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EINFÜHRUNG IN DIE ISOTOPENGEOCHEMIE

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32<br />

Das K–Ar-Zerfallssystem (K–Ar- und Ar–Ar-Methoden)<br />

3.1 Die K–Ar-Methode<br />

Auf Grund des dualen Zerfalls von 40 K muß man 2 Zerfallskonstanten unterscheiden, l b für<br />

den l – -Zerfall in 40 Ca und l e für den Zerfall unter Elektroneneinfang in 40 Ar. Die Addition<br />

beider ergibt die Gesamtzerfallskonstante:<br />

l = lb + le = 5.543´10-10 a-1 .<br />

Die derzeit international akzeptierten und verwendeten partiellen Zerfallskonstanten<br />

betragen lb = 4.962´10-10 a-1 und le = 0.581´10-10 a-1 . Demgegenüber gibt es aber nur eine<br />

Halbwertszeit:<br />

T = ln2/ l = 1.250 ´109 a.<br />

Von partiellen Halbwertszeiten zu sprechen, ist sinnlos, auch wenn formal in der Zerfallsgleichung<br />

mit einer derartigen Größe gerechnet werden kann. Die Zerfallsgleichung GL 8,<br />

auf das K–Ar-System und das K–Ca-System angewandt, lautet:<br />

D = N´(elt – 1)<br />

( ) =<br />

l + l<br />

Ar + Ca = K e -1<br />

´ K ´ e -1<br />

l<br />

40 40 40 lt e b 40<br />

lt<br />

( )<br />

( ) + ´ ´ ( - )<br />

l<br />

l<br />

e 40 lt b 40<br />

lt<br />

= ´ K ´ e -1<br />

K e 1<br />

l<br />

l<br />

[GL 40]<br />

Hierin stellt der erste Term auf der rechte Seite den Teil des K dar (für ein gegebenes Alter<br />

t), der in 40 Ar zerfallen ist, der zweite den Teil, der in 40 Ca zerfallen ist. Es gilt daher:<br />

Ar K e 1<br />

t<br />

l<br />

= ´ ´ -<br />

l<br />

40 e 40<br />

l<br />

( )<br />

[GL 41]<br />

Im einfachsten aller denkbaren Fälle erhält man das Alter eines Gesteins oder Minerals,<br />

indem man GL 41 nach t auflöst:<br />

æ 40<br />

1 Ar l ö<br />

t = ´ lnç<br />

´ + 1<br />

40<br />

l<br />

÷<br />

è K<br />

ø<br />

[GL 42]<br />

Damit dies tatsächlich ein geologisch sinnvolles Alter darstellt, muß eine Reihe von Voraussetzungen<br />

erfüllt sein. Die wichtigsten sind:<br />

• Zur Zeit t=0 (magmatisches oder metamorphes Alter) enthielt die Probe kein 40Ar. • Von t=0 bis heute war die Probe ein geschlossenes System für K und Ar. Das heißt, es<br />

fand keinerlei Austausch von K und Ar mit der Umgebung statt (weder Abgabe noch<br />

Aufnahme).<br />

Wenn diese Bedingungen erfüllt sind, braucht man in einer Probe nur die Konzentrationen<br />

von 40K und 40Ar zu bestimmen, um nach GL 42 das Alter zu berechnen. Für die 40K- Bestimmung genügt es, den Gesamtkaliumgehalt zu messen, z.B. flammenphotometrisch,<br />

da die Isotopenzusammensetzung des K in der Natur zumindest im Rahmen der erforderlichen<br />

Meßgenauigkeit konstant ist. Das gilt selbstverständlich nicht für das Ar. Zur Konzentrationsbestimmung<br />

nach der Isotopenverdünnungsmethode muß der Probe ein Spike<br />

zugesetzt werden; dazu wird ein Argongas benutzt, das hoch an 38Ar angereichert ist<br />

(»99.9%). Dieser Spike wird dem Probenargon zugemischt, das durch Erhitzen im Vakuum<br />

– meist bis zum Schmelzen – aus der Probe ausgetrieben wird.<br />

Unter den beiden oben genannten Bedingungen ist die erste in der Regel erfüllt. Als Edelgas<br />

wird das Argon strukturell nicht oder zumindest nur sehr schwach im Kristallgitter<br />

gebunden. Daher kann man meist davon ausgehen, daß bei der Gesteinsanatexis eine Ar-<br />

Entgasung des Magmas eintritt, so daß bei der späteren Kristallisation auch kein Ar zum<br />

l e

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