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DER KONSTRUKTEUR 5/2020

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19073<br />

05 MAI <strong>2020</strong><br />

AM PULS <strong>DER</strong> TECHNIK<br />

TITELSTORY<br />

EFFIZIENT,<br />

EFFIZIENTER ...<br />

High-End-Stromversorgung<br />

erschließt Einsparpotenziale<br />

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EDITORIAL<br />

ÖKOSYSTEME EINER<br />

INDUSTRIE 4.0<br />

TOX ®<br />

ElectricDrive<br />

moves<br />

Seit vielen Wochen erreichen uns tagtäglich neue Informationen über<br />

die pandemiebedingten Veränderungen unseres gesellschaftlichen und<br />

geschäftlichen Lebens. Doch so langsam sehnt man sich nach ein wenig<br />

Normalität. Und auch wenn im Moment viele Unternehmen in der<br />

Industrie um eine Schadensbegrenzung bemüht sind, brauchen wir<br />

konkrete Projekte, die uns optimistisch stimmen. Eines davon ist die<br />

Schaffung digitaler Ökosysteme im Anlagen- und Maschinenbau. Sie<br />

bilden die Basis für neue Formen des Wirtschaftens und Arbeitens und<br />

die Grundlage für Industrie 4.0. Ein solches Ökosystem integriert<br />

unterschiedliche Geräte, Maschinen und Anlagen, Roboter und Dienste,<br />

also Einzel-<br />

EINHEITLICHE STANDARDS<br />

ERÖFFNEN VÖLLIG NEUE<br />

INTEGRATIONSKONZEPTE<br />

und Systemlösungen,<br />

in<br />

ein Gesamtkonzept.<br />

Voraussetzung<br />

dafür ist ein<br />

einheitlicher Kommunikationsstandard wie OPC UA. Diese herstellerund<br />

plattformunabhängige Technologie ermöglicht eine durchgängige<br />

Vernetzung vom kleinsten Sensor über die Maschine bis in die Cloud.<br />

Ganz vorne mit dabei ist hier die Werkzeugmaschinenindustrie und damit<br />

der VDW, der das Label umati (universal machine technology interface)<br />

ins Leben gerufen. Was sich dahinter verbirgt und welche Rolle der<br />

VDMA hierbei spielt, lesen Sie auf Seite 7. Die Verbreitung des<br />

OPC-UA-Standards geht mit großen Schritten voran, und damit eröffnen<br />

sich auch für Entwickler und Konstrukteure neue Freiheitsgrade,<br />

insbesondere im Hinblick auf die fortschreitende Automatisierung.<br />

Mit Blick auf eine neue Ära des Internet of Things in digitalen<br />

Öko systemen grüßt Sie herzlich Ihre<br />

Nicole Steinicke<br />

Chefredakteurin<br />

n.steinicke@vfmz.de<br />

Die treibende Kraft<br />

der Industrie.<br />

tox-electricdrive.com


INHALT<br />

MENSCHEN UND MÄRKTE<br />

03 Editorial: Ökosysteme einer Industrie 4.0<br />

06 Standpunkt: Vom Datensammeln<br />

zur smarten Montage<br />

08 Whiteboard: Der Infotainer – Einblicke in das bunte<br />

Leben von „Unterhaltungskünstler“ Hansjörg<br />

Sperling-Wohlgemuth, zuständig für Veranstaltungsund<br />

Kongressmanagement bei Pilz<br />

10<br />

08<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

WERKSTOFF- & VERBINDUNGSTECHNIK<br />

10 INTERVIEW<br />

„Das Geheimnis unseres Werkstoffs basiert auf<br />

drei Technologien“ – Klaus Wagner, Leiter Forschung<br />

und Innovation der Herbert Hänchen GmbH & Co. KG<br />

12 Infrarot-Systeme: Wärme, die verbindet<br />

16 Keramik top in Form<br />

KONSTRUKTIONSELEMENTE<br />

18 TITELSTORY<br />

Stromversorgung: Effizient, effizienter, …<br />

22 5 TRENDS<br />

bei Energieführungssystemen<br />

24 Steckverbinder: Ein Leichtgewicht für alle Fälle<br />

ANTRIEBSTECHNIK<br />

26 Lineartechnik auf neuem Level<br />

36<br />

12<br />

26<br />

4 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>2020</strong>/05 www.derkonstrukteur.de


SPECIAL<br />

ROBOTIK<br />

28 CNC und Knickarmroboter:<br />

Wenn der Roboter mit der Werkzeugmaschine …<br />

32 KLARTEXT<br />

Was brauchen die Cobots?<br />

34 Encoder: Hohl – aber oho<br />

36 Planetengetriebe: Perfekte Kombination<br />

38 Vision Sensor: Koordinaten im Blick<br />

40 Antrieb für Dr. Roboter<br />

42 Linearmodul: Neue Horizonte<br />

SERVICE<br />

41 Impressum<br />

43 Vorschau<br />

38<br />

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STANDPUNKT<br />

VOM DATENSAMMELN<br />

ZUR SMARTEN MONTAGE<br />

MENSCHEN UND MÄRKTE<br />

Im Bereich der Montagtechnik hält der Begriff „Smart-Montage“<br />

immer mehr Einzug. Was ist aber der Unterschied zwischen<br />

dem Sammeln von Daten und ihrer Bereitstellung für eine<br />

intelligente Montage?<br />

Das Datensammeln ist der erste Schritt. Er bringt für sich<br />

genommen noch keinen effektiven Mehrwert. Teilweise ist<br />

sogar der gegenteilige Effekt zu beobachten, da durch eine<br />

Vielzahl von Informationen und ihre Bewertung Störeffekte<br />

produziert werden, die den Montageablauf behindern.<br />

Als ein Vorteil der smarten Montage wird häufig die vorausschauende<br />

Wartung genannt, um über planbare Instandhaltungsmaßnahmen<br />

die Stillstandzeiten zu reduzieren und somit<br />

die Wirtschaftlichkeit der Anlagen zu steigern.<br />

Die meisten Hersteller stoßen jedoch schon beim Sammeln<br />

der notwendigen Informationen auf Schwierigkeiten. Nur wenige<br />

Anlagenbetreiber wollen ihre Daten und die daraus resultierenden<br />

Erkenntnisse Dritten zur Verfügung stellen. Hersteller<br />

können die Informationen, die sie zur Effektivitätssteigerung<br />

ihrer Anlagen benötigen, daher meist nur aufwändig mithilfe<br />

entsprechender Langzeittests ermitteln.<br />

Wichtig dabei sind realistische Umweltbedingungen. Denn<br />

es ist ein Unterschied, ob Daten an einer Anlage unter den<br />

Bedingungen eines täglichen Temperaturwechsels<br />

beispielsweise im Nahen Osten erhoben werden<br />

oder im Testlabor einer klimatisierten Werkshalle<br />

in Hessen. Die Ergebnisse weichen voneinander<br />

ab – unabhängig davon, dass der<br />

zulässige Temperaturbereich des Herstellers<br />

zwischen - 10 und + 40 °C<br />

in beiden Fällen eingehalten wird.<br />

Veränderungen in den Prozessen<br />

zu erkennen und zuverlässige<br />

Kriterien für die Bewertung dieser<br />

Abweichungen zu entwickeln,<br />

werden in Zukunft daher auf die<br />

Konstruktion immer mehr Einfluss<br />

nehmen und zusätzliche<br />

Prozesse erfordern.<br />

In der manuellen oder<br />

teilautomatisierten Montage<br />

ist dieser neue Aspekt für<br />

die Konstruktion ebenfalls<br />

eine Herausforderung. Das<br />

Monitoren und Bewerten des<br />

vollständigen Montageprozesses<br />

wird hier ebenfalls immer<br />

wichtiger: Qualitätsmerkmale<br />

müssen definiert, überwacht<br />

und dokumentiert werden.<br />

Hier wird die Konstruktion eine<br />

führende Rolle übernehmen.<br />

Die somit erforderlichen smarten<br />

Montagearbeitsplätze werden durch<br />

die Kombination von kommunikations-<br />

fähigen Hub-, Dreh-, Kipp-, Wagen- oder Flurmodulen realisierbar.<br />

Manuelle Montagearbeiten können so auf mehreren Seiten<br />

am Werkstück ausgeführt und analysiert und die entsprechenden<br />

Zustandsinformationen erfasst werden. Diese können dann<br />

smart zur Prozessoptimierung, Qualitätssicherung und Dokumentation<br />

genutzt werden. Sie geben somit dem Konstrukteur<br />

neue Möglichkeiten zur Gesamtoptimierung bis tief in den<br />

Fertigungsprozess.<br />

Festzuhalten ist: Bis zur smarten Montageanlage ist es noch<br />

weit. Es gibt erfolgversprechende Ansätze, noch aber fehlen<br />

häufig sowohl ausreichende Daten als auch zuverlässige Kriterien<br />

zur Bewertung von Veränderungen in Prozessen.<br />

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6 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 1-2/2018 <strong>2020</strong>/05 www.derkonstrukteur.de


UMATI WIRD ZUR WELTSPRACHE <strong>DER</strong> PRODUKTION<br />

Künftig werden VDMA und VDW die Nutzung und Verbreitung von OPC-UA-Standards<br />

für den gesamten Maschinenbau unter der Marke Umati gemeinsam voranbringen.<br />

Denn OPC UA bietet einen einheitlichen Rahmen für die Interoperabilität zwischen<br />

Maschinen und Systemen. Über einen Bottom-up-Ansatz wurde deutlich, dass Grundelemente<br />

für einen großen Teil des vielfältigen Produktspektrums im Maschinen- und<br />

Anlagenbau einheitlich definiert werden müssen. Das einfachste Beispiel ist die<br />

Maschinenidentifikation, also Merkmale wie etwa Hersteller, Seriennummer, Baujahr<br />

und Maschinentyp. Deshalb arbeiten verschiedene Bereiche im VDMA – dazu gehören<br />

elektrische Antriebstechnik, Kunststoff- und Gummimaschinen, industrielle Bildverarbeitung,<br />

Metallurgy, Robotik und Werkzeugmaschinen – an den Grundlagen<br />

der Companion Specification OPC UA for Machinery. „Sie wird noch im laufenden Jahr in der ersten Version veröffentlicht“, kündigt<br />

Hartmut Rauen, stellvertretender Hauptgeschäftsführer des VDMA, an.<br />

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Zeiten von Corona im Homeoffice<br />

von zuhause aus – schnell,<br />

einfach und effizient. Weil die<br />

Netzwerk lizenz der WSCAD Suite<br />

über eine Ausleihfunktion<br />

verfügt, können Mitarbeiter mit<br />

der Electrical-Engineering-Lösung<br />

von jedem beliebigen Ort aus<br />

arbeiten. Für alle Unternehmen<br />

und Anwender, die keine Netzwerklizenz<br />

haben, bietet WSCAD<br />

bis 31.05.<strong>2020</strong> ein spezielles<br />

Upgrade-Angebot.<br />

„Wir wollen, dass unsere Kunden<br />

auch in diesen für uns alle<br />

schwierigen Zeiten so effektiv<br />

wie möglich an ihren Projekten<br />

weiterarbeiten können. Deshalb<br />

bieten wir diesen zeitlich<br />

begrenzten Preisnachlass an“,<br />

sagt Axel Zein, Geschäfts führer<br />

der WSCAD GmbH. Für eine<br />

optimale Unterstützung hat<br />

WSCAD auch das Online-<br />

Schulungsprogramm der aktuellen<br />

Situation angepasst: In kleinen<br />

Gruppen zu maximal fünf<br />

Personen oder individuell und<br />

inhaltlich ganz auf den persönlichen<br />

Bedarf abgestimmt,<br />

schulen die erfahrenen Dozenten<br />

in Online-Sessions die Anwender<br />

zuhause oder am Arbeitsplatz.<br />

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EINBLICKE IN DAS BUNTE<br />

LEBEN VON „UNTER-<br />

HALTUNGSKÜNSTLER“<br />

HANSJÖRG SPERLING-<br />

WOHLGEMUTH<br />

Sie sind Lehrer, Spiel- und<br />

Theaterpädagoge und<br />

Entertainer, was hat Sie in<br />

die Industrie verschlagen?<br />

In welcher Rolle sehen<br />

Sie sich hier?<br />

Welches Bild von Automatisierung<br />

wollen Sie vermitteln?<br />

Welche Werte sind Ihnen beim<br />

Arbeiten in dem Familienunternehmen<br />

Pilz wichtig?<br />

MENSCHEN UND MÄRKTE<br />

Bilder: 1.-3.: Pilz GmbH & Co. KG;<br />

4.: Julien Eichinger - stock.adobe.com<br />

8 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>2020</strong>/05 www.derkonstrukteur.de


HANSJÖRG SPERLING-WOHLGEMUTH<br />

VERANSTALTUNGS- UND KONGRESSMANAGEMENT,<br />

PILZ GMBH & CO. KG, OSTFIL<strong>DER</strong>N


WERKSTOFF- & VERBINDUNGSTECHNIK<br />

DAS GEHEIMNIS UNSERES<br />

WERKSTOFFS BASIERT AUF<br />

DREI TECHNOLOGIEN<br />

Die Ursprünge liegen vor 95 Jahren in der Motorinstandhaltung –<br />

das erste eigene Produkt der Herbert Hänchen GmbH & Co. KG<br />

war dann 1952 ein Hydraulikzylinder. Heute versteht sich das<br />

Unternehmen als Systemlieferant. Seit 2015 gehören auch<br />

Bauteile aus kohlefaserverstärkten Kunststoffen zum Portfolio.<br />

Wie kam das? Und wo geht die Reise in dem Bereich hin?<br />

Darüber sprachen wir mit Klaus Wagner, dem Leiter Forschung<br />

und Innovation der Herbert Hänchen GmbH & Co. KG.<br />

Sie sind Spezialist für Hydraulikzylinder<br />

und Antriebssysteme, wie kam es dazu,<br />

dass Sie sich mit kohlefaserverstärkten<br />

Kunststoffen beschäftigen?<br />

Ein Kunde aus der Prüftechnik fragte nach<br />

sehr leichten Kolbenstangen für einen<br />

hochdynamischen Prüfstand. Diese Anforderung<br />

war mit konventionellen Werkstoffen<br />

wie Stahl, Aluminium oder Titan nicht<br />

umsetzbar. Mit Stahl waren die projektierten<br />

Stangen aufgrund der hohen Werkstoffdichte<br />

zu schwer. Leichtbauwerkstoffe wie<br />

Titan oder Aluminium verfügen zwar über<br />

geringere Dichte, aber auch einen geringeren<br />

Elastizitätsmodul. Dadurch wäre eine<br />

stark erhöhte Baugröße der Kolbenstangen<br />

nötig gewesen, um die Anforderungen an<br />

die Steifigkeit zur Aufnahme von Seitenkräften<br />

zu erfüllen. Aus dieser Anforderung<br />

heraus haben wir entschieden, uns<br />

mit dem Thema Verbundwerkstoffe zu<br />

befassen.<br />

INTERVIEW<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

Was leistet Ihr Werkstoff, das andere<br />

kohlefaserverstärkte Kunststoffe nicht<br />

können?<br />

H-CFK ist ein von Hänchen entwickelter,<br />

hochbelastbarer Verbund von Carbon und<br />

anderen Komponenten. Zur Aufnahme<br />

der Kräfte werden spezielle Laminataufbauten<br />

designt, die die hohen dreidimensionalen<br />

Belastungen aufnehmen können.<br />

Hierzu werden verschiedene Faserwinkel<br />

von verschiedenen Faserwerkstoffen<br />

kombiniert. Um eine hohe Kraft in die<br />

Kolbenstangen einleiten zu können, werden<br />

speziell entwickelte Verfahren angewandt,<br />

um metallische Gewindeende hochbelastbar<br />

in das Laminat einzubinden. Und um<br />

die Oberfläche druckfest und flüssigkeitsdicht<br />

auszuführen, ist eine spezielle Oberflächenbeschichtung<br />

erforderlich, die<br />

auch den Belastungen von Dichtungen<br />

bei hohen Hydraulikdrücken standhält.<br />

Hierbei unterscheiden wir uns von am<br />

Markt gängigen Methoden.<br />

Stv. Chefredakteurin Martina Klein im<br />

Gespräch mit Klaus Wagner, dem Leiter<br />

Forschung und Innovation der Herbert<br />

Hänchen GmbH & Co. KG in Ostfildern<br />

10 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>2020</strong>/05 www.derkonstrukteur.de


