler im Mittelalter<br />

und während der Renaissance führte, also mit angestellten<br />

Handwerkern, die unterschiedliche Arbeiten ausführten.<br />

Seine Arbeitsmethode der Bildhauerei orientierte sich an<br />

der Antike, bei Statuen beschäftigte er sich zuerst mit dem<br />

Gesicht, dann mit dem Rücken und dem Profil, bevor die<br />

Details ausgeformt wurden.<br />

Bei einem Rundgang durch die Museumsräume bekommt<br />

man einen Eindruck von den einzelnen Phasen<br />

eines Werkes. Man sieht, wie aus einer Skizze eine Zeichnung<br />

wird, aus einer Zeichnung eine Gipsfigur, und aus<br />

einer Form schließlich eine Skulptur. Wenn man dann aus<br />

dem Fenster schaut, entdeckt man zum Beispiel an den im<br />

<br />

April – <strong>September</strong>: Di – So 9.30 – 17.45<br />

Uhr (Park bis 18.45 Uhr)<br />

17.<br />

8. 9. 10 .<br />

7.<br />

Garten stehenden Skulpturen das Ergebnis dieser Arbeit.<br />

Unter allen Werken von Rodin ist « Der Denker » das<br />

sicherlich bekannteste. Geschaffen wurde es ursprünglich<br />

für die Porte de l’Enfer, eine Eingangstür für ein Museum.<br />

Im Original, gerade einmal 71,5 Zentimeter hoch, wurde<br />

die Skulptur erstmals 1888 in Kopenhagen ausgestellt. 1902<br />

wurde das Werk dann vergrößert. Als man es 1906 vor dem<br />

Pantheon aufstellte, war es das erste Werk Rodins, das in Paris<br />

im öffentlichen Raum ausgestellt wurde. Die Regierung<br />

sah in der Figur aber ein sozialistisches Symbol und sorgte<br />

unter diesem Vorwand dafür, dass « Der Denker » 1922 in<br />

den Garten des Stadtpalais Biron umzog, wo er bis heute<br />

steht. Ein weiteres Exemplar findet<br />

man auf dem Grab des Künstlers in<br />

Meudon.<br />

<strong>Oktober</strong> – März: Di – So 9.30 – 16.45 Uhr<br />

(Park bis 17.00 Uhr)<br />

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16 .<br />

15.<br />

1. 2. 3.<br />

4.<br />

6.<br />

14.<br />

18 .<br />

5.<br />

13 .<br />

11.<br />

19.<br />

12 .<br />

20.<br />

Das Denkmal für den Schriftsteller<br />

Honoré de Balzac ist ein anderes<br />

Werk von Rodin, das mit einer<br />

bewegten Geschichte, ja sogar einem<br />

Skandal aufwarten kann. Rodin<br />

zeigt den Autor in einem Gewand,<br />

in dem der Schriftsteller gerne arbeitete<br />

und das an ein Mönchsgewand<br />

erinnert. Viele sahen darin aber<br />

ein Nachthemd. Dies entzündete<br />

bereits eine Polemik rund um das<br />

Denkmal. Hinzu kam aber noch,<br />

dass sich Frankreich gerade in der<br />

Dreyfus-Affäre befand und Emile<br />

Zola sich mit seinem bekannten<br />

Artikel « J’accuse » an die Spitze der<br />

Verteidigung von Dreyfus stellte.<br />

Der Auftraggeber des Denkmals,<br />

die Société des gens de lettres, an<br />

deren Spitze zwar Emile Zola stand,<br />

der nun aber in Ungnade gefallen<br />

war, verweigerte daraufhin die<br />

Annahme der Statue, da Rodin als<br />

Vertrauter Zolas galt. Es dauerte 40<br />

Jahre, bis das Denkmal schließlich<br />

auf der Kreuzung des Boulevard du<br />

Montparnasse mit dem Boulevard<br />

Raspail in Paris aufgestellt wurde.<br />

Das Denkmal im Garten des Musée Rodin ist eine originalgetreue<br />

Kopie.<br />

Ein Besuch im Musée Rodin ist also zweifelsohne ein<br />

lohnenswertes Erlebnis. Im Garten befindet sich zudem ein<br />

kleines Café, wo man gut zu Mittag essen kann. Im Angebot<br />

sind leckere Tartes und Eiscreme. Von dort erkennt man<br />

zwischen den Bäumen hindurch die Spitze des Eiffelturms<br />

und die des Invalidendoms, während der Kopf des « Denkers<br />

» über eine Hecke lugt. Rodins Kampf zur Einrichtung<br />

eines Museums in dieser Idylle war mehr als gerechtfertigt.<br />

Es ist eine nette Revanche, dass das Musée Rodin heute<br />

eines der schönsten im Land ist. Rodin kann stolz auf sich<br />

sein.<br />

68 · Frankreich erleben · <strong>September</strong> / <strong>Oktober</strong> <strong>2011</strong>


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Frankreich erleben · <strong>September</strong> / <strong>Oktober</strong> <strong>2011</strong> · 69


Kulturschock<br />

Ich werde mich noch lange an meinen letzten Tag des<br />

offenen Denkmals erinnern. Es war letztes Jahr im <strong>September</strong><br />

in Paris. Ein befreundetes Paar aus Berlin kommt<br />

für ein paar Tage zu Besuch. Wir haben uns einst in Frankreich<br />

kennengelernt, doch dann sind Andrea und Michael<br />

wieder in ihre Heimat gezogen. Nun sind sie zum ersten Mal<br />

wieder zurück in Paris. Zwar habe ich in meinem kleinen<br />

Studio kaum Platz für Gäste, aber wir genießen die Zeit<br />

trotzdem zusammen.<br />

Am zweiten Tag ihres Besuchs entdecken wir in der<br />

Tageszeitung zufällig, dass am nächsten und übernächsten<br />

Morgen der Tag des offenen Denkmals stattfindet. Wie<br />

70 · Frankreich erleben · <strong>September</strong> / <strong>Oktober</strong> <strong>2011</strong>


in zahlreichen europäischen Städten sind dann öffentliche<br />

Gebäude für die Allgemeinheit zugänglich, in die man normalerweise<br />

nicht hineinkommt. Da die beiden diese Veranstaltung<br />

noch nie in Frankreich mitgemacht haben, rufen<br />

wir spontan die Internetseite der Stadtverwaltung auf, um<br />

uns über das Programm zu informieren.<br />

« Schau an, Ihr seid auf einmal richtig gut organisiert »,<br />

zieht mich Andrea auf. Ich bin ihren Humor gewohnt. Oft<br />

haben wir darüber diskutiert, dass die Franzosen weniger<br />

gut organisiert seien als die Deutschen. « Keine schlechte<br />

Idee, alles thematisch zu ordnen », fährt sie fort. Die Stadtverwaltung<br />

schlägt nämlich drei Rundgänge vor: einen für<br />

Familien, einen für Freunde und einen für Verliebte. Aus<br />

Neugierde schauen wir uns letzteren etwas genauer an.<br />

Auf dem Programm stehen bei diesem Vorschlag das<br />

Musée de la Vie Romantique, das Musée des Lettres und<br />

erstaunlicherweise die Hauptniederlassung einer Bank, der<br />

Société Générale. « Vielleicht sollen die Verliebten schon<br />

ihr erstes gemeinsames Konto eröffnen », scherzt Michael.<br />

Bei dem Tourvorschlag für Freunde geht es dagegen zum<br />

Musée du Vin, zum Musée de la Police und zu den Abwasserbetrieben<br />

von Paris. « Polizei und Abwasser für einen<br />

Ausflug unter Freunden? Ihr seid inzwischen vielleicht besser<br />

organisiert, aber bei dieser Auswahl bevorzuge ich dann<br />

doch die alte Spontaneität der Franzosen », amüsiert sich<br />

Andrea.<br />

Ich nehme sie sofort beim Wort und schlage den beiden<br />

vor, morgen früh aufzustehen und das Büro des Präsidenten<br />

anzuschauen. Andrea und Michael schauen mich etwas ungläubig<br />

an. « Warum nicht gleich zum Papst? », diese Frage<br />

meine ich in ihren Augen lesen zu können. Aber sie erklären<br />

sich natürlich einverstanden.<br />

Am nächsten Morgen klingelt der Wecker um 6.30<br />

Uhr. Eigentlich zu früh für einen Samstag, doch so können<br />

wir gegen 8.00 Uhr am Elysée-Palast ankommen. Normalerweise<br />

ist der Zugang zum Dienst- und Wohnort des<br />

Staatspräsidenten von der Rue du Faubourg Saint-Honoré<br />

aus. Doch für diesen Anlass öffnet man das Tor an der Rue<br />

Gabriel unweit den Champs-Elysées, das in den Garten des<br />

Stadtpalais‘ führt. Andrea macht sich über den goldenen<br />

Hahn auf dem Tor lustig: « Es ist nicht ohne Humor, seine<br />

Gäste mit einem Hahn zu begrüßen, aber wenigstens ist er<br />

vergoldet. » Ich muss ihr Recht geben, wir haben schon ein<br />

merkwürdiges Wappentier.<br />

Natürlich sind wir nicht die einzigen, die an diesem<br />

Morgen in den Elysée-Palast wollen. Doch obwohl wir extra<br />

früh hergekommen sind, müssen wir ganze vier Stunden<br />

auf Einlass warten! Ich hätte einen derart großen Andrang<br />

nicht vermutet. Aber wir warten gerne, wann kann man<br />

schonmal die Räume eines Staatsoberhauptes besichtigen?<br />

Als wir dann endlich drin sind und die ersten Räume erkundet<br />

haben, insbesondere den Salon d’Argent, das Paulin-<br />

Esszimmer, die Bibliothek und den Festsaal, drehe ich mich<br />

ganz stolz zu meinen Freunden um. Ich bin mir sicher, dass<br />

sie von derart viel Prunk und Gold ganz beeindruckt sein<br />

müssen. Schließlich ist an den Wänden und Decken kein<br />

freier Quadratmeter mehr, wo man noch etwas hinzufügen<br />

könnte. Doch weit gefehlt, Andrea und Michael haben große<br />

Mühe, nicht sofort zu lästern. Doch dann bricht es aus<br />

ihnen heraus: « Das ist also der Elysée-Palast? Soll das ein<br />

Dienstgebäude sein oder ein Museum? »<br />

Ich will ihnen gerade antworten, da fordert uns unser<br />

Führer auf, den Salon Murat zu betreten. « Hier tagt jeden<br />

Mittwochmorgen das Kabinett mit dem Präsidenten »,<br />

werden wir von ihm aufgeklärt. Uns wird berichtet, dass<br />

sich der Präsident und der Premierminister dabei traditionell<br />

gegenüber sitzen und dass die Uhr in der Mitte zwei<br />

Ziffernblätter hat, damit beide gleichzeitig die Zeit ablesen<br />

können. Andrea, Michael und ich schauen uns an und<br />

scheinen den gleichen Gedanken zu haben. Ich flüstere Andrea<br />

ins Ohr: « Du hast Recht, dass ist eine Museums- und<br />

keine Arbeitsuhr. »<br />

Kurze Zeit später geht es endlich in den Raum, den alle<br />

herbeisehnen: das Büro des Präsidenten. Sein Name, Salon<br />

doré (dt. vergoldeter Saal), ist äußerst passend. Das Dekor<br />

und die Inneneinrichtung stammen noch aus dem Jahre<br />

1861, damals bestimmt für die Kaiserin Eugenie. An der<br />

Wand ein riesiger Gobelin, auf dem Boden ein Teppich<br />

aus der Epoche Ludwigs XIV. und an der Decke ein Kronleuchter<br />

von Napoleon III. Der Schreibtisch stammt von<br />

Ludwig XV. Charles de Gaulle nutzte ihn einst, nun sitzt<br />

Nicolas Sarkozy daran. Michael und Andrea haben Recht,<br />

dieses Büro ist ein echtes Museum der französischen Geschichte.<br />

Wie kann man darin bloß arbeiten? Als Boten der<br />

modernen Zeit stehen in einer Ecke ein Fernseher und auf<br />

dem Schreibtisch Telefone. Doch sonst ist alles so überladen,<br />

so golden, so altmodisch. « Vieille France », würden wir<br />

im Französischen dazu sagen.<br />

Als wir wieder draußen sind, machen wir uns auf den<br />

Weg zu den Champs-Elysées, um einen Kaffee zu trinken.<br />

Ich, der mit dieser Besichtigung meinen Gästen eigentlich<br />

zeigen wollte, wie großartig unsere Republik ist, habe damit<br />

das Gegenteil erreicht: Frankreich zeigt sich als ein<br />

Land, das sich auf den Lorbeeren seiner Vergangenheit<br />

ausruht, mit einem Präsidenten, der wie ein König residiert.<br />

« Aber nein », tröstet mich Andrea, « wir wissen doch, dass<br />

die Franzosen einen anderen Bezug zur Moderne haben. Es<br />

ist doch gut, dass es solche Unterschiede in Europa gibt. »<br />

Allerdings sagt sie auch: « Es ist klar, dass unsere Kanzlerin<br />

niemals in einem solchen Umfeld arbeiten könnte. Das<br />

muss für sie lustig sein, wenn sie bei Sarkozy zu Besuch<br />

ist. Weißt Du was? Wenn Du das nächste Mal nach Berlin<br />

kommst, besuchen wir mal ihren Dienstsitz. » Vorschlag<br />

angenommen!<br />

Die Zeichnung in der letzten Ausgabe war eine Reminiszenz an Andy Warhol (1928-1987). Und dieses Mal?<br />

Frankreich erleben · <strong>September</strong> / <strong>Oktober</strong> <strong>2011</strong> · 71


Frankreich heute Gesellschaft<br />

Wie großzügig sind die Franzosen?<br />

Man geht davon aus, dass die Franzosen 2009 (der Betrag für 2010 ist noch nicht<br />

bekannt) über 3,3 Milliarden Euro gespendet haben. Die Finanzverwaltung kommuniziert<br />

für 2008, dass 6,068 Millionen Haushalte Spenden in ihrer Steuererklärung geltend gemacht<br />

haben. Frankreich zählt zudem rund 1,1 Millionen Vereine, in denen mehr als 15 Millionen<br />

Ehrenamtliche engagiert und 1,9 Millionen Mitarbeiter angestellt sind. Zahlen, die das Bild<br />

einer großzügigen und warmherzigen Nation zeigen. Inwieweit aber stimmt der Eindruck mit<br />

der Wirklichkeit überein? Wie positionieren sich die Franzosen im internationalen Vergleich?<br />

Wenn es um Wohltaten und Spenden geht, lieben<br />

es die Franzosen, ein großes Spektakel daraus zu<br />

machen. Diesen Eindruck gewinnt man jedenfalls<br />

beim Anblick medialer Events wie Téléthon, Pièces<br />

Jaunes, Sidaction, die fest im Jahreskalender eingeplant sind<br />

und deren Namen jeder Franzose kennt. Jede dieser drei<br />

Veranstaltungen steht für eine große Sammelaktion im<br />

Dienste der Wohltätigkeit. Ob für genetisch bedingte<br />

Krankheiten beim Téléthon, hospitalisierte Kinder bei den<br />

Pièces Jaunes oder HIV/Aids bei der Sidaction, das Anliegen<br />

dahinter ist immer das gleiche: Mit Hilfe der Medien<br />

(Print, Radio, Fernsehen) möglichst viele Franzosen für diese<br />

Themen zu sensibilisieren und ihre Hilfsbereitschaft in Form<br />

von Spenden einzufordern.<br />

Die größte der drei Veranstaltungen ist dabei mit Abstand<br />

der Téléthon, der von der Association Française contre<br />

les Myopathies organisiert wird. Eine Vereinigung, die<br />

ursprünglich aus den USA stammt und seit 1987 in Frankreich<br />

aktiv ist. Seit der ersten Ausgabe des Téléthon wurden<br />

über die Jahre stolze 1,8 Milliarden Euro gesammelt. Allein<br />

die letzte Ausgabe des Téléthon am 3. und 4. Dezember<br />

2010 brachte Spendengelder in Höhe von 90.756.400 Euro<br />

in nur 48 Stunden ein. Es heißt, dass der französische Téléthon<br />

in Relation zur Einwohnerzahl des Landes die größte<br />

Spendenaktion der Welt sei. Eine Aussage, die sich schwer<br />

überprüfen lässt, die aber zumindest eine Ahnung von der<br />

Bedeutung dieses Events gibt.<br />

Um dies zu erreichen, werden jedes Jahr, normalerweise<br />

am ersten Dezemberwochenende, also zur emotional ohnehin<br />

aufgeladenen Vorweihnachtszeit, zwei Tage lang diverse<br />

Veranstaltungen im ganzen Land organisiert, die auf den<br />

Kanälen des öffentlich-rechtlichen Fernsehens aufwendig<br />

inszeniert übertragen werden. In einem regelrechten Marathon<br />

spornt man die Zuschauer an, ihre Portemonnaies<br />

zu öffnen und sich großzügig zu zeigen. Über eine leicht<br />

zu merkende Telefonnummer können sie ihre Spenden in<br />

jeglicher Höhe beauftragen. Die Medien verstehen es dabei<br />

sehr gut, die Spendensumme in die Höhe zu treiben.<br />

Bei den Pièces Jaunes geht es dagegen ums kleine Geld,<br />

das in der Masse ebenfalls große Summen bilden kann.<br />

Diese Aktion wird von der Stiftung « Hôpitaux de Paris<br />

– Hôpitaux de France » unter der Schirmherrschaft von<br />

Bernadette Chirac, der Gattin des einstigen Präsidenten<br />

Jacques Chirac, immer am Anfang eines jeden Jahres organisiert.<br />

<strong>2011</strong> bereits zum 22. Mal.<br />

Kleine Sparbüchsen, die man im ganzen Land in Geschäften<br />

und an anderen Orten mit viel Publikumsverkehr<br />

findet, fordern die Franzosen auf, sich ihres Kleingeldes<br />

zu entledigen. Daher kommt der Name dieser Veranstaltung,<br />

denn die kleinen französischen Centimes-Münzen<br />

waren einst goldgelb. Im Zuge der Einführung des Euro<br />

mit seinen kupferfarbenen Cent-Münzen müsste man nun<br />

eigentlich von den Pièces Marrons sprechen, aber aus Traditionsgründen<br />

blieb man natürlich beim alten Namen.<br />

72 · Frankreich erleben · <strong>September</strong> / <strong>Oktober</strong> <strong>2011</strong>


