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EINFÜHRUNG IN DIE ISOTOPENGEOCHEMIE

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38<br />

Das K–Ar-Zerfallssystem (K–Ar- und Ar–Ar-Methoden)<br />

ist ein Mineral, dessen K–Ar-Alter man genau kennt. Zur Auswertung zieht man dann aus<br />

GL 46 einen probenspezifischen Parameter J heraus, den man als<br />

definiert und bestimmt die J-Werte für die Flußmonitore aus Gleichung GL 46 zu<br />

wobei t das exakt bekannte Alter des<br />

Minerals ist, das als Flußmonitor dient.<br />

40 Ar ist das Argon, das während des geologischen<br />

Alters des Flußmonitors aus dem<br />

Zerfall von 40 K entstanden ist, 39 Ar das<br />

radioaktive Argon, das während der Reaktorbestrahlung<br />

des Flußmonitors aus dem<br />

39 K entstanden ist. Ein Beispiel für die<br />

Ermittlung der J-Werte ist in Abbildung 29<br />

gegeben [29] . Das 40 Ar/ 39 Ar-Verhältnis wird<br />

dann nach Austreiben aus der Probe<br />

durch einen Schmelzaufschluß massenspektrometrisch<br />

bestimmt. Die örtliche<br />

Variation des Neutronenflusses im Reaktor<br />

erfaßt man dadurch, daß man mehrere<br />

Proben des Flußmonitors mit den Proben<br />

zusammen bestrahlt. Man erhält auf diese<br />

Weise für die Flußmonitore einen Satz<br />

von J-Werten, aus denen man das für jede<br />

der Proben unbekannten Alters spezifische<br />

J interpolieren kann. Das Alter dieser<br />

Proben resultiert dann durch Auflösen<br />

von GL 48 nach t.<br />

Der Vorteil der Ar–Ar- über die konventionelle<br />

K–Ar-Methode liegt darin, daß man<br />

J<br />

l<br />

l<br />

K<br />

K<br />

= ´ ´ ´ 40<br />

ò ( ) ( )<br />

e<br />

39<br />

J =<br />

Dt<br />

s E j E dE<br />

lt<br />

[GL 47]<br />

[GL 48]<br />

das Alter einer Probe an exakt derselben Teilprobe durch Messung eines einzigen Isotopenverhältnisses<br />

erhält. Man umgeht dadurch die Probleme, die durch eine inhomogene Verteilung<br />

von K und Ar in der Probe resultieren; zumindest wenn nur kleine Probenmengen<br />

vorhanden sind, muß beim Teilen dieser Probe in solchen Fällen mit Fehlern gerechnet<br />

werden. Andererseits darf nicht übersehen werden, daß die Ar–Ar-Methode sehr aufwendig<br />

ist. Man braucht außer einem Massenspektrometer noch Zugang zu einem Reaktor; die<br />

Proben müssen eine hohe Neutronendosis empfangen, damit das 40 Ar/ 39 Ar-Verhältnis<br />

nicht so groß ist, daß sich meßtechnische Probleme (durch Nichtlinearität des Digitalvoltmeters<br />

des Massenspektrometers) ergeben (Günstig sind Werte zwischen »0.01 und 100).<br />

Dadurch werden die Proben stark radioaktiv und sind unangenehm zu handhaben. Bei der<br />

Reaktorbestrahlung selbst finden unerwünschte Nebenreaktionen statt, für die Korrekturen<br />

anzubringen sind, z.B. 42 Ca(n,a) 39 Ar, 40 K(n,p )40 Ar, 41 K(n,d) 40 Ar und 40 Ca(n,n+a) 36 Ar.<br />

Die letzt genannte Reaktion stört die Korrektur, die meistens für die Anwesenheit atmosphärischen<br />

Argons in den Proben durchzuführen ist, nach:<br />

æ<br />

ç<br />

è<br />

40<br />

39<br />

Ar ö<br />

÷<br />

Ar ø<br />

Probe<br />

= æ<br />

ç<br />

è<br />

40<br />

39<br />

E<br />

e - 1<br />

Ar/ Ar<br />

40 39<br />

Position in der Bestrahlungskapsel<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

6<br />

7<br />

Flußmonitor 1<br />

Ermittlung von J bei<br />

Ar-Ar-Analysen<br />

Flußmonitor 2<br />

Flußmonitor 3<br />

8<br />

1.8 2 2.2 2.4<br />

J�10-2 ABBILDUNG 29 Ermittlung des Faktors J bei Ar–<br />

Ar-Analysen<br />

Ar ö<br />

÷ - 295 5 ´<br />

Ar ø<br />

æ<br />

.<br />

ç<br />

36<br />

Ar ö<br />

÷<br />

39<br />

è Ar ø<br />

gemessen gemessen<br />

[GL 49]

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