WERKSTOFF- & VERBINDUNGSTECHNIK<br />

Wie erreichen Sie das?<br />

Die verschiedenen Verfahren und Maschinen,<br />

um diese Technologien umzusetzen,<br />

wurden von uns eigens entwickelt. Zum<br />

Beispiel haben wir mit unserem Geschäftsbereich<br />

Ratio-Drive eine 10-Achs-<br />

Wickelmaschine konstruiert und gebaut,<br />

die Fasern nicht nur rund wickeln kann,<br />

sondern in alle Richtungen, auch unidirektional<br />

– also in Längsrichtung – legen<br />

kann. In diesem Verfahren werden auch<br />

metallische Endstücke eingebunden.<br />

Auch das spezielle Verfahren zur Erzeugung<br />

der H-CFK-Oberfläche wurde von<br />

uns entwickelt und kann bei uns angewandt<br />

werden. Wichtig ist es, für jeden<br />

Anwendungsfall die möglichst genaue<br />

Belastung der Bauteile zu kennen, um die<br />

jeweils passende Technologie optimal<br />

anwenden zu können.<br />

Sie erzielen mit dem Werkstoff an<br />

verschiedenen Stellen Vorteile bei Ihren<br />

Produkten. Können Sie uns das erklären?<br />

Da der Geschäftsbereich H-CFK mit Mitarbeitern<br />

und Know-how aus dem Bereich<br />

Hydraulik aufgebaut wurde, liegen Anwendungen<br />

des neuen Werkstoffs am und<br />

im Hydraulikzylinder nahe. Neben der<br />

Kolbenstange und dem Zylinderrohr aus<br />

H-CFK ist hier insbesondere die Entwicklung<br />

des Dichtungssystems Servoseal zu<br />

nennen. Der Servoseal ist eine Hybriddichtung<br />

und besteht aus einem Kunststoffdichtring<br />

für die eigentliche Dichtwirkung<br />

und einem Verstärkungsring aus<br />

Carbon. Durch den hochsteifen Carbonring<br />

können die Belastungen auf die<br />

Dichtungslauffläche derart reduziert<br />

werden, dass eine Dichtung auch hochdynamische<br />

Anwendungen im Kurzhubbereich<br />

fast ohne Leckage und Reibung<br />

abdichtet.<br />

Aber es geht nicht mehr nur um die<br />

Optimierung Ihrer Hydraulikzylinder.<br />

Bauteile aus H-CFK sind heute ein eigener<br />

Geschäftsbereich bei Ihnen. Wo kommen<br />

die Produkte überall zum Einsatz?<br />

Die oben genannten drei Technologien<br />

von H-CFK – das Carbon-Design, der<br />

Metall-Carbon-Verbund und die Oberfläche<br />

– wurden für hoch belastbare<br />

BEI <strong>DER</strong> KONSTRUKTION VON CARBONBAUTEILEN<br />

IST ES WICHTIG, DASS MAN SICH VON<br />

VORGÄNGERBAUTEILEN AUS METALL LÖST<br />

Kolbenstangen entwickelt. Schnell haben<br />

wir gemerkt, dass die Anwendung dieser<br />

Technologien aber auch in anderen Bereichen,<br />

insbesondere auch in nicht hydraulischen<br />

Bereichen, sinnvoll sind, wenn<br />

auch in manchen Anwendungen nur<br />

eine dieser Technologien. So kommen<br />

H-CFK-Walzen aus Gewichtsgründen zum<br />

Beispiel in der Handhabungstechnik zum<br />

Einsatz, wenn große Vliesrollen für die<br />

Produktion von Fahrzeuginnenverkleidungen<br />

bewegt werden müssen. Oder<br />

als Antriebswelle in Schraubsystemen,<br />

um mit den niedrigen Massenträgheitsmomenten<br />

hohe Anzugsmoment-Genauigkeiten<br />

zu erreichen.<br />

Welche möglichen Anwendungsfelder<br />

sehen Sie für den Werkstoff in der<br />

Zukunft noch?<br />

H-CFK ist ein Werkstoff, der nicht nur ein<br />

geringes Gewicht bietet. Auch mit anderen<br />

Eigenschaften kann das Material punkten:<br />

So ist H-CFK amagnetisch, was zum Beispiel<br />

in der Sensortechnik ein Vorteil sein<br />

kann. Oder es kann als hochfestes Element<br />

zur Armierung von schnell laufenden<br />

Rotoren in Elektromotoren zur Fixierung<br />

der Magnete eingesetzt werden. Hierzu<br />

kann man eine H-CFK-Hülse aufpressen<br />

oder H-CFK in Dienstleistung auf den<br />

Rotor direkt aufwickeln. Ein weiterer Materialvorteil<br />

ist das Temperaturverhalten:<br />

H-CFK hat eine deutlich geringere Wärmeausdehnung<br />

als metallische Werkstoffe, die<br />

daraus gefertigten Produkte sind also sehr<br />

temperaturstabil. Dies kann zum Beispiel<br />

für wissenschaftliche Teleskope oder in<br />

der Satellitentechnik vorteilhaft sein.<br />

Was ist bei der Entwicklung von Bauteilen<br />

aus dem Werkstoff zu beachten?<br />

Wichtig ist bei der Konstruktion von Carbonbauteilen<br />

immer, dass man sich von Vorgängerbauteilen<br />

aus Metall löst. H-CFK ist<br />

ein nicht-isotroper Werkstoff aus Fasern,<br />

dessen Belastungsfähigkeit aus dem Aufbau<br />

des Laminats beziehungsweise der Faseranordnung<br />

kommt. Anders als bei isotropen<br />

Metallen, die in alle Richtungen gleich belastbar<br />

sind, muss bei H-CFK stets die genaue<br />

Belastung berücksichtigt werden und<br />

entsprechend muss das Laminat designt<br />

werden. Dadurch sehen Carbonbauteile<br />

oft anders aus bzw. sind nicht zu 100 %<br />

austauschbar. Auch kann es sein, dass<br />

H-CFK-Bauteile größer als Metallbauteile<br />

konstruiert werden müssen, um alle Belastungen<br />

realisieren zu können. Trotzdem<br />

können sie dadurch leichter als Metall sein.<br />

www.haenchen.de<br />

Das Interview führte Martina Klein.<br />

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WERKSTOFF- & VERBINDUNGSTECHNIK<br />

WÄRME, DIE VERBINDET<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

Flugzeuge und Automobile sollen leichter werden,<br />

um Kraftstoff zu sparen, für die Fahrgäste müssen<br />

sie jedoch genauso sicher bleiben. Rotorblätter<br />

von Windenergieanlagen dürfen nicht zu schwer,<br />

müssen aber gleichzeitig extrem belastbar sein.<br />

Infrarot-Wärme kann helfen, diese<br />

widersprüchlichen Anforderungen zu erfüllen.<br />

Und zwar indem sie bei der Herstellung<br />

faserverstärkter Kunststoffe für Effizienz und<br />

einen bestmöglichen Verbund sorgt. Der Einsatz<br />

von CAE kann dies noch weiter optimieren.<br />

Faserverstärkte Kunststoffe sind moderne Verbundwerkstoffe.<br />

Sie bestehen aus Kunststoffen wie Polyphenylsulfid (PPS),<br />

Polyetheretherketon (PEEK) oder Epoxidharzen (EP), in die<br />

Carbon- oder Glas-Fasern eingebettet wurden. Die Fasern<br />

machen das Bauteil fest und steif, die Kunststoffmatrix kann die<br />

auftretende Energie absorbieren. Viele hoch belastete Bauteile im<br />

Auto, wie Lenkrohre, die hohen Torsionskräften ausgesetzt sind,<br />

oder auch Elemente für den Seitenaufprallschutz werden aus diesen<br />

Kompositen hergestellt. Ein weiteres typisches Einsatzgebiet sind<br />

die riesigen Rotorblätter von Windenergieanlagen.<br />

Bei der Herstellung solcher modernen Bauteile kommen Infrarot-Systeme<br />

zum Einsatz, weil sie die Materialien schnell und<br />

homogen erwärmen und so die Prozesszeiten verkürzen können.<br />

Es gibt verschiedene Komposite, je nach ihrem späteren Einsatz.<br />

Kurzfaserverstärkte Duroplaste für große Karosserieteile, langfaserverstärkte<br />

Thermoplaste für hoch belastete Strukturbauteile oder<br />

gewebte Rovings für Windflügel, allen gemeinsam ist, dass sie möglichst<br />

kosteneffizient hergestellt werden sollen.<br />

Autorin: Dr. Marie-Luise Bopp, Projektmanager Marketing,<br />

Heraeus Noblelight GmbH, Kleinostheim<br />

Bei der Fertigung von Komposit-Materialien werden verschiedene<br />

Wärmeprozesse benötigt, etwa zum Aushärten der duroplastischen<br />

Kunststoffe. Thermoplasten werden erwärmt, um sie zu verschweißen,<br />

zu formen oder umzuformen. Faservolumengehalt und Faserorientierung<br />

haben einen erheblichen Einfluss auf die Wärmeleitung,<br />

daher ist die präzise und homogene Erwärmung von Komposit-<br />

Materialien grundsätzlich nicht trivial. Sie ist eine Grundvoraussetzung<br />

dafür, dass die Schichten optimal verdichtet werden können<br />

und so Strukturen mit hoher Integrität bilden.<br />

SCHNELL UND HOMOGEN HEIZEN<br />

Bisher führt man die erforderlichen Wärmeprozesse häufig mit konventionellen<br />

Heißluftöfen durch. Infrarot-Wärmetechnologie bietet<br />

dagegen einige Vorteile. Infrarot-Strahler zeigen Reaktionszeiten<br />

innerhalb von Sekunden, das macht Wärme regelbar und hilft, Energie<br />

richtig zu dosieren. Wenn die Wärmequelle nur dann angeschaltet<br />

sein muss, wenn sie gebraucht wird, spart man Energie.<br />

Infrarot-Systeme sind relativ kompakte Wärmeeinheiten, die<br />

große Werkteile am Band erwärmen, ohne dass ein großvolumiger<br />

Ofen für das komplette Teil benötigt wird. Infrarot-Strahlung kann<br />

EINE HOMOGENE ERWÄRMUNG <strong>DER</strong><br />

KOMPOSIT-MATERIALIEN IST EINE<br />

VORAUSSETZUNG DAFÜR, DASS DIE<br />

SCHICHTEN STRUKTUREN MIT HOHER<br />

INTEGRITÄT BILDEN KÖNNEN<br />

genau an Produkt und Prozess angepasst werden. CAE kann mit<br />

modernen Simulations-Methoden zusätzlich helfen, große Flächen<br />

homogen zu erwärmen, indem beispielsweise die Energieverteilung<br />

auf der Fläche optimiert wird.<br />

EINSATZBEISPIEL FORSCHUNG<br />

So hat Heraeus Noblelight für ein Projekt des National Composites<br />

Centre (NCC) in Bristol, einer weltweit führenden Instanz für Verbundwerkstoffe,<br />

nicht nur Infrarot-Systeme geliefert, sondern auch<br />

12 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>2020</strong>/05 www.derkonstrukteur.de


TARTLER<br />

KUNDENSPEZIFISCHE<br />

DOSIER- UND<br />

MISCHANLAGEN<br />

FÜR FOLGENDE APPLIKATIONEN<br />

CAE STATT VERSUCH UND IRRTUM<br />

Durch den Einsatz von CAE-Werkzeugen können Wärmeprozesse, die üblicherweise im<br />

Labor zeit- und kostenaufwendig untersucht werden, schnell und effizient simuliert und<br />

optimiert werden. Mithilfe der CAE-Simulation werden präzise Informationen zu Temperaturverteilung<br />

in Substraten, Bauteilen bzw. Rückwirkungen auf Umgebungseinflüsse<br />

berechnet. Weiterhin können die Luftführung oder ein möglicher Druckabfall innerhalb<br />

verschiedener Anlagenkammern in Abhängigkeit der verwendeten Lüfter und Temperatur-<br />

Gradienten berechnet und visualisiert werden. Auf diese Weise werden bereits am Rechner<br />

Designänderungen der Anlagen geprüft und Optimierungsmaßnahmen evaluiert. Darüber<br />

hinaus lassen sich die Ursachen für Qualitätsschwankungen oder die Möglichkeiten zur<br />

Optimierung kritischer Produktionsschritte im Hinblick auf Energieeffizienz und Prozessqualität<br />

erkennen und das Potenzial für Energieeinsparungen aufdecken.<br />

GIESSEN<br />

RTM<br />

KLEBEN<br />

SPRÜHEN<br />

Simulationen angestellt, um die genaue Positionierung<br />

von Infrarotmodulen beim Auflegen von<br />

Pre-Preg-Material zu bestimmen.<br />

Und zwar beauftragte das NCC Heraeus Noblelight<br />

im Rahmen eines Projekts damit, eine optimale<br />

Wärmezufuhr für die herzustellenden Verbundwerkstoffe<br />

zu entwickeln. Die Experten<br />

von Heraeus nutzten dafür CAE-Simulationen,<br />

Ray Tracing und Computational Fluid. Es wurden<br />

Reflexionsmessungen durchgeführt, um die<br />

Materialeigenschaften des Komposits zu ermitteln,<br />

ein Drahtgittermodell erstellt und mit Ray<br />

Tracing die Bestrahlung simuliert. So konnte für<br />

den Zielbereich ein Konzept entwickelt werden,<br />

das die geforderte Homogenität bei einem Minimum<br />

an verwendeten Strahlern gewährleistet.<br />

Nach den CAE-Arbeiten bei Heraeus wurde<br />

im NCC ein Infrarotsystem mit schnell reagierenden,<br />

mittelwelligen Infrarot-Strahlern installiert.<br />

Dieses besteht aus sechs separaten Zonen,<br />

von denen jede PID-gesteuert ist und deren<br />

Oberflächentemperatur mit einem Pyrometer<br />

gemessen wird.<br />

Das IR-System wird derzeit im NCC eingesetzt,<br />

Richard Entwistle, der Projektleiter, erklärt: „Wir<br />

waren beeindruckt von der Arbeit von Heraeus,<br />

sowohl in Bezug auf ihre CAE-Expertise als auch<br />

auf die Qualität der gelieferten Strahler.“<br />

SCHÄUMEN<br />

VAKUUM<br />

INFUSION<br />

PULTRUSION<br />

FASER<br />

WICKELN<br />

Bilder: Heraeus Noblelight<br />

www.heraeus-noblelight.com/infrared<br />

Die Erwärmung von Kompositen wird im<br />

hauseigenen Anwendungszentrum bei<br />

Heraeus Noblelight getestet<br />

Anwendungs-Videos<br />

finden Sie auf unserem<br />

YouTube Kanal<br />

https://yt.vu/+tartler<br />

TARTLER GMBH<br />

Kundenspezifische Dosier- u.<br />

Mischanlagen für Polyurethan,<br />

Silikon und Expoxidharze<br />

www.tartler.com


WERKSTOFF- & VERBINDUNGSTECHNIK<br />

NEUER SPEZIALWERKSTOFF FÜR HOHE<br />

TEMPERATUREN<br />

Dichtungshersteller C. Otto<br />

Gehrckens präsentiert seinen<br />

besonders temperaturbeständigen<br />

Hochleistungswerkstoff<br />

Vi 250. Speziell für<br />

hohe Einsatztemperaturen<br />

konzipiert, dichtet das neue<br />

FKM-Compound dauerhaft bis<br />

zu + 250 °C zuverlässig gegen<br />

Luft ab. Der Werkstoff Vi 250<br />

kommt aber nicht nur mit<br />

hohen Temperaturen zurecht: Er kann auch in kalten Umgebungen<br />

bis - 25 °C eingesetzt werden. Zudem zeigt er eine sehr gute Medienbeständigkeit<br />

und ist widerstandsfähig gegenüber Chemikalien wie<br />

etwa Kohlenwasserstoffen. Eine niedrige Gasdurchlässigkeit und die<br />

gute Beständigkeit gegen Dampf runden das Werkstoffprofil ab.<br />

www.cog.de<br />

HOCHTEMPERATURLÖTSYSTEME FÜR DIE<br />

KUPFERLACKDRAHTVERARBEITUNG<br />

Lackdrahthersteller entwickeln<br />

immer neue Produkte, die mit<br />

unterschiedlichsten, teilweise<br />

ebenfalls neu entwickelten<br />

Isolationsmaterialien versehen<br />

sind. Dadurch soll die Verbesserung<br />

der Isolationsklasse sowie die<br />

thermische Widerstandsfähigkeit<br />

für zukünftige Endprodukte verbessert werden. Eutect verfügt in<br />

seinem Modulbaukasten über alle selektiven Lötverfahren, die in<br />

der Lage sind, beschichtete Kupferlackdrähte in einem Schritt, ohne<br />

zusätzliche Entfernung der Isolierung, prozesssicher thermisch<br />

abzuisolieren. Der Hochtemperaturprozess zum Verzinnen von<br />

Eutect kann mit einem statischen Lötbad und einem dynamischen,<br />

frei programmierbaren Rakelsystem erfolgen. Dieses reduziert die<br />

Kontamination und hält die Basislegierung des Lotes konstant.<br />

Damit bleibt die Legierung über den gesamten Prozessverlauf in<br />

der ursprünglichen Zusammensetzung erhalten.<br />

www.eutect.de<br />

KOMPAKTE LED-AUSHÄRTUNGSLAMPE<br />

Delo hat eine<br />

platzsparende<br />

UV-Lampe für<br />

die Klebstoff-<br />

Aushärtung<br />

entwickelt. Die<br />

Delolux 503 ist<br />

für industrielle<br />

Klebanwendungen<br />

mit kleinen<br />

Flächen und<br />

sekundenschnellen<br />

Serienprozessen konzipiert, zum Beispiel für das Kleben von<br />

Kameras für das automatisierte Fahren. Mit einem typischen<br />

Arbeitsabstand von 15 mm belichtet sie eine Fläche von<br />

18 x 6 mm. Zudem weist die Lampe eine Besonderheit auf: Sie<br />

leuchtet schräg nach unten, wodurch sie nicht auf einer Ebene<br />

mit den zu verklebenden Bauteilen eingebaut werden muss.<br />

Dies erhöht den Bewegungsfreiraum von Achsen oder Greifern<br />

und erleichtert die Integration in komplexe Anlagen. Die<br />

Hochleistungs-Punktlichtquelle gibt es in zwei Varianten. Das<br />

Modell mit 365 nm Wellenlänge und einer Nennintensität von<br />

mehr als 1 000 mW/cm² ist für eine schnelle Klebstofffixierung<br />

in unter einer Sekunde optimiert. Die Version mit 400 nm und<br />

einer Intensität von über 1 600 mW/cm² wurde für eine<br />

optimierte Tiefenhärtung des Klebstoffs entwickelt sowie zum<br />

besseren Durchdringen schwer durchstrahlbarer Kunststoffe.<br />

www.delo.de<br />

DRUCKVERSCHRAUBUNGEN FÜR<br />

ÖL- UND GASINDUSTRIE<br />

Die Permanent-<br />

Druckverschraubungen<br />

der Serie<br />

Phastite von Parker<br />

Hannifin sind<br />

nun auch in<br />

unterschiedlichen<br />

korrosionsbeständigen<br />

Legierungen<br />

– einschließlich<br />

Alloy<br />

825, 625 und<br />

Super Duplex – sowie in neuen Größen erhältlich. Diese sind<br />

für Anwendungen in der Öl- und Gasindustrie gedacht. Die<br />

Druckverschraubungen machen das Schweißen von Rohren bis<br />

1 Zoll überflüssig. Um eine dauerhaft leckagefreie Verbindung<br />

herzustellen, muss nur das Anschlussstück auf das Rohr-Ende<br />

gesetzt und die Abdeckmutter bis zum Anschlag geschoben<br />

und festgezogen werden. Mit Handwerkzeug dauert die<br />

Installation weniger als eine Minute und stellt sicher, dass<br />

Rohre beim ersten Mal richtig verbunden sind. Die Serie sorgt<br />

für reduzierte Kontroll- und Abkühlzeiten sowie minimierte<br />

Ausfallzeiten bei Rohrreparaturen. Sie hat eine integrierte<br />

Maßtoleranzkontrolle und eine Metall-Metall-Dichtung.<br />

Geeignet ist sie u. a. für Hydrauliköl, Wasser und Glykol-<br />

Wasser-Gemische, Schmieröl sowie weitere Medien. Sie kann<br />

in Anwendungen mit Drücken von bis zu 1 380 bar und bis zu<br />

Unterwassertiefen von 15 000 Fuß eingesetzt werden.<br />

www.parker.com<br />

14 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>2020</strong>/05 www.derkonstrukteur.de<br />