Sogar die Kinder sind zum Mitmachen aufgerufen: Diverse<br />

Zeitungen und Magazine drucken Modelle zum Bauen der<br />

Geldbüchsen ab, womit die Kleinen anschließend auf Spendensuche<br />

gehen können. Seit der Einführung dieser Aktion<br />

konnten mehr als 10.000 Maßnahmen auf den Kinderstationen<br />

der französischen Krankenhäuser finanziert werden,<br />

für eine Summe von insgesamt knapp 70 Millionen Euro.<br />

Sidaction, ein Wortspiel zwischen sida (dt. Aids) und action<br />

(dt. Handeln), existiert ebenfalls seit vielen Jahren, und<br />

zwar seit 1994. Alljährlich im März oder April wird diese<br />

Spendenaktion, der ebenfalls eine große Medienaufmerksamkeit<br />

zuteil wird, veranstaltet. Während einer großen<br />

Show, die auf mehreren Fernsehsendern übertragen wird,<br />

sollen die Franzosen ihre Großzügigkeit unter Beweis stellen,<br />

um damit die Aids-Forschung sowie Präventionsprogramme<br />

zu unterstützen. Bei der letzten Sidaction kamen<br />

5,2 Millionen Euro zusammen.<br />

Aktionen wie Téléthon, Pièces Jaunes und Sidaction<br />

sind so etwas wie ritualisierte Messen der Güte, die in der<br />

Lage sind, große Summen an Spenden einzusammeln.<br />

Doch warum muss etwas wie das Spenden, das eigentlich<br />

ein sehr privater Akt ist, so ins Rampenlicht gezerrt werden?<br />

Würden sich die Franzosen sonst weniger großzügig<br />

zeigen?<br />

Eine Frage, die sich mangels Vergleichsmöglichkeit nicht<br />

direkt beantworten lässt. In Umfragen geben jedenfalls fast<br />

zwei Drittel der Franzosen regelmäßig an, dass sie Geld<br />

oder Sachgüter spenden oder sich ehrenamtlich engagieren.<br />

2009 wurden Spenden in Höhe von 3,3 Milliarden Euro<br />

verzeichnet, zumindest ist das die Summe, die den Finanzämtern<br />

bekannt ist. Simple Spenden an jemanden auf der<br />

Straße, sei es an einen Obdachlosen, einen Musiker oder<br />

einen offiziellen Spendensammler, sind damit nicht erfasst,<br />

so dass der echte Wert sogar noch höher liegen dürfte.<br />

Der offizielle durchschnittliche Spendenbetrag pro<br />

Haushalt betrug 2009 <strong>35</strong>4 Euro. Ein durchaus respektabler<br />

Wert, zumal in wirtschaftlich schwierigen Zeiten. Nach<br />

einer Untersuchung der Syndicat France Générosités, der<br />

Interessenvereinigung karitativer Vereine, soll der Betrag<br />

2010 sogar um sieben Prozent gewachsen sein. 89 Prozent<br />

der Spenden stammen nach dieser Erhebung von Menschen,<br />

die regelmäßig etwas geben. Am meisten zeigen sich die<br />

Franzosen großzügig, wenn es um medizinische Forschung,<br />

den Schutz oder die Unterstützung von Kindern sowie die<br />

Bekämpfung der Armut und sozialen Ausgrenzung geht.<br />

In ihrer Spendenbereitschaft werden die Franzosen<br />

allerdings kräftig vom Fiskus ermuntert. 80 Prozent der<br />

Spender geben zu, dass die Möglichkeit der steuerlichen<br />

Anerkennung ihrer Spenden ihr Verhalten beeinflusst. Nach<br />

dem französischen Steuerrecht können bis zu zwei Drittel<br />

einer Spende von den eigenen zu zahlenden Einkommenssteuern<br />

abgezogen werden, soweit der Betrag nicht 20<br />

Prozent des zu versteuernden Einkommens übersteigt. So<br />

« kostet » eine Spende in Höhe von 60 Euro den Spender<br />

nur echte 20,40 Euro seines Einkommens bzw. Vermögens.<br />

Laut dem französischen Finanzministerium machen 6,068<br />

Millionen Haushalte von diesem Recht Gebrauch, was<br />

rund ein Viertel aller steuerpflichtigen Haushalte im Land<br />

darstellt.<br />

Wenn man sich die Spendenbereitschaft in Frankreich<br />

genauer anschaut, fallen zudem geografische Unterschiede<br />

auf. Die Menschen im Elsass, in der Region Franche-Comté,<br />

in der Region Rhône-Alpes und in der Ile-de-France zeigen<br />

sich am großzügigsten. Die Auvergne zählt zu den Regionen<br />

mit dem größten Spendenzuwachs der letzten Jahre.<br />

Insgesamt scheint es so etwas wie einen Streifen der Großzügigkeit<br />

zu geben, der sich von den Pyrénées-Atlantiques<br />

ganz im Südwesten bis ins Elsass ganz im Nordosten durch<br />

das Land zieht. Menschen mit bescheidenem Einkommen<br />

spenden mit 0,8 Prozent ihres verfügbaren Einkommens<br />

relativ gesehen mehr als wohlhabende Franzosen mit 0,7<br />

Prozent.<br />

Doch wie großzügig sind die Franzosen im internationalen<br />

Vergleich? Schätzungen besagen, dass die Briten bei<br />

großen Wohltätigkeitsveranstaltungen neun- bis zwölfmal<br />

soviel spenden wie die Franzosen, die US-Amerikaner<br />

sogar 30-mal soviel, natürlich unter Berücksichtigung der<br />

unterschiedlichen Einwohnerzahlen.<br />

Nach dem World Giving Index, der die Großzügigkeit<br />

einer Nation anhand von drei Kriterien untersucht (Geldspenden,<br />

ehrenamtliche Arbeit und Nachbarschaftshilfe),<br />

steht Frankreich nur an 91. Stelle der Welt, weit hinter<br />

Luxemburg (Platz 25), Deutschland (Platz 18), Österreich<br />

(Platz 10) oder der Schweiz (Platz 5). Nach allen drei Kriterien<br />

zeigen sich die Deutschen großzügiger als die Franzosen:<br />

49 Prozent der Deutschen spenden Geld gegenüber 31<br />

Prozent der Franzosen, 28 Prozent der Deutschen engagieren<br />

sich ehrenamtlich gegenüber 22 Prozent der Franzosen<br />

und 56 Prozent der Deutschen helfen anderen Menschen<br />

gegenüber 28 Prozent der Franzosen, so besagt es zumindest<br />

der World Giving Index.<br />

Wenn man all diese Statistiken und Erkenntnisse zusammenfast,<br />

lässt sich feststellen, dass Frankreich durchaus<br />

ein großzügiges Land ist. Spenden fließen besonders gut<br />

während spezieller, medial inszenierter Veranstaltungen.<br />

Die Franzosen sind aber nicht spendabler als die Menschen<br />

in anderen Industriestaaten. Manchmal scheinen sie sogar<br />

geiziger zu sein.<br />

Frankreich erleben · <strong>September</strong> / <strong>Oktober</strong> <strong>2011</strong> · 73


Frankreich heute Politik<br />

Seit der Gründung der Fünften Republik 1958 durch General Charles de Gaulle ist die Wahl<br />

des Staatspräsidenten das wichtigste politische Ereignis Frankreichs. Daher ist es verständlich,<br />

dass sich Vorboten des Wahlkampfes der nächsten Präsidentschaftswahl im Mai 2012 bereits<br />

jetzt ankündigen. Im linken Lager will man den Kandidaten demnächst durch Vorwahlen<br />

bestimmen, im rechten Lager gilt Nicolas Sarkozy als natürlicher Anwärter. Doch bevor die<br />

Namen der Kandidaten feststehen, testen beide Lager bereits eventuelle Themen für den<br />

Wahlkampf aus. Diesen Sommer kam ein mögliches neues Streitfeld hinzu: die Kulturpolitik.<br />

Wenn es um den Zugang zur Kultur geht, kann<br />

sich das Präsidentenpaar Nicolas Sarkozy und<br />

Carla Bruni nicht beklagen. Das Leben im Elysée-Palast<br />

bietet paradiesische Verhältnisse. So verfügt der<br />

Amtssitz des Präsidenten beispielsweise über eine immense<br />

Büchersammlung. Zwar ist die historische Bibliothek mit<br />

den Klassikern der Literatur, in deren Räumen sich die<br />

Staatsoberhäupter Charles de Gaulle, François Mitterrand<br />

und Nicolas Sarkozy für ihr offizielles Foto haben ablichten<br />

lassen, eher überschaubar, doch darauf beschränkt sich das<br />

Angebot an Lesestoff im Elysée-Palast bei weitem nicht. Es<br />

ist Tradition, dass jeder französische Autor bei Erscheinen<br />

seines Werkes ein Exemplar dem Präsidenten schenkt –<br />

meist versehen mit einer persönlichen Widmung. So kommt<br />

es, dass der Elysée-Palast neben der Nationalbibliothek, deren<br />

Belieferung mit Büchern den Verlagen vorgeschrieben<br />

ist, über eine der umfangreichsten Büchersammlungen des<br />

Landes verfügt.<br />

Doch Nicolas Sarkozy und Carla Bruni können nicht<br />

nur in Büchern schmökern. Der Amtssitz verfügt auch über<br />

ein eigenes Privatkino. Die beiden können sich dort die Filme<br />

zeigen lassen, die sie interessieren, wenn sie wollen, sogar<br />

mit einer Einladung an den Regisseur oder andere Mitwirkende<br />

des Films, um anschließend mit ihnen über den<br />

Streifen zu diskutieren. Außerdem gibt es im Elysée-Palast<br />

mit seinen diversen Salons und Räumen genug Platz für<br />

die Ausrichtung kleinerer Konzerte oder andere kultureller<br />

Veranstaltungen. Das Angebot an kultureller Zerstreuung<br />

hinter den Mauern des präsidialen Palastes ist also groß.<br />

Das eigentliche Problem für das Präsidentenpaar dürfte<br />

vielmehr sein, so ist jedenfalls zu vermuten, im Politikalltag<br />

die Zeit für derartige Aktivitäten zu finden.<br />

74 · Frankreich erleben · <strong>September</strong> / <strong>Oktober</strong> <strong>2011</strong>


Wenn man allerdings die Artikel in der französischen<br />

Presse in diesem Sommer verfolgt hat, müssen die beiden<br />

die Zeit dafür wohl gefunden haben. Plötzlich wurde derart<br />

viel darüber geschrieben, wie das Präsidentenpaar gemeinsam<br />

liest, sich zusammen Filme anschaut oder die neuesten<br />

CDs anhört, dass man bei einem abendlichen Spaziergang<br />

vor dem Elysée-Palast fast schon erwarten würde, Nicolas<br />

Sarkozy und Carla Bruni hinter einem der erleuchteten<br />

Fenster mit einem Buch in der Hand erkennen zu können.<br />

Die Entdeckung der Kultur durch das Präsidentenpaar<br />

ist jedenfalls zum Thema des Sommers geworden. Es heißt,<br />

dass Nicolas Sarkozy sich diesbezüglich verändert habe,<br />

dass er geradezu eine Leseratte geworden sei. In jeder freien<br />

Minute soll er sich mit einem Buch zurückziehen, um<br />

später mit seinen Gesprächspartnern über den Inhalt zu<br />

diskutieren. Auch mag er es wohl, sich hintereinander alle<br />

Filme eines Regisseurs anzuschauen, um dessen Gesamtwerk<br />

besser würdigen zu können. Doch woher kommt diese<br />

Lust an der Kultur auf einmal? Hat Sarkozy seine Vorlieben<br />

wirklich verändert? Ist es der Einfluss Carla Brunis?<br />

Vor diesem Sommer hatte man jedenfalls nicht den<br />

Eindruck, dass Nicolas Sarkozy sehr viel an Kultur, insbesondere<br />

der Hochkultur, liegt. Anders als seine Vorgänger<br />

versuchte er bisher nicht, sich über kulturelle Themen zu<br />

profilieren oder sich als großer Literaturkenner darzustellen.<br />

Vielmehr bekam er das Image eines Président Bling-<br />

Bling, eines Präsidenten, der sich vor allem für Luxus und<br />

Geld interessiert. Auf kulturellem Gebiet zeigte er sich eher<br />

stolz, den Geschmack des « kleinen Mannes » zu teilen und<br />

sich vor allem für Filme, Bücher und CDs zu interessieren,<br />

die den Massengeschmack treffen. Also eher Hollywood-<br />

Streifen und Top Ten als Autorenfilm, Oper oder Theater.<br />

Im Endeffekt sollte es egal sein, wie der Präsident und<br />

seine Frau ihre Freizeit gestalten und warum sich Nicolas<br />

Sarkozy plötzlich der Kultur zuwendet, handelt es sich<br />

doch schließlich um sein Privatleben. Da aber in weniger<br />

als einem Jahr die Präsidentschaftswahlen anstehen, beschäftigen<br />

sich politische Kommentatoren unweigerlich mit<br />

diesem Phänomen. Sie fragen sich, wie eine solche Kehrtwende<br />

zu deuten ist. Manche vermuten eine ganz bewusste<br />

Kommunikationsstrategie, mit der der potentielle Kandidat<br />

neue Zielgruppen ansprechen will. Immerhin ist den<br />

Franzosen ihre Kultur heilig, spielt die Kulturpolitik in der<br />

Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit eine wichtige Rolle. Ob<br />

das neue Interesse an der Kultur echt oder geheuchelt ist,<br />

es scheint als wahrscheinlich, dass kulturpolitische Themen<br />

im Wahlkampf bedeutend werden könnten.<br />

Dies zeigt auch ein anderer Vorfall aus diesem Sommer.<br />

Aus Anlass eines Besuchs des Festivals von Avignon lässt<br />

Martine Aubry, Parteivorsitzende der Sozialisten und Kandidatin<br />

der parteiinternen Vorwahlen, verlauten, dass sie für<br />

eine Anhebung des Kulturetats von 30 bis 50 Prozent sei.<br />

Als Gegenfinanzierung schlägt sie die Abschaffung eines<br />

Gesetzes aus dem Jahre 2007 vor, das Überstunden steuerlich<br />

begünstigt.<br />

Angesichts der Tatsache, dass im französischen Haushalt<br />

für Kultur bereits 7,5 Milliarden Euro vorgesehen<br />

sind, braucht es nicht lange, bis diese Bemerkung in Zeiten<br />

allgemeiner Haushaltkonsolidierungsbemühungen lebhafte<br />

Reaktionen auslöst. Ist ein solches Versprechen vernünftig?<br />

Darf die Kultur zu einem Spielball der Politik werden? Sich<br />

gar von einem politischen Lager in Beschlag nehmen lassen?<br />

Fragen, die seitdem diskutiert werden.<br />

Ihr Parteikollege, ehemaliger Parteivorsitzender und<br />

interner Herausforderer François Hollande bringt seinen<br />

Missmut über die Äußerung jedenfalls mehr oder weniger<br />

offen zum Ausdruck. Er lässt wissen, dass « man aufpassen<br />

soll, die Wahrheit über die Haushaltslage zu sagen » und<br />

dass « man nicht in einen Wettbewerb treten soll, immer<br />

mehr anzubieten ». Die Konservativen freuen sich wiederum<br />

über diesen Streit innerhalb der Sozialisten, zumal die<br />

Kultur traditionell ein Steckenpferd der Linken ist. Der aktuelle<br />

Kulturminister Frédéric Mitterrand erinnert daran,<br />

dass man beachten müsse, dass sein Ministerium, anders<br />

als in anderen Ländern Europas, bisher von gravierenden<br />

Einschnitten verschont geblieben sei, ja sogar einen Inflationsausgleich<br />

erhalten habe. Außerdem legt er nach, dass<br />

die Forderung nach mehr Geld vielleicht eher ein Ausdruck<br />

von Fantasielosigkeit sei. So eine Aussage käme nicht von<br />

einer ernstzunehmenden Präsidentschaftskandidatin, sondern<br />

einer Fee namens Martine. Starker Tobak.<br />

Dass eine derartige Aufregung über die Kulturpolitik<br />

bzw. das eventuell inszenierte Interesse von Nicolas Sarkozy<br />

möglich ist, hängt damit zusammen, dass dieser Politikbereich<br />

in Frankreich sehr sensibel ist. Seitdem 1959 das Kulturministerium<br />

geschaffen wurde, ist die Kultur wichtiger<br />

Bestandteil der Politik. Der Schriftsteller André Malraux<br />

war der erste französische Kulturminister. Ihm folgten einige<br />

große Persönlichkeiten, so auch Jack Lang. Er gelangte<br />

dank François Mitterrand an die Spitze des Ministeriums<br />

und ist unter anderem dafür bekannt, die immer am 21.<br />

Juni stattfindende Fête de la Musique ins Leben gerufen zu<br />

haben, die heute in vielen Ländern Nachahmer gefunden<br />

hat. Außerdem erreichte er während seiner Amtszeit, dass<br />

die Zuständigkeiten des Ministeriums beständig ausgebaut<br />

wurden und dass der Kulturhaushalt auf ein Prozent des<br />

Gesamthaushaltes anwuchs – für die damalige Zeit ein<br />

enormer Fortschritt.<br />

Wie bereits erwähnt, gibt der französische Staat heute<br />

7,5 Milliarden Euro für die Kultur aus. 375 Millionen<br />

davon fließen zum Beispiel in den Erhalt und die Restaurierung<br />

von Denkmälern, 663 Millionen sind für die<br />

Unterstützung der Theater, Opernhäuser, Musicals etc.<br />

vorgesehen, 420 Millionen dienen der Unterstützung der<br />

Presse. Summen, die durchaus Gewicht haben. Ob Nicolas<br />

Sarkozy, Martine Aubry, François Hollande oder Frédéric<br />

Mitterrand, es ist zu vermuten, dass sie sich bis zur Wahl<br />

noch des Öfteren zu kulturellen Themen melden werden.<br />

Er bleibt aber zu hoffen, dass es am Ende auch um eine<br />

ernsthafte Politik und nicht nur um taktische Überlegungen<br />

geht. Spätestens nach der Wahl 2012 werden es die<br />

Franzosen wissen.<br />

Frankreich erleben · <strong>September</strong> / <strong>Oktober</strong> <strong>2011</strong> · 75


