Sportguide Bike, 1/2020
112 Seiten über Bikeregionen, aktuelle Radsportler und Stars und E-Bike-Neuheiten anno 2020
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lich sind oder wer gar schuld daran<br />
ist, Jenny Rissveds war verschwunden,<br />
hatte dem internationalen<br />
Mountainbikesport den Rükken<br />
gekehrt, war fast untergetaucht,<br />
das war tragisch, nicht nur für sie,<br />
sondern auch für ihre Fans. Doch<br />
den Sport gab sie nie auf, schliesslich<br />
wurde sie 2017 und 2018 wiederholt<br />
schwedische Meisterin im<br />
Cross Country. Sie nahm auch an<br />
anderen Rennen teil, doch den<br />
Weltcup, die Weltmeisterschaft<br />
und ein internationales Team mied<br />
sie. Auch dieses Verhalten ist ein<br />
klares Indiz dafür, dass die Zusammenarbeit<br />
mit ihrem ehemaligen<br />
Team so negativ für sie war,<br />
dass sie das Vertrauen verlor,<br />
dass es bei einem anderen Team<br />
besser sein könnte. Offensichtlich<br />
wollte sie solche Erfahrungen<br />
nicht noch einmal machen.<br />
stark macht? Sie riskiert sehr viel,<br />
ohne starkes Team zurück zu<br />
kommen, das macht die Rückkehr<br />
zum Erfolg noch schwieriger.<br />
Gerade als Olympiasiegerin<br />
riskiert sie, ihren guten Ruf zu<br />
verlieren, denn wenn sie es nicht<br />
schafft, Erfolg im internationalen<br />
Wettkampf zu haben, läuft sie<br />
Gefahr, dem öffentlichen Spott<br />
ausgesetzt zu werden.<br />
Am 26. Mai 2019 schaffte sie es im<br />
tschechischen Nove Mesto auf<br />
den bescheidenen Platz 33 und<br />
man musste sich fragen, ob sie es<br />
ohne internationales Team überhaupt<br />
schaffen könnte. Doch am<br />
7. Juli 2019 setzte sie mit dem 5.<br />
Platz in Vallnord/Andorra ein erstes<br />
Ausrufezeichen. Man musste<br />
mit ihr wieder rechnen. Nach einem<br />
weiteren Top 10-Platz, dem<br />
9. Rang im französischen Les Gets,<br />
Der beschwerliche Weg zurück<br />
Jenny hatte den Sport nie aufgegeben,<br />
das beweisen die Siege der<br />
schwedischen Meisterschaften anno<br />
2017 und 2018, doch der Weg<br />
ins internationale "Geschäft" musste<br />
sie neu aufgleisen. Man kann<br />
aufgrund der Krisensituation verstehen,<br />
dass sie nun ihren eigenen<br />
Weg gehen wollte und mit<br />
einem Team antreten, bei welchem<br />
ihr niemand reinredet und<br />
Vorschriften macht. Daher verwundert<br />
es nicht, als sie sich 2019<br />
im internationalen Wettkampfgeschehen<br />
mit ihrem eigenen<br />
"Team31" zurück meldet, ohne<br />
starken Rückhalt eines internationalen,<br />
finanziell starken Teams,<br />
das sie unterstützt. Der Name gründet<br />
auf den § 31 der UN Kinderrechtskonvention,<br />
der sich für<br />
das Recht des Kindes auf Ruhe,<br />
Freizeit, Spiel und Erholung einsetzt.<br />
Hatte man Jenny solche<br />
Rechte in ihrer Kindheit verwehrt,<br />
weshalb sie sich jetzt dafür<br />
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