LIMBACH.indd 1 22.11.2017 08:28:39


WERKSTOFF- & VERBINDUNGSTECHNIK<br />

CAE-PROZESSKETTE FÜR DAS FASERWICKELN<br />

Bambusstäbe werden<br />

schon seit Jahrhunderten<br />

durch das Umwickeln<br />

mit Seilen zu<br />

stabilen und leichten<br />

Tragwerken verbunden.<br />

Am WBK Institut<br />

für Produktionstechnik<br />

des KIT Karlsruher<br />

Institut für Technologie<br />

umwickeln heute<br />

6-Achs-Roboter Hohlprofile aus Faserverbundwerkstoffen mit<br />

Carbonfasern. Das Besondere dabei ist nicht nur die Fügetechnologie<br />

an sich, sondern die durchgängige Abbildung des Prozesses<br />

in einer vollständigen CAE-Prozesskette. Durch eine grafische<br />

Benutzeroberfläche lässt sich der Vorgang des Wickelns auslegen,<br />

planen und bedienen. Dazu gehört, das Wickelmuster zu berechnen,<br />

die Verbindungen gemäß FEM auszulegen und die Bewegungen<br />

des Wickel-Roboters zu simulieren.<br />

Zu den Vorteilen des Verfahrens zählt, dass durch das Verbinden<br />

keinerlei Schäden an den Faserverbund-Profilen entstehen.<br />

Außerdem ist es besonders ressourceneffizient, da die Fasern<br />

lastpfadgerecht abgelegt werden können und so besonders<br />

wenig Material verbraucht wird.<br />

Das Fügeverfahren könnte insbesondere im Bau- und Kranwesen<br />

für besonders leichte, steife und gleichzeitig dennoch kostengünstige<br />

Fachwerkkonstruktionen sorgen. Weitere Anwendungen<br />

sind im Automobil- und Zweiradbau denkbar. Dort werden<br />

räumliche Fachwerke für Fahrgestelle als sogenannte Gitterrahmen<br />

verwendet. Das Verfahren wurde im Februar <strong>2020</strong> mit dem<br />

ThinKing-Award von Leichtbau BW ausgezeichnet.<br />

www.wbk.kit.edu<br />

www.leichtbau-bw.de<br />

WERKSTOFF FÜR DEN 3D-DRUCK VON<br />

DÄMPFUNGSELEMENTEN<br />

Ein flexibler Polymerwerkstoff für die additive Serienfertigung ist<br />

TPU 1301 von EOS. Dieses thermoplastische Polyurethan hat gute<br />

Stoßdämpfungseigenschaften und eignet sich damit u. a. besonders<br />

für Schuhe und den Automobilbau. Der Werkstoff bietet<br />

außerdem eine hohe Elastizität nach Verformung und ist sehr<br />

prozessstabil. Gleichzeitig verfügen die 3D-gedruckten Bauteile<br />

aus dem Material über eine glatte Oberfläche. Der Werkstoff<br />

eignet sich etwa für Sportsohlen, Schutzausrüstungen und<br />

Dämpfungselemente. TPU wird häufig eingesetzt, wenn Eigenschaften<br />

von Elastomeren und einfache Verarbeitbarkeit gefordert<br />

sind. Die für verschiedenste Anwendungen erforderliche Flexibilität<br />

sowie entsprechende Dämpfungseigenschaften können über<br />

die Struktur des Bauteildesigns und die verwendeten Prozessparameter<br />

angepasst werden.<br />

www.eos.info<br />

FORM- UND NORMPLATTEN AUS KUNSTSTOFF-<br />

FORMENSTAHL 1.2738 TSHH<br />

Oftmals sind Formenstähle<br />

auf die mit dem<br />

Kunststoff in Kontakt<br />

stehende Kavität<br />

konzipiert. Die für die<br />

konstruktive Formauslegung<br />

wichtigen<br />

Stahleigenschaften<br />

treten dabei häufig in<br />

den Hintergrund. Der<br />

modifizierte und vergütete Kunststoff-Formenstahl 1.2738 TSHH<br />

deckt hingegen beide Anforderungen ausgezeichnet ab: Er bietet<br />

zum einen gute Polierbarkeit bzw. beste Narbbarkeit und zum<br />

anderen besitzt er eine hohe Wärmeleitfähigkeit sowie einen<br />

hohen Verschleißwiderstand. Speziell bei Formplatten ohne<br />

Dimensionseinschränkungen, tiefen Kavitäten, hohen Kernbeanspruchungen<br />

sowie höchsten Oberflächenansprüchen eignet sich<br />

dieses Material bestens. Besonders im Automotive-Bereich, aber<br />

auch im Bereich der Konsumgüter findet dieser Stahl Verwendung.<br />

Meusburger bietet ab sofort Formplatten und Normplatten in der<br />

Materialqualität 1.2738 TSHH ab Lager an.<br />

www.meusburger.com<br />

VERBINDUNGSELEMENTE UND BEFESTIGUNGS-<br />

TECHNIK: 84 000 ARTIKEL<br />

Reyher hat seinen Katalog<br />

für Verbindungselemente<br />

und Befestigungstechnik<br />

in der aktualisierten<br />

Version herausgebracht.<br />

Der überarbeitete Katalog<br />

umfasst jetzt 84 000 Artikel<br />

und berücksichtigt die<br />

jüngsten Erweiterungen<br />

der Sortimente aus<br />

verschiedenen Anwendungsbereichen.<br />

Optimierte<br />

Artikelangaben<br />

unterstützen Einkäufer<br />

bei der Auswahl. Außerdem hat der Anbieter die technischen<br />

Informationen zu den Artikeln erweitert. Diese liefern Anwendern<br />

Know-how und Entscheidungshilfen. Der Katalog kann ab sofort<br />

bei dem Händler angefordert werden und steht außerdem als<br />

PDF-Version auf der Website (www.reyher.de) kostenlos zum<br />

Abruf bereit. Das Sortiment des Handelsunternehmens gehört<br />

mit insgesamt über 130 000 Artikeln am Lager zu den breitesten<br />

und tiefsten der Branche. Dazu kommt ein umfangreiches<br />

Dienstleistungsangebot rund um die C-Teile-Versorgung.<br />

www.reyher.de


KERAMIK<br />

TOP IN FORM<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

Die Möglichkeiten technischer Keramik sind noch<br />

immer nicht vollständig bekannt. Es kursieren die<br />

Annahmen, der Werkstoff sei teuer und breche<br />

leicht, sei zu temperaturempfindlich oder es<br />

könnten nur simple Formen hergestellt werden.<br />

Tatsächlich ist technische Keramik äußerst<br />

vielfältig und kann, wenn sie mit der passenden<br />

Fertigungstechnologie – wie z. B. dem<br />

Spritzgussverfahren – in Form gebracht wird, ein<br />

gleichwertiger oder gar besser geeigneter Ersatz<br />

für Metall oder Kunststoff sein.<br />

Sembach Technical Ceramics ist, wie der Name schon vermuten<br />

lässt, Spezialist für die Entwicklung, Herstellung und Veredelung<br />

hochwertiger Komponenten aus technischer Keramik<br />

und das seit über 100 Jahren. Mit modernen Fertigungsverfahren<br />

wie der Spritzgusstechnologie realisiert das familiengeführte Unternehmen<br />

auch komplexe Geometrien oder Mikroteile.<br />

Folgende grundlegenden Eigenschaften technischer Keramik<br />

prädestinieren den Werkstoff für zahlreiche hochtechnologische<br />

Anwendungen beispielsweise im Automotive-Bereich, in der<br />

Medizingerätetechnik oder im Maschinen- und Anlagenbau:<br />

n ausgezeichnete Temperaturbeständigkeit (bis 1 800 ° C)<br />

n sehr gute Verschleiß- und Korrosionseigenschaften<br />

n hohe bis sehr hohe Festigkeiten<br />

n hervorragende Härte (bei Aluminiumoxid nahezu<br />

ähnlich wie Diamant)<br />

n elektrische Isolation<br />

n thermische Isolation bzw. hohe thermische Leitfähigkeit<br />

n Formstabilität (auch bei hohen Temperaturen)<br />

n Feuerfestigkeit<br />

n Alterungsbeständigkeit<br />

n Biokompatibilität<br />

DAS PASSENDE FORMGEBUNGSVERFAHREN<br />

Der initiale Aufwand für die Herstellung eines Produkts aus Keramik<br />

ist tatsächlich manchmal höher als bei gewohnten Werkstoffen aus<br />

Metall oder Kunststoff. Im Produktionsprozess zeigt sich dann<br />

jedoch häufig, dass der integrale Aufwand wesentlich geringer und<br />

die Keramik in der Herstellung insgesamt günstiger, weil länger<br />

haltbar ist. Ein kleiner Überblick über die Formgebungsverfahren<br />

zeigt, welches Spektrum an Bauteilen und Anwendungen mit technischer<br />

Keramik möglich ist:<br />

EXTRUSION<br />

Achssymmetrische keramische Bauteile wie Rohre, Stäbe oder<br />

Profile lassen sich im Extrusionsverfahren herstellen. Zur Extrusion<br />

benötigt man eine bildsame oder plastische Arbeitsmasse mit einer<br />

16 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>2020</strong>/05 www.derkonstrukteur.de


WERKSTOFF- & VERBINDUNGSTECHNIK<br />

Arbeitsfeuchte von ca. 15 bis 25 %. Die eigentliche Formgebung<br />

erfolgt mittels Vakuumschneckenextruder oder Kolbenstrangpresse,<br />

indem die plastische Masse durch ein formgebendes Mundstück<br />

gedrückt wird.<br />

TROCKENPRESSEN<br />

Das Trockenpressen ist ein zweiseitig axiales Pressverfahren. Komplexe<br />

Formen sind nur auf der Unterseite ausführbar. Beim uniaxialen<br />

Trockenpressen wird entweder durch einseitige Bewegung<br />

eines Stempels oder zweiseitige Bewegung von Ober- und Unterstempel<br />

eine Pulver- oder Granulatschüttung verdichtet. Das Verfahren<br />

eignet sich ausgezeichnet für die Großserienproduktion.<br />

Einsetzbar sind nahezu alle keramischen Werkstoffe.<br />

UM DIE IDEEN <strong>DER</strong> KONSTRUK-<br />

TEURE KERAMIKGERECHT UM-<br />

ZUSETZEN, IST EINE MÖGLICHST<br />

FRÜHE EINBINDUNG <strong>DER</strong><br />

KERAMIKHERSTELLER SINNVOLL<br />

KERAMISCHER SPRITZGUSS<br />

Dank des Spritzgussverfahrens (CIM = Ceramic Injection Moulding)<br />

erhalten Entwickler und Konstrukteure mehr Spielraum bei der<br />

Gestaltung von keramischen Bauteilen höchster Festigkeit, höchster<br />

Zähigkeit und bester Oberflächenqualität. Da die Prozesssicherheit<br />

des CIM sehr hoch ist, können auch hochwertige und damit hochpreisige<br />

Rohmaterialien uneingeschränkt verarbeitet werden. Die<br />

Kombination der sicheren Formgebungsmethodik mit der werkstoffbedingt<br />

hohen Festigkeit der Formteile, die entsprechend mechanisch<br />

belastbar sind, verschafft dem CIM einen deutlichen Vorteil gegenüber<br />

anderen Formgebungsmethoden. Zunächst wird beim CIM eine<br />

Arbeitsmasse, der sogenannte Feedstock, durch Zugabe ausgeklügelter<br />

organischer Bindersysteme hergestellt. Die einzelnen chemischen<br />

Komponenten dieses Bindersystems müssen gewährleisten, dass<br />

durch Erhitzen des Feedstocks in der Spritzgussmaschine das Material<br />

ausreichend fließfähig wird und so unter hohem Druck in eine oder<br />

Mehrfachkavitäten eingespritzt werden kann. Darüber hinaus muss<br />

der Rohling in der Form wieder erstarren und ausreichende Festigkeit<br />

für das weitere Handling außerhalb der Maschine aufweisen.<br />

Die präzise Einstellung der Fließfähigkeit des keramischen Feedstocks<br />

über das Bindersystem ermöglicht eine hohe Prozesssicherheit<br />

bei der Formgebung. Es wird beim Füllen der Kavität immer<br />

dieselbe Menge Material eingespritzt, sodass eine gleich bleibende<br />

Verdichtung gewährleistet ist. Dies führt dazu, dass die Toleranzen<br />

auf ein Minimum eingegrenzt werden können. Unter Sintern ist die<br />

abschließende Temperaturbehandlung zu verstehen, bei der aus<br />

den Rohstoffen erst der eigentliche keramische Werkstoff entsteht.<br />

Dieser Prozess ist mit einem Schrumpfen des Bauteiles von bis zu<br />

50 Vol.-% verbunden. Auf diesem Weg lassen sich keramische Bauteile<br />

in einem hochautomatisierten Prozess extrem präzise fertigen.<br />

MIKROSPRITZGUSS<br />

Sobald Bauteile besonders winzig und filigran sein müssen, wie<br />

z. B. in der Medizingerätetechnik, ist der Mikrospritzguss das geeignete<br />

Fertigungsverfahren, das bisher in der technischen Keramik<br />

eher selten zur Anwendung kommt. Sembach bietet das Verfahren<br />

an, um Kleinstkomponenten mit einem Gewicht zwischen 0,01 und<br />

0,5 g, wie Spitzen für Endoskope für minimalinvasive Eingriffe oder<br />

Werkzeuge für Miniaturbauteile, zu fertigen. Mikrospritzguss unterscheidet<br />

sich zum klassischen Spritzguss durch eine sehr kleine<br />

Einspritzeinheit, die anstelle der normal großen Einheit in der<br />

Spritzgussmaschine integriert ist. Diese Einspritzeinheit basiert auf<br />

einer anderen Technik. Es handelt sich um eine Kolbenpresse mit<br />

Miniaturkolben, der sehr geringe Materialmengen befördern kann.<br />

Wichtig ist dabei die Überwachung des Prozesses, die bei Mikrospritzguss<br />

auf einer normalen Spritzgussmaschine nicht zu leisten<br />

wäre. Die Auflösung ist zu grob, um Einspritzdrücke, Spritzvolumen<br />

etc. zu messen. Mit der kleinen Einspritzeinheit ist es möglich, die<br />

minimalen Kolbenbewegungen wieder zu skalieren und damit diese<br />

Kleinstmengen zu messen und zu überwachen. So gewährleistet<br />

Sembach die Prozesssicherheit für die Mikroteile.<br />

KERAMIKGERECHTE KONSTRUKTION<br />

Der Keramikspritzguss trägt dazu bei, dass Werkstoffe wie Metall<br />

und Kunststoff in Anwendungen substituiert werden können. Deshalb<br />

ist es sinnvoll, dass eine möglichst frühe Einbindung der<br />

Keramikhersteller in die Entwicklung der Bauteile erfolgt, um die<br />

Ideen der Konstrukteure keramikgerecht umzusetzen. So kann<br />

beispielsweise gezielt auf die spezifischen Eigenschaften des keramischen<br />

Materials und deren wirtschaftliche Auswirkungen im für<br />

das Bauteil passenden Produktionsprozess eingegangen werden.<br />

Bilder: Sembach Technical Ceramics<br />

www.sembach.de<br />

01 Keramischer Spritzguss bietet Konstrukteuren gegenüber anderen<br />

Formgebungsverfahren die größten gestalterischen Freiheiten<br />

02 Komplexe Geometrien wie ein Trägerkörper für Potentiometer,<br />

können ohne Gratbildungen mit Keramikspritzguss realisiert werden<br />

03 Im Mikrospritzguss gefertigt: eine Endoskopspitze für<br />

minimalinvasive Eingriffe<br />

01 02 03


TITELSTORY<br />

KONSTRUKTIONSELEMENTE<br />

EFFIZIENT, EFFIZIENTER, …<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

Grundsätzlich muss eine moderne Stromversorgung eines leisten: Eine<br />

Wechselspannung in eine galvanisch sicher getrennte Gleichspannung wandeln.<br />

Und das soll sie möglichst effizient tun. Aber was braucht eine Stromversorgung, um<br />

maximal effizient zu sein? Und welcher Zusammenhang besteht zum Wirkungsgrad<br />

und der Baugröße? Eine kompakte High-End-Stromversorgung liefert Antworten.<br />

Autorin: Lena Kalmer, Communication Manager, WAGO Kontakttechnik GmbH & Co. KG, Minden<br />

18 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>2020</strong>/05 www.derkonstrukteur.de