Frankreich heute Stadtentwicklung<br />

Bordeaux<br />

Eine Stadt mit Ambitionen<br />

Jahrelang haftete Bordeaux der Ruf einer verschlafenen Provinzstadt an. Die Fassaden der<br />

herrschaftlichen Häuser waren schwarz geworden und das Leben in den Straßen träge.<br />

Doch dann wurde Alain Juppé zum Bürgermeister gewählt und die Bautrupps rückten an. Fassaden<br />

wurden saniert, Straßenbahnlinien gebaut, Fußgängerzonen eingerichtet, die Ufer der<br />

Garonne herausgeputzt, Designrestaurants eröffnet. Bordeaux wurde wieder eine lebendige<br />

Stadt, ein städtebauliches Schmuckstück. Damit aber nicht genug. Der Stadtumbau geht auch<br />

im zweiten Jahrzehnt des neuen Jahrtausends weiter. Das neue Ziel lautet: 2030 soll der heute<br />

rund 750.000 Bewohner zählende Großraum Bordeaux zu einer Metropole mit einer Million<br />

Einwohnern anwachsen. Ehrgeizige Projekte und ein Ausbau der Infrastruktur sollen dazu beitragen,<br />

die Stadt noch attraktiver werden zu lassen, um neue Bewohner anzuziehen. Ein Überblick<br />

über das, was für die nächsten Jahre in und um die Weinmetropole herum geplant ist.<br />

Bassins à flot, die neue Hafencity<br />

Im Norden von Bordeaux liegen zwei alte Hafenbecken<br />

im Dornröschenschlaf. Obwohl nicht weit von der Innenstadt<br />

und den renovierten Ufern der Garonne entfernt,<br />

herrschte rund um die Becken jahrelang Ödnis. Ein Zustand,<br />

der sich nun nach 15 Jahre andauernden Diskussionen<br />

und immer wieder verschobenen Plänen endgültig<br />

ändern soll. An den Bassins à flot soll Bordeaux’ neue Hafencity<br />

entstehen, ein Quartier mit Büros, Wohnungen und<br />

kulturellen Einrichtungen.<br />

Was die neuen Wohn- und Bürogebäude angeht, so<br />

soll deren Architektur an die industrielle und maritime<br />

Vergangenheit des Ortes erinnern. Von den geplanten<br />

5.000 Wohnungen sind 32 Prozent als Sozialwohnungen<br />

vorgesehen, um eine soziale Durchmischung des Viertels<br />

sicherzustellen. Für ein ehemaliges U-Boot-Dock, das sich<br />

am nördlichen Rand eines der Hafenbecken befindet und<br />

das mit seiner Betonarchitektur einen heute eher düsteren<br />

Eindruck hinterlässt, ist eine kulturelle Nutzung vorgesehen.<br />

Die Chefs eines bekannten Designhotels der Stadt,<br />

des Hotels Seeko’o, wollen in der neuen Hafencity ein<br />

zweites Hotel mit Wellnessbereich eröffnen. Außerdem<br />

sollen später einmal drei Schulen für die Kinder des neuen<br />

Stadtviertels zur Verfügung stehen.<br />

76 · Frankreich erleben · <strong>September</strong> / <strong>Oktober</strong> <strong>2011</strong>


Futuristisches Weinzentrum, Architektur als Wahrzeichen<br />

Es mag erstaunen, doch die Weinmetropole Bordeaux<br />

hat bis heute keine Einrichtung, in der man als Besucher die<br />

Welt des Weines entdecken kann. Das soll sich ändern. Als<br />

Herzstück des neuen Viertels an den Bassins à flot soll ein<br />

« Centre culturel et touristique du vin » entstehen. Ähnlich<br />

wie das Guggenheim-Museum in Bilbao, soll die Einrichtung<br />

eine architektonische Ikone für die Stadt werden. Ein<br />

Wahrzeichen mit einer Fläche von 1.400 Quadratmetern,<br />

das jedes Jahr zwischen 400.000 und 600.000 Besucher<br />

anziehen soll. Entworfen wurde der Bau von den Architektenbüros<br />

X-Tu und Casson Mann. Die Pläne verheißen<br />

eine spektakuläre Architektur, die weltweit von sich reden<br />

machen wird. Die Fertigstellung des Vorhabens ist für 2014<br />

vorgesehen.<br />

Frankreich erleben · <strong>September</strong> / <strong>Oktober</strong> <strong>2011</strong> · 77


Frankreich heute Stadtentwicklung<br />

Neue Brücke über die Garonne, der Pont Bacalan-Bastide<br />

Ein weiteres Symbol der neuen Hafencity ist fast schon<br />

fertig: eine neue, spektakuläre Brücke über die Garonne,<br />

die die Verkehrsanbindung des neuen Quartiers nachhaltig<br />

verbessert. Damit Kreuzfahrtschiffe auch in Zukunft die<br />

Innenstadt von Bordeaux anlaufen können, lassen sich die<br />

Fahrbahnen der Brücke hochziehen. Der Pont Bacalan-Bastide<br />

wird damit eine der größten Hubbrücken Europas. 7.000<br />

Tonnen Stahl, genauso viel wie einst für den Eiffelturm, sind<br />

für den Bau notwendig. Einzelne Teile der Brücke, die in<br />

Italien vorproduziert wurden, brachte man von dort mit dem<br />

Schiff durch die Meerenge von Gibraltar und entlang der<br />

portugiesischen und spanischen Küste nach Bordeaux. Die<br />

Öffnung der Brücke für den Schiffsverkehr wird nach ihrer<br />

Fertigstellung elf Minuten dauern, schließlich müssen 2.500<br />

Tonnen angehoben werden.<br />

Damit Bordeaux nicht dasselbe Schicksal ereilt wie Dresden,<br />

das nach dem Bau einer neuen Brücke für sein Elbtal den<br />

Weltkulturerbetitel aberkannt bekam, verständigte man sich<br />

an der Garonne im Vorfeld bereits mit der UNESCO. Bordeaux<br />

wird auch in Zukunft zum Weltkulturerbe der Menschheit<br />

zählen. Und die neue Brücke wird bestimmt ein neues<br />

Wahrzeichen und eine Landmarke der Skyline der Stadt.<br />

Euratlantique, Stadtviertel mit<br />

Hochgeschwindigkeitsanschluss<br />

Wer wachsen will, braucht Platz für neue Büros und Wohnungen. Solchen<br />

haben die Politiker von Bordeaux neben den Bassins à flot auch rund um<br />

den Bahnhof Saint-Jean, dem Hauptbahnhof der Stadt, identifiziert. In 15<br />

Jahren sollen auf bisher bestehenden Brachen, Gleisanlagen und verlassenen<br />

Hafenflächen 15.000 Wohnungen und 400.000 Quadratmeter Bürofläche<br />

entstehen. Einen besonderen Schub soll das neue Viertel durch den Ausbau<br />

der Hochgeschwindigkeitsstrecke der Bahn von Paris nach Bordeaux bekommen,<br />

schließlich befindet sich der TGV-Bahnhof im Herzen des neuen<br />

Stadtteils. Dieser soll in den kommenden zehn Jahren mit Millionenaufwand<br />

zudem ausgebaut und aufgewertet werden. Zwar steht noch nicht genau fest,<br />

was alles gemacht werden soll, das Projekt gilt aber schon jetzt als der größte<br />

Bahnhofsumbau, den es je in Frankreich gegeben hat.<br />

78 · Frankreich erleben · <strong>September</strong> / <strong>Oktober</strong> <strong>2011</strong>


Ein neues Stadion für die Fußball-EM 2016<br />

Wenn Frankreich im Jahre 2016 Austragungsort der<br />

Fußball-EM ist, werden einige Spiele in Bordeaux stattfinden.<br />

Den gebührenden Rahmen für das Großereignis<br />

soll ein neues Stadion mit 43.000 Plätzen bilden, das im<br />

Nordwesten der Stadt bis 2015 errichtet wird. Entworfen<br />

wurde es von den Stararchitekten Herzog und de Meuron,<br />

die auch für die berühmte Allianz-Arena in München verantwortlich<br />

waren. Das Stadion von Bordeaux wird nicht<br />

weniger spektakulär ausfallen.<br />

Eine Arena für sportliche und kulturelle Großereignisse<br />

Viele europäische Großstädte haben sie bereits, eine<br />

Multifunktionsarena für Veranstaltungen diverser Natur.<br />

Nun will sich auch Bordeaux eine solche Halle gönnen.<br />

Errichtet wird die Arena auf dem rechten Garonne-Ufer,<br />

das bisher immer noch im Schatten des linken Ufers steht.<br />

15.000 Menschen soll die Halle aufnehmen können. Große<br />

Konzerte oder Sportveranstaltungen können zukünftig<br />

also auch in Bordeaux stattfinden. Ergänzt wird das Projekt<br />

durch den Bau eines angrenzenden, 30.000 Quadratmeter<br />

großen Shoppingcenters.<br />

Frankreich erleben · <strong>September</strong> / <strong>Oktober</strong> <strong>2011</strong> · 79


Frankreich heute Stadtentwicklung<br />

Ein Auditorium<br />

fürs Kulturelle<br />

Die Arena ist nicht die einzige neue Veranstaltungshalle<br />

in der Stadt. Eine andere,<br />

Auditorium genannt, ist bereits im Bau und<br />

soll 2012 fertig sein. Sie kann unter anderem<br />

für Konzerte genutzt werden.<br />

Ein grundsaniertes<br />

Naturkundemuseum<br />

Schon seit einigen Jahrhunderten gibt<br />

es ein Naturkundemuseum in Bordeaux,<br />

dessen Sammlung dank des Umstandes,<br />

das Bordeaux eine Hafenstadt ist, äußerst<br />

umfangreich ist. Zurzeit wird das Museum<br />

grunderneuert und modernisiert. Wenn die<br />

Arbeiten 2014 abgeschlossen sind, soll es zu<br />

einer Haupttouristenattraktion werden.<br />

Nur noch zwei Stunden<br />

von Paris entfernt<br />

Noch streiten sich einige politische Akteure über die letztendliche Finanzierung<br />

dieses Mammutprojekts, doch seine Realisierung gilt als sicher:<br />

die Verlängerung der Hochgeschwindigkeitsbahntrasse von Tours nach<br />

Bordeaux. Zwar rasen schon heute die schnellen TGV-Züge von der Seine<br />

bis an die Garonne, doch brauchen sie dafür bisher rund drei Stunden, da<br />

nur bis Tours mit Vollgas gefahren werden kann. Ist die Hochgeschwindigkeitstrasse<br />

aber erst einmal von Tours nach Bordeaux verlängert, was für<br />

2016 geplant ist, werden die Züge für die über 600 Kilometer von Paris nur<br />

noch zwei Stunden benötigen.<br />

In föderalen Ländern mag es schwer zu verstehen sein, aber jedes zeitliche<br />

Heranwachsen an die Hauptstadt ist für eine Stadt in der französischen<br />

Provinz von größter Bedeutung. Je schneller man mit dem Pariser<br />

Großraum verbunden ist, desto besser für die eigene Wirtschaft. Außerdem<br />

lockt eine gute Verbindung Pariser an, die ihren Zweitwohnsitz fürs Wochenende<br />

lieber in einer weniger hektischen Metropole als der Hauptstadt<br />

haben.<br />

Mit etwas Glück verbessert sich aber nicht nur die Schienenanbindung<br />

nach Paris, sondern auch hin zur boomenden Metropole Toulouse und nach<br />

Spanien. Es ist geplant, die Hochgeschwindigkeitstrasse in einem zweiten<br />

Schritt weiter bis zur spanischen Grenze einerseits und bis nach Toulouse andererseits<br />

zu verlängern. Allerdings ist das noch Zukunftsmusik, denn bisher<br />

weiß man noch nicht, wie diese zusätzlichen Baustellen zu bezahlen sind.<br />

Noch bessere<br />

Autobahnverbindungen<br />

Wenn es um die Anbindung der Stadt<br />

an das französische Autobahnnetz geht,<br />

kann sich Bordeaux nicht beklagen. Aus allen<br />

Himmelsrichtungen erreicht man heute<br />

die Metropole per Autobahn. Eine signifikante<br />

Verbesserung wurde in den letzten<br />

Jahren gerade durch den inzwischen abgeschlossenen<br />

Bau der Autobahn A89 von<br />

Clermont-Ferrand nach Bordeaux erreicht.<br />

Seitdem muss man keine langen Umwege<br />

mehr vornehmen, wenn man in den Osten<br />

des Landes bzw. die europäische Alpenregionen<br />

will. Ebenfalls neu ist die Autobahn<br />

A63, die Bordeaux mit Pau und den mittleren<br />

Pyrenäen verbindet. Doch was schon<br />

gut ist, kann durchaus noch verbessert werden.<br />

So soll die bisherige als Schnellstraße<br />

ausgebaute N10 von Bordeaux in Richtung<br />

spanische Grenze, die für den europäischen<br />

Verkehr von großer Bedeutung ist, den<br />

Status einer Autobahn bekommen. Dies<br />

hat einerseits zwar den Nachteil, dass auch<br />

auf dieser Strecke Autobahngebühren anfallen<br />

werden. Andererseits ist damit aber<br />

auch ein Ausbau der Strecke verbunden, die<br />

stückweise auf drei Spuren verbreitert werden<br />

soll.<br />

80 · Frankreich erleben · <strong>September</strong> / <strong>Oktober</strong> <strong>2011</strong>


Grüne Energie für<br />

die neue Metropole<br />

Auch im technologischen Bereich will sich Bordeaux<br />

weiterentwickeln. Als Beitrag zum Klimaschutz ist vorgesehen,<br />

auf den Dächern der Parkhäuser des Messegeländes<br />

der Stadt ein Solarkraftwerk zu errichten. 61.000 Sonnenkollektoren<br />

werden auf einer Fläche errichtet, die 27-mal<br />

größer als ein Fußballfeld ist. Die zu gewinnende Strommenge<br />

reicht aus, um die Straßenbeleuchtung sechs Monate<br />

im Jahr zu betreiben.<br />

Ausbau des Tramnetzes<br />

Keine Frage, die Errichtung eines Straßenbahnnetzes in<br />

Bordeaux war die Initialzündung für die enorme Erneuerung<br />

der Stadt der letzten Jahre. Die Verkehrsplaner wollen<br />

sich auf dem bisher Erreichten aber nicht ausruhen. Das<br />

45 Kilometer lange Tramnetz soll bis 2018 um weitere 34<br />

Kilometer wachsen und noch andere Stadtteile erschließen.<br />

Dafür werden die bisherigen drei Linien an ihren Enden<br />

verlängert und eine vierte Linie neu gebaut. Wenn die Arbeiten<br />

abgeschlossen sind, wird Bordeaux eines der größten<br />

Straßenbahnnetze Frankreichs besitzen.<br />

Wellness-Oase, eine Stadt geht baden<br />

Große Thermal- und Saunaanlagen sind in Frankreich<br />

weniger bekannt als in Mitteleuropa. Umso erstaunlicher ist<br />

ein solches Projekt, das in naher Zukunft in Lormont, einer<br />

Kommune im Großraum auf der rechten Garonne-Seite,<br />

Wirklichkeit werden könnte. Sensationell ist auch die Architektur<br />

dieses Vorhabens, erdacht vom Pariser Architekten<br />

Jean-Michel Ruols. Wie das neue Weinzentrum könnte<br />

auch die Wellness-Oase zu einem neuen architektonischen<br />

Wahrzeichen der Stadt werden. Ergänzt wird die Anlage<br />

durch ein integriertes Hotel.<br />

Frankreich erleben · <strong>September</strong> / <strong>Oktober</strong> <strong>2011</strong> · 81


