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E - ArchiMeD - Johannes Gutenberg-Universität Mainz

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5. Der experimentelle Aufbau<br />

Die dieser Arbeit zugrundeliegende Messung zur Photoproduktion neutraler Pionen am<br />

Proton mit linear polarisierten Photonen im Bereich der (1232)–Resonanz wurde in den<br />

Kapiteln 2 und 3 physikalisch und theoretisch motiviert. Im folgenden werden die einzelnen<br />

experimentellen Komponenten dieses Experiments dargestellt.<br />

Mit der Vorstellung des <strong>Mainz</strong>er Elektronenbeschleunigers MAMI (Abschnitt 5.1)<br />

und der Photonenmarkierungsanlage (Glasgow–Tagger) (Abschnitt 5.2) werden zunächst<br />

die beiden Standardwerkzeuge zur Produktion hochenergetischer, monochromatischer<br />

Photonen vorgestellt. Danach wird die Erzeugung linear polarisierter Photonen im Energiebereich<br />

der (1232)–Resonanz erläutert (Abschnitt 5.3). Nach einer Zusammenfassung<br />

der Grundlagen der kohärenten Bremsstrahlung (Abschnitt 5.3.1) wird auf die<br />

Beschreibung des eingesetzten A2–Goniometers eingegangen (Abschnitt 5.3.2). Daran<br />

schließt sich eine Darstellung des Aufbaus und der Funktionsweise des verwendeten Photonenspektrometers<br />

TAPS (Abschnitt 5.5) an. Mit den insgesamt 504 individuellen BaF 2–<br />

Szintillatoren dieses Detektors, die um ein 10 cm langes Wasserstofftarget (Abschnitt 5.4)<br />

angeordnet waren, erfolgte die Identifikation des produzierten 0 –Mesons über den Nachweis<br />

seiner beiden Zerfallsphotonen. Im Anschluß an einen Abschnitt zur Meßelektronik<br />

und Datenerfassung (Abschnitt 5.6) endet das Kapitel mit einer Zusammenfassung der<br />

wichtigsten Parameter zur Experimentdurchführung.<br />

5.1 Der Elektronenbeschleuniger<br />

Der <strong>Mainz</strong>er Elektronenbeschleuniger MAMI (MAinzer MIkrotron) besteht in seiner jetzigen<br />

Ausbaustufe (MAMI B) (siehe Abbildung 5.1) aus vier normalleitenden, linearen<br />

Hochfrequenzbeschleunigungsstufen. Die Hohlraumresonatoren (engl.: cavities) dieser<br />

Beschleunigungssektionen werden alle durch 2:5 GHz–Klystrone mit Leistung versorgt.<br />

Elektronen aus einer 100 keV –Gleichstrom–Kanone werden in an die Beschleunigerfrequenz<br />

angepaßte Elektronenpakete (Microbunches) im zeitlichen Abstand von 0:4 ns<br />

vorverdichtet und in einen Linearbeschleuniger („Injektorlinac“) gebracht. Diese Vorbeschleunigerstufe<br />

bringt die Elektronen auf eine Energie von 3:45 MeV. Damit sind<br />

die Elektronen hinreichend relativistisch, um in die sich anschließende Kaskade aus drei<br />

Rennbahn–Mikrotronen (engl.: Race Track Microtrons = RTM) injiziert zu werden.<br />

Das Prinzip des Rennbahn-Mikrotrons beruht auf der mehrmaligen Benutzung einer<br />

Linearbeschleunigerstruktur durch die Rückführung der Elektronen mit Hilfe zweier<br />

180 –Umlenk–Dipole homogener Feldstärke. Aufgrund des Energiegewinns pro Beschleunigungsprozeß<br />

vergrößern sich die Radien der Elektronenbahnen in den Umlenkmagneten<br />

für jeden Umlauf, so daß Elektronen unterschiedlicher Energie in verschiedenen<br />

Bahnen laufen. Eine geeignete Synchronisation sorgt für die gleiche Phase der<br />

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