KONSTRUKTIONSELEMENTE<br />

Welche ökonomischen und ökologischen Aspekte gilt<br />

es, bei der Auswahl der Stromversorgung im Blick zu<br />

haben? Welche Bedeutung hat ein hoher Wirkungsgrad?<br />

Und welche weiteren Anforderungen sollte ein<br />

modernes Netzgerät erfüllen? Wago hat sich mit diesen Fragen<br />

auseinandergesetzt und mit der Stromversorgung Pro 2 eine neue<br />

Lösung geschaffen, die den aktuellen und zukünftigen Anforderungen<br />

des Markts gerecht wird.<br />

EFFIZIENZ ALS KERNELEMENT<br />

Die Vielfalt der Stromversorgungen am Markt spiegelt die unterschiedlichen<br />

Einsatzgebiete und Applikationen wider. Wettbewerb<br />

ist gut für den Anwender, denn so kann er die für seine Applikation<br />

passende Stromversorgung auswählen. Effizienz und damit einhergehend<br />

ein hoher Wirkungsgrad können hierbei ein entscheidender<br />

Wettbewerbsvorteil sein. Damit verbunden ist eine geringere<br />

Verlustleistung und eine niedrigere Erwärmung im Schaltrank.<br />

Das Ergebnis? Weniger Systemkosten und eine höhere Lebensdauer<br />

des Netzteils für den Nutzer. Aber nicht nur die Total Cost of<br />

Ownership können durch einen höheren Wirkungsgrad reduziert<br />

werden, sondern auch ökologische Aspekte, wie die Einsparung<br />

von CO 2<br />

und die Wärmeverlustleistung im Schaltschrank spielen<br />

hierbei eine große Rolle. Wie genau, demonstriert die neue Wago<br />

Stromversorgung Pro 2.<br />

ERFOLGSFAKTOR DESIGN<br />

Die Anforderung der Anwender sind breit gefächert hinsichtlich<br />

Preis, Wirkungsgrad, Spannungsbereiche und Einstellbarkeit sowie<br />

Baugröße. Diese widersprechen sich zum Teil und sind somit<br />

Herausforderungen bei der Entwicklung eines Netzgeräts.<br />

Bereits bei der Auswahl der Topologie des Schaltnetzgeräts<br />

werden wichtige Weichen hinsichtlich Wirkungsgrad und Kosten<br />

gestellt. Zu den derzeit effizientesten und wirtschaftlichsten<br />

Topologien zählen die „soft“-schaltenden Resonanzwandler, bei<br />

denen die Verluste durch Schalten im Nulldurchgangspunkt<br />

verringert werden.<br />

Durch Kombination mit aktiver Synchrongleichrichtung und<br />

einer aktiven Leistungsfaktorkorrektur werden die Verluste weiter<br />

reduziert. Die Entwicklung eines eigenen, für jedes Netzgerät<br />

angepassten Übertragers sorgt für hohe Effizienz, Zuverlässigkeit<br />

und Baugrößenreduzierung. Und auch die Auswahl der Bauteile<br />

erfolgt unter den Gesichtspunkten Effizienz sowie Kostenoptimierung.<br />

LANGE LEBENSDAUER<br />

Durch die verlustarme Schaltungstechnik wird gewährleistet, dass<br />

die Bauelemente einem geringeren thermischen Stress ausgesetzt<br />

sind. Das steigert deren Lebenserwartung deutlich, insbesondere<br />

bei wärmeempfindlichen Kondensatoren oder Halbleitern. Es ergeben<br />

sich so sehr gute Werte in der Berechnung von MTBF (Mean Time<br />

Between Failures) sowie Cap-Lifetime.<br />

Anwendungen im 24/7-Dauerbetrieb, wie beispielsweise in<br />

Gebäuden, profitieren davon durch zuverlässige Versorgung. Dies<br />

ist besonders wichtig, wenn Geräte durch Verbau in Systemverteilern<br />

in Zwischendecken nur schwer erreichbar sind. Weitere Beispiele<br />

für Anwendungen im 24/7-Betrieb sind beispielsweise in der<br />

Produktion chemischer Erzeugnisse, auf Mautbrücken oder in<br />

Ortsnetzstationen zu finden.<br />

01 Das optional steckbare Kommunikations-Interface, die IO-Link-Schnittstelle<br />

und Konfigurationsmöglickkeiten der neuen Stromver sorgung Pro 2<br />

können den Anwender schon heute ins digitale Zeitalter bringen<br />

VERLUSTLEISTUNGSKOSTENRECHNER<br />

Wieviel der Einsatz der Stromversorgung Pro 2 in ihrer<br />

Anwendung einsparen kann, das können Konstrukteure jetzt<br />

ganz leicht herausfinden – mit dem Wago-Verlustleistungskostenrechner.<br />

Er steht online unter: wago.com/vlkr.<br />

„Lange Lebensdauer, höchste Effizienz, kleinste Baugröße und<br />

dadurch maximal reduzierte Betriebskosten. Das sind direkte Vorteile<br />

für unsere Kunden und auch für die Anlagenbetreiber – vom<br />

ersten Tag des Einsatzes an“, sagt Klaus Böhmer, BU-Leiter Interface<br />

Electronics bei Wago.<br />

DIE GRÖSSE ZÄHLT<br />

Durch den hohen Wirkungsgrad können die Verlustleistung und<br />

Dimensionen deutlich reduziert werden. Die Implementierung der<br />

Pro 2 senkt somit die Kosten für die Kühlung, außerdem wird der<br />

Platzbedarf im Schaltschrank minimiert. So fallen die Abstände<br />

www.derkonstrukteur.de <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>2020</strong>/05 19


KONSTRUKTIONSELEMENTE<br />

02<br />

links und rechts zu anderen Komponenten geringer aus, und durch<br />

die steckbare Anschlusstechnik wird der für die optimale Kühlung<br />

benötigte Abstand nach oben und unten automatisch eingehalten.<br />

Außerdem wird die Installation deutlich vereinfacht. In einigen Fällen<br />

kann sogar der Schaltschrank verkleinert werden, was zu zusätzlichen<br />

Kosteneinsparungen führt.<br />

„Wir haben bei unseren Netzgeräten den Anspruch, uns durch<br />

eine hohe Effizienz und Zuverlässigkeit von anderen Anbietern am<br />

BEREITS BEI <strong>DER</strong> AUSWAHL <strong>DER</strong><br />

TOPOLOGIE DES SCHALTNETZGERÄTS<br />

WERDEN WICHTIGE WEICHEN<br />

HINSICHTLICH WIRKUNGSGRAD<br />

UND KOSTEN GESTELLT<br />

Markt zu differenzieren. Das heißt konkret: Weniger Verlustleistung<br />

sowie eine höhere Packungsdichte für den Schaltschrankbau“ sagt<br />

Klaus Böhmer, BU-Leiter Interface Electronics bei Wago.<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN TITELSTORY<br />

02 Der hohe Wirkungsgrad sorgt für platzsparende Abmessungen;<br />

ein einheitliches Gehäusedesign und ein digitaler Zwilling<br />

machen die Implementierung sehr einfach<br />

03 Ein typischer Wirkungsgrad bei einem einfachen Netzgerät mit<br />

960 W Nennleistung beträgt 91 %, bei der neuen Pro-2-<br />

Stromversorgung liegt der Wirkungsgrad bei 96,3 %<br />

KLEINER UNTERSCHIED, GROSSE WIRKUNG<br />

Gering erscheinende Unterschiede in den technischen Daten können<br />

große Auswirkungen haben. Wieso, zeigen wir anhand eines kleinen<br />

Beispiels: Ein typischer Wirkungsgrad bei einem einfachen Netzgerät<br />

mit 960 W Nennleistung beträgt 91 %. Bei der neuen Pro-2-Stromversorgung<br />

liegt der Wirkungsgrad bei 96,3 %. Auf den ersten Blick scheinen<br />

diese 5,3 Prozentpunkte nicht gerade viel zu sein – aber genau auf sie<br />

kommt es an: Dieser bessere Wirkungsgrad der Pro-2-Netzgeräte<br />

03<br />

20 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>2020</strong>/05 www.derkonstrukteur.de


escha.net<br />

DIE EINSPARPOTENZIALE<br />

WERDEN UNTERSCHÄTZT<br />

Die enormen Einsparpotenziale durch eine<br />

moderne Stromversorgung werden oftmals unterschätzt.<br />

Das zeigen erste Gespräche mit unseren<br />

Kunden. Die Reduktion der Verlustleistungskosten<br />

in Euro und die CO 2<br />

-Einsparungen durch die Pro 2<br />

sind deutlich höher, als vom Kunden zunächst<br />

angenommen.<br />

FLORIAN KOTHE, Business Development Manager<br />

Interface, WAGO, Minden<br />

spart 37 W an Verlustleistung. Auf eine Betriebszeit von fünf Jahren<br />

gerechnet bedeutet dies eine Einsparung von 209 EUR an Energiekosten<br />

und gleichzeitig eine Einsparung von 1 t CO 2<br />

. Zum Vergleich:<br />

Eine 80-jährige Buche mit 23 m Wuchshöhe hat in ihrem<br />

Leben 1 t CO 2<br />

gespeichert – bei mehreren hundert Netzgeräten in<br />

einer Produktionsstraße wäre das also schon ein ganzer Wald.<br />

Man sieht: kleiner Unterschied, große Wirkung!<br />

BIS 60 °C OHNE <strong>DER</strong>ATING<br />

Bei Anwendungen ohne Klimatisierung muss der Konstrukteur<br />

Derating-Kurven einzelner Komponenten beachten. Ein Schaltschrank<br />

im Außenbereich kann eine Innentemperatur von 60 °C<br />

und mehr erreichen. Nicht alle Komponenten im Schaltschrank<br />

können bei diesen hohen Temperaturen die Nennleistung abgeben.<br />

Die Dearting-Kurven geben hier Aufschluss auf die notwendige<br />

Leistungsreduzierung in Abhängigkeit von der Temperatur.<br />

Nicht so bei den neuen Wago-Stromversorgungen Pro 2, die<br />

ohne Derating bis 60 °C zu betreiben sind und bei 70 °C mit 70 %<br />

Auslastung betrieben werden können.<br />

Anschlusstechnik für<br />

Roboterapplikationen<br />

PROFINET Anschlusstechnik<br />

für Robotik<br />

Sensor-/Aktorleitungen<br />

Maximale Biegewechsel & Torsion<br />

Höchste Verfügbarkeit in<br />

dynamischen Anwendungen<br />

Bilder: Aufmacher Hintergrund: liuzishan – stock.adobe.com, Sonstige: WAGO<br />

www.wago.com


MENSCHEN UND MÄRKTE<br />

TRENDS<br />

bei Energieführungssystemen<br />

Autor: Peter Sebastian Pütz, Head of Market /Product/Development, Head of Crane<br />

Business, TSUBAKI KABELSCHLEPP GmbH, Wenden


NACHHALTIGKEIT IN <strong>DER</strong> FERTIGUNG<br />

UND BEI DEN MATERIALIEN<br />

Warum nachhaltiges Wirtschaften immer wichtiger wird, liegt auf der Hand. Die<br />

Nachhaltigkeit in der Produktion umfasst idealerweise alle Schritte von der Planung<br />

über die Verarbeitung der Materialien bis zur Entsorgung und darüber hinaus.<br />

Die möglichen Maßnahmen sind vielfältig: Zum Beispiel können Produktionsabfälle<br />

aus der Kunststoffkettenproduktion zu Regranulat verarbeitet und in den Produktionskreislauf<br />

zurückgeführt werden. Auch Stahlkettensysteme sind recyclefähig. Darüber<br />

hinaus kann ein modularer Aufbau von Produktprogrammen dazu beitragen, dass<br />

weniger Materialien vorgehalten werden müssen als bei klassischen Einzel- und<br />

Sonderanfertigungen – das spart Platz bei der Lagerhaltung und reduziert das Risiko<br />

nicht verwertbarer Restmengen. Tsubaki Kabelschlepp nutzt all diese Methoden und<br />

forscht am Einsatz von Kunststoffen aus nachwachsenden Rohstoffen.<br />

INDUSTRIE 4.0 – NEUE MÖGLICHKEITEN <strong>DER</strong><br />

PROZESSSTEUERUNG UND -ÜBERWACHUNG<br />

Auch bei Energieketten kommt Industrie 4.0 ins Spiel. Denn die Digitalisierung<br />

eröffnet auch hier neue Möglichkeiten der Prozesssteuerung und -überwachung.<br />

Mit ihrer Hilfe lassen sich die Zug- und Schubkräfte überwachen, die auf die<br />

Energiekettensysteme wirken oder es lässt sich eine Verschleißprognose bei<br />

Gleitschuhen erstellen. Möglich wird dies z. B. mit einem standardisierten<br />

Hut schienenmodul von Tsubaki Kabelschlepp.<br />

ERWEITERTE SYSTEMKONZEPTE –<br />

ALLES AUS EINER HAND<br />

Turnkey-Konzepte sind gefragt. Im Rahmen dieser schlüsselfertigen Lösungen<br />

bekommen Kunden alle Leistungen aus einer Hand. Erweiterte Systemkonzepte<br />

umfassen nicht nur die reine Auftragsbearbeitung, sondern auch im Vorfeld die<br />

Planung und im Nachhinein Wartung und Service. Vom einfachen System bis zur<br />

komplexen Anlage – im Idealfall deckt, wie bei Tsubaki Kabelsschlepp, ein maßgeschneidertes<br />

Konzept mit den passenden Systemen und Materialien alles ab.<br />

Anwender erhalten darüber hinaus umfassenden Support, sodass die Anlage<br />

unmittelbar nach Lieferung und Montage in Betrieb gehen kann.<br />

BRANCHENSPEZIFISCHE LÖSUNGEN<br />

Große Verfahrwege, Abriebfestigkeit, Seewasserbeständigkeit: Die Anforderungen,<br />

die an Energieketten in der Intralogistik gestellt werden, unterscheiden sich<br />

mitunter deutlich von denen, die in der Medizin- und Reinraumtechnik oder in<br />

der Kran-Industrie gelten. Deshalb sind branchenspezifische Lösungen angesagt.<br />

Sie werden bei Tsubaki Kabelschlepp speziell auf die Bedürfnisse der verschiedenen<br />

Industrien zugeschnitten, auch Vertrieb und Marketing sind jeweils auf die<br />

Branchen abgestimmt.<br />

BAUKASTENSYSTEME: STANDARDISIERUNG<br />

BEI MAXIMALER FLEXIBILITÄT<br />

Baukastensysteme ermöglichen maßgeschneiderte Lösungen für jede Applikation.<br />

Standardisierte Einzelteile als kleinste Einheit lassen größtmögliche Flexibilität bei<br />

der Gestaltung und bei den Einsatzbereichen der Energiekettensysteme zu. Für jede<br />

Anwendung steht das passende Material – ob Kunststoff, Stahl oder Hybrid – bereit.<br />

Nebeneffekte standardisierter Einzelteile sind Liefertreue, ein hohes Maß an Qualität<br />

und Nachhaltigkeit (siehe 1).<br />

Bilder: 1: RFsole – stock.adobe.com, 2: Moonnoon – stock.adobe.com, 3 - 5: Kabelschlepp<br />

www. tsubaki-kabelschlepp.com<br />

www.derkonstrukteur.de <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>2020</strong>/05 23


KONSTRUKTIONSELEMENTE<br />

EIN LEICHTGEWICHT<br />

FÜR ALLE FÄLLE<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

Maschinenkomponenten in der Industrie<br />

werden immer kleiner, die Modularisierung<br />

schreitet voran. Antriebe und Sensorik sind<br />

zunehmend dezentral angeordnet und auch die<br />

Schnittstellen müssen sich an die veränderten<br />

Anforderungen anpassen. Eine Antwort auf<br />

den Trend bietet eine Steckverbinder-Reihe,<br />

die klein, leicht und flexibel ist.<br />

Die neue Steckverbinder-Reihe Han 1A stellt sich den Herausforderungen<br />

der Miniaturisierung. Die kompakten Steckverbinder<br />

ermöglichen leistungsfähige und wirtschaftliche<br />

Verbindungslösungen auf minimalem Bauraum – und<br />

werden damit den Anforderungen der Industrie 4.0 gerecht. Der<br />

einfache Aufbau, die Leichtigkeit sowie vielfältiges Zubehör beschleunigen<br />

die Montage und Vernetzung intelligenter Endgeräte.<br />

Die Rechtecksteckverbinder eignen sich besonders für die Installation<br />

Autor: Maximilian Tischler, Product Manager Han Connectors,<br />

HARTING Electric GmbH & Co. KG, Espelkamp<br />

dezentraler Verbraucher, ermöglichen ein modulares Design und<br />

unterstützt die Miniaturisierung. Tatsächlich benötigen sie bis zu<br />

30 % weniger Bauraum als der bisher kleinste Rechtecksteckverbinder<br />

im Harting-Portfolio, der Han 3A.<br />

Das Maschinen-Design gewinnt durch den modularen Han 1A<br />

an Flexibilität. Je nach Bedarf sind Einsätze sowohl im geschützten<br />

Bereich, z. B. als Schnittstelle in Schaltschränken oder Maschinen,<br />

als auch in rauer Industrieumgebung möglich. Vielfältige Konfigurationen<br />

gewährleisten eine zuverlässige Übertragung von Daten<br />

(Geschwindigkeit 10 Gbit/s), Signalen (bis 12 Kontakte) und/oder<br />

Leistungen (bis 16 A/400 V).<br />

BESON<strong>DER</strong>E KONSTRUKTION<br />

Die Vielseitigkeit des Steckverbinders beruht auf seiner besonderen<br />

Konstruktion: Isolierkörper und Gehäuse bilden beim Han 1A eine<br />

Einheit, die sich per Clip oder Bügel verriegeln lässt. Mithilfe von<br />

Einzeladerdichtmatten und Gehäuseelementen lässt sich das System<br />

schrittweise aus einer IP20- in eine IP65-Lösung verwandeln – und<br />

damit individuell auf eine Applikation zurechtschneiden. Durch die<br />

Möglichkeit, aus nur wenigen Grundelementen eine ganze Bandbreite<br />

an Schnittstellen zu entwickeln, ergeben sich für den Anwender<br />

erhebliche Vorteile: Erstens sinken die Kosten für die Bevor ratung<br />

durch die geringere erforderliche Lagerfläche. Zweitens gewinnt<br />

der Anwender Flexibilität, um auf spezifische Kunden anforderung<br />

reagieren zu können.<br />

24 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 5/<strong>2020</strong>


KONSTRUKTIONSELEMENTE<br />

Eine weitere Besonderheit des Han-1A-Systems ist, dass sich<br />

Isolierkörper und Zubehör werkzeugfrei montieren lassen. Dies<br />

beschleunigt die Inbetriebnahme von Maschinen und Fertigungssystemen,<br />

was wiederrum Zeit und Kosten spart. Die Balance zwischen<br />

Sparsamkeit und möglichst großer Flexibilität hält auch die<br />

Ausstattung mit Anschlusstechniken: Es gibt Schraubanschlüsse<br />

für die schnelle und einfache Feldkonfektionierung sowie Crimpkontakte<br />

für die Konfektionierung im größeren Maßstab.<br />

IM MASCHINENBAU ZUHAUSE<br />

Naheliegend ist der Einsatz des Han 1A in Maschinenbau, Robotik<br />

und Automation, in der Energieerzeugung und -verteilung sowie im<br />

Schienenfahrzeugbau. Der Steckverbinder ermöglicht den effizienten<br />

Anschluss von Werkzeugen und Modulen wie Heiz- und Kühlaggregaten,<br />

Ventilatoren, Steuerungsterminals, Beleuchtungen und<br />

Vibrationsförderern. Er ist äußerst robust und resistent gegen Stöße<br />

und Vibrationen, wodurch sich unter anderem das Risiko von<br />

Maschinenausfällen verringert.<br />

Fördersysteme sind ein ideales Anwendungsfeld. Auch die Komponenten<br />

dieser Systeme werden zunehmend kleiner, daran müssen<br />

sich die Schnittstellen anpassen. In aktuellen Anwendungen kann<br />

es vorkommen, dass Steckverbinder eingesetzt werden, die größer<br />

<strong>DER</strong> KOMPAKTE RECHTECK-<br />

STECKVERBIN<strong>DER</strong> ERMÖGLICHT<br />

LEISTUNGSSTARKE VERBINDUNGEN<br />

AUF KLEINSTEM RAUM<br />

sind als der angeschlossene Motor. Harting präsentiert mit dem<br />

Han 1A eine zugleich passgenaue und flexible Lösung.<br />

Ähnliches gilt für die Robotik: Große Stückzahlen werden vor<br />

allem im Pick & Place-Segment benötigt. Immer geringere Lasten<br />

und leichtere Antriebskomponenten stehen für den Trend. Entsprechend<br />

weniger Leistung muss transportiert werden. Dem wird<br />

der Han 1A mit seinem Leistungsbereich und dem rechteckigen<br />

Format gerecht. Darüber hinaus lassen sich nahezu unbegrenzt<br />

weitere Anwendungsmöglichkeiten finden: für den kostengünstigen<br />

Anschluss von Motoren ebenso wie für den Aufbau von Daten- und<br />

Signal-Schnittstellen für Steuerungen oder Sensoren.<br />

Bilder: Harting, Feder: Zbyszek Nowak – stock.adobe.com<br />

www.harting.com<br />

Der Steckverbinder ist robust und resistent gegen Stöße und Vibrationen<br />

5


ANTRIEBSTECHNIK<br />

LINEARTECHNIK AUF NEUEM LEVEL<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