Kulturszene<br />

CDs<br />

Luce: Première phalange<br />

CD von Sony Music<br />

Luce wurde vom französischen Publikum durch die<br />

beliebte Castingshow « La nouvelle star » entdeckt.<br />

Doch entgegen gängiger Klischees gegenüber diesen<br />

Fernsehsendungen ist die Sängerin kein pures Marketingprodukt,<br />

sondern eine echte Entdeckung. Luce<br />

ist ein Mensch mit viel Humor, der auch zu seinen<br />

körperlichen Rundungen steht und damit einen Kontrapunkt<br />

zu den üblichen Schönheitsidealen setzt. Musikalisch bietet<br />

die Künstlerin ein breites Repertoire von melancholischen Songs (beispielsweise<br />

ein Lied über Alzheimer) bis hin zu flotten Rhythmen.<br />

Joe Dassin: Dassin Symphonique<br />

CD von Sony Music<br />

Der 1980 verstorbene Joe Dessin gehört zu den großen Stars des<br />

französischen Chansons. Das Symphonieorchester von Budapest<br />

ehrt mit diesem Album das Werk dieses Ausnahmekünstlers, wobei<br />

die Musik dank modernster Technik mit der Stimme des Sängers<br />

hinterlegt ist. Ein Album für Dassin-Fans und alle, die sich für ältere<br />

französische Chansons interessieren.<br />

Kandy: Ce petit monde<br />

CD von Aka Music<br />

Dieses Album ist die Geschichte einer ungewöhnlichen Begegnung,<br />

und zwar der Begegnung zwischen drei talentierten Künstlern und<br />

1.018 Internetnutzern. Letztere haben dieses erste Album der Band<br />

finanziert. Herausgekommen ist ein hundertprozentiges Rockalbum<br />

mit elf Songs über Weltschmerz und den Träumen einer ganzen Generation.<br />

Tournée<br />

Frankreich 2010, 111 min • Originaltitel: Tournée • Ein Film von Mathieu Amalric<br />

mit Mathieu Amalric, Philippe Di Folco, Marcelo Novais Teles, Raphaëlle<br />

Valbrune • Kinostart: 8. <strong>September</strong> <strong>2011</strong>, im Verleih von Farbfilm.<br />

Mit « Tournée », seinem dritten Spielfilm als Regisseur und Drehbuchautor, wirft<br />

Mathieu Amalric einen witzigen und liebevollen, aber durchaus von tragischen Momenten<br />

durchzogenen Blick auf den Tour-Alltag einer amerikanischen New-Burlesque-Truppe<br />

in Frankreich. Der als Schauspieler aus Filmen wie « Schmetterling<br />

und Taucherglocke », « München » oder « Ein Quantum Trost » bekannte Star spielt<br />

in dieser Tragikomödie selbst die männliche Hauptrolle. Für diesen Film wurde<br />

Amalric 2010 bei den Internationalen Filmfestspielen von Cannes mit dem Preis für<br />

die beste Regie bedacht.<br />

82 · Frankreich erleben · <strong>September</strong> / <strong>Oktober</strong> <strong>2011</strong>


Bücher<br />

Gérard Georges: Eines Morgens auf dem Land<br />

Roman, 272 Seiten, Thiele Verlag<br />

Garachou, ein Weiler im Herzen der Auvergne, hat nur noch einen Einwohner: Ferdinand<br />

Pélissier. Der griesgrämige Alte lebt mit acht Kühen und seinem treuen Hund ganz allein<br />

auf dem Hof. Eltern und Bruder sind gestorben, und Yvette, seine einzige große Liebe,<br />

hat er niemals bekommen. Ferdinands einziges Vergnügen ist es, den Postboten zu ärgern<br />

oder mit seinem Moped über die Landstraßen zu tuckern, um zu Beerdigungen zu fahren.<br />

Ansonsten will der bärbeißige Bauer nur noch seine Ruhe. Als eines schönen Morgens ein<br />

englisches Ehepaar den Nachbarhof kauft, um daraus ein Bed & Breakfast zu machen, ist<br />

Ferdinand entsetzt. Ausgerechnet Engländer! Mit schlechtem Benehmen und angelegtem Gewehr ist<br />

der Alte wild entschlossen, die Neuankömmlinge zu vertreiben.<br />

Sophie Fontanel:<br />

Wie meine Mutter alt wurde und ich erwachsen<br />

Erfahrungsbericht, 160 Seiten, Kailash<br />

Sophie Fontanel ist beruflich erfolgreich. In Frankreich ist sie durch eine Lifestyle-Kolumne<br />

populär geworden, in der sie im Sex-and-the-City-Stil aus dem Leben einer unabhängigen<br />

Frau plaudert. Ihr Leben ändert sich jedoch von Grund auf, als ihre 86-jährige Mutter zum<br />

Pflegefall wird. Diese leidet unter einer milden Form von Demenz. Tochter Sophie sieht<br />

sich plötzlich mit einer ungewohnten Verantwortung konfrontiert. Die leicht skurrile alte<br />

Dame nimmt sie fortan in Beschlag, strapaziert sie bis zum Äußersten. Dieser Mutter, die<br />

nicht immer mütterlich war, schenkt Sophie alles, was sie hat: ihre Zeit, ihre Kraft, ihre<br />

Zuversicht, in einem gemeinsamen Kampf gegen das Unausweichliche. Sophie Fontanel<br />

erzählt in diesem Buch, wie sich durch die Situation der Pflege die Beziehung zu ihrer Mutter von Grund auf<br />

wandelt und wie die langjährigen Spannungen zwischen Mutter und Tochter Gefühlen von bedingungsloser<br />

Liebe weichen.<br />

Filme<br />

Copie Conforme<br />

Frankreich/Italien/Iran 2010, 106 min • Originaltitel:<br />

Copie conforme • Ein Film von Abbas Kiarostami mit<br />

Juliette Binoche und William Shimell • Kinostart: 13.<br />

<strong>Oktober</strong> <strong>2011</strong>, im Verleih von Alamode Filmdistribution<br />

Während einer Lesereise in Italien trifft der britische Autor James Miller (William<br />

Shimell) auf eine französische Kunstexpertin (Juliette Binoche). Sogleich scheint der<br />

Funke zwischen ihnen überzuspringen. Sie treffen sich am nächsten Tag, um zusammen<br />

aufs Land zu fahren. Der Film erzählt in klugen wie unvorhersehbaren Wendungen von<br />

einem Treffen zwischen einem Mann und einer Frau, die sich gemeinsam auf die Suche<br />

nach Schein und Sein begeben.<br />

Frankreich erleben · <strong>September</strong> / <strong>Oktober</strong> <strong>2011</strong> · 83


Art de vivre Wein<br />

Ganz im Süden von Burgund liegt westlich von Mâcon das kleine Weinanbaugebiet<br />

Saint-Véran, dessen Appellation in diesem Jahr den 40. Jahrestag ihres Bestehens feiert.<br />

Die Reben am Fuß der Felsen von Vergisson und Solutré ergeben einen Weißwein, der<br />

lange nur Kennern bekannt war. Nach und nach hat er sich aber nun seinen Platz zwischen<br />

den Spitzenprodukten erobert. Das Schöne daran: Er ist dabei erschwinglich geblieben.<br />

Die Arbeit der Winzer der AOC Saint-Véran hat etwas<br />

Mutiges und Berührendes. Bei einem Blick auf<br />

die Karte der Weinanbaugebiete von Burgund sieht<br />

man schnell, dass es wahrlich kein leichtes Unterfangen sein<br />

muss, mit einem Wein zu bestehen, der sozusagen « eingezwängt<br />

» ist, und zwar zwischen dem Mâconnais und dem<br />

Beaujolais. Zwischen zwei Weinanbaugebieten also, die klangvolle<br />

Namen haben und seit Jahrhunderten berühmt sind.<br />

Doch haben drei Männer genau diesen Mut gezeigt:<br />

Louis Dailly, Louis Orizet und Georges Chagny. Sie waren<br />

überzeugt davon, dass einige Weine aus Mâconnais und<br />

Beaujolais in eine eigene AOC gruppiert werden können<br />

und studierten deshalb genau die Qualität der Trauben,<br />

die Weingüter und die lokale Bodenbeschaffenheit. Ihre<br />

Schlussfolgerung war eindeutig: Eine eigene Appellation,<br />

die sich von den beiden um sie herum unterscheidet, sei<br />

durchsetzbar. 1947 wurde die Vereinigung der Weißweinwinzer<br />

Mâcon/Saint-Véran gegründet. Sie kämpfte 20 Jahre<br />

für ihre Idee. 1971 war es dann soweit: die Appellation<br />

d’Origine Contrôlée Saint-Véran wurde im Gesetzblatt der<br />

Republik offiziell anerkannt. In diesem Jahr feiert sie ihren<br />

40. Geburtstag.<br />

Allerdings muss ein Detail geklärt werden, das schnell<br />

zu Verwirrung führen kann. Der Name Saint-Véran hat<br />

nichts mit der kleinen Gemeinde Saint-Véran zu tun, die<br />

sich im Departement Hautes-Alpes befindet und das höchste<br />

Kirchendorf Frankreichs auf 2.042 Metern Höhe ist. Das<br />

phonetisch gleichlautende Saint-Vérand in Burgund, wo<br />

sich das Weinanbaugebiet befindet, wird dagegen mit einem<br />

« d » am Ende geschrieben. Sein Name leitet sich von dem<br />

84 · Frankreich erleben · <strong>September</strong> / <strong>Oktober</strong> <strong>2011</strong>


katholischen Heiligen Saint-Véran ab, der am Ende des 6.<br />

Jahrhunderts Bischof von Cavaillon war und als Schutzheiliger<br />

der Schäfer und des Viehs gilt.<br />

Das Weinanbaugebiet wird anders als<br />

der Ort jedoch ohne « d » geschrieben.<br />

Der Saint-Véran besteht einzig aus<br />

Chardonnay-Trauben, die im Übrigen<br />

hier den Ursprung ihres Namens haben.<br />

Denn schon immer wucherten in<br />

dieser Gegend viele Disteln. Das gab<br />

einem Dorf den Namen Cardonacum,<br />

was « Das Dorf, das von vielen Disteln<br />

umgeben ist » bedeutet. Daraus leitete<br />

sich Chardonnay ab: « Die Rebe, die<br />

auf dem Distelboden gut gedeiht ».<br />

Der Saint-Véran ist ein facettenreicher<br />

Wein, auch wenn er nur aus einer<br />

Traubenart hergestellt wird. Das Weinanbaugebiet<br />

wird von dem Dorf Solutré-Pouilly<br />

in zwei Bereiche geteilt.<br />

Die Weinfelder sind in sechs Kommunen<br />

unterteilt, was dem Wein eine<br />

große Bandbreite besonderer Aromen<br />

verschafft, die sich je nach Boden und<br />

Bewirtschaftung unterscheiden. Deshalb<br />

entwickeln sich unter der AOC<br />

Saint-Véran mehrere Spezifika. Man<br />

spricht hier vom « Klima » des Weins.<br />

Fakten zum Saint-Véran<br />

Drei Sorten lassen sich beim Saint-Véran unterscheiden. Die<br />

reichhaltigen Böden von « Les Cras » und « Les Monts », die<br />

mineralischen « La Mûre » und « En Faux » sowie « Crèches »<br />

❦ Departement der Appellation:<br />

Saône-et-Loire<br />

❦ Region: Burgund<br />

❦ 680 Hektar Weinfelder, aufgeteilt in<br />

sechs Kommunen: Prissé et Davayé<br />

und « Chailloux », die für ihre Ausgewogenheit bekannt<br />

sind. Bei einer Weinprobe sind diese drei Spezifika sofort<br />

zu schmecken und erlauben es, unter<br />

den Weinen von Saint-Véran klar und<br />

präzise denjenigen auszusuchen, den<br />

man am meisten mag.<br />

Bei einer Verkostung fällt schnell<br />

die funkelnde Farbe des Weins auf,<br />

die typisch ist für Weißweine aus<br />

Burgund. In der Nase spürt man einen<br />

Hauch von Früchte-Confit. Die<br />

jüngeren Weine sollte man am besten<br />

bei einer Temperatur von neun bis elf<br />

Grad servieren, die älteren bei elf bis<br />

13 Grad, denn die besten Jahrgänge<br />

können bis zu sechs und mehr Jahren<br />

aufbewahrt werden. Sie sind perfekte<br />

Begleiter für fettreichen Fisch, denn<br />

ihr mineralischer Geschmack und ihr<br />

blumiges Aroma korrespondieren bestens<br />

mit dem Jod in dem feinen Fleisch<br />

des Fisches. Gut passen auch Jakobsmuscheln,<br />

Geflügel oder Kalbfleisch.<br />

Und natürlich sind sie ein guter Begleiter<br />

für Käse: Ziegenkäse, Comté,<br />

Beaufort oder Gruyère.<br />

Außerdem ist etwas absolut unschlagbar<br />

beim Saint-Véran: der Preis.<br />

Auch wenn die Weine der Appellation immer beliebter werden,<br />

bleiben sie doch erschwinglich. Je nach Spezifikation<br />

zahlt man zwischen 6,50 und neun Euro pro Flasche.<br />

nördlich des Solutré-Felsens,<br />

Chânes, Chasselas, Leynes et<br />

Saint-Vérand südlich davon<br />

❦ 215 Weingüter und 180 Mitglieder<br />

der Kooperative befüllen sechs<br />

Kellereien (Vignerons des Terres<br />

secrètes, Charnay les Mâcon,<br />

Chaintré, Ige, Juliénas, Vinzells)<br />

❦ AOC seit 1971<br />

❦ Nur Weißwein<br />

❦ Nur Chardonnay-Trauben<br />

❦ 2009 wurden 43.561 Hektoliter<br />

produziert (etwa 5,3 Millionen<br />

Flaschen)<br />

❦ Weitere Informationen: www.saintveran-bourgogne.com<br />

Frankreich erleben · <strong>September</strong> / <strong>Oktober</strong> <strong>2011</strong> · 85


Art de vivre Vinexpo<br />

Vinexpo<br />

Die Welt des Weins zu Gast in Frankreich<br />

70.000 Flaschen und 20.000 Gläser pro Tag, 48.122 Besucher aus 148 Ländern, 95.000<br />

Quadratmeter Ausstellungsfläche, 2.400 Aussteller auf 40.000 Quadratmetern Standfläche –<br />

die Vinexpo wird nicht ohne Grund zu den größten Messen für Wein und Spirituosen der Welt<br />

gezählt. In diesem Sommer war es wieder soweit: Bordeaux empfing die Welt des Weines.<br />

Frankreich erleben war dabei. Ein Resümee der Veranstaltung.<br />

Das Messegelände von Bordeaux liegt außerhalb der<br />

Innenstadt, trotzdem bemerkt man in diesen Tagen<br />

auf den Straßen der Hauptstadt der Gironde, dass<br />

etwas Besonderes vor sich geht. Seit Monaten schon sind die<br />

Hotelzimmer ausgebucht, unmöglich, in dieser Woche im<br />

Juni kurzfristig ein Zimmer zu bekommen.<br />

Voll sind abends auch die Restaurants,<br />

ebenso die Bars, in denen sich<br />

Gruppen gut gekleideter Menschen aus<br />

der ganzen Welt drängen. Darunter viele<br />

Asiaten: Einer von drei Besuchern der<br />

Vinexpo kommt aus dem asiatischen<br />

Raum. Es ist amüsant zuzusehen, wie die<br />

Japaner sich vor der Boutique Louis Vuitton auf dem Cours<br />

de l’Intendance massenweise fotografieren lassen.<br />

Emiko ist Japanerin, sie ist das erste Mal auf der Vinexpo.<br />

Die Vertreterin eines japanischen Importeurs freut sich:<br />

Sie will « neue Weine entdecken und Trends ausmachen ».<br />

Ein Viertel aller<br />

Weinflaschen, die<br />

weltweit konsumiert<br />

werden, ist<br />

Importwein.<br />

Aber sie befürchtet, in den fünf Messetagen nicht alles<br />

sehen zu können. In der Tat, die Beine der Besucher werden<br />

während der Messe auf eine harte Probe gestellt. Ein<br />

bisschen ihrer Kraft will Emiko aufsparen, um den riesigen<br />

roten Teppich abzulaufen, der auf einer Passage von 4<strong>35</strong><br />

Metern Länge über dem See gegenüber<br />

dem Messepalais errichtet ist. Dort<br />

findet das « Tastings by Vinexpo » statt,<br />

die weltweit größte Weinverkostung für<br />

Profis. Sie ist die Neuheit der diesjährigen<br />

Messe.<br />

Die Vinexpo findet nur alle zwei<br />

Jahre in Bordeaux statt, in den Jahren<br />

mit ungerader Jahreszahl. Das jeweilige Jahr dazwischen<br />

gastiert sie in Asien. Beim letzten Mal in Bordeaux, 2009,<br />

präsentierte man sich wegen der Finanzkrise noch bescheiden.<br />

Die <strong>2011</strong>er-Veranstaltung dagegen spürt wieder<br />

den Aufschwung: An den Ausstellungsständen wetteifert<br />

86 · Frankreich erleben · <strong>September</strong> / <strong>Oktober</strong> <strong>2011</strong>


