SB_17.619NLP
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Stand von Wissenschaft und Technik<br />
genau beschrieben werden, um auch den Spannungsabbau realitätsnah vorherzusagen<br />
[Cha98].<br />
In der Vergangenheit wurden solche Modelle bereits erfolgreich für die<br />
Lebensdauervorhersage von Komponenten unter zyklischer und wechselnder thermischer<br />
Belastung, wie z.B. Abgaskomponenten, eingesetzt [Rie87, Sch02]. In der erweiterten<br />
Version des Chaboche-Modells werden die Spannungen σ ij in der Form<br />
∂C<br />
th vp ijkl −1<br />
σ<br />
ij<br />
= C ( <br />
ijkl<br />
ε<br />
kl<br />
− ε<br />
kl<br />
− ε<br />
kl<br />
) + Cklmnσ<br />
T<br />
mn<br />
∂T<br />
(2.1)<br />
berechnet, wobei C ijkl der Elastizitätstensor, ε die Gesamtdehnung, ε th die thermische,<br />
ε vp die viskoplastische Dehnung und T die Temperatur sind. Die viskoplastische Dehnung<br />
β<br />
eq<br />
−σ<br />
Y<br />
p<br />
=<br />
K<br />
, (2.2)<br />
beinhaltet mit β ij = σ’ ij -α ij die Rückspannung α ij (σ’ ij Spannungsdeviator, β eq V.Mises<br />
Vergleichsspannung, σ y Streckgrenze, K und n Viskositätsparameter), die über die<br />
Entwicklungsgleichungen<br />
und<br />
ε<br />
α<br />
ϕ<br />
vp<br />
ij<br />
3<br />
=<br />
2<br />
β<br />
ij<br />
p<br />
β<br />
eq<br />
( k )<br />
( k ) ( k ) vp ( k ) ( k ) ( k ) ( k ) ( k ) 1 ( k )<br />
ij<br />
= C ε<br />
ij<br />
− γ ϕ p<br />
α<br />
ij<br />
− R α<br />
ij<br />
+ T<br />
α<br />
( k ) ij<br />
(1)<br />
n<br />
k = 1,2<br />
, (2.3)<br />
(2)<br />
−ω<br />
ϕ = ϕ<br />
sowie<br />
ss<br />
+ 1−ϕss<br />
e<br />
(2.4)<br />
beschrieben werden kann.<br />
Mit den Werkstoffparametern σ Y , C (k) , γ (k) , R (k) , φ (k) ss und ω (k ) ist das Modell in der Lage, die<br />
zyklische Ver- und Entfestigung eines Werkstoffs zu beschreiben.<br />
Die temperaturabhängigen Variablen des Modells werden dabei an komplexe<br />
Messergebnisse aus kombinierten LCF- und Kriechversuchen mit einem Computerprogramm<br />
angepasst. Das Modell ist damit in der Lage, die Entwicklung der plastischen Dehnung und<br />
der Schädigung in einem zyklisch beanspruchten Bauteil lokal zu erfassen [Moh05, Moh06].<br />
Mit Hilfe der beschriebenen Werkstoffmodelle ist zwar prinzipiell die Beschreibung von<br />
Wechselplastizierungen und Spannungsumlagerungen als Funktion möglich, die im<br />
Ausgangszustand vorliegenden Eigenspannungen müssen jedoch zunächst bekannt sein.<br />
Hierfür sind entweder auf Messergebnisse gestützte Annahmen oder numerische Analysen<br />
des Schweißprozesses erforderlich.<br />
∂C<br />
∂T<br />
(1) vp<br />
(1)<br />
(1) −ω<br />
ε eq<br />
(2)<br />
(2) ( 2)<br />
p<br />
= ϕ + ( 1−ϕ<br />
) e<br />
( )<br />
ss<br />
ss<br />
C<br />
2.2<br />
Numerische Schweißsimulation<br />
Die numerische Schweißsimulation ist prinzipiell geeignet, Gefüge, Verzug und<br />
Eigenspannungen infolge des Wärmeeintrags durch den Schweißprozess rechnerisch zu<br />
ermitteln [Rad88, Rad99, Ven06]. Abhängig vom angewandten Schweißverfahren kann die<br />
Wärmeeinbringung sehr unterschiedlich sein. Die Berechnung von Gefüge, Verzug und<br />
Eigenspannungen in einer Schweißverbindung erfolgt meist mit einer entkoppelten<br />
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