Die eigene Produktion schnell umstellen zu können,<br />

wird in Zeiten steigender Unsicherheiten für viele<br />

Unternehmen zum entscheidenden Kriterium.<br />

Das sollten auch Konstrukteure bedenken.<br />

Lösungen müssen einfach und schnell adaptierbar<br />

sein und sich ebenso schnell in Betrieb nehmen<br />

lassen. Die Digitalisierung auch vermeintlich rein<br />

mechanischer Komponenten wie der Lineartechnik<br />

hilft bei der technischen Umsetzung.<br />

Die Grundlagen für die Evolution der Lineartechnik hat Bosch<br />

Rexroth frühzeitig gelegt. So bietet das Unternehmen bereits<br />

heute eine ganze Palette digitaler Engineering-Tools und<br />

Konfiguratoren, mit denen die Auslegungsprozesse grundlegend<br />

vereinfacht werden. Doch das ist erst der Anfang. Die digitale<br />

Transformation ist für den Spezialisten für Antriebs- und Steuerungstechnologien<br />

ein Prozess, der kontinuierlich weitergeführt wird – und<br />

mit dem er die Lineartechnik jetzt auf ein neues Level heben will.<br />

NUR MECHANIK?<br />

Bosch Rexroth will zeigen, dass Lineartechnik auch als vermeintlich<br />

rein mechanische Technologie in der Fabrik der Zukunft ganz neue<br />

Möglichkeiten eröffnet. Auf Grundlage seines Produktprogramms<br />

bringt der Hersteller zusätzliche Intelligenz in die Lineartechnik.<br />

Angefangen von der vertikalen Integration mit Zusatzfeatures wie<br />

Software und Elektronik, bis hin zum gezielten Einsatz von Sensorik<br />

in seinen Lineartechnik-Komponenten. Ein erstes Lösungspaket<br />

dazu ist seit letztem Jahr auf dem Markt. Mit dem Smart Function<br />

Kit für Press- und Fügeanwendungen bekommt der Anwender einen<br />

modularen Baukasten aus Mechanik, Elektrik und Software als<br />

Subsystem. Eine Besonderheit ist dabei die intuitive Inbetriebnahme<br />

und Prozesskonfiguration. Für beides sind keine Programmierkenntnisse<br />

notwendig. Auch im späteren Betrieb kann die Software<br />

ohne Vorkenntnisse sofort intuitiv bedient werden.<br />

Autor: Dr. Ulf Lehmann, Leiter Geschäftsbereich Linear<br />

Motion Technology, Bosch Rexroth AG, Lohr a.M.<br />

VON FLEXIBILITÄT ZU WANDLUNGSFÄHIGKEIT<br />

Bei der Entwicklung der neuen Plattform für smarte mechatronische<br />

Lösungen standen die Bedürfnisse der Anwender im Fokus.<br />

Ziel war es, für jeden Prozessschritt die passende Lösung zu bieten.<br />

Das beginnt bereits bei der Produktauswahl und Auslegung: Der<br />

Anwender soll sich nicht erst aufwändig in die Technologie einarbeiten,<br />

sondern er realisiert seine Idee durch die Tools intuitiv in<br />

wenigen Schritten zur fertigen Konstruktion.<br />

Bei der Inbetriebnahme lautet das Credo „Plug-and-produce“, in<br />

Anlehnung an das Prinzip Plug-and-play, das vor allem aus dem<br />

Consumer-Bereich bekannt ist. In der Praxis bedeutet das z. B. im<br />

Fall von Linearachsen: Auspacken, anschließen und in nur wenigen<br />

Minuten kann der Funktionstest erfolgen.<br />

Im Betrieb selbst geht Rexroths Vision hin zu anpassbaren – und<br />

damit wandelbaren Handlingsystemen, die sich flexibel den neuen<br />

Produktionsprozessen anpassen. Konkrete Anwendung findet dieser<br />

Ansatz unter anderem beispielhaft mit einem Schnellwechselsystem<br />

für Linearachsen, die durch nur zwei Klicks einfach getauscht<br />

werden können, sich anschließend wieder selbst in Betrieb<br />

nehmen und umgehend bereit für neue Aufgaben sind.<br />

Der schnelle Wechsel einzelner Komponenten wirkt sich im<br />

letzten Schritt auch auf die Instandhaltung aus: Steht eine Linearachse<br />

zum Service an, kann der Techniker heute direkt ein Austauschexemplar<br />

einsetzen, sodass die Maschine ohne Stillstände<br />

weiterarbeiten kann. Zusätzlich eröffnen Sensoren die Möglichkeit,<br />

Predictive Maintenance und Condition Monitoring aktiv für<br />

die Verbesserung der Anlageneffizienz zu nutzen. Zur Anlageneffizienz<br />

tragen daneben auch völlig neue Produktansätze bei:<br />

So zum Beispiel ein nachrüstbares Ausgleichselement, mit dem<br />

sich die Positioniergenauigkeit von Robotern und kartesischen<br />

Systemen einzigartig verbessern lässt.<br />

Bild: Bosch Rexroth<br />

www.boschrexroth.com<br />

VIDEO<br />

Interessierte Anwender können die neuen Lösungen<br />

von Bosch Rexroth schon jetzt in Bild und Ton erleben:<br />

https://bit.ly/BoschRexroth_smarteLineartechnik<br />

26 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>2020</strong>/05 www.derkonstrukteur.de


ANTRIEBSTECHNIK<br />

NEUE DREHMOMENTSTARKE ANTRIEBE<br />

Maxon hat eine Reihe drehmomentstarker Antriebe vorgestellt.<br />

Dazu gehören leistungsverstärkte Flachmotoren, Antriebe mit<br />

zusätzlicher Drehmomentleistung, und auch die GPX-Getriebefamilie<br />

hat Zuwachs erhalten. Der Motor EC-i52 Power up deckt<br />

die Nachfrage nach zusätzlicher Drehmomentleistung ab.<br />

Die neue Version des bürstenlosen DC-Motors erreicht nun ein<br />

Drehmoment<br />

bis 1 Nm.<br />

Zudem hat der<br />

Antriebsspezialist<br />

einen Rotor<br />

für Flachmotoren<br />

entwickelt,<br />

bei dem das<br />

Rotorgehäuse<br />

im Kaltumformungsverfahren<br />

produziert wird.<br />

Das Ergebnis ist<br />

der leistungsverstärkte<br />

Flachmotor<br />

EC 45 flat<br />

Power up. Die bürstenlosen ECX-Torque-Motoren erreichen eine<br />

sehr hohe Drehmomentdichte bei moderater Drehzahl. Sie haben<br />

einen Durchmesser von 22 mm und sind in drei Längen erhältlich.<br />

In der GPX-Getriebefamilie gibt es nun neben den Durchmessern<br />

22 und 32 mm auch die größere Version GPX 42 UP. Diese<br />

Ultra-Performance-Getriebe zeichnen sich durch einen sehr<br />

hohen Wirkungsgrad aus.<br />

www.maxongroup.com<br />

GELENKLAGER: AUSGLEICHEND<br />

BEI SCHWENK- UND KIPPBEWEGUNGEN<br />

KBT Knapp<br />

bietet anwendungsspezifische<br />

Gelenklager<br />

an, die beim<br />

integrierten<br />

Schmiernutensystem<br />

be -<br />

ginnen und<br />

auch wartungsfreie, mit PTFE-Gewebe eingelegte Sondergelenklager<br />

beinhalten. Viele Anwendungen erfordern Lagerelemente,<br />

die sowohl für Schwenk- als auch für Kippbewegungen ausgelegt<br />

sind und dadurch Schiefstellungen ausgleichen können. Die<br />

meisten Wälzlager erfüllen diese Anforderungen nicht, da sie für<br />

kontinuierliche Umlaufbewegungen ausgelegt sind und Schiefstellungen<br />

nur begrenzt aufnehmen können. Gelenklager<br />

hingegen erfüllen diese Anforderungen. Sie werden als hochtragfähige<br />

Lagerelemente verwendet, um Bewegungen zwischen<br />

Welle und Gehäuse momentenarm auszugleichen. Das Gehäuse<br />

der KBT-Gelenkköpfe trägt das entsprechende Gelenklager.<br />

Abgestimmt auf die Anwendung werden als Trägermaterialien<br />

Vergütungsstahl, Grauguss bzw. Sphäroguss und Baustahl<br />

verwendet. Wartungspflichtige Gelenkköpfe sind nachschmierbar<br />

und mit Abdichtungen versehen.<br />

www.knapp-waelzlagertechnik.de<br />

Der Konstrukteur Mar quarter page.pdf 1 14.02.<strong>2020</strong> 09:37:25<br />

SYNCHRONMOTOR:<br />

NOCH MEHR ENERGIEEFFIZIENZ<br />

Nord Drive Systems kündigt einen neuen energieeffizienten<br />

Permanentmagnet-Synchronmotor (IE5+) an, der Verluste im<br />

Vergleich zur IE4-Baureihe weiter minimiert. Das Modell der<br />

jüngsten Generation ergänzt die Getriebemotorvarianten der<br />

LogiDrive-Systeme und soll dazu beitragen, die Variantenvielfalt<br />

in der Intralogistik zu reduzieren. Der kompakt konzipierte,<br />

unbelüftete<br />

Glattmotor<br />

erreicht seinen<br />

hohen Wirkungsgrad<br />

über<br />

einen breiten<br />

Drehmomentbereich<br />

und<br />

eignet sich für<br />

den Betrieb in<br />

Teillast. IE5+<br />

wird zunächst<br />

in einer Baugröße<br />

für<br />

Leistungen von 0,35 bis 1,1 kW mit einem Dauerdrehmoment von<br />

1,6 bis 4,8 Nm sowie Drehzahlen von 0 bis 2 100 min -1 angeboten.<br />

Für eine verringerte Variantenzahl sorgt das konstante Drehmoment<br />

über einen weiten Drehzahlbereich. Damit sinkt der<br />

administrative und organisatorische Aufwand auf Lagerungsund<br />

Serviceebene. Der IE5+-Motor ist im Baukastensystem mit<br />

Getrieben und Antriebselektronik kombinierbar.<br />

www.nord.com<br />

www.derkonstrukteur.de <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>2020</strong>/05 27


SPECIAL<br />

ROBOTIK<br />

SPECIAL<br />

28 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>2020</strong>/05 www.derkonstrukteur.de


ROBOTIK<br />

WENN <strong>DER</strong><br />

ROBOTER MIT<br />

<strong>DER</strong> WERKZEUG-<br />

MASCHINE …<br />

Roboterprogrammierung und -inbetriebnahme<br />

direkt über eine CNC, ohne spezielle<br />

Programmierkenntnisse – das klingt gut! Ein<br />

Automatisierungsspezialist hat genau das jetzt<br />

möglich gemacht, indem er seine<br />

Werkzeugmaschinensteuerungen mit einer<br />

Robotersteuerungs-Funktionalität ausgestattet<br />

hat. Seine Knickarmroboter bilden die perfekte<br />

Hardware-Ergänzung dazu.<br />

Autor: Michael Finke, Mitsubishi Electric<br />

Industrial Automation, Ratingen<br />

Mit weniger Fachkräften mehr erreichen – vor dieser<br />

Herausforderung stehen Unternehmen zunehmend.<br />

Wichtig sind dafür eine möglichst flexible Produktion<br />

und immer kürzere Taktzeiten. Automatisierte<br />

Fertigungen mit Industrierobotern sind zwar gefragt wie nie,<br />

allerdings ist die Hürde durch Unsicherheit bezüglich der Integration<br />

und Programmierung ohne Erfahrung oft ziemlich hoch.<br />

Mit seiner neuen Steuerungslösung beschleunigt Mitsubishi<br />

Electric nicht nur die Inbetriebnahme, sondern senkt gleichzeitig<br />

auch den Schulungs- und Fachkräftebedarf. Dazu erhöht<br />

sie die Flexibilität – besonders bei kleinen Losgrößen. Der Roboter<br />

lässt sich nun ohne Aufwand durch den Anwender mit der CNC<br />

bedienen und kontrollieren. Mit bereits vorhandenen Kenntnissen<br />

können Be- und Entladevorgänge automatisiert werden.<br />

Und das ohne zusätzlich externe Experten heranziehen zu<br />

müssen.<br />

Denn Mitsubishi Electric hat seine CNCs der Serie M8 mit der<br />

Direct-Robot-Control (DRC)- Funktionalität ausgestattet, speziell<br />

um die Automatisierung von Werkzeugmaschinen zu erleichtern.<br />

Dank dieser neuen Software-Lösung kann der Roboter per Plug<br />

and Play mit der Werkzeugmaschinen-Steuerung verbunden<br />

werden. Voraussetzungen sind, dass die Steuerung aus der<br />

M8-CNC-Serie von Mitsubishi Electric das neue Feature Direct-<br />

Robot-Control installiert hat und das System die Eckdaten des<br />

Roboters kennt. Sind diese Bedingungen erfüllt, kann der Roboter<br />

DANK <strong>DER</strong> NEUEN SOFTWARE-<br />

LÖSUNG KANN <strong>DER</strong> ROBOTER<br />

PER PLUG AND PLAY MIT <strong>DER</strong><br />

CNC VERBUNDEN WERDEN<br />

direkt an der Werkzeugmaschine in Betrieb genommen werden.<br />

So entsteht auch die Möglichkeit, den Roboter an verschiedenen<br />

Werkzeugmaschinen einzusetzen – je nach Bedarf und<br />

Größe mobil verschiebbar oder fest installiert im Zentrum einer<br />

Fertigungsinsel.<br />

Sowohl die M800 mit großem Touchscreen als auch die M80<br />

von Mitsubishi Electric sind serienmäßig mit DRC ausgestattet.<br />

EINFACHE BEDIENUNG PER G-CODE<br />

Mithilfe der DRC-Funktion kann der Roboter ganz einfach über<br />

G-Code gesteuert werden. Dadurch entfällt das Starten des Programms<br />

via SPS oder auch die Bedienung per Teaching-Box und<br />

Smart Panel. Die neue Funktion bietet vielfältige Anwendungsmöglichkeiten,<br />

die vorher nicht gegeben waren: Funktionen, die<br />

aus der CNC-Technik bekannt sind, können jetzt auf den Roboter<br />

übertragen werden.<br />

EIN TOUCH, ZWEI SYSTEME<br />

Das Steuern des Roboters via Direct-Robot-Control ist kinderleicht:<br />

Über das integrierte Roboter-HMI auf der CNC lassen<br />

sich die Roboter problemlos im JOG-Modus verfahren. Ohne zusätzliche<br />

Programmierkenntnisse lässt sich der Roboter per<br />

G-Code oder SPS-Signal steuern, wodurch der Programmieraufwand<br />

erheblich reduziert wird. Dabei können sowohl der Roboter-<br />

www.derkonstrukteur.de <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>2020</strong>/05 29


SPECIAL<br />

ROBOTIK<br />

UNSERE<br />

ANWENDUNG<br />

BÜNDELT<br />

KNOW-HOW<br />

als auch der CNC-Status leicht überwacht werden.<br />

Die Synchronisierung der Bewegung von Roboter<br />

und Werkzeugmaschine erfolgt durch DRC mit nur<br />

wenigen Fingertips des Anwenders. Der Wechsel<br />

zwischen Roboter und CNC geht sehr zügig mit<br />

dem 1-Touch-Feature. Bei der Optimierung der<br />

Abläufe helfen weitere Features von Mitsubishi<br />

Electric wie Prozess- und Operationshistorien sowie<br />

Fehlerlogs. Je nach Auftragslage ermöglicht Direct-<br />

Robot-Control dem Anwender sehr flexibel mit der<br />

Roboterautomation reagieren zu können.<br />

Noch komfortabler als mit per HMI gestaltet sich<br />

die Steuerung über den optionalen 19"-Touchscreen.<br />

ZUGRIFF AUFS KOORDINATENSYSTEM<br />

Mit Direct Robot Control können über die CNC die Werkzeugmaschine<br />

und der Roboter gesteuert werden. Diese Anwendung deckt ein breites<br />

Spektrum von einfachen Zyklen bis hin zu komplexen Verfahrbewegungen<br />

ab. Für den normalen CNC-Benutzer ändert sich dabei gar nichts. Die<br />

G-Code-Programmierung bleibt und er kann direkt im Menü den Roboter<br />

steuern. Also wird nur noch ein Mann benötigt, der beide Komponenten<br />

steuert. Er kann sein Wissen aus der G-Code-Programmierung direkt auf<br />

den Roboter übertragen. Dadurch haben wir Know-how gebündelt.<br />

Bequem und besonders akkurat kann jetzt auch<br />

direkt auf das Koordinatensystem der Werkzeugmaschinenachsen<br />

zugegriffen werden. Werkstückkoordinaten<br />

können ohne Übergabe an ein weiteres<br />

System verwendet werden. Das Anfahren von<br />

Zielpunkten der Teaching-Methode bleibt davon<br />

unberührt und ist weiterhin möglich. Dies reduziert<br />

die Programmierzeiten, steigert simultan die<br />

Sicherheit und ermöglicht kürzere Zykluszeiten in<br />

der Praxis.<br />

DRC reduziert den Aufwand und die Komplexität<br />

spürbar und ermöglicht dadurch eine mühelose<br />

BENJAMIN BUZGA, CNC Sales & Business Development Manager,<br />

Mitsubishi Electric Factory Automation CNC<br />

01 Einfache Bedienung und Programmierung via G-Code<br />

über die CNC-Steuerung – und schon läuft der Roboter<br />

02 Die Knickarmroboter sind eine perfekte Hardware-<br />

Ergänzung für die Direct-Robot-Control-Software<br />

01<br />

02


03 Gutes Team für die Automatisierung von<br />

Werkzeugmaschinen: die CNC-Steuerungen<br />

mit der DRC-Funktionalität und der Knickarmroboter<br />

ermöglichen eine flexiblere Produktion<br />

und ein schnelleres Time-to-Market<br />

VIELFÄLTIGE VORTEILE<br />

Von der Direct-Robot-Control-Funktion profitieren sowohl Werkzeugmaschinen-<br />