man um die besten Ideen und modernsten Gestaltungen.<br />

Es liegt ein gewisser Enthusiasmus in der Luft, die knapp<br />

50.000 Fachbesucher haben viel vor. Eigentlich jeder Stand<br />

ist gut besucht. Überall wird diskutiert und verkostet, Zahlen<br />

werden eifrig in Taschenrechner getippt. Das Geschäft<br />

läuft gut an.<br />

Man hat auch allen Grund, optimistisch zu sein, denn<br />

die Zahlen sind bestens. 2009 wurden<br />

mehr als 31,5 Milliarden Flaschen<br />

Wein auf der Welt getrunken, ein Zuwachs<br />

von 4,5 Prozent im Vergleich<br />

zu 2005. Für den Zeitraum 2009 bis<br />

2014 erwartet man noch einmal eine<br />

Steigerung des weltweiten Weinkonsums<br />

um 3,18 Prozent, was 2,729<br />

Milliarden Kisten entsprechen würde.<br />

Gleichzeitig nimmt der weltweite<br />

Umsatz doppelt so schnell zu wie die<br />

Produktmenge. Kein Wunder, dass sich manche die Hände<br />

reiben.<br />

Aber nicht nur die Händler freuen sich, auch die professionellen<br />

Übersetzer für Chinesisch kennen keine Krise.<br />

2.974 Chinesen besuchen in diesem Jahr die Weinmesse.<br />

Ihre Zahl ist damit um 150 Prozent gestiegen, was nur zu<br />

gut verdeutlicht, wie sehr der chinesische Markt boomt.<br />

Dazu bemerkt Jean-Philippe, der für einen großen Pariser<br />

Weinhändler arbeitet: « Zurzeit freuen sich alle und sie<br />

haben ja auch allen Grund. Denn der chinesische Markt<br />

ist riesig. Aber schon bald werden die Chinesen ein gefährlicher<br />

Konkurrent sein. Wie auch im technologischen Bereich<br />

reisen sie viel, um Wissen zu erwerben, das sie danach<br />

bei sich zu Hause anwenden. Chinesischer Wein, auf den<br />

Wodka ist bei weitem<br />

die meistkonsumierte<br />

Spirituose auf der<br />

Welt. 487,97 Millionen<br />

Kisten (à neun Liter)<br />

wurden im Jahr 2010<br />

davon konsumiert.<br />

wird man noch Acht geben müssen. » Dazu passt, dass es<br />

während der Messe eine Veranstaltung zum Thema « Die<br />

Chinesen und ihr Weingeschmack » gab.<br />

Frankreich, Italien und Spanien, die zusammen fast<br />

die Hälfte der weltweiten Weinproduktion repräsentieren,<br />

sind auf der diesjährigen Messe wie immer sehr präsent.<br />

Aber auch all die anderen großen Weinnationen sind dabei:<br />

Südafrika, Deutschland, Argentinien,<br />

Österreich, Brasilien, Chile, USA,<br />

Ungarn, Portugal. In den Gängen<br />

kann man zudem einige Exoten<br />

finden, etwa Weine von den Golan-<br />

Höhen oder aus Thailand. Trotzdem<br />

ist Europa in diesem Jahr besonders<br />

stark vertreten. Steffen, der das Deutsche<br />

Weininstitut vertritt, begrüßt die<br />

Besucher vor den beiden großen bunten<br />

Pavillons Deutschlands: « Kennen<br />

Sie die deutschen Weine? Kommen Sie herein, wir haben<br />

wirkliche Überraschungen für Sie. » Ein Stück weiter zieht<br />

Portugal die Aufmerksamkeit einer Besuchergruppe aus<br />

Indien auf sich.<br />

Jeden Tag werden auf der Vinexpo Verträge im Wert<br />

von mehreren Dutzend Millionen Euro unterzeichnet. Aber<br />

niemand macht darüber so ganz genaue Angaben. Offiziell<br />

ist nur bekannt, dass die Messe selbst einen Umsatz von 20<br />

Millionen Euro erwirtschaftet, und dass geschätzte 80 Millionen<br />

Euro in die Wirtschaft von Bordeaux und die Umgebung<br />

fließen. Somit ist gut zu verstehen, wieso Bordeaux<br />

die Messebesucher stets mit offenen Armen empfängt.<br />

Im nächsten Jahr findet die Vinexpo vom 29. bis 31. Mai<br />

in Hongkong statt.<br />

Apropos Frauen und Wein<br />

Nach einer Studie, die 10.492 weibliche Weinkonsumenten in Frankreich,<br />

Deutschland, Großbritannien, USA und Hongkong befragte, bevorzugen<br />

Frauen Rotwein. Sie trinken zu 51,1 Prozent roten Wein, zu 26,4 Prozent weißen<br />

Wein und zu 15,7 Prozent Rosé.<br />

Frauen sind zudem selbstbewusst, was Wein betrifft: 58 Prozent hielten sich<br />

für genauso kompetent wie Männer. Dabei haben die Amerikanerinnen<br />

das meiste Selbstvertrauen, bei ihnen sind 67 Prozent dieser Meinung. Nicht<br />

so die Frauen aus Hongkong, nur 24 Prozent von ihnen halten sich für gute<br />

Weinkenner.<br />

Und was ist mit der Liebe? Mehr als zwei Drittel der befragten Frauen (67,4<br />

Prozent) halten Wein für unverzichtbar für ein Rendezvous. Für 32,4 Prozent<br />

der Frauen zwischen 46 und 60 Jahren ist Wein dabei absolut unverzichtbar.<br />

Und doch gibt es Unterschiede: 49,5 Prozent der Französinnen bevorzugen<br />

Wein bei einem Rendezvous, aber nur 5 Prozent der Damen aus Hongkong<br />

und nur 10,6 Prozent der Engländerinnen.<br />

Ist Wein Trend oder Tradition? 71,5 Prozent der befragten Amerikanerinnen<br />

gaben an, dass für sie Weinkonsum Livestyle ist, wohingegen nur 28,6 Prozent<br />

der Französinnen das sagen. Für sie ist Wein ein traditionelles Produkt (56,5<br />

Prozent).<br />

Frankreich erleben · <strong>September</strong> / <strong>Oktober</strong> <strong>2011</strong> · 87


Art de vivre Chantals Rezept<br />

«<br />

Über die richtige Zubereitung dieses Kartoffelgratins<br />

wird in Familien und unter Freunden gerne gestritten.<br />

Das Ursprungsrezept aus dem Dauphiné, das sich<br />

über die Departements Drôme, Isère und Hautes-Alpes<br />

erstreckt, bestand lediglich aus Kartoffeln, Milch,<br />

Knoblauchsalz und Pfeffer. Mancherorts wurde noch<br />

Käse hinzugefügt. Inzwischen existieren aber diverse<br />

Varianten. Mein Lieblingsrezept stammt aus meiner<br />

Kindheit. Da sich diese nicht im Dauphiné abspielte,<br />

erlaube ich mir ein paar Abweichungen. Bon appétit!»<br />

Gratin<br />

dauphinois<br />

Für 6 Personen · Vorbereitungszeit 20 min · Backzeit 30-40 min<br />

88 · Frankreich erleben · <strong>September</strong> / <strong>Oktober</strong> <strong>2011</strong>


Zutaten<br />

1,5 kg Kartoffeln, festkochend<br />

1 l Vollmilch<br />

30 g Butter<br />

250 ml Crème fraîche<br />

160 g geriebener Emmentaler<br />

1 Kräutersträußchen (Thymian, Petersilie, Sellerie)<br />

1 Knoblauchzehe<br />

geriebene Muskatnuss<br />

Salz und Pfeffer<br />

Zubereitung<br />

• Kartoffeln schälen, waschen und in drei bis<br />

vier Millimeter dicke Scheiben schneiden.<br />

• Kartoffeln zusammen mit der Milch, dem Kräutersträußchen<br />

sowie der Hälfte der Butter in einen<br />

Topf geben und mit etwas Salz und geriebener<br />

Muskatnuss (je nach Geschmack) würzen. Alles<br />

erhitzen und bei schwacher Hitze ungefähr zehn<br />

Minuten köcheln lassen. Häufig umrühren, damit die<br />

Kartoffeln nicht anbrennen. Kartoffeln anschließend<br />

abtropfen lassen und Kräutersträußchen entfernen.<br />

• In einer Schüssel die Hälfte der Crème fraîche mit<br />

der Hälfte des geriebenen Emmentalers vermengen.<br />

• Die Auflaufform (ideal: oval, 23 x 33 cm) mit<br />

der restlichen Butter und einer halben ausgepressten<br />

Knoblauchzehe einfetten.<br />

• Die Hälfte der Kartoffeln in die Auflaufform legen<br />

und mit Pfeffer und Muskatnuss würzen. Dann die<br />

verbleibende Hälfte der Crème fraîche und den Rest des<br />

Käses darüber verteilen. Anschließend die restlichen<br />

Kartoffeln darauflegen, wiederum mit Pfeffer und<br />

Muskatnuss würzen, und den vorbereiteten Mix aus<br />

Crème fraîche und Emmentaler darübergießen. Darauf<br />

achten, dass sich alle Zutaten gleichmäßig verteilen.<br />

• Auflaufform in den bei 190 Grad vorgeheizten<br />

Backofen stellen und 30 bis 40 Minuten überbacken<br />

lassen. Das Gratin sollte goldbraun werden, ein<br />

Messer sich jedoch noch leicht einstechen lassen.<br />

Tipp<br />

• Das Kartoffelgratin lässt sich gut mit einem<br />

Salat genießen. Ein Stück Fleisch<br />

passt aber ebenso dazu. Oder beides.<br />

Weinempfehlung<br />

• Ein Wein aus dem Burgund harmoniert<br />

gut mit dem Gericht.<br />

Frankreich erleben · <strong>September</strong> / <strong>Oktober</strong> <strong>2011</strong> · 89


Art de vivre Genuss<br />

Nougat aus<br />

Montélimar<br />

Die Geschichte einer Süßigkeit aus Eiweiß, Honig<br />

und Mandeln, deren Ursprung im antiken Orient<br />

liegt und die ihren Erfolg auch der legendären<br />

Route Nationale 7 verdankt. Heute ist Nougat der<br />

Botschafter der provenzalischen Stadt Montélimar<br />

im Departements Drôme. Er ist einer der<br />

unschlagbaren Stars der französischen Pâtisserie.<br />

Manchmal sind die Dinge komplizierter, als man<br />

am Anfang denkt. Dies merkten wir in der Redaktion<br />

bei den Recherchen für diesen Artikel,<br />

denn der Begriff « Nougat » wird in Frankreich anders definiert<br />

als in Deutschland. Auf der einen Seite die Franzosen.<br />

Für sie ist alles ganz einfach: Es gibt nur eine Definition,<br />

Nougat ist eine Süßigkeit, die aus Mandeln (oder Nüssen)<br />

und karamellisiertem Zucker sowie Honig besteht. So jedenfalls<br />

beschreibt es « Le Robert », das Standardwörterbuch<br />

der französischen Sprache. Auf der anderen Seite die Deutschen.<br />

Bei ihnen, wie immer sehr präzise, liegen die Dinge<br />

komplizierter. Nougat (auch Nugat) unterscheidet sich in<br />

dunkler Nougat und weißer Nougat. Eine Differenzierung,<br />

die die Franzosen nicht machen. Aber auch letztere fügen<br />

ihrem Nougat hin und wieder Pistazien, Kakao oder andere<br />

Zutaten hinzu. Der Nougat von Montélimar jedenfalls, um<br />

den es sich in diesem Artikel handelt, enthält keinen Kakao.<br />

Es ist also ein weißer Nougat. Nachdem das geklärt wurde,<br />

hier nun endlich seine Geschichte.<br />

Der Nougat tauchte in seiner heutigen Form das erste<br />

Mal im 18. Jahrhundert in Montélimar auf und ist sozusagen<br />

der Urenkel eines viel älteren Nougats, den man seit<br />

dem 12. Jahrhundert im Mittleren Orient kennt. Dieser<br />

landete durch die Zufälle des weltweiten Handels im Hafen<br />

von Marseille, wo die Franzosen ziemlich bald auf den<br />

Geschmack kamen. Es handelte sich damals um weißen<br />

Nussnougat. Der Ruf dieser Süßigkeit verbreitete sich rasch<br />

vom Mittelmeer bis ins Hinterland. Die Familien begannen,<br />

ihren eigenen Nougat herzustellen, jede nach ihrem<br />

eigenen Rezept – vor allem zu Weihnachten.<br />

In der Ardèche, in Villeneuve-de-Berg um genau zu<br />

sein, gab es schließlich im 16. Jahrhundert einen Protestanten,<br />

der sich viel mit Landwirtschaft beschäftigte. Er gilt<br />

sogar als der Vater der französischen Agrarwissenschaft<br />

und hieß Olivier de Serres (1539-1619). Ihm gelang es, in<br />

seiner Gegend Mandelbäume zu kultivieren. Ihre Früchte<br />

hatten den großen Vorteil, dass sie sich besser lagern ließen<br />

als Nüsse. Als die Mandeln in das Nougatrezept integriert<br />

wurden, entwickelten es die Einwohner der kleinen Stadt<br />

Montélimar in der Provence zu ihrer Spezialität. Ihr Nougat<br />

hatte einen besseren Ruf als der klassische mit Nüssen.<br />

So war der Nougat von Montélimar geboren.<br />

Noch aber musste das neue Naschwerk an Bekanntheit<br />

gewinnen, um wirklichen Erfolg zu haben. Hier kann man<br />

sagen, haben Montélimar und sein Nougat wirklich Glück<br />

gehabt, und das sogar dreimal nacheinander.<br />

Das erste Mal 1701, als zwei vornehme Besucher in Montélimar<br />

Rast machten. Es waren Enkel von König Ludwig<br />

XIV.: Ludwig, Herzog von Burgund, und Karl, Herzog von<br />

Berry. Sie waren auf der Rückreise aus Spanien, wo sie der<br />

Königskrönung ihres Bruders Philipp, Herzog von Anjou,<br />

beigewohnt hatten. Die Stadt bot ihnen ein herzliches Willkommen<br />

und beherbergte sie fürstlich. Als Geschenk erhielten<br />

sie jeweils 42 Kilogramm des Montélimar-Nougats.<br />

Die beiden königlichen Weggenossen, sowieso schon<br />

schwer beladen, teilten die Süßigkeit mit ihren Männern,<br />

denn sie wurden von einem Trupp von 1.000 Soldaten begleitet.<br />

Die Gefolgsleute fuhren danach in ihre Heimatorte<br />

zurück – und brachten die teure Köstlichkeit so in den<br />

Norden, wo sie bis dahin noch unbekannt war. Der Erfolg<br />

war durchschlagend. Gleichzeitig entstand in Montélimar<br />

die Idee, künftig jedem (mehr oder weniger vornehmen)<br />

90 · Frankreich erleben · <strong>September</strong> / <strong>Oktober</strong> <strong>2011</strong>


Besucher ein Stück Nougat als Geschenk mit auf den Weg<br />

zu geben, wenn er auf der Durchreise war.<br />

Das zweite Mal Glück hatte die Stadt am Ende des<br />

19. Jahrhunderts. Emile Loubet, geboren im Departement<br />

Drôme, wurde Präsident der Republik. Er war seiner alten<br />

Heimat treu, übernahm die lokale Tradition und schenkte<br />

fortan jedem offiziellen Besucher Nougat aus Montélimar.<br />

Jeder, der im Namen der Republik in den Elysée-Palast eingeladen<br />

wurde, gekrönte Häupter, Präsidenten oder Regierungschefs,<br />

fuhr also mit einer Portion Montélimar-Nougat<br />

wieder nach Hause. Einen besseren Handelsvertreter hätte<br />

die Spezialität nicht finden können.<br />

Das dritte Mal hatte der Nougat Glück, als in Frankreich<br />

1936 der bezahlte Urlaub eingeführt wurde. Montélimar<br />

war ideal an der Route Nationale 7, der sogenannten<br />

Ferienroute, gelegen. Millionen Franzosen nutzten jedes<br />

Jahr diese Nord-Süd-Achse, die sie direkt durch die Innenstadt<br />

von Montélimar führte. Der Stau von Montélimar war<br />

zu jener Zeit berüchtigt, er galt als einer der schlimmsten<br />

in Frankreich. Doch er war auch eine unerwartete Chance<br />

für die Nougatverkäufer, die ihre Läden sozusagen direkt<br />

am Ferienstau eröffneten. Diese Situation änderte sich erst<br />

1968 mit dem Bau der Autobahn.<br />

Heute gibt es viele Nougathäuser in Montélimar, die alle<br />

mehr oder weniger das alte traditionelle Rezept pflegen, das<br />

zwar von Haus zu Haus ein wenig variiert, aber im Großen<br />

und Ganzen gleich geblieben ist. In einem großen Kessel<br />

kocht man 13 Stunden lang eine Masse aus 28 Prozent<br />

Mandeln, zwei Prozent Pistazien und 25 Prozent Lavendelhonig.<br />

Zwar gibt es auch einige aromatisierte Nougats, aber<br />

alle Einwohner der Region würden sagen: « Das Einzige,<br />

was zählt, ist der weiße Nugat aus Mandeln, und zwar pur.<br />

Das ist der echte Genuss! »<br />

Wo kann man eine Nougatfabrik<br />

besichtigen?<br />

Es gibt heute mehrere Nougathersteller. Unsere zwei<br />

bevorzugten sind die Traditionshäuser Nougaterie du<br />

Chaudron d’Or, 1949 gegründet, und Arnaud Soubeyran,<br />

der älteste Hersteller in Montélimar, 1837 gegründet. Letzterer<br />

hat ein beeindruckendes Nougatmuseum am Stadtrand<br />

von Montélimar. Dort hat man auch die Gelegenheit, die<br />

Nougatherstellung zu verfolgen.<br />

Nougaterie du Chaudron d’Or<br />

7, avenue du 52ème RI<br />

26200 Montélimar<br />

Telefon: +33 (0)4 75 01 03 95<br />

www.chaudron-dor.com<br />

Musée du Nougat Arnaud-Soubeyran<br />

Zone commerciale sud<br />

Route Nationale 7<br />

26200 Montélimar<br />

Telefon: +33 (0)4 75 51 01 <strong>35</strong><br />

www.nougatsoubeyran.com<br />

Achtung, nicht einfach zu finden: Die Fahrt führt in Richtung<br />

Stadtzentrum, dann die Straße nach Marseille bis zum Rondell,<br />

dann nach rechts auf die N7. Das Museum befindet sich kurz<br />

darauf auf der rechten Seite.<br />

Frankreich erleben · <strong>September</strong> / <strong>Oktober</strong> <strong>2011</strong> · 91


