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E - ArchiMeD - Johannes Gutenberg-Universität Mainz

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3.1. DIE THEORIE DER PHOTOPRODUKTION VON PIONEN 15<br />

Während der erste Summand den Fall identischer Anfangs– und Endzustände berücksichtigt,<br />

beschreibt der zweite Summand in S fi die eigentliche Übergangswahrscheinlichkeit.<br />

E , E , Ei, Ef bezeichnen die Gesamtenergien des Photons, des Pions sowie des ein–<br />

und auslaufenden Nukleons. Die Energie– und Impulserhaltung wird durch die vierdimensionale<br />

–Funktion gewährleistet.<br />

Das Übergangsmatrixelement<br />

Tfi = j fi (3.7)<br />

ergibt sich aus dem Produkt des Polarisationsvektors des Photons und des Matrixelements<br />

des hadronischen Übergangsstroms j fi, welches sich im Raum der Dirac–<br />

Spinoren schreiben läßt als:<br />

j fi = hu f (p f )� (q )jj ju i(p i)i: (3.8)<br />

Hierbei bezeichnen u i(p i) und u f (p f ) die Spinoren des ein– und auslaufenden Nukleons,<br />

(q ) das produzierte Pion und j den Stromoperator. Die intrinsischen Eigenschaften<br />

des Pions müssen in der Struktur des hadronischen Übergangsstroms mitberücksichtigt<br />

werden.<br />

Nach dem Prinzip des detaillierten Gleichgewichts wurde der Spin des Pions<br />

bestimmt [Car 51]. Dafür maß man den Wirkungsquerschnitt für die Reaktion<br />

p + p ! d + + sowie für die Umkehrreaktion + + d ! p + p und schloß auf den Spin<br />

des Pions von J =0.<br />

Anhand des strahlungsfreien Einfangs langsamer Pionen am Deuterium (siehe<br />

z.B. [Per 90]) ; + d ! n + n läßt sich zeigen, daß das Pion eine dem Nukleon entgegengesetzte<br />

Parität besitzen muß. Dem Nukleon wird per Definition eine positive Parität<br />

zugeordnet. Somit handelt es sich beim Pion um ein pseudoskalares Teilchen mit<br />

J P =0 ; .<br />

Da bei der Pion–Photoproduktion das Photon an den Vektorstrom des Nukleons koppelt,<br />

ist der hadronische Übergangsstrom unter Berücksichtigung der pseudoskalaren Natur<br />

des Pions ein Pseudovektor. Mit den zur Verfügung stehenden Viererimpulsen k , q ,<br />

p i, p f und den Dirac’schen –Matrizen sowie 5 lassen sich maximal acht unabhängige<br />

pseudovektorielle Strukturen erzeugen [Bal 61]. Im Produkt mit dem Polarisationsvektor<br />

des Photons erhält man hieraus acht linear unabhängige Lorentzinvarianten Mj, die<br />

als Basis einer Entwicklung des Reaktionsmatrixelements dienen. Dieses pseudoskalare<br />

Matrixelement läßt sich dann schreiben als:<br />

Tfi =<br />

8X<br />

j=1<br />

huf (pf )jAj(s� t� u)Mjjui(p i)i: (3.9)<br />

Dabei sind die skalaren Entwicklungskoeffizienten Aj, die man als invariante Amplituden<br />

bezeichnet, Funktionen der kinematischen Variablen s, t und u, wodurch sie die Dynamik<br />

des Prozesses beschreiben. Im bisher betrachteten Raum der Dirac–Spinoren nennt man<br />

diese Koeffizienten auch Dirac–Amplituden.<br />

Aufgrund der Stromerhaltung (k j = 0) ergeben sich für die acht Summanden aus<br />

Gleichung 3.9 zwei zusätzliche Randbedingungen, so daß nur sechs Terme unabhängig

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