Hersteller als auch -Anwender. Denn das einfache Einbinden von Robotern zum<br />

Be- und Entladen oder für nachgelagerte Arbeitsgänge eröffnet vielfältige<br />

Vorteile für maschinelle Bearbeitungsprozesse in der Industrie. Zunächst einmal<br />

sind nur noch eine Steuerung und ein Bediener nötig. Neben Kostenvorteilen<br />

erleichtert das die Roboterintegration deutlich. Durch die in die CNC integrierte<br />

Robotersteuerung können z. B. neue Roboterfunktionen ganz einfach vom<br />

Bediener selbst direkt an der CNC in G-Code programmiert werden. So müssen<br />

zum Ändern einfacherer Roboteraktionen keine Roboterspezialisten mehr<br />

hinzugezogen werden. In Summe kann der Einsatz der CNC mit DRC so zu einer<br />

flexibleren Produktion und einer schnelleren time to market (TTM) beitragen<br />

und damit die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen erhöhen.<br />

Integration von Robotern in eine automatisierte<br />

Fertigung.<br />

<strong>DER</strong> PASSENDE ROBOTER<br />

Die Melfa-Knickarmroboter von Mitsubishi<br />

Electric sind qualifizierte Kandidaten für<br />

die Automatisierung von Werkzeugmaschinen<br />

– und damit eine passende Hardware-<br />

Ergänzung für DRC. Dank ihrer speziellen<br />

Motoren und Verstärker eignen Sie sich gut<br />

VIDEO<br />

Die CNC und der Roboter:<br />

Der Clip zeigt das Team in Aktion<br />

und fasst die Besonderheiten<br />

zusammen – in 150 s.<br />

für Anwendungen mit hoher Präzision bei<br />

hohen Geschwindigkeiten. Sie ermöglichen<br />

Taktzeiten von bis zu 0,32 s mit Wiederholgenauigkeiten<br />

von bis zu ± 0,02 mm. Die<br />

Knickarmroboter haben eine Reichweite<br />

von 504 bis 2 055 mm bei kugelförmigem<br />

Arbeitsraum – d. h. auch der Raum hinter<br />

dem Roboter ist nutzbar. Schutzklasse IP67<br />

ist Standard und die Kabelführung verläuft<br />

intern. Dank Melfa-SmartPlus-Optionskarte<br />

ist sogar KI in die Roboter integrierbar.<br />

Das sind nur einige der Merkmale, die für<br />

den Einsatz der Melfa-Knickarmroboter in<br />

dieser Applikation sprechen.<br />

Ein weiterer Vorteil ist, dass sie nicht<br />

nur mit der CNC sondern auch mit anderen<br />

Komponenten von Mitsubishi Electric,<br />

wie SPS, Bediengeräte und Servos harmonieren.<br />

Dadurch sind sie gut gerüstet für<br />

einfache und komplexe Einsatzbereiche<br />

bei den unterschiedlichsten Produkten<br />

und Produktionsprozessen. Auch Arbeitsschritte<br />

wie das Entgraten oder Messen<br />

von Werkstücken können direkt übernommen<br />

werden.<br />

Bilder: Mitsubishi Electric<br />

WIR MACHEN<br />

IHRE MASCHINE<br />

SICHER<br />

SICHERHEITSLÖSUNGEN<br />

FÜR ROBOTER<br />

n Breites Produkt- und Leistungsspektrum,<br />

erfüllt ISO 10218-1<br />

und ISO 10218-2<br />

n Diverse Sicherheitskomponenten<br />

für die Zugangs- und Bereichsabsicherung<br />

n Sicherheitsrelaisbausteine und<br />

Sicherheitssteuerungen für größere<br />

Roboteranlagen<br />

n Umfangreiches technisches<br />

Know-how in allen Fragen der<br />

Robotersicherheit<br />

www.schmersal.com<br />

https://bit.ly/MitsubishiElectric_DRC<br />

https://de3a.mitsubishielectric.com


KLARTEXT<br />

WAS BRAUCHEN<br />

DIE COBOTS?<br />

BERND KEES<br />

Produktmanager, Mayr Antriebstechnik, Mauerstetten<br />

Die Zusammenarbeit von Mensch und Roboter wird immer enger. Damit<br />

steigt das Gefährdungspotenzial. An Bremsen werden hierbei im Hinblick<br />

auf die Sicherheit besondere Anforderungen gestellt. Fällt zum Beispiel<br />

während eines Arbeitsvorgangs der Strom aus, muss der Roboterarm, der<br />

den Arbeitsschritt vornimmt, sofort exakt gehalten werden. Speziell für die<br />

Robotik haben wir von Mayr Antriebstechnik zuverlässige, leistungsdichte<br />

und verschleißfeste Leichtbaubremsen mit extrem kurzen Schaltzeiten<br />

entwickelt, die den hohen Anforderungen standhalten. Wichtig ist, dass die<br />

Bremsen individuell anpassbar sind und sich direkt in die Robotergelenke<br />

integrieren lassen. Natürlich stellen wir die für die Sicherheitsbetrachtung<br />

erforderlichen Sicherheitskennwerte für die Bremsen bereit.<br />

Roboter haben in den<br />

letzten Jahren eine<br />

beachtliche Entwicklung<br />

durchlaufen. Sie haben die<br />

Käfige verlassen und<br />

arbeiten heute als Cobots<br />

mit Menschen zusammen.<br />

Und die Entwicklung geht<br />

weiter – sie werden immer<br />

kleiner, wendiger, smarter.<br />

Was fordern diese Trends<br />

von den eingesetzten<br />

Bauteilen? Wir haben<br />

Hersteller aus ganz<br />

verschiedenen Bereichen<br />

gefragt: „Was verlangen<br />

die Cobots von Ihren<br />

Komponenten?“<br />

ZUVERLÄSSIGE,<br />

LEISTUNGSDICHTE<br />

LEICHTBAUBREM-<br />

SEN SIND GEFRAGT<br />

ES ZÄHLEN<br />

SICHERHEIT,<br />

EFFIZIENZ<br />

UND SMARTE<br />

KOMPATIBILITÄT<br />

SPECIAL<br />

THORSTEN HERGENRÖTHER<br />

Innovation Engineer, SMC Deutschland, Egelsbach<br />

Das Wort Cobot bezeichnet einen Roboter, der direkt mit Menschen interagiert –<br />

etwa bei der Bestückung von Maschinen. Dabei sind drei Aspekte elementar:<br />

Sicherheit, Effizienz und Kosten. Der Roboter darf niemanden verletzen, muss<br />

die Produktivität erhöhen und sollte nicht zu teuer sein. Um das zu realisieren,<br />

werden besonders kompakte, zuverlässige und preisgünstige Komponenten<br />

und Antriebe benötigt. Für die Industrie 4.0 sind zudem einfache und smarte<br />

Kompatibilität sowie Konnektivität wichtig. Jede Cobot-Anwendung benötigt<br />

eine individuelle Kombination aus Komponenten und Steuerung – unter<br />

Beachtung unterschiedlicher, länderspezifischer Sicherheitsvorschriften.<br />

Genau da setzen wir bei SMC an. Dank unserer umfangreichen Produktauswahl<br />

und hohen Expertise entwickeln wir Lösungen optimal abgestimmt auf die<br />

Anforderungen unserer Kunden hinsichtlich Sicherheit, Effizienz und smarter<br />

Kompatibilität.


KLARTEXT<br />

SVEN SEIBERT<br />

Leiter Produktmanagement, TKD Kabel GmbH, Nettetal<br />

Roboter und Cobots bedeuten Stress pur – auch für die eingesetzten Kabel. Bewegungen<br />

auf engstem Raum, Dynamik in alle Richtungen und Torsion ohne Ende sind und bleiben<br />

an der Tagesordnung. Diesen speziellen Anforderungen begegnen wir auch künftig mit<br />

hochagilen Spezialkabeln, die von A bis Z auf den mechanischen Megastress hin konzipiert<br />

sind. Langlebigkeit und Funktionssicherheit haben höchste Priorität, da Kabel und Leitungen<br />

auch im Zeitalter von Robotik 2.0 ihren Status als unverzichtbare Lebensadern beibehalten.<br />

Mehr denn je spielt Outdoor-Kompatibilität eine Rolle, da Cobots immer häufiger auch im<br />

Außeneinsatz zu finden sein werden. Während Schlankheit von Haus aus eine feste Größe<br />

bei Roboterleitungen bildet, wird sich der Trend zu Miniaturisierung nochmal verstärken.<br />

Filigrane Kabel mit noch höherer Packungsdichte passen einfach noch besser zu den immer<br />

kompakter werdenden Cobots!<br />

KABEL MÜSSEN FÜR<br />

MECHANISCHEN MEGASTRESS<br />

KONZIPIERT SEIN<br />

<strong>DER</strong> COBOT MUSS DAS<br />

SMARTPHONE UNTER<br />

DEN ROBOTERN WERDEN<br />

ALEXAN<strong>DER</strong> BARTH<br />

Sales Manager Europe, KEBA, Linz (A)<br />

Damit Cobots tatsächlich im Alltag als flexible Assistenten eingesetzt werden können,<br />

müssen zwei Bereiche noch wesentlich verbessert werden: die Sensorik und die Art, wie<br />

sie zu ihren Fähigkeiten bzw. Fertigkeiten kommen. Anders gesagt: Der Cobot muss das<br />

Smartphone unter den Robotern werden! Ein Smartphone ist mit bester Sensorik, einem<br />

durchgängigen Betriebssystem und mit Apps ausgestattet. Letztere sorgen dafür, dass in<br />

kürzester Zeit „Aufgaben“ ausgeführt werden, die dem Smartphone zuvor unbekannt<br />

waren. Auch in der Cobotic müssen wir uns von vielen herstellerspezifischen Lösungen<br />

hin zum „Android für die Robotik“ entwickeln. Cobots benötigen ein Betriebssystem, das<br />

die Funktionen von Cobot-Mechaniken und deren Sensorik in gleicher Weise und einfach<br />

verwendbar zur Verfügung stellt. Experten könnten so Fertigkeiten und Fähigkeiten für<br />

Cobots entwickeln, die bequem via Download genutzt werden können. Zubehör wie<br />

Greifer oder andere Werkzeuge werden vom Betriebssystem auch via Plug-and-run<br />

übernommen.<br />

www.derkonstrukteur.de <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>2020</strong>/05 33


ROBOTIK<br />

HOHL –<br />

ABER OHO<br />

SPECIAL<br />

Multiturn-Funktionalität beim Motorfeedback in<br />

hochdynamischen Roboterarmen – was bislang<br />

kaum möglich war, ist ein Kinderspiel mit<br />

kapazitativen Hohlwellen-Kits. Dabei gibt es die<br />

präzisen Montage-Kits mit einer Zählelektronik,<br />

die dank Energy Harvesting ohne Batterien oder<br />

aufwendige Getriebe auskommt und komplett<br />

wartungsfrei ist.<br />

Installiert sind die Hollow-Shaft-Kits direkt in den Gelenken der<br />

Knickarmroboter. Von hier überwachen und steuern sie minutiös<br />

und detailliert die dreidimensionalen Bewegungsabläufe der<br />

einzelnen Roboterarme. Wie hoch die Messlatte in Sachen Präzision<br />

und Positionierung liegt, wird daran deutlich, dass moderne<br />

Industrieroboter mit Wiederholgenauigkeiten von bis zu 0,1 mm<br />

arbeiten. Während die kapazitative Messtechnik, die Platine mit der<br />

Auswerteelektronik sowie das Multiturn-System mit dem Wiegand-<br />

Harvester auf engstem Raum in den gegenüberliegenden Rotorbzw.<br />

Statorscheiben integriert sind, wird die zentrale Öffnung<br />

(wahlweise 30 und 50 mm) für die Führung von Kabeln und<br />

Medienschläuchen im Innern des Roboters genutzt.<br />

KAUM SCHWERER ALS EINE TAFEL SCHOKOLADE<br />

Orientiert sich der Außendurchmesser des Hollow Shaft-Kits mit<br />

80 mm gezielt an klassischen Standardmaßen von Hohlwellen-<br />

Drehgebern für die Robotik, fallen das geringe Gewicht und die<br />

minimale Bauhöhe auf. Mit gerade mal 110 g wiegt das komplette<br />

Kit, das mit einem Schutzgehäuse umhaust ist, kaum mehr als eine<br />

Autor: Jörg Paulus, General Manager, Sales – Europe, Posital-Fraba, Köln<br />

Tafel Schokolade. Mit einer Bauhöhe von 17,8 mm steht der neue<br />

Hohlwellen-Encoder überaus schlank da und sorgt laut Hersteller<br />

für eine neue Richtgröße in diesem Segment.<br />

Was sich mit den neuen Kits tatsächlich einsparen lässt, zeigt ein<br />

Blick auf die Ist-Situation. Während für die Drehzahlüberwachung<br />

und Positionssteuerung bislang zwei parallel arbeitende Singleturngeber<br />

– plus Getriebe für die Synchronisation – nötig sind,<br />

schafft der neue Kit-Encoder dies im Alleingang. Aus zwei mach<br />

eins – lautet die Devise.<br />

Prädestiniert sind die kapazitativen Hohlwellen-Kits für klassische<br />

Industrieroboter wie für die hochflexiblen, kleineren Cobots,<br />

die stark auf dem Vormarsch sind. Über mechanische Adapterplatten<br />

lassen sich die Hollow-Shaft-Geräte problemlos in verschieden<br />

große Robotergelenke einpassen. Montage wie Inbetriebnahme<br />

sind ein Kinderspiel. Wenige Schrauben reichen, und das System ist<br />

einsatzbereit – ganz ohne komplizierte Kalibrierung.<br />

Während Posital seit Jahren bei Gebern mit Vollwelle für den erfolgreichen<br />

Switch von optischer zu magnetischer Messtechnik, bei<br />

der robuste Präzision kostengünstig über Rechenpower und Algorithmen<br />

generiert wird, steht, wurde bei der Hollow-Shaft-Serie<br />

gezielt ein alternativer Weg eingeschlagen. Da sich magnetische<br />

Erfassungsprinzipien nur mit sehr großem Aufwand in Hohlwellen-<br />

Designs umsetzen lassen, gab man, ganz pragmatisch, der kapazitativen<br />

Messtechnik den Vorzug. Auch sie steht für Zuverlässigkeit<br />

und Präzision – zu moderaten Kosten. Dies zeigt sich in Performancedaten<br />

wie einer elektronischen Singleturn Auflösung von<br />

18 Bit, gepaart mit einer Genauigkeit von ± 0,02 °.<br />

Schlüsselkomponenten der kapazitativen Messtechnik sind die<br />

mit unterschiedlichen Mustern bzw. Rastern gestalteten leitfähigen<br />

Oberflächen von Rotor und Stator. Sie erzeugen elektrische Hochfrequenzsignale,<br />

die über spezielle ASIC-Prozessoren erfasst und<br />

gescannt werden. Dabei wird die aktuelle Weg- und Winkelposition<br />

ermittelt und als eindeutiger Positionswert über die Open Source-<br />

Schnittstellen SSI bzw. BiSS C an die zentrale Steuerung weitergegeben.<br />

Da beim Scannen immer die komplette Oberfläche erfasst<br />

wird, lässt sich das neue Hohlwellen-Kit auch von punktuellen<br />

Verschmutzungen nicht aus dem Takt bringen.<br />

34 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>2020</strong>/05 www.derkonstrukteur.de


ROBOTIK<br />

ENERGY HARVESTING STATT BATTERIEN<br />

Der eigentliche USP ist die Multiturn-Auslegung der Hollow Shaft-<br />

Serie. Bislang gab es Durchgangs- bzw. Hohlwellen-Geber fast ausschließlich<br />

als Singleturn-Lösung, da die richtige Multiturn-Technologie<br />

noch gefehlt hat. Diese Lücke konnte jetzt mit einer Variante des<br />

Wiegand-Sensors geschlossen werden. Statt Batteriepower sorgen<br />

hier Impulse aus einem von Posital in Eigenregie gefertigten Wiegand-<br />

Draht für die Energie-Ernte. Während der klassische Wiegand-Harvester,<br />

der seit 2005 erfolgreich bei Vollwellen-Gebern im Einsatz ist,<br />

im Tandem mit einem zentralen Permanentmagneten operiert,<br />

musste für das Hohlwellen-Design ein komplett neues Set-Up gefunden<br />

werden. Über intensive Magnetfeldsimulation und in praktischen<br />

Feldtests wurde im Aachener F&E-Zentrum eine zuverlässige<br />

<strong>DER</strong> ENCO<strong>DER</strong> SPIELT SEINE<br />

STÄRKEN VOR ALLEM BEI <strong>DER</strong><br />

HOCHPRÄZISEN POSITIONIE-<br />

RUNG UND STEUERUNG VON<br />

ROBOTERARMEN AUS<br />

Lösung mit vier Diametralmagneten entwickelt, die gleichmäßig im<br />

Rotor platziert wurden. Die vier Magneten sorgen für ein stabiles Magnetfeld,<br />

das von dem fest auf dem Stator installierten Wiegand-Sensor<br />

detektiert und genutzt werden kann. Mit jeder 360°-Rotation des<br />

externen Magnetfeldes erzeugt der haarfeine Wiegend-Draht, der in<br />

eine Kupferspule eingebettet ist, einen Spannungsimpuls. Er weckt<br />

die Zählelektronik auf, die jede einzelne Umdrehung exakt erfasst.<br />

Der Multiturn-Zähler verfügt über einen 43-Bit-Speicher für einen<br />

Messbereich von fast neun Billionen Umdrehungen.<br />

Die Bemusterung mit den neuen Hollow-Shaft-Kits erfolgt seit<br />

Mitte letzten Jahres. „Das Echo ist riesig, wobei wir den größten<br />

Schub vor allem bei Neuentwicklungen sehen, die im rasant schneller<br />

werdenden Robotergeschäft in immer kürzeren Intervallen auf dem<br />

Plan stehen,“ so Posital-Fraba-CEO Christian Leeser.<br />

Bilder: Posital Fraba Europe<br />

www.posital.de<br />

Rotor und Stator – die kapazitative Messtechnik setzt<br />

auf verschieden gestaltete leitfähige Oberflächen<br />

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• AT5, AT10<br />

• L, XL<br />

Doppelverzahnung:<br />

• DT5, DT10<br />

Leistung (%)<br />

140<br />

120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

Polyurethan<br />

T-AT<br />

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www.derkonstrukteur.de <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>2020</strong>/05 35