Frankreich praktisch<br />

Schulferien <strong>2011</strong>/12<br />

Die großen Sommerferien sind vorbei und die Schule hat wieder begonnen.<br />

Für einige bereits der Augenblick, den nächsten Urlaub zu planen. Die Termine<br />

der französischen Schulferien des Schuljahres <strong>2011</strong>/12 im Überblick.<br />

Wer Urlaub während der Schulferien macht, sieht<br />

sich zwei Phänomenen konfrontiert: Erstens sind<br />

Unterkünfte, Flugtickets, Benzinpreise etc. teurer<br />

als sonst und zweites sind die Urlaubsorte recht voll, manchmal<br />

gar überlaufen. Außerdem ist die Anreise wegen Staus<br />

und voller Züge mühsamer. Das ist in Frankreich nicht anders<br />

als überall auf der Welt. Wer es sich erlauben kann, sollte deshalb<br />

überlegen, seinen nächsten Frankreichurlaub vielleicht<br />

lieber außerhalb der französischen Ferienzeit zu buchen.<br />

Anders als etwa in Deutschland, wo alle Ferien zwischen<br />

den Bundesländern zeitversetzt beginnen und enden, gilt<br />

dies in Frankreich nur für die Winter- und Frühjahrsferien.<br />

Die Sommerferien, die Ferien um Allerheiligen (vergleichbar<br />

den Herbstferien) sowie die Weihnachtsferien beginnen<br />

dagegen in allen Landesteilen zur gleichen Zeit. Dies hat<br />

meist zur Folge, dass sich am Anfang und Ende der Ferien<br />

sowie im Sommer an den Wochenenden um die Halbzeit<br />

herum lange Autoschlangen auf den Straßen bilden können<br />

und Züge und Flüge ausgebucht bzw. überfüllt sind. Für die<br />

Winter- und Frühjahrsferien dagegen wurde das Land in<br />

drei Zonen eingeteilt. Die angegebenen Orte beziehen sich<br />

jeweils auf das Gebiet der entsprechenden Schulbehörde.<br />

Schuljahr <strong>2011</strong>-2012 Zone A Zone B Zone C<br />

Schulbeginn 2. <strong>September</strong> <strong>2011</strong><br />

Ferien zu Allerheiligen 22. <strong>Oktober</strong> – 3. November <strong>2011</strong><br />

Weihnachtsferien 17. Dezember <strong>2011</strong> – 3. Januar 2012<br />

Winterferien 11. Februar –<br />

27. Februar 2012<br />

Frühjahrsferien 7. April –<br />

23. April 2012<br />

Beginn der<br />

Sommerferien<br />

25. Februar –<br />

12. März 2012<br />

21. April –<br />

7. Mai 2012<br />

5. Juli 2012<br />

18. Februar –<br />

5. März 2012<br />

14. April –<br />

30. April 2012<br />

Zone A: Caen, Clermont-Ferrand, Grenoble, Lyon, Montpellier, Nancy, Metz, Nantes, Rennes, Toulouse<br />

Zone B: Aix-Marseille, Amiens, Besançon, Dijon, Lille, Limoges, Nizza, Orléans-Tours, Poitiers, Reims, Rouen, Straßburg<br />

Zone C: Bordeaux, Créteil, Paris, Versailles<br />

92 · Frankreich erleben · <strong>September</strong> / <strong>Oktober</strong> <strong>2011</strong>


Arte-Programm<br />

Sonntag, 18.09.<strong>2011</strong>, 18.30 Uhr<br />

Zu Tisch im Nord-Pas-de-Calais<br />

Dokumentation<br />

Im Nord-Pas-de-Calais, besser bekannt als das Land der Sch’tis, rollen jedes<br />

Jahr von Mai bis <strong>Oktober</strong> die Köpfe: die Blumenkohlköpfe. Rund 150.000 davon<br />

ernten die Dewalles pro Jahr in einer urbar gemachten Sumpflandschaft. Obwohl<br />

sie ein halbes Jahr fast nichts anderes als ihren Blumenkohl sehen, lieben sie die<br />

charakteristischen weißen Knospen, die auch als « Perlen des Nordens » bezeichnet<br />

werden. Bei Laurent Dewalle kommen sie jedenfalls regelmäßig auf den Tisch.<br />

Sonntag, 09.10.<strong>2011</strong>, 20.00 Uhr<br />

Karambolage Spezial:<br />

Charles de Gaulle reist durch die BRD<br />

Sendung über deutsch-französische Eigenheiten<br />

Im <strong>September</strong> 1962 reiste Charles de Gaulle auf Einladung des damaligen Bundeskanzlers<br />

Konrad Adenauer sechs Tage lang durch die Bundesrepublik Deutschland.<br />

Er wurde von den Deutschen nicht nur herzlich empfangen, sondern löste<br />

wahre Begeisterungsstürme in der Bevölkerung aus, nicht zuletzt mit seinen bemerkenswerten<br />

und frei auf Deutsch gehaltenen Reden. Karambolage blickt zurück.<br />

Samstag, 15.10.<strong>2011</strong>, 20.15 Uhr<br />

Marie Curie<br />

Dokumentation<br />

Die zweimalige Nobelpreisträgerin Marie Curie gilt als die erste anerkannte Wissenschaftlerin<br />

der Neuzeit. Doch ihr einzigartiger Werdegang als Wissenschaftlerin<br />

wurde mit der Zeit zu Unrecht mehr und mehr vom Mythos der zarten, Tag und<br />

Nacht arbeitenden Dame überlagert. Die Dokumentation zeigt das wahre Leben der<br />

Wissenschaftlerin. Sie wird aus Anlass der « Fête de la Science » ausgestrahlt, die dieses<br />

Jahr zum 20. Mal in Frankreich stattfindet. Forschungslabore, Unternehmen und<br />

Museen öffnen dafür im ganzen Land ihre Türen und laden ein, das breite Spektrum<br />

der Naturwissenschaften hautnah zu entdecken. ARTE rückt deshalb den ganzen<br />

Tag über die Naturwissenschaften in den Mittelpunkt des Programms.<br />

Montag, 24.10.<strong>2011</strong>, 22.45 Uhr<br />

Die Geschwister Stein,<br />

Mäzene der modernen Kunst<br />

Dokumentation<br />

Die Geschwister Stein stehen für eine faszinierende Sammlung französischer<br />

Kunst der Moderne. Sie verließen als Kinder deutsch-jüdischer Einwanderer Anfang<br />

des 20. Jahrhunderts die USA, um sich dem künstlerischen Leben in Paris zu<br />

widmen. Sie begeisterten sich schnell für Werke noch nicht etablierter Künstler und<br />

erwarben dabei den allerersten Picasso. Ihr Salon in der Rue de Fleurus empfing<br />

Künstler der Avantgarde, die zu jener Zeit noch unbekannt waren, wie Henri Matisse,<br />

Pablo Picasso, Georges Braque und Juan Gris.<br />

Das komplette tägliche ARTE TV-Programm finden Sie im ARTE Magazin.<br />

Jeden Monat neu am Kiosk oder im Abonnement. Jetzt bestellen unter: www.arte-magazin.de.<br />

Weitere Informationen und Angebote von ARTE : www.arte.tv<br />

Frankreich erleben · <strong>September</strong> / <strong>Oktober</strong> <strong>2011</strong> · 93


Leserbriefe · Impressum<br />

Da wir nun das dritte Reiseziel<br />

vor Augen haben, auf das wir ohne<br />

Ihr feines Heft nie gestoßen wären,<br />

ist endlich einmal ein Dankeschön<br />

fällig! Nach der lieblichen<br />

Picardie mit ihrer Perle Amiens<br />

haben wir das Cotentin für uns<br />

entdeckt, und nun gehen uns die<br />

Augen über, wenn wir die Strände<br />

und Dünen an der Côte d’Opale<br />

sehen. Boulogne-sur-Mer ist eine<br />

richtig tolle Stadt und Audresselles<br />

der schönste Küstenort hier.<br />

Ansonsten punktet die Region<br />

durch ihre einmalige Landschaft.<br />

Karin & Leon Mengden, Hamburg<br />

Auf der Seite 19 der letzten<br />

Ausgabe erwähnen Sie als herausragende<br />

Insel die Ile aux Moines.<br />

Das Foto in der rechten oberen<br />

Ecke aus Seite 19 betrifft nicht die<br />

Ile aux Moines. Es handelt sich<br />

um die Anbindung der Ile Berder<br />

bei Larmor-Baden. Ich hoffe, dass<br />

die anderen Fotos nicht ähnliche<br />

Fehler enthalten.<br />

Dr. Michael Streck, Köln<br />

Redaktion: Fehler sind leider menschlich.<br />

Wir hatten bei der Wahl der zehn<br />

schönsten Inseln unzählige Inseln in Erwä<br />

gung gezogen. Leider hat sich bei<br />

der Seitengestaltung dann ein Bild von<br />

ei ner letztendlich nicht ausgewählten<br />

In sel dazwischen gemogelt. Das tut uns<br />

Leid.<br />

Leserbriefe<br />

Bei einer unserer vielen Reisen<br />

ins Elsass haben wir eine wunderbare<br />

Entdeckung gemacht. In<br />

der Rue des Marchants in Colmar<br />

stießen wir auf ein kleines uriges<br />

Bistro. Schon beim Blick durchs<br />

Fenster mit den vielen alten Kaffeekannen<br />

und den leckeren Kuchen<br />

in der Vitrine wurde unsere Neugier<br />

geweckt. Kurzentschlossen<br />

traten wir ein. Aber auch im Bistro<br />

kamen wir aus dem Staunen nicht<br />

heraus. Die Atmosphäre, die von<br />

hier ausging, versetzte uns in eine<br />

andere Welt. Fast wie eine Zeitreise.<br />

Das man sich sehr willkommen<br />

fühlt, liegt auch mit am Charme<br />

der beiden älteren Damen, die dieses<br />

Bistro führen. Das Bistro heißt<br />

« Au Croissant Doré ».<br />

Sandra & Björn Anlauf, per E-Mail<br />

Wir sind gerade aus Chinon zurückgekommen<br />

und hatten das neue<br />

Heft in der Post. Wie immer haben<br />

wir es sofort « verschlungen ». Der<br />

Bericht über den Wein aus Chinon<br />

trifft voll ins Schwarze! Wir haben<br />

ihn dort genießen dürfen und sind<br />

restlos begeistert. Vielleicht ist diese<br />

schöne Ecke zwischen Saumur und<br />

Chinon entlang der Vienne Ihnen<br />

mal einen Bericht wert. Dort gibt es<br />

viele schöne Dörfer wie Candes oder<br />

die Klosteranlagen von Fontevraud.<br />

Nicht zu vergessen die Winzer und<br />

Restaurants. Oder Schlösser wie<br />

Chateau Riveau oder Brézé.<br />

Willi Becker, Bornheim<br />

Mittlerweile ist Frankreich erleben<br />

meine Leselektüre Nummer<br />

1. Ich freue mich jedesmal auf die<br />

Ausgabe ihres Magazins und finde<br />

die Themen immer interessant. Soviel<br />

Neues gibt es in Frankreich zu<br />

entdecken. So wie dieses Magazin<br />

gestaltet ist, gefällt mir besonders<br />

gut! Aktuelles, Reiseberichte,<br />

Musik und vor allem traumhafte<br />

Bilder. Da würde ich dann oft beim<br />

Durchlesen am liebsten irgendwo<br />

in Frankreich sein. Danke für den<br />

letzten Bericht über den TGV!<br />

Den fand ich sehr interessant, da<br />

der Train a Grand Vitesse noch<br />

immer mein Lieblingszug ist. Alles<br />

gute weiterhin dem tollen Team<br />

von Frankreich erleben. Ich hoffe,<br />

es gibt noch viele Ausgaben davon!<br />

Dominik Salut, Linz<br />

Hat Ihnen unser Magazin gefallen? Haben Sie Verbesserungsvorschläge oder<br />

Anregungen? Schreiben Sie uns. Wir sind gespannt auf Ihre Meinung!<br />

Per E-Mail: leserbriefe@frankreicherleben.de<br />

Per Brief: Frankreich erleben - Leserbriefe<br />

Globus Medien GmbH - Erich-Weinert-Straße 22 · 10439 Berlin<br />

Per Fax: +49 (0)30 920372065<br />

Die Redaktion behält sich vor, Leserbriefe in gekürzter Fassung zu veröffentlichen.<br />

Impressum<br />

Frankreich erleben ist das Ergebnis von Teamarbeit. Neben den Autoren<br />

und Fotografen tragen auch die Lektoren, Grafiker und alle anderen<br />

Mitarbeiter zur Qualität der einzelnen Artikel bei. Daher sind keine<br />

einzelnen Personen am Ende eines Artikels hervorgehoben, sondern<br />

findet die Nennung im Impressum statt.<br />

Frankreich erleben erscheint im Verlag<br />

Globus Medien GmbH · Erich-Weinert-Str. 22 · 10439 Berlin<br />

Telefon: +49 (0)30 50178145 · Fax: +49 (0)30 920372065<br />

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Frankreich erleben-Aboservice · Postfach 10 32 45 · 20022 Hamburg<br />

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ISSN: 1861-4256<br />

Herausgeber: Markus Harnau<br />

Chefredakteur (V.i.S.d.P.): Jean-Charles Albert<br />

Redaktionsbüro:<br />

Ajc Presse · 57, rue Chantecrit · 33300 Bordeaux<br />

Telefon: +33 (0)1 75 439 440 · Fax: +33 (0)1 75 434 549<br />

Mitarbeiter dieser Ausgabe:<br />

Jean-Julien Bault, Sten Beneke, Florence Boyer, Guéwen Brown, Chantal<br />

Cobac, Dominique Cache, Stefanie Dracker, Andrea Garbe, Dr. Jan Grasshoff,<br />

Olivier Huonnic, Marie Lardière, Dr. Petra Morich, Ina Muñoz, Gérard Rival,<br />

Serge Robin, Susanne Ziegler<br />

Layout: Werner Hasselbach Design<br />

Anzeigen Deutschland, Österreich und Schweiz:<br />

Arne Thieß<br />

Telefon (0163) 176 38 00 · a.thiess@frankreicherleben.de<br />

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Druck: Neef + Stumme premium printing GmbH & Co. KG<br />

Vetrieb:<br />

VU Verlagsunion KG · Am Klingenweg 10 · 65396 Walluf<br />

Telefon: +49 (0)6123 620138<br />

Sämtliche Informationen sind nach bestem Wissen und mit Sorgfalt<br />

zusammen gestellt. Eine Gewährleistung für die Richtigkeit und Vollständigkeit<br />

kann jedoch nicht über nom men werden. Der Verlag übernimmt keine Haftung<br />

für un ver langte Einsendungen. Die Redaktion behält sich die Kür zung und<br />

Bearbeitung von Leserbriefen vor. Es gelten die Geschäftsbedingungen des<br />

Verlags. Beiträge, Fotos und gra fische Darstellungen sind urheberrechtlich<br />

geschützt. Nach druck, auch auszugsweise, Vervielfältigung auf foto mechanischen<br />

und anderen Wegen sowie Nutzung auf Da ten trägern bedürfen der<br />

schriftlichen Zustimmung des Verlags.<br />

Frankreich erleben erscheint alle zwei Monate und ist im gut sortierten<br />

Zeitschriftenhandel in Deutschland, Österreich, der Schweiz, Luxemburg<br />

und Südtirol sowie per Abonnement erhältlich.<br />

Einzelpreise im Handel: 5,90 € (D), 6,50 € (A),<br />

9,60 CHF (CH), 7,00 € (F/L/B/NL), 7,00 € (I)<br />

Abonnement (Preise pro Jahr): 29,90 € (D), <strong>35</strong>,90 €<br />

(A), 57,60 CHF (CH), alle anderen Länder: 39,90 €<br />

Bezugspreise beinhalten, wo erforderlich, die gesetzliche Mehrwertsteuer.<br />

© <strong>2011</strong> Globus Medien GmbH, Berlin<br />

Bildnachweise (nach Seiten, Anordnung von links nach rechts, oben nach<br />

unten): Titel: S1: Serge Robin, Ajc Presse • S.3: Ajc Presse • S.4: Serge Robin,<br />

Ajc Presse; Jan Grasshoff, Globus Medien; Lanoire Courian Architectes • S.6:<br />

Paolo Portoghesi; GlobalP, iStock • Maurice Albert, Ajc Presse • S.7: ollikainen,<br />

iStock; Groupement de gendarmerie départementale du Morbihan • S.8: Rob<br />

Finlayson et Laurent Masson, Air France; Serge Robin, Ajc Presse • S.10-11: DR<br />

/ Renault; T. Lambelin, CDT Aveyron, iStock, Buffi et Associés / Golem-Populos;<br />

Antoine de Saint-Exupéry, Editions Gallimard • S.12-13: DR; Louise Bourgeois<br />

Trust <strong>2011</strong>, Prolitteris, Zurich • S.14: Serge Robin, Ajc Presse • S.15: Laurent<br />

Rousselin, Office du Tourisme (OT) d’Amiens, création Skertzo pour Amiens<br />

Métropole 2006; Yvonne Rieschke, OT Amiens; Yann Cochin, OT de Beauvais<br />

• S.16: M. Markowicz, OT Rouen • S.17: David Lefranc, Office du Tourisme et<br />

des Congrès de Paris • S.18: OT Reims, Patrick Cointepoix, F.Canon, OT Reims<br />