ROBOTIK<br />

PERFEKTE KOMBINATION<br />

SPECIAL<br />

Ein einfach zu bedienender Industrieroboter,<br />

der leistungsfähig und zugleich preiswert ist –<br />

mit dieser scheinbar einfachen Geschäftsidee<br />

sorgt ein Roboterhersteller für Bewegung am<br />

Robotik-Markt. Möglich wird das auch durch ein<br />

neuartiges Antriebskonzept des Roboters, das<br />

Viergelenkketten mit Planetengetrieben<br />

kombiniert.<br />

Die Fruitcore Robotics GmbH mit Sitz in Konstanz ist spezialisiert<br />

auf die Entwicklung, Herstellung und Vermarktung<br />

technisch herausragender und einfach zu bedienender<br />

Industrieroboter. Im Fokus steht dabei ein selbst entwickeltes<br />

System, das Unternehmen aller Größen die Automatisierung<br />

erleichtert. 2017 gegründet, beschäftigt die junge Firma inzwischen<br />

rund 50 Mitarbeiter, darunter hochspezialisierte Fachleute für<br />

Konstruktion, Elektronik sowie Softwareentwicklung.<br />

Das modulare Portfolio umfasst neben dem Industrieroboter<br />

Horst (der Name steht für Highly Optimized Robotic Systems Technology)<br />

und der intuitiv bedienbaren Software HorstFX auch passendes<br />

Zubehör wie Greifer und eine mobile Roboter Basis. Der<br />

Autor: Marcel Geurts, Produktmanagement, Neugart GmbH, Kippenheim<br />

6-Achs-Industrieroboter mit einer Reichweite von 905 mm, einer<br />

Traglast von bis zu 5 kg und einer Wiederholgenauigkeit von ± 0,05 mm<br />

basiert auf einem für die Robotik völlig neuartigen Antriebskonzept<br />

mit Viergelenkketten. Durch den Verzicht auf sonst übliche, kostenintensive<br />

Well- oder Zykloidgetriebe bietet Horst damit ein optimales<br />

Verhältnis von Reichweite und Traglast zu einem vergleichsweise<br />

geringen Preis.<br />

GETRIEBE ALS ZENTRALE KOMPONENTE<br />

Viergelenkketten, auch Koppelgetriebe genannt, haben ein nicht<br />

lineares und somit positionsabhängiges Übersetzungsverhältnis.<br />

Was das konkret in Bezug auf einen Roboterarm bedeutet, erklärt<br />

Manuel Frey, Mitgründer und Entwicklungsleiter von Fruitcore<br />

Robotics: „Durch das hohe Übersetzungsverhältnis der Viergelenkkette<br />

bei ausgestrecktem Arm, fällt die Drehmomentspitze, die zur Beschleunigung<br />

dieses ausgestreckten Armes inklusive Last aufzubringen<br />

wäre, deutlich geringer aus als bei herkömmlichen Robotern.“<br />

Der Vorteil besteht darin, dass dadurch kleinere Motoren eingesetzt<br />

werden können, was den Preis des Roboters reduziert. Allerdings<br />

zeigte sich im Laufe der Entwicklungsarbeit: Die Übersetzung<br />

der Viergelenkkette allein reicht nicht aus. Als Lösung werden deshalb<br />

noch zusätzliche Getriebe an den Achsen eingesetzt. Diese<br />

Kombination macht die Einzigartigkeit von Horst aus.<br />

Als perfekte Getriebeform für diese spezielle Anwendung erwiesen<br />

sich dabei einstufige Planetengetriebe. Um bei der hohen Dynamik<br />

der Roboterbewegungen das Optimum in Bezug auf Traglast und<br />

Reichweite sicherzustellen, muss der gesamte Antriebsstrang effizient<br />

ausgelegt sein. Das richtige Übersetzungsverhältnis dient hierbei<br />

als Grundlage und wird maßgeblich durch das Planetengetriebe<br />

36 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>2020</strong>/05 www.derkonstrukteur.de


ROBOTIK<br />

bestimmt. „Ohne die Viergelenkketten hätten wir theoretisch zweistufige<br />

Getriebe einsetzen müssen, die wiederum ein höheres Verdrehspiel<br />

haben und somit für den Einsatz im Knickarm-Roboter<br />

nachteilig wären“, beschreibt Frey die wenig praktikable Alternative.<br />

HOHE PRÄZISION ZEICHNET SICH AUS<br />

Die Suche nach einem geeigneten Hersteller machten sich die<br />

Verantwortlichen bei Fruitcore Robotics nicht leicht, wie sich Frey<br />

erinnert: „Wir haben nach einem geeigneten Anbieter von Planetengetrieben<br />

gesucht, die exakt zu unserem System passen oder<br />

dementsprechend angepasst werden können – und die nicht zuletzt<br />

aus deutscher Fertigung stammen sollten.” Vor diesem Hintergrund<br />

fiel die Wahl auf den Getriebespezialisten Neugart im badischen<br />

Kippenheim. Das wichtigste Kriterium für Entwicklungsleiter Frey<br />

und seine Kollegen war eine hohe Präzision bzw. ein sehr geringes<br />

Verdrehspiel der Getriebe. Auch die Dauerfestigkeit der Getriebe ist<br />

durch den Betrieb im Nennbereich sichergestellt und eine hohe<br />

Lebensdauer des Roboters gewährleistet.<br />

Konkret kommen an den sechs Roboter-Achsen vier Neugart-<br />

Planetengetriebe in unterschiedlichen Baugrößen zum Einsatz.<br />

Diese sind besonders leicht, sehr leistungsstark und dank ihres<br />

WICHTIGSTES KRITERIUM WAR<br />

DIE HOHE PRÄZISION UND<br />

DAS GERINGE VERDREHSPIEL<br />

<strong>DER</strong> GETRIEBE<br />

reibungsarmen Lagerkonzepts und der optimierten Schmierung<br />

auch für anspruchsvolle, dynamische Lastzyklen geeignet.<br />

Neben den Produkteigenschaften sprach für Neugart nicht zuletzt<br />

auch die reibungslose Zusammenarbeit: „Die Implementierung der<br />

Getriebe lief absolut problemlos“, bestätigt Manuel Frey. „Neugart hat<br />

während der Entwicklungsphase immer schnell auf unsere Anpassungswünsche<br />

reagiert. Zudem waren alle von Neugart von Anfang an<br />

zur Verfügung gestellten Daten und Informationen – im Katalog und<br />

in den Konfigurationstools TDF oder NCP – sehr hilfreich und so<br />

Die Planetengetriebe sind besonders leicht, leistungsstark<br />

und dank ihres reibungsarmen Lagerkonzepts auch für<br />

anspruchsvolle, dynamische Lastzyklen geeignet<br />

umfangreich, dass wir gleich starten konnten. Natürlich gab es die eine<br />

oder andere technische Fragestellung, die aber in enger gegen seitiger<br />

Abstimmung immer schnell und einfach geklärt wurde.“<br />

WEITERE ROBOTER IN PLANUNG<br />

Der von Fruitcore Robotics entwickelte Industrieroboter Horst bietet<br />

ein herausragendes Preis-Leistungs-Verhältnis. Die Voraussetzung<br />

dafür schafft die bisher in der Robotik noch nicht genutzte Kombination<br />

aus Viergelenkketten und Planetengetrieben.<br />

Für Neugart als Lieferant sprachen dabei zum einen die Qualität<br />

der in Deutschland gefertigten Planetengetriebe. Zum anderen ist<br />

der Hersteller mit seinem großen Portfolio schon auf künftige Anforderungen<br />

vorbereitet: „Es soll weitere Robotergrößen geben“,<br />

blickt Manuel Frey voraus. „Durch die große Auswahl an Getriebemodellen<br />

steht diesem Plan – und einer weiteren erfolgreichen<br />

Zusammenarbeit mit Neugart – nichts im Weg.“<br />

Bilder: Neugart GmbH<br />

www.neugart.com<br />

KABEL MACHEN ROBOTER FIT FÜR GLEICHSTROM<br />

Lapp stellt erstmals eine Roboterleitung vor, die sich explizit für den Einsatz<br />

mit Gleichstrom eignet. Die Anschlussleitung Ölflex DC Robot 900 zeichnet<br />

sich vor allem durch ihre Torsions- und Biegefähigkeit aus. Sichtbarer Unterschied<br />

zu herkömmlichen Ölflex-Leitungen ist die andere Farbcodierung der<br />

Adern: rot, weiß und grün-gelb, entsprechend der Norm DIN EN 60445 (VDE<br />

0197):2018-02 für DC-Leitungen. Nicht weniger wichtig sind die verwendeten<br />

Materialien: Die Isolation der Adern besteht aus TPE, der Mantel aus PUR.<br />

Damit ist die Leitung halogenfrei und geeignet für Orte, wo sich Menschen<br />

aufhalten, denn im Fall eines Brands entweichen dem Kunststoff keine ätzenden<br />

Dämpfe. Außerdem ist das Material UV- und witterungsbeständig, wasserbeständig<br />

und kälteflexibel.<br />

Leitungen wie die Ölflex DC Robot 900 sind ein wichtiger Baustein für die<br />

künftige Gleichstrom-Infrastruktur in Fabriken. Ohne das bisher notwendige hin und her Wandeln zwischen Gleich- und Wechselstrom<br />

lassen sich enorme Mengen Energie sparen. Energieexperten plädieren deshalb für den Bau von Gleichstromnetzen. Die Industrie<br />

hat bereits damit begonnen, Fertigungszellen damit auszurüsten. Eine Umstellung auf Gleichstrom (DC) in der Industrie könnte<br />

20 % und mehr Energie einsparen. Noch sind etliche technische Herausforderungen zu meistern, bis eine Infrastruktur aus Gleichstrom<br />

Realität werden kann.<br />

www.lappkabel.de<br />

www.derkonstrukteur.de <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>2020</strong>/05 37


ROBOTIK<br />

KOORDINATEN<br />

IM BLICK<br />

SPECIAL<br />

Kollaborierende Roboter, sogenannte Cobots,<br />

unterstützen die Automatisierung von<br />

Handarbeit, mussten aber bislang manuell<br />

kalibriert werden. Durch einen automatischen<br />

Koordinatenabgleich per Vision Sensor sind sie<br />

jetzt innerhalb kurzer Zeit einsatzbereit.<br />

Ich sehe, was ich mache – für Menschen einfach, für Roboter eine<br />

Herausforderung. Um Robotik-Applikationen in immer mehr<br />

Bereichen der Automatisierung zu verankern, nimmt Bildverarbeitung<br />

eine Schlüsselrolle ein. Vision Sensoren wie die Baumer<br />

Verisens Modelle XF900 und XC900 können hier entscheidend<br />

unterstützen. Sie vereinen ein komplettes Bildverarbeitungssystem<br />

in einem kompakten, industrietauglichen Gehäuse und lassen sich<br />

zudem gut parametrieren. Bildverarbeitung wird für die Anwender<br />

damit deutlich einfacher. Es ist daher naheliegend, einen Verisens<br />

Vision Sensor und einen Universal Robots Cobot zu einem „sehenden“<br />

Roboter zu vereinen, der einfacher, schneller und genauer einzurichten<br />

ist, als bisherige Lösungen.<br />

BILDVERARBEITUNG FÜR ROBOTER<br />

Roboter orientieren sich an eingelernten, festen Wegpunkten und<br />

fahren diese nacheinander ab. Bildverarbeitung erweitert diese<br />

Funktionalität enorm. Ein einfach mitgeführter Vision Sensor versetzt<br />

Autor: Michael Steinicke, Produktmanager, Vision Competence Center,<br />

Baumer Optronic GmbH, Radeberg<br />

den Roboter bereits in die Lage, Objekte sicher zu identifizieren.<br />

Gleichzeitig oder alternativ ist auch eine Qualitätskontrolle realisierbar,<br />

die der Roboter durch Verfahren des Sensors an festgelegten<br />

Positionen unterstützt. Objekte können anschließend auch automatisch<br />

sortiert werden.<br />

Die Königsdisziplin ist jedoch das Steuern des Roboters, bei der<br />

die Bildverarbeitung die Position von Objekten ermittelt, an den<br />

Roboter übergibt und ihm damit ein freies Greifen jenseits fester<br />

Wegpunkte ermöglicht. Objekte können dabei in beliebiger Orientierung<br />

auf einer Fläche liegen. Position, Rotation und optional weitere<br />

Daten, werden durch die Bildverarbeitung ermittelt und übergeben.<br />

SCHNITTSTELLE ZWISCHEN SENSOR UND COBOT<br />

Ähnlich dem von Smartphones bekannten App-Konzept nutzt<br />

Universal Robots für zertifiziertes Zubehör sogenannte Caps: Software-Plug-ins,<br />

die Anbauten wie einen Verisens Vision Sensor in<br />

der Universal Robots Programmierumgebung PolyScope nutzbar<br />

machen. Die Bildverarbeitungsaufgabe selbst wird komplett und<br />

wie gewohnt über die Verisens Application Suite parametriert – unabhängig<br />

vom Cobot in der dafür am besten geeigneten Umgebung.<br />

Die Funktionen des Verisens URCaps sind generisch und adressieren<br />

so alle denkbaren Applikationen einschließlich mitgeführter oder<br />

stationärer Anordnung des Vision Sensors.<br />

Neben der im URCap abgebildeten Routine zur Installation, werden<br />

für die Programmierung des Universal Robot lediglich zwei zusätzliche<br />

Knoten (Kommandos) in der Roboterprogrammierung benötigt.<br />

Für die Objektidentifizierung oder Qualitätskontrolle genügt bereits<br />

ein Knoten, um im Roboterprogramm einen Bildverarbeitungsjob<br />

auf dem Verisens auszulösen und die Ergebnisse als Variable im<br />

Programmablauf zur Entscheidungsfindung bereitzustellen. Damit<br />

kann der Cobot nun bereits Objekte sortieren.<br />

Für das bildbasierte Greifen kommt der zweite Knoten hinzu, der<br />

die festen Wegpunkte durch dynamische, bildbasierte ergänzt. Bei<br />

38 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>2020</strong>/05 www.derkonstrukteur.de


ROBOTIK<br />

der einfachen Realisierung von Pick-und-Place Applikationen hilft<br />

optional ein speziell dafür geschaffener Assistent.<br />

<strong>DER</strong> CLOU: AUTOMATISCHE KALIBRIERUNG<br />

Roboter und Vision Sensor arbeiten in eigenen Koordinatensystemen,<br />

was funktionell erst bei der Übergabe von Objektpositionen<br />

vom Verisens an den Cobot relevant wird. Die Koordinaten des<br />

Vision Sensors müssen umgerechnet werden, um dem Roboterkoordinatensystem<br />

zu entsprechen. Die Ermittlung der notwendigen<br />

Koordinatentransformation wurde bisher als Hand-Auge-Kalibrierung<br />

durch das mehrfache manuelle Positionieren des Cobots mit<br />

einer Tastspitze auf einem speziellen Kalibriertarget gelöst. In<br />

v ielen Einzelschritten wird so eine vom Hersteller vorgegebene<br />

Prozedur durchlaufen. Dies ist mühsam und durch den händischen<br />

Eingriff, im Sinne der menschlichen Steuerung der Tastspitze, auch<br />

ungenau und fehleranfällig.<br />

Mit dem Smartgrid geht Baumer für seine Verisens Vision Sensoren<br />

den neuen Weg einer automatischen Kalibrierung. Der Clou liegt<br />

im intelligenten Bitmuster, das sich im üblichen Schachbrett-<br />

Format versteckt. Es liefert wertvolle Zusatzinformationen, die Verisens<br />

als intelligentes Bildverarbeitungsgerät lesen kann. Eine dieser<br />

Informationen ist die Position des Vision Sensors über dem Muster.<br />

Da der Cobot seine Koordinaten immer kennt, genügen wenige<br />

Linear- und Rotationsbewegungen, um die Koordinatensysteme<br />

automatisch miteinander abzugleichen. Diese Prozedur ist nicht<br />

nur sehr genau und frei von manuellen Fehlern – sie ist auch ganz<br />

einfach am Touchscreen des Cobots durchführbar.<br />

01 Die Vision-Sensoren<br />

steuern die Cobots schon<br />

nach wenigen Minuten<br />

Einrichtung<br />

02 Der Sensor erkennt das<br />

Bitmuster und unterstützt<br />

den automatischen Abgleich<br />

des Koordinatensystems<br />

01<br />

02<br />

2D-VISON SENSOR FÜR 3D-ROBOTER<br />

Das Finden von Objekten ist aus Sicht der Koordinaten gelöst. Per<br />

Smartgrid wird jedoch viel mehr erreicht: Verisens nutzt auch das<br />

Raster, um ein ideales Bild zu lernen. Die Vision Sensoren können<br />

anschließend aufgenommene Bilder in Echtzeit entzerren, um u. a.<br />

die Objektiv-Verzeichnung zu korrigieren. Da das Bitmuster auch<br />

TRAUMPAAR <strong>DER</strong><br />

AUTOMATION<br />

Im Bereich Qualitätskontrolle oder Handling<br />

sind sie ein Traumpaar: Cobots und<br />

Bildverarbeitungssysteme unterstützen<br />

den Menschen bei routinemäßigen Arbeitsabläufen<br />

und verringern das Fehlerrisiko in<br />

der Fertigung auf ein Minimum. Die Möglichkeit<br />

statt eingelernter Wege freie Positionen<br />

anzufahren, erhöht die Flexibilität<br />

und das Aufgabenspektrum der Cobots.<br />

Und auch der großen Herausforderung, den<br />

Roboter bis zum letzten Millimeter seines<br />

Einsatzes sicher und kontrollierbar zu<br />

machen, kommt die Industrie durch die<br />

Verwendung von intelligenten Bildverarbeitungssystemen<br />

wieder einen Schritt näher.<br />

Schön, wenn sich zwei so gut verstehen.<br />

INGA RONSDORF, Redakteurin<br />

Daten zur Größe vom jeweilig verwendeten Smartgrid liefert, liegen<br />

für Verisens nun alle Informationen zur Skalierung vor. Eine Umrechnung<br />

in Weltkoordinaten ist damit bereits automatisch eingestellt.<br />

Das Smartgrid unterstützt zusätzlich eine halbautomatische<br />

Z-Kalibrierung, mit der Verisens seine Position im Raum lernt und<br />

die Daten aus der Bildentzerrung auch im Raum anwenden kann.<br />

Damit wird eine letzte Herausforderung für Vision Guided Robotics<br />

gelöst: Der 2D-Vision Sensor muss einem 3D-Roboter Daten liefern.<br />

Es wäre nicht sehr nutzerfreundlich nur die Koordinaten der<br />

Bildebene nutzen zu können. Gerade ein Roboter benötigt auch<br />

Koordinaten in der Z-Achse, z. B. für den Greifer-Zugriff oder zur<br />

Erkennung von Markierungen. Dank Z-Kalibrierung ist die automatische<br />

Anpassung der Koordinaten in anderen Höhen möglich.<br />

Mit diesem innovativen Ansatz des automatischen Koordinatenabgleichs,<br />

der automatisieren Echtzeit-Bildentzerrung, der<br />

Umrechnung in Weltkoordinaten und Z-Kalibrierung, sind Vision<br />

Guided Robotics Anwendungen nun einfach realisierbar.<br />

Bilder: Aufmacher: attaphong – stock.adobe.com, Sonstige: Baumer Optronic GmbH<br />

www.baumer.com<br />

www.derkonstrukteur.de <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>2020</strong>/05 39


ROBOTIK<br />

ANTRIEB FÜR<br />

DR. ROBOTER<br />

Ob in der Fertigungstechnik, der Logistik oder im<br />

Haushalt – Roboter unterstützen den Menschen<br />

heute an verschiedenster Stelle. Den eingesetzten<br />

Antrieben wird dabei einiges abverlangt. Besonders<br />

hoch sind die Anforderungen in der Medizintechnik,<br />

schließlich führt Dr. Roboter immer öfter als Assistent<br />

des Arztes am Patienten Operationen durch. Es<br />

versteht sich von selbst, dass hier allerhöchste<br />

Präzision und Zuverlässigkeit gefragt sind.<br />

Um etwas zu bewegen, brauchen Roboter Antriebe, die<br />

allerdings vielseitige Anforderungen erfüllen müssen. Fast<br />

allen Anwendungen gemeinsam ist der geringe Einbauplatz<br />

und damit die Forderung nach kompakten und oft<br />

auch leichten Antriebseinheiten. Von den kleinen Antrieben werden<br />

meist dennoch hohe Drehmomente, gute Wiederholgenauigkeiten,<br />

große Dynamik und maximale Leistungsdichte gefordert. Gerade in<br />

der Zusammenarbeit mit menschlichen Kollegen müssen sie geräuscharm<br />

arbeiten, um die Konzentration nicht zu stören. Zudem<br />

sollen sie kommunikationsfreudig sein, damit sie sich mit anderen<br />

Komponenten im Roboter-Antriebsverbund zuverlässig „austauschen“<br />

können. Besondere Anwendungen fordern zudem zum Beispiel<br />

Unempfindlichkeit gegenüber Magnetfeldern, Vakuumfestigkeit<br />

oder geringen Energieverbrauch für den mobilen, batteriebetriebenen<br />

Einsatz. In manchen Fällen ist der zuverlässige Umgang mit Überlast<br />

bei hohen Drehzahlen gefragt. Je nach Anwendung müssen<br />

lange Verfahrwege oder Rotationen realisiert werden, sind selbsthemmende<br />

Antriebe gefordert oder solche mit extrem geringem<br />

Spiel. Andernorts ist die Sterilisierbarkeit der Antriebe essentiell.<br />

Kurz: die Anforderungen sind sehr vielfältig.<br />

Die Antriebsexperten von Faulhaber kennen all diese Ansprüche<br />

aus jahrelanger Praxiserfahrung und haben mittlerweile bei den<br />

unterschiedlichsten Robotiklösungen mitgewirkt. Die Einsatzbereiche<br />

der Antriebe gehen von Kanalisationsrobotern über Roboter für<br />

Handling und Logistik bis hin zu OP-Anwendungen.<br />

auch bei Operationen am Herz oder im Auge. Auch vor Haartransplantationen<br />

mach die Robotik nicht halt.<br />

Was für den Einsatz von Robotern im OP-Saal spricht, liegt auf der<br />

Hand: Ein Roboter wird nicht müde, bietet höchste Präzision und<br />

Schnelligkeit. Experten gehen davon aus, dass sie die Arbeit im OP<br />

künftig revolutionieren werden: Der Chirurg steuert dann von einer<br />

OP-Konsole via Joysticks die Roboterarme, die für den Eingriff am OP-<br />

Tisch eingesetzt werden. Auch nach einer 24-h-Schicht schneidet der<br />

Roboter absolut präzise und ohne Zittern. Rechnergestützt kann der<br />

Roboter jederzeit prüfen, ob der Arzt noch genau da operiert, wo es<br />

notwendig ist. Im Zweifel kann das System den Arzt stoppen und so<br />

potenzielle Behandlungsfehler verhindern. Hochdynamische, präzise<br />

Antriebssysteme sind für diesen Anwendungsfall gefragt. Faulhaber<br />

Antriebssysteme bieten hier dank ihrer eisenlosen Wicklungstechnik<br />

und flacher Drehzahl-/Drehmomentkennlinie die erforderlichen Eigenschaften<br />

wie etwa exakte Positionierung und Drehzahlkontrolle.<br />

0,1 MM<br />

OP-SCHNITTE<br />

HOCHDYNAMISCHE<br />

SYSTEME<br />

WENIGER<br />

BEHANDLUNGSFEHLER<br />

SPECIAL<br />

EINSATZBEREICH OP<br />

Mittlerweile gibt es kaum einen medizinischen Eingriff, bei dem ein<br />

roboter-unterstütztes Operieren nicht möglich wäre. Schon heute<br />

bieten mehr als 70 Unternehmen Systeme für verschiedenste Eingriffe<br />

an. So z. B. bei Eingriffen an der Wirbelsäule, dem Knie, der<br />

Hüfte, im Bauchraum, in der Neuro-Chirurgie, im Hals-Nasen-<br />

Ohren-Bereich, bei Biopsien, in der Gynäkologie und Urologie oder<br />

Autor: Dipl.-Ing. (BA) Andreas Seegen, Dr. Fritz Faulhaber GmbH & Co. KG,<br />

Schönaich und Dipl.-Ing. (FH) Nora Crocoll, Redaktionsbüro Stutensee<br />

DEUTLICH MEHR<br />

BEWEGUNGSFREIHEIT<br />

24/7<br />

ZITTERFREI<br />

UND PRÄZISE<br />

Bürstenlose DC-Flachmotoren mit integriertem Encoder Serie 3216 …<br />

BXT IEF3-4096 (1); sterilisierbare, bürstenlose DC-Servomotoren der<br />

Serie 2057… BA (2); DC-Kleinstmotoren Serie 1024 … SR (3)<br />

40 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>2020</strong>/05 www.derkonstrukteur.de


ROBOTIK<br />

ANTRIEBSLÖSUNG FLEXIBEL ANGEPASST<br />

Leistungsstarke Motorfamilien wie die BX4 oder BP4 sowie<br />

die neue BXT-Baureihe von Faulhaber lassen sich kombiniert<br />

mit weiteren Komponenten wie verschiedenen Getrieben,<br />

optischen, magnetischen oder absoluten Encodern sowie<br />

Speed bzw. Motion Controllern flexibel an anspruchsvolle<br />

Robotikanwendungen anpassen. Einsatzgebiete finden sich<br />

in der Medizintechnik aber auch in vielen weiteren Bereichen.<br />

JAHRELANGE ERFAHRUNG SCHAFFT<br />

PRAXISGERECHTE LÖSUNGEN<br />

Je mehr robotergestütztes Operieren in unterschiedlichsten Disziplinen<br />

eingesetzt wird, desto mehr steigt auch der Bedarf an Antriebssystemen,<br />

etwa für die Positionierung von Roboterarmen. Hier<br />

sind hochdynamische Systeme gefragt, die in kürzester Zeit die volle<br />

Drehzahl liefern. Dass die Experten für Kleinstantriebe über ein riesiges<br />

Portfolio an innovativer Miniatur- und Mikroantriebstechnologie<br />

verfügen, kommt Anwendern zugute. Dank eines Baukastensystems<br />

lassen sich im Standardprogramm rasch individuell passende Lösungen<br />

bestehend aus Antrieb, Getriebeeinheit und Motion Controller<br />

zusammenstellen. Die Kleinstmotoren stehen mit Durchmessern<br />

von 6 bis 22 mm zur Verfügung und lassen sich für besondere Anforderungen<br />

zudem noch modifizieren. Zu den häufigsten Anpassungen<br />

gehören beispielsweise Vakuumtauglichkeit, Erweiterung des<br />

Temperaturbereichs, modifizierte Wellen, andere Spannungstypen<br />

sowie kundenspezifische Anschlüsse oder Stecker.<br />

Bilder: FAULHABER<br />

www.faulhaber.de<br />

PASSGENAUE MOTION-CONTROL-<br />

GESAMTLÖSUNGEN BIETEN<br />

ANWEN<strong>DER</strong>N EINEN MEHRWERT<br />

Entwicklungszyklen werden heute immer kürzer. Unsere<br />

Kunden haben selten Zeit, sich mit der Konzeption von<br />

Reglern oder der Integration von Encodern auseinanderzusetzen.<br />

Viele Robotikhersteller wissen es daher zu<br />

schätzen, dass sie in unserem Standardprogramm, das<br />

wie ein Baukastensystem aufgebaut ist, eine passgenaue<br />

Motion-Control-Gesamtlösung finden können.<br />

DIPL.-ING. (BA) ANDREAS SEEGEN, FAULHABER<br />

IMPRESSUM<br />

erscheint <strong>2020</strong> im 51. Jahrgang, ISSN 0344-4570<br />

Redaktion<br />

Chefredakteurin: Dipl.-Ing. (FH) Nicole Steinicke (ni),<br />

Tel.: 06131/992-350, E-Mail: n.steinicke@vfmz.de<br />

(verantwortlich für den redaktionellen Inhalt)<br />

Stv. Chefredakteurin: Dipl.-Ing. (FH) Martina Klein (mak),<br />

Tel.: 06131/992-201, E-Mail: m.klein@vfmz.de<br />

Redakteurin: Dipl.-Ing. (FH) Inga Ronsdorf (iro),<br />

Tel.: 06131/992-259, E-Mail: i.ronsdorf@vfmz.de<br />

Redaktionsassistenz: Doris Buchenau, Ulla Winter<br />

Tel.: 06131/992-347, E-Mail: u.winter@vfmz.de,<br />

Melanie Lerch, Petra Weidt,<br />

(Redaktionsadresse siehe Verlag)<br />

Gestaltung<br />

Mario Wüst, Sonja Daniel, Anette Fröder,<br />

Anna Schätzlein<br />

Chef vom Dienst<br />

Dipl.-Ing. (FH) Winfried Bauer<br />

Sales<br />

Oliver Jennen, Tel.: 06131/992-262,<br />

E-Mail: o.jennen@vfmz.de<br />

Andreas Zepig, Tel.: 06131/992-206,<br />

E-Mail: a.zepig@vfmz.de<br />

Heike Rauschkolb, Auftragsdisposition,<br />

Tel. 06131/992-241, E-Mail: h.rauschkolb@vfmz.de<br />

Anzeigenpreisliste Nr. 50: gültig ab 1. Oktober 2019<br />

Leserservice:<br />

vertriebsunion meynen GmbH & Co. KG,<br />

Große Hub 10, 65344 Eltville, Tel.: 06123/9238-266<br />

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Änderungen Ihrer Bezugsdaten schriftlich mit<br />

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Jahresabonnement: Inland: € 95,- (inkl. Versandkosten)<br />

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Abonnements verlängern sich automatisch um ein<br />

weiteres Jahr, wenn sie nicht spätestens vier Wochen vor<br />

Ablauf des Bezugsjahres schriftlich gekündigt werden.<br />

Verlag<br />

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Lise-Meitner-Straße 2, 55129 Mainz<br />

Postfach 100465, 55135 Mainz<br />

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Umsatzsteuer-ID: DE149063659<br />

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ROBOTIK<br />

NEUE HORIZONTE<br />

SPECIAL<br />

Kleine, leichte, kollaborierende Roboter – die<br />

sogenannten Cobots – sind auf dem Vormarsch.<br />

Mit zunehmender Automatisierung haben sie<br />

sich für verschiedenste Handhabungs- und<br />

Bearbeitungsaufgaben bewährt. Eine horizontale<br />

Achse soll jetzt ihren Aktionsradius erweitern<br />

und so ihr Einsatzgebiet noch um ein Vielfaches<br />

steigern.<br />

Cobots haben sich in der Automatisierungswelt als tatkräftige<br />

Mitarbeiter etabliert. Doch in der Regel sind sie nicht mobil<br />

und damit ist ihr Aktionsradius begrenzt. Diese Grenzen<br />

will Schaeffler nun verschieben. Der Antriebsspezialist hat<br />

eine Linearachse als Reichweitenverlängerung für die kleinen<br />

Roboterkollegen entwickelt. Schaeffler bietet sein Linearmodul als<br />

individuelle Komplettlösung an. Die kompakte, einbaufertige Linearachse<br />

besteht aus einem Tandemmodul MDKUVE, einer passenden<br />

Adapterplatte für den Cobot, einer passenden Motorgetriebe-<br />

Einheit, konfektionierten Motorkabeln, einer Schleppkette für alle<br />

Versorgungsleitungen des Cobots und dem Motorcontroller. Zur<br />

Anbindung an die Steuerung des Anwenders stehen die Schnittstellen<br />

Profibus, Profinet oder Ethercat zur Verfügung. Die Linearachse<br />

verfügt dabei über variable Anschlussmöglichkeiten für die Motor-/<br />

Getriebe-Einheit. Optional kann der Anwender neben der Schaeffler-<br />

Lösung auch seine eigene Antriebstechnik einsetzen.<br />

ANTRIEBE UND FÜHRUNGEN<br />

Die Linearachse ist, je nach Anforderung, in unterschiedlichen<br />

Längen, mit einem Kugelgewindeantrieb MDKUVE-KGT, einem<br />

Zahnriemenantrieb MDKUVE-3ZR oder optional auch mit einem<br />

Linearmotor als Antriebselement erhältlich.<br />

Bei dem Tandemmodul, Basis der Linearachse, wird der Führungsschlitten<br />

auf zwei parallel angeordneten Profilschienenführungen<br />

vom Typ KUVE (vierreihige Kugelumlaufeinheit) geführt. Aufgrund<br />

seiner kompakten Bauform ist es für den Einsatz unter hohen Tragund<br />

Momentenbelastungen und daher für den Einsatz im Bereich<br />

kollaborativer Roboter bestens geeignet. Verbunden mit einem<br />

Dreifach-Zahnriemenantrieb bieten Tandemmodule die höchstmögliche<br />

Zuverlässigkeit in der Anwendung.<br />

Bei höchsten Anforderungen an Tragfähigkeit und Momentenbelastbarkeit<br />

gibt es optional die Möglichkeit, den Führungsschlitten<br />

mit der sechsreihigen Kugelumlaufeinheit KUSE..-XL in X-life-<br />

Qualität als Führungssystem einzusetzen.<br />

VERFAHRWEGE, GESCHWINDIGKEITEN,<br />

WIE<strong>DER</strong>HOLGENAUIGKEITEN<br />

Je nach Antrieb sind die Linearachsen in verschiedenen Längen erhältlich.<br />

Es lassen sich sogar mehrteilige Achsen realisieren, um bei<br />

Bedarf längere Strecken abdecken zu können. Somit lässt sich die<br />

kompakte Linearachse problemlos in neue oder bestehende Automatisierungslösungen<br />

einbinden. Optional bietet Schaeffler dazu<br />

auch einen Montage- und Installationsservice an.<br />

Tandemmodule mit Kugelgewindeantrieb sind bis zu einer Länge<br />

von max. 5,9 m erhältlich. Die Wiederholgenauigkeit liegt bei<br />

0,025 mm und die erreichbare Geschwindigkeit bei 1,7 m/s. Mit<br />

dem Zahnriemenantrieb lassen sich sogar bis zu 18 m lange,<br />

ALS MEHRTEILIGE KONSTRUKTION<br />

SIND VERFAHRWEGE BIS ZU<br />

18 METERN MÖGLICH<br />

mehrteilige Linearachsen realisieren, um besonders lange Verfahrwege<br />

zu ermöglichen. Hier können hohe Geschwindigkeiten<br />

von bis zu 5 m/s erzielt werden. Die Wiederholgenauigkeit beträgt<br />

± 0,1 mm.<br />

NICHT NUR FÜR ROBOTER<br />

Die einbaufertigen Linearachsen können aber nicht nur den Aktionsradius<br />

von Robotern erweitern. Aufgrund ihrer kompakten Bauart<br />

und ihrer Leistungsstärke kommen sie z. B. auch in der Peripherie<br />

von Handhabungs- und Montagevorrichtungen sowie in der Fabrik -<br />

automation zum Einsatz.<br />

Bild: Schaeffler, Hintergund: DrHitch – stock.adobe.com<br />

www.schaeffler.de<br />

42 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>2020</strong>/05 www.derkonstrukteur.de


VORSCHAU<br />

IM NÄCHSTEN HEFT: 06/<strong>2020</strong><br />

ERSCHEINUNGSTERMIN: 03. 06. <strong>2020</strong> • ANZEIGENSCHLUSS: 15. 05. <strong>2020</strong><br />

01<br />

03<br />

04<br />

02<br />

01 Linearführungen, Rundtischlager und Energieketten aus<br />

Hochleistungskunststoff machen Schweißroboter wartungsfrei<br />

Bild: igus GmbH<br />

02 Ein Sondermaschinenbauer und Systemintegrator setzt<br />

auf die Automatisierung mit Cobots<br />

Bild: Universal Robots GmbH<br />

<strong>DER</strong> DIREKTE WEG<br />

INTERNET:<br />

www.DerKonstrukteur.de<br />

E-PAPER:<br />

digital.derkonstrukteur.de<br />

REDAKTION:<br />

n.steinicke@vfmz.de<br />

WERBUNG:<br />

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SOZIALE NETZWERKE:<br />

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www.twitter.com/derkonstrukteu<br />

03 Induktive Näherungsschalter sind mehr als messende<br />

oder schaltende Schrauben<br />

Bild: Balluff GmbH<br />

04 Nichts ist unmöglich: Ein Spezialist für Industrie- und<br />

Präzisionskupplungen löst auch knifflige Kupplungsaufgaben<br />

Bild: R+W Antriebselemente GmbH<br />

(Änderungen aus aktuellem Anlass vorbehalten)<br />

www.derkonstrukteur.de <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>2020</strong>/05 43


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