• S.19: Serge Robin, Ajc Presse • S.20: Serge Robin, Ajc Presse; OT ville du<br />

Mans • S.21: Guillermo Sorio, OT Chartres; P. Cointepoix, OT Chartres • S.22:<br />

Serge Robin, Ajc Presse • S.23: Office du Tourisme (OT) d’Albi; Serge Robin, Ajc<br />

Presse • S.26-33: Serge Robin, Ajc Presse • S.38-43: Jan Grasshoff, Globus<br />

Medien • S.44-53: Serge Robin, Ajc Presse • S.54-55: Pierre Béhar, Balloide<br />

Photos, Office du Tourisme d’Eze • S.62-63: Serge Robin, Ajc Presse, Château<br />

de la Messardiere • S.64-68: Serge Robin, Ajc Presse • S. 70: Chantal Cobac<br />

für Frankreich erleben • S.72-73 Robert Kneschke, Fotolia • S.74: Serge Robin,<br />

Ajc Presse • S.76-77: Marie de Bordeaux, Anma Bassins; CCTV-X-TULuxigon<br />

• S.78: Marie de Bordeaux, AOA - Lavigne et Chéron - AXYZ; Thomas Sanson<br />

• Bordeaux Euratlantique • S.79: Cabinet Herzog et De Meuron • Thomas<br />

Sanson, Mairie de Bordeaux; Lanoire Courian Architectes • S.80: Atelier Aquitain<br />

d’Architectes Associés, Michel Pétuaud Létang; alessandro, Fotolia • S.81: Mairie<br />

de Bordeaux; Serge Robin, Ajc Presse; Cabinet Jean-Michel Ruols Architecte •<br />

S.82-83 DR • S.84-8è: Serge Robin, Ajc Presse • S.88-89: Maurice Albert, Ajc<br />

Presse • S.90-91: Serge Robin, Ajc presse • S.92: WHD • S.98: Serge Robin<br />

Ajc Presse.<br />

94 · Frankreich erleben · <strong>September</strong> / <strong>Oktober</strong> <strong>2011</strong>


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Ausgabe <strong>Nr</strong>. 28 Ausgabe <strong>Nr</strong>. 29<br />

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Mit meiner zweiten Unterschrift nehme ich zur Kenntnis, dass diese Bestellung innerhalb<br />

von 14 Tagen beim Leserservice schriftlich ohne Angabe von Gründen widerrufen<br />

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Übersicht der Reisethemen, nach Regionen geordnet:<br />

7<br />

9<br />

8<br />

6<br />

5<br />

1<br />

10<br />

2<br />

12<br />

4<br />

3<br />

11<br />

13<br />

1 Paris und Umgebung <strong>Nr</strong>.<br />

14<br />

Haussmann und die Impressionisten – Wie<br />

34<br />

Haussmann Paris neu erfand<br />

Saint-Denis - Ruhestätte der Könige 33<br />

Pantheon: Großes Gebäude für die Großen<br />

32<br />

Frankreichs<br />

Aus der Mitte entsprang ein Fluss: Das Pariser 31<br />

Stadtviertel Butte-aux-Cailles<br />

Serie: Designrestaurants 31<br />

Serie: Kiezrestaurants 30<br />

Pariser Friedhöfe: Museen unter freiem Himmel 30<br />

Gärten in Paris: Oasen der Ruhe 29<br />

Serie: Weinbars 29<br />

Batobus: Mit dem Linienschiff über die Seine 28<br />

Stadtentwicklung: Neugestaltung der Seine-Ufer 28<br />

Serie: Ungewöhnliche Restaurants 28<br />

Versailles: Das eigentümliche Paradies der Maire- 27<br />

Antoinette<br />

Serie: Restaurants mit Ausblick 27<br />

Das Geheimnis rosafarbener Schuhe<br />

26<br />

Entdeckungen am Pariser Canal Saint-Martin<br />

Eine Riesin im Bistro: Das Bistro Germain in Paris 25<br />

Serie: Die Restaurants der Stars 25<br />

Pariser Stadtentwicklung: Seine Métropole – Reicht 25<br />

Paris bald bis ans Meer?<br />

Hauptstadt der Liebe: Ist Paris noch sexy? 25<br />

Paris bei Nacht: Eine romantische Reise<br />

24<br />

durch die Metropole<br />

Mehr als nur Kino: Legendäre Lichtspielhäuser der 23<br />

französischen Hauptstadt<br />

Le Marais: 11 ultimative Tipps fürs Pariser<br />

22<br />

Szeneviertel<br />

Austellung: Der Louvre im Zweiten Weltkrieg 22<br />

Ile de la Cité & Ile Saint-Louis: Idyllische Inseln 21<br />

inmitten einer Weltstadt<br />

Das Grand Palais erwacht aus dem<br />

20<br />

Dornröschenschlaf<br />

An den Ufern der Seine: Für drei Euro mit dem 19<br />

Mietfahrrad entlang der Seine<br />

Les Palaces, rosige Zeiten für Pariser<br />

18<br />

Luxusherbergen<br />

Die Sainte-Chapelle in Schönheitskur 17<br />

Tuilerien: Paris träumt vom Wiederaufbau seines 17<br />

alten Stadtschlosses<br />

Musée du Montparnasse 16<br />

Alle 20 Arrondissements 15<br />

Stadtentwicklung: Neue Hochhäuser für Paris? 14<br />

Cité de l’Immigration: Ein notwendiges Museum 13<br />

Vaux-le-Vicomte: Wenn Größenwahn zum Verhägnis 12<br />

wird<br />

Barbizon: Nabel der französischen<br />

12<br />

Landschaftsmalerei des 19. Jahrhunderts<br />

Fontainebleau: Kleines Paradies der Glückseligkeit 12<br />

Parc de Sceaux: Wenn der Park im Mittelpunkt steht 12<br />

Rambouillet: Ein Schloss für den Präsidenten 12<br />

Saint-Germain-en-Laye: Sinnbild eines elitären 12<br />

Lebensgefühls<br />

Parc de Saint-Cloud: Schlosspark ohne Schloss 12<br />

Auvers-sur-Oise: Van Goghs letzte Ruhestätte 12<br />

Chantilly: Schloss, Pferde, Schlagsahne 12<br />

Pierrefonds: Beschaulichkeit versus Monumentalität 12<br />

Paris erlebt eine Fahrradrevolution 12<br />

Fondation Le Corbusier: Das Erbe eines<br />

12<br />

polarisierenden Architekten<br />

Gastronomie: Preiswert essen in Paris 12<br />

Paris La Défense: Paris‘ futuristisches Gesicht 10<br />

Stadtspaziergang durch das 14. Arrondissement 9<br />

Paris-CDG: Hinter den Kulissen des Pariser<br />

8<br />

Flughafens Charles-de-Gaulle<br />

Opéra National de Paris 7<br />

Paris Rive Gauche: Zukünftiges 7<br />

Café Marly: Pariser Chic im Louvre 6<br />

Shoppingtour: Auf Einkaufstour durch Paris mit 6<br />

einem der legendärsten Autos Frankreichs, der Ente<br />

Palais-Royal: Die Renaissance des Shoppings 6<br />

Avenue Montaigne: Nächtlicher Bum mel über die 6<br />

Pariser Luxusmeile<br />

Kaufhäuser: Mythos Grands Magasins: vom<br />

6<br />

«Paradies der Damen» zum Konsumtempel<br />

Maison de Balsac, Musée Gustave Moreau,<br />

5<br />

Fondation Cartier<br />

Mac/Val: Zeitgenössischer Kunst tempel in einem 3<br />

Vorort von Paris<br />

Gastronomie: Chez Antoine 1<br />

Pariser Bistros 1<br />

Die Gewächs häuser von Auteuil 1<br />

Interview: Anne Hidalgo 1<br />

Märkte: Jedem seinen Markt 1<br />

Spaziergang durch eine sinnliche Metropole 1<br />

Hotel<br />

Hotel Lutetia, Paris 33<br />

The Five Hotel, Paris 26<br />

Hôtel des Académies et des Arts, Paris 11<br />

Kube Rooms and Bars, Paris 2<br />

2 Nordfrankreich <strong>Nr</strong>.<br />

Jardin Mosaic - Ein Spaziergang wird zur Reise 33<br />

Symbole der Freiheit: Nordfrankreichs Belfriede 29<br />

Côte d’Opale: Immer am Ärmelkanal entlang 14<br />

Centre Historique Minier: Die Geschichte des<br />

14<br />

Bergbaus erleben<br />

Amiens: Kleine Kapitale der Picardie 14<br />

Baie de Somme: Paradies für Menschen und Vögel 14<br />

Karneval in Dünkirchen: Eine ganze Stadt feiert mit 13<br />

urigem Humor<br />

La Piscine: Ein Schwimmbecken als Eintrittskarte in 10<br />

die Welt der Kunst<br />

Auf Lille 2004 folgt lille3000, die Verwandlung 6<br />

geht weiter<br />

Lille: Frankreichs flämische Metropole 2<br />

Hotel<br />

L‘Hermitage Gantois, Lille 5<br />

3 Elsass / Lothringen / Champagne <strong>Nr</strong>.<br />

Serie: Städtevergleich (4) – Metz versus Nancy 34<br />

Chantals Rezept - Quiche Lorraine 33<br />

Höhenrausch in den Vogesen: Route des Crêtes 29<br />

Kaysersberg im Elsass: Ein Traum aus Fachwerk 27<br />

Epinal: Stadt der Parks und Museen 25<br />

Epernay: Die Champs-Elysée des Schaumweins 23<br />

Nancy: Geschichtsbewusst und modern 22<br />

Charleville-Mézières: Dichterleben und<br />

21<br />

Marionettenkunst<br />

Rosheim: Idylle am Fuß der Vogesen 19<br />

Ardennen: Im sagenhaften Grün der Ardennen 18<br />

Sesenheim: Goethes amour fou in Sesenheim 17<br />

Gedenkkult: Charles de Gaulle, wohin man schaut 17<br />

Le Chocolat, Schokoladenmuseum Straßburg 16<br />

Vittel: Vom Kurort zur Weltmarke 15<br />

Plombières-les-Bains: Thermale Freuden in den 12<br />

Vogesen<br />

Straßburg: Stadterneuerung als politisches Leitmotiv 11<br />

Wein: Jean-Paul Schmitt, ein Winzer mit Charakter 10<br />

und charaktervollen Weinen<br />

Madeleines, die süße Verführung aus Commercy 10<br />

Metz: Im Osten etwas Neues 9<br />

Burgen: Auf den Spuren des Mittelalters 8<br />

Elsässische Weinstraße: Eine Weingegend zeigt 8<br />

sich volksnah<br />

Mulhouse: Europäische Hauptstadt der<br />

8<br />

Technikmuseen<br />

Dominikanerkloster Guebwiller: Wo Musik Grenzen 8<br />

überwindet<br />

Golf im Elsass: Geheimtipp unter Golfern 8<br />

Dorfleben: Eine Reise zu den fünf schönsten Dörfern 8<br />

des Elsass<br />

Colmar: Der Zauber der Nacht 8<br />

Sainte-Marie-aux-Mines: Besuch einer Silbermine 8<br />

aus dem 16. Jahrhundert<br />

Bugatti in Molsheim: Die Wiederentdeckung einer 8<br />

automobilen Legende<br />

Straßburg: Wenn Fachwerkhäuser auf Glaspaläste 8<br />

treffen<br />

Skifahren in den Vogesen 7<br />

Elsass: Hochburg der Weihnachtsmärkte 6<br />

Champagner: Lebensgenuss pur 5<br />

Stockweiher: der Wolf im Schafspelz 3<br />

Hotel<br />

Museumotel L'Utopie, Raôn-l'Etape 29<br />

Le Château-Fort, Sedan 16<br />

Le Prestige Impérial, Plombières-les-Bains 12<br />

Le Domaine du Lac, Guebwiller 9<br />

4 Burgund / Jura <strong>Nr</strong>.<br />

Châtillon-sur-Seine – Das Erwachen einer<br />

34<br />

verschlafenen Provinzstadt<br />

Château de Saint-Fargeau: Wo der Blick hinter die 32<br />

Kulissen erlaubt ist<br />

Mönchsstille: Die Abtei von Fontenay 30<br />

Fort Saint-Antoine: In der Kathedrale des Comté 30<br />

Belfort: charaktervolle Kleinstadt mit bewegter 26<br />

Geschichte<br />

Cluny und Flavigny: Eine Reise ins<br />

24<br />

mittelalterliche Burgund<br />

Genuss: Scharfmacher, der echte Senf aus Dijon 21<br />

Der Pilgerhügel von Vézelay 20<br />

Anis de Flavigny: der Erfolg kleiner weißer Bonbons 18<br />

Morvan: Einst vergessen, heute ein grüner Schatz 17<br />

Bibracte: Galliens Hauptstadt vom Staub befreit 17<br />

Guédelon: Die spinnen, die Burgunder! 17<br />

Wein: Montrachet, ein Wein der Extraklasse 17<br />

Skifahren im Jura: Landstrich der Geruhsamkeit 7<br />

Saline Royale: die Saline von Arc-et-Senans 7<br />

Mit dem Hausboot auf dem Canal du Nivernais 2<br />

Chablis: weißes Gold Burgunds 1<br />

Hundeschlittenfahren im hohen Norden... des Jura 1<br />

5 Loire-Tal <strong>Nr</strong>.<br />

Wein – Chinon, ein Wein für alle Fälle 34<br />

Le Mans - Unerwartet anders 33<br />

Angers: Einfach l(i)ebenswert 30<br />

Azay-le-Rideau: Ein Juwel der Renaissance 27<br />

Loire-Schlösser: Skandale, Anekdoten, Petitessen 20<br />

Loir-Tal: Die Poesie der Natur 14<br />

Wein: AOC Touraine, der Siegeszug des Sauvignon 12<br />

Wein: Vouvray 9<br />

Gastronomie: Chez Miton, Chahaignes 3<br />

Wein: Jasnières du Loir 3<br />

Fahrradtouren: Mit dem Fahrrad entlang der Loire 3<br />

Höhlenwohnungen: Moderne Troglodyten am Loir 3<br />

Als Schlossherr im Jahr 2006... 3<br />

Die etwas anderen Schlösser 3<br />

Wein: Domaine de Beauséjour 3<br />

Hotel<br />

Troglobodo: Wohnen in der Höhle 31<br />

6 Normandie <strong>Nr</strong>.<br />

Mont-Saint-Michel – Die 10 schönsten Inseln<br />

34<br />

Frankreichs<br />

Dieppe – Die Stadt und das Meer 34<br />

Livarot: Das Brot der armen Leute 32<br />

Mémorial: Ein Museum für den Frieden 31<br />

Die fantastische Reise zur Ile de Tatihou 28<br />

Seebad Etretat: Kreidefelsen, Möwen, Belle-Epoque 26<br />

Landungsküste: Eine Reise zur Küste der Landung 25<br />

der Alliierten<br />

Die Ruinenreste der Abtei von Jumièges 23<br />

Honfleur: Hafenromantik und Künstlerflair 20<br />

Les Bains des Docks: Le Havres weißer Badetempel 18<br />

Mont-Saint-Michel: Übers Watt zum Klosterberg 16<br />

La Hague: Eine Reise ans Ende der Welt 16<br />

Pays d’Auge & Côte Fleurie: Natur und Luxus 16<br />

Spuren der Geschichte: Die Normandie unter<br />

16<br />

Wilhelm dem Eroberer


Mont-Saint-Michel: Die spektakuläre Rettung des 10<br />

Klosterbergs<br />

Trouville-sur-Mer: Bäderarchitektur vom Feinsten 8<br />

Camembert-Herstellung 3<br />

Le Havre: Frankreichs neuestes Weltkulturerbe 3<br />

7 Bretagne <strong>Nr</strong>.<br />

Ile d'Ouessant – Die 10 schönsten Inseln<br />

34<br />

Frankreichs<br />

Ile de Sein – Die 10 schönsten Inseln Frankreichs 34<br />

Ile-aux-Moines – Die 10 schönsten Inseln<br />

34<br />

Frankreichs<br />

Belle-Ile-en-Mer – Die 10 schönsten Inseln<br />

34<br />

Frankreichs<br />

Pointe du Raz: Das Ende der Welt 31<br />

Ile de Bréhat 29<br />

Dinan: Mittelalterliches Flair in der Bretagne 24<br />

Saint-Malo: Auferstanden aus Ruinen 22<br />

Halbinsel Quiberon: Rauer Westen, sanfter Osten 21<br />

Carnac: Die mystische Aura von Hinkelsteinen 19<br />

Halbinsel Rhuys: Die wilde Schönheit der Bretagne 16<br />

Belle-Ile-en-Mer: Raues Eiland im Atlantik 11<br />

Le Pays des Abers: Die Bretagne im Kleinformat mit 9<br />

Fjorden wie im hohen Norden<br />

Rennes: Geschichtsträchtig und weltoffen 9<br />

Nantes-Brest-Kanal: Und aus der Mitte entspringt 9<br />

ein Kanal<br />

Bretonische Lebensart: Mehr als nur Klischees? 9<br />

Lichouseries,: zuckersüße Köstlichkeiten aus der 9<br />

Bretagne<br />

Thalassotherapie: die heilsamen Kräfte des Meeres 2<br />

Hotel<br />

Oceania Saint-Malo 22<br />

Grand Hôtel Barrière, Dinard 6<br />

8 Nördliche Atlantikküste <strong>Nr</strong>.<br />

Ile d'Yeu – Die 10 schönsten Inseln Frankreichs 34<br />

Ile de Ré – Die 10 schönsten Inseln Frankreichs 34<br />

Clisson: Ein Stück Italien im Westen Frankreichs 32<br />

La Rochefoucauld: Eine Familiensaga 30<br />

Die schönsten Strände am Atlantik 22<br />

La Rochelle: Die Schöne und ihre zwielichtige 21<br />

Vergangenheit<br />

Ile de Ré: Diskreter Luxus mit maritimem Flair 19<br />

Saint-Nazaire: Der Blick nach vorne 11<br />

Nantes: Eine Stadt organisiert ihre kul turelle<br />

4<br />

Metamorphose<br />

Ile de Noirmoutier und Ile d‘Yeu: das Leben vor 4<br />

der Küste<br />

Aquarium von La Rochelle 2<br />

Hotel<br />

Le Richelieu, Ile de Ré 19<br />

9 Südliche Atlantikküste <strong>Nr</strong>.<br />

Genuss – Gâteau basque 34<br />

Baskenland: Saint-Jean-Pied-de-Port, ein<br />

32<br />

baskisches Schmuckstück<br />

Serie: Städtevergleich (2) Bordeaux versus Toulouse 32<br />

Bassin d'Arcachon: Auf den Spuren der<br />

28<br />

Austernzüchter<br />

Saint-Emilion: Ein Besuch mit Freunden 26<br />

Périgord: Auf den Spuren von Jacquou le Croquant 23<br />

Die schönsten Strände am Atlantik 22<br />

Lillet: ein Aperitif für Kenner 21<br />

Cannelés: knackige Hülle mit weichem Kern 17<br />

Bassin d’Arcachon: Eine Bootsfahrt, die ist lustig... 16<br />

Bordelais: Eine kleine Revolution: die Winery 15<br />

Biarritz: Vom Fischerdorf zum legendären Seebad 14<br />

Pont de Pierre: Die schönste Annäherung an<br />

13<br />

Bordeaux<br />

Typisch Bordeaux: Wenn Kleinigkeiten zum<br />

13<br />

Markenzeichen werden<br />

Bordeaux-Saint-Michel: Bodenständig und populär 13<br />

Stadterneuerung Bordeaux: Wenn das 21.<br />

13<br />

Jahrhundert auf das 18. Jahrhundert trifft<br />

Bordeaux Rive Droite: Ein Ufer auf Identitätssuche 13<br />

Ein Traumwochenende im Bordelais 5<br />

Cordouan: Das kleine Versailles im Atlantik 5<br />

Portraits: Salzbauern, Austernzüchter,<br />

4<br />

Kiwiproduzenten, die Berufe entlang der Küste<br />

Hossegor: Wo Architektur den legendären Ruf eines 4<br />

Seebades begründet<br />

La Leyre: « Wenn du die Region wirklich kennen 4<br />

lernen möchtest, interessiere dich für die Leyre...»<br />

Bordelais: Les Vignobles Peyvergès 2<br />

Bordeaux: Das Erwachen einer schlafenden<br />

1<br />

Schönheit<br />

Hotel<br />

L'Avant-Scène, Bordeaux 34<br />

The Regent Grand Hotel Bordeaux 21<br />

Seeko’o Hotel, Bordeaux 13<br />

Les Sources de Caudalie, Bordelais 3<br />

10 Zentralfrankreich / Pyrenäen <strong>Nr</strong>.<br />

Genuss - Diskrete Früchtchen, Backpflaumen aus 33<br />

Agen<br />

Serie: Städtevergleich (2) Bordeaux versus Toulouse 32<br />

Im Katharerland: Ein Wanderweg zwischen<br />

30<br />

Mittelmeer und den Pyrenäen<br />

Loirequelle: Wo alles beginnt 27<br />

Pic-du-Midi: Eine Nacht zwischen Himmel und Erde 27<br />

Puy de Dôme: Die ewigen Reize erloschener<br />

26<br />

Vulkane<br />

Volvic: Ein Ort erinnert sich an Monsieur Jean 25<br />

Rhune-Bergbahn: Südamerikanisches Flair<br />

24<br />

in den Pyrenäen<br />

Zentralmassiv: Die Natur als Kunstraum 21<br />

Corrèze: Die Gärten der Colette 20<br />

Dordogne-Tal: Frankreich wie im Bilderbuch 18<br />

Rouffignac: Die Höhle der 100 Mammuts 18<br />

Périgueux, Brantôme, Bergerac, Sarlat: Unterwegs 18<br />

in den Städten des Périgord<br />

Cordes-sur-Ciel: Am Ende einer langen Reise 17<br />

Albi: Die ziegelrote Stadt am Tarn 15<br />

Lascaux: Weltberühmte Felszeichnungen von<br />

15<br />

Zerstörung bedroht<br />

Moissac: Ein Glanzlicht der europäischen<br />

13<br />

Kunstgeschichte<br />

Toulouse: Weltoffenheit und Lebenslust 12<br />

Erinnerungskultur: Versuch einer Zustandsbeschreibung<br />

11<br />

am Beispiel von Oradour-sur-Glane<br />

Roquefort, le roi des fromages 11<br />

Skifahren im Zentralmassiv 7<br />

Skifahren in den Pyrenäen 7<br />

Land der Katharer: Von Foix nach Carcassonne 4<br />

Viadukt von Millau: Die Brücke über den Wolken 1<br />

Hotel<br />

Hôtel parc beaumont, Pau 27<br />

Hôtel Garonne, Toulouse 10<br />

11 Alpen / Rhône-Tal <strong>Nr</strong>.<br />

Ardèche – Zu den schönsten Dörfern der Ardèche 34<br />

Palais Idéal du Facteur Cheval - Die Kraft eines 33<br />

Traumes<br />

Mont Blanc: Alpine Winterfreuden 31<br />

Val d'Isère: Internationale Skistation auf 1.850 30<br />

Metern Höhe<br />

Vogelpark von Villars-les-Dombes 28<br />

Ardèche: Ein Departement voller Überraschungen 23<br />

Lyon: Fête des Lumières 2008 18<br />

Wein: Rhone-Tal, ein Weingebiet mit Vielfalt 16<br />

Briançon: Stadt auf mehreren Etagen 15<br />

Annecy: Zwischen Urbanität und Alpenromantik 14<br />

Les 3 Vallées: Grenzenloses Wintersportvergnügen 13<br />

Barcelonnette: Einmal Mexiko und zurück 12<br />

Route des Grandes Alpes: Höhenrausch und<br />

11<br />

Fernsicht<br />

Grenoble: Frankreichs Alpenmetropole auf<br />

11<br />

Schönheitskur<br />

Evian, Thonon, Aix-les-Bains: Legendäre Kurbäder 11<br />

der Belle Epoque<br />

Yvoire: Mittelalterliches Flair am Genfer See 10<br />

Flusskreuzfahrt: Freizeitstress und Langsamkeit, 10<br />

Tagebuch einer Flusskreuzfahrt auf der Rhone<br />

Skifahren in den Südalpen 7<br />

Skifahren in den Nordalpen 7<br />

Wein: Die Wahrheit über den Beaujolais Nouveau 7<br />

Lyon: Eine Stadt entdeckt die Magie des Lichts 3<br />

Hotel<br />

Avenue Lodge Hotel, Val d'Isère 28<br />

Helvie, Val-les-Bains, Ardèche 23<br />

l’ermitage, Lyon 18<br />

Collège Hôtel, Lyon 14<br />

Hameau Albert 1er, Chamonix 7<br />

12 Languedoc-Roussillon <strong>Nr</strong>.<br />

Wein - A.O.C. Fitou, Qualitätsgarant aus dem Süden 33<br />

Montpellier: Eine Stadt im Aufbruch 27<br />

Nîmes: Römische Baudenkmäler und mediterrane 23<br />

Lebensfreude<br />

Côte Vermeille: Die rote Küste 20<br />

Aigues-Mortes: Später Ruhm für die Stadt der «Toten 19<br />

Wasser»<br />

Flusskreuzfahrt: Freizeitstress und Langsamkeit, 10<br />

Tagebuch einer Flusskreuzfahrt auf der Rhone<br />

Cevennen: Das Rätsel der Höhle von Trabuc 7<br />

Musée du Désert: Auf den Spuren des eigenen 6<br />

Namens<br />

Narbonnaise: Ein Morgen mit Gérard beim Aalfang... 4<br />

Bambouseraie: Die Poesie eines 150 Jah re alten 4<br />

Bambusgartens<br />

Hotel<br />

La Mîne d'Or, Gagnières 24<br />

Château L’Hospitalet, Narbonne 20<br />

Domaine de Verchant, Montpellier 17<br />

13 Côte d’Azur / Provence <strong>Nr</strong>.<br />

Ile de Porquerolles – Die 10 schönsten Inseln<br />

34<br />

Frankreichs<br />

Dentelles de Montmirail – Mit dem Mountainbike 34<br />

durch das kleine Gebirge<br />

Saint-Rémy-de-Provence - Provenzalische Idylle 33<br />

Serie: Städtevergleich (3) - Cannes versus Saint- 33<br />

Tropez<br />

Nizza: Frühlingsgefühle einer Diva 32<br />

Avignon: Ein Tag in der Stadt der Päpste 31<br />

Serie: Städtevergleich (1) Lyon versus Marseille 31<br />

Wanderung: Auf Schusters Rappen durch die<br />

29<br />

Provence<br />

Jean Cocteau zwischen Nizza und Menton 28<br />

Baux-de-Provence: Ein kleines Weingebiet wird groß 28<br />

Mont Ventoux: Ein Berg und sein Mythos 26<br />

Luberon: Eine Spritztour durch die einsamen Hügel 25<br />

der Provence<br />

Cannes hors Saison 24<br />

Provence: Und ewig lockt der Lavandel 22<br />

Cassis: Eine Frage des Gleichgewichts 21<br />

Wein: Côtes du Ventoux: Ein Wein und sein Berg 19<br />

Aix-en-Provence: Auf den Spuren von Cézanne 18<br />

Marseille: Panier-Viertel, Marseille pur 16<br />

Mougins: Picassos letzter Wohnort 13<br />

Nizza: Kunst erobert die Stadt 11<br />

Die Provence wie im Film: Auf den Spuren von 10<br />

«Jean Florette» und «Manons Rache»<br />

Flusskreuzfahrt: Freizeitstress und Langsamkeit, 10<br />

Tagebuch einer Flusskreuzfahrt auf der Rhone<br />

Luberon: Eine Reise zu den Farben der Provence 10<br />

Massif de la Sainte-Baume: Auf dem Dach der 10<br />

Provence<br />

Camargue: Land zwischen Fluss und Meer 9<br />

Circuit du Var: Erste Formel-1-Fahrschule der Welt 6<br />

Marseille: 10 Gründe, die Hafenstadt zu mögen 5<br />

Calissons aus Aix-en-Provence 2<br />

Confiserie: Wo Blüten zu süßen Köstlichkeiten 2<br />

werden<br />

Villages perchés: Wo Dörfer auf Gipfeln thronen 2<br />

Saint-Tropez: Wo der Luxus zu Hause ist 2<br />

Hotel<br />

Attrap'Rêves, Allauch (Provence) 33<br />

La Coquillade, Gargas 25<br />

Dolce Frégate, Saint-Cyr-sur-Mer 15<br />

HI, Nizza 8<br />

Le Delos, Bandol 4<br />

14 Korsika <strong>Nr</strong>.<br />

Calvi: Perle im Nordwesten Korsikas 8<br />

Restaurant: A Pineta, Ajaccio 5<br />

Mit der Eisenbahn durch Korsikas Bergwelt 5<br />

Gorges de la Restonica, Korsikas alpine Seite 5<br />

Städtevergleich: Bastia versus Ajaccio 5<br />

Wenn Landstraßen zu Traumstraßen werden 5<br />

Hotel<br />

Casadelmar, Porto-Vecchio 1<br />

15 Überseegebiete (DOM/TOM) <strong>Nr</strong>.<br />

Martinique: Entdeckungen in einer Postkartenidylle 31<br />

La Réunion: Imposante Vulkaninsel<br />

24<br />

im Indischen Ozean<br />

Guadeloupe: Ein Stück Frankreich in der Karibik 19<br />

Hotel<br />

Cap Est Lagoon Resort & Spa – Luxusresort auf den<br />

französischen Antillen<br />

30


VoRschau<br />

Mittelmeerküste<br />

Gartenkunst in der<br />

Domaine de Rayol<br />

Gironde<br />

Vaubans Zitadelle von Blaye<br />

Loire-Tal<br />

Königlicher Charme in Blois<br />

Paris<br />

Die Pracht der Champs-Elysées<br />

... und viele<br />

weitere Themen<br />

Lothringen<br />

Fahrt in ein echtes Bergwerk<br />

Ausgabe <strong>Nr</strong>. 36 – November / Dezember <strong>2011</strong> erscheint am 25. <strong>Oktober</strong> <strong>2011</strong><br />

98 · Frankreich erleben · <strong>September</strong> / <strong>Oktober</strong> <strong>2011</strong>


Willkommen<br />

am Point Of Touch!<br />

Direkt per Finger auf großen Screens<br />

• in digitalen Produktkatalogen blättern<br />

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data-touch entwickelt und vertreibt<br />

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Das Mâconnais im<br />

herbstlichen Glanze<br />

Schon alleine der Klang des Namens „Bourgogne“<br />

umschmeichelt die Sinne des Zuhörers<br />

durch seinen südlichen Akzent, und umso reizvoller<br />

präsentiert sich dieser Landstrich im Herbst.<br />

Diese Jahreszeit taucht die Landschaft des Mâconnais<br />

in ein herrliches Licht voller schillernder Farben. Sich<br />

zur Zeit der Weinlese in die Weinberge des Mâconnais<br />

zu begeben, bleibt gleichwohl ein magischer wie<br />

auch poetischer Moment.<br />

Der Mâcon-Landstrich ist in der Tat ein Ort des<br />

grenzenlosen Genießens, ganz nach den eigenen<br />

Vorlieben. Hier verweben sich Geschichte und Umgebung<br />

zu einer Komposition, die seinesgleichen<br />

sucht.<br />

In Mâcon beginnt die Weinstraße des Mâconnais-<br />

Beaujolais. Im Allgemeinen kann dieser Ort als Inbegriff<br />

des süßen Lebens gesehen werden kann. Darüber<br />

hinaus bietet er auch den geeigneten Start für<br />

Ausflüge in den Monaten <strong>September</strong>, <strong>Oktober</strong> und<br />

November, insbesondere als Reiseziel für La Rouche<br />

de Solutré, dar.<br />

Im Herbst färbt sich der Weinberg wunderschön<br />

wie eine Aufeinanderfolge von Gemälden, leuchtend<br />

und magisch. Dieser Eindruck wird noch verstärkt<br />

durch die zahlreichen romanischen Kirchen, die hier<br />

und dort in die Landschaft eingebettet sind. Sie unterstreichen<br />

die Spiritualität dieses ganz besonderen<br />

Ortes.<br />

Pierreclos und Berzé mit ihrem Schloss, Berzé-laville<br />

und seine Mönchskapelle von Cluny, die Grotten<br />

von Azé und Blanot, La Lie mit seinem Steinbruch…<br />

Jeder Landstrich, jeder Ort, erzählt eine Geschichte<br />

in der Geschichte.<br />

Im Mâcon-Gebiet erkundet der Reisende mit all<br />

seinen Sinnen: mit der Nase, dem Mund, den Augen<br />

und mit den Füßen.<br />

Der Aufenthalt im Mâconnais ist angenehm und<br />

bereichernd für die Sinne. Er weckt die Lust, immer<br />

Auf Entdeckungstour:<br />

Streifzug durch die Weinberge<br />

des Mâconnais<br />

Von einem einheimischen Führer begleitet,<br />

entdecken Sie die Geheimnisse der Landschaft<br />

mit all seinen Reizen.<br />

Die Tour führt Sie vorbei an weinbewachsenen Hügeln<br />

und Hängen, an denen man vor allem die berühmte<br />

Weintraube für den Crû de Pouilly Fuissé<br />

heranreifen sehen kann.<br />

Dem Besucher bietet sich die Möglichkeit, auf diesem<br />

Rundgang die fünf verschiedenen Anbaugebiete,<br />

aus denen der Wein stammt, zu vergleichen und zu<br />

verstehen. Diese Entdeckungstour bietet außerhalb<br />

des Alltäglichen ein reiches Angebot an kulturellen<br />

Leckerbissen: Dörfer mit Häusern, errichtet aus goldfarbenem<br />

Kalksandstein, verborgene Waschplätze,<br />

kleine romanische Kirchen, herrliche imposante<br />

Schlösser, oder auch Kalksteinbrüche und<br />

Gipsstein-Minen.<br />

All das wird abgerundet durch zwei wohlschmeckende<br />

traditionelle Mahlzeiten sowie die stilvolle<br />

Unterbringung für zwei Nächte unter dem Himmel<br />

von Mâcon in der südlichen Bourgogne!<br />

wiederzukommen. Das Mâconnais ist mehr als ein<br />

gewöhnliches Reiseziel, es ist ein Ort, an dem man<br />

sich auf sich selbst besinnen kann, bevor der unwirtliche<br />

Winter wieder vor der Tür steht.<br />

Angebot!<br />

Aufenthalt vorgesehen für 3 Tage / 2 Nächte<br />

Möglich an allen Tagen, je nach Verfügbarkeit<br />

zum Zeitpunkt der Buchung<br />

Tarif <strong>2011</strong>: 330 € bei Doppelzimmer-Belegung<br />

Office de Tourisme<br />

du Mâconnais Val de Saône ***<br />

1, place Saint-Pierre - 71000 Mâcon - France<br />

Telefon: +33 (0)3 85 21 07 09<br />

www.macon-tourismus.de

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